Nachdem die Aufführung der Schule vorbei war, verließ Melii gemeinsam mit Madelaine die Aula und das Schulgebäude und wartete am Wagen ihrer Schwester auf diese.
Das Gedränge wollte sie sich absolut nicht antun.
Alle Eltern die zu ihren Kindern gingen und ihnen sagten wie toll sie doch waren obwohl sie total versagt hatten.
Auf so etwas hatte Melii echt keine Lust.
„Melii“ hörte sie da plötzlich die Stimme von Matt, welcher zu ihr kam und sie umarmte.
„Hey mein Großer, du warst wirklich toll“ lächelte die Blondine, als sie sich zu ihm kniete und ihm durch die Haare wuschelte.
Und im Gegensatz zu vielen Eltern, log Melii nicht.
Matt war, im vergleich zu den anderen Kindern, echt gut gewesen.
„Danke“ grinste er breit und sah zu seiner Mutter, welche mit Elizabeth ebenfalls dazu stieß.
„Hast du gehört?“
„Ja habe ich“ lachte Michelle und fuhr sich kurz durch die Haare, ehe ihr Blick wieder auf ihr Handy viel.
„Alles okay?“ fragte Melii nun und erhob sich wieder.
Sie hatte schon vor der Aufführung gemerkt, dass etwas nicht mit Michelle in Ordnung war.
Und jetzt verhielt sie sich immer noch komisch.
„Mh? Ja, muss gleich nur noch wohin“ zuckte sie mit den Schultern, woraufhin Melii die Augenbraue hoch zog.
„Würdest du…“
„Ja mach ich, kein Problem“ lächelte Melii, bevor Michelle den Satz überhaupt beenden konnte.
„Danke, du hast echt was gut bei mir Melii. Ich würde ihn ja mitnehmen, aber da ich nicht weiß wie lange das dauern wird“ verlegen Kratze sich Michelle nun am Hinterkopf, was Melii die Augen verdrehen ließ.
„Ich habe doch schon ja gesagt, du musst dich nicht weiter erklären Michelle. Außerdem ist morgen Samstag, da kann er auch gerne bei mir schlafen. Ich bin mir sicher, dass Mads nichts dagegen haben wird, wenn Matthew mit kommt“ völlig überrascht sah Madelaine nun zu Melii, da sie der Unterhaltung nicht wirklich zugehört hatte.
Sie hatte sich mit Matthew über Aufführung unterhalten und wie toll sie es fand, dass er sein bestes gegeben hatte, auch wenn er keine Hauptrolle in dem Stück gehabt hatte.
Da sollte noch mal einer sagen, dass Kinder von berühmten Eltern immer die Hauptrolle bekamen.
Da war Matt das perfekte Beispiel für, dass dem nicht so war.
„Was ist? Ich habe nicht zugehört“ grinste Mads, was Elizabeth auflachen ließ, welche den bereits gepackten Rucksack von Matt aus dem Kofferraum holte.
„Du hast damit gerechnet, dass ich ja sage oder?“ nun verschränkte Melii ihre Arme vor der Brust und sah mit einem ernsten Blick zu Michelle.
„Ich hatte es gehofft, deswegen habe ich seinen Rucksack für die Nacht schon gepackt und mitgenommen“ zuckte Michelle nur mit den Schultern, als Melii den Rucksack an sich nahm und wieder zu Mads blickte.
„Unser kleiner Schauspieler hier kommt heute mit zu mir“
„Das wird bestimmt super. Wir werden richtig viel Spaß zusammen haben“ lächelte Madelaine, als sie Matthew auf den Arm nahm und schon mal zum Auto von Melii lief.
Sie selbst war mit dem Taxi zu Michelle gefahren und danach gemeinsam mit ihnen zur Schule, da ihr eh klar war, dass sie danach mit zu Melii gehen würde.
Wieso sollte sie dann auch mit einem zweiten Wagen her kommen?
Das war doch totale Spritverschwendung.
„Ich bring ihn dir dann morgen im laufe des Tages wieder nach Hause. Aber ich würde dennoch gerne wissen mit wem du dich um so eine Zeit noch triffst?“ Melii kramte ihren Autoschlüssel aus ihrer Handtasche, während sie auf eine Antwort von Michelle wartete.
„Meinem Bruder“ sofort schoss der Kopf von Melii wieder hoch, als sie die Antwort von Michelle hörte.
Das hatte sie gerade nicht wirklich gesagt?
Sie traf sich mit ihrem Bruder?
Seit vier Jahren hatte sie ihn doch nicht mehr gesehen und jetzt traf sie sich plötzlich wieder mit ihm?
„Ich weiß, dass du jetzt einige Fragen hast. Die beantworte ich dir morgen gerne, aber jetzt muss ich wirklich los“ Melii biss sich auf die Unterlippe ehe sie nickte und sich durch die Haare fuhr.
„Lizzie? Pass gut auf sie auf, nicht das sie was dummes macht“
„Keine Sorge“ lächelte die Blondine, was Melii zufrieden nicken ließ, ehe auch sie zu ihrem Wagen ging um mit Mads und Matt nach Hause zu fahren.
