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Dir gehört mein Gentle-Charm

von Schelle
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P16 / Gen
Dag-Alexis Kopplin OC (Own Character)
22.03.2020
19.08.2023
32
32.728
4
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22.03.2020 1.392
 
Die Sonne schien so stark wie schon lange nicht mehr. Es war für Mitte Juni definitiv viel zu heiß. Selbst hier auf dem Festivalgelände flüchteten sich viele in den Schatten oder in ihre Zelte anstatt sich schwitzend vor der Bühne zu tummeln. Damit meine Freunde und ich nicht austrockneten machte ich mich auf die Suche nach einer Erfrischung, während die anderen unseren Platz vor der Bühne verteidigten. Ich hatte nicht als einzige die Idee, den die Schlangen vor den Getränkeständen waren so voll, dass die Bedienungen nicht mehr hinterherkamen. Genervt seufzte ich und versuchte meine Chancen abzuschätzen, wo ich am schnellsten bedient werden würde. Mich wunderte es, dass sie nich einfach um vielen, ich persönlich hätte dem Stress nicht standhalten können bei dem Wetter. Aus allen Ecken brüllten sich die Bedingungen der Stände gegenseitig irgendetwas zu.

„Ey Maria! Habt ihr da drüben bei euch noch fünfzig Cent Stücke?"

„Nein! Habt ihr noch Eiswürfel? Habe Mark schon angerufen, er wollte in 10 Minuten hier sein."

„Scheiße, nein sorry haben wir nicht!", kam es von derselben Stimme, von der auch der erste Ruf stammte. Eine dritte Stimme mischte sich in das sowieso schon schwer verständliche Gewirr.

„Ich ruf Mark nochmal an. Wir brauchen auch noch Becher, die gehen langsam zur Neige!"

Ich fing an abzuschätzen und kam zu dem Entschluss das 10 Minuten auf Becher warten nicht länger dauern würde als auf Wechselgeld oder Eiswürfel zuwarten. Da viel zu den anderen Ständen gegangen waren konnte ich ein Platz in der sehr kurzgewordenen Schlange erhaschen, der ein wenig im Schatten lag. Kurz bevor ich an der Reihe war, gingen nun wirklich die Becher aus.

„Sorry hab keine Becher mehr.", sagte die Bedienung die gerade wieder ihren Platz an der Holzplatte die als Tresen diente ein nahm.

„Macht nichts ich warte. Hab vorhin mitbekommen das schon Nachschub bestellt ist. Außerdem ist es hier grad so schön schattig.", witzelte ich und lehnt mich gegen den Tresen, um wieder noch weiter in den Schatten zu kommen da die Sonne auf Wanderschafft gegangen war.

„Okay tu dir keinen Zwang an.", grinste die Bedienung und lehnte sich von ihrer Seite an die Theke und lauschte mit den Fingern im Rhythmus auf die Theke tippend der Musik, die von der Bühne zu hören war. Eine Weile schwiegen wir als die Musik endete und aus Richtung der Bühne die Leute kreischen zu hören waren.

„Was ist denn da los?", murmelt ich vor mich hin und streckte den Kopf, um über die Menschenmasse hinweg zu gucken und meine Neugier zu stillen.

„Pierce the Veil sind gleich dran. Sagt zumindest der Hintergrund."

Ich zog einen Flunsch und versuchte meinen Hals noch länger zu machen, leider vergebens.

„Kacke! Ich dachte die wären später erst dran."

Nervös sah ich auf meine Uhr und begann mit meinem rechten Bein zu wippen.

„Sag mir schon mal, was du haben willst, die Rettung ist unterwegs.", lächelte Sarah wie ich mittlerweile herausgefunden hatte als wir uns noch ein wenig unterhalten hatten nach dem sie merkte, wie traurig ich darüber war nicht vor der Bühne zu stehen.

„Dahinten kommt Indiana Jones mit der Bundeslade.", sie deutete auf die gegenüberliegende Seite der Menschenmasse, auf der ein Kerl mit langen blonden Haaren, welcher wohl Mark sein musste, die Teerstraße neben der Wiese entlangkam. Er zog einen Bollerwagen hinter sich her der bis zum Überlaufen gefüllt war mit Kisten und einer Kühltasche am Henkel. Sarah winkte ihn zu uns herüber, während sie meine Bestellung aufnahm und schon einmal die Zitronen für die Cola die dabei war zu schneiden. Ich ging ihm entgegen, um ihm ein paar der Kisten abzunehmen damit es schneller ging.

„Hi! Warte kurz ich helf dir.", sagte ich als ich fast bei ihm war.

„Danke! Lieb von dir.", pustete er und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Ich brachte Sarah die Becher und nicht mal 2 Minuten später konnte ich schon zahlen und mich auf den Rückweg zu meiner Truppe machen. Ich verabschiedete mich von Mark und Sarah, nahm meine Getränke und wollte gerade gehen als Sarah „Vorsicht!", rief. Als ich voll bepackt, wie ich war, versuchte meinen Kopf aus Reflex in ihre Richtung zu drehen, kam es wie es kommen musste und ich stolperte -da ich nicht sehen konnte, wo ich hintrat, da ich nicht stehen blieb blöd, wie ich in dem Moment war. Ich badete mit der Ladung Flüssigkeit aus den Bechern, einen mir entgegenkommenden Mann.

