Bevor du gehst
Kurzbeschreibung
SEX EDUCATION: Maeve und Otis haben einen lauten Streit mit tiefgreifenden Folgen... || Otis x Maeve
OneshotDrama, Liebesgeschichte / P12 / Gen
20.03.2020
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Maeve schien es wirklich ernst zu meinen. Sie schien das hier tatsächlich durchzuziehen. Wütend stampfte sie von links nach rechts durch den Raum. Mit einem Ruck zog sie die Schranktüren auf. Sie schmiss ihre Kleider achtlos auf das Bett, in die Richtung, in welcher sie ihre Tasche zu vermuten schien. Dabei atmete sie ganz schwer. Ihre Wut war so greifbar, dass Otis sich beinahe nicht getraut hätte etwas zu sagen.
„Maeve.“, rief er ihren Namen mit dünner Stimme aus. Man hörte ihm die Verzweiflung an. „Bitte tu das nicht.“
Doch Maeve ignorierte ihn. Sie packte weiter stur ihre Tasche. Kurz seufzte sie auf. Dann lief sie an Otis vorbei und streifte ihn dabei achtlos mit der Schulter. Es war eindeutig. Sie ignorierte ihn. Sie musste wirklich stocksauer sein.
„Maeve.“, wiederholte Otis rau. Er wusste nicht, wie er sie dazu überreden konnte zu bleiben. Das letzte, was er gewollt hatte, war, dass sie sich dazu gezwungen fühlte, zu gehen. Er wollte nicht, dass sie ging.
Sie stritten in letzter Zeit oft und wenn sie nicht stritten, dann herrschte diese geladene Energie in der Luft, so als könne jede Sekunde der nächste Streit ausbrechen. Dabei wollten sie beide gar nicht streiten, sie waren nur einfach so unterschiedlich. Es war schwerer das hier hinzukriegen, als sie beide vermutet hatten. Sie hatten sich ihre Beziehung leichter vorgestellt.
Otis konnte nicht leugnen, dass er vieles gesagt hatte, was er nicht so gemeint hatte und was für seine Freundin sicherlich verletzend gewesen war. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie viel er durch seine Worte hatte zerstören können, was seine Taten auslösen konnten, ehe Maeve vor wenigen Minuten von ihrem Stuhl aufgesprungen war und ihn angeschrien hatte, dass er ohne sie besser dran sei.
Doch Maeve irrte sich. Er sollte es besser ohne sie haben? Selbstverständlich würde er weniger streiten, das blieb außer Frage. Im gleichen Moment würde aber auch die Stille über ihn hereinbrechen. Und genauso sehr würde er auch in allen anderen Bereichen aufgeschmissen sein ohne sie. Was war er denn schon ohne sie? Dank Maeve glaubte er endlich an sich selbst, dank ihr stand er morgens motiviert auf, dank ihr fand er sich singend unter der Dusche wieder. Maeve hatte ihm so viel gegeben, das sie gar nicht zu sehen schien. Sie hatte ihm endlich wieder Lebensfreude eingehaucht.
Und jetzt? Jetzt würde sie einfach so gehen? Das konnte Otis nicht zulassen. Das würde er nicht verkraften.
Der Teenager spürte einen Druck auf der Brust, wie er ihn zuvor noch nie gespürt hatte. „Wo willst du denn wohnen?“, hörte er sich selbst fragen. „Willst du etwa wieder zurück in deinen Wohnwagen? Maeve, das ist doch kein Leben.“
Mitten in der Bewegung hielt seine Freundin inne. Sie drehte sich zu ihm. Ihre braunen Haare fielen ihr ins Gesicht, aber das schien sie keineswegs zu interessieren. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt ihren Freund finster anzufunkeln. „Also hatte ich kein Leben, bevor ich zu dir gezogen bin – willst du das damit sagen?“
Abwehrend hob Otis seine Hände. „So habe ich das nicht gemeint.“, versuchte er sie zu besänftigen, doch es schien nichts zu bringen. Sie schien noch aufgebrachter, als zuvor. Otis verfluchte seine eigene Ausdrucksweise.
Nun sah er auch die gläsernen Augen seiner Freundin. Sie belastete das hier doch genauso sehr, wie ihn. Wieso tat sie sich das dann also an? Wieso tat sie ihnen beiden das an? Wieso wollte sie gehen?
Sie atmete tief durch. „Ich kriege hier langsam keine Luft mehr, Otis.“ Ruhig und bestimmt sah sie ihn an. Sie hob ihre Tasche auf und warf sie sich über die Schulter. „Ich muss hier raus.“ Ihre Stimme war ganz brüchig. „Ich brauche einfach eine Pause.“ Eine Pause... das klang gar nicht gut!
