Geschichte: Fanfiction / Prominente / Musik / K.I.Z / Schlaflos

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Schlaflos

Kurzbeschreibung
OneshotAngst, Liebesgeschichte / P12 / MaleSlash
Maxim Drüner Nico Seyfrid
21.05.2020
21.05.2020
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21.05.2020 3.768
 
Die Landschaft rauschte nach und nach an ihm vorbei. Das brummen des Busses war fast schon beruhigend, wenn da nicht die wiederkehrenden Erinnerungen wären.

Seufzend wischte sich Nico über das Gesicht. Konnte das nicht endlich aufhören. Er wollte sich nicht mehr daran erinnern. Es war alles ein einziger Fehler gewesen. Ein Fehler, der ihm wohl am Ende alles kosten würde. Anderweitig könnte er sich seine momentane Lage nicht erklären.

Fast schon sehnsüchtig sah er rüber zu seinem Freund. Seit dem einen Abend hatte er ihn nicht einmal mehr angesehen. Kein Wort war gewechselt worden. Nichts. Er wusste nicht einmal ob der andere ihn wirklich sah. Jedenfalls stand jetzt etwas gigantisches zwischen ihnen und er konnte es mit nichts in dieser Welt zurücknehmen.

Vielleicht sah er das alles auch nur zu engstirnig. Wirklich auf ihn zugegangen war er auch nicht. Seufzend stand Nico auf und ging zu ihm rüber. Unsicher lächelte er in die Runde und setzte sich gegenüber Maxim. Kurz trafen  sich ihre Blicke und schon war Maxim aufgestanden und entschuldigte sich, nur um in einen anderen Teil des Busses zu verschwinden. So viel dazu.

Nico wusste doch auch nicht mehr was er tun sollte. Immer wenn er versuchte nur ein wenig an Maxim ranzukommen, blockte dieser sofort ab. Er konnte ihn doch nicht bestrafen für etwas, was sie beide in Schuld waren.

Wieder kamen ihm die Bilder von ihrer gemeinsamen Nacht in den Kopf. Die unendlichen Berührungen und Küsse. Es hatte sich perfekt angefühlt. Für Nico war es alles gewesen und er hatte gedacht, dass Maxim es genauso sah. Wie sehr er sich doch darin getäuscht hatte.

Wie so oft fragte er sich, wieso sich Maxim darauf eingelassen hatte, wenn er ihn doch offensichtlich nicht wollte. Ihm mussten doch auch die ganzen Dinge, die auf dem Spiel standen, bewusst gewesen sein.

"Alles gut bei dir?", fragte Tarek und riss Nico somit aus seinen Gedanken.

"Alles super.", winkte Nico schnell ab. Es reichte schon wenn Maxim ihn so behandelte. Da musste nicht noch Tarek mit in sein Drama gezogen werden.

Dieser sah ihn nur skeptisch an, ließ es dann aber sein. Nico sollte es auch nur recht sein. Er wollte seine Ruhe haben. Wie gerne hätte er einfach die Zeit zurückgedreht.

Gefühlt unendliche Stunden später waren sie endlich bei ihrem Ziel angekommen. Alle waren mehr als froh den Bus verlassen zu können. Nico wartete ein paar Minuten ab, bis er den anderen dann auch folgte. Mit wenig Elan betrat er dann auch die Halle und kurz darauf den Backstagebereich. Überall lagen schon Taschen und Jacken herum und aus einer Ecke schallte ihm Musik entgegen.

Zum feiern war ihm schon lange nicht mehr zumute. Lieber hätte Nico die gesamte Tour abgesagt und wäre wieder zurück in seine Wohnung gekehrt.

Die bittere Realität war aber nun hier, auf Tour mit seinen Freunden und einer von ihnen tat so, als gäbe es ihn gar nicht.

Nico versuchte auch sich so unauffällig wie  es nur ging zu verhalten und hielt sich aus den meisten Sachen raus. Fragende Blicke ignorierte er einfach. Später auf der Bühne versuchte Nico für einen kurzen Moment alles zu verdrängen. Für die meiste Zeit gelang es ihm auch ganz gut. Wenn Maxim ihn nicht selbst auf der Bühne mied, als wäre Nico giftig.

Völlig erschöpft verließen die vier zwei Stunden später wieder die Bühne. Für heute hatten sie es geschafft und nun würden sie, wie so oft, den Abend gemeinsam ausklingen lassen.

