13 - Die Unbekannte
Kurzbeschreibung
Sebastian, Chris und eine Unbekannte ein einem 15- Minuten- Oneshot. Wer sie ist und warum sie und Sebastian sich seine Wohnung teilen? Und was es mit der 13 auf sich hat? Genau das möchte Chris auch erfahren, als er bei seinem Kumpel zu Besuch ist. Einige dieser Fragen werden gelöst, andere bleiben, wie ein komplitziertes Rätsel, in den Köpfen von Chris und Sebastian hängen. (Vorerst wird es bei einem Oneshot bleiben. Vllt wird es aber auch irgendwann eine große Geschichte, oder zumindest ein zweites Kapitel geben. Das kann ich jetzt noch nicht sagen.)
OneshotMystery, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Chris Evans
OC (Own Character)
Sebastian Stan
15.06.2020
15.06.2020
1
2.496
1
15.06.2020
2.496
Ein Oneshot von mir? Ja ganz recht.
Das war eine Ur-ur-ursprungsidee oder Vorlage meiner anderen FF (Life-Eine Überraschung nach der Anderen).
Ich habe sie ein bissen abgewandelt. Ich hoffe sie gefällt euch :)
Ihr könnte auch gerne bei meinen anderen Geschichten vorbeigucken - würde mich auf jeden Fall freuen :)
Wenn nicht, dann lasst doch hier gerne ein Review da. Gerne Positiv, aber auch negativ, damit ich mich verbessern kann :)
Wie in der Beschreibung schon geschrieben: Es kann sein das es ein zweites Kapitel hierzu geben wird, versprechen tu ich aber nichts :D
Bis (eventuell) dahin und jetzt viel Spaß beim Lesen
~That Girl Next Door
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„Ehmm Seb?“ fragte Chris, während er sich umdrehte und Sebastian anguckte. „Schläft da eine Frau auf deinem Sofa?“ Er zeigte auf das Sofa hinter sich. Sebastian, der in der Küche stand, reagierte nicht.
„Sebastian?“ fragte Chris erneut und machte ein paar Schritte auf seinen Freund zu. Sebastian drehte sich um. „Ja.“ sagte er dann, als wäre es das normalste auf der Welt und ging an Chris vorbei. Chris stand total verwirrt in der Küche und guckte auf seine Kaffeetasse in seiner Hand. „Seit wann hast du eine neue Freundin?“ man hörte, dass er gleichzeitig verwirrt und überrascht war. Und auch ein bisschen enttäuscht das man ihn nicht davon in Kenntnis gesetzt hatte.
Sebastian war auf dem Weg zu der Frau auf dem Sofa, bevor er stoppte und sich nochmals umdrehte. Er wollte was sagen, doch die grade aufgewachte Frau kam ihm zuvor. „Hat er nicht!“ sagte sie zerknirscht und offensichtlich angepisst. Sie stand auf und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. „Idiot“ murmelte sie, als sich an Chris vorbeilief.
Ihr dunkles Haar ging ihr bis zur Hüfte und sah grauenvoll aus. Total verwuschelt und vom Schlaf zerstört, einfach schlimm. Das graue Shirt, das sie trug, war ihr eindeutig zu groß und definitiv nicht ihres. Es ging ihr bis fast zu den Knien. Es war schon fast eher ein Kleid, als ein Shirt.
Chris sah ihr nach, als sie den kleinen Flur in Richtung Badezimmer runter ging. Er entdeckte einige Tattoos an ihren Beinen, Armen und auch welche an ihrem Rücken, die das Shirt nicht komplett verdecken konnte. Es waren bunte und welche in schwarz und weiß. Es waren Texte und Bilder, einige von ihnen ergaben ein Gesamtbild, andere standen allein für sich. Chris fiel auch auf, dass ihr einer Arm einige große Narben zierte und ihre eine Hand Verbrennungen trug, bevor sie im Bad verschwand.
“Wow!” formte er stumm mit seinem Mund. “Wer...wer ist sie?” fragte er und war nun verwirrter als vorher.
“Sebastian, warum fragen sie das immer dich und nicht mich?” fragte sie vom Badezimmer aus. Sebastian musste lächeln und zuckte mit den Schultern, während er seinen Kopf leicht schüttelte.
Sie steckte ihren Kopf aus dem Badezimmer. “Thirteen” sagte sie, während sie Chris frech anlächelte. “Jetzt ist er richtig verwirrt, oder?” fragte sie an Sebastian gewandt. “Jap” antwortete dieser lachend. “Soll ich..” fuhr er fort, doch bevor er die Frage zu Ende stellen konnte, fiel sie ihm ins Wort. “Wäre super, ich bin in der Zwischenzeit duschen.”
