Kopfverdrehen
von Sareny
Kurzbeschreibung
Heiße Temperaturen in Berlin, die Jungs von SDP und ein Freibadbesuch, mit dessen Folgen die Beiden Freunde wohl eher weniger gerechnet hätten... [VincentxDag] [Dagcent]
OneshotFreundschaft, Liebesgeschichte / P12 / MaleSlash
Dag-Alexis Kopplin
Vincent Stein
16.02.2020
16.02.2020
1
2.226
9
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2.226
"Viiiel zu heiß," maulte Dag und wischte sich mit dem Handrücken über die verschwitze Stirn.
Vincent nickte nur zustimmend und blinzelte vorsichtig in Richtung des wolkenlosen Himmels, an welchem die pralle Sonne ihre hellen Strahlen auf die Straßen Berlins schickte.
Es war Hochsommer in Deutschland und die beiden Freunde waren gerade auf dem Weg ins abgelegenste Freibad das sie kannten, in der Hoffnung, dort nicht vollends von den Massen der Menschen, welche ebenfalls Abkühlung suchten, zerquetscht zu werden.
Die 5 Minuten Fußweg von der Bahnstation zu ihrem Ziel legten sie beide fast schweigend zurück, die Hitze machte sie müde und das Reden schwer.
Doch es war eine angenehme Stille, jeder hing seinen Gedanken nach und genoss die Nähe des Anderen.
Und diese Gedanken kreisten bei Vincent, wie so oft in letzter Zeit, um seinen besten Freund neben ihm. Viel zu oft erwischte er sich dabei, wie er mit seinen Gedanken zu dem kleineren Energiebündel neben sich abzuschweifte.
'So wie jetzt gerade auch' dachte er ertappt und schüttelte den Kopf, bemüht an etwas anderes zu denken.
Als sie endlich das Freibad erreichten konnten sie mit Erleichterung feststellen, dass sich wirklich verhältnismäßig wenige Menschen auf dem Gelände tummelten. Sofort nachdem sie bezahlt hatten steuerte Dag auf einen eher abgelegenen Sonnenplatz zu und ließ seinen Rucksack und die Handtücher auf den Rasen fallen. Vincent folgte ihm etwas gemächlicher und mit einem Grinsen auf den Lippen.
"Du hast es aber eilig," meinte er lachend und Dag nickte nur, ebenfalls grinsend.
Das Shirt des Kleineren war schon achtlos im Gras gelandet, seine Shorts folgten zugleich (die Badehosen hatten sie beide klugerweise schon unter die Shorts angezogen) und mit einem "Jetzt beeil dich auch mal du alter Sack," an Vincent gerichtet rannte Dag los in Richtung Schwimmbecken.
Der Größere ließ kopfschüttelnd ebenfalls seine Sachen fallen und lachte ihm nächsten Moment laut auf, als er ein schallendes Klatschgeräusch vernahm und musste noch mehr lachen, als wenige Augenblicke später das obligatorische "Hier dürfen sie nicht vom Beckenrand springen!" ertönte.
Aus Sorge, sein bester Freund könnte sich, stur wie er war, mit dem Bademeister anlegen, entledigte sich auch Vincent schnell seiner überflüssigen Kleidung und machte sich auf den Weg zum Becken.
Das Wasser fühlte sich gut an auf Vincents erhitzter Haut und kühlte ihn angenehm.
Nachdem Dag und er sich mehrere Wettschwimmen lieferten, welche Dag immer nur ganz knapp gewann, ließ sich Vincent nun gemütlich am Beckenrand im Wasser treiben und beobachtete Dag, wie er gemächlich ein par weitere Bahnen im Wasser zog.
Der Größere betrachtete aufmerksam die Muskeln des Kleineren, welche sich deutlich unter seiner gebräunten Haut abzeichneten.
Seine Tattoos, vorallem die grün gefärbten, strahlten in der Sonne. Vincent musste sich eingestehen, dass sein bester Freund wirklich gut aussah.
