Trigonometrie
von Zeitreisende
Kurzbeschreibung
Geralt, Rittersporn und Yennefer treffen ungeplant im Himmelsloch aufeinander. Die Stimmung ist explosiv, Yennefer ist nachtragend und stolz, Jaskier ist heimlich verliebt und Geralt ist eigentlich nur verwirrt. Zum Glück gibt es eine Bedrohung, die aus dem Weg geräumt werden muss. Und ein bisschen Hilfe schadet schließlich niemals. [Geralt/Jaskier]; [Geralt/Yennefer]
KurzgeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
05.01.2020
03.02.2020
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05.01.2020
2.316
Und weil der OS „Hier sind Monster!“ so schön war und ich gerade im Witcher-Flow bin (habe sogar wieder das Game eingelegt), gibt es eine kleine, neue Kurzgeschichte mit mehreren Kapitel.
Wie viele es genau werden, weiß ich noch nicht, da ich noch daran schreibe. Erst mal gibt es nur eins.
Die einzelnen Kapitel sind nicht irre lang und ich denke, ich behalte mir am Ende vor, ob ich die Fic fortsetze, weil sie nicht auf ein starres Ende angelegt ist.
Alles spielt, bevor Geralt Ciri findet. Da Yennefer für mich zu Geralt gehört, darf sie dieses Mal länger mitspielen. Aber auch der Barde Rittersporn gehört natürlich zum Hexer und na ja … ich denke, der Name der Geschichte sagt bestimmt alles ;)
Ja, es gibt SLASH (m x m), wer das nicht mag, sollte diese Geschichte besser nicht lesen.
Noch eine Anmerkung in eigener Sache: Rittersporns Lieder stammen aus meiner eigenen digitalen Feder.
Wichtig wäre auch noch, dass ich nicht nur die Netflix-Serie als Grundlage nehmen, sondern auch Details aus dem Spiel. Also nicht wundern.
Wünsche viel Spaß und lasst mir eure Meinung da. Ich habe gerade total Lust im Witcher-Universum zu schreiben. Wenn also Bedarf besteht … lasst es mich wissen.
Über Sterne/Empfehlungen freue ich mich aber auch jeder Zeit.
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Geralt von Riva hätte es nur ungern zugegeben, doch sein Hintern brannte wie magisches, schwarzes Feuer, als er die Tür der Taverne aufstieß.
Jaskier hatte gebettelt, sie mögen doch bitte diese Taverne nehmen und nicht auf eine warten, die vielleicht auch Huren im Angebot hatte.
„So dringend brauche ich das nicht …“, hatte Jaskier gesagt und hatte ein süßliches Grinsen angefügt.
„Hmmmm“, war Geralts Antwort gewesen. Er war ja nicht blöd. Die Füße des Barden schmerzten wahrscheinlich ebenso wie sein Arsch brannte, denn Jaskier lief neben Plötze her, während er ritt. Ab und an kam ihm tatsächlich der Gedanke, dass sie tauschen könnten, doch den verwarf Geralt ganz schnell. Würde der Barde bequem zu Pferde reiten, würde sein Mund gar nicht mehr still stehen. Schlimmer noch, er würde vielleicht auch noch singen!
Jetzt waren sie in einem der vielen winzigen Dörfer gen Novigrad, was im Norden lag, mit dem bedenklichen Namen Himmelsloch. Aber in Velen, dem Niemandsland, hatten Namen nicht immer einen tieferen Sinn. Hoffentlich! Der Name der Taverne lautete nämlichen Kriegergrab.
Seine Worte der letzten Tage, hatte Geralt zählen können. Sie bestanden hauptsächlich aus gebrummten „Hmmmm“s und ausgespuckten „Fuck“s. Wenn er Jaskier fragen würde, hätte der sicher die genaue Anzahl parat. Der Barde machte sich einen Spaß daraus seine Flüche zu zählen. Aber selbst der ständig plappernde Barde war inzwischen müde und schweigsam geworden.
Eben hatte er nun einem Knecht die Zügel von Plötze in die Hand gedrückt, damit sie Futter und Wasser bekäme. Jetzt stieß er die Tür der Taverne auf. Jaskier trat neben ihn und murmelte ein wenig verstimmt:
„Verdammt voll hier.“ Damit hatte er recht. Es gab noch genau einen freien Tisch in einer düsteren Ecke. Geralts Antwort war dementsprechend verärgert:
„Fuck!“
„Ja, ich finde den Tisch auch nicht gerade optimal, aber ich denke, wenn wir zusammenrücken, während wir uns die Bettstatt, ähm … ich meine das Brotbrett teilen, wird es schon gehen …“ Jaskier errötete, doch Geralt sah das gar nicht. Als er an ihm vorbei zum Tisch gehen wollte, hielt der Hexer ihn mit ausgestrecktem Arm zurück.