Sie schloss die Badezimmertür und man hörte nur noch das plätschernde Wasser der Dusche.
Sebastian wandte sich der Couch zu und legte sorgfältig das benutzte Bettzeug zusammen, in welchem Thirteen, wie sie sich nannte, vorher noch geschlafen hatte. Dann wandte er sich geheimnisvoll und spitzbübisch lächelnd an Chris. Dieser guckte ihn nur mit einem komplett verwirrten Gesichtsausdruck an.
“Okay..du hast Fragen.“ sagte Sebastian langsam, weil er sich nicht ganz sicher war, ob Chris ihn war nahm. Doch er nickte und versuchte herauszufinden, was hier vor sich geht. “Wer ist das?” fragte er dann schließlich mit gerunzelter Stirn. “Thirteen, sagte sie doch schon.” bekam er als Antwort.
Noch bevor Chris zur nächsten Frage ansetzten konnte, beantwortete Sebastian ihm diese. “Ich weiß nicht, wie sie wirklich heißt, das weiß offenbar keiner. Noch nicht einmal Tim.”
Okay dachte Chris, das wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet. Wer zum Beispiel war Tim? Wie haben die beiden sich kennengelernt? Was macht sie hier? Wie kommt es, dass sie bei ihm auf der Couch schläft? Und vor allem: Wieso kannte keiner ihren echten Namen?
Chris war von seinen Fragen im Kopf so abgelenkt, dass er erst von Sebastian's schnipsen vor seinem Gesicht wieder seine Umwelt wahrnahm. “Hast du mir zugehört?” fragte Sebastian der erneut vor Chris' Gesicht schnipste. “Sorry. Was?” stammelte dieser nur. Genervt wiederholter Sebastian was er grade gesagt hatte: “Was du vorhin gesagt hattest von wegen Freundin und so...da läuft nicht zwischen uns.”
“Ahh jaaa..”sagte Chris ungläubig. “Und das soll ich dir jetzt glauben, ja?” Sebastian rollte mit den Augen. “Okay..nehmen wir mal an..” sagte er mit einem undefinierbaren Unterton, “Sie wäre meine Freundin. Warum sollte sie dann auf dem Sofa schlafen, anstatt mit mir im Bett?”. Er hob eine Augenbraue, während er die Frage stellte. “Gute Frage.” gab Chris zurück und kratzte sich am Nacken. “Also läuft da wirklich nichts..? Aber was macht sie dann hier? Und wer ist sie wirklich? Du musst doch irgendwas über sie wissen..” sagte er neugierig und versuchte Sebastians Aufmerksamkeit von sich wegzulenken. Sebastian setzte sich seufzend aufs Sofa, wo vorher noch die Bettdecke und das Kissen lag.
“Versprich mir das du sich nicht über mich lustig machst. Oder irgendein dummer Kommentar dazu abgibst.” er sah seinen Freund mit ernster Miene an. “Wieso? Ist sie ein Fangirl, oder was?!” entgegnete Chris lachend und meinte diese Frage eher als Scherz. Doch er traf damit direkt ins Schwarze, denn Sebastian senkte seinen Kopf und nickte kaum merklich. “OMG! Seb!” schrie Chris voller Schadenfreude und konnte nicht anders, als lauthals loszulachen. “Das ist was anderes als sonst. Sie ist anders. Sie...” versuchte Sebastian seinem Freund zu erklären, doch dieser reagierte nur mit einem sehr sarkastischem “Ja, das habe ich gesehen...sicher das da nichts läuft?! Ich meine du hast n Faible für charakterstrake Frauen. Und das was sie ausstrahlt ist nicht grade schwach. Und für ein Fangirl geht sie recht entspannt mit unserer Anwesenheit um.” Nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte fügte er noch hinzu: “Und ich meine, ihr Körper ist schon nicht schlecht.”. Während er das sagte zog er seine Augenbrauen zweimal schnell hoch und grinste.
“Ey Idiot..” Chris drehte sich um. “Gut zu wissen, dass du darauf reagierst.” sagte Thirteen, die unbemerkt aus dem Bad gekommen war und schon eine kleine Weile im Flur stand. Sie hatte schon etwas von dem Gespräch mit angehört, bevor sie beschloss sich einzumischen.
Ihre hautenge schwarze Jeans und das langärmlige schwarze Oberteil verdeckten ihre Tattoos. Sie hatte ein dezentes, aber dennoch sehr schmeichelhaftes Make-up aufgelegt. Mittlerweile sah sie aus wie ein normaler Mensch und gab ein ansehnliches Gesamtbild ab, sofern man sie zwei verschiedenen, neonfarbenen Socken mal ausklammerte. Ihre Haare hatte sie am Hinterkopf zu einem Dutt zusammengebunden.
