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Zeitverschiebungen und "brauner" Ärger

Kurzbeschreibung
GeschichteMystery, Familie / P16 / Gen
Catherine Corrigan Derek Rayne OC (Own Character)
20.01.2020
20.01.2020
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20.01.2020 12.242
 
In diesem Moment erschien jedoch Euangelion. "Ihr solltet mal bei Julien Dubois in Straßburg vorbeischauen... er hat sich gemeldet und meinte, da wären Flaggen aufgetaucht, die er... nie gedacht hätte auf der Straße zu sehen..." Der Höllenfürst und Astaroth seufzten hörbar. Kurz darauf erschienen die vier Engel in der Eingangshalle von Julien Dubois Haus. "Bonjour. Danke, dass ihr gekommen seid. Das müsst ihr euch ansehen, ich dachte erst ich spinne, aber selbst bei mehrmaligem hinsehen  ... waren die Flaggen immer noch da." wurden sie von Julien in Empfang genommen. "Am besten ihr kommt mit auf den Balkon, von da aus könnt ihr es am besten sehen." Die vier Engel folgten dem Priester. "Überrascht und erschrocken starrten sie auf die Flaggen.
"Ach du Schande!" rief der höllische Botschafter. "Was zum Geier hat das zu bedeuten?" überlegte Metatron laut. "Das ist doch das Hakenkreuz, aus dem zweiten Weltkrieg, oder?" fragte Euangelion nach, da er vor seiner Tätigkeit in der Botschaft niemals auf der Erde gewesen war. "Ja, das ist das Hakenkreuz. Fehlt nur noch, dass Hitler hier rumspringt." antwortete Astaroth. "Unwahrscheinlich ... soviel ich weiß hatte der seinen Hauptsitz in Berlin. Aber seht mal, wenn mich nicht alles täuscht sind das da unten SS-Soldaten. Zumindest haben sie die gleichen Uniformen an, wie damals im zweiten Weltkrieg." sagte der Höllenfürst. "Sag bloß im zweiten Weltkrieg warst du auch?" fragte Metatron. "Gezwungenermaßen ... nur war das die Zeit in der ich recht oft in der Hölle verbracht habe. Ich fand diese Zeit schrecklich. War mir zu blutig und zu primitiv. Kommt mit, wir sollten uns diese Soldaten mal näher ansehen."
Sie tauchten in der Nische vor der Eingangstür wieder auf und traten auf die Straße.  „Sie wünschen, Zivilist? Wie ist ihre Dienstnummer? Warum treiben Sie sich auf der Straße herum?“ fragte der eine Soldat schneidend und fast etwas mechanisch. Das Gesicht des Soldaten war emotionslos. „Dienstnummer? Seit wann brauche ich als Angehöriger der Herrenrasse eine Dienstnummer?“ fragte der Höllenfürst verächtlich. „Ich bin Lucian Reimann, Sie wissen schon, der Waffenproduzent.“ Sofort salutierten beide Soldaten. „Heil Hitler, Herr Reimann! Ihre Waffen leisten hervorragende Dienste im Feld. Welch Freude Sie kennen zu lernen!“ riefen sie beide gleichzeitig – immer noch keinerlei Emotion in der Stimme. Der Höllenfürst zog eine Augenbraue hoch. „Freut mich zu hören…“ murmelte er. „Und das ist mein Freund Dr. Dahle-Laut.“ „Heil Hitler, Dr. Dahle-Laut!“ Astaroth war zu einer blonden Schönheit geworden, die sich an Sandalephon schmiegte und den Soldaten die Geliebte vorspielte. „Und mein Sekretär Eugen Löwe…“ „Heil Hitler!“ grüßten die Soldaten. „Falls Sie etwas an den Nachfolger des göttlichen Führers Adolf Hitler, Generalfeldmarschall Hitler Adolf-Heinrich Möller, übermitteln wollen, Volksgenosse Reimann, melden Sie sich gern bei Feldwebel Schultz im Straßburger Hauptquartier!“ Der Höllenfürst nickte. „Danke, Gefreiter.“ sagte er.
Die beiden Soldaten salutierten nochmals und marschierten davon. „Eugen Löwe, Lucifer? Wie bist du darauf gekommen?“ fragte Euangelion belustigt. „Euange – Eugen ist da naheliegend und Lion ist englisch für Löwe… kam mir logisch vor. Und so viel Zeit zum Überlegen hatte ich nicht.“ antwortete der Höllenfürst mit schiefem Grinsen. „Kamen die euch auch irgendwie… tot vor? Also ich meine jetzt nicht wirklich „wandelnde Tote-tot“ aber… tot?“ fragte Astaroth nachdenklich. „Ja… irgendwie sehr kontrolliert, sehr gefühlsarm. So als hätte man Roboter vor sich, aber sie waren sterblich, menschlich, aus Fleisch und Blut...“ „Die Nazis schicken in Besatzungsgebiete wohl nur Soldaten denen sie inzwischen alle Gefühle abtrainiert haben… Ich habe in den Gedanken der beiden gelesen, dass sie mehr Blut an ihren Händen haben als Jack the Ripper je hatte!“ meinte Sandalephon verächtlich. „Aber wie kommen Nazisoldaten nach Straßburg? Okay, ja, das war während der Nazizeit deutsch, aber… wir haben das 21. Jahrhundert!“ meinte Euangelion, „Habe ich zumindest gelesen…“ fügte er noch hinzu.
„Ja… interessante Tatsache…“ In diesem Moment klingelte das Mobiltelefon des Höllenfürsten. Überrascht nahm er es heraus und starrte einen Moment lang auf das, was ein Iphone sein sollte. Und auch Sandalephons Telefon klingelte. Ebenso verblüfft blickte der auf seins… eigentlich bevorzugte er Blackberry, doch nun hatte er ein identisches Gerät wie der Höllenfürst in der Hand auf dem „DRF Mobil VEB Berlin“ stand. Er nahm das Gespräch an und hörte Ilse, die rief: „Ist Lucian da? Simon ist hier – mit irgendwelchen Soldaten in SS-Uniformen. Er meint, ich hätte kein Recht sein Haus zu verschenken und die wollen mich in ein Altenheim bringen! Und Thalia und Chrisathea bezeichnen sie als Dinarisch-Alpin und fragen nach irgendwelchen Passierscheinen… Und Södersen ist gerade gekommen. Die wollen ihm die Schanklizenz entziehen, von wegen er vergifte Arier! Und ich erreiche Lucian nicht!“
Der Höllenfürst hatte Nick Boyle in der Leitung. „Ich bin in New York, Lucian, ähm… oder sollte ich besser sagen in Neu-Amsterdam… Hier wird morgen irgendwie der „Tag der Arisierung“ gefeiert und ich finde das irgendwie komisch. Ich meine, gut, im 17. Jahrhundert wurde New York als Nieuw Amsterdam gegründet, aber… mal ehrlich… und wieso quatschen die Leute hier um mich herum deutsch?“ „Ich bin gerade in Straßburg… hier ist auch einiges komisch… ist wohl ein Fall für die Botschaft. Ich melde mich wieder.“ Er legte auf und sah hoch. „Vater, du nimmst Norderney bitte sofort wieder aus der Zeitlinie! Genauso wie die Botschaft! Ich bin mächtig, aber so mächtig nicht!“ zischte er. „Ist geschehen, mein Sohn. Das Gespräch zwischen Sandalephon und Ilse hat sich aber so gesehen nicht  erledigt. Und um den Rest müsst ihr euch auch kümmern und das schnell, denn sonst wird sich die Begebenheit mit den Apokalyptischen Reitern nicht ereignen und du weißt, was das für dich, die Botschaft und euch alle heißt… keine Raynes, keine Katherine-Lucia, keine Ehen zwischen Selvaggia und dir, Hagiel und Mathilde, Katherine und Sandalephon oder Sariel und Catherine… und Michael und Maria werden sich ebensowenig kennen lernen wie Thalia und Kerubiel, Samyaza und Frederica oder Euangelion und Elisa…“ In der Hand des Höllenfürsten zerbarst das Mobiltelefon. „Wie lange?“ fragte er mühsam beherrscht. „Vier Wochen – mehr habt ihr nicht!“
Im nächsten Moment standen sie wieder im Wohnzimmer des jungen Theologen. "Wollt ihr einen Drink, auf den Schreck?" fragte er und gab jedem von ihnen ein Glas mit einem Schluck Whiskey. Dankbar nahmen sie es an. Lucifer ging an die geöffnete Balkontür und zündete sich eine Zigarette an. "Seit wann ist das so?" fragte Euangelion. "Erst seit heute glaube ich. Ich war in meinem Arbeitszimmer und habe gearbeitet und dann gerade noch die Mail an Lucifer verschickt und ... wollte mir etwas zu Trinken holen und als ich auf den Balkon trat, ist es mir aufgefallen. Auch an meinen Büchern! Ich habe Theologie studiert, nicht... Hitlerlogie... Aber in den "neuen" Büchern, die ich plötzlich auf dem Schreibtisch liegen hatte wird Hitler als Weltretter verherrlicht und er ist der Gott... ich meine allen Ernstes! Sowas wie in der "Lohngrin-Sage". Er ist der von einem "Nordischen Göttergeschlecht gesandte Heiland"! Es gibt... ich... ich habe sofort auf der Seite von Notre Dame nachgesehen... das ist jetzt nicht mehr Notre Dame sondern die "Nationalsozialistische Hochkathedrale Île de la Cité" Das ist total widerlich! Onkel Pierre ist in Rom und war nie Erzbischof... Und der Papst - ich habe mit Onkel Pierre telefoniert - steht unter dem Druck der Nazis. Katholizismus ist nicht mehr gewünscht - nur noch in "Arischer Form" - und sie wollen durchsetzen, dass Hitler als Christus anerkannt wird..." antwortete Julien. Astaroth und Sandalephon sahen ihn entsetzt an. "Nazisoldaten. Echte emotionslose Nazis... fast wie wandelnde Tote. Wir müssen schnell herausfinden wer dahintersteckt." murmelte der höllische Botschafter leise, und trank nervös einen Schluck seines Whiskeys.
"So etwas würde ich diesem Hitler zutrauen." überlegte Metatron. "Möglich nur wie und warum?" antwortete Astaroth. "Das müssen wir herausfinden. Julien, wollt ihr mitkommen du und Cendrillon oder ..." "Wir kommen mit! Ich bleibe nicht hier in dieser Nazistadt!" wurde Metatron von der verängstigten Freundin Juliens unterbrochen. "Na dann, wir haben im Boulevard Haussmann in Paris viele Schlafzimmer und das Haus ist eh so leer, seit alle woanders wohnen." sagte Metatron. "Wir kommen gleich wir holen nur noch ein paar Sachen." antwortete Julien, griff nach der Hand seiner Freundin und zog sie mit sich ins Schlafzimmer um ein paar Klamotten zu packen. "Gut. Dann werde ich mich mal zurückziehen. Ich habe noch ein paar geschäftliche Dinge zu erledigen. Wegen der Sache mit den Nazis ... werden wir sehen." Der Fürst der Hölle trank seinen Whiskey aus, stellte das Glas wieder hin und verschwand.