Nico schnappte sich erstmal ein Bier und ließ sich in einen der Sessel im Backstagebereich fallen. Kurz überlegte er, ob er sich direkt zurück zum Bus machen sollte, verwarf aber schnell wieder den Gedanken. Nico wollte nicht, dass direkt Fragen aufkamen. Wobei Tarek und Sil-Yan ihnen hier und da bereits Blicke zuwarfen.

Maxim war, wie immer, nicht zu sehen. Sicherlich war dieser schnellstmöglich abgehauen, um ihn nicht sehen zu müssen. Seufzend schüttelte Nico seinen Kopf. Was dachte er jetzt schon wieder über den anderen nach. Vielleicht würde eine kühle Dusche ihn auf andere Gedanken bringen.

Nico schnappte sich seine Sachen und schlurfte zu den Duschen. Als er dem Raum näher kam, konnte er schon das rauschen des Wassers hören, dachte sich ander nichts weiter dabei. Nico riss die Tür auf und schmiss seine Sachen auf die Bank.

Nico erstarrte, als eine ihm nur zu bekannte Stimme sich hinter ihm räusperte. So viel zu aus dem Weg gehen. Er versuchte Maxim einfach zu ignorieren und zog sich aus. Sein Herz pochte so wild, er konnte es förmlich im Hals schlagen spüren. Jetzt nur nicht hinschauen, ermahnte sich Nico.

Der Plan hielt auch nur eine Minute und schon wanderten Nico's Augen zu dem Körper seines Freundes. Maxim hatte ihn wohl schon die ganze Zeit beobachtet und als sich ihr Blick traf, verzog sich Maxim's Gesicht unangenehm.

"Bist du hier hingekommen um mich zu bespannen?", in Maxim's Stimme war keinerlei Humor zu finden.

"Wie bitte?", entkam es Nico verwirrt. War das jetzt sein Ernst?

"Oder dachtest du etwa ich ficke dich nochmal, wenn du dich brav nach vorne beugst?"

"Was ist dein scheiß Problem?"

"Du bist mein Problem."

Nico sah fassungslos Maxim hinterher, der sich eilig ein Handtuch um die Hüfte schlang und Nico weg stieß, bevor er dann endgültig den Raum verließ.

Nico verstand Maxim nicht mehr. Er hatte sich viele Dinge nach ihrer gemeinsamen Nacht ausgemalt, aber so etwas wäre ihm niemals in den Sinn gekommen. Er hatte seinen Freund noch nie in der Art gesehen. Vor allem war es verletzend.

In der Hoffnung, dass sich Maxim wieder beruhigen würde, ließ sich Nico mit seiner Dusche besonders viel Zeit. Leider brachte dies alles nichts. Als er wieder rüber gehen wollte, stieß er versehentlich mit Maxim zusammen. Durch den Zusammenprall verschüttete Maxim sein Getränk auf Nico und sich selber.

"Pass doch auf!", wurde Nico direkt von der Seite angefahren. Er selber schüttelte nur den Kopf. Wieso musste ihm das jetzt auch noch passieren. Er wollte einfach nur seine Ruhe haben.

"Maxim, bitte... können wir nicht wieder normal miteinander reden?", bittend sah er Maxim an, der kurz stockte.

"Geh mir einfach aus dem Weg.", forsch wurde er von Maxim weggestoßen und knallte dadurch mit dem Rücken gegen den Türrahmen.

Verzweifelt sah Nico ihm nach. Noch nie hatte er Maxim so gesehen. Er verstand es nicht. Sein Freund war immer jemand gewesen, mit dem man über alles sprechen konnte. Es machte ihn unendlich traurig, dass ihre gemeinsame Nacht alles zerstört hatte. Dabei hatte dieser Moment ihm viel bedeutet.

"Was ist da bei euch los?", Stirnrunzelnd betrachtete Tarek ihn. Natürlich hatte es nun langsam jeder mitbekommen. Maxim machte auch kein Geheimnis aus seiner Abneigung.

"Ich weiß es nicht, okay? Maxim redet nicht mit mir.", eine Lüge war dies nicht, wo Nico selber ja auch nicht den Grund kannte. Ob ihm Tarek Glauben schenken würde war jedoch eine völlig andere Frage.

"Aber irgendwas muss doch vorgefallen sein.", mischte sich Sil-Yan mit ins Gespräch ein.