“Nur weil Seb und ich uns mögen heißt das nicht automatisch das wir auch mit einander schlafen, okay?!” fuhr sie fort, als sie den Flur entlangkam.
Sie stellte sich seitlich neben Sebastian und fuhr mit ihrer Hand über seine Schulterblätter, bevor sie ihm einen leichten Kuss auf die Schläfe gab. “Sebastian war so nett mich für einige Nächte aufzunehmen, als er mitbekam, was mir widerfahren war und wieso ich hier bin.”
Chris guckte verwundert und fing an sie zu mustern. Außer ihrer Hand, die mit Verbrennungnarben entstellt war, fiel ihm nicht viel auf. In dem Moment wurde ihm klar, dass sie das Gespräch schon länger mit angehört haben musste und das Sebastian doch was wusste, ihm aber nicht sagen wollte. Oder vielleicht auch nicht konnte. Oder sollte.
Er öffnete den Mund, um was zu sagen. “Vergiss es.” erwiderte sie, ohne dass er überhaupt was sagen konnte. “Ich muss ohnehin los.” sagte sie, während sie im Raum rumlief und unter sämtlichen Möbeln nach etwas suchte. Sebastian zuckte mit den Schultern. ”Ich wollt‘s dir erklären..” sagte er, während er ein Paar rote Pumps unter dem Sofa hervor zog. “Hier.” sagte er matt und hielt sie ihr entgegen. “Ahh ja. Danke.” sagte sie als sie ihre Schuhe entgegennahm. Sie setzte sich neben Sebastian aufs Sofa und zog die wiedergefundenen Schuhe an.
Chris räusperte sich. “Ämm...also..” stammelte er vor sich hin. “Ich bin übrigens Chris.” sagte er und streckte ihr mit einem gequälten lächeln seine Hand entgegen. Sie guckte ihn mit einem undefinierbaren Blick an. Eine Mischung aus Verwunderung, Verwirrung, Wissen und angepisst sein. “Ich weiß.” sagte sie während sie seine Hand schüttelte und kurz danach aufstand. Sie war jetzt gut 10cm größer als davor. “Fangirl, schon vergessen..?” sagte sie trocken, aber mit einem verschmitzten Lächeln, als sich ihre Jacke überstreifte.
“Alles gut? Also so zwischen und meine ich..” fragte er verunsichert. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter und lächelte. “Ja klar, alles gut. Aber wenn du über Seb herziehen willst, dann doch lieber über..” Sebastian räusperte sich lautstark, sodass Chris nicht verstand was sie sagte.
“Hier, die solltest du vielleicht auch noch mitnehmen.” sagte Sebastian und hielt ihr roten Autofahrer Handschuhe hin, die vorher noch auf dem Tisch lagen. Sie lächelte und nahm die Handschuhe entgegen. “Danke.” flüsterte sie an Sebastian gerichtet, während sie erst den linken und dann den rechten überstreifte. Chris beobachtete die beiden und musste schmunzeln. Von wegen, kein Pärchen. Die beiden benehmen sich so, als wenn sie schon Jahrzehnte zusammen wären. Dachte er, aber behielt es für sich.
“Wann kommst du zurück?” fragte Sebastian hoffnungsvoll, während er von dem Sofa aufstand. Sie zuckte mit den Schultern. “Weiß noch nicht. Ich schick dir ‘ne Nachricht, okay?” gab sie lächelnd als Antwort zurück. “Okay.” sagte Sebastian leise, doch ihm war anzumerken, dass es nicht okay war. Er legte seinen rechten Arm um ihre Hüfte und zog sie somit in eine Umarmung. Seinen Kopf lehnte er an ihren. “Sei vorsichtig, ja?” nuschelte er in ihre Haare. Sie nickte so gut es ging, den Sebastians muskulöser linker Oberarm drückten ihren Kopf an seine Brust. Nicht fest, aber fest genug, dass sie hören konnte, wie sein Herz schneller schlug. In ihrer Nase lag sein Duft. Sie schloss für einen kurzen Moment ihre Augen und genoss den Moment.
“Okay, okay.” sagte sie und löste sich aus der Umarmung. “Ich muss jetzt wirklich los. Ich schreib dir, wenn ich auf dem Rückweg bin.” sagte sie und lächelte Sebastian zu. Sie wandte sich zu Chris. “Idiot!” sagte sie scharf und machte den typischen Captain-America-Gruß während sie ihm zu zwinkerte und schief lächelte. “Man sieht sich, nehme ich an.” Sie wandte sich zum Gehen und verschwand durch die Tür.