"Wann bist du denn gestern Abend wieder gekommen? Wir haben dich gar nicht mehr gesehen." fragte Ilse, als sie ihrem Ziehsohn einen Kaffee hinstellte. "Ich war im Arbeitszimmer." Ilse seufzte. "Lucifer, du weißt, dass morgen  Abend diese Fronleichnahmsprossesion stattfindet?" fragte Selvaggia ihren Mann vorsichtig. "Hab davon gehört. Solange keiner von mir verlangt mitzulaufen oder es anzusehen." murmelte er. "Nein ich würde aber gerne zwei drei Stationen mitgehen." Er sah seine Frau kurz an. "Kannst du doch." Selvaggia nickte. "Ich wollte es nur gesagt haben." Nachdem sie ihre Kinder im Kindergarten abgeliefert hatten verabschiedeten sie sich noch in der Kita mit einem flüchtigen Kuss und gingen zur Arbeit.
Während Selvaggia wie immer mit Feuereifer bei der Sache war, da ihr die Arbeit sehr gut tat und sie froh war, endlich eine Aufgabe zu haben, war ihr Mann heute nicht so ganz bei der Sache. Er grübelte noch etwas über die ungewöhnliche Begegnung mit den Nazis in Straßburg nach. Er ahnte noch nicht, dass dies für die nächsten zwei bis vier Wochen seine vorerst letzte Vorlesung sein würde. Jedoch war die Stunde wie immer sehr spannend und aufschlussreich für seine Studenten, da er sich ganz gut unter Kontrolle hatte. Auch wenn ein paar Studenten merkten, dass ihn etwas beschäftigte.
"Machen wir mal wieder eine Exkursion, Dr. Rayne?" Die letzte zur Milvischen Brücke war echt klasse! Und allgemein macht das Lernen bei Ihnen richtig Spaß!" sagte einer seiner Studenten, der alle seine vier Kurse besuchte. "Danke für die Lorbeeren, Signore Castello. Mal sehen, ich hätte noch drei Exkursionen geplant, wobei eine an zwei Stationen ginge und etwas länger dauern würde, ihr also den ganzen Samstag einplanen müsstet." antwortete er. "Das ist egal, für Sie opfere ich gerne meinen Samstag." meinte eine seiner Studentinnen, die ebenfalls alle seine vier Kurse belegt hatte, was ihn zum lächeln brachte. "Na dann werde ich mal überlegen, vielleicht machen wir dann demnächst an einem Samstag eine Exkursion zum Limes, in den Parco degli Acquedotti und zum Kolosseum, das könnte ich verbinden." Bei dieser Aussage reagierten seine Studenten sehr begeistert. "So jetzt aber weiter, wir waren gerade bei den Gottheiten im römischen Reich." fuhr er fort. "Signora Tardi, haben Sie bitte noch einen Moment für mich." sagte er am Ende der Vorlesung, etwas distanzierter als sonst. "Ja sicher Dr. Rayne." antwortete sie und trat neben sein Pult. Er griff ihre Hand und zauberte sie beide in sein Wohnzimmer in Rom. "Wo sind wir?" "In Rom, in meinem Palazzo." Er setzte sich in einen Sessel und Elisa setzte sich ihm gegenüber.
"Ich habe gehört, du möchtest weiterhin Geschichte in Rom und dann ab nächstem Semester Informatik in Paris studieren und meine Hiwine bleiben? Ist das richtig?" Die junge Frau nickte. "Ich weiß von Derek, dass die Informatikkurse am Dienstag und Mittwoch stattfinden und ich wollte dir den Vorschlag machen an diesen beiden Tagen nur an der Sorbonne zu studieren, weil sich die Zeiten ohnehin überschneiden. Ich wäre damit mehr als zufrieden, wenn du wirklich weiterhin bei mir Geschichte studieren willst und wenn ich mir so deine bisherigen Leistungen in den verschiedenen Kursen so ansehe ... hast du mehr Interesse an Göttern der Antike und Architektur der Antike, zumindest sind deine Leistungen in diesen Kursen besser." sagte er. "Ja, das stimmt. Daran dachte ich auch schon, denn dann ist es nicht so schlimm und ich möchte wirklich gerne auch weiter bei Ihnen studieren, weil Ihre Art zu unterrichten echt megaklasse ist, selbst wenn Sie mal nicht so locker sind, wenn sie mal schlechte Laune haben oder es Ihnen nicht so gut geht ... trotz dessen unterrichten Sie sehr interessant. Und sie können auch gerne privat zu mir kommen, wenn Sie Hilfe brauchen, bei dem Computerkram." antwortete Elisa Tardi.
"Danke das ist sehr nett von dir, Elisa und ich werde das Angebot wegen der Hilfe gerne annehmen. An den beiden Tagen wo du nicht da bist komme ich dann auch allein zurecht. Notfalls habe ich ja noch die Magie, wenn alle Stricke reißen." antwortete er grinsend. "Und Sie sind mir wirklich nicht böse?" fragte sie etwas besorgt. "Nein, natürlich nicht. Sie bleiben mir ja in zwei Kursen erhalten und ich denke Sie sollten sich Ihren Traum Informatikerin zu werden erfüllen." Sie lächelte. "Danke Dr. Rayne." Er lächelte und begleitete sie zur Tür. Er griff nach seinem Macbook und mit einem Fingerschnippen zauberte er sich erst den Stapel mit den Hausarbeiten der Exkursion in die Hand und dann sich selbst nach Norderney in sein Arbeitszimmer, legte dort alles auf den Schreibtisch und lief in die Küche wo er von Ilse wie immer einen Pharisäer erhielt.
In diesem Moment hörte er Sandalephon in seinen Gedanken. "Signorita Farese hat von ihrem Bruder gehört, dass du mit deinem letzten Kurs - im letzten Jahr - in meinem römischen Bad warst. Deine Studenten waren ja wohl begeistert. Da ist mir der Gedanke gekommen, dass du das mit deinem Donnerstags-Kurs nochmals wiederholen könntest. Wann immer du willst. Und nimm Signorita Farese mal mit. Ich glaube nämlich, dass dein Hausmeister in Rom, der eine von deinen Studenten, Sebastiano irgendwas, gut zu ihr passen würde. Der machte einen sehr netten Eindruck als ich bei der einen Vorlesung neben ihm saß." "Du kommst auf Ideen - aber der Ausflug ist eine gute Idee... mit dem Kurs über die Götter will ich in die Vatikanischen Museen, und mit dem Kurs über Frauenrollen im Alten Rom werde ich vielleicht Bodenmosaike und ähnliches in Pompeji ansehen... Und die Farese hat doch Kat angegriffen und ihre Brieftasche beschmiert... war die das nicht?" Sandalephon lachte leise in seinen Gedanken. "Ja - aber seit wir sie vor der Hirntransplantation bewahrt haben ist sie friedlich geworden."
Kat mischte sich ein. "Haben Euangelion und Astaroth schon etwas wegen der Nazis und der Hakenkreuzflaggen in Straßburg rausgefunden? Hier in Rom, wo wir gerade sind, ist nämlich gerade ein Faschistenaufmarsch." In diesem Moment klingelte es. Der Höllenfürst teilte es Kat und Sandalephon mit, da er plötzlich laute Stimmen hörte. Ilse schrie jemanden an. Als er hinzutrat sah er zwei Männer in schwarzen Ledermänteln. Beide hoben ruckartig die rechte Hand und riefen: "Heil...!" "Ich heile niemanden! Da wenden Sie sich an Dr. Dale-Ponte oder Dr. Rass, den Viehdoktor." unterbrach der Höllenfürst die beiden. Er legte sanft einen Arm um Ilses Schulter. "Darf ich fragen was Sie wollen?" "Sie sind Dr. Dr. Lucian Rayne?" "Richtig, Lucian Beliael Rayne..." "Sie sind kein Reichsdeutscher, sondern ein Zugewanderter aus... Amerika oder England?" "Wer will das wissen? Und wieso?" "Ich bin Rottenführer Heinkes! Wir sind auf Antrag von Obertruppführer Reinhart Meier hier - dem Sohn von Frau Ilsebil Meier und..." "Sie meinen Simon?" "Er hat seinen Vornamen geändert zu einem reichsdeutschen arischen Namen!" schnarrte der andere.  "Und der Herr Meier will was?" fragte der Höllenfürst eisig. "Obertruppführer Meier möchte sein von seiner Stiefmutter rechtswidrig verschenktes Haus wieder in arischen Händen wissen und nicht in denen eines Ausländers!" bellte der andere SA-Mann.
"Ich vermute er will das Haus haben und macht sich dazu natürlich nicht selbst die Hände schmutzig sondern lässt Sie die Drecksarbeit machen, Rottenführer Heinkes! Sie und SA-Mann Brucher! Er ist nicht Manns genug sich mit mir auseinanderzusetzen. Es wundert mich nicht mal, dass Simon oder Reinhard, wie er sich ja jetzt wohl nennt...,  sich der SA angeschlossen hat und es geschafft hat schon zum Obertruppführer aufgestiegen zu sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei den Nazis die miesesten Sadisten, durchgeknalltesten Irren und größten Arschkriecher große Karrieren machten. Und Herr Meier ist in meinen Augen Abschaum, er spielt, er säuft... aber das ist ja in Ihrer Kultur "männlich". Er hat Freunde die Verbrecher sind und hat seinen Vater, der als Kapitän zur See fuhr, einfach nur für dessen harte aber ehrliche Arbeit verachtet! Und Ilse hat mir das Haus daher verkauft, da Willem Meier es ihr und nicht dem Sohn vererbt hat. Gibt es damit ein Problem?" "Reichsdeutsches Eigentum kann nur in Reichsdeutsche Hände gehen!" kreischte SA-Mann Brucher. Der Höllenfürst lächelte eisig, ging in sein Arbeitszimmer, das im Erdgeschoss lag und reichte gleich darauf dem SA-Rottenführer ein Dokument.  Der öffnete das erstaunt und nahm Habachtstellung an. "Dr. Rayne! Ich meine SS-Brigadeführer Rayne! Ich... wir konnten ja nicht wissen... und ihr Ariernachweis, bis ins Mittelalter - makellos!"
