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Ein Teil von Dir

Kurzbeschreibung
OneshotTragödie, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Kate "XO" McGregor Mike Flynn Steve Marshall
02.04.2020
02.04.2020
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Sea Patrol gehört mir nicht.

PS: Ich hasse solche Geschichten, aber die Idee ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, nachdem ich eine englische Sea Patrol Geschichte gelesen habe, in der Kate schwanger war und Mike erst nach fünf Monaten kam. Ich dachte, was wäre, wenn er nicht kam? Das ist das Ergebnis. Reviews erwünscht. Und nun viel spaß.




„Wie werden ihre Namen sein?“, fragte die Stimme ihres Adoptivvaters leise und sanft, als er einen Arm um sie hielt, um sie zu stützen, damit sie die Babys halten kann. Eines wiegte er selbst in seinem Arm.

Sie lehnte ihren Kopf bequem in die Kule zwischen seinem Hals und seinem Schlüsselbein. Ihre Babys waren wunderschön. Drillinge. Es waren Drillinge. Sie hatte nie erwartet ein Kind zu bekommen. Und dann bekam sie gleich drei. Sie mochte es zuerst nicht, aber jetzt, wo sie da waren, gab es nichts schöneres als ihre winzigen Babys. Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Der Erste soll… Marshall Oliver heißen. Ist es… in Ordnung für dich?“, fragte sie erschöpft.

Ihr Adoptivvater lächelte. „Nichts würde mich glücklicher machen, Katie. Wie soll meine Enkelin heißen?“

„Tallulah…“

Leise fragte er: „Wie wäre es mit Tallulah Katherine? Du hast so einen schönen Namen und es würde einen alten Mann wirklich glücklich machen. So wird sie einen Teil von dir immer bei sich tragen.“

Kate lächelte sanft. „Das ist eine gute Idee. Und mein letzter Sohn…“ Schwer atmete sie aus, als sie ihn liebevoll betrachtete. „Steven Michael.“ Sie seufzte. „Ich wünschte Everett und Mitchell wären hier.“

Traurig seufzte er. Sie waren weit weg und in England. „Es tut mir leid. Ich habe versucht, was ich konnte um sie herzuholen. Dafür sind Jasmine und Aidan da. Sie warten nur darauf ihre Enkel und Neffen und Nichten zu sehen. Du weißt, dass wir immer für dich da sein werden, oder?“

„Ja.“, murmelte sie. „Ohne euch hätte ich es nicht geschafft. Vor Allem Aid. Er war großartig.“

„Er tat das, was er hätte tun sollen.“, sagte er vorsichtig. „Du wirst eine großartige Mutter sein.“ Er hauchte seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn. „Und wir werden dich unterstützen wo wir können.“

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Sieben Jahre später…


Er hatte es im Gefühl. Es hätte ihn nicht überraschen sollen. Natürlich würde es so kommen. Seit sieben Jahren diente er auf der HMAS Darwin und vermisste die Hammersley. Doch er konnte nicht zurück. Und er wollte jeden Kontakt mit ihr vermeiden. Aber indem Moment, indem er die Hammersley näher an der Darwin fahren sah, wusste er es. Er ballte seinen Kiefer und und sah kalt in die Richtung der Hammersley, in der Hoffnung, dass sie einfach verschwinden würde. Normalerweise half das.

„HMAS Hammersley an HMAS Darwin. Kommen.“, erklang Ro‘s Stimme. Gott, Robert war immer noch Radio Operator der Hammersley. Und irgendwie wunderte es ihn kein Stück.

Seine Radio Operator Jasmine Bullock antwortete: „Darwin hört. Wie können wir euch helfen, Hammersley?“

Eine andere, fremde Stimme erklang. „Hier ist Lieutenant Commander Marshall. Ich würd gern mit meinem Petty Officer rüberkommen.“

Bullock sah ihn an. „Sir?“

„Frag sie warum.“, befahl er kühl. Er wollte keinen von der Hammersley auf seinem Schiff.

