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Das perfekte Versteck

von Hobbit91
Kurzbeschreibung
OneshotHumor, Liebesgeschichte / P18 / Het
Masumi Nishijima Minene Uryuu
21.04.2020
21.04.2020
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„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“, brauste die Attentäterin Minene Uryu auf, nachdem ihr Begleiter die Tür geschlossen hatte.

„Ich verstehe überhaupt nicht, was du hast“, meinte Masumi Nishijima mit Unschuldsmiene.

„Was ich habe“, fauchte die Frau, die bei dem Spiel auf Leben und Tod auch unter dem Namen Nummer 9 bekannt war. „Du hast gesagt, dass du mich an einen sicheren Ort bringen wirst, damit ich mich verstecken kann.“

„Aber genau dies habe ich doch getan.“

„Willst du mich eigentlich verarschen?“, schrie Nummer 9 den jungen Polizisten an. Speicheltröpfchen flogen dabei aus ihrem Mund. „Momentan befinden wir uns in einem verdammten Love Hotel.“

„Ist doch ein sicherer Ort, oder etwa nicht?“

Minene lehnte sich gegen die Wand, verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete das Zimmer mit einem finsteren Gesichtsausdruck. Schließlich richtete sich ihr Blick auf das große Bett. „Als ob du dir nur Gedanken darüber gemacht hättest, wie du mich am besten beschützen könntest“, murmelte sie vor sich hin.

„Hey! Meine Beweggründe sind absolut ehrenhaft“, behauptete der Polizist.

„Erzähl doch keinen Scheiß, Masumi!“, blaffte ihn die Attentäterin an. „In Wahrheit hast du mich doch nur deshalb hierher geschleppt, weil du dir etwas ganz Bestimmtes erhoffst, ist es nicht so?“

„Besteht denn kein Grund zur Hoffnung?“

„Nein!“

„Minene! Wenn du weiter so herumschreist, wird man uns ganz sicher entdecken. Und was dann?“

Die junge Frau mit der Augenklappe schnaufte erbost. Ihr war klar, dass sie sich besser mal beruhigen sollte. Da hatte dieser Bulle schon recht. Warum musste er sie aber auch immer so auf die Palme bringen? Er fand sie, verknallte sich hoffnungslos in sie und begann irgendwann was von Familiengründung zu labern. Hat der Kerl 'ne Meise?

Masumi ging hinüber zum Bett und setzte sich. Nummer 9 dagegen rührte sich nicht von der Stelle. Auch an ihrer Haltung änderte sich nichts.

„Es stimmt schon“, gab der junge Polizist kleinlaut zu. „Ich wollte wirklich einen Ort finden, wo ich mit dir allein sein kann und wo uns keiner stört. Aber nur weil ich dich gern habe. Ich würde dich doch zu nichts zwingen.“

„Ich kapiere einfach nicht, warum du es immer wieder versuchst“, sagte Minene. „Wie oft muss ich dir eigentlich noch erklären, dass ich nichts von dir will?“

„Vielleicht änderst du deine Meinung ja irgendwann?“, meinte Masumi hoffnungsvoll.

„Möchtest du, dass sich eine bestimmte Sache wiederholt?“, fragte Nummer 9 drohend. „Du weißt doch noch, was passiert ist, als du mich das letzte Mal in eine solche Situation gebracht hast, oder? Neulich hast du mich in ein ähnliches Zimmer geführt. Ich habe so getan, als würde ich mich auf dieses kleine Abenteuer einlassen. Dabei habe ich behauptet, ich würde auf Fesselspiele stehen. Du warst so dämlich und hast mir deine Handschellen geliehen. Ich habe dich ans Bett gekettet und mich dann aus dem Staub gemacht. Wann kam eigentlich jemand, um dich zu befreien?“ Dieser letzte Punkt interessierte sie gerade wirklich.

„Das war ein ganz mieser Trick von dir“, rief Masumi vorwurfsvoll. Der Frage wich er dabei aus. Natürlich konnte er sich noch ganz genau an alles erinnern, obwohl er eigentlich nichts lieber wollte, als es zu vergessen.

