Doc zur Stelle
von tvfanever11
Kurzbeschreibung
Die WM ist vorbei und ausgerechnet bei Finalspiel gegen die USA musste ich mich verletzen. Das bedeutet Reha, Aufbautraining, Schweiß und viel Geduld. Gut wenn man eine süße Ärztin an seiner Seite hat, die aber auch mit einer dunklen Geschichte nach Wolfsburg kommt. Das denkt sich Svenja wenn sie ihr neues Abenteuer in Wolfsburg startet. Natürlich wird es viele Stolpersteine geben, die das Leben nicht leichter macht. Svenja/ ??
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P16 / FemSlash
Die deutsche Nationalmannschaft
OC (Own Character)
VFL Wolfsburg
19.11.2019
15.03.2020
16
55.937
18
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Dieses Kapitel
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02.12.2019
4.312
Kapitel 3
Svenja
Hoffnungsvoll wartete ich den ganzen Morgen auf Franzi, aber bis jetzt ist sie noch nicht aufgetaucht. Die Visite kam nur kurz vorbei, hatte aber noch keine neuen Informationen. Leider konnte mir Dr. Sander auch nicht sagen, wo Franzi war. Es war schon fast 10 Uhr, als sie in mein Zimmer kam. Sie sah blasser aus und hatte definitiv wenig geschlafen. „Morgen.“ Lächelnd streckte ich ihr meine Tasse mit Kaffee entgegen. „Danke.“ Sie setzte sich und strich sich ihr Haar nach hinten. „Hast du überhaupt geschlafen.“ „Nicht wirklich. In meiner Nachbarswohnung fand eine Party statt und als gegen 4 Uhr endlich Ruhe war, hab ich meinen Wecker um 6 Uhr nicht gehört. Weshalb ich jetzt erst komme.“ „Ich hab mich schon gewundert, dass du nicht zur Visite warst.“ „Ja, dafür werde ich wohl später noch im Büro meines Vaters antanzen müssen.“ Sie seufzte auf und trank einen Schluck, dabei verzog sie das Gesicht.“ „Hast du da nur Zucker drinnen.“ „Was, ich mag es süß.“ Sie grinste und gab mir die Tasse zurück. „Danke, aber ich bleibe bei meinem schwarzen Kaffee. So aber ich bin eigentlich nicht wegen deinem Kaffee hier, sondern um mir deine Wunde anzusehen.“ „Ok.“ Unsicher setzte ich mich etwas weiter auf. „Gut.“ Sie holte Handschuhe heraus und zog diese an, bevor sie die Decke zur Seite legte und den Verband aufschnitt. Neugierig sah ich ihr dabei zu und spürte die kühle Luft an mein Bein. Mein Bein war noch blau, aber die Narbe die oberhalb meines Knies war, war überraschend klein. „So klein.“ „Jep, ich brauch nicht viel Platz.“ Sie grinste und tastete vorsichtig alles ab. „Tut das weh.“ Ich schüttelte den Kopf. „Sehr gut.“ Lächelnd sah sie auf und ich verlor mich in den grüne Augen. „Deine Teamkollegen haben nach dir gefragt. Noch kein Tag beim Training, aber schon schwer vermisst.“ „Wirklich.“ „Natürlich, aber keine Sorge du siehst sie schneller als du Quidditch sagen kannst.“ „Qu…“ „Netter Versuch.“ „Ich sehe schon, du bist Harry Potter Fan.“ „Wer nicht. Auch wenn ich mehr die Bücher mag.“ „Warum überrascht mich das nicht.“ Grinsend stand sie auf und ging zur Ablage. Dort holte sie Verbandszeug heraus. „Ok, wie ist es mit den Schmerzen.“ „Solange ich das Bein ruhig halte geht es, aber heute Morgen hab ich es schon gemerkt.“ Sie nickte und ging zu meiner Akte. „Ich gebe dir eine kleine Dosis Schmerzmittel. Es wird den Schmerz lindern, aber dich nicht so high machen.“ „Angst dass ich dir eine Liebeserklärung mache.“ „Nein, dann würde ich mich zwar geschmeichelt führen, aber müsste dich leider vertrösten.“ „Wirklich, du würdest mich abblitzen lassen.“ „Entschuldige aber du hast wirklich jemand besseren Verdient als mich. Glaub mir niemand möchte in meine Familie eintreten.“ „So schlimm bist du aber auch nicht.“ „Das könnte sogar wahr sein, aber ich würde dir nie meinen Vater antun. Es hatte mir gereicht das mein Vater mich enterbt hat, als ich Nicole heiraten wollte.“ „Was?“ „Lange her, mittlerweile wurde ich wieder eingesetzt, auch wenn es mir egal ist. Das Geld meines Vaters würde ich eh nie annehmen. Egal, mein Familienleben ist ein Thema für eine andere Zeit. Ich verbinde dir dein Knie neu und dann ist heute nochmal Schonung angesagt, bevor wir morgen einige Übungen machen.“ „Aber so schnell wächst doch noch nicht alles zusammen.“ Sie lächelte mich an. „Ich weiß, aber deine anderen Muskeln können trainiert werden. Sorry nur, dass dein Urlaub wohl ausfällt.“ „Schade, meine Schwester hatte schon etwas in Blick.“ „Wir sehen wie es geht und dann vielleicht für ein paar Tage.“ Sie wickelte alles wieder ein und legte mein Knie auf ein Kissen. „So, jetzt gehe ich mal nach meinen anderen Patienten schauen.“ Sie zog sich ihre Handschuhe aus und desinfizierte sich die Hände. „Ich komme später noch einmal zu dir.“ „Ich lauf dir nicht weg.“ Sie lachte auf und verließ mein Zimmer.
