Shakespeare-University
von Vivien Lacroix
Kurzbeschreibung
Eine Universität, auf die diverse Figuren aus Shakespeares Dramen als Studenten oder Professoren gehen. Hauptsächlich wird es um Rosenkranz und Güldenstern aus "Hamlet" bzw. "Rosencrantz and Guildenstern are dead" gehen.
GeschichteFreundschaft / P16 / Mix
13.05.2020
10.04.2023
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10.04.2023
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Charles Darwin
Der Herbst hatte Einzug gehalten und das Wetter hatte sich entsprechend angepasst. Seit Tagen schon regnete es – mal nur vereinzelt, mal Nieselregen und mal konnte man vor lauter Regen keine acht Meter weit sehen. Der Himmel war grau, selten weiß und die Sonne schaffte es kaum, sich durch die Wolken zu kämpfen.
Heute regnete es in Strömen. Vor allem jetzt grade kam es runter wie eine Wand. Der Campus war voll von Regenschirmen, die fünf Personen gleichzeitig schützen mussten, von Leuten mit Regenjacken und Regenumhängen, mit hastig durch die Menge Eilenden, nach Schutz Suchenden im nächstbesten Gebäude und schließlich auch von Leuten, die in aller Ruhe barfuß über die nassen Steine wanderten und ihren Wegen folgten. Bis auf die Haut durchnässt zu werden, machte diesen Menschen nichts aus. Güldenstern gehörte nicht zu diesen Menschen. Er hielt einen schwarzen, einfachen Regenschirm in der Hand und stand auf nassen Pflastersteinen.
Der Grund, aus dem sich überhaupt so viele Leute bei diesem Wetter draußen aufhielten, war der, dass vor kurzem das Ende zweier Seminarstunden gewesen war und alle Studenten und Professoren, die nun Pause hatten, in die Mensa wollten. Eigentlich war Güldenstern auch auf dem Weg dorthin gewesen.
„Charles Darwin“, sagte er laut. Sein Blick folgte den Menschen, die an ihm vorbeiliefen, auf dem Weg zu ihrem Mittagessen. Er könnte ihnen einfach folgen.
„Der Biologe?“, fragte Rosenkranz.
„Naturforscher.“
„Evolutionstheoretiker.“
Güldenstern sah seinen Freund an. Dieser jedoch achtete auf etwas anderes.
„Du kennst seine Evolutionstheorie“, sagte Güldenstern. Es war keine Aussage, sondern viel mehr eine Annahme. Er wusste, dass Rosenkranz sie eigentlich kennen musste – schließlich war es Allgemeinwissen und sie hatten es in der Schule gelernt. Doch es konnte auch sehr gut sein, dass er es einfach wieder vergessen hatte. Es war nichts, was er sich unbedingt im Detail merken würde.
„Mehr oder weniger“, kam die erwartete Antwort.
„Er hat drei wichtige Grundannahmen entwickelt“, sagte Güldenstern. „Sie allein können die Evolution natürlich nicht erklären, aber sie bilden Grundsteine und wurden in die Synthetische Evolutionstheorie aufgenommen – die Theorie, die heutzutage gilt. Die erste Annahme nennt Darwin The struggle for life.“ Rosenkranz hätte gerne einfach gefragt, was Güldenstern ihm wirklich sagen wollte, aber er kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er manchmal so weit für seine Erklärungen ausholen musste und dass er sich darüber hinaus selbst gelegentlich gern reden hörte. Rosenkranz nannte es Logikmonologe.