Er seufzte. Schon seit einigen Wochen bemerkte er wie sein Blick immer öfter zu Dag schweifte wenn dieser gerade nicht hinsah. Auch schien ihn die Nähe des Kleineren nervös zu machen. Normalerweise hatte es Vincent nie etwas ausgemacht, sie kannten sich schließlich schon sehr lange.
Doch gerade in letzter Zeit merkte er, dass die Nähe zu Dag ihm eine Gänsehaut am ganzen Körper verpasste und ein absolut ungesundes Herzrasen noch dazu. Was war nur los mit ihm?
"Willst du noch mehr Löcher in die Luft starren oder wat machst du grade?" riss ihn Dag, welcher seine Runden beendet hatte und lässig auf ihn zuschwamm, aus seinen Gedanken.
"Ach nichts, alles gut," winkte der Größere ab und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass die Anwesenheit des öberkörperfreien Dags neben ihm seinen Puls schlagartig beschleunigte.
Dieser sah ihn noch kurz mit hochgezogener Augenbraue und kritischem Blick an, bevor sein Blick über das Freibadgelände weiterzog.
"Ich weiß ja nicht wie du das siehst, aber ich hab jetzt echt Hunger!" verkündete er und strahlte, als er die Essensbude entdeckte.
"Willst du auch was?"
Nach kurzem Überlegen nickte Vincent "Klar."
Dag grinste ihn kurz an, bevor er sich mit einem kräftigen Zug aus dem Wasser stemmte. Der Größere lächelte und hiefte sich ebenfalls aus dem Wasser, jedoch nicht ohne seinen Blick nochmals über den mit kleinen Wassertröpfchen benetzten Oberkörper des Kleineren schweifen zu lassen.
Es war schon Abend als sie endlich an Dags Wohnungstür angekommen waren.
Dieser öffnete sie auch sogleich und Vincent seufzte erleichtert auf als sie den relativ kühlen Flur betraten.
Auch wenn es bereits nach 20 Uhr war herrschte auf den Straßen Berlins immernoch eine nahezu unerträgliche Hitze.
Der Größere schloss die schwere Holztür hinter sich und war gerade im Begriff sich umzudrehen um Dag in die dunkle Wohnung zu folgen, als ihn aufeinmal zwei starke Hände mit dem Rücken an die Tür drückten.
Er schnappte erschrocken nach Luft und sein Herz begann zu rasen als ihn Dags waldgrüne Augen verspielt von unten anblitzten.
"Hat dir den gefallen was du heute gesehen hast?" raunte der Kleinere und kam Vincents Gesicht gefährlich nahe.
Diesem schoss in Anbetracht der Situation und vorallem Dags Frage die Röte ins Gesicht.
Inständig hoffte er, dass Dag dies aufgrund des halbdunklen Flures, in welchem sie sich immernoch befanden, nicht bemerken würde, doch das breite Grinsen welches sich auf das Gesicht des Anderen geschlichen hatte ließ seine Hoffnung schnell schwinden.
"Hm?" hakte Dag weiter nach.
Vincents Kopf war wie leergefegt, die Nähe des Anderen beschleunigte seine Atmung und er gab sich die größte Mühe sich nicht anmerken zu lassen wie sehr Dag ihn gerade verrückt machte.
Dieser hatte seine Hände immernoch an den Schultern des Größeren liegen und drückte ihn bestimmend an die Tür.
Das Grinsen war aus Dags Gesicht gewichen und er blickte Vincent mit einem undefinierbaren Ausdruck an. Der Größere versuchte diesem Blick auszuweichen und musterte angestrengt den dunklen Fliesenboden.
Trotzdem war er Dag immernoch einer Antwort schuldig und auch wenn dessen Handlung anfangs noch scherzhaft gemeint war wusste Vincent, dass er ihn aufgrund seiner seltsamen Reaktion nicht mehr so leicht davonkommen lassen würde. Zögerlich begann er zu reden.
"Eh, naja … also…."
Das Zittern in seiner Stimme versuchte er so gut es ging zu überspielen. Dag blickte ihn immernoch eindringlich an, jedoch glaubte Vincent nun einen sanften Ausdruck in den grünen Augen zu erkennen. Dieser gab ihm Mut weiterzureden.
