Ein neuer Weg
von tvfanever11
Kurzbeschreibung
Die Tochter der Bundestrainerin einer Nation zu sein, ist eine schwere Belastung auf ihren Schultern. Aber schwerer ist es 7 Jahre lang das Geheimnis mit sich zu tragen, dass man die Tochter von Silvia Neid ist. Wenn dann auch noch Affären und neue Liebschaften darin herummischen, dann kann es zu einer Katastrophe führen oder vielleicht findet man so auch erst zu einem möglichen Happy End. / OC Franzi/???
GeschichteSchmerz/Trost, Liebesgeschichte / P16 / FemSlash
1.FFC Turbine Potsdam
Die deutsche Nationalmannschaft
OC (Own Character)
VFL Wolfsburg
10.02.2020
26.03.2020
8
23.385
12
10.02.2020
4.873
Hallo an alle,
jetzt geht es los. Ich habe diese Geschichte vor langer Zeit begonnen und dann zur Seite gelegt, jetzt dachte ich es wird Zeit sie mit euch zu teilen. In dieser Geschichte ist alles erfunden und alle Stars die hier erwähnt werden, sind nur als Figur in dieser Geschichte. Ich möchte weder jemanden beleidigen noch schaden. Schreibt mir gerne was ihr vom ersten Kapitel haltet.
LG Franzi
Kapitel 1
Es ist ein Tag wie jeder auch. Meine Mutter ist mal wieder unterwegs und ich bin alleine daheim. Es war rein gar nichts Ungewöhnliches zu erkennen oder zu erahnen. Kurz nach dem ich vom Training kam und gerade meinem Hund etwas zu essen gegeben habe, hörte ich ein Klickgeräusch und drehte mich zur Tür. Niemand hat ein Schlüssel, außer meine Mutter und mir. Und die kann es unmöglich sein, denn wie ich genau weiß, ist sie mit ihrer Nationalmannschaft in Erfurt zum Länderspiel. Als ich in den Flur trat, musste ich kurz aufschreien, bevor ich einen Schlag ins Gesicht bekam. Mit blutiger Nase krachte ich hinter mir an die Wand und rutschte zu Boden. „Verdammt, du hast gesagt es ist niemand zuhause.“ Eine männliche Stimme sah seinen Komplizen an. Beide trugen eine Sturmhaube und der eine hielt eine Brechstange in der Hand. Charlie, mein Hund, bellte laut und erschreckte die beiden Einbrecher. „Fuck, ich hasse Hunde.“ Mein Verstand war immer noch etwas vernebelt und ich drückte meine Hand auf meine Nase. „Was wollen sie? Ich gebe es ihnen, aber bitte lassen sie uns in Ruhe.“ „Ich sag dir was, Kleine. Du hast hier eigentlich gar nichts zu suchen. Wer bist du eigentlich?“ „Das geht dich gar nichts an.“ Ich fuhr mein Fuß aus und brachte den, der mich geschlagen hat, zu Boden. Er krachte mit dem Kopf gegen die Wand und blieb bewusstlos liegen. „Du Schlampe.“ Der andere holte mit der Brechstange aus, aber ich fing diese gerade noch ab. Trotz, dass er gegen mich drückte, schaffte ich es aufzustehen. Er schubste mich erneut gegen die Wand und ich spürte den Aufprall. Mist mein Rücken. „Du lebst doch gar nicht hier. Wir haben dieses Haus Wochenlang beobachtet und nie ging jemand, außer der Neid, hier raus.“ „Blöd für euch.“ Ich blockte erneut seinen Schlag und trat ihn zwischen die Beine. Er stöhnte auf und ließ die Stange los. Schnell trat ich sie weg und knockte ihn aus. Außer Atem suchte ich mein Telefon und rief die Polizei und den Krankenwagen. Ich hatte auf jedenfall eine Gehirnerschütterung. Charlie saß neben den beiden Kerlen und knurrte sie an, während ich ein sauberes Geschirrtuch an meine Nase hielt, mit etwas Eis. Es klopfte und ich sah das Blaulicht. Schnell ging ich an die Tür und Charlie bellte. „Charlie aus.“ Er legte sich auf den Boden und ich drehte mich zu den Beamten. „Sie haben einen Einbruch gemeldet.“ „Ja, kommen sie rein.“ Ich zeigte hinter mich und beide Beamten sahen, die maskierten Männer auf den Boden. „Was ist passiert?“ Einer der Beamten nahm zwei Paar Handschellen heraus und fesselte die Einbrecher, während ich mich gegen die Wand lehnte. „Miss, geht es ihnen gut?“ „Mir ist etwas schwindelig.“ Er setzte mich vorsichtig auf die Treppe. „Der RTW wird gleich hier sein. Wie ist ihr Name?“ „Franzi. Franzi Neid.“ Er nickte. „Was ist hier passiert?“ „Ich kam gerade vom Training und hab Charlie gefüttert, als ich ein Geräusch an der Tür hörte. Als ich in den Flur trat, wurde ich niedergeschlagen. Dann war es etwas vernebelt, aber die Typen haben sich aufgeregt, da sie nicht damit gerechnet haben, dass jemand daheim ist. Meine Mutter ist unterwegs und ich wohne eigentlich im Internat, aber da sie nicht da ist schaue ich am Wochenende immer nach Charlie und dem Haus. Ich habe dem einen die Beine weggezogen und er ist mit dem Kopf gegen die Wand geknallt und blieb bewusstlos liegen. Der andere ging mit der Brechstange auf mich los, aber ich konnte mich wehren und hab ihn in die Weichteile getreten und dann ausgeknockt.“ Er nickte und schrieb sich alles auf. Ein Sanitäter kam ins Haus und kniete sich vor mich. „Guten Abend, was ist passiert?“ Der Polizist gab ihm kurz eine Zusammenfassung, bevor meine Nase behandelt wurde und er mir mit seiner kleinen Taschenlampe, in die Augen scheinte. „Sie haben auf jedenfall eine Gehirnerschütterung und sollten mit uns ins Krankenhaus kommen.“ Ich seufzte und nickte. „Kann ich mir nur kurz ein paar Sachen packen.“ „Natürlich, ich werde aber mitkommen, falls etwas sein sollte.“ Er half mir die Treppen hoch und ich packte in meinem alten Zimmer eine kleine Tasche, mit den wichtigsten Sachen. Er nahm mir die Tasche ab und hielt mich fest, als es die Treppe wieder runterging. Die Polizisten waren soweit mit dem Tatort fertig. „Sollen wir jemanden benachrichtigen. Wer lebt sonst in dem Haus?“ „Meine Mutter, aber die ist in Erfurt mit der Nationalmannschaft.“ „Warten sie, ihre Mutter ist Silvia Neid.“ „Jep.“ Das Ganze hob nicht meine Laune. „Wir benötigen noch ihre Papiere.“ Ich gab ihm meinen Ausweis und nahm auf der Trage Platz. „Da sie noch Minderjährig sind, müssen wir ihre Mutter verständigen.“ „Sie wird nicht kommen, also…“ Ich zuckte die Schultern. „Das ist ihre Entscheidung, aber wir müssen trotzdem nach Protokoll handeln.“ „Natürlich.“ Er gab mir den Ausweis zurück und ich legte mich zurück. Mein Kopf schmerzte und ich war erschöpft. Die Tür wurde geschlossen und wir fuhren ins Krankenhaus. Auf den Weg dorthin, fielen mir die Augen zu.