“Sie ist irgendwie...” begann Chris den Satz, als die Tür ins Schloss fiel und überlegte, wie er sie am besten beschreiben konnte. “Interessant?” beendete Sebastian seinen Satz. Er wandte sich der Couch zu und nahm das Kopfkissen und die Bettdecke. Er verschwand damit nach hinten in sein Schlafzimmer, um es vorerst auf dem Bett abzulegen. Als er wieder kam guckte Chris ihn fragend an. ”Wieso packst du es weg? Brauch sie das nicht heute Abend?”.
Sebastian ließ seinen Kopf traurig hängen. “Nein.” sagte er betrübt mit schüttelndem Kopf. “Sie wird heute nicht wiederkommen.” er machte eine Pause bevor er weiterredete. “Ich weiß nicht, ob sie überhaupt wiederkommen wird.” Er setzte sich auf Sofa. “Weißt du..” begann er.
“Die Sache ist, die: Sie hat, und das kann ich bei ihrer Vergangenheit komplett verstehen, große Verlust Ängste. Tim hat mir erzählt das sie nie länger als 2-3 Wochen bei irgendwem bleibt und sich dann auch nicht mehr weiter meldet. Sie war jetzt seit 17 Tagen hier.” er atmete einmal tief durch bevor er weitererzählte. ”Tim ist der Inhaber der Bar vorne an der Ecke. Er ist der einzige, bei dem sie regelmäßig auftaucht oder sich zumindest meldet. Sie kennen sich schon ein bisschen länger, wohl noch aus der Zeit, wo ihre Welt in Ordnung gewesen war. Als ihre Welt zusammenbrach und die Realität auf sie einstürzte, kam sie hier nach New York, half ihm bei der Bar und schlief auf seiner Couch. Sprang als Barkeeper ein oder machte die Bar sauber.” Sebastian machte erneut eine Pause. Auch wenn es nicht seine Geschichte war, aber Chris bemerkte das es ihm sichtlich schwer fiel darüber zu reden.
“Irgendwann stellte Tim uns einander vor. Das Erste was sie zu mir sagte war, dass sie ein Fangirl sei. So wusste ich von Anfang an bescheid. Wir unterhielten uns bei unserer ersten Begegnung eine Weile und dann immer mal wieder ein bisschen, wenn wir uns sahen. Irgendwie kam es so, dass sie dann hier…na ja einzog ist übertrieben, eigentlich schlief sie nur hier und auch das für maximal 4 höchstens 5 Stunden am Tag. Die restliche Zeit verbrachte sie in der Bar, ihrer Bäckerei, plante Veranstaltungen, half im Krankenhaus oder der Uni aus oder verkroch sich irgendwo in New York.”
Chris guckte erstaunt. “Wie viele Jobs hat sie denn bitte? Und Warum?” fragte er verblüfft. Sebastian überlegte und zählte dann auf: “Barkeeper, Veranstaltungsmanager, Standdouble, Maskenbildnerin, Krankenschwester in Aushilfe genauso wie der Job in der Uni, was genau sie da macht weiß ich nicht. Also sechs Jobs hat sie mindestens.” sagte er überrascht. Ihm war nie aufgefallen, was sie alles macht, aber das erklärt, warum sie so gut wie nie schlief. “Ich denke sie hat all diese Jobs, um nicht mit ihren Gedanken allein sein zu müssen.“ beantwortete Sebastian Chris' zweite Frage.
“Und was macht dich so sicher, dass sie nicht wiederkommt? Schließlich spielt sich ihr Leben jetzt hier ab. Zumindest meintest du das.” forschte Chris nach. “Der Kuss grade.” Sebastian fuhr mit Zeige-und Mittelfinger über seine Schläfe. “In der gesamten Zeit, in der ich sie kenne, ja zugegeben das sind grade mal 35 Tage, aber trotzdem, in der gesamten Zeit hatte sie mich weder geküsst noch umarmt. Oder sich umarmen lassen.” er seufzte. Chris setzte sich neben ihn und legte seine Hand auf Sebastians Rücken. Er schaute Sebastian eine Weile von der Seite an, bis er sich dazu entschloss ihn zu fragen. “Wieso macht es dich so fertig, dass sie eventuell nicht wiederkommen wird?” Sebastian drehte sich zu seinem Kumpel um.
In seinen Augen bahnten sich Tränen an. “Mit ihr war alles irgendwie schön…und einfach. Auch wenn sie selten da war, wusste ich, dass ich immer mit ihr reden kann und sie mir zuhört, egal was bei ihr grade los war. Sie hatte immer ein offenes Ohr für mich.” Sebastian lächelte vor sich hin. ”Sie räumte mir meinen Scheiß hinterher, obwohl sie das nicht musste. Sie hat mir morgens immer Frühstück gemacht. Und omg die Kuchen, die sie gebacken hat.” Er lachte, als er daran dachte, wie er ihr beim Backen zugesehen hatte. “Ich hab das Gefühl, das ist nicht der ganze Grund..” riss Chris ihn aus seinen Gedanken. “Sie ist dir ans Herz gewachsen, oder? Vielleicht sogar ein bisschen sehr?” Sebastian fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. “Ich glaube schon.” sagte er mit einem tiefen Seufzer und starrte vor sich auf den Boden.