Bei Nico gingen die Alarmglocken an. Er wollte ihnen nicht davon erzählen. Es wusste ja nicht einmal einer von ihnen das er auf beide Geschlechter stand. Wie sollte er dann diese gigantische Bombe platzen lassen.

"Ich kann es euch nicht sagen.", blockte Nico schlussendlich ab. Für ihn war das Thema auch erledigt und er ließ seine besorgten Freunde einfach stehen.

Schnell ging er zurück zum Bus. Etwas, was er hätte besser schon früher getan. Jedenfalls hätte es ihm eine Menge Ärger gespart.

Wie das Schicksal es leider so wollte, traf er im Bus abermals auf Maxim, der sich grad frische Kleidung anzog. Jemand schien es wirklich nicht gut mit ihm zu meinen.

"Musst du mich jetzt auch noch verfolgen?"

"Maxim, lass gut sein. Ich will keinen Streit. Können wir nicht einfach die Sache vergessen? Wir sind doch Freunde.", versuchte Nico seinen wütenden Freund zu beschwichtigen.

"Das hättest du die früher überlegen sollen. Bevor du mich betrunken gemacht hast, nur um mich in dein Bett zu locken.", Nico fühlte sich bei den Worten, als hätte Maxim ihm eine verpasst.

"Das stimmt nicht und das weißt du auch.", verzweifelt und auch bittend sah er ihn an. So war ihr Abend nicht abgelaufen. Natürlich hatten sie etwas getrunken, aber betrunken waren sie nicht gewesen. Und die Sache war von ihnen beiden ausgegangen. Nico hätte  Maxim niemals zu etwas gezwungen.

Maxim selber wusste wohl selber nicht wie er darauf antworten sollte und verließ schnell wieder den Bus. Wenn dies nicht bald aufhörte, wusste Nico nicht, wie er diese Tour überleben sollte.

Nico's Wünsche sollten auch nicht erhört werden, wie sich in den nächsten Wochen herausstellte. Maxim's Kommentare wurden eher noch gehässiger. Tarek und Sil-Yan hatten sie beide schon mehrfach darauf angesprochen und immer hatte Nico nur abgewunken und hatte das Thema gewechselt. Was sollte er ihnen schon sagen? Das er mit seinen dummen Gefühlen ihren Traum zerstörte? Aber irgendwann würde es so oder so herauskommen.

Vielleicht brauchte Maxim auch nur Abstand und bald würde alles wieder normal werden. Nico musste bitter auflachen. Was für absurde Gedanken.

Ein Abend im speziellen brachte dann auch für Nico das Fass zum Überlaufen. Sie hatten sich nach ihrem Auftritt mit einigen befreundeten Musikern verabredet. An für sich war die Stimmung an dem Abend recht gut. Nico hatte es auch weitestgehend geschafft Maxim aus dem Weg zu gehen und somit schlimmeres zu vermeiden. Er hatte sich grad ein neues Bier geholt, als er Maxim sprechen hörte.

"Also wenn du einen schnellen Fick suchst, kann ich dir Nico empfehlen. Der bückt sich gerne für jeden.", Nico wurde schlecht bei diesen Worten. Das Lachen der Anderen prasselte auf ihn ein und schnürte ihm den Hals zu. Er musste von hier weg und zwar schnell.

Fast schon panisch schnappte sich Nico seine Jacke und verließ die Party so schnell es nur ging. Er konnte das nicht. Nicht wenn Maxim ihn derart schlecht behandelte. Wütend wischte er sich über die Augen. Mit sich selbst beschäftigt bemerkte er nicht einmal wie ihm zwei Leute folgten.

Mit zitternden Händen versuchte Nico sich draußen erstmal eine Zigarette anzuzünden. Nach einigen Versuchen gelang es ihm schließlich. Erschrocken fuhr er zusammen, als er dann seine beiden Freunde bemerkte.

"Wenn du jetzt wieder sagst, es wäre nichts, hau ich dir eine rein.", schnaufte Tarek und auch Sil-Yan, der mitgekommen war, betrachtete ihn skeptisch. Nico merkte wie ihm nur noch mehr Tränen in die Augen stiegen. Jetzt heulte er auch noch vor seinen Freunden.

"Ich... ich habe mit Maxim geschlafen. Ich dachte er will es aus dem gleichen Grund.", brach es aus ihm heraus. Tarek und Sil-Yan wechselten Blicke untereinander.

"Aus dem gleichen Grund?", hakte Sil-Yan vorsichtig nach.

