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Sorgenvolle Schwangerschaft

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Freundschaft / P12 / Gen
Arzu Ritter Dr. Kathrin Globisch Dr. Rolf Kaminski Hanna Globisch OC (Own Character) Oskar Brentano
15.02.2020
15.02.2020
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2.827
 
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Seit ein paar Tagen verhielt sich Tapsi, die Katze von Marie und Jan, sehr seltsam gegenüber die in der 31. Woche schwangere Marie.

Diese hat seit kurzem gelegentliche Durchfälle und Bauchschmerzen, welche Marie für Begleiterscheinungen der Schwangerschaft hielt. Am späten Sonntagnachmittag lag Marie auf der linken Seite auf dem Sofa. Jan kam dazu und setzte sich auf die Sofakante.

Er streichelte Maries Bauch und beruhigte sie.

„Durchfall in der Schwangerschaft ist erstmal nicht ungewöhnlich, solange das nicht zur Regel wird. Bauchschmerzen sollte man besonders in der Schwangerschaft genau beobachten. Bei Schwangeren die ihr zweites oder drittes Kind erwarten beginnen die Senkwehen etwa ein bis zwei vor Wochen vor der Geburt, manchmal sogar erst wenige Tage vorher.“, erklärte Jan Marie mit ruhiger Stimme.

Ein paar Minuten später stand er vom Sofa auf und ging nach Felix gucken, der im Kinderzimmer spielte. Kurz darauf stand Marie vom Sofa auf und ging ins Arbeitszimmer. Dort schaute sie sich den Sportlehrplan für das kommende Schuljahr an, welches am nächsten Tag beginnen wird. Außerdem schrieb sie eine Mail an ihre Vertretung bezüglich dem Sportlehrplan.

Etwas später aßen Marie, Jan und Felix Abendbrot. Nachdem Marie Felix gegen 19 Uhr zu Bett gebracht hatte ließ sie lauwarmes Wasser in die Badewanne im Bad ein. Gut 5 Minuten später zog sie sich aus und legte sich im Beisein von Jan in die Badewanne. Dieser setzte sich danach neben die Badewanne auf einen Hocker und guckte ganz verliebt auf Maries nackten Bauch, welcher wie ein großer Eisberg aus dem Wasser ragte.

„Ah, das tut gut.“, sagte Marie zu Jan.
„Willst du unser zweites Baby auch im Wasser zur Welt bringen?“, fragte Jan.
„Ja, ich fand die Wassergeburt von Felix sehr schön.“, antwortete Marie.

Gut 20 Minuten später stieg Marie mit Hilfe von Jan aus der Badewanne.
Anschließend reichte Jan Marie ein Badetuch.
Nach dem sich Marie abgetrocknet hatte zog sie sich einen Bikini an.
Danach ging sie ins Schlafzimmer und legte sich aufs Bett.

Jan kam kurz darauf mit einer Flasche Mandelöl ins Schlafzimmer.
Die Flasche mit dem Mandelöl stellte er auf dem Nachttisch ab.
Dann kletterte er aufs Bett und kniete sich neben Marie.

Zuerst streichelte Jan vorsichtig Marie`s Bauch.
Ein paar Minuten später nahm er die Flasche Mandelöl in die linke Hand, öffnete die Flasche und ließ ein bisschen von dem Mandelöl in die Innenfläche seiner rechten Hand laufen. Die Flasche stellte Jan danach wieder auf den Nachttisch.

Um das Öl auch in der linken Hand zu haben rieb er seine Hände aneinander.

Mit den öligen Händen wandte Jan sich wieder Marie zu.
Er legte seine Hände auf Marie`s Bauch und rieb diesen vorsichtig mit kreisenden Bewegungen ein.

Während Jan den Bauch von Marie vorsichtig mit Mandelöl einrieb kam Tapsi ins Schlafzimmer und sprang aufs Bett.
Sie ging zu Marie und legte sich auf Höhe von Marie´s Kopf neben sie.

Als Jan das ganze Mandelöl auf Marie`s Bauch verteilt hatte legte er sich zum Schlafen neben sie.

Drei Tage später ging Marie zur Ultraschalluntersuchung in die Gynäkologie der Sachsenklinik.
Dort wurde sie bereits von Jan und Arzu erwartet.
Im Untersuchungsraum legte sich Marie auf die Liege und zog dann ihr T-Shirt hoch.
Routiniert stellte Jan Marie ein paar Fragen zum Schwangerschaftsverlauf.
Marie antwortete Jan, dass sie seit ein paar Tagen gelegentliche Durchfälle und Bauchschmerzen hat.
Anschließend tastete Jan vorsichtig den Bauch von Marie ab, konnte aber nichts Nennenswertes feststellen.
Danach machte er etwas Gel auf den Ultraschallkopf.
Mit diesem fuhr er langsam über den Bauch von Marie. Jan sah, dass das Baby sich gut entwickelt.
Zum Abschluss der Untersuchung druckte Jan die Ultraschall-Bilder aus.