Er räusperte sich, bevor er leise anfing zu flüstern.
"Naja, also du… also ja schon irgendwie. Aber Dag ich kann das erkl-".
Weiter kam er nicht.
Der Kleinere hatte sich zu ihm hochgestreckt und presste seine rauen Lippen sanft auf die des Größeren.
Dieser wusste nicht wie ihm geschah. Tausend Fragen rasten durch seinen Kopf: Träumte er?
War Dag völlig übergeschnappt?
War ihnen beiden die Hitze zu Kopf gestiegen?
Dag bemerkte sein Zögern.
"Nicht so viel denken Vince," flüsterte er grinsend gegen die Lippen des Größeren und küsste ihn erneut.
'Dag kennt mich einfach zu gut' dachte sich Vincent noch, bevor auch er sich in den Kuss fallen lies.
Sein Verstand war wie vernebelt, er fühlte sich wie in einem Tunnel. Alle seine Sinne waren auf Dag gerichtet, auf seine Lippen, welche sich sanft gegen seine eigenen bewegten und die starken Hände, welche ihn immernoch bestimmend an die Tür drückten.
Einige Augenblicke verharrten beide so, ihrem Kuss verfallen, als sich Vincents Verstand wieder einschaltete. Sanft drückte er den Kleineren ein Stück zurück, woraufhin dieser ihn mit dunklen Augen fragend anblinzelte.
"Dag...", begann Vincent leise.
"Dag, warum hast du mich geküsst?"
Unsicherheit schlich sich in Dags sonst so selbstbewussten Ausdruck.
"Ich hab gesehen wie du mich in letzter Zeit ansiehst," murmelte er leise.
Vincent spürte die Panik in sich aufsteigen. Jetzt hatte er es bemerkt, dachte er und wollte hastig zu einer Entschuldigung ansetzen, doch Dag unterbrach ihn.
"Und irgendwie… fand ich das gut. Irgendwie gefiel mir das," fügte der Kleinere hinzu und sah verlegen auf den Boden.
Der Größere atmete erleichtert aus. Dag nahm es ihm nicht böse, im Gegenteil, er fand es… gut?
"Aber warum stört dich das nicht?" fragte er verwundert. Ein Lächeln schlich sich auf Dags Lippen.
"Ich weiß es auch nicht so genau. Aber es gefällt mir. Und es gefällt mir irgendwie genauso dich anzusehen. Ich…," er zögerte. "Ich bekomm immer so ein schönes Gefühl wenn ich dich ansehe. Und gerade in letzter Zeit ist mir aufgefallen wie schön du eigentlich bist Vincent." endete er flüsternd und blickte Vincent erwartungsvoll und ein wenig unsicher an. Diesem stand die Verwirrung ins Gesicht geschrieben und sein Blick huschte hastig zwischen Dags grünen Augen und dem dunklen Boden hin und her, nicht sicher was er aus Dags Worten herauslesen sollte.
"Also, eh, hast du… Gefühle für mich? Oder sowas eben?" stammelte er. Der Kleinere verdrehte belustigt die Augen. "Man merkt das du kein Mann großer Worte bist," raunte er und küsste den immernoch sehr verwirrten Vincent. Dieser Kuss war vorsichtiger, zärtlicher, fast ein wenig schüchtern.
"Ja Vincent-Ich-bin-so-schwer-von-Begriff-Stein, ich hab 'Gefühle oder so' für dich, wenn du das so ausdrücken willst. Reicht dir das als Antwort?"
Der Größere nickte vorsichtig, immernoch sichtlich verwirrt. Doch langsam begann sein Verstand wieder zu funktionieren, begann die eben erhaltenen Informationen zu verarbeiten und zu verstehen. Aufeinmal begann er zu lächeln, was von außen wohl ziemlich dämlich aussehen musste, da Dag plötzlich laut auflachte. "Na, endlich kapiert?" grinste der Kleinere und tippte Vincent sanft an den Kopf.