Das war eine Ur-ur-ursprungsidee oder Vorlage meiner anderen FF (Life-Eine Überraschung nach der Anderen).
Ich habe sie ein bissen abgewandelt. Ich hoffe sie gefällt euch :)
Ihr könnte auch gerne bei meinen anderen Geschichten vorbeigucken - würde mich auf jeden Fall freuen :)
Wenn nicht, dann lasst doch hier gerne ein Review da. Gerne Positiv, aber auch negativ, damit ich mich verbessern kann :)
Wie in der Beschreibung schon geschrieben: Es kann sein das es ein zweites Kapitel hierzu geben wird, versprechen tu ich aber nichts :D
Bis (eventuell) dahin und jetzt viel Spaß beim Lesen
~That Girl Next Door
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„Ehmm Seb?“ fragte Chris, während er sich umdrehte und Sebastian anguckte. „Schläft da eine Frau auf deinem Sofa?“ Er zeigte auf das Sofa hinter sich. Sebastian, der in der Küche stand, reagierte nicht.
„Sebastian?“ fragte Chris erneut und machte ein paar Schritte auf seinen Freund zu. Sebastian drehte sich um. „Ja.“ sagte er dann, als wäre es das normalste auf der Welt und ging an Chris vorbei. Chris stand total verwirrt in der Küche und guckte auf seine Kaffeetasse in seiner Hand. „Seit wann hast du eine neue Freundin?“ man hörte, dass er gleichzeitig verwirrt und überrascht war. Und auch ein bisschen enttäuscht das man ihn nicht davon in Kenntnis gesetzt hatte.
Sebastian war auf dem Weg zu der Frau auf dem Sofa, bevor er stoppte und sich nochmals umdrehte. Er wollte was sagen, doch die grade aufgewachte Frau kam ihm zuvor. „Hat er nicht!“ sagte sie zerknirscht und offensichtlich angepisst. Sie stand auf und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. „Idiot“ murmelte sie, als sich an Chris vorbeilief.
Ihr dunkles Haar ging ihr bis zur Hüfte und sah grauenvoll aus. Total verwuschelt und vom Schlaf zerstört, einfach schlimm. Das graue Shirt, das sie trug, war ihr eindeutig zu groß und definitiv nicht ihres. Es ging ihr bis fast zu den Knien. Es war schon fast eher ein Kleid, als ein Shirt.
Chris sah ihr nach, als sie den kleinen Flur in Richtung Badezimmer runter ging. Er entdeckte einige Tattoos an ihren Beinen, Armen und auch welche an ihrem Rücken, die das Shirt nicht komplett verdecken konnte. Es waren bunte und welche in schwarz und weiß. Es waren Texte und Bilder, einige von ihnen ergaben ein Gesamtbild, andere standen allein für sich. Chris fiel auch auf, dass ihr einer Arm einige große Narben zierte und ihre eine Hand Verbrennungen trug, bevor sie im Bad verschwand.
“Wow!” formte er stumm mit seinem Mund. “Wer...wer ist sie?” fragte er und war nun verwirrter als vorher.
“Sebastian, warum fragen sie das immer dich und nicht mich?” fragte sie vom Badezimmer aus. Sebastian musste lächeln und zuckte mit den Schultern, während er seinen Kopf leicht schüttelte.
Sie steckte ihren Kopf aus dem Badezimmer. “Thirteen” sagte sie, während sie Chris frech anlächelte. “Jetzt ist er richtig verwirrt, oder?” fragte sie an Sebastian gewandt. “Jap” antwortete dieser lachend. “Soll ich..” fuhr er fort, doch bevor er die Frage zu Ende stellen konnte, fiel sie ihm ins Wort. “Wäre super, ich bin in der Zwischenzeit duschen.”
Sie schloss die Badezimmertür und man hörte nur noch das plätschernde Wasser der Dusche.
Sebastian wandte sich der Couch zu und legte sorgfältig das benutzte Bettzeug zusammen, in welchem Thirteen, wie sie sich nannte, vorher noch geschlafen hatte. Dann wandte er sich geheimnisvoll und spitzbübisch lächelnd an Chris. Dieser guckte ihn nur mit einem komplett verwirrten Gesichtsausdruck an.