„Damit meint er, dass ein Tier Paar immer mehr Nachkommen produziert, als in der Population überleben können“, sprach Güldenstern weiter. „Dass nicht alle überleben können, ist logisch – schließlich gibt es nur eine begrenzte Menge an Nahrung und Lebensraum. Daraus folgt die zweite Annahme: Survival of the fittest. Darwin meinte damit, dass die am besten angepassten Individuen beim Kampf um Lebensraum, Nahrung und in der Partnersuche am ehesten Erfolg haben. Die Natur, die Umwelt, stellt immerhin bestimmte Bedingungen. An diese kann man mehr oder weniger angepasst sein. Was zu seiner letzten Annahme führt: Natural selection. Eine natürliche Auslese – von der Natur gemacht. Die Individuen, die die Umweltbedingungen weniger gut erfüllen können, sterben eher. Somit verändert sich die Population nach und nach und passt sich immer mehr an die Umwelt an. Zumindest bis sich die Umweltbedingungen wieder ändern.“ Güldenstern machte eine bedeutungsvolle Pause, aber noch immer galt Rosenkranz’ volle Aufmerksamkeit nicht ihm.
„Grob gesagt, funktioniert so die Evolution“, schloss er also. Sein Blick löste sich von seinem Freund und folgte stattdessen wieder den Personen, die an ihm vorbei zur Mensa gingen. Er hatte Hunger.
„Worauf willst du hinaus?“, fragte Rosenkranz, der neben Güldenstern auf dem Boden hockte. Nun, er hockte nicht tatsächlich auf dem nassen Boden, viel mehr hockte er auf seinen eigenen Hacken. Der Schirm schützte ihn nur notdürftig, obwohl Güldenstern darauf achtete, ihn über sie beide zu halten.
„Weißt du, Darwin hat viel mit Regenwürmern gearbeitet“, entgegnete er. „Zumindest gegen Ende.“
„Gegen Ende?“
„Seines Lebens.“
„Oh.“ Rosenkranz hielt einen Moment lang Inne. Dann sah er auf seine Hände hinab. „Vielleicht haben sie ihm Trost gespendet.“
„Trost?“
„Er war alt. Er wusste sicher, dass er bald stirbt.“
„Wieso sollte er in so einem Moment ausgerechnet an Regenwürmern Trost finden?“, fragte Güldenstern, irritiert davon, in welche Richtung sich ihr Gespräch bewegte.
„Vielleicht sollten wir uns ein Terrarium für unser Zimmer anschaffen, um Regenwürmer zu kultivieren.“
„Wir – was? Nein. Das ... nein. Davon hab ich nicht gesprochen.“
„Oh.“ Rosenkranz klang ein wenig enttäuscht. „Wovon hast du denn gesprochen?“
„Ich – Was würde Darwin, der Evolutionstheoretiker, wohl zu dem sagen, was du hier machst?“
Rosenkranz zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Ich hab ihn nie getroffen.“
„Natürlich nicht, er ist schließlich auch Ende des 19. Jahrhunderts gestorben.“
„Siehst du?“ Rosenkranz sah auf und seine klaren, blauen Augen blickten Güldenstern wie ein Stück Himmel zwischen schweren, grauen Wolken heraus an.
„Ja“, sagte dieser perplex, einen Sekundenbruchteil zu spät. „Aber gesetzt dem Fall, er könnte dazu etwas sagen.“
„Naja, wenn er Regenwürmer mochte, dann –“
„Ich meinte im Bezug auf seine Evolutionstheorie“, unterbrach Güldenstern ihn ungeduldig.
„Ich weiß nicht – bin ich eine Umweltbedingung?“, entgegnete Rosenkranz ruhig und nahm vorsichtig einen weiteren Regenwurm vom Weg auf, den er in seine Hand zu den anderen legte.
„Es ergibt evolutionstechnisch nicht wirklich Sinn, dass du Regenwürmer vom Weg einsammelst, um sie zu retten. Dadurch passen sie sich nicht an.“
„Wenn sie sterben, passen sie sich auch nicht an“, sagte Rosenkranz und richtete sich auf. Seine rechte Hand war mit Regenwürmern gefüllt.
„Es geht um die Population“, entgegnete Güldenstern. Sie gingen weiter und näherten sich endlich der Mensa.