"Ich dachte du bist das Genie hier." Vincent seufzte leise und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
"Naja nicht bei diesem Thema. Da bist du aufjedenfall der Experte."
"Sieht man," flüsterte Dag grinsend und hauchte dem Größeren einen sanften Kuss auf die Lippen.
"Darf ich noch eine Weile bleiben?" erkundigte sich dieser.
"Hm, du ich weiß nicht dikka. Hab eigentlich noch zu tun," überlegte der Kleinere mit ernster Miene, doch als er Vincents entsetzten Blick sah brach das Lachen förmlich aus ihm heraus.
"Nein Quatsch, ich hab dir gerade meine Gefühle gestanden und küsse dich die ganze Zeit. Als ob ich dich jetzt loswerden will. Lust auf einen Film?" Vincent atmete erleichtert aus und nickte heftig.
"Ja voll gern." Der Kleinere grinste ihn glücklich an, bevor er sich schwungvoll umdrehte und Vincent an der Hand in sein Wohnzimmer zog.
Nachdem sie bestimmt eine Viertelstunde darüber diskutiert hatten welchen Film sie schauen sollten, hatten sie sich letztendlich für den ersten Teil von "Zurück in die Zukunft" entschieden.
Die Sonne war inzwischen untergegangen und die Nacht hatte ihren Schatten über die Straßen der Hauptstadt gelegt.
Kühle Nachtluft strömte durch das offene Fenster, strich sanft durch Vincents Haare und brachte etwas Frische in das von der Sonne immernoch aufgeheizte Wohnzimmer.
Die Beiden hatten es sich auf Dags kleinem Sofa gemütlich gemacht.
Der Größere saß aufrecht am linken Ende, lehnte sich entspannt nach hinten und ließ seine Beine locker über die Kante hängen. Seine Hände lagen in Dags Haaren und spielten sanft mit den schwarzen Locken.
Der Kleinere hatte seinen Kopf in Vincents Schoß gelegt und seitlich zum Fehrnseher gedreht. Seine Beine lagen der Länge nach auf dem Sofa und die Hände ruhten auf seinem Bauch.
Zufrieden hatte er die Augen geschlossen und sah fast so aus als würde er schlafen, was Vincent sanft Lächeln ließ. Er strich Dag eine lockere Strähne aus der Stirn, bevor er vorsichtig die Stille durchbrach. "Dag?" Angesprochener öffnete daraufhin die Augen und blinzelte den Größeren fragend an.
"Wie hast du den Mut gefunden mich einfach so zu küssen? Hattest du nicht Angst ich würde blöd reagieren oder so?" Der Kleinere begann zu grinsen und kratzte sich verlegen am Kopf.
"Ich weiß auch nicht genau. Ich dachte mir ich teste einfach mal deine Reaktion. Das erschien mir passend, wegen heute Mittag. Und wenn du mich abgewiesen hättest, hätte ich es immernoch als Scherz verkaufen können. Oder auf einen Sonnenstich schieben. Aber da du aufeinmal so nervös wurdest dachte ich mir 'warum nicht'. Verstehst du?" stammelte er verlegen.
Vincent nickte, ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
"Danke," flüsterte er und strich fahrig durch Dags weiche Locken. Dieser sah Vincent fragend an.
"Wofür?"
"Dafür das du das so gelöst hast. Ich weiß nicht ob ich je den Mut gehabt hätte dich darauf anzusprechen. Ich hätte zu viel Angst das du mich danach nicht mehr magst und ich dich verlieren würde." murmelte Vincent und löste seine linke Hand aus Dags Haaren, strich mit dieser über den Arm des Kleineren zu dessen Hand und verschränkte ihre Finger miteinander.
"Das wirst du nicht. Mich wird man so schnell nicht los. Merkste' ja." grinste Dag und drückte sanft Vincents Hand. "Das hoffe ich doch." flüsterte der Größere und beugte sich hinunter, um Dag einen sanften Kuss auf die Lippen zu drückten, welcher sofort erwiedert wurde.