Silvia Neid
Ich saß gerade mit der Mannschaft zusammen und unterhielt mich mit Natze, als Ulli mit Sorgenvoller Miene hereinkam. „Silvia?“ Ich stand sofort alarmieren auf. „Was ist passiert?“ „Es geht um Franzi.“ Besorgt schaute ich zu meiner Assistenztrainerin. Im Raum wurde es still. „Jemand wollte bei euch daheim einbrechen und Franzi wurde Niedergeschlagen, sie konnte zwar die Einbrecher aufhalten, aber musste mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Die Polizei hat gerade angerufen.“ „Was?“ Ich hielt mir vor Schreck die Hand vor dem Mund. „Wie geht es ihr?“ „Leider konnte mir der Polizist nichts Weiteres sagen.“ Sie gab mir die Nummer des Kommissars und ich rauschte aus dem Zimmer. Verdammt warum habe ich mein Telefon nicht an mir. In meinem Zimmer kramte ich durch meine Sachen, bevor ich es fand. Schnell schaute ich drauf. 6 verpasste Anrufe von einer unbekannten Nummer, wahrscheinlich der Kommissar. Ich wählte Franzi ihre Nummer, aber es ging niemand ran. „Mist.“ „Ihr wird es gut gehen, sie ist doch deine Tochter.“ Ulli kam hinter mir ins Zimmer. „Hat er gesagt in welches Krankenhaus, sie gebracht wurde.“ „Jung-Stilling.“ Ich nickte und suchte durch das Internet, nach einer Nummer. Dann wählte ich sie und hielt mir das Telefon ans Ohr. „Jung-Stilling Krankenhaus, wie kann ich ihnen helfen?“ „Guten Abend, mein Name ist Silvia Neid, meine Tochter Franziska Neid, wurde bei ihnen ins Krankenhaus gebracht. Wäre es möglich zu erfahren wie es ihr geht.“ „Einen Moment ich verbinde sie mit der Notaufnahme.“ Schon wurde ich weitergeleitet. Es dauerte weitere 5 Minuten, bis ich einen Arzt am Telefon hatte. „Guten Abend, sie sind die Mutter.“ „Ja, wie geht es meiner Tochter.“ „Ihre Tochter hat eine leichte Gehirnerschütterung und muss noch mindestens ein Tag hierbleiben. Dazu hat sie sich eine Prellung am Rücken zugezogen, genauso einigen Hämatomen an den Armen und ihre Nase ist angebrochen, aber diese haben wir schon gerichtet und sie sollte in zwei Wochen wieder gesund sein.“ Erleichtert setzte ich mich aufs Bett. „Ist sie munter.“ „Noch nicht. Sie hat das Bewusstsein im RTW verloren, aber ihre Werte sind so weit stabile und so sollte sie in den nächsten Stunden aufwachen.“ „Ok, ich werde leider vor morgen nicht bei ihnen sein können, aber würden sie mich informieren, wenn sie aufwacht oder sich an ihrem Zustand etwas ändert.“ „Natürlich.“ Ich legte auf und strich mir übers Gesicht. „Es ist ok wenn du fährst.“ „Sie wird davon ausgehen, dass ich nicht komme.“ Ich sah nach unten. „Silvia, habt ihr euren Streit immer noch nicht beigelegt.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich meine ich kann sie ja verstehen. Sie ist fast 18 und ich weiß nicht wirklich viel aus ihrem Leben.“ „Was mich wundert, sie wohnt ja eigentlich im Internat, was macht sie bei euch daheim.“ „Sie wird bestimmt wegen Charlie da sein. Immer wenn ich weg bin, schaut sie nach dem Haus und nach ihm.“ „Du solltest packen und dem Team Bescheid geben.“ „Ja, ich werde erst runtergehen.“ Sie nickte und wir verließen das Zimmer. Unten im Gemeinschaftsraum sah mich jeder neugierig an. „Also wie ihr mitbekommen habt, wurde bei mir daheim eingebrochen und meine Tochter liegt im Krankenhaus. Vorerst wird Ullrike das Training übernehmen, während ich ins Krankenhaus fahre.“ „Wie geht es Franzi?“ Einige kannten meine Tochter, aber die meisten wussten nicht einmal, dass es sie gibt. Ich habe mein Privat Leben immer rausgehalten, so dass Franzi ohne Öffentlichen Druck aufwachsen konnte. „Sie hat eine Gehirnerschütterung und einige Prellungen, aber sie wird wieder gesund. Zurzeit ist sie aber noch bewusstlos.“ Jeder nickte. „Dann wünsch ihr gute Besserung von uns.“ Natze lächelte mich beruhigend an. „Das mache ich.“ Damit lief ich nach oben und ging packen.
Franzi
Regelmäßiges piepen weckte mich aus meinem Schlaf. Mein Kopf schmerzte und ich kniff die Augen zusammen, da es hier im Zimmer so hell war. Ich drehte meinen Kopf etwas und spürte sofort das stechen des Schmerzes und stöhnte auf. Eine Schwester kam ins Zimmer. „Frau Neid, wie schlimm fühlen sich die Schmerzen an.“ „Als wäre ich von einem Bus überrollt wurden.“ Sie grinste. „Sie sehen auch etwas so aus, aber keine Sorge ihre Verletzung sind nicht weiter schlimm und mit ruhe und schlaf wird alles besser.“ „Mein Kopf dröhnt schrecklich.“ „Ich werde einen Arzt holen und der wird ihnen etwas gegen die Schmerzen geben. Ihre Mutter hat angerufen und sich nach ihrem Befinden erkundigt. Sie wird morgen hier eintreffen.“ „Welch ein Wunder, ich hätte nicht erwartet das sie kommt.“ „Immerhin ist sie ihre Mutter.“ „Sie war mehr als 7 Jahre nicht mehr für mich da, jetzt ist es zu spät für sie.“ „Es ist niemals zu spät, wenn es um Familie geht. Sie können sich glücklich schätzen noch eine Mutter zu haben, nicht jedem ist das gegönnt.“ Sie sah traurig nach unten. „Das tut mir leid. Ich habe meinen Vater vor 7 Jahren verloren. Er starb einen Tag vor meinem Geburtstag.“ „Das tut mir leid.“ Sie drückte kurz meine Hand, bevor sie einen Arzt holte.
Ich seufzte und wartete. „Frau Neid.“ „Franzi bitte. Frau Neid ist meine Mutter, nicht ich.“ Er nickte. „Mein Name ist Dr. Huber und ich habe sie wieder geflickt. Sie haben einige Prellung am Rücken, an den Armen und im Gesicht. Ihre Nase ist angebrochen, aber wir haben dies schon behoben. Es sollte keine Folgeschäden geben. Sonst haben sie eine Gehirnerschütterung, weshalb auch die Schmerzen. Ich werde ihnen dafür etwas verabreichen. Wissen sie ob sie auf irgendein Medikament allergisch sind.“ „Nein, bis jetzt hatte ich noch nie Probleme.“ Er nickte und verabreichte mir etwas. „Sie werden jetzt ein Müdigkeitsgefühl verspüren. Ruhen sie sich aus und morgen sehen wir weiter.“ Ich nickte und schloss die Augen. Schlafen ist doch etwas Feines.
Das nächste Mal wurde ich munter, als einige Schwestern in mein Zimmer traten. Ich öffnete meine Augen und vor mir standen zwei ganz junge Frauen, wahrscheinlich noch Lehrlinge. „Morgen.“ „Guten Morgen, wie geht es ihnen?“ „Besser. Ist es möglich von der Kabellage befreit zu werden. Ich müsste mal ins Bad.“ Eine der beiden nickte und half mir. „Danke.“ „Wir haben ihr Frühstück dabei, falls sie Hunger haben.“ „Danke, ich werde es gleich essen.“ Beide verschwanden und ich stand auf. Noch hatte ich das hässliche Krankenhauskleid an, aber das Problem lässt sich schnell beheben. Ich nahm meine Tasche und ging ins Bad. Nach einer kurzen Dusche und dem Zähneputzen zog ich mir etwas Lockeres an und legte mich wieder ins Bett. Da schmierte ich mir die zwei kleinen Brötchen und aß sie. Es war jetzt nicht das Hammer Frühstück, wie bei mir im Internat, aber man kann es Essen. Nach dem Frühstück nahm ich mein Telefon aus dem Nachtschrank und steckte es ans Ladegerät. Sofort wurden mir die verpassten Anrufe meiner Mutter, meines besten Freundes und meiner Nachbarin angezeigt. Diese rief ich zuerst an. „Franzi, Gott sei Dank. Wie geht es dir?“ „Hallo Martha. Mir geht es ganz gut. Könntest du mir ein Gefallen tun und Charlie raus lassen und ihm etwas zu Essen geben.“ „Natürlich mein Kind. Brauchst du etwas.“ „Nein, ich bin gut. Aber ich werde wohl nicht vor morgen aus dem Krankenhaus kommen und auch wenn meine Mutter wohl kommt weiß ich nicht ob sie gleich wieder fährt.“ „Ach Kind, ich weiß du hast es mit ihr nicht leicht, aber kannst du das Kriegsbeil nicht begraben.“ „Nein, sie hat mich einfach ins Internat gesteckt. Ich habe ihn auch verloren und musste da dann komplett ohne meine Eltern auskommen. Geschweige das ich Charlie nicht sehen durfte.“ „Du musst die Vergangenheit ruhen lassen, sonst kannst du nie in die Zukunft blicken.“ „Nur wie mach ich das?“ „Das mein Kind, musst du ganz alleine herausfinden.“ Ich seufzte und legte auf. Als nächstes schrieb ich Liam. Mir graut es davor meine Mutter anzurufen, aber ich ringte mich dann doch durch. „Franzi, wie geht es dir?“ „Ganz ok. Du musst nicht kommen.“ „Franzi du bist niedergeschlagen wurden. Natürlich komme ich. Ich werde in einer Stunde bei dir sein.“ „Ok, ich werde hier sein.“ „Brauchst du noch etwas?“ „Nein, ich konnte mir gestern noch eine Tasche packen, bevor die Sanitäter mich mitnahmen.“ „Gut, dann bringe ich dir nur etwas zum Essen mit.“ Ich lächelte leicht. „Mach das.“ Sie legte auf und ich legte mich zurück. An manchen Tagen war unser Verhältnis total normal, aber meistens konnten wir uns beide nicht ertragen. Seit mich meine Mutter nach Wolfsburg ins Internat geschickt hat, ist alles kaputtgegangen. Es war nur zwei Wochen nach seinem Tod, als sie mich dort abgab und mich alleine ließ. Mit meiner Trauer und dem Schmerz der mich bis heute verfolgte. Mein Vater war Feuerwehrmann und hatte genau einen Tag vor meinem 11. Geburtstag einen Einsatz, bei dem ein Haus gebrannt hat. Er gab mir und Mum einen Kuss, bevor er aus dem Haus verschwand und nie wiederkam. Das Haus war einsturzgefährdet, aber er lief trotzdem hinein und rettete ein Mädchen, was noch im Obergeschoss durch die Flammen gefangen war. Er warf sie aus dem Fenster und nur wenige Sekunden später fiel das Gebäude zusammen und mit ihm mein Vater. Meine Mutter konnte mit seinem Verlust nicht umgehen und da ich optisch genauso aussah wie mein Vater, Blondes kurzes Haar, grüne Augen, steckte sie mich ins Sportinternat des VfL. Karrieretechnisch war es natürlich eine super Perspektive, aber Menschlich kam ich in den ersten 4 Monaten nicht klar. Meine Sportlehrerin Frau Bohl, half mir sehr und brachte mir bei, meine Gefühle in den Sport zu stecken und nur durch sie bin ich die beste meines Jahrgangs geworden und habe mir so ein Probetraining bei der 1. Mannschaft erspielt. Niemand hat in den 7 Jahren den Zusammenhang zwischen meiner Mutter und mir hergestellt. Alles was ich mir erarbeitet habe, war durch mich, nicht durch den Namen meiner Mutter. Sie war nicht einmal bei einem meiner Spiele gewesen. War das Thema ein Tabu.