„Ich kann so etwas gern wiederholen. Kein Problem“, meinte Minene. Es klang fast wie ein Versprechen.

„Verflucht nochmal! Ich will dir doch nur helfen! Ist das denn so schwer zu verstehen?“ Masumi senkte den Kopf und begann seine Knie anzustarren.

„Und wenn ich deine Hilfe gar nicht brauche?“, rief Nummer 9 herausfordernd.

„Tja. Das wäre dann deine Entscheidung. Ich wollte dir lediglich begreiflich machen, dass du da nicht allein durchmusst.“

„Ich bin stets allein gewesen und das wird auch in Zukunft so sein“, sagte die Attentäterin verbittert.

„Wer sagt denn, dass es so sein muss? Willst du denn wirklich niemanden an deiner Seite haben?“ Nun hob Masumi wieder den Kopf und sah die junge Frau forschend an, doch die machte jetzt gänzlich dicht.

„Ich bin müde und habe jetzt keine Lust mehr, auf diese Diskussion. Wenn du darauf bestehst, können wir ja Morgen weiterreden. Wäre das in Ordnung?“

Masumi nickte.

„Du kannst gern das Bett haben“, bot die Attentäterin großzügig an. „Ich werde in der Wanne schlafen. Das ist zwar unbequem, aber daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Es macht mir nichts aus. Also: Gute Nacht, du Trottel! Und keine Sorge! Ich werde mich schon nicht heimlich verdrücken.“

Bevor Masumi noch etwas sagen konnte, betrat Minene Uryu das Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Allerdings legte sie sich nicht wie angekündigt in die Wanne, um dort die Nacht zu verbringen. Stattdessen lehnte sie sich gegen die Tür und rutschte zu Boden. Dort blieb sie mit angezogenen Beinen hocken und ließ die Zeit einfach verstreichen. Die junge Frau mit den lila Haaren und der Augenklappe hatte nie darüber nachgedacht, wie wohl der nächste Tag aussehen würde. Für sie war immer nur wichtig gewesen, dass sie weiterhin am Leben blieb. Auch jetzt wollte sie zunächst nur die Nacht hinter sich bringen. Sobald sie am nächsten Morgen erwachte, würde sie sich entweder einen Plan zurechtlegen oder ganz spontan handeln. Bisher war sie damit einigermaßen über die Runden gekommen.

Vermutlich würde sie erst einmal dafür sorgen, dass sie Masumi Nishijima los wurde. Eigentlich sollte das kein Ding der Unmöglichkeit sein. Schließlich hatte sie dies schon öfter geschafft. Leider war er aber immer wieder zurückgekehrt, weil er ihr unbedingt helfen wollte. Als ob sie das nötig hätte! Wenn sie wirklich auf die Hilfe anderer angewiesen wäre, dann wäre sie jetzt schon längst tot. Nummer 9 hatte schon früh gelernt, dass es nur eine Person gab, der sie vertrauen konnte und das war sie selbst. Auch wenn Masumi noch so ein netter Kerl war, sie wollte in dieser Hinsicht kein Risiko eingehen. Dabei war Nummer 9 nicht grundsätzlich gegen ein Bündnis, welches sich gegen einen bestimmten Feind richtete, aber dann wollte sie wenigstens halbwegs auf der sicheren Seite stehen. Das soll jetzt keineswegs heißen, dass sie Masumi nicht vertraute. Tatsächlich war sie fest davon überzeugt, dass dieser junge Polizist ihr niemals in den Rücken fallen würde, aber er könnte wegen ihr in eine Situation geraten, aus der er vielleicht nicht mehr lebend herauskam. Wahrscheinlich hatte sie am Ende doch mehr für ihn übrig, als sie selbst bereit war zuzugeben. Zumindest wollte sie verhindern, dass er sich wegen ihr in Gefahr begab. Im Grunde war sie es doch eigentlich gar nicht wert, dass sich jemand wie er für einen Menschen wie sie einsetzte. Wieso fuhr er überhaupt so auf sie ab? Sie war eine Attentäterin, verdammte Scheiße! Als Polizist sollte es doch normalerweise sein Hauptanliegen sein, solche Menschen hinter Gitter zu bringen. Stattdessen hatte er sie hierher gebracht. In ein Love Hotel, weil der Typ gewisse Phantasien hatte, über die er vielleicht besser mal mit einem Psychologen sprechen sollte. Was fand er nur an ihr? Nummer 9 kapierte es einfach nicht.