Der Höllenfürst lächelte eisig. "Wo das nun geklärt ist, Rottenführer... Ich mag keine Wildschweine auf meinem Grund und Boden! Also gehen Sie! Außerdem... über Norderney wachen Kräfte, Rottenführer... denen Sie nicht gewachsen sind... Himmel und Hölle..." In diesem Moment kamen drei Männer in SA-Uniformen über die Terrassentür, die der Höllenfürst offen gelassen hatte, herein. "Ich werde es genießen diese alte Schachtel vor die Tür zu setzen. Dann haben wir auf Norderney ein Hauptquartier das der SA würdig ist und ich kann diesen ganzen Seemannsmist rauswerfen lassen, diesen ganzen Trödel, den die Alte behalten hat und den mein Vater angesammelt hat." "Und diesen Rayne... heißt ja er wäre der Teufel. Dieser Viehdoktor, den du hast einsperren lassen, meinte das ja." "Blödsinn! Wer glaubt an was anderes als den heiligen Führer, der zurückgekehrt ist und dem Reich Größe gebracht hat! Wie Lohengrin, der Schwanenritter. Der Hüter des Grals!" rief Simon-Reinhart Meier theatralisch. Der Höllenfürst, dem Ilse und die beiden SA-Leute gefolgt waren, klatschte spöttisch in die Hände. "Sie betreten widerrechtlich Privatgrund, Obertruppführer... Ich werde mich über Sie beschweren, bei SS-Reichsführer Wendler!" Der SA-Rottenführer machte Simon Meier - wie er dachte unbemerkt, doch vom Höllenfürsten natürlich registriert - ein Zeichen zu verschwinden. Die fünf Männer rückten ab.
Der Höllenfürst sah hoch. "Ich hatte dich eindringlich gebeten Norderney und die Botschaft aus der Zeit zu rücken!" zischte er. "Du... du bist bei der SS?" fragte Ilse mit Entsetzen in der Stimme. Er lächelte sie an. "Ilse, ich kann mit einem Fingerschnippen alles sein. Von daher... nein... aber ich war in der Nazizeit ziemlich beschäftigt... gab einiges an Eingängen da... viele SS-Leute, KZ-Wächter... Glaubst du ich wäre da wirklich involviert gewesen? Ich wollte die nur loswerden... ich habe keine Lust mich neben diesem Fall und dem Beenden dieses Nazi-Wahnsinns auch noch wieder mit diesem Idioten Simon - oder neuerdings Reinhart - zu tun zu haben! Ich habe viel zu viel Respekt für dich Ilse! Du bist wie meine Mutter! Die Einzige, die es wagen kann mir die Leviten zu lesen, ohne dass ich sie in Grund und Boden stampfe! Außer dir lasse ich mir sowas nur von Vater bieten!" Er nahm sie liebevoll in den Arm. "Ich bin kurz bei Vater, Mutti. An sich wollte er die Insel aus der Zeit rücken... zumindest hatte ich ihn drum gebeten."
Er verschwand und tauchte im Himmel wieder auf. "Was soll der Mist? Ich dachte, wir wären uns einig, dass Norderney aus der Zeit gerückt wird!" "Schon, ist es jetzt auch, aber ich wollte dir klar machen, was passieren kann... Ilse würde ohne deinen Schutz und ohne ihre Entscheidung dir das Haus zu schenken in einem Altenheim landen - oder wenn Simon Meier es schaffen würde sie genug in dieser kontinuierlichen Nazizeit... nun, in Misskredit zu bringen, würde sie wohl gleich im KZ landen... und auch sonst... Ilse braucht euch genauso wie ihr sie, Lucifer." "Das weiß ich. Ehrlich gesagt will ich gar nicht wissen was Selvi, die Kinder und ich ohne Ilse machen würden... Und in Zukunft würde ich ihr gern die Begegnungen mit ihrem ungeratenen Mistkäfer von Sohn ersparen!" "Er wird - wenn ihr alles wieder ins Lot gebracht habt - im Gefängnis landen. In der modernen Zeit nimmt man vieles was in der Nazizeit üblich war nicht hin. Aber Norderney ist jetzt aus der Zeit gerückt. Metatron hat sich vor einer Woche dort ein Haus gekauft und wird ebenfalls mit Cassandra, Jan und Samuel-Bastien auf die Insel kommen. Paris ist zu zentral. Das hatten die Nazis eingenommen. Fährverkehr wird nur eingeschränkt nach Norderney möglich sein. Auch die Mahmouri-Schwestern, Sylvie Perrault und ihre Kinder und Laura Berger werde ich ebenfalls nach Norderney schicken. Die beiden Kindergärtnerinnen werden mit Thalia genug zu tun haben eure Kinder zu hüten und Frederica und Samyaza werden Lehrer mit Metatron auswählen um eine entsprechende Schule auf der Insel aufzubauen Calliope wird auf der Insel bleiben, ebenso Chrisathea. Und du rufst bitte die Raynes von Angel Island nach Norderney. Sariel und Catherine werden auch  mit Said und  Stella hinkommen. Auf der Insel werden extra ein Gebäude für einen Kindergarten und eine Schule erscheinen."
"Na gut, sie können bei mir unterkommen und sicher auch bei Kat und Sandy... wobei der Papst kommen wollte..." "Das wird er auch - nachdem ihr den Fall gelöst habt wird die Zeit neu beginnen - so wie sie vor dieser Nazizeit gewesen wäre. Aber... Sariel und Catherine haben bereits ein Haus auf Norderney, Derek und Rachel haben von Sandalephon eins geschenkt bekommen... es steht in der Nähe von seinem und Katherines Haus. Er hat es ihnen als "Brautpreis" geschenkt, sehr altmodisch, Derek war auch etwas entsetzt, genauso wie Rachel... aber die Chance nah bei ihrer Ältesten zu sein... nun... und Astaroth hat das Haus wo er eingezogen ist Sandalephon abgekauft. Mach dir also keine Gedanken."
"Nun gut... In Rom ist aber schon Rodrigo der Papst, oder?" "Nein... Die Nazis haben auf der Erde eine Vormachtstellung erlangt, die  es ihnen ermöglicht hat Einfluss darauf zu nehmen. Der Vatikan ist nicht das oder der, den du kennst... und auch Deutschland nicht!" Verächtlich schnaubte der Höllenfürst. "Ja, das habe ich mitgekriegt. Führerkult und ähnliches, Hitler, dieser Verrückte als "wiedergekehrter Gralsheini" - ich frag mich wie blöd die Leute sein können. Ich hoffe ja nicht, dass die beiden Kirchen auf der Insel inzwischen "Nationalpolitischen Weihestätten" verkommen sind!" Ein Schmunzeln war die Antwort. "Nein, Pfarrer Böttcher und Pastor Bente haben das vehement verhindert. Pfarrer Böttcher meinte sogar er würde die Kirche eher als satanischen Tempel hergeben als für so einen Idiotenkram - und bei Pastor Bente war Astaroth gerade und hat die SA- und SS-Abordnung vertrieben." "Sehr gut. Auf Norderney will ich so einen Mist nicht sehen! Ich werde mich beim Böttcher auch persönlich bedanken. Und Henrik... der ist hoffentlich nicht im Gefängnis, sondern daheim! Immerhin ist er der Vater von Lucas Freundin Fenja!" "Selbstverständlich ist er daheim, Lucifer. Norderney ist jetzt aus der Zeit gerückt!" "Danke!" knurrte der Höllenfürst und verschwand ohne ein weiteres Wort.
Er erschien vorm Haus des Tierarztes und ging in die nebenseitige Praxis. Hier verarztete der Veterinär gerade den kleinen Hund der Bibliothekarin. "Und dann haben diese widerlichen SA-Kerle meine Pimpernella getreten, Dr. Rass!" wetterte die Frau. "Henrik, Frau Sörensen." begrüßte er die beiden. "Was hat ihre Pimpernella denn?" "Die haben dem kleinen Westie das Bein gebrochen! Diese Tierquäler, diese elenden!" knurrte der Tierarzt. "Und mich wollte Simon Meier in den Knast stecken weil ich ihm freundlich abgeraten habe sich mit dir anzulegen. Aber die Handlanger die er beauftragt hat... Tja... zufällig kam Michael um die Ecke und hat da einen Ausweis gezückt, da sind die fast vor ihm auf die Knie gefallen und haben ihm die Füße geküsst. Nachher hat er mir grinsend erzählt, dass er sich selbst zum Reichskriminaldirektor für die Inseln und Friesland ernannt hat und meinte, du würdest sicher was ähnliches tun um mit Simon Meier fertig zu werden." Der Höllenfürst grinste. "Ja - aber ich habe mich zum Brigadeführer der SS gemacht und Simon - oder jetzt Reinhart - Meier ist ja nur Obertruppführer der SA... die braune "Klotruppe" der Nazis..." Der Inselveterinär prustete los und die Bibliothekarin kicherte. "Gut gemacht, Dr. Rayne! Aber zum Glück sind diese Vollidioten jetzt alle von der Insel runter." "Ich muss schon sagen, Lucian, mit deinen Brüdern und dir und euren Kindern und den Ponys ist es auf der Insel wirklich interessanter geworden. Und jetzt hat deine Frau auch diese wunderschöne Lipizzaner-Stute. Ein Prachttier. Wundert mich, dass sie das auf dem Staatsgestüt rausgerückt haben..."
Der Höllenfürst grinste. "Sie haben halt Allegra Maestosos Qualitäten nicht erkannt und Selvi kann mit Pferden umgehen. Das war Liebe auf den ersten Blick - zumal die Stute heißt wie unser Nesthäkchen. Aber ich wollte nur vorbeischauen, weil der Meier meinte, du wärest eingebuchtet weil du ihn vor mir gewarnt hättest... Aber gut zu wissen, dass Mike da war. Den Gestapo-Schergen hätte ich ihm als Idee nicht zugetraut, alle Achtung. Ich schau dann mal beim Pfarrer vorbei. Der hat denen wohl gesagt er würde die katholische Kirche eher zum Satanstempel umfunktionieren bevor sie zur Nazikultstätte wird." Die Bibliothekarin sah den Höllenfürsten erst überrascht an, dann begann sie zu lachen. "Der neue Pfarrer passt hier absolut her, wirklich Dr. Rayne. Auch schon Halloween hat er ja begeistert mitgemacht. Dieses Jahr will er sich als Zombie-Mönch verkleiden, meinte er." Die zwei Männer grinsten einander an, dann verabschiedete der Höllenfürst sich und machte sich auf den Weg zum katholischen Pfarrhaus.
Der Geistliche kam ihm schon entgegen, offensichtlich auf dem Weg zum evangelischen Kollegen. "Dr. Rayne, Sie glauben nicht was mir heute passiert ist!" begrüßte er den Höllenfürsten. "Doch, ich habe schon mitgekriegt, dass diese SA-Typen hier Kultstätten eröffnen wollten. Aber machen Sie sich keine Gedanken, Norderney ist Dank Vater aus der Zeit gerückt und Sie und die Inselbewohner sind hier absolut sicher, Pfarrer Böttcher! Wir werden auch einige Mitarbeiter aus der Botschaft in Paris hierher verlegen um hier besser arbeiten zu können und auch mein... "Cousin" Professor Dr. Derek Rayne, er ist Inhaber des Lehrstuhls für Theologie an der Sorbonne - wird mit Familie herkommen, ebenso mein Höllenverwalter Samyaza mit Freundin, einige Lehrer des Lycée des Seraphin und Kindergärtnerinnen. Wir haben einige Kinder und Schüler in der Familie und erweiterten Familie. Einige sind katholisch. Wir werden etwas zusammenrücken aber ich bin sicher, dass sich da sehr nette neue Bekanntschaften und Freundschaften entwickeln, Hochwürden. Und ich gestehe, ich war wider Willen beeindruckt, als Vater mir erzählt hat, dass Sie die katholische Kirche lieber mir als den Nazis überlassen würden." Der Pfarrer grinste. "Na, irgendwie sind Sie ja wenigstens... sagen wir mal christlich... wenn auch als Gegenpart. Das ist mir allemal lieber als die Verehrung eines Durchgeknallten." Der Höllenfürst klopfte ihm auf die Schulter. "Lassen Sie sich von Hinnerk Bente, Astaroth, meinem Sekretär Euangelion und auch von Mathilde hier und da ein wenig unter die Arme greifen, Herr Böttcher, und glauben Sie mir, Sie werden der coolste Pfarrer werden den Norderney je hatte! Sie haben schon viele Fans gewonnen als Sie letztes Jahr Halloween mitgemacht haben."