Ein Klopfen holte mich aus meinen Gedanken und einige Ärzte kamen ins Zimmer. „Ah, guten Morgen Frau Neid.“ „Franzi, bitte.“ „Wie geht es ihnen heute Morgen? Kopfschmerzen.“ „Nein, mein Körper schmerzt zwar, aber das kommt wohl eher durch die Prellungen.“ Dr. Huber nickte. „Wenn es ihnen nichts ausmacht, würde ich mir diese noch einmal ansehen.“ „Ähm ja natürlich.“ Ich zog mein T-Shirt aus und spürte die Blicke der Ärzte auf meiner Haut. „Das sieht alles gut aus. Der erste Heilungsprozess ist schon eingetreten.“ Ich nickte und zog mein Shirt wieder über. „Wie lange werde ich hierbleiben. Muss ich sonst in meinem Internat Bescheid sagen.“ „Morgen können sie entlassen werden.“ Ich nickte. „Ok, danke.“ Die Gruppe verließ mich und wieder war es im Zimmer ruhig, aber nur kurz, weil meine Mutter ins Zimmer kam. „Hey.“ Sie schien etwas außer Atem und setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett. „Ach Schatz was machst du nur.“ Sie sah mich besorgt an. „Hi, du hättest nicht kommen müssen.“ „Natürlich, wie sehr schmerzt es.“ „Etwas, aber nichts was ich nicht aushalten kann. Wie läuft es mit der Vorbereitung. Morgen steigt das Spiel gegen England oder?“ Sie nickte. „Ganz gut, aber das ist mir gerade egal. Wie ist das passiert?“ „Gute Frage. Ich bin nach dem Training nachhause gefahren und wollte nach Charlie sehen, als wir ein Geräusch an der Tür hörten. Mit ungutem Gefühl lief ich in den Flur und wurde von einem der Typen niedergeschlagen. Das ließ mich etwas angeschlagen zu Boden gehen. Ich konnte dem einen dann die Beine wegziehen und er fiel gegen die Wand. Bei dem anderen musste ich schon ganz schön kämpfen. Er hatte eine Eisenstange.“ „Oh, Gott hat er dich damit verletzt.“ „Nein, ich konnte ihn entwaffnen und dann habe ich in ausgeknockt.“ Sie nickte. „Wo sind diese Typen jetzt.“ „Wahrscheinlich bei der Polizei. Sie haben wohl das Haus schon Wochenlang beobachtet. Ich habe dir gesagt wir brauchen eine Alarmanlage. Charlie allein konnte mir gestern nicht helfen.“ Mein Blick wurde ernst. „Du hast Recht. Ich werde mich schnellstmöglich darum kümmern.“ Meine Mutter nickte und ich sah einen Funken Angst in ihren Augen. „Ich kann dir nicht sagen, wie leid es mir tut. Fast hätte ich dich verloren.“ „Ach Ma, so schnell wirst du mich nicht los. Ich kann vielleicht sauer auf dich sein, aber du weißt ohne Kampf gehe ich nicht unter.“ Sie lächelte und strich sich eine Träne weg. „Komm her.“ Ich richtete mich auf und umarmte sie. „Sollte es nicht eigentlich anders herum sein.“ „Nicht immer.“ Ich strich ihr übers Haar. „Zuerst müssen wir mich hier rausbekommen und du musst zurück nach Erfurt. Das Team braucht dich.“ „Ulli kann das machen.“ „Ich muss zurück ins Internat. Mein Probetraining steht an und ich möchte das wirklich nicht verpassen.“ „Probetraining.“ Sie sah mich überrascht an. „Ja, nächste Woche Mittwoch. Frau Bohl hat mich vorgeschlagen, da ich auch die beste im Jahrgang bin und mir diese Chance erarbeitet habe.“ „Wow, warum hast du nie etwas gesagt?“ Meine Mutter sah mich erstaunt an, was mich doch etwas wütend machte. „Du weißt warum. Seit du mich mit 11. abgegeben hast, hast du es dir verspielt über meine Schulzeit informiert zu werden. Du hast mich alleine gelassen, mich weggeworfen und ich habe innerhalb von zwei Wochen nicht nur meinen Vater, sondern auch meine Mutter verloren.“ Ich sah sie mit Tränen in den Augen an.
Silvia Neid
„Du weißt warum. Seit du mich mit 11. abgegeben hast, hast du es dir verspielt über meine Schulzeit informiert zu werden. Du hast mich alleine gelassen, mich weggeworfen und ich habe innerhalb von zwei Wochen nicht nur meinen Vater, sondern auch meine Mutter verloren.“ Franzi sah mich mit Tränen in den Augen an und ich musste schlucken. Mir ist nie aufgefallen, wie schwer es für sie gewesen sein muss. „Ich…“ Mein Blick ging nach unten. „Es tut mir leid. Ich dachte zu dieser Zeit, dass es das Beste wäre. Die Erinnerung an ihn hat mich im ganzen Haus verfolgt und ich wollte dir nicht auch noch den Schmerz zufügen.“ „Ich war ein Frack. Vier Monate war ich am Boden, bevor Frau Bohl mich unter ihre Fittiche genommen hat und mir geholfen hat, meinen Schmerz in Erfolg umzuwandeln.“ Ich nickte zögerlich. „Wie ist es in Wolfsburg.“ „Die Schule ist ok, das Trainingsprogramm hat es halt in sich. Zweimal Training am Tag, plus Spiele und Turniere.“ „Und du hast ein Probetraining beim VfL.“ „Ja, ich hoffe echt, dass es klappt, aber dafür muss ich morgen zurück ins Internat.“ Ich nickte. „Keine Sorge das bekommen wir hin. Du willst bestimmt nicht, dass ich mit Ralf rede.“ „Was nein, bitte nicht. Bis jetzt weiß niemand das du meine Mutter bist, naja Frau Bohl weiß es, aber sonst niemand und das soll auf jedenfall so bleiben.“ Ich nickte. „Verstanden, aber du rufst mich an, was daraus geworden ist.“ „Ok, Versprochen.“ Ich nickte. „So was hast du mir zum Essen mitgebracht.“ Bei Franzi ihren großen Augen, musste ich lachen und sie erinnerte mich so an meinen Mann. Er war auch immer so. „Hier.“ Ich packte die zwei belegten Brötchen aus und sie grinste breit. „Super. Diese Krankenhauskost ich echt schrecklich.“ Genüsslich biss sie ins Brötchen und ich lehnte mich auf dem Stuhl zurück. „Wegen Charlie. Martha schaut nach ihm.“ Ich nickte. „Wie sieht es sonst aus? Hast du einen Freund oder Freundin?“ Ich beobachtete, wie Franzi sich verschluckte und rot anlief. Ach ja Mutter sein hat manchmal auch was Gutes. „Ma, echt jetzt.“ „Was, denn?“ „Nein, ich bin in keiner Beziehung.“ „Ok.“ Eine Weile war es ruhig und ich schaute ihr dabei zu, wie sie beide Brötchen verschlang. „Du solltest gehen.“ Überrascht sah ich sie an. „Ich bin gerade erst angekommen.“ „Du wirst auch noch wo anders gebraucht. Mir kannst du gerade eh nicht helfen, aber ihnen. Sie brauchen ihre Trainerin und du weißt es selbst. Ich werde fragen ob ich heute Abend schon gehen kann, dann kann ich morgen früh zurückfahren. Montag beginnt mein erster Unterricht erst um 10 Uhr. Dann verpasse ich nur meine eigene Trainingseinheit.“ „Du weißt zu viel Training ist auch nicht gut.“ „Mein Training ist genau auf mich abgestimmt. Keine Sorge.“ Sie lächelte mich an. „Ok, aber ruf mich an, wenn du da bist oder schreib mir wenigstens.“ „Mach ich.“ Ich stand auf und nahm meine Sachen. „Wir sehen uns.“ Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sie lächelte nur. „Bis demnächst und mach die Engländer fertig.“ Ich lachte leise auf und verließ ihr Krankenzimmer. Beim Schwesternzimmer füllte ich den Papierkram aus und sprach mit dem Arzt, bezüglich unserer Bitte. Er wollte natürlich nicht, aber ich war nicht umsonst Trainerin einer Nation. Am Ende gab er nach und Franzi wird gegen 17 Uhr entlassen. Ich rief Martha an und bat sie, sie abzuholen.
