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Übersetzung - Worrying For Suzaku

von Sonaea
Kurzbeschreibung
OneshotFreundschaft, Liebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Cecile Kururugi Suzaku Lelouch Lamperouge
28.06.2020
28.06.2020
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28.06.2020 3.025
 
Hey!
Pride Month geht zu Ende und gestern hätte bei mir eigentlich die Regenbogen Parade stattfinden sollen. Hat sie natürlich nicht. Also sitze ich jetzt hier, misse es und lade stattdessen einen LGBT* Oneshot hoch. Viel Spaß!
Das hier ist wieder einmal eine Übersetzung, für die ich mir natürlich auch die Erlaubnis eingeholt habe. Ich verlinke euch Originalstory und Originalautor. Ich hoffe, es gefällt euch! (Wirklich, was ist los mit diesem Fandom? Das ist gerade die vierte Geschichte hintereinander von mir, die hier veröffentlicht wurde, wenn man es nach Update ordnet und ich habe nicht unbedingt viel geschrieben in letzter Zeit. Wo sind alle Leute hin? Seid ihr noch da? :O)

Link zum Originalautor

Link zur Originalgeschichte





Worrying for Suzaku


„Guten Tag. Man hat mir gesagt, dass ich Suzaku hier finden könnte?“

Cecile Croomy blickte überrascht von ihrer Schreibarbeit auf. Noch nie zuvor war jemand auf der Suche nach dem Eleven Piloten in den Hangar gekommen, also war es ihr nicht zu verdenken, dass sie neugierig war. Bei einer kurzen Musterung ihres Gegenüber stellte sie fest, dass der Teenager eine Uniform der Ashford Academy gleich der von Suzaku trug. Nun, das erklärte ein paar Sachen: Dieser Junge war ein Klassenkamerad ihres Arbeitskollegen. Ein Freund vielleicht? Sie warf dem Schüler bei diesem Gedanken ein strahlendes Lächeln zu und legte ihre Arbeit nieder. Ihre volle Aufmerksamkeit war nun auf den schwarzhaarigen Jungen vor ihr gerichtet. „Das stimmt normalerweise auch“, antwortete sie, weiterhin lächelnd. „Aber ich befürchte, dass Suzaku heute noch nicht aus der Schule zurückgekehrt ist. Vielleicht findet wieder ein Treffen des Schülerrates statt, bei dem er anwesend sein muss. Es tut mir leid, aber du wirst ihn wohl eher dort antreffen als hier.“

Violette Augen verengten sich in Frustration und der Junge fauchte: „Hat Suzaku Ihnen aufgetragen, diese Lügengeschichte herumzuerzählen?“

Die blauhaarige Forscherin schrak, von der Gehässigkeit in der Stimme des Jungen erschrocken, zurück. „N-nein“, stammelte sie. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“ Sie musterte ihn ein weiteres Mal und war überrascht, Wut in seinen Augen zu finden. Nun etwas misstrauisch geworden fragte sie: „Was willst du denn überhaupt von Suzaku? Seid ihr beide Freunde?“

Sofort verschwand der Zorn aus dem Gesicht des Jungen. Seine Augen weiteten sich und eine blassrote Farbe erschien auf seinen Wangen. „Freunde?“, meinte er zittrig. „Ja … sowas in der Art …“

Cecile hob eine Augenbraue, eindeutig verärgert von dieser Antwort. „Sowas in der Art?“, wiederholte sie. „Wie heißt du eigentlich und warum bist du hierhergekommen, um Suzaku zu sehen?“

„Es ist kompliziert!“, rief der Junge und schien vor unterdrücktem Zorn geradezu überzuquellen. „Und mein Name, der ist Lelouch. Lelouch Lamperouge. Und ich bin hier, weil ich unbedingt mit Suzaku sprechen muss, er aber seit eineinhalb Wochen nicht mehr in der Schule aufgetaucht ist. Ich dachte, wenn er nicht in der Schule ist, dann müsste er hier sein. Also frage ich Sie ein weiteres Mal – wo ist er?“ Die Hände, die an seinen Seiten hinabhingen, ballten sich zu Fäusten und seine Schultern bebten.