„Aber andere Leute treten auf sie drauf“, sagte Rosenkranz. „Sie sterben.“
„Natural selection.“
Schweigend gingen sie weiter, bis sie bald an eine Stelle kamen, an der freie Erde war. Ein kleiner Baum, etwas Gras, ein paar Büsche.
Rosenkranz hockte sich nieder und verteilte die Würmer auf der Erde.
„Nein“, sagte er schließlich. „Jeder einzelne ist wichtig.“
„So funktioniert die Evolution nicht“, erinnerte Güldenstern, reichte Rosenkranz aber eine Hand, um ihm wieder hochzuhelfen. Er nahm sogar den Regenwurmschleim in Kauf. Rosenkranz nahm die Hilfestellung entgegen und hievte sich hoch. Mit einem Mal stand er direkt vor Güldenstern und ihre Hände berührten sich noch.
„Du vergisst etwas“, sagte Rosenkranz.
„Ich vergesse etwas“, wiederholte Güldenstern und hob seine Augenbrauen.
„Diese Umwelt ist von Menschen gemacht. Und wenn Menschen sie bedrohen, dann können Menschen sie auch retten.“ Er sah Güldenstern an und in seinen Augen lag eine so reine Aufrichtigkeit, dass es Güldenstern fast schmerzte.
„Aber Menschen retten sie nicht“, sagte er, etwas leiser als zuvor. Er müsste eigentlich schon längst an diesen Ausdruck in Rosenkranz’ Augen gewöhnt sein, aber er traf ihn jedes Mal wieder etwas zu tief.
„Ich bin doch aber ein Mensch“, erwiderte Rosenkranz. Ein kleines Schmunzeln breitete sich in seinem Gesicht aus.
Güldenstern wollte ihn küssen, zumindest auf die Wange, weil er nicht wusste, was er sonst mit diesem tropisch warmen Gefühl machen sollte, das sich explosionsartig in seiner Brust ausgebreitet hatte, oder mit dem Verlangen, Rosenkranz zurecht zu weisen – für die offensichtliche Bemerkung, die er gemacht hatte. Aber seine Hemmschwelle lag zu hoch dafür, sodass er Rosenkranz’ Hand nur einmal fest drückte, bevor er sie los ließ.
„Lass uns gehen“, sagte er, „ich verhungere.“
Der Herbst hatte Einzug gehalten und das Wetter hatte sich entsprechend angepasst. Seit Tagen schon regnete es – mal nur vereinzelt, mal Nieselregen und mal konnte man vor lauter Regen keine acht Meter weit sehen. Der Himmel war grau, selten weiß und die Sonne schaffte es kaum, sich durch die Wolken zu kämpfen.
Heute regnete es in Strömen. Vor allem jetzt grade kam es runter wie eine Wand. Der Campus war voll von Regenschirmen, die fünf Personen gleichzeitig schützen mussten, von Leuten mit Regenjacken und Regenumhängen, mit hastig durch die Menge Eilenden, nach Schutz Suchenden im nächstbesten Gebäude und schließlich auch von Leuten, die in aller Ruhe barfuß über die nassen Steine wanderten und ihren Wegen folgten. Bis auf die Haut durchnässt zu werden, machte diesen Menschen nichts aus. Güldenstern gehörte nicht zu diesen Menschen. Er hielt einen schwarzen, einfachen Regenschirm in der Hand und stand auf nassen Pflastersteinen.
Der Grund, aus dem sich überhaupt so viele Leute bei diesem Wetter draußen aufhielten, war der, dass vor kurzem das Ende zweier Seminarstunden gewesen war und alle Studenten und Professoren, die nun Pause hatten, in die Mensa wollten. Eigentlich war Güldenstern auch auf dem Weg dorthin gewesen.
„Charles Darwin“, sagte er laut. Sein Blick folgte den Menschen, die an ihm vorbeiliefen, auf dem Weg zu ihrem Mittagessen. Er könnte ihnen einfach folgen.
„Der Biologe?“, fragte Rosenkranz.