Minene Uryu warf einen Blick auf ihr Handy, um zu sehen, wie spät es war. Es zeigte 01:34 Uhr an. Wann waren sie nochmal hier angekommen? Sie glaubte, dass es nach 23 Uhr gewesen war. Hockte sie jetzt schon so lange in diesem Bad herum? Wahrscheinlich schlief Masumi bereits. Das bedeutete, dass sie ihm jetzt durchaus entwischen könnte, wenn sie ganz leise war. Im Abhauen war sie ja im Prinzip so etwas wie eine Expertin. Sollte sie es einfach mal versuchen? Aber wohin sollte sie flüchten? Na ja... Über diesen Punkt konnte man sich ja noch Gedanken machen, sobald man auf der Flucht war. Aber warum wollte sie überhaupt davonlaufen? Weil dort dieser Mann war, der es gut mit ihr meinte? Er war freundlich und sah auch gar nicht mal so schlecht aus. Lediglich die Tatsache, dass er so hoffnungslos in sie verknallt war, störte sie etwas, denn das war ganz sicher nicht normal. Nummer 9 war bereits mit vielen Dingen fertig geworden, doch ließ sie ausgerechnet diese Situation an ihre Grenzen stoßen. Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Auf einmal waren Gefühle im Spiel und diese konnte sie nicht einfach auf eine Weise los werden wie andere Probleme. Man konnte sie nicht einfach mit Sprengsätzen in die Luft jagen.

Plötzlich tauchten in ihrem Kopf Fragen auf, die nur äußerst schwer zu beantworten waren. Konnte es sein, dass auch sie etwas für Masumi Nishijima empfand? Was versuchte sie mit ihrem aggressiven Verhalten ihm gegenüber zu verbergen?

„Ich bin jedenfalls nicht in ihn verliebt“, murmelte sie vor sich hin, während sie versuchte das Bild, welches vor ihrem inneren Auge auftauchte zu verscheuchen. Es zeigte den Polizisten, wie dieser sie anlächelte.  „Geh doch endlich weg! Lass mich einfach in Ruhe!“

Ein leises Klopfen an der Tür ließ sie hochschrecken.

Dem Klopfen folgte ein zaghaftes Rufen: „Minene?“

Die Attentäterin verdrehte das rechte Auge. In der linken Augenhöhle setzte ein leichtes Pochen ein. Da war er ja wieder, dieser aufdringliche Kerl. Und dabei hatte sie so gehofft, er würde inzwischen tief und fest  schlafen.

„Hallo? Ähm... Bist du noch wach?“

„Was willst du?“, zischte sie, klang dabei aber leider nicht ganz so gefährlich, wie sie es vorgehabt hatte.

„Ich konnte nicht schlafen“, erklärte er.

„Pech für dich“, knurrte sie.

Es ertönte das Geräusch eines Körpers, der langsam an einer Tür zu Boden rutscht. Masumi hatte sich gerade niedergelassen. Vermutlich saßen die beiden nun Rücken an Rücken, wobei lediglich die Badezimmertür sie noch voneinander trennte.

„Warum bist du eigentlich so verflucht lieb zu mir, Masumi? Das habe ich doch gar nicht verdient“, meinte Minene, nachdem beide für eine gewisse Zeit geschwiegen hatten.

„Warum glaubst du, du hättest Freundlichkeit nicht verdient?“, stellte Masumi die Gegenfrage.