Sein Name brachte irgendeine vergessene Erinnerung in ihr hervor, doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, lenkten sie die darauffolgenden Worte des Schülers ab. „Was soll das heißen, er war seit eineinhalb Wochen nicht mehr in der Schule? Suzaku erscheint immer pünktlich nachdem sein Unterricht geendet hat auf der Arbeit, es sei denn es findet ein Treffen des Schülerrates statt, dann erscheint er etwas später. Letzte Woche musste er am Donnerstag und am Freitag fehlen, aber ich kann dir versichern, dass er diese Woche jeden Tag zur Schule gegangen ist.“ Sie sprach fest und beschwichtigend und er schien ihr zu glauben, dass sie die Wahrheit sagte, denn er seufzte und entspannte sich wieder.

„Und ich kann Ihnen versichern, dass er diese Woche ganz sicherlich nicht im Unterricht war. An keinem einzigen Tag. Noch hat er soeben ein Schülerratstreffen, ich habe extra noch die Vorsitzende gefragt, nur um sicher zu gehen.“ Er massierte sich die Nase und schien Kopfschmerzen zurückzudrängen. „Ich verstehe, dass er einen Haufen zu tun hat für seine Arbeit und ich glaube Ihnen, dass Sie denken, dass Suzaku zur Schule gegangen ist, aber das führt uns auch nicht weiter. Wenn Sie also bitte so freundlich wären …?“ Sein Blick war beinahe flehend und Cecile nickte bevor sie überhaupt wirklich darüber nachdenken konnte. Er benahm sich mit einem Mal so erwachsen und vernünftig, verglichen mit zuvor. Er sprach kontrolliert und gefasst.

„Der einzig andere Ort, der mir einfällt, an dem er sein könnte, wäre sein Zimmer“, schlug sie vor und versuchte, eine Idee zu bekommen, was mit Suzaku los war. Warum würde er absichtlich die Schule schwänzen? Er versicherte ihr immer, wie viel Spaß er mit dem Schülerrat hatte, auch wenn der Papierkram, den er dabei zu erledigen hatte, ihn eher langweilte. Konnte sie diesem schwarzhaarigen, violettäugigen Jungen vertrauen? Erzählte er die Wahrheit? Er schien ehrlich zu sein …

Lelouch nickte. „Ich weiß es zu schätzen, dass Sie sich die Zeit nehmen, mir zu helfen. Vielen Dank.“

Cecile biss sich auf die Lippe, nicht sicher, was dieser Bub eigentlich wollte. Er schien noch immer einiges an Ärger in sich zu tragen. „Folge mir“, meinte sie und begann ihn zu den Schlafräumen zu führen, die an das Labor grenzten. Der Junge folgte ihr still, auf seinem Gesicht ein dunkler Ausdruck. Als sie Suzakus Zimmertür erreichte, klopfte sie und rief: „Suzaku! Bist du da drinnen?“

Von der anderen Seite der Türe war ein Krachen zu hören und einen Moment später öffnete Suzaku die Türe, seine Haare zerzaust und schlampig in seiner Schuluniform gekleidet. „Ja, Miss Cecile?“, grüßte er freundlich – bevor seine grünen Augen den Besucher hinter ihr erfassten. Er schluckte und wich zurück und vergaß in seiner Panik, die Türe hinter sich zu schließen und zu versperren. „Le-Lelouch!“, quietschte er mit einer unnatürlich hohen Stimme. Sein gebräuntes Gesicht erblasste dramatisch und seine geweiteten Pupillen durchsuchten das Zimmer nach einem Fluchtweg.