„Wa … was ist denn?“, fragte der Barde gereizt. Sie hatten Hunger, Durst und noch eine Millionen andere Bedürfnisse. So eine staubige Reise brachte auch einen gut gelaunten, positiv denkenden Poeten an seine Grenzen.
„Ich sagte, Fuck!“
„Na und? Das tust du ständig. Entschuldige bitte, wenn ich nicht auf jeden deiner ewig gleichen Flüche …“ Endlich kapierte Jaskier und folgte Geralts Blick. Dessen Augen waren nicht etwa auf den einzig freien Tisch in der Taverne gerichtet, sondern auf einen Tisch, schräg gegenüber, am Fenster.
Dort saß die stolze und wunderschöne Zauberin Yennefer von Vengerberg.
„Fuck!“, echote Jaskier, weil er wusste, dass das garantiert Ärger bedeuten würde.
Yennefer, oder Yenn, wie sie Geralt manchmal liebevoll nannte, wenn er nicht darüber nachdachte, dass er nicht allein war, sah zu ihnen herüber. Vor ihr auf dem Tisch stand ein fast leeres Brett. Nur noch ein wenig Wurst lag darauf. Ob noch Wein im Becher war, war schwer zu sagen. Jaskier schluckte und fühlte sofort ihre mächtige Präsenz. An die des Hexers hatte er sich schon gewöhnt. Sie war kraftvoll und erregend. Yennefer hingegen, ängstigte ihn, auch wenn er das sicher nicht eingestehen würde. Wie sie jetzt zu ihnen herüber schaute, ließ dem Barden die feinen Härchen im Nacken zu Berge stehen. Geralt war nicht gerade gesprächig. Wenn er überhaupt mal Einblick in sein angeblich nicht vorhandenes Gefühlsleben gab, dann nur, wenn sie genug Wein getrunken hatten und Jaskier ihn des Abends am Feuer „weichgesungen“ hatte, wie der Barde es still und heimlich für sich selbst nannte.
So hatte er erfahren, dass Geralt und Yenn das letzte Mal wohl mal wieder im Streit auseinander gegangen waren. Wie sich der Hexer dabei anhörte, kam das wohl häufiger vor. Im Grunde interessierte es Jaskier weniger. Solange die Irre nicht mit ihnen reiste, war alles in Ordnung. Der Hexer war nicht besonders feinfühlig, zugänglich oder fürsorglich. Aber er konnte ihm bedingungslos sein Leben anvertrauen. Darüber hinaus hatte er in den letzten Monaten begonnen den ständig fluchenden Mann zu mögen. Geralt war ein Idol, ein Held und ein unerschöpflicher Quell seiner Kreativität. Der Hexer war seine Muse, wie seltsam es auch klingen mochte.
Allerdings hatte nun auch Jaskier auf Huren oder am besten freiwillige Anwärterinnen auf seine Bettstatt gehofft. Stattdessen knurrte Geralt nun:
„Wir gehen wieder und suchen eine andere Taverne!“
„Was? Nein!“, fuhr Jaskier ihn an. Die gelben Augen wandten sich ihm zu.
„Nur zu, dann setz dich zu ihr, lebensmüder Narr!“
„Wir könnten doch den einen Tisch … Geralt, ich flehe dich an. Ich komme keine Meile weiter. Du musst mich schon hinter dir auf Plötze sitzen lassen.“
„Nie im Leben!“, zischte der Hexer ihn böse an. Jaskier blinzelte erleichtert, denn Geralt zögerte deutlich.
„Gut. Setz dich an den Tisch, ich kümmere mich um die Zimmer und wehe … du sprichst sie an!“
„Nie im Leben!“, gab Jaskier frech zurück und grinste schmalzig.
Geralt stapfte wütend zum Tresen.
Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Nicht, dass er sich nicht freuen würde Yenn zu sehen. Das tat er. Aber so einfach war es nie. Sie war keine einfache, hübsche Frau, mit der man unkompliziert zusammen sein konnte und wollte. Sie war schwierig, selbstgerecht, eigensinnig und überaus mächtig. Sie stritten ständig, mochten sich aber auch, wie er immer wieder feststellen musste.
„Zwei Zimmer“, sagte er ausdruckslos zum fetten Wirt, der ihn aus großen Augen ansah. Hexer verirrten sich wohl selten in sein Drecksloch.