Otis spürte die Tränen in sich aufsteigen. „Bitte nicht.“, flehte er. Ihm wurde speiübel. Wenn er daran dachte, wie lange sie gebraucht hatten, bis sie zueinander gefunden hatten. Und nun sollte es das nach nur ein paar Monaten gewesen sein?
Wenn er ehrlich war, wusste er schon gar nicht mehr, weshalb sie die ganze Zeit über gestritten hatten. Es waren sicherlich belanglose Dinge gewesen. Wieso also aus einer Fliege einen Elefanten machen? Es war doch eindeutig, dass sie das hier beide mit keiner Faser ihres Daseins wollten. Beide. Oder bildete er sich das nur ein? Er sah doch, wie verletzt Maeve war.
Diese sah ihn noch eine halbe Ewigkeit schweigend an. Der Schmerz stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch mit einem Wimpernschlag war er wieder verschwunden. Sie setzte ihre Maske auf und der Moment schien gekommen zu sein.
„Ich gehe dann jetzt.“, sagte sie monoton und öffnete die Tür. Sie trat augenblicklich ins Kalte. Sie machte große schnelle Schritte und beinahe hätte Otis den Moment verpasst.
„Maeve!“, rief er, solange sie noch in Reichweite war und sie drehte sich noch einmal um. Fragend blickte sie ihn an.
Otis schluckte. „Ich liebe dich.“
Einen Moment lang hing die Stille zwischen ihnen. Es schien windstill. Die Nacht schien nichts zu sagen zu haben. Nicht einmal Automotoren waren in der Ferne zu hören.
Langsam nickte Maeve und es schien Otis so, als hätten ihre Mundwinkel kurz gezuckt, doch aus der Entfernung und bei dieser Dunkelheit konnte das auch Einbildung gewesen sein.
„Ich liebe dich auch.“, kam ihre Antwort nach einer unglaublich quälenden Ewigkeit. Sie hob zum Abschied die Hand. „Ich schreibe dir, wenn ich gut zu Hause angekommen bin.“
„Bitte mach das.“ Otis atmete erleichtert auf. Er sah ihr noch eine Weile nach, ehe sie in der vollkommenen Schwärze verschwand. Der Wald hatte sie mit einem Mal verschluckt und der Wind schien wieder einzusetzen. Traurig pfiff er sein Lied.
Otis blieb alleine zurück. Der Druck auf seiner Brust blieb, doch es schien Hoffnung zu geben. Der Abschied war nicht für ewig. Er hatte es aus ihrer Stimme entnehmen können: Das war noch nicht das Ende.
„Maeve.“, rief er ihren Namen mit dünner Stimme aus. Man hörte ihm die Verzweiflung an. „Bitte tu das nicht.“
Doch Maeve ignorierte ihn. Sie packte weiter stur ihre Tasche. Kurz seufzte sie auf. Dann lief sie an Otis vorbei und streifte ihn dabei achtlos mit der Schulter. Es war eindeutig. Sie ignorierte ihn. Sie musste wirklich stocksauer sein.
„Maeve.“, wiederholte Otis rau. Er wusste nicht, wie er sie dazu überreden konnte zu bleiben. Das letzte, was er gewollt hatte, war, dass sie sich dazu gezwungen fühlte, zu gehen. Er wollte nicht, dass sie ging.
Sie stritten in letzter Zeit oft und wenn sie nicht stritten, dann herrschte diese geladene Energie in der Luft, so als könne jede Sekunde der nächste Streit ausbrechen. Dabei wollten sie beide gar nicht streiten, sie waren nur einfach so unterschiedlich. Es war schwerer das hier hinzukriegen, als sie beide vermutet hatten. Sie hatten sich ihre Beziehung leichter vorgestellt.
Otis konnte nicht leugnen, dass er vieles gesagt hatte, was er nicht so gemeint hatte und was für seine Freundin sicherlich verletzend gewesen war. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie viel er durch seine Worte hatte zerstören können, was seine Taten auslösen konnten, ehe Maeve vor wenigen Minuten von ihrem Stuhl aufgesprungen war und ihn angeschrien hatte, dass er ohne sie besser dran sei.