Mit ihren hellblauen Augen beobachtete Cecile die Szene. Normalerweise hätte sie die beiden Buben alleine gelassen, so dass sie in Ruhe miteinander sprechen konnten, doch irgendetwas schien hier falsch. Es lag eine starke Spannung in der Luft und auf Suzakus Gesicht konnte sie einen Ausdruck reinen Terrors erkennen. Hatte sie einen Fehler begangen, als sie diesen Lelouch-Jungen zu Suzaku geführt hatte? War etwas zwischen den beiden vorgefallen? Sie hielt in ihren Überlegungen inne, als der schwarzhaarige Junge zielbewusst in den Raum schritt.

„Du bist vielleicht dreist“, knurrte Lelouch. „Was ist dein Problem? Du warst die ganze Woche lang nicht in der Schule und spielst dennoch weiterhin den perfekten Schüler? Was erhoffst du dir davon, noch immer diese Uniform zu tragen und dieses Affentheater abzuziehen? Bist du wirklich ein so großer Feigling?“ Er trat noch näher an den braunhaarigen Jungen heran und drängte ihn somit gegen eine Wand. Wütend schlug er mit seinen Händen gegen die Wand, je eine auf jeder Seite des Soldaten. Seine violetten Augen schienen Feuer zu spucken und er zischte: „Wie kannst du es wagen davonzulaufen, nach dem, was du getan hast?!“

Suzaku schluckte erneut und fuhr sich mit der Zunge über seine Lippen. Schwach brachte er eine Verteidigung hervor. „D-du gehst doch selbst die Hälfte der Zeit nicht zum Unterricht, also hast du kein Recht, mich darüber zu belehrten, ob –“

Idiot!“, schnauzte Lelouch. „Es schert mich einen Dreck, ob du zum Unterricht erscheinst oder nicht!“ Er drängte sich sogar noch weiter vorwärts, so dass sein Körper in Kontakt mit dem seines Gefangenen kam. „Es ist die Tatsache, dass du mir aus dem Weg gegangen bist, die mich stört!“ Mit einem scharfen Blick lehnte er seine Stirn gegen Suzakus und seine violetten Augen waren auf selber Höhe wie die grünen des anderen Jungen. „Nur zu deiner Information, ich bin diese Woche in jeder – einzelnen – Stunde gewesen, weil ich gehofft hatte, dich dort zu sehen. Hast du wirklich solche Angst davor, mir entgegenzutreten …“, flüsterte er und sein heißer Atem blies über die Lippen des anderen Jungen. „… Suzaku?

Suzaku zitterte, von dem schmäleren Jungen vollkommen an die Wand gedrückt. Nun begannen die Tränen aus seinen Augen zu fließen und seine Fingernägel krallten sich in seine Handflächen, als er seine Hände zu Fäusten ballte. Er machte keinen Versuch, sich zu verteidigen, er hielt sogar die ganze Zeit über Lelouchs Blick – nicht dass das so schwer wäre, wenn man bedachte, dass ihre Stirnen immer noch fest aneinandergepresst waren.

Ceciles Unterkiefer klappte auf und langsam, aber sicher schlich sich brennender Zorn in ihren Körper. Sie hatte immer befürchtet, dass Suzaku in seiner Schule nicht so gut zurechtkam, wie er immer freudig betonte. Sie wusste, dass es einige Britannier gab, die Elevens noch immer hassten. War die Situation also aus dem Ruder gelaufen – waren die Tyrannen an seiner Schule zu weit gegangen? War es ihm mittlerweile so unerträglich geworden, überhaupt zur Schule zu gehen? Hatten sie ihn schließlich so sehr eingeschüchtert, dass er es bevorzugte, sich zu verstecken? Und war dieser schwarzhaarige Junge ihr Anführer, der gekommen war, um sicherzustellen, dass ‚der Eleven‘ seiner Bestrafung nicht entkam? Sie trat drohend einen Schritt nach vorne, mit entschlossenem Blick, blieb dann jedoch wie erstarrt stehen, als der britannische Junge sich erneut bewegte.