Einige Tage nach dieser Untersuchung besuchte Marie mit Felix Kathrin und ihre Tochter Hanna.
Gemeinsam fuhren alle vier mit der Straßenbahn zum Zoo wo sie gegen 10:30 Uhr ankamen.

Nach dem sie am Eingang vier Eintrittskarten gekauft hatten gingen sie ins Aquarium.
Kathrin guckte sich mit Hanna die Haie im Ringbecken im Anbau vom Aquarium an während Marie mit
Felix ins Terrarium ging. Im Terrarium ging Marie mit Felix zur Everglades-Anlage in der
die beiden Mississippi-Alligatoren Hector und Missy leben. Marie machte ein paar Fotos mit ihrer Digitalkamera von den beiden Alligatoren.
Kurz darauf verließen alle vier zusammen das Aquarium und gingen zur Lippenbärenschlucht.
Von den Lippenbären aus gingen sie zur Löwensavanne und danach zur Kiwara-Lodge.
In der Kiwara-Lodge machten sie eine Mittagspause die eine Stunde dauerte.
Als alle vier aufgegessen und sich ausgeruht hatten gingen sie weiter.
Vorbei an den Löwen, Erdmännchen, der Bärenburg und den Spitzmaulnashörnern gingen sie zu den Tigern.
Der alte Tigerkater Mischa nahm grad ein Bad im Wasserbecken als die vier die Anlage erreichten.
Etwa 20 Minuten später gingen die weiter zu den Elefanten.

Gegen 15 Uhr begann Marie über stärker werdende Bauchschmerzen zu klagen.
Die Schmerzen wurden so unangenehm, dass Marie sich am Geländer an der Elefanten-Anlage festhalten musste.
„Ah, aaauuaaa. … Irgendwas … stimmt … hier nicht.“, schrie Marie.
„Hast du Wehen?“, fragte Kathrin.
„Wehen … habe ich … anders … in Erinnerung.“, antwortete Marie.
„Soll ich einen RTW rufen oder schaffst du es auch mit der Straßenbahn?“, erkundigte sich Kathrin bei Marie.
„Straßenbahn!“, schrie Marie und verließ mit Kathrin sowie den beiden Kindern den Zoo.

Eine gute dreiviertel Stunde später kamen die vier in der Sachsenklinik an.
Felix und Hanna brachten die Beiden bei Otto und Charlotte in der Cafeteria unter.
Dann gingen Marie und Kathrin zur Gynäkologie und dort in ein Untersuchungszimmer.
Im Untersuchungszimmer legte sich Marie auf die Liege.
Wenig später kam Jan dazu.

„Na, Betty. Hattest du so große Sehnsucht nach mir das du es im Zoo nicht ausgehalten hast?“, fragte Jan Marie.
„Nein, die Schmerzen sind stärker geworden. Ich bin mir nicht sicher ob das Wehen sind oder nicht.
Die Schmerzen fühlen sich eher wie eine Kolik an.“, erklärte Marie.
„Hm, deiner Beschreibung nach kommt alles Mögliche in Frage, wie zum Beispiel eine Appendizitis.“, meinte Jan und tastete
wie vor vier Tagen Maries Bauch vorsichtig ab. „Ah, aua.“, schrie Marie. „Sorry, ich wollte dir nicht weh tun.“, entschuldigte sich Jan.
„Muss ich hier bleiben?“, fragte Marie.
„Ja, denn mit unklaren Schmerzen im Abdomen und ganz besonders einer Appendizitis ist in der Schwangerschaft überhaupt nicht zu spaßen.
Ich werde dich stationär aufnehmen. Da ich dich nicht selbst behandeln darf werde ich Dr. Heilmann nach einem anderem Gynäkologen fragen.“, antwortete Jan mit ernster Stimme und verließ das Untersuchungszimmer, um zu Dr. Roland Heilmann zu gehen. Diesen traf er in dessen Büro.

Jan: „Dr. Heilmann, ich brauche dringend einen Gynäkologen.“
Roland: „Worum geht es?“
Jan: „Verdacht auf Appendizitis bei meiner Freundin. Sie wissen genauso gut wie ich, dass ich sie nicht selbst behandeln darf.“
„Das ist mir klar. Ich werde eine Kollegin aus einer anderen Klinik anrufen. Ich bringe sie dann zu Ihnen.“, sagte Roland und
Jan ging wieder zurück zu Marie.