"Ich liebe ihn. Ich bin ein absoluter Idiot.", Nico verzog sein Gesicht. Was sollte er jetzt auch noch Lügen. Es war sowieso alles zu spät.

"Moment mal... Habe ich das jetzt richtig verstanden. Du hast ihm deine Liebe gebeichtet und dann hattet ihr Sex?", wollte Tarek wissen.

"Ich habe ihm nichts von meinen Gefühlen gesagt. Das hier reicht doch schon vollkommen aus."

"Es erklärt auch nicht Maxim's Verhalten...", begann Sil-Yan, der dann aber direkt wieder verstummte, als er Maxim rauskommen sah.

Nico biss sich auf die Lippe. Das hatte ihm jetzt noch gefehlt. Konnte er nicht hier an Ort und Stelle im Erdboden versinken? Schnell versuchte er sich die neu aufgekommenen Tränen wegzuwischen, damit der andere sie nicht sah. Maxim war aber bereits näher gekommen und seiner Reaktion zu urteilen, hatte er sie doch noch gesehen. Völlig überfordert stand der Größere nun dort und sah Nico an.

"Nico...", fing Maxim an, aber wurde direkt von Tarek unterbrochen. "Lass gut sein. Glaube du hast schon genug gesagt."

Sil-Yan deutete derweil zum Tourbus und versuchte Nico reinzubringen. Eine erneute Auseinandersetzung würde jetzt nichts bringen. Nico war dies auch nur recht und schmiss seine Zigarette zügig weg, um seinem Freund zu folgen.

Maxim stand immer noch wie angewurzelt draußen. Ihm war jetzt erst bewusst was er da angerichtet hatte.

"Er hat wegen mir geweint.", die Tatsache alleine brachte ihm Unbehagen.

"Kannst du mir mal sagen was in dich gefahren ist?", stellte Tarek ihn direkt zur Rede.

"Ich weiß es nicht. Ich war einfach überfordert."

"Der große Maxim war überfordert. Dann sag ihm gefälligst das es ein One Night Stand war und rette eure Freundschaft."

"Ich weiß selber nicht mehr was ich will. Ich brauche Zeit zum Nachdenken.", Tarek schüttelte mit dem Kopf. Er glaubte Maxim und hoffte nur, dass sich das Chaos bald schon legen würde. So weitergehen konnte es nicht.

Einige Stunden später waren sie wieder auf der Straße. Tarek und Sil-Yan hielten die beiden immer im Auge. Groß was machen konnten sie leider nicht. Nico selbst hielt sich für die meiste Zeit zurück und blieb lieber in seinem Bett. Er wollte keinesfalls Maxim begegnen.

Maxim hatte sich schon Stunden zuvor von der Party ferngehalten und die Zeit genutzt sich Gedanken über alles zu machen. Er war unmöglich zu Nico gewesen und das wusste er auch. Aber das löste bei weitem nicht das Ausmaß des ganzen Problems.

Erst nachmittags begegneten sich die beiden das erste Mal wieder. Nico wandte sich direkt von Maxim ab. Nach letzter Nacht hatte er es komplett aufgegeben noch etwas zu retten. Maxim verfluchte sich innerlich, als er Nico so sah. Er war wirklich ein Idiot gewesen.

"Es tut mir Leid. Wie ich dich behandelt habe war nicht richtig.", vorsichtig berührte Maxim Nico's Arm. Erschrocken drehte sich der Kleinere um. Damit hatte er nicht gerechnet. Und natürlich freute es ihn. Nico wollte doch einfach wieder das es so war wie vorher. Sein Verhalten hatte ja nur zu deutlich gezeigt, dass dieser nichts von ihm wollte. Irgendwann würde er auch schon wieder darüber hinwegkommen. Hauptsache er verlor seinen Freund nicht.

"Vergessen wir einfach das Ganze. Der Fehler wird uns so schnell nicht wieder passieren.", lächelte Nico schwach, welches Maxim erwiderte.

"Danke das du mir verzeihst.", erleichtert schlang Maxim seine Arme um Nico und drückte ihn feste an sich.

Nico merkte wie sein Herz wieder unkontrolliert anfing zu schlagen. Gefühle ließen sich eben nicht mit einem Mal abschalten. Deswegen löste er sich auch schnell wieder aus der Umarmung. Er war froh, dass sie wieder miteinander sprachen, aber es wurde dennoch einige Zeit abverlangen, bis alles beim Alten sein würde.