„Der Captain fragt nach dem Grund, Captain Marshall.“

„Ich möchte mit ihm reden. Wird nicht lange dauern.“

Er verfluchte sich. Aber wenn der CO kommen würde, würde Kate nicht kommen. Wenn sie noch auf der Hammersley war. Sie war kein Petty Officer. „Erlaubnis erteilt.“, sagte er.

„Kommen Sie rüber, Captain.“, sagte Bullock. „Darwin Ende.“

Es war keine zehn Minuten später, als der Hammersley CO und der Petty Officer das Deck betraten. Mike ging raus um sie zu begrüßen und die Sache schnell hinter sich zu bringen. Es musste ausgerechnet Dutchy sein, der den CO begleitete. Den Sohn von Commodore Steve Marshall. „Hallo.“, begrüßte er sie frostig  und ignorierte seine Crew.

„Sir.“, sagte Dutchy steif.

„Flynn.“, sagte Marshall. Jegliche Emotionen fehlten ihm. Weder seine Stimme, noch sein Gesicht ließen irgendetwas erahnen. „Ich nehme an, Sie wollen es genauso kurz halten wie ich.“ Er holte aus seiner Beintasche holte er einen Briefumschlag und reichte es ihm.

Er nahm den Briefumschlag und erstarrte. Es war ihre Handschrift. Er hatte hunderte Berichte mit ihr verfasst. Das tat er jetzt nicht mehr. Mit niemanden. Immer alleine. Das war irrelevant. Was relevant war, war, dass er ihre Schrift überall auch nach Jahren erkennen würde. Säuberlich stand sein Name auf dem Umschlag. „Was soll das?“, fragte er kalt. „Wenn sie etwas will, soll sie nach Darwin kommen.“

Marshall ballte seine rechte Faust, entspannte sich dann aber wieder. „Sie wird nirgendwo mehr hinkommen. Hätte ich die Zeit nach Darwin zu kommen, wäre ich nicht so zivil zu Ihnen, Flynn. Nicht nachdem, was sie meiner Schwester angetan haben.“

Verwirrung machte sich in ihm breit. Ersteinmal hatte Kate ihn verlassen und nicht umgekehrt. „Was meinen Sie mit, dass sie nirgendwo mehr hinkommen wird?“, fragte er perplex.

Marshall fixierte ihn für einen Moment. „Wussten Sie es nicht? Kate ist tot. Sie starb schon vor Monaten.“

Mike erstarrte. „Wenn Sie Scherzen, ist das…“, begann er.

„Es passierte vor sieben Monaten, Sie.“, unterbrach Dutchy ihn. „Unser XO bekam die Grippe, also war sie dabei. Kein großes Ding. Sie hatte es schon hunderte Male getan. Es sollte eine Rettungsaktion werden. Nur ein Fischerboot, das unterging. Aber es ging nicht unter. Sie wollten nur ein paar Navy Offiziere töten. Aber weil sie sie so wunderschön fanden, entführten sie sie. Und wir hatten sie fast wieder.“ Dutchys Kiefer zuckte. „Aber sie hatten nur auf uns gewartet. Um sie vor unseren Augen zu töten. Bastarde.“

Und plötzlich waren die ganzen Gefühle, die er vor Jahren weggesperrt hatte wieder da. Schmerzhaft zog sich sein Herz zusammen. Das Herz, in das er niemals mehr jemanden gelassen hatte. Und dann konnte es einfach nicht sein. Kate McGregor konnte nicht tot sein. Sie war Stark, unerschütterlich und hatte sich in den Jahren unter seinem Kommando nie ernsthaft verletzt! Bevor er wusste, was er tat, packte er Marshall am Revers und zog ihn dicht an sich heran. „Sagen Sie mir, dass Sie lügen. Sie lügen!“, zischte er.

Marshall stieß ihn weg und lachte. „Ich lüge nicht. Wenigstens können Sie ihr nicht mehr wehtun. Sie hätte etwas besseres verdient, als Mike Flynn. Kaum wird es unbequem, ergreift er die Flucht.“ Er spottete.