Fast eine Stunde später kam Dr. Heilmann mit einer Frau zu Marie ins Untersuchungszimmer.
„Frau Pollac und Herr Jakobi, das ist Frau Dr. Konstanze Brinkmann. Sie wird Sie behandeln.“, erklärte Roland Marie und Jan.

Als Roland die Vorstellung beendet hatte verließ er mit Kathrin den Raum.
Kathrin ging zur Cafeteria um Felix und Hanna mit zu sich nach Hause zu bringen.

Konstanze ließ sich von Marie und Jan auf den aktuellen Stand der Schwangerschaft sowie der Untersuchungen bringen.

„Ich bin zum dritten Mal schwanger. Meine erste Schwangerschaft endete mit einer Fehlgeburt in der 10. Woche.
Seit mindestens 5 Tagen habe ich gelegentlich Durchfall und Bauchschmerzen. Letztere fühlen sich nicht wirklich wie Wehen an.
Ich war bereits am CTG. Darauf waren keine Wehen erkennbar.
Jan sagte, dass die Symptome in der Schwangerschaft nicht ungewöhnlich sind.“, berichtete Marie.

„Die Schmerzen können unterschiedliche Ursachen haben.“, antwortete Konstanze.

„Ich habe Marie bereits stationär aufgenommen und ihr auch Blut entnommen.“, sagte Jan zu Konstanze.

Nach diesem Gespräch brachte Jan Marie auf ihr Zimmer auf der Gynäkologie.

„Als erstes werden wir ein MRT von Ihrem Bauch machen.“, erläuterte Konstanze Marie den Plan.
„Ihr wollt ein MRT machen?“, fragte Marie entsetzt.
„Ja, das ist schonender für Ihr Baby als ein CT.“, antwortete Konstanze.

Jan und Konstanze brachten Marie zum MRT. Marie legte sich auf die MRT-Liege.
Diese schob Jan in die Röhre.

Gut 15 Minuten später war die Untersuchung zu Ende und Jan brachte Marie auf ihr Zimmer.

Kurz darauf wertete Jan gemeinsam mit Konstanze die MRT-Bilder aus.

„Gucken Sie, hier ist die Appendix.“, sagte Jan und zeigte auf dem MRT-Bild auf die Stelle wo der Appendix ist.
„Was vermuten Sie?“, fragte Konstanze.
„Noch nichts konkretes. … Am Anfangsteil von der Appendix ist eine Veränderung. Möglicherweise ein Tumor.“, antwortete Jan während
ein Fax aus dem Fax-Gerät kam. Konstanze nahm das Fax und gab es Jan. Dieser schaute sich alle
Parameter an und hielt beim Tumormarker Chromogranin A schockiert inne.
„Das darf nicht wahr sein … und das in der Schwangerschaft! Ich werde Marie jetzt die Diagnose überbringen.“, murmelte Jan.
Konstanze: „Haben Sie das schon mal gemacht?“

„Ob ich schon mal einer Schwangeren erklärt habe das sie Krebs hat? Nein, noch nie!“, antwortete Jan und ging mit Konstanze zu Marie.
„Betty, wir kennen jetzt die Diagnose. Auf den MRT-Aufnahmen sahen wir, dass im Anfangsteil vom Wurmfortsatz eine Veränderung zu sehen ist. Im Blut konnten wir Chromogranin A nachweisen. Das ist ein Tumormarker.“, erklärte Jan.

„Ein … ein … Tu … Tumor? … Also … Krebs?“, antwortete Marie ungläubig und geschockt.

„Ja, aber Tumor ist nicht gleich Krebs. Vermutlich handelt es sich um ein Karzinoid. Das ist ein gutartiger Tumor.“, sagte Jan mit trauriger Stimme.

„Was wird aus unserem Baby und Felix? Wie geht es weiter?“, fragte Marie.

„Zuerst solltest du eine Nacht darüber schlafen um die Diagnose zu verdauen.
Ich muss gleich zu Kathrin um mit ihr zu besprechen wer auf Felix aufpasst.
Du hast übrigens Glück, denn Philipp hat heute Nachtdienst.“, erklärte Jan und verließ dann mit Konstanze das Zimmer.

Im Ärztezimmer sprach Jan mit Kathrin. Sie erklärte sich bereit auf Felix in den nächsten Tagen aufzupassen.
Um Felix schonend vorzubereiten holte Jan ihn von Otto sowie Charlotte aus der Cafeteria ab.
Er ging mit Felix nach Hause wegen Tapsi.