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Hi, erstmal schön das du dich hierher verirrt hast um meinen Oneshot zu lesen ^^. Ich hatte den Os schon etwas länger in meinen Notizen herumliegen und meine Freunde haben mich dazu überredet ihn endlich zu veröffentlichen. Würde mich über Reviews freuen, muss auch kein ausführliches sein. Das wars auch schon, schönen Tag, Abend oder sonst was dir noch :).
Vincent nickte nur zustimmend und blinzelte vorsichtig in Richtung des wolkenlosen Himmels, an welchem die pralle Sonne ihre hellen Strahlen auf die Straßen Berlins schickte.
Es war Hochsommer in Deutschland und die beiden Freunde waren gerade auf dem Weg ins abgelegenste Freibad das sie kannten, in der Hoffnung, dort nicht vollends von den Massen der Menschen, welche ebenfalls Abkühlung suchten, zerquetscht zu werden.
Die 5 Minuten Fußweg von der Bahnstation zu ihrem Ziel legten sie beide fast schweigend zurück, die Hitze machte sie müde und das Reden schwer.
Doch es war eine angenehme Stille, jeder hing seinen Gedanken nach und genoss die Nähe des Anderen.
Und diese Gedanken kreisten bei Vincent, wie so oft in letzter Zeit, um seinen besten Freund neben ihm. Viel zu oft erwischte er sich dabei, wie er mit seinen Gedanken zu dem kleineren Energiebündel neben sich abzuschweifte.
'So wie jetzt gerade auch' dachte er ertappt und schüttelte den Kopf, bemüht an etwas anderes zu denken.
Als sie endlich das Freibad erreichten konnten sie mit Erleichterung feststellen, dass sich wirklich verhältnismäßig wenige Menschen auf dem Gelände tummelten. Sofort nachdem sie bezahlt hatten steuerte Dag auf einen eher abgelegenen Sonnenplatz zu und ließ seinen Rucksack und die Handtücher auf den Rasen fallen. Vincent folgte ihm etwas gemächlicher und mit einem Grinsen auf den Lippen.
"Du hast es aber eilig," meinte er lachend und Dag nickte nur, ebenfalls grinsend.
Das Shirt des Kleineren war schon achtlos im Gras gelandet, seine Shorts folgten zugleich (die Badehosen hatten sie beide klugerweise schon unter die Shorts angezogen) und mit einem "Jetzt beeil dich auch mal du alter Sack," an Vincent gerichtet rannte Dag los in Richtung Schwimmbecken.
Der Größere ließ kopfschüttelnd ebenfalls seine Sachen fallen und lachte ihm nächsten Moment laut auf, als er ein schallendes Klatschgeräusch vernahm und musste noch mehr lachen, als wenige Augenblicke später das obligatorische "Hier dürfen sie nicht vom Beckenrand springen!" ertönte.
Aus Sorge, sein bester Freund könnte sich, stur wie er war, mit dem Bademeister anlegen, entledigte sich auch Vincent schnell seiner überflüssigen Kleidung und machte sich auf den Weg zum Becken.
Das Wasser fühlte sich gut an auf Vincents erhitzter Haut und kühlte ihn angenehm.
Nachdem Dag und er sich mehrere Wettschwimmen lieferten, welche Dag immer nur ganz knapp gewann, ließ sich Vincent nun gemütlich am Beckenrand im Wasser treiben und beobachtete Dag, wie er gemächlich ein par weitere Bahnen im Wasser zog.
Der Größere betrachtete aufmerksam die Muskeln des Kleineren, welche sich deutlich unter seiner gebräunten Haut abzeichneten.
Seine Tattoos, vorallem die grün gefärbten, strahlten in der Sonne. Vincent musste sich eingestehen, dass sein bester Freund wirklich gut aussah.
Er seufzte. Schon seit einigen Wochen bemerkte er wie sein Blick immer öfter zu Dag schweifte wenn dieser gerade nicht hinsah. Auch schien ihn die Nähe des Kleineren nervös zu machen. Normalerweise hatte es Vincent nie etwas ausgemacht, sie kannten sich schließlich schon sehr lange.