Morgen würde sie definitiv nach fragen, was ihr Bruder nach all den Jahren von ihr wollte und wieso Michelle sich auf dieses Treffen eingelassen hatte, obwohl es jedes Mal in einem Drama endete.



Ungeduldig tippte Michelle mit ihren Fingern auf dem Tisch herum, während sie auf ihren Bruder wartete.
Elizabeth neben ihr war recht entspannt und hatte ihnen eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken bestellt.
Selbst wenn sie sich nun nicht mit ihrem Bruder treffen würden, hätten sie zuhause eh noch was gegessen, also konnten sie es auch gleich hier erledigen, denn so wie Michelle drauf war, würde sie zuhause eh nichts mehr essen wollen.
„Er kommt bestimmt gleich Michelle, iss lieber etwas“ Elizabeth schob ihr die Pommes vor die Nase, doch schüttelte Michelle ihren Kopf.
„Ich kann dich auch dazu zwingen, dass weißt du genau“ nun wurde der Blick von Elizabeth ernster, was Michelle tief durchatmen ließ, ehe sie anfing die Pommes zu essen.
„Er ist zu spät“ murrte Michelle, während sie die Pommes aß und was von der Coke trank, welche Elizabeth ebenfalls bestellt hatte.
Sie waren in einem Diner am Rand von LA.
Wieso sich ihr Bruder hier mit ihr treffen wollte wusste sie nicht, aber besser so, als das die Presse etwas davon mitbekam.
„Wo ist denn dein kleiner Kampfhund geblieben? Aber wie ich sehe, hast du wen neues dabei. Kannst dich also immer noch nicht alleine mit mir treffen“ ertönte eine dunkle Stimme und ein Mann mit zerzausten schwarzen Haaren und braunen Augen setzte sich auf die Bank ihnen gegenüber.
Vom Aussehen her musste Elizabeth sagen, dass es ihm anscheinend recht gut ging.
Aber der Schein konnte Natürlich auch trügen.
„Melii ist kein Kampfhund, sie kann dich einfach nur nicht ausstehen. Dementsprechend verhält sie sich dir gegenüber auch“ erklärte Michelle, als sie sich zurück lehnte und tief durchatmete.
„Das ist…“
„Oh, ich weiß wer sie ist. Elizabeth Chase Olsen, deine neueste Errungenschaft. Auch wenn die Presse noch nichts davon weiß“ grinste der Dunkelhaarige, ehe er sich die Pommes von Michelle schnappte und sich auch an ihrer Coke bediente.
Tief atmete Michelle durch und schloss kurz ihre Augen.
Sie hatte wirklich keine Lust hier zu sein.
„Was willst du Eadgar? Wenn du Geld willst, sag einfach wie viel, damit ich das hinter mich bringen und nach Hause kann“ seufzte Michelle, als sie ihn direkt ansah.
Dies ließ den Älteren kurz auflachen, ehe er seinen Kopf schüttelte und sich durch seine Haare fuhr.
„Wieso glaubst du, dass ich Geld von dir will?“ der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue hoch und sah seine Adoptivschwester fragend an.
„Weil du jedes Mal was von mir willst, wenn wir uns sehen. Außerdem hast du dich die letzten vier Jahre nicht einmal gemeldet, wieso also jetzt?“
„Ich war die letzten vier Jahre verhindert“ zuckte er nun mit den Schultern, was für einen verwirrten Blick von Michelle sorgte.
„Aber wie gesagt, ich bin nicht hier weil ich Geld von dir will, ganz im Gegenteil“ nun zückte er ein Blattpapier aus seiner Jackentasche und hielt dieses Michelle hin.
„Was soll ich damit?“
„Schau es dir doch einfach an Michelle“ seufzte er und hielt ihr es weiter hin.
Da Michelle keine Anstalten machte das Stück Papier entgegen zu nehmen, tat Elizabeth dies und sah es sich an.
„Schatz? Das solltest du dir vielleicht doch ansehen“ nun sah Michelle sich das Papier ebenfalls an, ehe ihr Blick wieder zu Eadgar viel.
„Dir ist schon klar, dass ich nicht käuflich bin oder?“ mit diesen Worten zerriss Michelle das Papier, ehe sie sich erhob und Elizabeth deutete, dass sie von hier verschwinden würden.
„Aber…“
„Nein, all die Jahre machst du mir Vorwürfe, weil dein Leben so scheiße ist und jetzt willst du, dass ich dein Geld nehme um deinen Mist zu bereinigen für den du nicht einstehen kannst? Mutter und Vater haben immer gesagt, dass wir eine Familie sind, aber du hast mich nie wie einen Teil davon behandelt und das hier, ist der perfekte Beweis dafür“ bevor der Ältere noch irgendetwas dazu sagen konnte, griff Michelle nach der Hand von Elizabeth, ehe das Paar das Diner auch schon verließ und Eadgar dort einfach zurück ließ.