Da Felix bereits in der Cafeteria Abendbrot gegessen hatte brachte Jan ihn direkt ins Bett.
Noch bevor Jan das Nachtlicht ausschaltete, erklärte er dass Mama sehr krank und für einige Tage im Krankenhaus ist.
Da Felix anfing zu weinen beruhigte Jan ihn in dem er ihm aus einem Buch vorlas.
Beim Vorlesen schlief Jan neben Felix ein.

Am nächsten Morgen kamen Jan und Konstanze nach der Morgenkonferenz zu Marie.

Diese berichtete, dass sie in der vergangenen Nacht kaum geschlafen und einen Albtraum hatte.
Sie hatte geträumt, dass sie das Baby verloren hat.

Konstanze erklärte Marie, dass solche Träume in der Schwangerschaft und bei einer schlimmen Diagnose nicht ungewöhnlich sind.

Außerdem sagte Konstanze: „Frau Pollac, nach gründlicher Überlegung halte ich
eine OP für die einzige Möglichkeit um Sie und das Baby zu retten.“

Marie: „Ihr wollte mich operieren? Bitte versteht mich nicht falsch. Ich bin Sportlehrerin und reite gerne.
Allerdings habe ich auf meinem Pferd alle Zügel selbst in der Hand und das habe ich im OP nicht.“

Jan: „Betty, wie sollen wir dir helfen wenn du uns fast nicht an deinen Bauch ranlässt?
Wir werden ganz vorsichtig mit dir sein. Dein Bauch und unser Baby liegen mir sehr am Herzen. Ich liebe deinen Bauch auch mit großen OP-Narben. Heutzutage gibt es auch die Möglichkeit eine OP-Narbe zu kaschieren.

Wenn wir die Ursache der abdominal Schmerzen nicht beseitigen hat sich das mit dem Sportunterricht und dem Reiten erledigt, ebenso die unbeschwerte Zeit mit mir und deinem Sohn!“

Marie: „Noch deutlicher hätte ich das nicht ausdrücken können. Ich liebe Männer die überfürsorglich gegenüber Schwangeren sind.“

Jan: „Da hast du mit mir den richtigen Mann ausgesucht."

Marie: „Also gut, Dr. Brinkmann darf mich operieren, aber nur wenn du dabei bist!"

„Das sollte machbar sein. Die OP werden wir für morgen Vormittag planen.
Heute Nachmittag werden ich mit Ihnen das OP-Aufklärungsgespräch führen.
Danach wird Dr. Globisch mit Ihnen über die Narkose sprechen.“, erläuterte Konstanze ihren Plan und verließ
dann mit Jan das Zimmer.

Etwa gegen 14 Uhr kam Jan mit Felix wieder.
Felix kletterte zu Marie aufs Bett und legte sich neben sie. Er schmiegte sich an Maries großen Bauch.
„Westa hat aua?“, fragte Felix Marie. „Deiner Schwester geht es gut.“, antwortete Marie.

„Felix, ich bring dich jetzt zu Kathrin. Die Ärzte werden mit Mama ein OP-Aufklärungsgespräch machen.“, sagte Jan zu Felix eine Stunde später. Jan hob Felix vom Bett und brachte ihn zu Kathrin ins Ärztezimmer.

Kurz darauf kam Jan mit Konstanze zurück.

„Nun Frau Pollac, wie Sie ja wissen werden wir Sie morgen Vormittag operieren.“, begann Konstanze mit dem Gespräch.
Während Konstanze sprach setzte sich Jan auf einem Stuhl neben dem Bett von Marie und legte eine Hand auf ihren Bauch.

„Wie wird das morgen ablaufen?“, fragte Marie Konstanze.

„Ungefähr um 8:30 Uhr werden wir Sie abholen. Zuerst bekommen Sie bei Bedarf, also wenn Sie möchten, ein Beruhigungsmittel.
In der Schleuse zum OP wird Dr. Globisch Ihnen das Narkotikum spritzen. Sobald die Narkose wirkt heben wir sie vom
Bett auf den OP-Tisch. Aufgrund der weit fortgeschrittenen Schwangerschaft ist es etwas schwierig zu operieren.
Wir haben uns für die laparoskopische Variante entschieden. Dafür werden wir drei kleine Schnitte an der rechten Bauchseite setzen und die Trokare dort einführen. Wir entfernen dann das Karzinoid und je nach Befund auch den ganzen Wurmfortsatz.“, erklärte Konstanze.

„Der Plan klingt gut.“, sagte Marie.

Einige Minuten später kam Kathrin dazu.
Da Konstanze noch etwas vorbereiten muss ging sie.