Nach ihrem Besuch ging es mir wieder etwas besser und ich spielte eine Runde mit meinem Telefon, als es gegen Mittag an meiner Tür klopfte. „Ja?“ Dr. Sander kam lächelnd herein. „Hallo, Frau Huth wie geht es Ihnen heute.“ „Besser. Dr. Lindberg hat mir schon etwas gegen die Schmerzen gegeben.“ „Ah, wenigstens das hat sie noch geschafft.“ „Warum?“ Fragend sah ich sie an. „Ihr Vater hat sie für den restlichen Tag suspendiert.“ „Weil sie heute früh zu spät kam.“ „Ja, zum Teil.“ Sie seufzte auf. „Franzi und ihr Vater, dass ist schon seit längerem eine heikle Sache.“ „Ich dachte sie ist auf seinen Wunsch nach Wolfsburg zurück.“ „Ja, aber auch da hat mehr ihre Mutter Einfluss genommen. Nach dem Tod, hat das Verhältnis einen Riesen Knacks genommen. Ihr Vater hat sich schon wenige Wochen nach dem Tod von Elly eine neue Freundin genommen. Franzi hat mir heute morgen nur gesagt, dass es gestern wohl einen großen Krach gegeben hat, da er diese neue Frau jetzt heiraten will.“ „Autsch, dass ist echt scheiße von ihm.“ Dr. Sander lachte auf. „Ja, ich werde wohl später mal nach ihr sehen. Jetzt wäre sie eh nicht ansprechbar.“ „Verständlich.“ „Ich wollte nur mal nach ihnen schauen, nicht dass ihr Verband heute nicht gewechselt wird.“ „Nein, alles gut.“ Ein weiteres klopfen war zu hören. „Herein.“ Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als meine Eltern und meine Schwester ins Zimmer kamen. „Überraschung.“ „Was macht ihr den hier?“ „Dich Besuchen, natürlich.“ Jeder umarmte mich herzlich. „Sie sind Svenja ihre Ärztin.“ „Dr. Sander und ja ich war ein Teil ihres Teams, welches Sie operiert hat, auch wenn Dr. Lindberg die größte Arbeit gemacht hat.“ „Oh, ist es möglich mit ihr zu sprechen.“ „Heute leider nicht mehr. Sie ist morgen wieder im Krankenhaus.“ „Gut, dann sprechen wir morgen mit ihr. Aber sonst ist alles ok.“ Dr. Sander nickte. „Ja, Dr. Lindberg war heute schon hier und hat den Verband gewechselt.“ „Das ist gut. Danke.“ Dr. Sander nickte und ließ uns alleine. „Wie geht es dir mein Schatz.“ „Ganz ok. Noch etwas Müde, weil die Visite kommt ja schon um 8 Uhr.“ „Brauchst du noch etwas. Wir können dir noch etwas Süßes holen. Hast du genug Wasser.“ Besorgt strich Ma mir durchs Haar. „Mir geht es gut.“ „So Dr. Lindberg. Wie ist euer neuer Teamarzt.“ „Woher?“ Ich sah meine Schwester fragend an. „Sie wurde auf Twitter bekannt gegeben. Ihr Lebenslauf der auf der Homepage angegeben ist, ist ja riesig. Mannschaftsärzten bei der Natio der USA.“ „Sie ist etwas rumgekommen.“ „Stimmen die Gerüchte mit dem Unfall ihrer Freundin und dass sie daran Schuld war.“ „Franzi war nicht Schuld an Nicole ihrem Unfall. Sie war in Berlin zum Shoppen, als sie den Unfall hatte. Franzi musste zu dem Zeitpunkt in München arbeiten.“ „Oh, ok. Du weißt ja schon einiges über den Doc und nennst sie Franzi.“ „Wir kennen uns ja jetzt schon einige Tage.“ „Wie ist sie sonst so?“ „Sehr nett und Kompetent.“ Innerlich versuchte ich mich zurückzuhalten um nicht zu schwärmen. „Jamie vermisst dich sehr.