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[Little Britain] Kleine Geschichten

Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Parodie / P12 / Gen
Die Fat Figthers Lou Todd und Andy Pipkin Vicky Pollard
15.06.2020
15.06.2020
8
4.356
2
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Dieses Kapitel
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15.06.2020 1.274
 
Überarbeitet am: 16 Juni 19:12 Uhr

Wir in Großbritannien gehen gegen dicke Menschen vor, in dem wir z.B. das Geld kürzen, welches sie erhalten. Gut so, diese gierigen Schweine. Ich hatte, ehrlich gesagt, noch nie Probleme mit meinem Gewicht, obwohl mein Bauch wirklich fett ist.

„Hallo Fat Fighter!“, begrüßte Marjorie ihre Gruppe. „Meine Güte, was seit ihr für Brecher.“, murmelte sie.

Die Fat Fighter sahen sich allesamt an, mit einem unverständlichen Gesichtsausdruck.

„Heute reden wir über das Thema Trauma!“, erklärte sie es ihnen und schrieb es auf die Tafel. „Wisst ihr, wer ein Trauma erlebt hat, isst seine Schmerzen weg. Dann fühlt er sich zu fett. Aber anstatt aufzuhören, isst er noch viel mehr, um den Spott zu ertragen. Das ist ein ewiger Kreislauf.“, sie drehte sich zu ihrer Gruppe um, um sie alle anzusehen. „Hebt eure fettigen Hände hoch, wer ein Trauma erlebte.“, sie sah, wie alle ihre Hände hoben.

„Gut so, hebt ruhig eure schwabbeligen Arme!“, flüsterte die Blondine. Sie sah sich um, auf der Suche nach ihrem ersten Opfer, welches sie fertig machen könnte.

„Paul!“, wählte sie den ersten Fat Fighter Teilnehmer, um ihn zu verspotten. Dieser verdrehte die Augen. „Was ist dein Trauma, dicker Paul?“, meinte sie und sah ihn belustigt an. Das kann ja was werden, dachte sich Paul.

„Mein Trauma ist, dass mein Vater damals zu viel Alkohol trank und uns schlug, wenn er besoffen war.“, erklärte Pats Freund Paul. Pat stand auf und nahm ihren Freund in die Arme, welcher die Umarmung erwiderte.

Eine kurze Stille entstand. Sie alle waren nachdenklich geworden, sorgten sich um Paul und die Stimmung war leicht angeknackst, aber Marjorie nahm dies nicht zur Kenntnis. „Er trank also, weil du so fett warst?“

Verständnislose Blicke richteten sich auf Marjorie. „Nein.“, meinte Paul und verzog das Gesicht.

„Ich bin mir sicher, dass er nur trank, weil du so fett bist.“, Marjorie blickte ihre Leute an. „Sowas passiert, wenn man sagenhaft fett ist, liebe Fat Fighters!“

Etwas geschockt setzten sich Paul und seine Freundin. „Wer ist das nächste Opfer – Ich meine natürlich – Wer ist der nächste Kandidat?“, Marjorie sah zu Pat, welche seufzte und aufstand. Sie war leicht nervös gewesen.

„Nun, mein Kindheitstrauma ist – wie soll ich das sagen? Ich wurde damals gemobbt. Wirklich schlimm gemobbt.“ Stille entstand, als Pat mit den Tränen kämpfte.

Da kicherte Marjorie. „Verzeihung, Pat, das war–“, sie wischte sich die Tränen aus den Augenwinkel, welche durch das lachen entstanden. Jedoch Begriff es Pat falsch, als sie Marjorie betrachtet, rührte es sie.

„Oh, Marjorie! Weinst du etwa?“, ihr war warm ums Herz geworden. All die Jahre dachte sie, dass Marjorie alle nur verarschen würde, aber sie weinte vor ihr!

„Ja!“, kicherte Marjorie hinter ihrer Hand. „Wie nannten sie dich damals?“, riss sie sich zusammen und räusperte sich. Da dachte Pat tatsächlich darüber nach.

„Nun, es war „fette Lesbe“.“, so Pauls Frau Pat.

Da kicherte Marjorie wieder leise, was nur Paul mitbekam. „Findest du es witzig, Marjorie?“, fragte er.

„Nein!“, grinste sie breit. „Überhaupt nicht!“, und verbarg ihr Lächeln hinter einer ernsten Miene.

„Sie nannten dich also „fette Lesbe“. Kinder können so gemein sein.“, sie räusperte sich, um wieder ernst zu sein. „Weist du, fette Pat, das Leben bietet einen so vieles schönes, an dem man sich erfreuen kann.“, tat sie auf verständnisvoll, um ihr Vertrauen zu gewinnen.

Pat legte ihre Hand auf ihre Brust, weil sie so gerührt war. „Danke, Marjorie!“, sprach sie aus vollem Herzen.

„Egal ob lesbisch oder fett, fette Pat, das Leben kann uns so vieles geben. Du musst nur deine fettigen Hände danach greifen. Vorausgesetzt, du bekommst sie überhaupt noch hoch.“, meinte sie mit einer ernsten Miene, als Paul aufstand, um ihr was zu sagen.