Doch Maeve irrte sich. Er sollte es besser ohne sie haben? Selbstverständlich würde er weniger streiten, das blieb außer Frage. Im gleichen Moment würde aber auch die Stille über ihn hereinbrechen. Und genauso sehr würde er auch in allen anderen Bereichen aufgeschmissen sein ohne sie. Was war er denn schon ohne sie? Dank Maeve glaubte er endlich an sich selbst, dank ihr stand er morgens motiviert auf, dank ihr fand er sich singend unter der Dusche wieder. Maeve hatte ihm so viel gegeben, das sie gar nicht zu sehen schien. Sie hatte ihm endlich wieder Lebensfreude eingehaucht.
Und jetzt? Jetzt würde sie einfach so gehen? Das konnte Otis nicht zulassen. Das würde er nicht verkraften.
Der Teenager spürte einen Druck auf der Brust, wie er ihn zuvor noch nie gespürt hatte. „Wo willst du denn wohnen?“, hörte er sich selbst fragen. „Willst du etwa wieder zurück in deinen Wohnwagen? Maeve, das ist doch kein Leben.“
Mitten in der Bewegung hielt seine Freundin inne. Sie drehte sich zu ihm. Ihre braunen Haare fielen ihr ins Gesicht, aber das schien sie keineswegs zu interessieren. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt ihren Freund finster anzufunkeln. „Also hatte ich kein Leben, bevor ich zu dir gezogen bin – willst du das damit sagen?“
Abwehrend hob Otis seine Hände. „So habe ich das nicht gemeint.“, versuchte er sie zu besänftigen, doch es schien nichts zu bringen. Sie schien noch aufgebrachter, als zuvor. Otis verfluchte seine eigene Ausdrucksweise.
Nun sah er auch die gläsernen Augen seiner Freundin. Sie belastete das hier doch genauso sehr, wie ihn. Wieso tat sie sich das dann also an? Wieso tat sie ihnen beiden das an? Wieso wollte sie gehen?
Sie atmete tief durch. „Ich kriege hier langsam keine Luft mehr, Otis.“ Ruhig und bestimmt sah sie ihn an. Sie hob ihre Tasche auf und warf sie sich über die Schulter. „Ich muss hier raus.“ Ihre Stimme war ganz brüchig. „Ich brauche einfach eine Pause.“ Eine Pause... das klang gar nicht gut!
Otis spürte die Tränen in sich aufsteigen. „Bitte nicht.“, flehte er. Ihm wurde speiübel. Wenn er daran dachte, wie lange sie gebraucht hatten, bis sie zueinander gefunden hatten. Und nun sollte es das nach nur ein paar Monaten gewesen sein?
Wenn er ehrlich war, wusste er schon gar nicht mehr, weshalb sie die ganze Zeit über gestritten hatten. Es waren sicherlich belanglose Dinge gewesen. Wieso also aus einer Fliege einen Elefanten machen? Es war doch eindeutig, dass sie das hier beide mit keiner Faser ihres Daseins wollten. Beide. Oder bildete er sich das nur ein? Er sah doch, wie verletzt Maeve war.
Diese sah ihn noch eine halbe Ewigkeit schweigend an. Der Schmerz stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch mit einem Wimpernschlag war er wieder verschwunden. Sie setzte ihre Maske auf und der Moment schien gekommen zu sein.
„Ich gehe dann jetzt.“, sagte sie monoton und öffnete die Tür. Sie trat augenblicklich ins Kalte. Sie machte große schnelle Schritte und beinahe hätte Otis den Moment verpasst.
„Maeve!“, rief er, solange sie noch in Reichweite war und sie drehte sich noch einmal um. Fragend blickte sie ihn an.
Otis schluckte. „Ich liebe dich.“
Einen Moment lang hing die Stille zwischen ihnen. Es schien windstill. Die Nacht schien nichts zu sagen zu haben. Nicht einmal Automotoren waren in der Ferne zu hören.
Langsam nickte Maeve und es schien Otis so, als hätten ihre Mundwinkel kurz gezuckt, doch aus der Entfernung und bei dieser Dunkelheit konnte das auch Einbildung gewesen sein.
„Ich liebe dich auch.“, kam ihre Antwort nach einer unglaublich quälenden Ewigkeit. Sie hob zum Abschied die Hand. „Ich schreibe dir, wenn ich gut zu Hause angekommen bin.“
„Bitte mach das.“ Otis atmete erleichtert auf. Er sah ihr noch eine Weile nach, ehe sie in der vollkommenen Schwärze verschwand. Der Wald hatte sie mit einem Mal verschluckt und der Wind schien wieder einzusetzen. Traurig pfiff er sein Lied.
Otis blieb alleine zurück. Der Druck auf seiner Brust blieb, doch es schien Hoffnung zu geben. Der Abschied war nicht für ewig. Er hatte es aus ihrer Stimme entnehmen können: Das war noch nicht das Ende.