Franzi
Zurück in Wolfsburg war ich froh wieder in meinem Zimmer zu sein. Noch habe ich niemanden von meiner Freundesgruppe getroffen, wusste ich aber jetzt schon das diese Ausrasten würden. Besonders Liam. Liam ist ein Jahr nach mir ins Internat gekommen und war mein erster Freund hier. Wir haben schon so viel Scheiß hier getrieben, das will ich gar nicht alles aufzählen, aber wir wurden nicht einmal erwischt. Seine Eltern waren international unterwegs, da beide bei Lufthansa arbeiten. Sein Vater ist Pilot und seine Mutter Stewardess. Neben Liam habe ich noch eine kleine Anhängerschaft, die mit der Beliebtheit hier kam, aber ich lernte schnell, dass diese Freundschaft nur auf Dauer ist, solange ich interessant bin. Die meisten von ihnen standen auf mich, aber ich war zu sehr auf meine Fußballerische Karriere bedacht, als dass ich eine Beziehung mit ihnen eingehen würde. Es gab einige One-Night-Stands, aber nichts was wirklich ein Gefühl von Geborgenheit in mir auslöste. Ein Klopfen holte mich aus meinen Gedanken heraus. „Ja, komm rein.“ „Franzi du wirst es nicht glauben, aber …“ Er hielt mitten im Satz inne und sah mich geschockt an. „Ach du meine Güte. Du siehst schrecklich aus. Was haben die mit deinem wunderschönen Gesicht angestellt.“ „Nichts, was du nicht beheben könntest.“ Ach dazu muss ich sagen, dass Liam schwul ist und was Make Up angeht mehr versteht, als die Hälfte der Schülerschaft. „Ach Schatz, da kann nicht einmal ich was machen.“ „Das habe ich mir schon gedacht. Na komm dann lass uns mal losgehen.“ Er nickte und hakte sich bei mir ein. Meine ersten Stunden waren recht langweilig. Den Mädels habe ich nicht viel erzählt nur, dass ich überfallen wurde. Nichts vom Einbruch. Würde das nur noch mehr Aufmerksamkeit bringen und wenn ich ein was hasse, dann Aufmerksamkeit. Meine Schulzeit hier ist sowieso bald vorbei und dann muss ich mir überlegen was ich studiere. Wo ich wohne und was ich nebenbei mache, um Geld zu verdienen. Liam würde nach England ziehen, da er dort an der Middlesex Universität, Sportmanagement, studieren wird. Alles hing wirklich davon ab ob der VfL mich nehmen wird. Noch habe ich zwei Tage bis dahin. Am Nachmittag war ich beim Training und Frau Bohl hob zwar die Augenbraue, als sie mich sah, aber sagte nichts dazu. Erst nach dem Training hielt sie mich zurück. Wir setzten uns auf eins der Sportgeräte und ich sah sie an. „Also was muss ich auf den Fluren hören. Überfall?“ „Naja, bei uns daheim wurde eingebrochen und ich wurde niedergeschlagen. Ich konnte diese Typen zwar ausknocken, aber ich habe ein bisschen was abbekommen.“ Sie setzte sich neben mich und hob mein Kopf etwas. Das war etwas was nichts Unnormales zwischen uns mehr war. „Warum hast du mich nicht angerufen.“ Sie lehnte sich nach vorne und küsste mich. Lächelnd erwiderte ich diesen.
Ups, habe ich vergessen zu erwähnen, ich habe eine Affäre mit meiner Lehrerin. Das geht jetzt schon fast ein Jahr lang. „Lara, du weißt wir müssen aufpassen.“ Meine Stimme war leise. „Ich habe dieses Versteckspiel wirklich satt.“ „Denk dran, du bist immer noch verheiratet. Auch wenn er ein Schwein ist.“ „Ich lasse mich Scheiden.“ Überrascht sah ich sie an. „Was?“ „Naja, du rätst es mir ja immer wieder und ich will das mit uns.“ Sie nahm unsere Hände zusammen und drückte sie. Ich schluckte und wusste nicht, was ich dazu sagen soll. Natürlich mag ich Lara und was wir haben ist aufregend und voller Nervenkitzel, weil wir wirklich aufpassen müssen das uns niemand erwischt, aber eine Dauerhafte Beziehung würde nie funktionieren. „Lara, wir können nicht.“ „Warum nicht. In einem Monat bist du nicht mehr meine Schülerin. Dann bist du 18 und wir können uns zusammen eine Wohnung suchen.“ „Ich möchte nicht, dass jemand herausfindet, dass wir zusammen sind. Wir schlafen seit einem Jahr zusammen, ich bin Minderjährig und deine Schülerin. Dafür könntest du verhaftet werden und deine Lizenz zum Unterrichten verlieren und das könnte ich nicht. Ich möchte nicht, dass dir etwas Schlechtes wiederfährt.“ Ich strich ihr durchs Haar und sie sah mich traurig an. „Das war’s also, ich dachte echt du würdest die Chance ergreifen von deiner Mutter wegzukommen.“ „Eigentlich, was das angeht haben wir uns angenähert. Sie ist sogar mit all ihren Sachen von Erfurt ins Krankenhaus um mich zu sehen.“ „Das macht aber den Rest nicht wieder gut. Ich war es der dich aus dem Scherbenhaufen den sie hinterlassen hat rausgeholt hat.“ „Ja, ich weiß doch.“ Ich lächelte sie an und küsste sie. „Komm mit.“ Sie zog mich in ihr Büro und schloss es ab. Danach drängte sie mich auf ihren Schreibtisch und küsste mich. So aggressiv wie ihre Küsse waren, erwiderte ich diese, bis es an ihrer Tür klopfte. Schnell zog ich mich zurück und richtete meine Klamotten und setzte mich an ihren Tisch und holte mein Buch heraus. Sie ging zur Tür und öffnete diese. „Oh Direktor, was gibt es?“ Ich schaute nicht auf, sondern arbeitete weiter an meinem Referat. Naja wenigstens tat ich so. „Frau Neid.“ „Dr. Johannsen, hallo.“ „Oh, was ist denn mit ihnen passiert?“ Er kam herein und sah sich mein Gesicht an. „Überfall, bei mir daheim.“ Er nickte und schaute auf mein Buch. „Was machen sie hier eigentlich?“ „Oh, Frau Bohl half mir bei einigen Fragen zu meinem Referat. Sie wissen ja wie wichtig es für mich ist, den Schulpreis zu gewinnen.“ „Natürlich.“ Ein freudiges Aufblitzen sah ich in seinen Augen. Wenn es um Positive Publicity geht, ist er immer voll dabei. „Weil ich sie beide schon einmal hier habe? Es gab Gerüchte und auch wenn ich mir sonst nichts daraus mache, muss ich dem nachgehen.“ „Gerüchte, welche.“ Lara und ich sahen ihn interessiert an, hoffte ich nicht auf gerade diese Gerüchte. „Dass sie beide eine Beziehung haben.“ Ich grinste amüsiert und sah zu Lara. „Echt jetzt. Nichts gegen sie Frau Bohl, aber sie sind mir etwas alt.“ Lara lachte auf. „Ja, außerdem bin ich verheiratet.“ „Ja, ich fand es auch absurd, aber ich muss dem nun Mal nachgehen.“ „Diese Gerüchte wurden bestimmt nur gestreut, weil Frau Bohl mich für die 1. Mannschaft vorgeschlagen hat, aber diese Stelle habe ich mir selbst hart erarbeitet.“ Er nickte. „Das ist richtig, sie sind unsere beste Schülerin. Es ist wirklich Schade das sie dieses Jahr ihren Abschluss machen.“ Ich lächelte ihn an. „Danke, aber deswegen falle ich nicht freiwillig durch.“ Er lachte auf. „Gut, dann will ich nicht stören. Vielleicht würde es helfen, wenn sie die Tür nicht geschlossen halten.“ Er ging und ich schaute zuerst wieder auf mein Buch. „Ok.“ Sie stand auf und schloss die Tür erneut. „Siehst du und genau das wollte ich vermeiden.“ „Franzi, wir haben es jetzt 11 Monate geschafft, also warum nicht noch einen.“ „Es ist zu Gefährlich. Ich werde sehen wer diese Gerüchte gestreut hat und mit einem der anderen Mädels schlafen, aber bis dahin müssen wir getrennt bleiben.“ „Na gut, auch wenn mir überhaupt nicht Recht ist, dass du mit einer dieser Schnepfen schläfst.“ Sie seufzte auf. Ich küsste sie ein letztes Mal, bevor ich das Büro verließ. Mit meinem Rucksack auf der Schulter lief ich in mein Zimmer. Mist, wer könnte das Gerücht gestreut haben. Von meiner Beziehung zu Lara wusste niemand etwas, nicht einmal Liam. Waren wir wirklich so unvorsichtig.
jetzt geht es los. Ich habe diese Geschichte vor langer Zeit begonnen und dann zur Seite gelegt, jetzt dachte ich es wird Zeit sie mit euch zu teilen. In dieser Geschichte ist alles erfunden und alle Stars die hier erwähnt werden, sind nur als Figur in dieser Geschichte. Ich möchte weder jemanden beleidigen noch schaden. Schreibt mir gerne was ihr vom ersten Kapitel haltet.