„Oh Gott!", japste ich erschrocken und ließ das, was nicht heruntergefallen war vor Schreck los. Mein nasses Shirt nahm ich gar nicht wahr.

„Woah!", rief der Mann überrascht und riss seine Arme in die Luft.

„Es tut mir so leid. Kann ich das irgendwie wieder gut machen?"

Seine Antwort bekam ich nicht mit, da ich mich auf den Rückweg zum Tresen machte, um Sarah nach einem trockenen Handtuch für sein triefend nasses T-Shirt zu fragen. Als ich wieder vor ihm stand lachte er. Ich hatte ihn grad mit Cola und Alkohol geduscht und er lachte? Nicht die Reaktion mit der ich gerechnet hatte.

„Ich bin übrigens Dag, nicht Gott", stellt er sich vor.

„Ja. Ähem... Hi Dag, ich bin Schnelle...äh Schelle."

Kurz überlegte ich, was ich mit dem Handtuch wollte, dass ich in der Hand hielt, als ich ihm wieder gegenüberstand und mir einfiel das ich es für ihn geholt hatte da er dank mir platsch nass war. Schuldbewusst reicht ich es ihm.

„Wegen eben. Es tut mir wirklich furchtbar leid."

„Ach lass mal stecken. Alles halb so wild. Ist doch warm heute, das trocknet schnell wieder.", sagte er ruhig.

„Dann lass mich dir wenigstens ein ausgeben. Was möchtest du trinken?"

„Ne Jacky Cola wäre cool. "

„Okay warte hier. Ich bin gleich wieder da."

Kopfschüttelnd und grinsend, weil die Situation so absurd war, ging ich zurück zu Sarah, welche gerade dabei war eine ähnliche Bestellung wie meine eben gerade fertig zu machen, komisch war nur das vor ihr niemand stand der sie bestellt zu haben schien.

„Einmal Schadensersatz.", lachte sie und stellte mir meine Bestellung plus Jacky-Cola vor die Nase.

„Du hast das alles gesehen, oder?", fragte ich beschämt und reichte ihr das Geld.

„Ja das hab ich und es war verdammt lustig.", kichert sie und kassierte ab.

Sie gab mir mein Rückgeld und ich reichte ihr mit den Worten: „Dankeschön du bist meine Rettung." einen Fünfer als Trinkgeld.

Als Dag mich sah kam er auf mich zu und nahm mir die Becher ab, er hatte in der Zwischenzeit einen freien Stehtisch ergattert.

„Wir wollen ja nicht das du noch arm wirst, weil du alles verschüttest.", sagte er lachend.

„Bitte nicht. Hier gibt es leider keine Goldesel.", lachte ich nun auch. Wir nahmen beide einen Schluck von unseren Drinks. Als unsere Drinks leer waren fing ich an zu lachen, als mir einfiel das ich meine Freunde vergessen hatte. Ich zog mein Handy aus meiner hinteren Hosentasche und schrieb schnell eine Nachricht in unsere WhatsApp Gruppe das ich nicht entführt wurde und einer von ihnen doch bitte zum Getränkestand kommen sollte, um die Getränke abzuholen. Meine beste Freundin Sonja kam. Sie war einen Kopf kleiner als Dag, hatte hüftlange blondgefärbte Haare und einen silbernen Nasenring. Wir unterhielten uns kurz nach dem sie sich Dag vorgestellt hatte und wir machten aus das wir uns spätestens heute Nacht am Zelt wiedersehen würden.

„Schelle tu nichts, was ich nicht auch tun würde!", rief sie im Gehen über ihre Schulter und verschwand in der Menge, bevor ich etwas Schlagfertiges erwidern konnte.

„Blöde Kuh!", rief ich trotzdem noch hinter ihr her, ging aber stark davon aus, dass sie es nicht mehr gehört haben konnte. Dag und ich unterhielten uns noch eine Weile.

„Ich geh erst Mal ein Rauchen. Vielleicht sieht man sich später noch mal.", meinte ich zu ihm mit dem Gedanken mich zu verabschieden und kramte in meiner Bauchtasche.

„Nach was suchst du denn da?", fragte er und deutete auf meine Hand, die in der Tasche verschwand.

„Ich suche meine gute Freundin Mary Jane."

„Darf ich mich euch anschließen, wenn du sie gefunden hast?", fragte er frech grinsend.

„Klar, wir sollten uns nur ein ruhiges Eckchen suchen.", sagte ich zustimmend. Da nahm er mich an der Hand und zog mich mit sich.

„Ich habe vorhin durch Zufall einen See entdeckt. Der ist so eingewachsen, da haben wir unsere Ruhe."

Ich war so verdattert das ich nichts sagen konnte und versuchte nicht zu stolpern.
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