„Sie hat... mich verlassen.“, knurrte er ohne Wirkung, als ihn die Realität mit einem Schlag traf und er zurück stolperte. Kate war tot. Sie lebte nicht mehr. Es gab sie nicht mehr. Er würde nie wieder mit ihr reden. Nie wieder ihre weichen Lippen auf seinen spüren und nie wieder ihren wunderschönen Anblick genießen.Er würde Nie wieder mit ihr nervenaufreibende Debatten führen oder streiten, wer dieses Mal den Fehler gemacht hatte. Kate war weg. Er würde sie nie wieder sehen. Ohne es zu merken, fiel er auf die Knie. Tränen brannten in seinen Augen. Und es kümmerte ihn nicht. Seine Brust drohte zu zerreißen. Reine Qual durchfuhr ihn, als er anfing zu schluchzen. Er umschlang seine Brust um sie zusammenzuhalten, weil er von Qual zerrissen war und dann schrie er.

„Ist ok, Boss.“, sagte Dutchy. „Wir müssen gehen, aber lesen Sie den Brief. Danach werden wir uns wiedersehen.“

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„Ich werde sie töten.“

Kate wurde nicht nur verletzt. Sie wurde getötet. Und er wusste es nicht mal. War er so arrogant gewesen, dass er sich selbst wichtiger gewesen war, als die Frau, die er seit verdammten 17 Jahren liebte? War er so schwach gewesen, dass er nicht um sie gekämpft hatte? Seit einer Stunde starrte er schon auf diesen verdammten Brief. Er hatte Angst vor dem, was darin stand. Was waren Kate‘s letzten Worte an ihn? Hatte sie ihn gehasst? Oder wollte nichts mehr mit ihm zutun haben? Oder sie und verdammter James Roth hätten ein Baby? War Kate Mutter? Mike ertrug den Gedanken nicht. Wieder schmerzte seine Brust. Der Schmerz war immer da und er wusste, dass er sich in seinem Gesicht wiederspiegelte. Aber wenn er daran dachte, dass sich Kate‘s DNA in einem Kind von Roth befand, zog sich alles in ihm zusammen und ihm rollte der Magen. Tief atmete er durch und nahm den Brieföffner, ehe er den Brief vorsichtig öffnete. Er wollte nichts beschädigen. Kate‘s letzte Nachricht. Und dann faltete er das Papier auseinander. Die Worte flogen ihm zu, ehe er wusste, dass er las. Zeile für Zeile, weil er nicht den Mut hatte zum Ende ihre Briefes zu springen.



Lieber Mike,


es ist so lange her, dass ich dir einen Brief geschickt habe, dass ich nicht weiß, was ich noch sagen soll. Vielleicht fange ich mit der Navy an? Es ist großartig ein Boot zu kommandieren. Ich liebe die Hammersley und den Job. 2Dads desertierte. Wen überrascht es? Es war denke ich nur eine Frage der Zeit. Bis wir zu einer Bohrinsel kamen und ihn dort wiederfanden. Er schafft es sich immer in Probleme zu befinden. Er stieß dort auf einen riesigen Drogenring. Danach kehrte er zurück auf die Hammersley. Das zivile Leben war wohl doch nichts für ihn. Wäre es für mich auch nicht.

Obwohl ich die Patrouille liebe, bin ich glücklich, wenn ich jedes Mal nach Hause komme und meine süßen Kleinen für mich habe. Ich dachte damals, dass ich das alleine nicht durchstehe, aber ich bin Kate McGregor. Ich schaffe alles. Auch sich um Drillinge kümmern und trotzdem auf Patrouille gehen. Ich habe akzeptiert, dass du kein Interesse an ihnen hast, obwohl ich nicht verstehe, wie man etwas so wunderbares wie sie, etwas so kostbares ignorieren und nicht wollen kann. Doch falls du irgendwann deine Meinung ändern solltest… sie kennen ihren Vater. Sie kennen dich. Sie wissen wer du bist. Sie sind fast so weit in die Schule zu gehen und ich bedaure es etwas, dass ich sie dann nicht für mich mehr haben kann, wie vorher.