Nico war erleichtert über ihre Versöhnung. Der nächste Auftritt war dadurch auch viel entspannter. Langsam kehrte wieder ihre gewohnte Normalität ein. Bald schon würde alles in Vergessenheit geraten. Wobei Nico so schnell nicht alles vergessen konnte. Ab und zu fragte er sich, ob Maxim auch öfters daran denken musste, oder ob er es einfach verdrängte.

Einige Wochen später hatten sie erstmal eine Pause und die Vier saßen zusammen bei Nico zuhause, als es an der Tür klingelte. Als dieser wieder zurückkehrte, hielt er eine Flasche, mit einer Rose, an der ein kleiner Zettel baumelte, in der Hand.

"Was ist das?", fragte Tarek neugierig.

"Vodka. Da wollte mir wohl jemand was gutes.", grinste Nico breit und setzte sich zurück neben Tarek auf die Couch.

"Von mir ist die nicht. Ich würde dir keine Rose schicken.", lachte Tarek und versuchte nach dem Geschenk zu greifen, worauf ihm Nico auf die Hand schlug. Vorsichtig entfernte er die Rose von der Flasche und sah sich den kleinen Zettel an. Verwundert hielt er Tarek dem Zettel hin.

"Gibst du mir eine Chance? Definitiv nicht von mir. Da hat es wohl jemand auf dich abgesehen.", lachte Tarek.

"Die Person meint es jedenfalls ernst mit dir.", meldete sich Maxim zu Wort.

"Woher willst du das wissen?", Nico wusste nicht so recht was er von dem Geschenk halten sollte. Die Rose war sicherlich nur ein Scherz.

"Keine Ahnung. Es ist ja schon ein besonders Geschenk.", zuckte er mit der Schulter.

Nico legte vorsichtig die Rose weg und griff abermals nach dem Vodka. Es war wirklich ein nettes Geschenk und er wäre er dies abzulehnen. Viel mehr dachte er sich auch nicht mehr dabei und genoss stattdessen lieber ausgiebig den Abend mit seinen Freunden.

Es sollte jedoch nicht das einzige Geschenk bleiben. Er bekam noch zwei weitere zu sich nach Hause gesendet. Nico verstand nicht wirklich was die kleinen Nachrichten, die immer dabei waren, sollten, aber stempelte es immer noch als eine Art Scherz ab. Als sie dann ihre Festival Tour begannen und Nico auch dort Geschenke bekam, fand er das ganze schon relativ seltsam.

"Wieder ein Geschenk von deinem Verehrer?", grinste Tarek, als Nico soeben ein weiteres entgegen genommen hatte.

"Langsam könnte das auch ruhig mal aufhören. Für einen Scherz geht das viel zu lange.", es war nicht so, dass ihm die sagten nicht gefielen. Es waren alles Dinge die er mochte. Die Person musste ihn sehr gut kennen.

"Was ist wenn die Person es ernst meint?", überrascht blickte Nico Maxim an, der das Wort ergriffen hatte. "Was steht überhaupt diesmal auf dem Zettel?"

Nico griff nach dem kleinen Zettel und las sich die geschriebenen Worte durch. Er schluckte schwer. Da wollte ihn doch wirklich jemand verarschen. Seine beiden Freunde sahen ihn derweil abwartend an.

"Ich liebe dich. Die Person sollte lieber ihr Geld für sich behalten, als mir sowas zu schicken.", seufzend legte er sein Geschenk weg. Er hoffte, dass die Person es bald aufgeben würde. Selbst wenn es kein Scherz war. Wirklich Interesse an jemand neues hatte er auch nicht. Dafür schwebte ihm eine andere Person noch zu sehr im Kopf umher.

Nach diesem Geschenk war es eine Zeit lang auch ruhig. Es kamen keine Geschenke mehr und Nico war schon erleichtert, dass der ganze Spuk endlich ein Ende genommen hatte. Das war, bis ihm eine Rose nach einem ihrer Auftritte in die Hand gedrückt wurde.

"Die wurde grad für dich abgegeben.", kam nur die knappe Erklärung.

"Was ist es diesmal?", wollte Tarek sofort wieder wissen.

"Die Person will mich treffen.", skeptisch sah sich Nico den kleinen Zettel an. Diesmal gab es keine Komplimente oder Geständnisse, sondern eine Bitte sich mit der mysteriösen Person zu treffen.