Lelouch drängte sich noch den letzten Zentimeter vorwärts, so dass seine Lippen auf intime Weise gegen die Suzakus drückten.

Ein Schluchzen drängte sich aus der Kehle der Wissenschaftlerin. Suzaku wurde in der Schule sexuell belästigt? Hatten die Lehrer sich etwa nicht eingemischt, weil er ‚nur‘ ein Eleven war? Wie lange ging das schon so? Schon von Anfang an? War dieser Lelouch-Junge der primäre Angreifer, oder gab es eine ganze Gruppe an Schülern, die sich darin abwechselten, Suzaku zu jeder sich ihnen bietenden Gelegenheit auszunutzen? Kummer und Mitleid rissen Ceciles Herz auseinander und sie hasste sich selbst dafür, dass die den Eleven-Piloten dazu gedrängt hatte, zur Schule zu gehen. War sein fröhliches Gesicht nur eine Maske, die er trug, um sie zu beschützen – um sich selbst zu beschützen – vor dem Graus, der ihm täglich in den Gängen der Ashford Academy widerfuhr? Wurde er bedroht? Warum verteidigte er sich nicht? Warum hatte er es ihr nicht einfach erzählt? Lloyd hätte es vielleicht nicht gekümmert, aber hatte sie ihm nicht klar und deutlich vermittelt, dass sie sich um ihn sorgte?

Suzaku war eindeutig ein unfreiwilliger Teilnehmer an diesem Kuss, auch wenn er automatisch den Kopf schiefgelegt und seinen Mund geöffnet hatte, nach irgendeinem versteckten Zeichen des Schwarzhaarigen. Noch immer waren die Hände des braunhaarigen Jungen an seinen Seiten zu zitternden Fäusten geballt, auch als der andere Teenager seine Hände hob, um das Gesicht seines Gegenüber zu umschließen. Suzaku zog scharf die Luft durch seine Nase ein, seine Augenlider zuckten und er konnte nicht anders als ein sehr langes, sehr tiefes Stöhnen hören zu lassen. Reue und Herzschmerz, Scham und Erniedrigung waren klar in diesem tiefen, resonierenden Ton zu erkennen.

Cecile schnappte nach Luft und schlug sich eine Hand vor den Mund. Armer Suzaku! Er war konditioniert worden, positiv auf diese ungewollten intimen Berührungen zu reagieren. Einen Entschluss fassend schritt sie auf die beiden sich küssenden Jungen zu. Sie hatte immer befürchtet, dass Suzaku in seiner Schule schlecht behandelt wurde und sie spürte ein unangenehmes Ziehen in ihrer Magengegend, als sie daran dachte, dass dem tatsächlich der Fall war. Mit einer groben Bewegung riss sie den schwarzhaarigen Jungen von ihrem Arbeitskollegen – ihrem Freund – fort und stieß ihn auf die andere Seite des Raumes. Auch wenn sie die meiste Zeit als Wissenschaftlerin arbeitete, war sie immer noch auch eine Soldatin. Sie beobachtete zufrieden, wie der Junge auf seinen Hintern fiel, die violetten Augen geweitet und mit einem wütenden Rot auf seinen Wangen. „Wage es ja nicht, dich Suzaku noch einmal zu nähern!“, befahl Cecile und trat zwischen die beiden Jungen, die Arme in einer beschützenden Geste ausgebreitet. „Nur weil er ein Eleven ist, gibt dir das noch lange nicht das Recht, ihn so zu belästigen! Ich habe gute Lust, dich der Polizei zu übergeben, du … du Verbrecher!“ Sie stöhnte innerlich auf, als ihr klar wurde, mit was für einer Art Person sie es hier zu tun hatte. Hatte Suzaku nicht gerade erwähnt, dass dieser Junge nie im Unterricht war?