LG Franzi
Kapitel 1
Es ist ein Tag wie jeder auch. Meine Mutter ist mal wieder unterwegs und ich bin alleine daheim. Es war rein gar nichts Ungewöhnliches zu erkennen oder zu erahnen. Kurz nach dem ich vom Training kam und gerade meinem Hund etwas zu essen gegeben habe, hörte ich ein Klickgeräusch und drehte mich zur Tür. Niemand hat ein Schlüssel, außer meine Mutter und mir. Und die kann es unmöglich sein, denn wie ich genau weiß, ist sie mit ihrer Nationalmannschaft in Erfurt zum Länderspiel. Als ich in den Flur trat, musste ich kurz aufschreien, bevor ich einen Schlag ins Gesicht bekam. Mit blutiger Nase krachte ich hinter mir an die Wand und rutschte zu Boden. „Verdammt, du hast gesagt es ist niemand zuhause.“ Eine männliche Stimme sah seinen Komplizen an. Beide trugen eine Sturmhaube und der eine hielt eine Brechstange in der Hand. Charlie, mein Hund, bellte laut und erschreckte die beiden Einbrecher. „Fuck, ich hasse Hunde.“ Mein Verstand war immer noch etwas vernebelt und ich drückte meine Hand auf meine Nase. „Was wollen sie? Ich gebe es ihnen, aber bitte lassen sie uns in Ruhe.“ „Ich sag dir was, Kleine. Du hast hier eigentlich gar nichts zu suchen. Wer bist du eigentlich?“ „Das geht dich gar nichts an.“ Ich fuhr mein Fuß aus und brachte den, der mich geschlagen hat, zu Boden. Er krachte mit dem Kopf gegen die Wand und blieb bewusstlos liegen. „Du Schlampe.“ Der andere holte mit der Brechstange aus, aber ich fing diese gerade noch ab. Trotz, dass er gegen mich drückte, schaffte ich es aufzustehen. Er schubste mich erneut gegen die Wand und ich spürte den Aufprall. Mist mein Rücken. „Du lebst doch gar nicht hier. Wir haben dieses Haus Wochenlang beobachtet und nie ging jemand, außer der Neid, hier raus.“ „Blöd für euch.“ Ich blockte erneut seinen Schlag und trat ihn zwischen die Beine. Er stöhnte auf und ließ die Stange los. Schnell trat ich sie weg und knockte ihn aus. Außer Atem suchte ich mein Telefon und rief die Polizei und den Krankenwagen. Ich hatte auf jedenfall eine Gehirnerschütterung. Charlie saß neben den beiden Kerlen und knurrte sie an, während ich ein sauberes Geschirrtuch an meine Nase hielt, mit etwas Eis. Es klopfte und ich sah das Blaulicht. Schnell ging ich an die Tür und Charlie bellte. „Charlie aus.“ Er legte sich auf den Boden und ich drehte mich zu den Beamten. „Sie haben einen Einbruch gemeldet.“ „Ja, kommen sie rein.“ Ich zeigte hinter mich und beide Beamten sahen, die maskierten Männer auf den Boden. „Was ist passiert?“ Einer der Beamten nahm zwei Paar Handschellen heraus und fesselte die Einbrecher, während ich mich gegen die Wand lehnte. „Miss, geht es ihnen gut?“ „Mir ist etwas schwindelig.“ Er setzte mich vorsichtig auf die Treppe. „Der RTW wird gleich hier sein. Wie ist ihr Name?“ „Franzi. Franzi Neid.“ Er nickte. „Was ist hier passiert?“ „Ich kam gerade vom Training und hab Charlie gefüttert, als ich ein Geräusch an der Tür hörte. Als ich in den Flur trat, wurde ich niedergeschlagen. Dann war es etwas vernebelt, aber die Typen haben sich aufgeregt, da sie nicht damit gerechnet haben, dass jemand daheim ist. Meine Mutter ist unterwegs und ich wohne eigentlich im Internat, aber da sie nicht da ist schaue ich am Wochenende immer nach Charlie und dem Haus. Ich habe dem einen die Beine weggezogen und er ist mit dem Kopf gegen die Wand geknallt und blieb bewusstlos liegen. Der andere ging mit der Brechstange auf mich los, aber ich konnte mich wehren und hab ihn in die Weichteile getreten und dann ausgeknockt.“ Er nickte und schrieb sich alles auf. Ein Sanitäter kam ins Haus und kniete sich vor mich. „Guten Abend, was ist passiert?“ Der Polizist gab ihm kurz eine Zusammenfassung, bevor meine Nase behandelt wurde und er mir mit seiner kleinen Taschenlampe, in die Augen scheinte. „Sie haben auf jedenfall eine Gehirnerschütterung und sollten mit uns ins Krankenhaus kommen.“ Ich seufzte und nickte. „Kann ich mir nur kurz ein paar Sachen packen.“ „Natürlich, ich werde aber mitkommen, falls etwas sein sollte.“ Er half mir die Treppen hoch und ich packte in meinem alten Zimmer eine kleine Tasche, mit den wichtigsten Sachen. Er nahm mir die Tasche ab und hielt mich fest, als es die Treppe wieder runterging. Die Polizisten waren soweit mit dem Tatort fertig. „Sollen wir jemanden benachrichtigen. Wer lebt sonst in dem Haus?“ „Meine Mutter, aber die ist in Erfurt mit der Nationalmannschaft.“ „Warten sie, ihre Mutter ist Silvia Neid.“ „Jep.“ Das Ganze hob nicht meine Laune. „Wir benötigen noch ihre Papiere.“ Ich gab ihm meinen Ausweis und nahm auf der Trage Platz. „Da sie noch Minderjährig sind, müssen wir ihre Mutter verständigen.“ „Sie wird nicht kommen, also…“ Ich zuckte die Schultern. „Das ist ihre Entscheidung, aber wir müssen trotzdem nach Protokoll handeln.“ „Natürlich.“ Er gab mir den Ausweis zurück und ich legte mich zurück. Mein Kopf schmerzte und ich war erschöpft. Die Tür wurde geschlossen und wir fuhren ins Krankenhaus. Auf den Weg dorthin, fielen mir die Augen zu.