Doch gerade in letzter Zeit merkte er, dass die Nähe zu Dag ihm eine Gänsehaut am ganzen Körper verpasste und ein absolut ungesundes Herzrasen noch dazu. Was war nur los mit ihm?
"Willst du noch mehr Löcher in die Luft starren oder wat machst du grade?" riss ihn Dag, welcher seine Runden beendet hatte und lässig auf ihn zuschwamm, aus seinen Gedanken.
"Ach nichts, alles gut," winkte der Größere ab und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass die Anwesenheit des öberkörperfreien Dags neben ihm seinen Puls schlagartig beschleunigte.
Dieser sah ihn noch kurz mit hochgezogener Augenbraue und kritischem Blick an, bevor sein Blick über das Freibadgelände weiterzog.
"Ich weiß ja nicht wie du das siehst, aber ich hab jetzt echt Hunger!" verkündete er und strahlte, als er die Essensbude entdeckte.
"Willst du auch was?"
Nach kurzem Überlegen nickte Vincent "Klar."
Dag grinste ihn kurz an, bevor er sich mit einem kräftigen Zug aus dem Wasser stemmte. Der Größere lächelte und hiefte sich ebenfalls aus dem Wasser, jedoch nicht ohne seinen Blick nochmals über den mit kleinen Wassertröpfchen benetzten Oberkörper des Kleineren schweifen zu lassen.
Es war schon Abend als sie endlich an Dags Wohnungstür angekommen waren.
Dieser öffnete sie auch sogleich und Vincent seufzte erleichtert auf als sie den relativ kühlen Flur betraten.
Auch wenn es bereits nach 20 Uhr war herrschte auf den Straßen Berlins immernoch eine nahezu unerträgliche Hitze.
Der Größere schloss die schwere Holztür hinter sich und war gerade im Begriff sich umzudrehen um Dag in die dunkle Wohnung zu folgen, als ihn aufeinmal zwei starke Hände mit dem Rücken an die Tür drückten.
Er schnappte erschrocken nach Luft und sein Herz begann zu rasen als ihn Dags waldgrüne Augen verspielt von unten anblitzten.
"Hat dir den gefallen was du heute gesehen hast?" raunte der Kleinere und kam Vincents Gesicht gefährlich nahe.
Diesem schoss in Anbetracht der Situation und vorallem Dags Frage die Röte ins Gesicht.
Inständig hoffte er, dass Dag dies aufgrund des halbdunklen Flures, in welchem sie sich immernoch befanden, nicht bemerken würde, doch das breite Grinsen welches sich auf das Gesicht des Anderen geschlichen hatte ließ seine Hoffnung schnell schwinden.
"Hm?" hakte Dag weiter nach.
Vincents Kopf war wie leergefegt, die Nähe des Anderen beschleunigte seine Atmung und er gab sich die größte Mühe sich nicht anmerken zu lassen wie sehr Dag ihn gerade verrückt machte.
Dieser hatte seine Hände immernoch an den Schultern des Größeren liegen und drückte ihn bestimmend an die Tür.
Das Grinsen war aus Dags Gesicht gewichen und er blickte Vincent mit einem undefinierbaren Ausdruck an. Der Größere versuchte diesem Blick auszuweichen und musterte angestrengt den dunklen Fliesenboden.
Trotzdem war er Dag immernoch einer Antwort schuldig und auch wenn dessen Handlung anfangs noch scherzhaft gemeint war wusste Vincent, dass er ihn aufgrund seiner seltsamen Reaktion nicht mehr so leicht davonkommen lassen würde. Zögerlich begann er zu reden.
"Eh, naja … also…."
Das Zittern in seiner Stimme versuchte er so gut es ging zu überspielen. Dag blickte ihn immernoch eindringlich an, jedoch glaubte Vincent nun einen sanften Ausdruck in den grünen Augen zu erkennen. Dieser gab ihm Mut weiterzureden.
Er räusperte sich, bevor er leise anfing zu flüstern.
"Naja, also du… also ja schon irgendwie. Aber Dag ich kann das erkl-".
Weiter kam er nicht.