“Okay..du hast Fragen.“ sagte Sebastian langsam, weil er sich nicht ganz sicher war, ob Chris ihn war nahm. Doch er nickte und versuchte herauszufinden, was hier vor sich geht. “Wer ist das?” fragte er dann schließlich mit gerunzelter Stirn. “Thirteen, sagte sie doch schon.” bekam er als Antwort.
Noch bevor Chris zur nächsten Frage ansetzten konnte, beantwortete Sebastian ihm diese. “Ich weiß nicht, wie sie wirklich heißt, das weiß offenbar keiner. Noch nicht einmal Tim.”
Okay dachte Chris, das wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet. Wer zum Beispiel war Tim? Wie haben die beiden sich kennengelernt? Was macht sie hier? Wie kommt es, dass sie bei ihm auf der Couch schläft? Und vor allem: Wieso kannte keiner ihren echten Namen?
Chris war von seinen Fragen im Kopf so abgelenkt, dass er erst von Sebastian's schnipsen vor seinem Gesicht wieder seine Umwelt wahrnahm. “Hast du mir zugehört?” fragte Sebastian der erneut vor Chris' Gesicht schnipste. “Sorry. Was?” stammelte dieser nur. Genervt wiederholter Sebastian was er grade gesagt hatte: “Was du vorhin gesagt hattest von wegen Freundin und so...da läuft nicht zwischen uns.”
“Ahh jaaa..”sagte Chris ungläubig. “Und das soll ich dir jetzt glauben, ja?” Sebastian rollte mit den Augen. “Okay..nehmen wir mal an..” sagte er mit einem undefinierbaren Unterton, “Sie wäre meine Freundin. Warum sollte sie dann auf dem Sofa schlafen, anstatt mit mir im Bett?”. Er hob eine Augenbraue, während er die Frage stellte. “Gute Frage.” gab Chris zurück und kratzte sich am Nacken. “Also läuft da wirklich nichts..? Aber was macht sie dann hier? Und wer ist sie wirklich? Du musst doch irgendwas über sie wissen..” sagte er neugierig und versuchte Sebastians Aufmerksamkeit von sich wegzulenken. Sebastian setzte sich seufzend aufs Sofa, wo vorher noch die Bettdecke und das Kissen lag.
“Versprich mir das du sich nicht über mich lustig machst. Oder irgendein dummer Kommentar dazu abgibst.” er sah seinen Freund mit ernster Miene an. “Wieso? Ist sie ein Fangirl, oder was?!” entgegnete Chris lachend und meinte diese Frage eher als Scherz. Doch er traf damit direkt ins Schwarze, denn Sebastian senkte seinen Kopf und nickte kaum merklich. “OMG! Seb!” schrie Chris voller Schadenfreude und konnte nicht anders, als lauthals loszulachen. “Das ist was anderes als sonst. Sie ist anders. Sie...” versuchte Sebastian seinem Freund zu erklären, doch dieser reagierte nur mit einem sehr sarkastischem “Ja, das habe ich gesehen...sicher das da nichts läuft?! Ich meine du hast n Faible für charakterstrake Frauen. Und das was sie ausstrahlt ist nicht grade schwach. Und für ein Fangirl geht sie recht entspannt mit unserer Anwesenheit um.” Nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte fügte er noch hinzu: “Und ich meine, ihr Körper ist schon nicht schlecht.”. Während er das sagte zog er seine Augenbrauen zweimal schnell hoch und grinste.
“Ey Idiot..” Chris drehte sich um. “Gut zu wissen, dass du darauf reagierst.” sagte Thirteen, die unbemerkt aus dem Bad gekommen war und schon eine kleine Weile im Flur stand. Sie hatte schon etwas von dem Gespräch mit angehört, bevor sie beschloss sich einzumischen.
Ihre hautenge schwarze Jeans und das langärmlige schwarze Oberteil verdeckten ihre Tattoos. Sie hatte ein dezentes, aber dennoch sehr schmeichelhaftes Make-up aufgelegt. Mittlerweile sah sie aus wie ein normaler Mensch und gab ein ansehnliches Gesamtbild ab, sofern man sie zwei verschiedenen, neonfarbenen Socken mal ausklammerte. Ihre Haare hatte sie am Hinterkopf zu einem Dutt zusammengebunden.
“Nur weil Seb und ich uns mögen heißt das nicht automatisch das wir auch mit einander schlafen, okay?!” fuhr sie fort, als sie den Flur entlangkam.
Sie stellte sich seitlich neben Sebastian und fuhr mit ihrer Hand über seine Schulterblätter, bevor sie ihm einen leichten Kuss auf die Schläfe gab. “Sebastian war so nett mich für einige Nächte aufzunehmen, als er mitbekam, was mir widerfahren war und wieso ich hier bin.”