Lelouch Lamperouge war ganz offensichtlich ein Problemkind. Ehrlich, was hatten sich seine Eltern nur dabei gedacht, ihn zu einem faulen, rassistischen Nichtsnutz zu erziehen?

„Es ist nicht so!“, protestierte der violettäugige Junge.

Cecile warf ihm einen finsteren Blick zu, ohne sich auch nur einen Millimeter von der Stelle zu rühren. Sie war jedoch überrascht, als sie eine sanfte Stimme von hinter ihr vernahm.

„Es ist wirklich nicht so“, meldete Suzaku sich zu Wort und unterstützte seinen ‚sozusagen‘ Freund, während er sich noch immer die Tränen aus dem Gesicht wischte. „Ich … Lelouch hat jedes Recht darauf, wütend auf mich zu sein. Ich habe ihm Unrecht getan und bin nicht für die Konsequenzen geradegestanden. Es ist ein … na ja, es ist …“, versuchte er sich zu erklären, fand aber nicht die richtigen Worte.

Lelouch seufzte und wiederholte seine Worte von zuvor. „Es ist kompliziert.“

Langsam, sehr langsam senkte Cecile ihre Arme und blickte zwischen den beiden ehrlich wirkenden Gesichtern der Jungen hin und her. Sie schwieg und wartete darauf, dass die beiden Schüler weiter ausführen würden.

Suzaku stieg unter ihrem Blick unruhig von einem Bein aufs andere. Schließlich gab er zu: „Ich habe ihn zuerst geküsst.“ Ihr erschrockenes nach Luft Schnappen ignorierend fanden seine Augen die Lelouchs und sofort schien er gerader zu stehen. „Ich akzeptiere jede Art von Bestrafung, die du für gerechtfertigt hältst, Lelouch. Ich weiß, dass das, was ich getan habe, unverzeihbar war.“

Idiot!“, rief Lelouch erneut. „Ich bin nicht wütend, dass du mich geküsst hast, Suzaku. Ich bin wütend, weil du direkt danach davongelaufen und mir aus dem Weg gegangen bist! Was, hattest du etwa geplant, mir nie wieder gegenüberzutreten? Wir sind beste Freunde, Schwachkopf!“

„Also seid ihr Freunde“, warf Cecile sehr verwirrt ein.

Lelouch stöhnte. „Es ist –“

„Kompliziert, ich weiß“, endete die blauhaarige Frau den Satz für ihn. „Aber wie genau steht ihr denn jetzt zueinander?“

Violette Augen musterten den Knightmarepiloten nachdenklich. „Ich weiß es nicht“, gab er schließlich zu. „Suzaku, wie stehen wir zueinander?“

Suzaku krümmte sich gegen die Wand. „Ich …“ er seufzte und sackte in sich zusammen. „Ich weiß es auch nicht, Lelouch. Du bist der Intelligentere von uns beiden, oder nicht?“

Der schwarzhaarige Junge runzelte die Stirn. „Ich kann aber auch keine Gedanken lesen. Warum hast du mich denn überhaupt geküsst?“

Cecile erstarrte. Sie wusste, dass sie da gerade eine sehr persönliche Konversation belauschte und sie war sich ziemlich sicher, dass die beiden Buben auf ihre Anwesenheit vollkommen vergessen hatten, von den Blicken zu schließen, die sie einander gerade zuwarfen. Aber sie konnte sich nicht überwinden zu gehen. Ein Teil von ihr sorgte sich immer noch um Suzaku, auch wenn sie nun sah, wie irrational diese Sorge war. Und ein anderer Teil von ihr war einfach nur teuflisch neugierig.