"Danke, das hat auch Spaß gemacht. Aber ich werde mit Hinnerk mal schauen wie wir das kirchliche Leben hier während dieses Irrsinns aufhalten... Wobei... liegt das daran, dass wir aus der Zeit gerückt sind, dass ich mich daran erinnere, dass die Nazis seit 1945 eigentlich Geschichte sind?" Der Höllenfürst nickte. "Ach ja... Frederica kommt auch und Sie sollten vielleicht Hagiel dazubitten... und Derek kann sicher auch hier einiges bewegen. Aber es wird wohl nur zwei Wochen dauern. Länger wäre gefährlich."
Er machte sich wieder auf den Weg nach Hause und begegnete Elisa Tardi, die ihm entgegen kam. "Dr. Rayne!" rief sie. "Haben Sie gesehen, dass Ihre Vorlesungen plötzlich nicht mehr über römisch-hellenische Antike sind sondern über "Nordische Heldenzeit" und "Asenkult" und ähnliches?" Abrupt blieb der Höllenfürst stehen. "Wie bitte?" fragte er konsterniert. "Ja, hier, schauen Sie selbst, im Vorlesungsverzeichnis. Ich habe das aktuelle mal neu ausgedruckt, weil ich komische Meldungen bekam als ich das Tafelbild vom letzten Mal hochladen wollte. Das was wir selber in unser Buchskript übertragen sollten - auf der freien Seite... und einige von den anderen haben das nicht mehr komplett hingekriegt und da... na ja... aber hier..." Sie reichte ihm einen Ausdruck. "Montag: "Heldenhaftes Ariertum - Geschichte der Arier." Dienstag: "Die tugendhafte Herrin des arischen Herdes - Mutter, Heldin und Gefährtin". Mittwoch: "Germania - des Führers Hauptstadt". Donnerstag: "Die Asen und Ragnarök - Vom großen Kampf des Heldenvolkes." las er halblaut und sah entsetzt zu Elisa. "So einen Schwachsinn würde ich niemals unterrichten! Ich finde ja schon die Montagsvorlesung die ich regulär halte - über das frühe Christentum - grenzwertig und mache das nur wegen der... Uni und der Stadt... aber das... Nein!" "Ich war auch erschrocken. Übrigens sind Dr. Bragi und Exzellenz St. Cyr mit Familien eingetroffen - und Dr. Bragi hat meine Mama mitgebracht. Sie versteht sich ausgezeichnet mit Ilse und Chrisathea." Sie grinste. "Das sind schon mal die ersten guten Nachrichten. Wo kommst du unter? In Sariels Haus?" "Oh - nein... sie haben es mir angeboten, die Bragis, meine ich, aber dann haben Signore Archangelos und Frau Dr. Teufel mir angeboten, dass ich bei ihnen wohnen kann. Da hätte ich mehr Ruhe - weil sie ja noch keine Kinder haben."
Gemeinsam kamen sie auf der Seite an auf der die Terrasse lag. "Onkel Lucifer!" rief Said-Angelo glücklich und rannte ihm entgegen. Auch Jan war begeistert - genau wie Samantha, die mit Metatron und Cassandra gekommen war. "Können wir ausreiten? Tante Selvi will auch mitkommen! Sie hat ja jetzt auch ein so schönes Pferd... und sie hat uns erzählt, dass es Allegra Maestoso heißt. Das ist so toll!" Selvaggia lächelte. "Natürlich, ich freue mich schon!" stimmte sie sofort zu. "Können wir machen, Kinder, aber erstmal muss ich in Rom anrufen und dem Unipräsidenten mitteilen, dass ich die nächsten Vorlesungen nicht halten werde." Elisa räusperte sich. "Das wird dann wohl ihr Assistent machen, der Doktorand Major Adolf Helmers. Ich habe mir erlaubt schon anzurufen - mit Euangelion - und da ist noch was... der Unipräsident ist nicht Professor Dr. Gentile sondern ein Heinrich Adomat... irgendein deutscher... ähm... also er ist Professor für Arianistik - ich habe mal nachgeschaut... also das ganze ist so eine Art Geschichtsfälschung von wegen "Die Arier als Herrenrasse" und so weiter." erklärte sie ein wenig verlegen. "Sehr schön, dann ist das erledigt?" Euangelion nickte. "Daher wissen wir ja, dass Major Helmers das übernimmt." Der Höllenfürst seufzte erleichtert. "Gut, dann werde ich mal bei Rodrigo im Vatikan..." "Vergiss es - ich habe versucht ihn zu erreichen - das ging aber nur über das Staatssekretariat - und da hat ein Adolf Kardinal Sauer mich abgewimmelt; "Seine Heiligkeit Adolf Arianus I. ist nicht zu sprechen!" Ich habe dann mal recherchiert. Die Nazis haben mit den Deutschen Christen erstmal komplett die evangelische Kirche übernommen und dann systematisch wohl auch die katholische - und das Ergebnis ist... nun ja... ziemlich viel... Murx." unterbrach Derek seinen "Cousin".
Calliope kam aus dem Haus. "Oh, hallo Dr. Rayne. Astaroth ist mit Mathilde beim Pastor Bente. Sie planen schon mal für das Krippenspiel. Der Monsignore wollte wohl auch kommen, also der katholische Pfarrer..." Der Hausherr nickte. "Efcharisto - oder Grazie - ganz wie Sie möchten, Calliope." Sie nickte und stellte einen Pharisäer vor dem Höllenfürsten ab. " Ilse meinte, den könnten Sie sicher brauchen." Er grinste. "Stimmt."
Er wandte sich an die anderen. "Also ich würde mal vermuten, dass dieser... überhand genommen habende Nazispuk mit den verschwundenen Wissenschaftlern zu tun hat. Anders kann ich mir diese... praktisch gehirnmutierten oder -gewaschenen emotionslosen Soldaten in Straßburg nicht erklären. Hat irgendwer von euch mal recherchiert wie der Kriegsverlauf war?" Elisa räusperte sich. "Si,... die Nazis hatten plötzlich... andere Waffen... die V2-Raketen waren plötzlich V3 und V4 und die waren modernen Richt-Flugmarschkörpern sehr ähnlich. Dann waren da die Brüder Horten - und ihr Nurflügler als Bomber - als Tarnkappenbomber... und plötzlich hatten die Nazis auch Flugzeugträger, offensichtlich sehr modern mit Hochleistungskatapulten und ähnlichem und dann haben sie offenbar auch große Teile Amerikas eingenommen. Die indigene Bevölkerung wurde... belassen... weil... irgendwas ist da mit Karl May und seine Schilderung von der "edlen Rothaut" oder so. Alles was sonst nicht... "genehm" war... nun ja... Amelia Island ist das "Groß-KZ" für Nordamerika und natürlich gibt es diverse KZ-Außenposten in Alaska, für Zwangsarbeiter... Eigentlich hatten sie wohl Angel Island im Auge für dieses "Groß-KZ" - aber plötzlich war das nicht mehr... erreichbar und außerdem konnte man es nicht den Eigentümern nehmen." Der Höllenfürst grinste. "Tja... es hat Vorteile wenn es "in der Familie" bleibt - Angel Island gehört den Raynes... Derek und mir... ich habe es vor einigen Jahren gekauft - zumindest das, was nicht Dereks Familie, beziehungsweise der Luna Foundation gehörte..."
"Kinder, wollen wir schon mal die Pferde satteln?" fragte Selvaggia und die Nichten, Neffen und die eigenen Sprößlinge waren begeistert und folgten ihr in den Stall. Der Höllenfürst wandte sich an seinen Sekretär: "Euangelion, versuch rauszukriegen wie die Wissenschaftler "abgefangen" werden und ob das koordiniert geschieht. Koordiniert würde bedeuten die suchen gezielt und sie müssen einen... nennen wir es mal "Talentsucher" haben. Kann natürlich sein, dass wir nur die Wissenschaftler erfassen, aber auch ganz einfache Leute verschwinden." "Wird erledigt, Chef." antwortete Euangelion und beobachtete seinen Chef etwas besorgt, wie er sich eine Zigarette anzündete und auf das Meer starrte, während er rauchte. "Daddy, kommst du?" hörte er nach einer Weile Linnea rufen. "Ja Schätzchen, ich komme." antwortete er knapp, drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus und verließ die Strandterrasse um im Stall seinen schwarzen Hengst zu holen. Das teuflische Ehepaar genoss den Ausritt mit den Kindern. Selvaggia merkte aber, dass ihren Mann etwas belastete. "Ich wusste gar nicht, dass unsere Kinder, Neffen und Nichten so gut reiten können." sagte die schöne Hexe. Der Höllenfürst lächelte. Selvaggia erkannt Stolz in seinem Lächeln.
"Was bedrückt dich, Lucifer? Der Fall?" fragte Selvaggia ihren Mann, als sie wieder zurück waren. "Ja, auch." antwortete er. "Ich finde die Welt da draußen auch merkwürdig. Im Museum werden so merkwürdige Veranstaltungen angeboten und alles ist irgendwie total... geschichtsverdrehend... richtiggehend verkehrt." Er nickte, während er sich eine Zigarette anzündete und von der Veranda aus die Kinder beobachtete, die am Strand Muscheln suchten. "Ein Glück, dass wir hier auf Norderney sicher sind und unsere Kinder somit nicht in Gefahr geraten. Wir kümmern uns so schnell wie möglich um diesen merkwürdigen Fall." Selvaggia lächelte und kuschelte sich an ihren Mann. "Wäre schön, wenn ihr so schnell wie möglich eine Lösung findet und alles wieder normal wird. Ich möchte mein Leben, das ich vor diesem merkwürdigen Fall geführt habe wieder haben. Es hat mich ausgefüllt, seit ich die Arbeit im Museum habe fühle ich mich gebraucht und habe etwas zu tun ... nur so wie es jetzt ist, ist es nicht mehr wirklich uneingeschränkt schön. Und es gibt auch keine interessanten Führungen zu machen. Immer nur was über angeblich "Primitive Untermenschen" zu übersetzen ist richtig widerlich." Ihr Mann schloss die Augen und nickte, ohne zu antworten.