„Keine Ahnung“, rief sie sarkastisch. „Vielleicht weil ich eine Verbrecherin bin?“

„Ich habe dich ein bisschen kennenlernen dürfen“, sprach der junge Polizist weiter. „Dabei habe ich festgestellt, dass du dem Bild, das ich mir von dir gemacht habe, kaum entsprichst. Du bist nicht einfach nur die Verrückte, von der öfter mal die Rede ist. Mir ist schnell klargeworden, dass du auch noch eine andere Seite hast. Ich will, dass du mir mehr von dieser anderen Seite zeigst. Ich will das Mädchen näher kennenlernen, das du versteckt hälst. In deinem Innern lebt ein ganz wundervoller Mensch. Davon bin ich überzeugt. Hole diesen Menschen hervor, Minene!“

Eigentlich wollte sie ihm sagen, er solle nicht so einen Schwachsinn daherreden, doch musste sie gegen ihren Willen feststellen, dass seine Worte sie irgendwie bewegten. Hatte sie mit Masumi Nishijima etwa einen Mann kennengelernt, der etwas in ihr sah, was anderen Menschen verborgen blieb? War sie in seinen Augen möglicherweise sogar etwas Besonderes? Bei diesem Gedanken wurde ihr ganz warm ums Herz. Ob es das jetzt gewesen war? Wurde sie jetzt etwa rührseelig?

Minene Uryu erhob sich, machte ein paar Schritte vorwärts und drehte sich um. Nun hatte sie die große Badewanne im Rücken und die Tür im Blick. Es war an der Zeit, alles über Bord zu werfen und einen Schritt in eine bestimmte Richtung zu wagen. Sie brauchte Klarheit, musste gewisse Dinge in Erfahrung bringen, sie ans Licht zerren. Auch sie hatte durchaus noch ein paar Wünsche und Träume. Doch was wollte sie wirklich? Es gab da ein paar Vorstellungen, die ziemlich verlockend waren. Aber wünschte sie sich dies auch? Was wollte sie noch unbedingt erleben? Möglicherweise ging sie ja bald drauf.  

„Wenn du mich näher kennenlernen willst, dann komm doch rein!“, rief sie, während sie sich das Oberteil über den Kopf zog. „Aber ich warne dich! Hierbei gilt jetzt: Betreten auf eigene Gefahr!“ Sie öffnete den BH.

Als Masumi das Bad betrat, stand sie mit entblößtem Oberkörper, aber mit vor den Brüsten verschränkten Armen vor ihm. Nummer 9 sah ihm nicht direkt in die Augen. Der Blick der jungen Frau war leicht abgewandt, die Wangen wiesen einen rötlichen Schimmer auf. Ihr Anblick verschlug dem Polizisten die Sprache.

„Jetzt tu nicht so, als würdest du sowas zum ersten Mal sehen“, brummelte Minene vor sich hin.

Masumi trat auf sie zu. Er wirkte ein wenig unsicher. Als er ihre Handgelenke ergriff, schien er zu befürchten, die Attentäterin könnte ihm gleich eine verpassen, aber das tat sie nicht. Der Polizist brachte sie sogar dazu, ihre Arme sinken zu lassen.

„Du bist echt schön“, sagte er.

„So sehr nun auch wieder nicht“, erwiderte Minene, ehe sie den Blick hob und ihm ins Gesicht schaute. Dabei wirkte sie beinahe schüchtern.

„In meinen Augen bist du jedenfalls wunderschön“, sagte Masumi mit sanfter Stimme, bevor er die junge Frau küsste. Ihre Lippen berührten sich nur ganz kurz, doch das genügte, um die Attentäterin in Fahrt zu bringen. Sie legte ihm die Hände auf die Brust, schob ihn aus dem Zimmer, drückte ihn gegen die Wand gegenüber der Badezimmertür und presste ihre Lippen auf die seinen.

Während des Kusses begann sie sich an seiner Kleidung zu schaffen zu machen. Damit überrumpelte sie Masumi zwar ein bisschen, doch brauchte der junge Polizist nicht lange, um sich davon zu erholen. Schon begann er den Kuss ebenso leidenschaftlich zu erwidern wie sie. Seine Hände öffneten Minenes Gürtel und zogen ihr die Hose runter. Nummer 9 stieg aus dieser heraus, schlang Arme und Beine um den Polizisten und ließ sich von ihm zum Bett tragen.