Chris guckte verwundert und fing an sie zu mustern. Außer ihrer Hand, die mit Verbrennungnarben entstellt war, fiel ihm nicht viel auf. In dem Moment wurde ihm klar, dass sie das Gespräch schon länger mit angehört haben musste und das Sebastian doch was wusste, ihm aber nicht sagen wollte. Oder vielleicht auch nicht konnte. Oder sollte.
Er öffnete den Mund, um was zu sagen. “Vergiss es.” erwiderte sie, ohne dass er überhaupt was sagen konnte. “Ich muss ohnehin los.” sagte sie, während sie im Raum rumlief und unter sämtlichen Möbeln nach etwas suchte. Sebastian zuckte mit den Schultern. ”Ich wollt‘s dir erklären..” sagte er, während er ein Paar rote Pumps unter dem Sofa hervor zog. “Hier.” sagte er matt und hielt sie ihr entgegen. “Ahh ja. Danke.” sagte sie als sie ihre Schuhe entgegennahm. Sie setzte sich neben Sebastian aufs Sofa und zog die wiedergefundenen Schuhe an.
Chris räusperte sich. “Ämm...also..” stammelte er vor sich hin. “Ich bin übrigens Chris.” sagte er und streckte ihr mit einem gequälten lächeln seine Hand entgegen. Sie guckte ihn mit einem undefinierbaren Blick an. Eine Mischung aus Verwunderung, Verwirrung, Wissen und angepisst sein. “Ich weiß.” sagte sie während sie seine Hand schüttelte und kurz danach aufstand. Sie war jetzt gut 10cm größer als davor. “Fangirl, schon vergessen..?” sagte sie trocken, aber mit einem verschmitzten Lächeln, als sich ihre Jacke überstreifte.
“Alles gut? Also so zwischen und meine ich..” fragte er verunsichert. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter und lächelte. “Ja klar, alles gut. Aber wenn du über Seb herziehen willst, dann doch lieber über..” Sebastian räusperte sich lautstark, sodass Chris nicht verstand was sie sagte.
“Hier, die solltest du vielleicht auch noch mitnehmen.” sagte Sebastian und hielt ihr roten Autofahrer Handschuhe hin, die vorher noch auf dem Tisch lagen. Sie lächelte und nahm die Handschuhe entgegen. “Danke.” flüsterte sie an Sebastian gerichtet, während sie erst den linken und dann den rechten überstreifte. Chris beobachtete die beiden und musste schmunzeln. Von wegen, kein Pärchen. Die beiden benehmen sich so, als wenn sie schon Jahrzehnte zusammen wären. Dachte er, aber behielt es für sich.
“Wann kommst du zurück?” fragte Sebastian hoffnungsvoll, während er von dem Sofa aufstand. Sie zuckte mit den Schultern. “Weiß noch nicht. Ich schick dir ‘ne Nachricht, okay?” gab sie lächelnd als Antwort zurück. “Okay.” sagte Sebastian leise, doch ihm war anzumerken, dass es nicht okay war. Er legte seinen rechten Arm um ihre Hüfte und zog sie somit in eine Umarmung. Seinen Kopf lehnte er an ihren. “Sei vorsichtig, ja?” nuschelte er in ihre Haare. Sie nickte so gut es ging, den Sebastians muskulöser linker Oberarm drückten ihren Kopf an seine Brust. Nicht fest, aber fest genug, dass sie hören konnte, wie sein Herz schneller schlug. In ihrer Nase lag sein Duft. Sie schloss für einen kurzen Moment ihre Augen und genoss den Moment.
“Okay, okay.” sagte sie und löste sich aus der Umarmung. “Ich muss jetzt wirklich los. Ich schreib dir, wenn ich auf dem Rückweg bin.” sagte sie und lächelte Sebastian zu. Sie wandte sich zu Chris. “Idiot!” sagte sie scharf und machte den typischen Captain-America-Gruß während sie ihm zu zwinkerte und schief lächelte. “Man sieht sich, nehme ich an.” Sie wandte sich zum Gehen und verschwand durch die Tür.
“Sie ist irgendwie...” begann Chris den Satz, als die Tür ins Schloss fiel und überlegte, wie er sie am besten beschreiben konnte. “Interessant?” beendete Sebastian seinen Satz. Er wandte sich der Couch zu und nahm das Kopfkissen und die Bettdecke. Er verschwand damit nach hinten in sein Schlafzimmer, um es vorerst auf dem Bett abzulegen. Als er wieder kam guckte Chris ihn fragend an. ”Wieso packst du es weg? Brauch sie das nicht heute Abend?”.