Selvaggia küsste ihren besorgten Mann liebevoll. In diesem Moment klopfte es an der Terrassentür. Henrik Rass, der Tierarzt trat ein. "Entschuldigt, dass ich störe, aber... es gibt ein Problem mit der Stute von Fräulein Kiriaitidou..., eurem Kindermädchen..." "Die habe ich doch gerade vor zwei Monaten gekauft... und sie wirkte gesund." antwortete der Hausherr etwas erstaunt. "Ja, es hat allerdings Nackenbandverkalkung entwickelt... offensichtlich wurde die Stute als Springpferd genutzt bevor sie zu Junkmann kam. Als Reitpferd wird sie dadurch - vor allem wenn sie mit den lebhaften Islandponys mithalten soll - unbrauchbar. Ich kann ihr natürlich... also ich kann sie einschläfern... aber du solltest dich langsam um ein neues Pferd kümmern... wenn Fräulein Kiriaitidou mit den Kindern ausreiten soll." "Einschläfern kommt nicht in Frage - allein wegen der Kinder nicht. Pallas - so hat Thalia sie genannt - bekommt ihr Gnadenbrot bei uns, Henrik. Hast du schon mit Thalia geredet? Oder soll ich das machen?" "Ich habe sie drauf vorbereitet. dass sie Pallas nicht mehr wird reiten können. Sie will sich verabschieden, meinte sie... vermutlich denkt sie, du wirst die Stute einschläfern lassen." Der Höllenfürst nickte. "Aber mein Hengst mag Pallas - okay, auch Allegra Maestoso... aber Pallas ist eher nicht so sensibel wie Selvis Stute." Der Tierarzt grinste leicht. "Was er wohl auch schon festgestellt hat... ich denke, dein Hengst wird Vater... wie der wilde Djöfullin von deiner Patentochter." Der Höllenfürst seufzte. "Nun ja... war ja mit zu rechnen... aber gut... die Kinder werden sich freuen."
"Na dann kannst du bald eine Zucht aufmachen und brauchst dann irgendwann keine Ponys, beziehungsweise Pferde zu kaufen." sagte Selvaggia grinsend. Ihr Mann sah ihr tief in die Augen und deutete ein fast schon teuflisches Lächeln an. Diese lehnte sich an ihn. Er umfasste ihre Taille und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund. "Wirst du weiterhin ins Museum gehen und Führungen übersetzen?" fragte er. "Ich weiß nicht, vielleicht melde ich mich krank, denn so wie es jetzt ist macht es wirklich keinen Spaß mehr. Gehst du in die Uni?" Ihr Mann schüttete den Kopf. "Bestimmt nicht! Ich werde sicher nicht so einen Mist unterrichten. Es reicht schon, dass ich überhaupt so religiöses Zeug unterrichte. Wobei ich mir einmal ansehen werde, was dieser Doktorand Major Adolf Helmers für einen Schwachsinn von sich gibt. Hast du Lust mitzukommen, Liebling?" "Ja, mit dir gern." antwortete Selvaggia. Der Tierarzt räusperte sich. "Wenn du morgen gehst, dann kriegst du was über die fiesen Reifriesen zu hören... die mit "Untervölkern" gleichgesetzt werden... Ich habe mir mal das Skript besorgt als Simon Meier hier mit seinen SA-Schergen war und nachdem Elisa von dem Mist berichtet hat, habe ich Hagiel gefragt und der hat Euangelion... mobilisiert... Richtig kruder Mist den dieser Helmers da verzapft..." "Willst du auch mitkommen? Wobei... hast du dir die Skripte aller vier Vorlesungen besorgt?" "Ja. Euangelion hat aber auch für dich welche in dein Arbeitszimmer gelegt." "Danke, Henrik. Ich werde dann mal gucken was ich mir ansehe." "Dann sag Bescheid - live und in "Farbe" ist das bestimmt amüsant..." antwortete der Tierarzt und verabschiedete sich.
"Lass uns in den Stall gehen und Thalia sagen, dass Pallas es gut haben wird... und dann sollten wir darüber nachdenken ihr ein neues Pferd zu besorgen. Vielleicht auch eine Lipizzaner-Stute?" sagte Selvaggia zu ihrem Mann. Der nickte und gemeinsam gingen sie nach Draußen. Selvaggia sah wie er sich die Schläfen rieb. "Kopfschmerzen?" Er nickte, "Ja, ich müsste aber im Haus noch Tabletten haben. Jetzt rede ich aber erst mit Thalia." antwortete er flüsternd. Als sie den Stall betraten und an die Box herantraten, in der Pallas stand saß die junge Griechin mit glasigen Augen am Rand der Box, woran die beiden sofort merkten, dass sie geweint hatte. Ihr Chef warf seiner Frau kurz einen traurigen Blick zu und setzte sich dann neben Thalia auf die Futterkiste. Er legte tröstend einen Arm um ihre Schultern. Selvaggia sah betroffen zu, wie das junge Mädchen ihren Kopf freundschaftlich an die Schulter ihres Chefs lehnte und mit tränenerstickter Stimme flüsterte: "Ich bin bereit. Ich habe mich von Pallas verabschiedet, du kannst sie zum Einschläfern bringen. Ich will aber nicht mitgehen, es wäre schön wenn du das ..." Er legte seinen rechten Zeigefinger auf ihren Mund und sah ihr tief in de Augen. "Nein Thalia! ich werde Pallas nicht einschläfern lassen, solange es noch nicht notwendig ist. Henrik hat mir geredet und meinte wenn sie nicht mehr geritten wird, hat sie noch keine starken Schmerzen und sollte es schlimmer werden, kann er ihr eine Weile mit Medikamenten helfen, außerdem ist Pallas trächtig und ich denke, das Fohlen sollte sie noch auf die Welt bringen, oder? Gesundheitlich spricht nichts dagegen, meinte Henrik." erklärte er seinem Kindermädchen. "Und sie ist ein Pferd mit einem liebenswerten Charakter für das ich mir gern das Gnadenbrot leiste. Pallas wird dann sterben, wenn Vater es so vorgesehen hat, nicht früher und sicher nicht durch Einschläfern!"
Thalia starrte ihren Chef etwas entgeistert an. "Bitte? Von wem ist Pallas denn ... ich meine sie wird ja kaum mit einem Pony ... dein Pferd?" fragte sie, als sie seinen auffordernden Bick sah, der sagte "überleg doch mal". Dieser nickte. "Und Pallas darf wirklich hier ihr Fohlen bekommen und bleiben, bis ... sie ... bis es nicht mehr geht?" Ihr Chef nickte. Thalia umarmte ihn fest. "Danke Lucian! Du bist der beste Chef der der Welt! Vielen, vielen Dank!" Sie stand auf und streichelte die Stute und sprach mit ihr. Sie stellte zum wiederholten Male fest, dass ihr Chef, der nach außen hin immer stark und manchmal auch hart wirkte, ganz anders war, wenn es sich um privates handelte. Seit sie für ihn als Kindermädchen arbeitete, war sie ja mitten drin in seinem Privatleben. Selvaggia sah auf ihren Mann, der immer noch auf der Futterkiste saß. Eine Hand auf dem Magen und traurig nach unten starrend. Sie hielt ihm ihre Hand hin. "Lucifer." Er hob den Kopf, griff nach ihrer Hand und erhob sich langsam.
Er drehte sich nochmal kurz um. "Thalia, ich möchte aber, dass du weiterhin mit den Kindern ausreiten kannst. Sobald der Spuk beendet ist und die Welt wieder normal ist gehen wir beide dir ein zweites Pferd kaufen, so dass du auch weiterhin ausreiten kannst. Ich dulde keinen Widerspruch!" sagte er streng, als er merkte, dass sein Kindermädchen widersprechen wollte. Thalia nickte, denn sie wusste, dass er es sich leisten konnte und sie wusste auch, dass sie nicht gegen ihn ankam. Sie musste lächeln. Sie mochte ihren Chef richtig gerne, seit sie in seine Familie integriert war.
Als sie sich auf der Strandterrasse an einen Tisch setzten, kam Ilse mit einem kleinen Tablett heraus und stellte zwei Kaffee und einen stark gemischten Pharisäer auf den Tisch. Sie schob ihrem Ziehsohn, mit einem auffordernden Blick das Fläschchen mit den Magentropfen hin, so wie die Schmerztabletten. "Der Fall beschäftigt dich oder?" fragte llse. "Auch, ja. Es ist so merkwürdig, das Leben außerhalb der Insel. Es macht keinen Spaß mehr zu unterrichten und ich komme mir im Moment so hilflos vor, ich weiß, dass ich dieses merkwürdige Treiben schnellstmöglich beenden muss, habe aber nicht wirklich eine Idee wie und das schlägt mir grad ziemlich auf den Magen. Ich hasse ..." Er schloss kurz die Augen. "Setz dich doch mit Sandy, Michael und Metatron zusammen. Sie sind neben dir die mächtigsten Engel und Sandy und Metatron sind ja auch Botschafter und stellvertretender Botschafter, und sie alle wollen den Fall so schnell wie möglich lösen, dass wieder Normalität auf der Welt herrscht." schlug Selvaggia vor. Ihr Mann nickte und griff nach der Tablettenschachtel, aus der er die letzte nahm. Sandalephon erschien, begrüßte alle freundlich, setzte sich an den Tisch neben Lucifer und legte ihm eine neue Packung der Tabletten hin und ein weiteres Fläschchen der Magentropfen vor Ilse. "Die Tabletten und die Tropfen vor dir für dich und das neue Fläschchen für Ilse. Sie ließ mich wissen, dass deine Medikamente fast alle sind und wie ich sehe benötigst du auch neue. Du siehst mitgenommen aus, Lucifer."
"Ich musste gerade mit Thalia reden, wegen ihrer Stute und ... mich beschäftigt der Fall, ich ..." Sandalephon nickte. "Ja, das beschäftigt uns alle. Ich denke wir sollte Metatron und Michael rufen, so wie Euangelion, der ja einen Auftrag von dir erhalten hat und dann sollten wir dem merkwürdigen Spuk schnellstens ein Ende setzen. Diese primitiven Medizinvorlesungen kann man ja nicht aushalten." beschwerte sich nun auch Sandalephon. Überrascht sah der Höllenfürst ihn an. "Primitive Medizinvorlesungen? Ich dachte, bei Medizin kann sich an sich nicht viel ändern." meinte er. Sandalephon schnaubte. "Wenn du wüsstest! 50% ist Rassenlehre, in der Gynäkologie geht es nur um Früherkennung von Behinderungen und um Sterilisation von "unwertem Leben". In der Pädiatrie soll ich allen ernstes Beurteilungen abgeben wie es um die Intelligenz und den "Lebenswert" von Kindern bestellt ist und sie praktisch so einteilen, dass vor der Pubertät klar ist, wer sterilisiert wird oder nicht... einfach nur verachtenswert! Behandeln dürfen wir eh nur "Arier" und nichts anderes. Einer meiner Studenten, der es "gewagt" hat einer dunkelhäutigen Frau zu helfen hat ein Disziplinarverfahren an den Hals gekriegt und droht von der Uni zu fliegen - wegen Zivilcourage! Kollege Rocalli und sein Stellvertreter Dr. Romano haben angefangen den Alltag in der Klinik genauso zu hassen wie ich. Das Schlimmste sind für uns die "Amtsärzte", deren Aufgabe es ist die Gesichter und alles an den Kindern zu vermessen um ihren "Ariergrad" zu bestimmen. Es interessiert an sich nicht mal wie klug oder überragend intelligent ein dunkelhäutiges Kind sein kann, oder eins, das nicht 100% arisch aussieht - diese Vollidioten sind der Meinung: Blond, blauäugig, superintelligent... und das, obwohl sie eigentlich nur Kanonenfutter wollen."