Silvia Neid
Ich saß gerade mit der Mannschaft zusammen und unterhielt mich mit Natze, als Ulli mit Sorgenvoller Miene hereinkam. „Silvia?“ Ich stand sofort alarmieren auf. „Was ist passiert?“ „Es geht um Franzi.“ Besorgt schaute ich zu meiner Assistenztrainerin. Im Raum wurde es still. „Jemand wollte bei euch daheim einbrechen und Franzi wurde Niedergeschlagen, sie konnte zwar die Einbrecher aufhalten, aber musste mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Die Polizei hat gerade angerufen.“ „Was?“ Ich hielt mir vor Schreck die Hand vor dem Mund. „Wie geht es ihr?“ „Leider konnte mir der Polizist nichts Weiteres sagen.“ Sie gab mir die Nummer des Kommissars und ich rauschte aus dem Zimmer. Verdammt warum habe ich mein Telefon nicht an mir. In meinem Zimmer kramte ich durch meine Sachen, bevor ich es fand. Schnell schaute ich drauf. 6 verpasste Anrufe von einer unbekannten Nummer, wahrscheinlich der Kommissar. Ich wählte Franzi ihre Nummer, aber es ging niemand ran. „Mist.“ „Ihr wird es gut gehen, sie ist doch deine Tochter.“ Ulli kam hinter mir ins Zimmer. „Hat er gesagt in welches Krankenhaus, sie gebracht wurde.“ „Jung-Stilling.“ Ich nickte und suchte durch das Internet, nach einer Nummer. Dann wählte ich sie und hielt mir das Telefon ans Ohr. „Jung-Stilling Krankenhaus, wie kann ich ihnen helfen?“ „Guten Abend, mein Name ist Silvia Neid, meine Tochter Franziska Neid, wurde bei ihnen ins Krankenhaus gebracht. Wäre es möglich zu erfahren wie es ihr geht.“ „Einen Moment ich verbinde sie mit der Notaufnahme.“ Schon wurde ich weitergeleitet. Es dauerte weitere 5 Minuten, bis ich einen Arzt am Telefon hatte. „Guten Abend, sie sind die Mutter.“ „Ja, wie geht es meiner Tochter.“ „Ihre Tochter hat eine leichte Gehirnerschütterung und muss noch mindestens ein Tag hierbleiben. Dazu hat sie sich eine Prellung am Rücken zugezogen, genauso einigen Hämatomen an den Armen und ihre Nase ist angebrochen, aber diese haben wir schon gerichtet und sie sollte in zwei Wochen wieder gesund sein.“ Erleichtert setzte ich mich aufs Bett. „Ist sie munter.“ „Noch nicht. Sie hat das Bewusstsein im RTW verloren, aber ihre Werte sind so weit stabile und so sollte sie in den nächsten Stunden aufwachen.“ „Ok, ich werde leider vor morgen nicht bei ihnen sein können, aber würden sie mich informieren, wenn sie aufwacht oder sich an ihrem Zustand etwas ändert.“ „Natürlich.“ Ich legte auf und strich mir übers Gesicht. „Es ist ok wenn du fährst.“ „Sie wird davon ausgehen, dass ich nicht komme.“ Ich sah nach unten. „Silvia, habt ihr euren Streit immer noch nicht beigelegt.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich meine ich kann sie ja verstehen. Sie ist fast 18 und ich weiß nicht wirklich viel aus ihrem Leben.“ „Was mich wundert, sie wohnt ja eigentlich im Internat, was macht sie bei euch daheim.“ „Sie wird bestimmt wegen Charlie da sein. Immer wenn ich weg bin, schaut sie nach dem Haus und nach ihm.“ „Du solltest packen und dem Team Bescheid geben.“ „Ja, ich werde erst runtergehen.“ Sie nickte und wir verließen das Zimmer. Unten im Gemeinschaftsraum sah mich jeder neugierig an. „Also wie ihr mitbekommen habt, wurde bei mir daheim eingebrochen und meine Tochter liegt im Krankenhaus. Vorerst wird Ullrike das Training übernehmen, während ich ins Krankenhaus fahre.“ „Wie geht es Franzi?“ Einige kannten meine Tochter, aber die meisten wussten nicht einmal, dass es sie gibt. Ich habe mein Privat Leben immer rausgehalten, so dass Franzi ohne Öffentlichen Druck aufwachsen konnte. „Sie hat eine Gehirnerschütterung und einige Prellungen, aber sie wird wieder gesund. Zurzeit ist sie aber noch bewusstlos.“ Jeder nickte. „Dann wünsch ihr gute Besserung von uns.“ Natze lächelte mich beruhigend an. „Das mache ich.“ Damit lief ich nach oben und ging packen.
Franzi
Regelmäßiges piepen weckte mich aus meinem Schlaf. Mein Kopf schmerzte und ich kniff die Augen zusammen, da es hier im Zimmer so hell war. Ich drehte meinen Kopf etwas und spürte sofort das stechen des Schmerzes und stöhnte auf. Eine Schwester kam ins Zimmer. „Frau Neid, wie schlimm fühlen sich die Schmerzen an.“ „Als wäre ich von einem Bus überrollt wurden.“ Sie grinste. „Sie sehen auch etwas so aus, aber keine Sorge ihre Verletzung sind nicht weiter schlimm und mit ruhe und schlaf wird alles besser.“ „Mein Kopf dröhnt schrecklich.“ „Ich werde einen Arzt holen und der wird ihnen etwas gegen die Schmerzen geben. Ihre Mutter hat angerufen und sich nach ihrem Befinden erkundigt. Sie wird morgen hier eintreffen.“ „Welch ein Wunder, ich hätte nicht erwartet das sie kommt.“ „Immerhin ist sie ihre Mutter.“ „Sie war mehr als 7 Jahre nicht mehr für mich da, jetzt ist es zu spät für sie.“ „Es ist niemals zu spät, wenn es um Familie geht. Sie können sich glücklich schätzen noch eine Mutter zu haben, nicht jedem ist das gegönnt.“ Sie sah traurig nach unten. „Das tut mir leid. Ich habe meinen Vater vor 7 Jahren verloren. Er starb einen Tag vor meinem Geburtstag.“ „Das tut mir leid.“ Sie drückte kurz meine Hand, bevor sie einen Arzt holte.
Ich seufzte und wartete. „Frau Neid.“ „Franzi bitte. Frau Neid ist meine Mutter, nicht ich.“ Er nickte. „Mein Name ist Dr. Huber und ich habe sie wieder geflickt. Sie haben einige Prellung am Rücken, an den Armen und im Gesicht. Ihre Nase ist angebrochen, aber wir haben dies schon behoben. Es sollte keine Folgeschäden geben. Sonst haben sie eine Gehirnerschütterung, weshalb auch die Schmerzen. Ich werde ihnen dafür etwas verabreichen. Wissen sie ob sie auf irgendein Medikament allergisch sind.“ „Nein, bis jetzt hatte ich noch nie Probleme.“ Er nickte und verabreichte mir etwas. „Sie werden jetzt ein Müdigkeitsgefühl verspüren. Ruhen sie sich aus und morgen sehen wir weiter.“ Ich nickte und schloss die Augen. Schlafen ist doch etwas Feines.
Das nächste Mal wurde ich munter, als einige Schwestern in mein Zimmer traten. Ich öffnete meine Augen und vor mir standen zwei ganz junge Frauen, wahrscheinlich noch Lehrlinge. „Morgen.“ „Guten Morgen, wie geht es ihnen?“ „Besser. Ist es möglich von der Kabellage befreit zu werden. Ich müsste mal ins Bad.“ Eine der beiden nickte und half mir. „Danke.“ „Wir haben ihr Frühstück dabei, falls sie Hunger haben.“ „Danke, ich werde es gleich essen.“ Beide verschwanden und ich stand auf. Noch hatte ich das hässliche Krankenhauskleid an, aber das Problem lässt sich schnell beheben. Ich nahm meine Tasche und ging ins Bad. Nach einer kurzen Dusche und dem Zähneputzen zog ich mir etwas Lockeres an und legte mich wieder ins Bett. Da schmierte ich mir die zwei kleinen Brötchen und aß sie. Es war jetzt nicht das Hammer Frühstück, wie bei mir im Internat, aber man kann es Essen. Nach dem Frühstück nahm ich mein Telefon aus dem Nachtschrank und steckte es ans Ladegerät. Sofort wurden mir die verpassten Anrufe meiner Mutter, meines besten Freundes und meiner Nachbarin angezeigt. Diese rief ich zuerst an. „Franzi, Gott sei Dank. Wie geht es dir?“ „Hallo Martha. Mir geht es ganz gut. Könntest du mir ein Gefallen tun und Charlie raus lassen und ihm etwas zu Essen geben.“ „Natürlich mein Kind. Brauchst du etwas.“ „Nein, ich bin gut. Aber ich werde wohl nicht vor morgen aus dem Krankenhaus kommen und auch wenn meine Mutter wohl kommt weiß ich nicht ob sie gleich wieder fährt.“ „Ach Kind, ich weiß du hast es mit ihr nicht leicht, aber kannst du das Kriegsbeil nicht begraben.“ „Nein, sie hat mich einfach ins Internat gesteckt. Ich habe ihn auch verloren und musste da dann komplett ohne meine Eltern auskommen. Geschweige das ich Charlie nicht sehen durfte.“ „Du musst die Vergangenheit ruhen lassen, sonst kannst du nie in die Zukunft blicken.“ „Nur wie mach ich das?“ „Das mein Kind, musst du ganz alleine herausfinden.“ Ich seufzte und legte auf. Als nächstes schrieb ich Liam. Mir graut es davor meine Mutter anzurufen, aber ich ringte mich dann doch durch. „Franzi, wie geht es dir?“ „Ganz ok. Du musst nicht kommen.“ „Franzi du bist niedergeschlagen wurden. Natürlich komme ich. Ich werde in einer Stunde bei dir sein.“ „Ok, ich werde hier sein.“ „Brauchst du noch etwas?“ „Nein, ich konnte mir gestern noch eine Tasche packen, bevor die Sanitäter mich mitnahmen.“ „Gut, dann bringe ich dir nur etwas zum Essen mit.“ Ich lächelte leicht. „Mach das.“ Sie legte auf und ich legte mich zurück. An manchen Tagen war unser Verhältnis total normal, aber meistens konnten wir uns beide nicht ertragen. Seit mich meine Mutter nach Wolfsburg ins Internat geschickt hat, ist alles kaputtgegangen. Es war nur zwei Wochen nach seinem Tod, als sie mich dort abgab und mich alleine ließ. Mit meiner Trauer und dem Schmerz der mich bis heute verfolgte. Mein Vater war Feuerwehrmann und hatte genau einen Tag vor meinem 11. Geburtstag einen Einsatz, bei dem ein Haus gebrannt hat. Er gab mir und Mum einen Kuss, bevor er aus dem Haus verschwand und nie wiederkam. Das Haus war einsturzgefährdet, aber er lief trotzdem hinein und rettete ein Mädchen, was noch im Obergeschoss durch die Flammen gefangen war. Er warf sie aus dem Fenster und nur wenige Sekunden später fiel das Gebäude zusammen und mit ihm mein Vater. Meine Mutter konnte mit seinem Verlust nicht umgehen und da ich optisch genauso aussah wie mein Vater, Blondes kurzes Haar, grüne Augen, steckte sie mich ins Sportinternat des VfL. Karrieretechnisch war es natürlich eine super Perspektive, aber Menschlich kam ich in den ersten 4 Monaten nicht klar. Meine Sportlehrerin Frau Bohl, half mir sehr und brachte mir bei, meine Gefühle in den Sport zu stecken und nur durch sie bin ich die beste meines Jahrgangs geworden und habe mir so ein Probetraining bei der 1. Mannschaft erspielt. Niemand hat in den 7 Jahren den Zusammenhang zwischen meiner Mutter und mir hergestellt. Alles was ich mir erarbeitet habe, war durch mich, nicht durch den Namen meiner Mutter. Sie war nicht einmal bei einem meiner Spiele gewesen. War das Thema ein Tabu.