Wenig später hatten beide keinen Fetzen mehr am Leib. Minene lag seufzend auf dem Rücken und ließ sich von Masumi verwöhnen. Seine Lippen liebkosten ihre nackten Brüste, seine Hand lag zwischen ihren Schenkeln und sorgte dafür, dass sie feucht wurde. Als sie die Spitze seines Gliedes an ihrer Scham spürte, wandte sie den Blick ab. Ihre Zähne waren leicht aufeinander gepresst.

„Ich liebe dich, Minene.“

Als sie diese Worte vernahm, sah sie ihn wieder direkt an. Seine Augen waren ehrlich und viel Zärtlichkeit lag in ihnen. Mit beiden Händen umfasste Minene sein Gesicht, zog ihn zu sich heran und küsste ihn. Dabei drang er in sie ein. Minene begann zu stöhnen und Masumi stimmte mit ein. Sein Glied füllte sie aus. Sie nahm es in sich auf, umschloss es mit ihrer Wärme und Feuchtigkeit. Sie waren eins geworden.

….

Später in dieser Nacht saß Nummer 9 auf der Bettkante. Das durchs Fenster fallende Mondlicht beschien ihren nackten Leib. Sie war so sehr in Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, wie sich Masumi, der nach ihrem Liebesspiel eingeschlafen war, sich plötzlich zu regen begann. Als seine Hand ihre Schulter berührte, zuckte sie leicht zusammen.

„Denkst du gerade darüber nach, ob du jetzt abhauen solltest?“, fragte Masumi.

Minene fühlte sich ertappt. „Was würdest du tun, wenn ich jetzt verschwinden würde?“, wollte sie wissen. Ihr Blick war dabei weiterhin auf das Fenster gerichtet.

„Ich würde dich natürlich suchen“, antwortete er, als wäre dies selbstverständlich.

„Du würdest mich nicht finden, wenn ich nicht gefunden werden will.“

„So schnell werde ich nicht aufgeben, Teuerste. Ich würde jeden Stein umdrehen oder deine Spur bis ans Ende der Welt verfolgen, sollte dies nötig sein.“

„Würdest du mich wieder verführen, wenn du mich gefunden hast?“, fragte Nummer 9 neugierig.

„Bestimmt“, erwiderte der Polizist.

Minene drehte sich zu ihm um und grinste ihn an. „Das klingt echt verlockend.“

„Warum willst du es uns beiden unbedingt so schwer machen?“, fragte Masumi. „Leg dich lieber wieder zu mir.“

„Und was wäre, wenn ich wirklich beabsichtige jetzt zu gehen?“

„Wahrscheinlich würde ich es nicht schaffen, dich aufzuhalten“, gab der Polizist zu. Er setzte sich auf, schlang die Arme um sie und gab ihr einen Kuss. „Im Moment kommt es aber wohl eher darauf an, ob du auch wirklich abhauen willst. Diesbezüglich bin ich mir da nämlich nicht so sicher. Ich glaube, du hättest dich längst verdrückt, wenn du gewollt hättest.“

Minene spürte, wie das letzte Fragment ihres Entschlusses zerbröselte. Sie schmiegte sich an ihren Liebhaber. Dieser begann ihren Hinterkopf zu streicheln. Es war ein so schönes Gefühl, dass sie sich nicht mehr sicher war, ob sie noch ohne Masumi auskommen würde. Er gab ihr so viel, hat sie von einer Einsamkeit befreit, von der sie selbst nicht wusste, wie groß diese war. Bei ihm konnte sie sich wieder lebendig fühlen.

„Ich will nicht mehr allein sein“, hauchte sie.

„Du wirst niemehr allein sein, wenn du bei mir bleibst.“

„Ist das ein Versprechen?“

„Ja, Liebste.“



Bis zum nächsten Morgen lag die Attentäterin in den Armen des Polizisten. Dabei trug die junge Frau ein glückliches Lächeln im Gesicht.
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