Ich habe es in meinen letzten Briefen vermieden zu sagen oder zu erklären, warum das zwischen uns enden musste, während wir auf der Hammersley waren. Ich liebte dich so sehr. Tue es noch immer. Ich hatte Angst. Selbst, als du gesagt hast, sie würden einen anderen CO finden. Aber dann bestellte mich Commander White in ihr Büro. Sie war nicht sehr subtil. Um es kurz zu machen, sagte sie mir, oder drohte, Nenn es wie du willst, meine Karriere zu beenden und notfalls deine und du nie ohne die Navy und das Meer leben könntest. Ich denke, sie war oder ist verliebt in dich. Sie wusste über meine Schwangerschaft Bescheid. Ich sagte ihr, dass du der Vater meiner Babys bist. Das hat sie nicht gekümmert. Und ja… ich habe sehr gehadert mit mir. Ich fragte dich, was du davon halten würdest. Dein Schweigen hat nur Commander White‘s Aussage bestätigt. Und dann kam Jim. Das, was du nicht weißt, ist, dass er mich zwar sehr liebte, mich aber in erster Linie bat seine Frau zu werden um den Babys einen Vater zu geben. Es war sehr bitter am Ende zu erfahren, dass es eine Intrige von White war. Jim hätte so jemanden, den er immer wollte und White könnte dich haben.
Die Hammersley war sehr verständnisvoll. Dutchy ist ein großartiger Patenonkel. Und Nav eine großartige Patentante.

Am Anfang dachte ich, dass ich über dich hinweg kommen könnte. Und Männer waren interessiert an mir. Aber ich schaute keinen zweimal an. Und dann habe ich gemerkt, dass es war, weil sie nicht du waren. Ich liebe dich neben meinen Babys über alles. In diesem Leben werden wir nicht mehr zusammensein. Das habe ich jetzt verstanden. Manchmal reicht Liebe eben nicht aus. Deswegen wird das mein letzter Brief sein. Ich werde mich nur noch um unsere Kinder und die Navy kümmern. Alles andere erscheint mir unwichtig. Und vielleicht… vielleicht kann ich irgendwann wie in meiner Zeit als XO wieder eine Enterung durchführen. Wenn Buffer, unser neuer XO, mich lässt.

In Liebe,
Deine Kate



Tränen strömten ihn über sein Gesicht, als er schockiert auf den Brief starrte. Hunderte Emotionen durchfuhren ihn. Kate war von ihm schwanger gewesen und er hatte sie einfach im Stich gelassen! Das machte es so bitter. Und Maxine hatte sie von ihm weggetrieben. Gott, Mike liebte das Meer. Aber das konnte er auch ohne die Navy haben. Er hatte nicht umsonst mit seinem Rücktritt gedroht. Es hätte seine Karriere ruiniert. Aber das wäre ihm egal gewesen. Es war es ihm wert gewesen, wenn er mit der Frau zusammen sein könnte, die sein Herz hielt, seitdem er sich zum ersten Mal in sie verliebt hatte. Und er hatte Kinder mit ihr… Kinder von denen er nichts wusste. Sie sagte, dass sie Briefe geschrieben hatte, aber er hatte die Einzigen Brief von ihr bekommen. Hätte er es gewusst… er wäre sofort zu ihr gefahren.

Wieder kamen die Tränen und er konnte nicht aufhören. Als wäre irgendwo versteckt in ihm ein Wasserfall.

Sobald er in Darwin wäre, würde er eine Auszeit nehmen. Und Maxine einen Besuch abstatten. Mike nahm den Brief, faltete ihn wieder und legte ihn in sein Buch, die Odyssee. Dann stand er auf um wieder auf die Brücke zu gehen. Und es war ihm verdammt egal, dass seine Crew ihn so sehen würde und anfangen zu reden würden. Er hatte Kate verloren. Entgültig.