"Wie kommst du darauf?" fragte Selvaggia überrascht. Sandalephon lachte bitter. "Ich habe mit dem Kollegen Romano mal die Probe aufs Exempel gemacht. Wir haben uns geeinigt, dass wir ein Gutachten "vertauschen" und haben einem absolut "arisch" aussehenden Kind Schwachsinn attestiert - einen IQ knapp über 80 - und einem nicht so "arisch" aussehenden Kind Hochbegabtenstatus von 148. Das hat diese Amtsidioten nicht mal interessiert! Ein IQ von 80 war bei denen plötzlich "intelligent" und einer von 148 schwachsinnig! Glaub mir Selvi, Metatron weiß schon wieso er mit seiner Familie - inklusive Samantha Amelie - nach Norderney gekommen ist! Die würden versuchen Jan mit irgendeiner blonden blauäugigen kleinen Schnepfe zu verkuppeln - einfach weil sie auch blond und bläuäugig ist. Samantha ist für diese Idioten nicht mal ein Mensch! Das ist so widerlich! Vor allem wenn ich mir meinen Patensohn ansehe und sehe wie süß er mit Samantha ist - und mit Spinny. Die zwei gehören zusammen - wie Linna und Lucas oder Christina-Luciana und Luciano, Luca und die kleine Fenja, oder Christian und eure Sophia... Aber neuerdings braucht es "Eheerlaubnisse". Kat ist - da ich blond und blauäugig bin - für mich - da sie brünett ist  - schon "grenzwertig". Die haben allen Ernstes bei mir angefragt, ob ich sie nicht "loswerden" will und stattdessen nicht lieber sogar bis zu drei "rassenreine" blonde, blauäugige Frauen haben will mit denen ich "rassereinen" Nachwuchs kriegen könnte. Wobei..." Er lachte sarkastisch. "Es hat sie schon überzeugt, dass Lucia keltisches Blut in sich hat und Hexen in ihrer Familie eine Tradition haben... Da ist die SS ja hinterher... so mythisch krudes Zeug... und natürlich ist auch von Vorteil, dass unsere kleine Elisabeth blond ist und blaue Augen hat."
"Das ist ja offenbar noch schlimmer als der Schwachsinn, den dieser Helmers in meinen - angeblichen - Vorlesungen verzapft. Ich wollte mir mal eine ansehen - und Henrik hat sich - und mir - von Euangelion die Skripte besorgen lassen. Ich werde mal reinschauen... Wobei - wie finden wir raus, wo die Zeit aus dem Ruder läuft...?" " murmelte der Höllenfürst. "Könnte dieser Zeitengel... hieß er nicht Tarot? - euch nicht wieder helfen?" fragte Selvaggia. Die beiden sahen sie an. "Selvi, du bist genial! Tarot! Natürlich! Der hat als Engel der Zeit - anders als Lucia und ich, die wir noch in die Zeit reinwachsen müssen, sozusagen - ein ganz natürliches Gefühl für die Zeitlinie und für Erschütterungen und Veränderungen in ihr!"
Der Höllenfürst trank einen weiteren Schluck seines Pharisäers und schloss die Augen. "Ich habe dir das Fläschchen mit den Tropfen nicht umsonst hingestellt Lucian." sagte Ilse ein wenig giftig, die mittlerweile genau aufpasste, dass er die Medikamente nahm, wenn er ihrer Meinung nach zu starke Schmerzen hatte. "Sandalephon, willst du nicht deine Familie herholen und du Lucian, lade doch bitte auf mentalem Weg noch Metatron mit Familie und Michael und Maria zum Abendessen ein. Ich koche etwas mehr und dann könnt ihr euch anschließend wegen dem Fall  in deinem Arbeitszimmer zusammensetzen und wir Frauen machen es uns im Wohnzimmer gemütlich." forderte sie ihren Sohn auf. "Das ist eine ausgezeichnete Idee, die Lucifer gleich in die Tat umsetzen wird. Nicht wahr Lucifer?" antwortete Sandalephon, während der Höllenfürst die alte Dame stumm ansah. Er kontaktierte die beiden Engel aber, da er selbst den Fall ja so schnell wie möglich lösen wollte. "Und vergiss Astaroth bitte nicht!" rief Ilse noch, schon auf dem Weg in die Küche. "Sie soll doch nicht so viel arbeiten..." murmelte der Höllenfürst. Sandalephon grinste. "Mit Lucia und Elisabeth wird Maurice kommen. Du kennst ihn doch. Wir haben übrigens beschlossen, dass er einer von den menschlichen Paten unserer Kleinen wird. Es ist total niedlich wenn er sie mit Brei füttert. Er weigert sich standhaft so einen "Anrührkram" oder "Gläschenmüll" zu nehmen und kocht grundsätzlich frisch für unsere Süße."
Gegen 17 Uhr tauchten alle Engel mit Familien, Partnern und Kindern auf so wie Derek und Rachel, weil Christina Luciana und Lucas Lucian Sehnsucht nach Luciano und Linnea hatten. Kerubiel kam mit Thalia aus dem Stall, als er sie überzeugen konnte, mit ins Haus zu kommen. Thalia lief zu den Kindern und spielte bis zum Essen mit ihnen. Kerubiel trat neben Lucifer und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Danke Lucifer." flüsterte er. "Wofür?" fragte sein höllischer Bruder. "Na das was du für Thalias Pferd machst, es nicht einschläfern lässt... und einfach dafür, dass du so ... nett zu ihr bist. Sie fühlt sich in deiner Familie geborgen und mag deine Kinder, Selvi und dich total gerne. Einen besseren Job und Arbeitgeber kann sie eigentlich gar nicht bekommen." "Ach Kerubiel." "Nein, das muss mal gesagt werden. Du hast ihr ihre Schwester wieder gebracht, ihre Großmutter ist jederzeit in deinem Haus willkommen und du bist für sie da, wenn es Probleme gibt, wie jetzt mit dem Pferd." Der Höllenfürst seufzte. "Ist doch selbstverständlich. Ich mag Thalia, sie mag meine Kinder und meine Kinder lieben sie. Ein besseres Kindermädchen kann ich nicht finden. Und ich gebe sie auch nicht wieder her, als Kindermädchen! Abgesehen davon lieben die Kinder - und zwar alle - auch ihre Yaya, Chrisathea. Und die hat angeboten, dass die Kinder sie auch Yaya nennen dürfen. Und Chrisathea hat Schneid - und Calliope macht Astaroth und seine beiden Kinder glücklich."
In diesem Moment hüpfte Linnéa aus dem Haus. "Papa, Maurice und Oma lassen mich nicht beim Kochen helfen!" beschwerte sie sich. Kerubiel grinste seinen gefallenen Bruder an, bevor er sich vor Linnéa hinkniete um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. "Herzchen, vielleicht möchten die beiden dich diesmal auch überraschen? Schau, soweit ich gehört habe, kocht Maurice sonst sehr gern mit dir, aber er überrascht dich auch sehr gern, oder? Genau wie deine Oma. Wie wäre es, wenn wir am Strand etwas schönes bauen? Vielleicht ein kleines Wasserrad?" Linnéa schüttelte den Kopf. "Ich frage Thalia lieber ob wir basteln können." "Na dann, ich glaube, ich komme mit und bastle auch. Lass uns Thalia suchen, was meinst du?" Linnéa kicherte. "Onkel Kerubiel, du bist viel zu groß zum Basteln." Überrascht zog er eine Augenbraue hoch. "In gewisser Weise bastle ich ja auch - nur mit Technik. Ich bastle neue effektivere Windräder um damit Strom zu erzeugen. Ich bastle an Wasserkraftwerken, damit ich sie verbessern kann. Ich bastle mit Sonnenkollektoren um mehr Sonnenenergie zu gewinnen. Basteln, Linnéa, Krümel, macht in jedem Alter Spaß. Oder würdest du sagen Thalia ist zu alt oder zu groß zum Basteln?" Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Thalia ist Kindergärtnerin... die wird nie zu alt zum Basteln sein."
"Dann sollten wir doch mal schauen, ob ich wirklich zu alt bin oder ob ich dich beim Basteln übertrumpfe." Er zwinkerte ihr zu. Linnéa lachte und rannte davon. "Thalia! Thalia!" rufend. Der Fürst der Cherubim lächelte. Mit einer Handbewegung wurde die junge Frau neben ihm sichtbar. Sie lachte leise. "Das war ganz schön gemein von dir." Er grinste. "Vielleicht, aber wir können ja überlegen was wir basteln..." "Wir könnten Windlichter falten. Die machen sich heute Abend sicher sehr hübsch auf dem Tisch." antwortete Thalia und zwinkerte Kerubiel zu. "Was brauchen wir dazu?" erkundigte der sich und Thalia antwortete:  "Verschiedenfarbiges Pergamentpapier." Mit einem Fingerschnippen lagen große Bögen mit Pergamentpapier, das teils sehr abenteuerlich gefärbt war. "Dann sollten wir mal den kleinen Wirbelwind rufen, oder?" und im nächsten Moment rief er laut: "Linnéa!" Sie huschte um die Ecke. "Thalia, da bist du ja, können wir basteln?" sagte sie sofort. "Ja, Kerubiel und ich haben schon was vorbereitet." Fünf Minuten später erklärte sie den Kindern - denn alle wollten mitbasteln - wie man Papierlaternen faltete. "Uih, du bist aber geschickt, Onkel!" staunte Linnéa.
Astaroth erschien mit Calliope und Christian und Ainé - aber auch mit Euangelion und einem etwas scheuen Tarot, der jedoch sofort erfreut begrüßt wurde. Metatron legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. "Dein Wissen hier zu haben ist unbezahlbar, Tarot." "Er war wirklich hilfreich, Lucifer, du glaubst nicht, was wir alles herausgefunden haben!" berichtete Euangelion begeistert. Astaroth lachte leise. "Bremse deinen Eifer ein wenig, mein Freund. Wir sind zum Essen eingeladen. Wobei... sind Sandy und Kat nicht da? Die beiden haben uns immerhin abgeholt und wollten noch kurz nach Rom." "Ich denke, die beiden bald zurück - Maurice ist schon gleich gekommen als klar war, dass wir hier essen und hilft Ilse." sagte Cassandra. "Hm... ich werde mal schauen und die beiden mitsamt meiner zukünftigen Patentochter abholen."