„Naturforscher.“
„Evolutionstheoretiker.“
Güldenstern sah seinen Freund an. Dieser jedoch achtete auf etwas anderes.
„Du kennst seine Evolutionstheorie“, sagte Güldenstern. Es war keine Aussage, sondern viel mehr eine Annahme. Er wusste, dass Rosenkranz sie eigentlich kennen musste – schließlich war es Allgemeinwissen und sie hatten es in der Schule gelernt. Doch es konnte auch sehr gut sein, dass er es einfach wieder vergessen hatte. Es war nichts, was er sich unbedingt im Detail merken würde.
„Mehr oder weniger“, kam die erwartete Antwort.
„Er hat drei wichtige Grundannahmen entwickelt“, sagte Güldenstern. „Sie allein können die Evolution natürlich nicht erklären, aber sie bilden Grundsteine und wurden in die Synthetische Evolutionstheorie aufgenommen – die Theorie, die heutzutage gilt. Die erste Annahme nennt Darwin The struggle for life.“ Rosenkranz hätte gerne einfach gefragt, was Güldenstern ihm wirklich sagen wollte, aber er kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er manchmal so weit für seine Erklärungen ausholen musste und dass er sich darüber hinaus selbst gelegentlich gern reden hörte. Rosenkranz nannte es Logikmonologe.
„Damit meint er, dass ein Tier Paar immer mehr Nachkommen produziert, als in der Population überleben können“, sprach Güldenstern weiter. „Dass nicht alle überleben können, ist logisch – schließlich gibt es nur eine begrenzte Menge an Nahrung und Lebensraum. Daraus folgt die zweite Annahme: Survival of the fittest. Darwin meinte damit, dass die am besten angepassten Individuen beim Kampf um Lebensraum, Nahrung und in der Partnersuche am ehesten Erfolg haben. Die Natur, die Umwelt, stellt immerhin bestimmte Bedingungen. An diese kann man mehr oder weniger angepasst sein. Was zu seiner letzten Annahme führt: Natural selection. Eine natürliche Auslese – von der Natur gemacht. Die Individuen, die die Umweltbedingungen weniger gut erfüllen können, sterben eher. Somit verändert sich die Population nach und nach und passt sich immer mehr an die Umwelt an. Zumindest bis sich die Umweltbedingungen wieder ändern.“ Güldenstern machte eine bedeutungsvolle Pause, aber noch immer galt Rosenkranz’ volle Aufmerksamkeit nicht ihm.
„Grob gesagt, funktioniert so die Evolution“, schloss er also. Sein Blick löste sich von seinem Freund und folgte stattdessen wieder den Personen, die an ihm vorbei zur Mensa gingen. Er hatte Hunger.
„Worauf willst du hinaus?“, fragte Rosenkranz, der neben Güldenstern auf dem Boden hockte. Nun, er hockte nicht tatsächlich auf dem nassen Boden, viel mehr hockte er auf seinen eigenen Hacken. Der Schirm schützte ihn nur notdürftig, obwohl Güldenstern darauf achtete, ihn über sie beide zu halten.
„Weißt du, Darwin hat viel mit Regenwürmern gearbeitet“, entgegnete er. „Zumindest gegen Ende.“
„Gegen Ende?“
„Seines Lebens.“
„Oh.“ Rosenkranz hielt einen Moment lang Inne. Dann sah er auf seine Hände hinab. „Vielleicht haben sie ihm Trost gespendet.“
„Trost?“
„Er war alt. Er wusste sicher, dass er bald stirbt.“
„Wieso sollte er in so einem Moment ausgerechnet an Regenwürmern Trost finden?“, fragte Güldenstern, irritiert davon, in welche Richtung sich ihr Gespräch bewegte.