„In deinen ach so netten Worten steckt nur Beleidigung, Marjorie!“, wollte er es sich nicht gefallen lassen.

„Dein Trauma hatten wir schon, Fat Paul!“, erinnerte sie ihn daran und richtete sich wieder an Pat. „Streck mal deine Arme aus, Pat!“, sagte sie und stand auf. „Tu mal so, als ob du nach einer Torte greifen würdest!“

Da gehorchte Pat und streckte ihre Arme aus. Als Pauls Frau die Arme erhob, stieß sie an ihre Grenzen. Es ging einfach nicht mehr weiter, egal, wie sehr sie sich bemühte.

„Schwierig, oder?“, kicherte Marjorie leise.

Da nickte Pat. „Ja.“, gab sie dann zu.

„Lass deine Arme senken, Fat Pat, sonst explodierst du noch und ich muss dann die Sauerei beseitigen.“, scherzte sie und alle sahen sie verständnislos an.

„Wie du sehen kannst, Pat, musst du es nur wollen. Immer schön weiter deine fetten Schwabbelarme erheben und – puff – Dein Gewichtsproblem löst sich in Luft auf!“, erklärte sie ihr und Pat nickte.

„Na gut, wer ist der nächste?“, sah sie gierig die Leute an. Es meldete sich die Ausländerin Mira.

„Mein Kindheitstrauma war damals eine Vergewaltigung und meine erste Abtreibung.“, sprach Mira, so gut sie konnte. Alle sahen sie geschockt an, fassungslos und enorm traurig über diese zwei Ereignisse.

Die Stimmung war angespannt und zum schneiden. „Wie bitte?“, fragte Marjorie die Ausländerin und ging einen Schritt auf sie zu. Da sah sie die Frau an, winkte mit der Hand ab und Marjorie antwortete: „Ich habe sie nicht verstanden, aber sie aß wohl zu viel, weil sie eh schon fett zur Welt kam!“, meinte Marjorie. „Ist wohl in ihrer Kultur so.“, ergänzte sie dann, als alle fassungslos waren.

Da stand eine Frau auf, welche was zu sagen hatte. „Nichts für ungut, Marjorie, aber wir wollen es dir nicht anvertrauen, was uns im Leben hart traf.“

Die Angesprochene starrte eine Weile geschockt zu ihrer Gruppe, ehe sie meinte: „Also weigert ihr euch, abzunehmen!“, meinte sie und setzte sich auf den Stuhl. „Wenn ihr es mir nicht sagt, dann belastet es euch und eure Waage, auf der ihr euch wiegt!“, lachte sie über ihren Witz, was die anderen nicht lustig fanden.

„Verstehe das nicht falsch, aber wir glauben, dass es lieber bei uns bleiben sollte.“, stand die einzige Ausländerin auf, um ihre Meinung zu sagen.

Da blickte Margarete sie verständnisvoll an. „Wie bitte?“

Mit der Hand winkte sie ab, ehe sie sich setzte.

„Na gut, wenn es niemand sagen möchte, was ihn damals traumatisierte, da mache ich es für euch!“, sagte sie und zeigte mit dem Finger auf einen der fetten Menschen. „Du wurdest – mal sehen.“, dachte sie nach.

Der dickliche Mann verdrehte die Augen. Da rief sie einen Namen auf, nämlich „Tanja!“, weshalb sie aufstand und sie anblickte. „Dein Trauma war es, dass es nicht genügend bei euch zu Essen gab. Ihr musstet hungern, stimmt es? Meine Güte, und trotzdem bist du so unverschämt fett geworden!“, verzog sie das Gesicht.

Ihre Freundin stand auf und nahm sie in Schutz. „Das wissen sie nur, weil sie es dir sagte!“, meinte sie.

„Was ist denn ihr Trauma?“, wollte eines der Frauen wissen, da dachte Marjorie nach.

„Mein Trauma?“, fragte sie entrüstet. „Ich – ich sah schon immer sexy und dünn aus!“, meinte sie. Sie sah wohl nicht, dass sie ebenfalls unverschämt fett war.

„Ja, Marjorie! Du redest uns immer ein, wie fett wir wären, aber du bist ebenfalls fett!“, meinte Pauls Ehefrau, wodurch alle laut und fröhlich jubelten.

„Ich–“, stotterte Marjorie. „Das–“, sagte sie. Alle waren auf der Seite von dieser Frau, welche Marjorie hasste.

„Meine Kindheit war perfekt und mich belastet rein gar nichts!“, sprach Marjorie es dann aus. Aber die anderen konnten es ihr nicht abkaufen, was sie sagte. Vielleicht verdrängte sie es nur.

Irgendwann endete die Stunde, als Marjorie nach Hause fuhr. Sie parkte ihr Auto, stieg aus und ging in ihre Wohnung, nur, um sich dann ein Stück Kuchen zu gönnen. „Diese doofen Fat Fighter!“, meinte Marjorie und stopfte sich den Kuchen in den Rachen.
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