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Mike wusste, dass er wie ein Durcheinander aussah, als er in weißer Uniform Navcom in Cairns betrat. Nach sieben, fast acht Jahren. Doch es kümmerte ihn nicht. Er steuerte direkt auf Maxine‘s Büro zu. Er hatte sie zuletzt vor einem Jahr gesehen, als sie zu ihm kam. Sie erklärte ihm, dass sie ihn vermisste, aber Mike konnte es nicht kümmern. Keine Frau kümmerte ihn mehr. Seine Crew hatte schon getuschelt, weil er eine Frau nie zweimal angesehen hatte. Sie waren nicht Kate.

„Mike.“, sagte Maxine überrascht. Ein kleiner Babybauch zeichnete sich unter ihrer Uniform ab. „Ich wusste nicht…“

„Wie konntest du das tun?“, unterbrach er sie hart.

„Komm rein und schließ die Türe.“, sagte sie verwirrt. „Und dann erklär mir, was los ist. Setz dich.“

Mike blieb stehen, als er die Tür geschlossen hatte. „Vor einigen Tagen erfuhr ich von Kate‘s Tod. Warum wurde jeder der verdammten ehemaligen Hammersley Crew informiert, aber nicht ich?“, fragte er sie eisig.

„Ich habe damit…“

„Gib mir keinen Scheiß!“, zischte er mit erhobener Stimme.

Maxine seufzte. „Ich habe keine Erklärung, Mike. Wirklich. Ich wusste nur, dass ich es nicht mochte, wie du überhaupt in der Nähe von ihr wärst.“

„Oh du mochtest es nicht.“, spottete er. „Das erklärt es natürlich! Und nun erklär mir, warum du sie in dein Büro bestellt hast, als ich mit meinem Rücktritt drohte! Was hast du getan? Warum habe ich den verdammten Bürojob nicht bekommen und warum zur Hölle wurde Kate erst befördert, nachdem ich weg war?! Was hast du getan!“

„Du liebst die Navy. Du wärst vielleicht einige Zeit mit ihr glücklich gewesen, aber dann? Dann hätte es euch auseinander getrieben, dass du die Navy nicht mehr hattest. Du kannst mir nicht sagen, dass du sie mehr liebst, als die Navy.“

Mike lachte humorlos. „Die Navy? Ich liebe das Meer. Ich war hier, weil es großartige Möglichkeiten bot und ich gleichzeitig Menschen helfen konnte und Australien sicherer machen konnte. Aber noch viel mehr als die Navy liebe ich Kate McGregor! Die du mir weggenommen hast! Weißt du, sie wurde nicht ohne Grund Prinzessin Perfekt genannt. Sie brach nie die Regeln, obwohl ich es versuchte! Wir waren nur in der kurzen Zeit zusammen, als ich bei Navcom war. Ich liebe sie seit verdammten 17 Jahren. Sie hätte meine Frau sein sollen. Sie ist die Eine. War.“ Er hatte begonnen mit jedem Satz lauter zu werden. Ihn kümmerte es nicht genau, ob er gehört wurde. Leiser fuhr er fort: „Du hast mir das Kostbarste genommen. Die Liebe meines Lebens. Du hast mir mein Leben genommen. Mein Leben mit ihr. Und du hast mir sechs Jahre des Lebens meiner Kinder genommen. Wegen dir kenne ich nicht das erste Wort, dass sie sagten. Ich sah nicht ihre ersten Schritte und nicht ihr erstes Lachen. Drillinge. Und ich weiß nicht einmal wie sie heißen. Das hast du mir alles weggenommen.“

„Mike.“, sagte plötzlich eine vertraute Stimme und ihm wurde eine Hand auf die Schulter gelegt. Es war Steve Marshall.