Ein Klopfen holte mich aus meinen Gedanken und einige Ärzte kamen ins Zimmer. „Ah, guten Morgen Frau Neid.“ „Franzi, bitte.“ „Wie geht es ihnen heute Morgen? Kopfschmerzen.“ „Nein, mein Körper schmerzt zwar, aber das kommt wohl eher durch die Prellungen.“ Dr. Huber nickte. „Wenn es ihnen nichts ausmacht, würde ich mir diese noch einmal ansehen.“ „Ähm ja natürlich.“ Ich zog mein T-Shirt aus und spürte die Blicke der Ärzte auf meiner Haut. „Das sieht alles gut aus. Der erste Heilungsprozess ist schon eingetreten.“ Ich nickte und zog mein Shirt wieder über. „Wie lange werde ich hierbleiben. Muss ich sonst in meinem Internat Bescheid sagen.“ „Morgen können sie entlassen werden.“ Ich nickte. „Ok, danke.“ Die Gruppe verließ mich und wieder war es im Zimmer ruhig, aber nur kurz, weil meine Mutter ins Zimmer kam. „Hey.“ Sie schien etwas außer Atem und setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett. „Ach Schatz was machst du nur.“ Sie sah mich besorgt an. „Hi, du hättest nicht kommen müssen.“ „Natürlich, wie sehr schmerzt es.“ „Etwas, aber nichts was ich nicht aushalten kann. Wie läuft es mit der Vorbereitung. Morgen steigt das Spiel gegen England oder?“ Sie nickte. „Ganz gut, aber das ist mir gerade egal. Wie ist das passiert?“ „Gute Frage. Ich bin nach dem Training nachhause gefahren und wollte nach Charlie sehen, als wir ein Geräusch an der Tür hörten. Mit ungutem Gefühl lief ich in den Flur und wurde von einem der Typen niedergeschlagen. Das ließ mich etwas angeschlagen zu Boden gehen. Ich konnte dem einen dann die Beine wegziehen und er fiel gegen die Wand. Bei dem anderen musste ich schon ganz schön kämpfen. Er hatte eine Eisenstange.“ „Oh, Gott hat er dich damit verletzt.“ „Nein, ich konnte ihn entwaffnen und dann habe ich in ausgeknockt.“ Sie nickte. „Wo sind diese Typen jetzt.“ „Wahrscheinlich bei der Polizei. Sie haben wohl das Haus schon Wochenlang beobachtet. Ich habe dir gesagt wir brauchen eine Alarmanlage. Charlie allein konnte mir gestern nicht helfen.“ Mein Blick wurde ernst. „Du hast Recht. Ich werde mich schnellstmöglich darum kümmern.“ Meine Mutter nickte und ich sah einen Funken Angst in ihren Augen. „Ich kann dir nicht sagen, wie leid es mir tut. Fast hätte ich dich verloren.“ „Ach Ma, so schnell wirst du mich nicht los. Ich kann vielleicht sauer auf dich sein, aber du weißt ohne Kampf gehe ich nicht unter.“ Sie lächelte und strich sich eine Träne weg. „Komm her.“ Ich richtete mich auf und umarmte sie. „Sollte es nicht eigentlich anders herum sein.“ „Nicht immer.“ Ich strich ihr übers Haar. „Zuerst müssen wir mich hier rausbekommen und du musst zurück nach Erfurt. Das Team braucht dich.“ „Ulli kann das machen.“ „Ich muss zurück ins Internat. Mein Probetraining steht an und ich möchte das wirklich nicht verpassen.“ „Probetraining.“ Sie sah mich überrascht an. „Ja, nächste Woche Mittwoch. Frau Bohl hat mich vorgeschlagen, da ich auch die beste im Jahrgang bin und mir diese Chance erarbeitet habe.“ „Wow, warum hast du nie etwas gesagt?“ Meine Mutter sah mich erstaunt an, was mich doch etwas wütend machte. „Du weißt warum. Seit du mich mit 11. abgegeben hast, hast du es dir verspielt über meine Schulzeit informiert zu werden. Du hast mich alleine gelassen, mich weggeworfen und ich habe innerhalb von zwei Wochen nicht nur meinen Vater, sondern auch meine Mutter verloren.“ Ich sah sie mit Tränen in den Augen an.
Silvia Neid
„Du weißt warum. Seit du mich mit 11. abgegeben hast, hast du es dir verspielt über meine Schulzeit informiert zu werden. Du hast mich alleine gelassen, mich weggeworfen und ich habe innerhalb von zwei Wochen nicht nur meinen Vater, sondern auch meine Mutter verloren.“ Franzi sah mich mit Tränen in den Augen an und ich musste schlucken. Mir ist nie aufgefallen, wie schwer es für sie gewesen sein muss. „Ich…“ Mein Blick ging nach unten. „Es tut mir leid. Ich dachte zu dieser Zeit, dass es das Beste wäre. Die Erinnerung an ihn hat mich im ganzen Haus verfolgt und ich wollte dir nicht auch noch den Schmerz zufügen.“ „Ich war ein Frack. Vier Monate war ich am Boden, bevor Frau Bohl mich unter ihre Fittiche genommen hat und mir geholfen hat, meinen Schmerz in Erfolg umzuwandeln.“ Ich nickte zögerlich. „Wie ist es in Wolfsburg.“ „Die Schule ist ok, das Trainingsprogramm hat es halt in sich. Zweimal Training am Tag, plus Spiele und Turniere.“ „Und du hast ein Probetraining beim VfL.“ „Ja, ich hoffe echt, dass es klappt, aber dafür muss ich morgen zurück ins Internat.“ Ich nickte. „Keine Sorge das bekommen wir hin. Du willst bestimmt nicht, dass ich mit Ralf rede.“ „Was nein, bitte nicht. Bis jetzt weiß niemand das du meine Mutter bist, naja Frau Bohl weiß es, aber sonst niemand und das soll auf jedenfall so bleiben.“ Ich nickte. „Verstanden, aber du rufst mich an, was daraus geworden ist.“ „Ok, Versprochen.“ Ich nickte. „So was hast du mir zum Essen mitgebracht.“ Bei Franzi ihren großen Augen, musste ich lachen und sie erinnerte mich so an meinen Mann. Er war auch immer so. „Hier.“ Ich packte die zwei belegten Brötchen aus und sie grinste breit. „Super. Diese Krankenhauskost ich echt schrecklich.“ Genüsslich biss sie ins Brötchen und ich lehnte mich auf dem Stuhl zurück. „Wegen Charlie. Martha schaut nach ihm.“ Ich nickte. „Wie sieht es sonst aus? Hast du einen Freund oder Freundin?“ Ich beobachtete, wie Franzi sich verschluckte und rot anlief. Ach ja Mutter sein hat manchmal auch was Gutes. „Ma, echt jetzt.“ „Was, denn?“ „Nein, ich bin in keiner Beziehung.“ „Ok.“ Eine Weile war es ruhig und ich schaute ihr dabei zu, wie sie beide Brötchen verschlang. „Du solltest gehen.“ Überrascht sah ich sie an. „Ich bin gerade erst angekommen.“ „Du wirst auch noch wo anders gebraucht. Mir kannst du gerade eh nicht helfen, aber ihnen. Sie brauchen ihre Trainerin und du weißt es selbst. Ich werde fragen ob ich heute Abend schon gehen kann, dann kann ich morgen früh zurückfahren. Montag beginnt mein erster Unterricht erst um 10 Uhr. Dann verpasse ich nur meine eigene Trainingseinheit.“ „Du weißt zu viel Training ist auch nicht gut.“ „Mein Training ist genau auf mich abgestimmt. Keine Sorge.“ Sie lächelte mich an. „Ok, aber ruf mich an, wenn du da bist oder schreib mir wenigstens.“ „Mach ich.“ Ich stand auf und nahm meine Sachen. „Wir sehen uns.“ Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sie lächelte nur. „Bis demnächst und mach die Engländer fertig.“ Ich lachte leise auf und verließ ihr Krankenzimmer. Beim Schwesternzimmer füllte ich den Papierkram aus und sprach mit dem Arzt, bezüglich unserer Bitte. Er wollte natürlich nicht, aber ich war nicht umsonst Trainerin einer Nation. Am Ende gab er nach und Franzi wird gegen 17 Uhr entlassen. Ich rief Martha an und bat sie, sie abzuholen.