Sebastian ließ seinen Kopf traurig hängen. “Nein.” sagte er betrübt mit schüttelndem Kopf. “Sie wird heute nicht wiederkommen.” er machte eine Pause bevor er weiterredete. “Ich weiß nicht, ob sie überhaupt wiederkommen wird.” Er setzte sich auf Sofa. “Weißt du..” begann er.
“Die Sache ist, die: Sie hat, und das kann ich bei ihrer Vergangenheit komplett verstehen, große Verlust Ängste. Tim hat mir erzählt das sie nie länger als 2-3 Wochen bei irgendwem bleibt und sich dann auch nicht mehr weiter meldet. Sie war jetzt seit 17 Tagen hier.” er atmete einmal tief durch bevor er weitererzählte. ”Tim ist der Inhaber der Bar vorne an der Ecke. Er ist der einzige, bei dem sie regelmäßig auftaucht oder sich zumindest meldet. Sie kennen sich schon ein bisschen länger, wohl noch aus der Zeit, wo ihre Welt in Ordnung gewesen war. Als ihre Welt zusammenbrach und die Realität auf sie einstürzte, kam sie hier nach New York, half ihm bei der Bar und schlief auf seiner Couch. Sprang als Barkeeper ein oder machte die Bar sauber.” Sebastian machte erneut eine Pause. Auch wenn es nicht seine Geschichte war, aber Chris bemerkte das es ihm sichtlich schwer fiel darüber zu reden.
“Irgendwann stellte Tim uns einander vor. Das Erste was sie zu mir sagte war, dass sie ein Fangirl sei. So wusste ich von Anfang an bescheid. Wir unterhielten uns bei unserer ersten Begegnung eine Weile und dann immer mal wieder ein bisschen, wenn wir uns sahen. Irgendwie kam es so, dass sie dann hier…na ja einzog ist übertrieben, eigentlich schlief sie nur hier und auch das für maximal 4 höchstens 5 Stunden am Tag. Die restliche Zeit verbrachte sie in der Bar, ihrer Bäckerei, plante Veranstaltungen, half im Krankenhaus oder der Uni aus oder verkroch sich irgendwo in New York.”
Chris guckte erstaunt. “Wie viele Jobs hat sie denn bitte? Und Warum?” fragte er verblüfft. Sebastian überlegte und zählte dann auf: “Barkeeper, Veranstaltungsmanager, Standdouble, Maskenbildnerin, Krankenschwester in Aushilfe genauso wie der Job in der Uni, was genau sie da macht weiß ich nicht. Also sechs Jobs hat sie mindestens.” sagte er überrascht. Ihm war nie aufgefallen, was sie alles macht, aber das erklärt, warum sie so gut wie nie schlief. “Ich denke sie hat all diese Jobs, um nicht mit ihren Gedanken allein sein zu müssen.“ beantwortete Sebastian Chris' zweite Frage.
“Und was macht dich so sicher, dass sie nicht wiederkommt? Schließlich spielt sich ihr Leben jetzt hier ab. Zumindest meintest du das.” forschte Chris nach. “Der Kuss grade.” Sebastian fuhr mit Zeige-und Mittelfinger über seine Schläfe. “In der gesamten Zeit, in der ich sie kenne, ja zugegeben das sind grade mal 35 Tage, aber trotzdem, in der gesamten Zeit hatte sie mich weder geküsst noch umarmt. Oder sich umarmen lassen.” er seufzte. Chris setzte sich neben ihn und legte seine Hand auf Sebastians Rücken. Er schaute Sebastian eine Weile von der Seite an, bis er sich dazu entschloss ihn zu fragen. “Wieso macht es dich so fertig, dass sie eventuell nicht wiederkommen wird?” Sebastian drehte sich zu seinem Kumpel um.
In seinen Augen bahnten sich Tränen an. “Mit ihr war alles irgendwie schön…und einfach. Auch wenn sie selten da war, wusste ich, dass ich immer mit ihr reden kann und sie mir zuhört, egal was bei ihr grade los war. Sie hatte immer ein offenes Ohr für mich.” Sebastian lächelte vor sich hin. ”Sie räumte mir meinen Scheiß hinterher, obwohl sie das nicht musste. Sie hat mir morgens immer Frühstück gemacht. Und omg die Kuchen, die sie gebacken hat.” Er lachte, als er daran dachte, wie er ihr beim Backen zugesehen hatte. “Ich hab das Gefühl, das ist nicht der ganze Grund..” riss Chris ihn aus seinen Gedanken. “Sie ist dir ans Herz gewachsen, oder? Vielleicht sogar ein bisschen sehr?” Sebastian fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. “Ich glaube schon.” sagte er mit einem tiefen Seufzer und starrte vor sich auf den Boden.