Der Kleinere hatte sich zu ihm hochgestreckt und presste seine rauen Lippen sanft auf die des Größeren.
Dieser wusste nicht wie ihm geschah. Tausend Fragen rasten durch seinen Kopf: Träumte er?
War Dag völlig übergeschnappt?
War ihnen beiden die Hitze zu Kopf gestiegen?
Dag bemerkte sein Zögern.
"Nicht so viel denken Vince," flüsterte er grinsend gegen die Lippen des Größeren und küsste ihn erneut.
'Dag kennt mich einfach zu gut' dachte sich Vincent noch, bevor auch er sich in den Kuss fallen lies.
Sein Verstand war wie vernebelt, er fühlte sich wie in einem Tunnel. Alle seine Sinne waren auf Dag gerichtet, auf seine Lippen, welche sich sanft gegen seine eigenen bewegten und die starken Hände, welche ihn immernoch bestimmend an die Tür drückten.
Einige Augenblicke verharrten beide so, ihrem Kuss verfallen, als sich Vincents Verstand wieder einschaltete. Sanft drückte er den Kleineren ein Stück zurück, woraufhin dieser ihn mit dunklen Augen fragend anblinzelte.
"Dag...", begann Vincent leise.
"Dag, warum hast du mich geküsst?"
Unsicherheit schlich sich in Dags sonst so selbstbewussten Ausdruck.
"Ich hab gesehen wie du mich in letzter Zeit ansiehst," murmelte er leise.
Vincent spürte die Panik in sich aufsteigen. Jetzt hatte er es bemerkt, dachte er und wollte hastig zu einer Entschuldigung ansetzen, doch Dag unterbrach ihn.
"Und irgendwie… fand ich das gut. Irgendwie gefiel mir das," fügte der Kleinere hinzu und sah verlegen auf den Boden.
Der Größere atmete erleichtert aus. Dag nahm es ihm nicht böse, im Gegenteil, er fand es… gut?
"Aber warum stört dich das nicht?" fragte er verwundert. Ein Lächeln schlich sich auf Dags Lippen.
"Ich weiß es auch nicht so genau. Aber es gefällt mir. Und es gefällt mir irgendwie genauso dich anzusehen. Ich…," er zögerte. "Ich bekomm immer so ein schönes Gefühl wenn ich dich ansehe. Und gerade in letzter Zeit ist mir aufgefallen wie schön du eigentlich bist Vincent." endete er flüsternd und blickte Vincent erwartungsvoll und ein wenig unsicher an. Diesem stand die Verwirrung ins Gesicht geschrieben und sein Blick huschte hastig zwischen Dags grünen Augen und dem dunklen Boden hin und her, nicht sicher was er aus Dags Worten herauslesen sollte.
"Also, eh, hast du… Gefühle für mich? Oder sowas eben?" stammelte er. Der Kleinere verdrehte belustigt die Augen. "Man merkt das du kein Mann großer Worte bist," raunte er und küsste den immernoch sehr verwirrten Vincent. Dieser Kuss war vorsichtiger, zärtlicher, fast ein wenig schüchtern.
"Ja Vincent-Ich-bin-so-schwer-von-Begriff-Stein, ich hab 'Gefühle oder so' für dich, wenn du das so ausdrücken willst. Reicht dir das als Antwort?"
Der Größere nickte vorsichtig, immernoch sichtlich verwirrt. Doch langsam begann sein Verstand wieder zu funktionieren, begann die eben erhaltenen Informationen zu verarbeiten und zu verstehen. Aufeinmal begann er zu lächeln, was von außen wohl ziemlich dämlich aussehen musste, da Dag plötzlich laut auflachte. "Na, endlich kapiert?" grinste der Kleinere und tippte Vincent sanft an den Kopf.
"Ich dachte du bist das Genie hier." Vincent seufzte leise und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
"Naja nicht bei diesem Thema. Da bist du aufjedenfall der Experte."
"Sieht man," flüsterte Dag grinsend und hauchte dem Größeren einen sanften Kuss auf die Lippen.
"Darf ich noch eine Weile bleiben?" erkundigte sich dieser.