Suzakus Wangen färbten sich rot und er blickte verlegen gen Boden. „Weil ich dich liebe, Lelouch.“

Der andere nickte, so als wäre er auch schon zu dieser Schlussfolgerung gekommen und hätte sie einfach nur bestätigt wissen wollen. „Richtig. Darauf kommen wir später noch einmal zurück. Warum bist du vor mir davongelaufen?“

„Ich hatte Angst.“

Wovor?“, fragte Lelouch und erhob sich. „Du weißt, dass ich niemals schlecht von dir denken würde – besonders, wenn es um deine Gefühle geht. Suzaku …“ Der Angesprochene zuckte nur hilflos mit den Schultern, nicht bereit dazu, seinen Gedankengang weiter auszuführen und Lelouch knurrte frustriert. „Dann sage ich dir eben, wovor du Angst hattest, Idiot. Du hattest keine Angst davor, dass ich dich zurückweisen würde. Von allen Menschen auf dieser Welt solltest du wissen, was ich für dich empfinde. Nein, du hattest Angst davor, dass ich dich akzeptieren würde und eine Beziehung zwischen uns mit offenen Armen annehmen würde – was ich auch werde, ob du nun willst oder nicht – und du wolltest nicht, dass das geschieht, denn dann würdest du endlich einmal glücklich sein und Gott bewahre, bevor das jemals geschieht! Ich habe es so satt, dass du dich selbst so behandelst. Also hör endlich damit auf, immer jedem gefallen zu wollen und sei endlich einmal egoistisch! Wenn du mich liebst, toll. Ich liebe dich auch. So ist das nun mal. Komm von deinem hohen Ross endlich herunter!“ Gegen Ende seiner Rede war er immer lauter geworden und nun atmete der Junge schwer. Er warf seinem vielleicht-Liebhaber einen wütenden Blick zu – wohl der Rest seines aufgestauten Ärgers, der nun seinen zitternden Körper verließ.

Suzaku starrte ihn zutiefst betroffen und erschrocken mit weiten Augen an. „Lelouch …“ Er hatte noch nie erlebt, dass der andere Junge so sehr seine Fassung verlor. Andererseits, Lelouch hatte seine Frustration über eine Woche lang zusammengestaut …

Violette Augen verengten sich. „Du hast dich die ganze Zeit über hier versteckt und versucht, dich selbst zu überzeugen, dass du es nicht verdienst, geliebt zu werden. Das ist es, was mich am meisten irritiert – wie du immer und immer wieder deine eigenen Bedürfnisse herunterspielst. Du brauchst keine Angst davor zu haben, glücklich zu sein, aber wenn du stattdessen so daran herangehen willst, dann bitte: Du willst meine Wünsche vorne anstellen? Großartig. Meine Priorität Nummer eins– neben Nunnally – bist du. Also schau auf dich selbst, Suzaku, für mich.“

Suzakus Herz klopfte wie wild in seiner Brust. Lelouch klang so leidenschaftlich. Über ihn. Konnte er es wagen, dem Wunsch des eigensinnigen Exprinzen zuwiderzuhandeln? … Wollte er es überhaupt? Zu einer Entscheidung gelangend murmelte er ein kaum hörbares „Tut mir leid, Lelouch. Bitte vergib mir“ und trat einen Schritt vorwärts. Er lächelte, noch immer etwas zögerlich, und beugte sich nach vorne, um seinen ‚sozusagen‘ festen Freund sanft auf die Lippen zu küssen.

Lelouch nahm die Entschuldigung wortlos an, indem er den Kuss erwiderte.

Cecile wandte sich ab und trat aus dem Zimmer. Vor der Türe blieb sie stehen und wischte sich ein paar Tränen aus den Augen. Das war ja so rührend. Es schien, als hätte dieser Lelouch genau die gleichen Frustrationen mit Suzaku wie Cecile. Eine von Ceciles größten Sorgen war, dass Suzaku in seiner Schule schlecht behandelt wurde. Doch als sie nun an die Zuneigung dachte, die der schwarzhaarige Jungen für Suzaku erwiderte, musste sie lächeln. Zumindest wusste sie nun, dass sie Suzaku diesem Lelouch-Jungen anvertrauen konnte.
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