„Wir … haben … leider … nur noch ein Zimmer mit einem Bett“, stammelte er verlegen.
„Dann nehme ich das.“
Der Barde müsste dann eben auf dem Boden schlafen. Immerhin wollte Jaskier ja unbedingt hier bleiben. Er bestellte noch viel Wein, mehrere Bretter mit Brot, Fleisch, Käse und Obst und ging zu dem düsteren Tisch, ohne Yenn nur einen Blick zu gönnen. Jaskier hatte schon seine Klampfe ausgepackt. Geralt riss sie ihm grob aus der Hand.
„Nicht jetzt und hier, Idiot!“ Beleidigt sah ihn der Barde an.
„Entschuldige. Aber deinen Gesang ertrage ich jetzt wirklich nicht, Jaskier.“ Besänftigt und überaus herablassend nickte der Barde.
„Verstehe, Du bist angespannt. Sie starrt dich übrigens die ganze Zeit an, Hexer.“
„Hmmmm.“
„Solltest du sie nicht bitten, sich an unseren Tisch zu setzen?“
Hörte Geralt da Spott in Rittersporns Stimme? Drohend sah er ihn an.
„Ihrer ist viel besser“, knurrte der Hexer abweisend.
„Du könntest dich zu ihr setzen. Mir macht es nichts aus hier allein …“
„Nein, auf keinen Fall!“
„So abweisend sieht sie gar nicht aus. Sieh, sie lächelt sogar!“
Geralt brummte nur und war dem Wirt überaus dankbar, der im rechten Moment kam und ihnen den Wein brachte. Mit einem guten Zug trank der Hexer die Hälfte des Kruges leer, dabei rutschte er auf der Bank hin und her. Jaskier, der eine wirklich gute Beobachtungsgabe hatte, bemerkte es, interpretierte es aber völlig falsch.
„Ah, ich weiß doch, dass es dich dazu drängt zu ihr zu gehen. Los, tu es! Vielleicht hat sie ein Zimmer. Wenn nicht, stopfe ich mir etwas in die Ohren, falls ihr … du weißt schon.“
„Wo du es ansprichst, es gab nur ein Zimmer mit einem Bett und du schläfst auf dem Boden!“, sagte Geralt, um den Barden zum Schweigen zu bringen.
„WAS?!“ fuhr ihn Rittersporn so laut an, dass jedes Gespräch in der Taverne verstummte und alle ihn ansahen. Geralt vermied es zu Yennefer zu sehen, denn die amüsierte sich bestimmt gerade köstlich.
„Stell dich nicht so an, Barde …“, zischte er und sah in seinen Krug.
„Ich schlafen also auf dem Boden? Große Klasse. Weißt du was, Geralt?“ Dabei stand Rittersporn vorsorglich auf. Aus verengten Augen beobachtete der Hexer ihn. So ganz genau wusste er nicht, was der Barde nun vorhatte. Aber Geralt merkte, dass er sich strategisch seinem direkten Zugriff entziehen wollte.
Jaskiers Augen blitzten. Sein schöner Mund hatte sich zu einem hintergründigen Lächeln verzogen und Geralt starrte ihn nur verwundert an. Des Bardens Augen leuchteten so siegesgewiss, dass sich Geralts Geschlechtsteil ein wenig verhärtete. Mit seiner besten, schwülstigen Singstimme, sagte Rittersporn dann leise:
„Ich gehe zu Yennefer und überrede sie, damit …“ Weiter kam er nicht. Der Hexer schnellte hoch, packte den Barden an der Jacke und zerrte ihn brutal nach unten auf den Tisch. Dabei fiel der halbvolle Krug zu Boden und jeder in der Taverne verstummte erneut und sah zu ihnen rüber. Eine Hand presste Jaskiers Wange auf den Holztisch und der Hexer beugte sich nahe an sein Ohr, um zu flüstern.
„Gute Idee, Hübscher. Geh zu Yenn und sag ihr von mir, sie möge verschwinden, sofort und auf der Stelle. Dann wird nämlich ein Zimmer frei, in das du einziehen kannst.“
„Woher weißt du, dass sie … ein Zimmer hat?“, keuchte Jaskier undeutlich, weil Geralt ihn immer noch fest auf den Tisch gedrückt hielt.
„Sie hat kein Gepäck dabei. Das heißt, es ist auf ihrem Zimmer. Nun los, Poet, hol dir dein Zimmer.“
Der Hexer ließ ihn los und Jaskier stand ächzend auf. Er rieb sich über die Wange und sah dabei mehr als unglücklich aus. Aber er wagte es nicht sich zu beschweren. Mehrmals räusperte er sich, nahm seinen heilgebliebenen Krug und wollte gehen, als Geralt ihn mit Magie festhielt. Mit einem hinterhältigen Grinsen nahm er dem Barden den Krug aus der Hand.