"Hm, du ich weiß nicht dikka. Hab eigentlich noch zu tun," überlegte der Kleinere mit ernster Miene, doch als er Vincents entsetzten Blick sah brach das Lachen förmlich aus ihm heraus.
"Nein Quatsch, ich hab dir gerade meine Gefühle gestanden und küsse dich die ganze Zeit. Als ob ich dich jetzt loswerden will. Lust auf einen Film?" Vincent atmete erleichtert aus und nickte heftig.
"Ja voll gern." Der Kleinere grinste ihn glücklich an, bevor er sich schwungvoll umdrehte und Vincent an der Hand in sein Wohnzimmer zog.
Nachdem sie bestimmt eine Viertelstunde darüber diskutiert hatten welchen Film sie schauen sollten, hatten sie sich letztendlich für den ersten Teil von "Zurück in die Zukunft" entschieden.
Die Sonne war inzwischen untergegangen und die Nacht hatte ihren Schatten über die Straßen der Hauptstadt gelegt.
Kühle Nachtluft strömte durch das offene Fenster, strich sanft durch Vincents Haare und brachte etwas Frische in das von der Sonne immernoch aufgeheizte Wohnzimmer.
Die Beiden hatten es sich auf Dags kleinem Sofa gemütlich gemacht.
Der Größere saß aufrecht am linken Ende, lehnte sich entspannt nach hinten und ließ seine Beine locker über die Kante hängen. Seine Hände lagen in Dags Haaren und spielten sanft mit den schwarzen Locken.
Der Kleinere hatte seinen Kopf in Vincents Schoß gelegt und seitlich zum Fehrnseher gedreht. Seine Beine lagen der Länge nach auf dem Sofa und die Hände ruhten auf seinem Bauch.
Zufrieden hatte er die Augen geschlossen und sah fast so aus als würde er schlafen, was Vincent sanft Lächeln ließ. Er strich Dag eine lockere Strähne aus der Stirn, bevor er vorsichtig die Stille durchbrach. "Dag?" Angesprochener öffnete daraufhin die Augen und blinzelte den Größeren fragend an.
"Wie hast du den Mut gefunden mich einfach so zu küssen? Hattest du nicht Angst ich würde blöd reagieren oder so?" Der Kleinere begann zu grinsen und kratzte sich verlegen am Kopf.
"Ich weiß auch nicht genau. Ich dachte mir ich teste einfach mal deine Reaktion. Das erschien mir passend, wegen heute Mittag. Und wenn du mich abgewiesen hättest, hätte ich es immernoch als Scherz verkaufen können. Oder auf einen Sonnenstich schieben. Aber da du aufeinmal so nervös wurdest dachte ich mir 'warum nicht'. Verstehst du?" stammelte er verlegen.
Vincent nickte, ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
"Danke," flüsterte er und strich fahrig durch Dags weiche Locken. Dieser sah Vincent fragend an.
"Wofür?"
"Dafür das du das so gelöst hast. Ich weiß nicht ob ich je den Mut gehabt hätte dich darauf anzusprechen. Ich hätte zu viel Angst das du mich danach nicht mehr magst und ich dich verlieren würde." murmelte Vincent und löste seine linke Hand aus Dags Haaren, strich mit dieser über den Arm des Kleineren zu dessen Hand und verschränkte ihre Finger miteinander.
"Das wirst du nicht. Mich wird man so schnell nicht los. Merkste' ja." grinste Dag und drückte sanft Vincents Hand. "Das hoffe ich doch." flüsterte der Größere und beugte sich hinunter, um Dag einen sanften Kuss auf die Lippen zu drückten, welcher sofort erwiedert wurde.
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Hi, erstmal schön das du dich hierher verirrt hast um meinen Oneshot zu lesen ^^. Ich hatte den Os schon etwas länger in meinen Notizen herumliegen und meine Freunde haben mich dazu überredet ihn endlich zu veröffentlichen. Würde mich über Reviews freuen, muss auch kein ausführliches sein. Das wars auch schon, schönen Tag, Abend oder sonst was dir noch :).