Er war auch nicht sicher, ob er es wirklich tun sollte. Im Prinzip war ja nichts dabei. So konnte er sich für die Sachen bedanken und dem Ganzen endlich ein Ende bereiten. Mehr wollte er ja auch nicht.

"Wirst du es machen?"

"Ich denke. Sonst hört das hier ja nie auf.", seufzte Nico.

Da das Treffen noch am selben Festival stattfinden sollte, machte sich Nico später auch zu dem genannten Treffpunkt. Geduldig wartete er ab. Immer wenn ein befreundeter Musiker zu ihm kam, dachte Nico schon, es handelte sich um seinen Geschenkegeber, was sich dann am Ende als falsch darstellte. Einige Minuten wartete Nico bereits und es war immer noch niemand erschienen. Er wollte es schon gänzlich aufgeben, als sich die ihm bekannte Stimme neben ihm räusperte.

"Hast du lange gewartet?", Nico starrte Maxim fassungslos an. Er war es, der ihm die ganzen Geschenke gemacht hatte? Das musste doch ein Scherz sein. Maxim hatte es mehr als deutlich gemacht, dass er nicht mehr als nur Freundschaft von ihm wollte. Danach so etwas abzuziehen war schon sehr geschmacklos.

"Können wir es bitte hinter uns bringen? Wenn du mich auslachen willst, dann mach es jetzt, damit wir das ganze hier schnell wieder vergessen können.", Nico war wütend und verletzt zugleich. Er hatte wirklich gedacht, dass alles wieder gut zwischen ihnen war.

"Was? Nein, du verstehst das falsch. Die Geschenke waren ernst gemeint.", versuchte sich Maxim zu erklären.

"Lass gut sein.", Nico wendete sich von dem anderen ab, wurde aber von einer Hand, die ihn am Arm festhielt, aufgehalten.

"Hör mir bitte zu. Ich habe lange über alles nachgedacht und ich war ein Idiot. Es tut mir Leid, wenn ich zu lange gebraucht habe um es zu verstehen."

Nico schluckte schwer. Maxim wirkte aufrichtig und überhaupt, wann hatte ihn der Größere schon einmal belogen.

"Wieso die ganzen Geschenke? Du hättest doch einfach mit mir reden können."

"Ein Mann wie du verdient es erobert zu werden.", grinste Maxim schief.

"Erobern?", Nico sah seinen Freund ungläubig an. Jetzt ergaben die kleinen Nachrichten an den Rosen auch Sinn. Das Maxim überhaupt auf solch eine Idee kam. "Du hast mich doch schon längst erobert."

Maxim grinste nur noch breiter. "Ist das so?", Nico nickte bejahend, woraufhin Maxim ihm näher kam. Langsam legten sich dessen Arne um ihn herum und zogen Nico, wenn das nur ging, noch näher an sich.

"Dann darf ich dich bestimmt jetzt küssen.", Nico's Antwort darauf waren seine Lippen auf die von Maxim.

Am nächsten Morgen wachte Nico auf und es kam sofort ein mulmiges Gefühl auf. Er hatte den gestrigen Abend mit Maxim verbracht und waren an Ende in seinen Hotelzimmer gelandet. Nun wo er wach war, war Maxim, wie auch beim ersten Mal, verschwunden. Nichts deutete daraufhin, dass dieser jemals dort gewesen war. Hatte er es sich doch wieder anders überlegt? Viel weiter kam Nico mit seinen düsteren Gedanken auch nicht, da sich in diesem Moment die Tür öffnete und Maxim mit einer Tüte und zwei Kaffee in den Händen hereinkam. Nico musste seine Erleichterung im Gesicht anzusehen gewesen sein, denn Maxim stehe vorsichtig die Sachen ab und kam zu ihm rüber.

"Dachtest du etwa ich wäre wieder abgehauen?", Nico schaute ertappt runter auf die Decke. Für einen kurzen Moment hatte er es wirklich gedacht. Das konnte er nicht leugnen. Vorsichtig griff Maxim nach seinem Kinn und zog ihn zu sich, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

"Diesen Fehler werde ich nicht noch einmal machen. Das verspreche ich dir.", sagte Maxim aufrichtig und legte seine Arme um den Kleineren.

"Ich glaube dir auch. Ich war einfach überrascht, als ich eben aufgewacht bin und du nicht da warst."

"Ich wollte dich mit einem kleinen Frühstück überraschen.", Nico lachte auf, als in diesem Moment sein Magen anfing zu knurren.

"Na worauf warten wir dann noch?"
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