„Den nehme ich besser. Viel Glück, Jaskier!“, sagte er spöttisch und setzte sich wieder.
Verdrießlich sah der Barde ihn an, ging dann aber wie in Zeitlupe zum Tisch, an dem Yennefer saß. Geralt verfolgte alles sehr genau, während er Jaskiers Wein trank.
Der Wirt brachte nun Unmengen Essen an den Tisch. Geralt begann gedankenlos zu essen, während er Yenn und Jaskier beobachtete. Der Barde sah immer wieder zu ihm. Vermutlich, weil Geralt alles an Essen in sich rein stopfte, was auf dem Tisch stand und der Barde auch hungrig war. Yennefer hingehen, sah entspannt aus und sprach leise mit Jaskier. Sie waren beide schöne Wesen, dachte Geralt in einem sonderbaren Moment. Dabei verschluckte er sich an einem Stück Brot und erwachte damit aus einer Art „Fresstrance“. Erschrocken sah er auf die Bretter. Es gab noch Brot, ein kleines Stück Käse, Äpfel, zwei Pflaumen und süßes Gebäck. Nur das Fleisch und die Wurst waren restlos alle. Jaskier müsste sich damit zufrieden geben. Als der Barde an seinen Tisch zurück kam, sah er schlecht gelaunt aus. Absichtlich hatte sich Geralt verboten, dem Gespräch zu lauschen. Yenn wusste, dass er das konnte und hatte vermutlich Dinge gesagt, die ihn nur ärgern würden. So aber, musste der Barde nun widergeben, was Yenn gesagt hatte.
„Das Fleisch war wohl aus?“, fragte Jaskier missbilligend und biss ein Stück Käse ab.
„Ich schulde dir eine Hammelkeule. Also, was sagt sie?“
„Rede doch selbst mit ihr!“, giftete Jaskier, wich aber zurück, als sich der Hexer drohend zu ihm beugte.
„Schon gut, Geralt. Sie sagt, du siehst aus, als würde dir der Hintern vom Reiten weh tun. Außerdem meinte sie, du solltest mal wieder baden, der Gestank würde bis zu ihr reichen. Darüber hinaus isst du wie ein Ferkel – ich zitiere nur!“, kreischte Jaskier, als Geralt unheilvoll brummte.
„Weiter!“
„Weiterhin sagt sie, dass sie ihr Zimmer selbst benutzen will und du solltest an deiner Selbstlosigkeit arbeiten und mir das Bett überlassen!“
„Das hat sie sicher nicht gesagt!“ Jaskier hatte sich den Mund mit Brot, Käse und Apfel vollgestopft und nickte nur eifrig.
„Gut. Dann gehst du jetzt zu ihr und sagst, ich würde ihr mein Bett überlassen, wenn sie dir ihrs gibt.“
„Was?“ Krümel fielen aus des Barden Mund.
„Sag es einfach. Los, geh!“, forderte Geralt so finster, dass sein Freund gehorsam aufstand und erneut zu Yennefers Tisch ging. Geralt hörte sie leise lachen. Er sah, wie sie dem Barden etwas ins Ohr flüsterte, was ihn erröten ließ. Recht zaghaft kam er zurück.
„Und, was sagt sie?“
„Ich wünschte, du würdest selbst mit ihr sprechen, Hexer“, murmelte Jaskier, trank Wein und sah ziemlich verlegen aus.
„Was. Sagt. Sie?“
„Sie sagt, sie verzichte auf dein Angebot des Beischlafs und du solltest …“ Mit hochrotem Kopf trank Jaskier ewig an dem Wein, bis Geralt die Geduld verlor und seine Faust derart heftig auf den Tisch donnerte, dass alles einen kleinen Sprung machte. Wieder sahen alle Gäste der Taverne zu ihrem Tisch, der sicherlich noch nie so viel Beachtung gefunden hatte.
„Sie … Yennefer sagt, du sollst dich an mir wärmen“, nuschelte der Barde undeutlich und sah ihn nicht an.
Ein unangenehmes Schweigen … nein, man könnte sagen, eine tödliche Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Die gelben Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt und Jaskier bebte wie ein frierender, neugeborener Wolfswelpe vor sich hin, unfähig des Hexers vernichtenden Blick zu erwidern.
Was würde nun geschehen? Würden alle Anwesenden den Zorn des Hexers zu spüren bekommen?