„Vielleicht sollten wir uns ein Terrarium für unser Zimmer anschaffen, um Regenwürmer zu kultivieren.“
„Wir – was? Nein. Das ... nein. Davon hab ich nicht gesprochen.“
„Oh.“ Rosenkranz klang ein wenig enttäuscht. „Wovon hast du denn gesprochen?“
„Ich – Was würde Darwin, der Evolutionstheoretiker, wohl zu dem sagen, was du hier machst?“
Rosenkranz zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Ich hab ihn nie getroffen.“
„Natürlich nicht, er ist schließlich auch Ende des 19. Jahrhunderts gestorben.“
„Siehst du?“ Rosenkranz sah auf und seine klaren, blauen Augen blickten Güldenstern wie ein Stück Himmel zwischen schweren, grauen Wolken heraus an.
„Ja“, sagte dieser perplex, einen Sekundenbruchteil zu spät. „Aber gesetzt dem Fall, er könnte dazu etwas sagen.“
„Naja, wenn er Regenwürmer mochte, dann –“
„Ich meinte im Bezug auf seine Evolutionstheorie“, unterbrach Güldenstern ihn ungeduldig.
„Ich weiß nicht – bin ich eine Umweltbedingung?“, entgegnete Rosenkranz ruhig und nahm vorsichtig einen weiteren Regenwurm vom Weg auf, den er in seine Hand zu den anderen legte.
„Es ergibt evolutionstechnisch nicht wirklich Sinn, dass du Regenwürmer vom Weg einsammelst, um sie zu retten. Dadurch passen sie sich nicht an.“
„Wenn sie sterben, passen sie sich auch nicht an“, sagte Rosenkranz und richtete sich auf. Seine rechte Hand war mit Regenwürmern gefüllt.
„Es geht um die Population“, entgegnete Güldenstern. Sie gingen weiter und näherten sich endlich der Mensa.
„Aber andere Leute treten auf sie drauf“, sagte Rosenkranz. „Sie sterben.“
„Natural selection.“
Schweigend gingen sie weiter, bis sie bald an eine Stelle kamen, an der freie Erde war. Ein kleiner Baum, etwas Gras, ein paar Büsche.
Rosenkranz hockte sich nieder und verteilte die Würmer auf der Erde.
„Nein“, sagte er schließlich. „Jeder einzelne ist wichtig.“
„So funktioniert die Evolution nicht“, erinnerte Güldenstern, reichte Rosenkranz aber eine Hand, um ihm wieder hochzuhelfen. Er nahm sogar den Regenwurmschleim in Kauf. Rosenkranz nahm die Hilfestellung entgegen und hievte sich hoch. Mit einem Mal stand er direkt vor Güldenstern und ihre Hände berührten sich noch.
„Du vergisst etwas“, sagte Rosenkranz.
„Ich vergesse etwas“, wiederholte Güldenstern und hob seine Augenbrauen.
„Diese Umwelt ist von Menschen gemacht. Und wenn Menschen sie bedrohen, dann können Menschen sie auch retten.“ Er sah Güldenstern an und in seinen Augen lag eine so reine Aufrichtigkeit, dass es Güldenstern fast schmerzte.
„Aber Menschen retten sie nicht“, sagte er, etwas leiser als zuvor. Er müsste eigentlich schon längst an diesen Ausdruck in Rosenkranz’ Augen gewöhnt sein, aber er traf ihn jedes Mal wieder etwas zu tief.
„Ich bin doch aber ein Mensch“, erwiderte Rosenkranz. Ein kleines Schmunzeln breitete sich in seinem Gesicht aus.
Güldenstern wollte ihn küssen, zumindest auf die Wange, weil er nicht wusste, was er sonst mit diesem tropisch warmen Gefühl machen sollte, das sich explosionsartig in seiner Brust ausgebreitet hatte, oder mit dem Verlangen, Rosenkranz zurecht zu weisen – für die offensichtliche Bemerkung, die er gemacht hatte. Aber seine Hemmschwelle lag zu hoch dafür, sodass er Rosenkranz’ Hand nur einmal fest drückte, bevor er sie los ließ.
„Lass uns gehen“, sagte er, „ich verhungere.“