Er drehte sich um und sah sein trauriges Gesicht. Er wusste am Anfang nicht, dass Steve und Jasmine Marshall die Adoptiveltern seiner Liebe waren. Er hatte es nur durch Zufall herausgefunden. Die Crew belud gerade die Vorräte und Mike war auf dem Weg zu Kate, als er einen Kerl sah, der ihr schaden wollte, als Steve Marshall dem Mann zu Boden schlug. Hart. Und sehr wütend. Peinlich darüber hatte sie den Kopf gesenkt und ihre Stirn gerieben, als wäre das schon einmal vorgekommen. „Steve.“, sagte er.

„Ihre Namen sind Marshall Oliver Flynn, Tallulah Katherine Flynn und Steven Michael Flynn.“

„W… was?“ Seine Augen weiteten sich.

„Die Drillinge. Komm.“

Und Mike ging. Ohne noch einmal auf Maxine zurückzuschauen.

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Er hatte nicht erwartet von Jasmine Marshall in eine Knochenbrechende Umarmung gezogen zu werden. Er hatte viel mehr mit einer Ohrfeige gerechnet. Weil er Katie im Stich gelassen hatte. Doch als sie ihn umarmte, konnte er nicht mehr an sich halten und weinte wieder. Wie sollte er weiterleben? Ohne seine Liebe? Sie war alles für ihn gewesen.

„Jetzt solltest du gehen.“, sagte Jasmine. „Da sind drei Sechsjährige, die auf dich warten.“

Und als er ins Wohnzimmer trat, sah er drei kleine Kinder. Ein Mädchen und zwei Jungen. Die beiden Jungen hatten Katie‘s blondes Haar und das Mädchen seine braunen Haare. Und sie waren die perfekte Mischung aus ihm und Kate. Marshall Oliver, Tallulah Katherine und Steven Michael. Sie sahen perfekt aus.

„Bist du das, Daddy?“, fragte Tallulah ängstlich. Ihre Augen waren rot. Wie die ihrer Brüder.

Zuerst nickte er nur. „Ja.“, sagte er und kniete sich hin, um sie und einen der Jungen aufzufangen, die sich ihm entgegen schlugen. Es war die beste Umarmung seines Lebens.

„Ich bin Marshall.“, sagte sein anderer Sohn, der ihn mit dem typischen Kate McGregor-Blick taxierte. Einen Blick, den Kate normalerweise für 2Dads ersparte. „Du hast Mommy wehgetan. Mommy sah immer traurig aus, wenn sie dachte, ich gucke nicht.“

Wieder zerriss es ihm sein Herz. Er wollte sie nicht traurig machen. Er dachte… er dachte, Kate habe mit ihm abgeschlossen. Er ertrug es nicht sie glücklich zu sehen. Glücklich ohne ihn an ihrer Seite.

„Warum weinst du?“, fragte Marshall wieder.

„Ich wusste nicht, dass eure Mommy gestorben ist. Hätte ich gewusst, dass sie traurig ist, wäre ich sofort gekommen.“

Marshall nickte.

„Komm.“, sagte er leise. Und Marshall ist warf sich in seine Arme.

„Sie ist unsere Heldin.“, sagte Steven in dem Moment. „Sie hat uns einmal mit ihrem riesigen Schiff gerettet.“

„Das war so cool.“, murmelte Tallulah.

Er konnte nicht lächeln, aber er sagte: „Darüber müsst ihr mir alles erzählen.“ Und in dem Moment wusste er nur, dass er sie mit alles was er hatte lieben und beschützen würde. Seine Kinder. Seine und Kate's. Sie hätte hier sein sollen. Mit ihm. "Ein Teil von dir.", murmelte er. Und er würde diesen Teil von ihr hüten, als würde es um ihr Leben gehen.