Franzi
Zurück in Wolfsburg war ich froh wieder in meinem Zimmer zu sein. Noch habe ich niemanden von meiner Freundesgruppe getroffen, wusste ich aber jetzt schon das diese Ausrasten würden. Besonders Liam. Liam ist ein Jahr nach mir ins Internat gekommen und war mein erster Freund hier. Wir haben schon so viel Scheiß hier getrieben, das will ich gar nicht alles aufzählen, aber wir wurden nicht einmal erwischt. Seine Eltern waren international unterwegs, da beide bei Lufthansa arbeiten. Sein Vater ist Pilot und seine Mutter Stewardess. Neben Liam habe ich noch eine kleine Anhängerschaft, die mit der Beliebtheit hier kam, aber ich lernte schnell, dass diese Freundschaft nur auf Dauer ist, solange ich interessant bin. Die meisten von ihnen standen auf mich, aber ich war zu sehr auf meine Fußballerische Karriere bedacht, als dass ich eine Beziehung mit ihnen eingehen würde. Es gab einige One-Night-Stands, aber nichts was wirklich ein Gefühl von Geborgenheit in mir auslöste. Ein Klopfen holte mich aus meinen Gedanken heraus. „Ja, komm rein.“ „Franzi du wirst es nicht glauben, aber …“ Er hielt mitten im Satz inne und sah mich geschockt an. „Ach du meine Güte. Du siehst schrecklich aus. Was haben die mit deinem wunderschönen Gesicht angestellt.“ „Nichts, was du nicht beheben könntest.“ Ach dazu muss ich sagen, dass Liam schwul ist und was Make Up angeht mehr versteht, als die Hälfte der Schülerschaft. „Ach Schatz, da kann nicht einmal ich was machen.“ „Das habe ich mir schon gedacht. Na komm dann lass uns mal losgehen.“ Er nickte und hakte sich bei mir ein. Meine ersten Stunden waren recht langweilig. Den Mädels habe ich nicht viel erzählt nur, dass ich überfallen wurde. Nichts vom Einbruch. Würde das nur noch mehr Aufmerksamkeit bringen und wenn ich ein was hasse, dann Aufmerksamkeit. Meine Schulzeit hier ist sowieso bald vorbei und dann muss ich mir überlegen was ich studiere. Wo ich wohne und was ich nebenbei mache, um Geld zu verdienen. Liam würde nach England ziehen, da er dort an der Middlesex Universität, Sportmanagement, studieren wird. Alles hing wirklich davon ab ob der VfL mich nehmen wird. Noch habe ich zwei Tage bis dahin. Am Nachmittag war ich beim Training und Frau Bohl hob zwar die Augenbraue, als sie mich sah, aber sagte nichts dazu. Erst nach dem Training hielt sie mich zurück. Wir setzten uns auf eins der Sportgeräte und ich sah sie an. „Also was muss ich auf den Fluren hören. Überfall?“ „Naja, bei uns daheim wurde eingebrochen und ich wurde niedergeschlagen. Ich konnte diese Typen zwar ausknocken, aber ich habe ein bisschen was abbekommen.“ Sie setzte sich neben mich und hob mein Kopf etwas. Das war etwas was nichts Unnormales zwischen uns mehr war. „Warum hast du mich nicht angerufen.“ Sie lehnte sich nach vorne und küsste mich. Lächelnd erwiderte ich diesen.
Ups, habe ich vergessen zu erwähnen, ich habe eine Affäre mit meiner Lehrerin. Das geht jetzt schon fast ein Jahr lang. „Lara, du weißt wir müssen aufpassen.“ Meine Stimme war leise. „Ich habe dieses Versteckspiel wirklich satt.“ „Denk dran, du bist immer noch verheiratet. Auch wenn er ein Schwein ist.“ „Ich lasse mich Scheiden.“ Überrascht sah ich sie an. „Was?“ „Naja, du rätst es mir ja immer wieder und ich will das mit uns.“ Sie nahm unsere Hände zusammen und drückte sie. Ich schluckte und wusste nicht, was ich dazu sagen soll. Natürlich mag ich Lara und was wir haben ist aufregend und voller Nervenkitzel, weil wir wirklich aufpassen müssen das uns niemand erwischt, aber eine Dauerhafte Beziehung würde nie funktionieren. „Lara, wir können nicht.“ „Warum nicht. In einem Monat bist du nicht mehr meine Schülerin. Dann bist du 18 und wir können uns zusammen eine Wohnung suchen.“ „Ich möchte nicht, dass jemand herausfindet, dass wir zusammen sind. Wir schlafen seit einem Jahr zusammen, ich bin Minderjährig und deine Schülerin. Dafür könntest du verhaftet werden und deine Lizenz zum Unterrichten verlieren und das könnte ich nicht. Ich möchte nicht, dass dir etwas Schlechtes wiederfährt.“ Ich strich ihr durchs Haar und sie sah mich traurig an. „Das war’s also, ich dachte echt du würdest die Chance ergreifen von deiner Mutter wegzukommen.“ „Eigentlich, was das angeht haben wir uns angenähert. Sie ist sogar mit all ihren Sachen von Erfurt ins Krankenhaus um mich zu sehen.“ „Das macht aber den Rest nicht wieder gut. Ich war es der dich aus dem Scherbenhaufen den sie hinterlassen hat rausgeholt hat.“ „Ja, ich weiß doch.“ Ich lächelte sie an und küsste sie. „Komm mit.“ Sie zog mich in ihr Büro und schloss es ab. Danach drängte sie mich auf ihren Schreibtisch und küsste mich. So aggressiv wie ihre Küsse waren, erwiderte ich diese, bis es an ihrer Tür klopfte. Schnell zog ich mich zurück und richtete meine Klamotten und setzte mich an ihren Tisch und holte mein Buch heraus. Sie ging zur Tür und öffnete diese. „Oh Direktor, was gibt es?“ Ich schaute nicht auf, sondern arbeitete weiter an meinem Referat. Naja wenigstens tat ich so. „Frau Neid.“ „Dr. Johannsen, hallo.“ „Oh, was ist denn mit ihnen passiert?“ Er kam herein und sah sich mein Gesicht an. „Überfall, bei mir daheim.“ Er nickte und schaute auf mein Buch. „Was machen sie hier eigentlich?“ „Oh, Frau Bohl half mir bei einigen Fragen zu meinem Referat. Sie wissen ja wie wichtig es für mich ist, den Schulpreis zu gewinnen.“ „Natürlich.“ Ein freudiges Aufblitzen sah ich in seinen Augen. Wenn es um Positive Publicity geht, ist er immer voll dabei. „Weil ich sie beide schon einmal hier habe? Es gab Gerüchte und auch wenn ich mir sonst nichts daraus mache, muss ich dem nachgehen.“ „Gerüchte, welche.“ Lara und ich sahen ihn interessiert an, hoffte ich nicht auf gerade diese Gerüchte. „Dass sie beide eine Beziehung haben.“ Ich grinste amüsiert und sah zu Lara. „Echt jetzt. Nichts gegen sie Frau Bohl, aber sie sind mir etwas alt.“ Lara lachte auf. „Ja, außerdem bin ich verheiratet.“ „Ja, ich fand es auch absurd, aber ich muss dem nun Mal nachgehen.“ „Diese Gerüchte wurden bestimmt nur gestreut, weil Frau Bohl mich für die 1. Mannschaft vorgeschlagen hat, aber diese Stelle habe ich mir selbst hart erarbeitet.“ Er nickte. „Das ist richtig, sie sind unsere beste Schülerin. Es ist wirklich Schade das sie dieses Jahr ihren Abschluss machen.“ Ich lächelte ihn an. „Danke, aber deswegen falle ich nicht freiwillig durch.“ Er lachte auf. „Gut, dann will ich nicht stören. Vielleicht würde es helfen, wenn sie die Tür nicht geschlossen halten.“ Er ging und ich schaute zuerst wieder auf mein Buch. „Ok.“ Sie stand auf und schloss die Tür erneut. „Siehst du und genau das wollte ich vermeiden.“ „Franzi, wir haben es jetzt 11 Monate geschafft, also warum nicht noch einen.“ „Es ist zu Gefährlich. Ich werde sehen wer diese Gerüchte gestreut hat und mit einem der anderen Mädels schlafen, aber bis dahin müssen wir getrennt bleiben.“ „Na gut, auch wenn mir überhaupt nicht Recht ist, dass du mit einer dieser Schnepfen schläfst.“ Sie seufzte auf. Ich küsste sie ein letztes Mal, bevor ich das Büro verließ. Mit meinem Rucksack auf der Schulter lief ich in mein Zimmer. Mist, wer könnte das Gerücht gestreut haben. Von meiner Beziehung zu Lara wusste niemand etwas, nicht einmal Liam. Waren wir wirklich so unvorsichtig.