„Marie, eben hat dir Dr. Brinkmann den Plan für die OP erklärt. Ich werde mit dir jetzt über die Narkose sprechen.“, fing Kathrin an.

„Ist eine Vollnarkose für das Ungeborene gefährlich?“, fragte Marie besorgt.

„Es gibt bei jeder OP und jeder Narkose Risiken. In deinem Fall sind OP und Vollnarkose unumgänglich. Eine Vollnarkose in der Schwangerschaft ist heutzutage nicht so riskant wie vor 20 Jahren. Trotzdem sollte man sich in der Schwangerschaft gut überlegen ob das in der Schwangerschaft wirklich nötig ist oder bis nach der Geburt warten kann.“, antwortete Kathrin.

„Ich glaube jetzt bin ich gut vorbereitet.“, meinte Marie.

Nach diesem Gespräch ging Kathrin wieder zu Felix.
Jan blieb noch bei Marie. Beide redeten über ihre Zukunftsvorstellungen mit zwei Kindern.

Ungefähr um 18 Uhr brachte Arzu das Abendbrot für Marie vorbei.
Arzu hatte ein Abendbrot aus 4 Scheiben Toastbrot, 2 Scheiben Mortadella und 2 Scheiben Käse organisiert.
Als Nachtisch gab es gezuckerte Erdbeeren.

Marie schlief gegen 22 Uhr ein.
Drei Stunden zuvor ging Jan mit Felix nach Hause.

Um 8 Uhr morgens wachte Marie auf.
Eine halbe Stunde später kam Arzu mit Jan und Konstanze.

Die drei brachten Marie in die OP-Schleuse.
Dort spritzte Kathrin Marie das Narkotikum in die Vene im linken Arm.

Ein paar Minuten später schlief Marie tief und fest.
Vorsichtig hoben Jan und Kathrin sie von ihrem Bett auf den OP-Tisch.

Konstanze desinfizierte als erstes den Bauch von Marie und legte dann ein großes grünes OP-Tuch mit drei kleinen Löchern auf den Bauch.
Anschließend setzte sie drei kleine Schnitte an der rechten Seite vom Oberbauch.
Vorsichtig führte sie zwei Trokare und eine Kamera in den Bauchraum ein.

Auf dem Monitor neben dem OP-Tisch sah Konstanze die Appendix.
Doch irgendwas war anders als Konstanze erwartet hatte, denn die Appendix war bereits perforiert.
In Rücksprache mit Jan entschied sich Konstanze nicht nur das Karzinoid sondern auch die Appendix zu entfernen.
Unter dem wachsamen Augen von Jan klemmte sie die perforierte Appendix ab.
Dann schnitt sie unter der Klemme die Appendix durch und zog sie durch einen Trokar raus.
Die entfernte Appendix legte sie in eine Plastikbox.
Konstanze spülte dann den Bauchraum so gründlich wie es ging aus.
Zum Schluss nähte sie den Caecum, die Bauchdecke und die Haut wieder zu.

Danach hoben Jan und Kathrin Marie vorsichtig in ihr Bett.
Aufgrund der perforierten Appendix wurde Marie auf die Intensivstation gebracht.

Es war bereits Mittag als Marie aus der Narkose aufwachte.
Sie guckte zunächst irritiert um sich, weil sie auf der Intensivstation liegt.
Vor ihrem Bett standen Jan, Konstanze und Kathrin.

„Marie, es gab Komplikationen.“, ergriff Kathrin das Wort.
„Blinddarmdurchbruch. Ich gestehe, dass ich das nicht rechtzeitig erkannt habe.“, sagte Jan.
„Keine Angst, wir haben den Bauchraum so gründlich wie möglich ausgespült und Ihnen Antibiotika gegeben.“, beruhigte Konstanze Marie.

Einige Tage später, die Entzündungswerte waren fast zurück gegangen, wurde Marie wieder auf die normale Station verlegt.

In der ersten Nacht auf der normalen Station nach der OP wachte Marie auf weil es plötzlich nass war in ihrem Bett.
Sie drückte auf die Klingel. Zufällig war Dr. Kaminski in der Nähe und ging zu Marie.
„Ist das Urin oder Fruchtwasser?“, fragte Marie Dr. Kaminksi besorgt.

„Fruchtwasser!“, stellte Dr. Kaminski fest und rief Jan sowie Konstanze an.
Die Beiden kamen kurz darauf. Jan stellte sich neben Maries Bett. Marie klammerte sich an seinem Arm fest.
„Ich will nicht noch ein Baby verlieren!“, schrie Marie. „Not-Sectio! Wir müssen in den OP.“, entschied Konstanze.
 
 
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