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17 Jahre später…


„Ich vermisse ihn schon jetzt.“, murmelte Steve Jr. schon jetzt, als er sich neben seinem Großvater im Rollstuhl stand. „Aber vielleicht ist er jetzt endlich glücklich. Er hat nie nur eine Frau angesehen. Wenn es wahre Liebe und Seelenverwandtschaft gibt, hatten es nur Mom und Dad.“

Steve lächelte traurig. „Das stimmt. Und eure Großmutter hat mehr als ermutigt. Sie wollte immer, dass euer Vater glücklich ist und ihr eine mütterliche Figur in eurem Leben habt.“

Steve Jr. lächelte leise. „Das hätte es nie gegeben, Opa. Wir waren jung, als sie starb, aber wir erinnern uns noch immer an ihre Liebe, ihre Fürsorge und ihre Trauer, weil Dad nicht da war. Sie war und ist unsere Heldin. Es gibt keinen besseren Navy Offizier als sie.“ Er runzelte die Stirn. „Aber ich verstehe nicht, warum Commander White und Dad immer gestritten haben, wenn sie sich sahen.“

Steve Sr. seufzte. „Sie war schuld, dass deine Mutter sich von deinem Vater trennte. Sie und deine Tante waren enge Freundinnen und als deine Mutter deinem Vater Briefe schickte, weil er sein Handy und seine Email gewechselt hatte, fingen sie sie ab. Maxine White war sehr verliebt in ihn und wollte ihn um jeden Preis. Sie setzte deine Mutter für Jahre nicht auf die Beförderungsliste, weil sie wusste, dass wenn sie ein eigenes Kommando hätte, sie und dein Vater zusammen sein würden. Und als dein Vater um einen Uferposten bat, leitete sie seine Anfragen nie weiter, weil sie beim ersten Mal, als er seinen Uferposten hatte bei deiner Mutter war. Sie hatte gehofft, wenn er ihr näher wäre und sie jeden Tag zusammenarbeiten würden, dass er sich in sie verlieben würde. Vor allem wegen deinem Halbbruder Ryan. Und ja, dann kam sie vor 16 Jahren zu ihm und behauptete, dass ihr Baby sein Kind wäre. Der Vater des Babys, ihr Ehemann Stuart White war nicht beeindruckt. Sie dachten zwar, dass er steril war, aber offenbar hat es doch geklappt. Danach hatten sie nie wieder Kontakt, außer professionellen.“

Steve Jr. Nickte nachdenklich. „Liebe lässt einen die verrücktesten Dinge tun. Aber sie hätte Mom und Dad nicht auseinander bringen sollen. Wäre alles anders gekommen, würden sie beide vielleicht noch leben. Und das werde ich ihr nie verzeihen. Aber wenigstens hat Dad seine Rache an Moms Mörder bekommen.“

„Ja, und es hätte kein ehrenvolleren Abschied für ihn geben können, als auf dem Meer seinen Verletzungen zu erliegen, aber in dem Wissen, dass ihr Mörder tot ist. Es ist gut, dass wenigstens ihre Gräber nebeneinander liegen. So wie es Kate und Mike gewollt hätten.“

„In ewiger Liebe zueinander. Denkst du, dass sie glücklich sind? Wenn es so etwas wie danach gibt?“

„Ja.“, sagte er. „Sie sind zusammen. Und das ist alles, was zählt.“

"Ich glaube Dad starb an dem Tag, als er erfuhr, dass Mom tot war. Er versuchte nur für uns weiterzumachen."  Er schwieg eine Weile. Steve Jr. lächelte und sah zu seinen Geschwistern. „Ich werde mich ihnen anschließen. Denkst du, dass wir uns nach der Beerdigung noch sehen werden?“

Steve Marshall lächelte. „Ja, mein Enkel. Ich bin nur einen Anruf entfernt.“

Zufrieden beobachtete er, wie sich die schlanke, aber muskulöse Form seines Enkels entfernte. Seine Enkel waren wie eine durch mixte Form ihrer Eltern. Er könnte nicht glücklicher sein. Steve warf einen letzten Blick auf die Grabsteine.

Hier ruhen Katherine Margot McGregor & Michael Roderick Flynn
In ewiger Liebe aneinander gebunden

„Ich hoffe ihr seid jetzt endlich wieder glücklich, Kinder.“, flüsterte er und seine Worte wurden vom Wind weggetragen.
 
 
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