Tarot zitterte plötzlich. "Das... Fürst Sandalephon ist nicht mehr in dieser Zeit... genausowenig wie Fürstin Katherine!" stöhnte er. Entsetzt sahen alle anwesenden ihn an. "Was heißt das?" wollte der Höllenfürst wissen. "Sie sind aus der Zeitlinie gezogen worden... Wie... wie viele Sterbliche!" "Unmöglich! Sandalephon und Kat sind zwei der mächtigsten Seraphim! Beide sind Seraphim beider Seiten!" meinte Metatron. "Das ist übel... mit dem Wissen der beiden - Sandalephons um Wissenschaft und Technik, Medizin und ähnlichem und Kats Wissen um Magie... Das würde diese Zombies erklären, die ihr gesehen habt, in Straßburg..." murmelte Euangelion. "Elisabeth, wo ist die, Tarot?" verlangten Astaroth und Metatron gleichzeitig zu wissen. "In... dieser Zeitlinie... in ihrer Wiege..." flüsterte der Zeitengel. Astaroth wandte sich an Calliope. "Ich fürchte, kardio mou, wir müssen uns um ein kleines Mädchen kümmern - um eine kleine Seraphe..." flüsterte er, verschwand und kehrte im nächsten Moment mit der weinenden kleinen Elisabeth  auf dem Arm zurück auf die er beruhigend einredete. "Ja, mein Spätzchen, Tante Callie und Onkel Astaroth sind da und passen auf dich auf, solange deine Mama und dein Papa nicht da sind - und dein Cousin Christian und deine Cousine Ainé sind auch da." Der Höllenfürst grinste, nahm die immer noch weinende Kleine aus den Armen des himmlischen Sekretärs und kitzelte sie. "Na, komm mal lieber zum Lieblingsonkel deiner Mama, Süße." Sofort kicherte Elisabeth. Fasziniert sah sie ihn an. Astaroth seufzte. "Wie kommt es, dass alle Kinder dich lieben?" Der Höllenfürst lachte leise. "Du wirst es noch lernen, Bruder. Aber Elisabeth hat mich schon als Ealasaid, als Geist mit ihrer Seele kennen gelernt und nie gefürchtet."
Astaroth nickte, dann griff er durch die Zeit um Kontakt zu Kat oder Sandalephon aufzunehmen. Kat und ihr Mann hatten noch kurz bei den Kollegen aus Pädiatrie und Gynäkologie vorbeigeschaut. Mit Dr. Rocalli hatte die junge Medizinstudentin noch ihren Praktikumsplan besprechen wollen und der Leiter der Pädiatrie hatte der einen Ärztin im Team noch etwas an dem verbesserten Ultraschall erklären müssen, das seine Firma erst zwei Wochen zuvor geliefert hatte.
Plötzlich traten auf dem Weg zu Sandalephons Büro zwei wie Pfleger gekleidete Männer zu ihnen. "Dr. Dale-Ponte? Frau Dale-Ponte?" wurden sie in Deutsch angesprochen. "Ja?" antworteten beide überrascht. Sie wurden gepackt und um sie verschwamm alles. In der Gemelli-Klinik erschienen sie wieder - allerdings war der Korridor vor dem Büro des Leiters der Pädiatrie völlig anders gestaltet als Kat und Sandalephon das kannten. "Sie können mir sicher sagen, wo meine Frau und ich sind?" verlangte er zu wissen und schüttelte die Hand des einen Pflegers ab. Der grinste. "In der Gemelli-Klinik - oder besser: der Benito Mussolini Universitätsklinik." antwortete er. Sandalephon zog eine Augenbraue hoch. "Glauben Sie mir, in einer halben Stunde werden Sie in dieser Zeitlinie akklimatisiert sein und sich gar nicht mehr fragen was war." Der eine der Erzengel beider Seiten lachte auf. "Glauben Sie das wirklich, Hauptmann Hagemann?" Überrascht sah der Mann ihn an. "Sie wissen wie ich heiße? Woher...?" Sandalephon lächelte finster, Kat grinste innerlich. Ihr Mann hatte offenbar bei ihrem Lieblingsonkel einiges abgeschaut um dieses Lächeln und diesen Blick zu perfektionieren, den er dem Pfleger zuwarf. "Armer Sterblicher... du weißt nicht mit wem du dich gerade angelegt hast..." Er sah sich um und verlangte: "Dann bringen Sie mich mal zu demjenigen, der meine Frau und mich hierhaben wollte." "Äh, ... Sie schon, Herr Doktor, aber Ihre Frau... die kommt auf die Insel... Keine Sorge, ist nur eine Insel da in der Lagune von Venedig... die ist nur hier, damit Sie kooperieren..." sagte der andere. "Leutnant Müller, Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich mich erpressen lasse?" fragte Sandalephon eisig und ließ drei Flügelpaare eines normalen Seraphen auf seinem Rücken erscheinen. Die beiden Männer wichen zurück.
"Was... was sind Sie?" stotterte der Hauptmann. Sandalephon lächelte sardonisch. "So atheistisch? So verwurzelt im "urgermanischen" Glauben an die Asen? Ich bin ein Seraph! Ein Engel! Genau wie meine Frau. Und nun bringen Sie mich - und meine Frau - zu ihrem Guru!" zischte er. "Hi... hier entlang... bi... bitte..." stotterte der Leutnant und ging voraus. Sandalephon ließ die Flügel wieder verschwinden, legte einen Arm um Kat und zog sie mit sich.
An einer Tür im Verwaltungstrakt klopfte der Hauptmann - sichtlich noch eingeschüchtert. "Herein!" rief jemand von drinnen. Vorsichtig öffnete der Hauptmann die Tür. "Heil... Was ist das Hagemann? Die Frau von Dr. Dale-Ponte sollte auf dem Weg zur Insel sein!" "Ähm... ich glaube... General-Professor Baumann, das sollten Sie mit dem Doktor klären... antwortete der, schob Sandalephon und Kat in den Raum und verschwand eilig, die Tür hinter sich zuziehend.
Kat und Sandalephon musterten den zwar mit 1,80 großen, aber recht dicklichen Mann mit schütterem blondem Haar und hellblauen Augen. "Dr. Dale-Ponte, willkommen im Dienste des Tausendjährigen Reiches! Ich bin General Professor Dr. Heinrich Baumann. Ich denke wir werden gut zusammenarbeiten. Aber Frauen, ich bitte Sie, die behindern nur und auf der Insel... da wird Ihre Kleine es gut haben. Und einmal im Monat kommt sie für zwei, drei Tage. Sie wollen doch sicher, dass Ihre Frau schon bald ein Mutterkreuz bekommt, nicht wahr? Ich verstehe, ja, dass Sie stramme Söhne wollen, aber hier steht ein wenig die Forschung..." "Hören Sie sofort auf zu schwafeln! Meine Frau ist Medizinstudentin par excellence! Das zum Ersten, zum Zweiten: Sie glauben doch wohl nicht, dass ich irgendwelchen durchgeknallten Diktatoren helfe die Erde zu unterjochen! Und Drittens: Ich werde meine Frau garantiert nicht von Ihnen und Ihresgleichen als Geisel nehmen lassen! Sie armes Würstchen haben überhaupt keine Ahnung mit was oder wem Sie und Ihre Anführer sich anlegen!" unterbrach Sandalephon ihn ungehalten, stand im gleichen Moment unmittelbar vor dem Mann und hatte ihn an die Wand geknallt, wo er ihn zwanzig Zentimeter über dem Boden festhielt. "Und jetzt werden wir vernünftig reden... darüber wie Sie und ihre... Schergen... es schaffen Menschen, Wissenschaftler aus der Zukunft, hierher zu bringen, in dieses... welches Jahr haben wir überhaupt?" "Das Jahr 2..." keuchte der Mann. "2? Nach welcher Zeitrechnung?" "Nach der des... tausendjährigen... Reiches" keuchte der Mann. "Also nach christlicher - oder "normaler" Zeitrechnung 1934?" fragte Sandalephon eisig. Der Mann nickte.
"Lucia, cor meum... würdest du Vater bitten Lucifer, Metatron und auch Euangelion und Michael - wenn er will - die Erlaubnis zur Zeitreise zu gestatten. Ich unterhalte mich derweil noch mit diesem Würstchen..."
Lucia tat worum ihr Mann sie gebeten hatte. "Sie werden gleich hier sein." berichtete sie kurz darauf. Zur gleichen Zeit kontaktierte der himmlische Vater seine Söhne Lucifer, Metatron, Michael und Euangelion, mit der Bitte sie mögen doch unverzüglich im Himmel erscheinen, es ginge um die Zeitlinie. Lucifer betrat die Küche. "Mutti, Vater hat uns in den Himmel gerufen. Es geht um den Fall. Ich weiß nicht, wann wir wieder zurück sind." sagte er leise und gab Ilse einen liebevollen Kuss auf die Wange. Diese seufzte.
"Na ja, was sein muss - muss sein es geht ja um die Arbeit. Aber seid bitte vorsichtig und bringt Sandalephon und Kat wieder mit." antwortete sie. "Worauf du dich verlassen kannst! Niemand nimmt mir mein Käthchen weg." flüsterte er ihr ins Ohr und verschwand. Gemeinsam tauchten die fünf Engel im Himmel auf. "Schön euch zu sehen, vor allem dich Lucifer. Nach diesem Fall reden wir beide nochmal, denn ein Treffen mit deiner Familie ist mal wieder fällig, da du ja nur auf Aufforderung hier erscheinst. Aber jetzt erst mal zum aktuellen Fall Sandalephon und Katherine sind in der Gemelli Klinik, beziehungsweise der Benito Mussolini Universitätsklinik im Jahre 1934 und benötigen eure Hilfe. Katherine hat mich auf Sandalephon`s Wunsch gebeten euch zu schicken. Ich werde euch eine Zeitreise in die Vergangenheit gewähren. Tarot wird euch begleiten um euch wieder zurückzubringen, wenn ihr den Fall gelöst habt." Er wandte sich an seinen ältesten Sohn. "Lucifer - bedenke, dass du im Jahr 1934 keine Gotteshäuser betreten kannst ohne höllische Qualen zu erleiden. Selbst der Vatikan wird für dich schier unerträglich sein. Aber solltet ihr in den Vatikan müssen, dann werden dir Metatron und Michael sicherlich mit ihren Kräften beistehen um dies durchzustehen. Die beiden Seraphen nickten sofort. Noch bevor die Engel etwas sagen konnten, erschienen sie in der Benito Mussolini Universitätsklinik im Jahre 1934. "Ach du Schande! In dieser Zeit hätte ich Selvi bestimmt nicht hier entbinden lassen." sagte der Höllenfürst leise und geschockt über die primitiven, medizinische Verhältnissen und schloss Kat fest in seine Arme. "Ich bin so froh, dass es euch gut geht." flüsterte er der jungen Frau ins Ohr und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange. "Lucifer, stell dir mal vor dieser Knilch wollte Lucia auf eine Insel schicken, weil Frauen in seinen Augen nichts wert sind und uns nur behindern." Der Höllenfürst schaute General Professor Dr. Heinrich Baumann so eisig an, dass diesem fast das Blut in den Adern gefror. "W ... wer s... sind sie?" fragte der General stotternd, der unter dem Blick des gutaussehenden, in schwarz gekleideten Mannes zu leiden schien. Dieser grinste diabolisch. "Ich bin Lucifer Morningstar. Der mächtigste Engel und Fürst der Hölle. Und Ihnen werde ich helfen meine Patentochter auf eine Insel verbannen zu wollen. Sie haben sie doch nicht alle. Und jetzt werden Sie uns ein paar Fragen beantworten Professor. Und glauben Sie nicht, dass meine himmlischen Brüder milder mit Ihnen umgehen werden." sagte er bedrohlich. Der Mann schlotterte vor Angst dem Teufel gegenüber zu stehen. Er hatte auch keinerlei Zweifel, dass dieser die Wahrheit sagte, da er die teuflische Aura des Mannes der eben mit seinen Brüdern aufgetaucht war spüren konnte. "Also wie kommen mein Bruder Sandalephon und meine Schwägerin Katherine Lucia Merina hier her und die bisher entführten Leute aus der Zukunft?" fragte Metatron. "Ei ... eine Zeitmaschine." keuchte der General. "Wer hat die erfunden?" Ich ... ich weiß nicht ... ehrlich. Ich habe sie von einem deutschen Nazi bekommen." "Den Namen!" sagte Michael finster. "Ich  ... keine Ahnung. Ein Arzt, er heißt ich glaub Dr. Mengele." antwortete er. "Wo finden wir diesen Arzt?" verlangte der Höllenfürst zu wissen. "In Günzburg, das ist in Deutschland." Die Engel schauten sich an. "Der Dr. Mengele ... der im zweiten Weltkrieg eine tragende Rolle spielen wird?" flüsterte Kat etwas erschrocken. "Ich will mir gar nicht vorstellen, was dieser Arzt mit dem Wissen der ganzen Ärzte aus der Zukunft anstellen könnte." Die anderen  Engel nickten.
Gemeinsam begaben sie sich nach Günzburg zu diesem genannten Arzt. Ohne sich vorher anzumelden betraten die Engel den Raum. "Sind Sie Dr. Josef Mengele?" fragte Michael. "Ja, wer will das wissen?" antwortete der Arzt. "Sagen wir mal so, Dr. Mengele ... wir kommen aus der Zukunft und wissen wer sie sind und was sie in nächster Zukunft veranstalten werden und wenn Sie mit diesem Wissen, welches Sie von diesen entführten Medizinern und Wissenschaftlern aus der Zukunft erlangen könnten hätte das fatale Folgen. General Professor Dr. Heinrich Baumann hat uns gesagt er hätte von Ihnen die Pläne für eine Zeitmaschine bekommen, mit der er Wissenschaftler und Ärzte aus der Zukunft holen lässt." Der Arzt schluckte. "Das ... ähm ... ich handle auch nur im Auftrag, ich ..." "In wessen Auftrag?" unterbrach ihn der höllische Botschafter. "In dem unseres Führers Adolf Hitler, dem Reichskanzler von Großdeutschland und seinen Protektoraten und Kolonien!" sagte der Arzt selbstbewusster als ihm offensichtlich zumute war. Der Höllenfürst sah ihn finster an. "Was mit Ihnen passiert Dr. Mengele ist mir eigentlich sowas von egal. Wenn ich bedenke, was Sie in naher Zukunft tun werden, da hätten Sie mehr als nur den Tod verdient. Woher stammen die Pläne?" Er sah den Arzt so  finster an, dass dieser nicht anders konnte und wahrheitsgetreu antwortete. Professor Bergdorf ein deutscher Wissenschaftler und Professor Bertolli aus Rom haben die Zeitmaschine in Berlin entwickelt. Woher diese die Pläne haben weiß ich nicht." gab der Arzt zu. Metatron seufzte. "Dann auf nach Berlin, zu diesem Bergdorf." Mit einer Handbewegung versetzte er alle in den Berliner Stadtteil Charlottenburg. An einer Hochhausfront entdeckten sie nach kurzer Suche den Namen des deutschen Wissenschaftlers.
Euangelion klopfte und kurz darauf öffnete ein hagerer Mann mittleren alters. "Buondi ich bin Dr. Angelo Russo, ich komme wegen der Pläne für diese Zeitmaschine. Ich soll diese Pläne jetzt da dieses Ding gebaut wurde an einen sicheren Ort unter Verschluss bringen." log Euangelion mit angewandter Magie, so dass dieser Professor nicht anders konnte als ihm die Pläne auszuhändigen. "Einen Moment, ich hole sie." Kurz darauf kam er mit den Plänen zurück. "Woher haben Sie die Pläne?" fragte Euangelion. Professor Bertolli hat sie mitgebracht. Leonardo da Vinci hat sie entworfen und irgendwie sind sie in seine Hände gelangt. Er hat wohl noch mehr Pläne entworfen die Hitler gerne haben möchte, aber soweit ich weiß sind diese noch zu Da Vinci`s Tod in seinen Händen gewesen." Euangelion bedankte sich und entfernte sich mit seinen Brüdern von dem Gebäude in Richtung Breitscheidplatz, sie blieben kurz vor der Kirche stehen. "Wow, die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche vor ihrer Zerstörung." sagte Michael fasziniert. "Ja, ein schönes Bauwerk, ein Jammer, dass sie nicht mehr lange in ihrer wahren Pracht erhalten bleibt." stellte Katherine fest." Die anderen nickten zustimmend.
"Gut gemacht Euangelion. Ich wusste gar nicht, dass du so flunkern kannst. So jetzt da wir diese Pläne haben, lasst sie uns zerstören wie Vater es uns aufgetragen hat und dann mit Hilfe von Tarot eine weitere Zeitreise machen und diesem Da Vinci einen Besuch abstatten um uns die anderen Pläne anzusehen." schlug Lucifer vor. Also führte sie ihr nächster Weg nach Rom ins Jahr 1513, zum Haus, welches der Künstler bewohnte. Ein mitgenommen aussehender Mann öffnete die Tür. "Buona giornata." sagte er und sah die Männer vor seiner Haustür fragend an. "Buona giornata, Signor Da Vinci. Wir sind interessiert an diversen Plänen, die sie entworfen haben. Sie wissen es vielleicht nicht, aber diese Pläne werden in weiter Zukunft in die falschen Hände gelangen und großen Schaden anrichten, der nicht geschehen darf." erklärte der Höllenfürst freundlich. Der Künstler nickte. "Ich habe schon einiges entworfen ... einige Pläne habe ich hier und ein paar hat der Papst beschlagnahmt und in das Geheimarchiv in den Vatikan bringen lassen." Michael lächelte freundlich. "Würden Sie uns bitte kurz einen Blick auf die Pläne werfen lassen, die Sie im Haus haben?" fragte er freundlich. "Meinetwegen, kommen Sie rein." Sie betraten die Wohnung des Künstlers und sahen sich die Pläne an. "Was ist das? Sieht aus wie ein Flammenwerfer aus dem 2. Weltkrieg, nur viel weiterentwickelt, viel effektiver ... diese Waffe darf niemals in dieser Ausführung entwickelt werden. Welche Pläne sind in dem Geheimarchiv des Vatikans?" wollte Michael wissen. "Weitere Waffen und ein Plan einer weiteren Zeitmaschine." antwortete der Künstler und Erfinder. "Danke für Ihre Kooperation Signor Da Vinci." sagte der Erzengel freundlich und verließ mit den anderen das Haus.
In der Hand hielt er den Plan der Waffe. "So was machen wir jetzt damit? Sicher verwahren oder vernichten?" fragte Michael. "Das überlässt Vater uns." sagte Metatron. Im nächsten Moment wurde der Plan mit Magie aus Michaels Hand gerissen und ging mit den anderen Plänen die sie bereits hatten in Flammen auf. "Lucifer hat uns die Entscheidung abgenommen." sagte Sandalephon lachend.  "Also da Da Vinci sagte es existiert noch ein Plan einer Zeitmaschine in dem Geheimarchiv, nichts wie hin.
Um ungehindert das Archiv betreten zu können ließ Tarot die Zeit stillstehen. Die Engel betraten das Archiv. "Onkel Lucifer! Geht es dir nicht gut?" fragte Kat besorgt, als sie merkte, dass ihm schwindlig wurde. "Nein, ich fühle mich ja auch in der Gegenwart noch unwohl im Vatikan, aber das ohne die göttliche Genehmigung, die ich damals noch nicht hatte ist es fast unerträglich." flüsterte er. Kat griff nach seiner Hand, Michael legte seinem höllischen Bruder eine Hand auf die Schulter. Sofort spürte er die himmlischen Kräfte, die es ihm leichter machten. Gemeinsam suchten sie die Pläne der Zeitmaschine und ließen sie in Flammen aufgehen. Tarot brachte sie wieder zurück ins Jahr 2018 auf den Petersplatz um nicht in den Archiven erwischt zu werden. Mit einer weiteren Handbewegung ließ er die Zeit weiterlaufen. Sie sahen sich um. "Ist jetzt alles wieder normal?" fragte Kat. "Ich hoffe es Lucia. Aber ich weiß wie wir das feststellen können." Mit einem Fingerschnippen standen sie in der Universität von Rom, in der Lucifer und Sandalephon unterrichteten und Kat studierte. "Wir sind in der richtigen Zeit, das sind meine Medizinvorlesungen und nicht mehr dieser primitive Quatsch und da es hier in den Gängen totenstill ist gehe ich davon aus es ist Samstag oder Sonntag." Kat lief nach draußen, und verließ das Unigelände, wo sie einen Passanten fragte welcher Tag heute sei. Dieser sah die junge Frau etwas verwundert an antwortete jedoch. "Sonntag, es ist Sonntag."
Die Engel zauberten sich in Lucifers Haus auf Norderney, wo Ilse und Maurice gerade das Abendessen anrichteten. Sandalephon nahm die aktuelle Zeitung und lächelte, als er auf das Datum sah und darauf das Jahr 2018 las und die Nachrichten in dem Blatt zeigten, dass alles wieder normal war.
Sie genossen das Abendessen mit dem Wissen, dass die Welt wieder in die richtige Zeitlinie gerückt worden war. Sandalephon und Lucifer freuten sich auf den nächsten Tag, der ein Montag war, da sie wieder ihre gewohnten Fächer an der Universität von Rom unterrichten konnten. Und Selvaggia freute sich ihren Abschluss an der Hochschule in Bremen weiter machen zu können und im Museum vernünftige Führungen zu dolmetschen.

Ende
 
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