“ Ich seufzte auf, als ich an mein kleines Fellknäul dachte. „Ich ihn auch. Noch zwei Tagen.“ „Was macht Ihr morgen.“ „Morgen fange ich mit meiner Physio an.“ „Jetzt schon, du bist doch gerade erst operiert wurden.“ „Dr. Lindberg meinte ich könnte die anderen Muskeln trainieren, damit ich nicht so viel nachholen muss.“ „Stimmt, sehr clever.“ Meine Ma nickte anerkennend. „Ich freue mich schon sie kennenzulernen.“ „Ja, schade dass sie heute schon gehen musste.“
Dr. Sander
Vorsichtig klopfte ich an Franzi ihre Türe. Die Pizzaschachteln in der anderen Hand. Zuerst dachte ich, niemand wäre daheim, aber nach dem zweiten Klopfen öffnete eine total verschwitzte Franzi die Tür. „Was willst du?“ Sie drehte sich um und lief wieder in ihren Fitnessraum. „Dir auch einen schönen Abend. Wie war der Medizintest.“ „Gut, alles lief zu Ralf seiner Zufriedenheit.“ „Ich hab Pizza und Wein dabei.“ „Mir ist heute nicht nach reden.“ „Ok, gut dann erzähle ich dir nichts von Svenja ihrem Notfall.“ Sofort hörte sie auf, auf den Boxsack zu schlagen. „Welcher Notfall.“ „Ihre Eltern waren da und wollten mit ihrer behandelnden Ärztin reden, aber leider warst du nicht da.“ „Du hast mich bestimmt wunderbar vertreten.“ Sie griff hinter mich und trank aus der Wodkaflasche. Diese war nur noch halb voll. „So schlimm.“ „Ich habe die Kündigung schon geschrieben.“ „Franzi jetzt überstürze doch nicht sofort alles.“ „Ich war zwei Stunden zu spät, ok. Mich aber vor der ganzen Mannschaft suspendieren, ist selbst für ihn zu hoch.“ „Du hast es auch etwas darauf angelegt.“ „Er wirft mir vor mein Privates und Berufliche zu mischen, aber mich zu bestrafen weil ich nicht für diese Hochzeit bin. Nein dass tue ich mir bestimmt nicht an. Was kann ich dafür wenn er seinen Schwanz nicht in der Hose lassen kann und eine neue heiraten will.“ „Franzi beruhig dich. Ich bin voll auf deine Seite, aber er ist immer noch der Chef der Klinik. Du warst zwei Stunden zu spät.“ „Mhm, dass ich aber weit mehr Stunden hier arbeite als alle anderen sieht er nicht.“ Ich seufzte und legte die Pizza ab. „Du gehst jetzt Duschen und dann essen wir etwas.“ Sie wollte wieder nach der Wodkaflasche greifen. „Nix da. Du hattest genug davon heute.“ Ich nahm sie ihr aus der Hand und zeigte Richtung Badezimmer. „Ist ja gut.“ Sie hob abwehrend die Hände und verschwand ins Badezimmer. Kopfschüttelnd nahm ich die Pizzaschachteln und ging in die Küche. Dort legte ich die Pizza auf zwei Bleche und schob sie in den Backofen. Damit wir wenigstens etwas warme Pizza haben können. Ich nahm Teller und Servietten aus den Schubfächern. Mit diesen ging es ins Wohnzimmer. Als ich hörte wie die Dusche aus ging schnappte ich mir zwei Bretter und holte die Bleche aus dem Ofen. Mit der Pizza ging ich ins Wohnzimmer und stellte sie auf den Tisch. Franzi kam 2 Minuten später mit nassen Haaren aus dem Badezimmer. „So, essen und dann kannst du mir von dem Drama gestern erzählen.“ Sie seufzte und nahm sich ein Stück.
Franzi
Ich versuchte es etwas heraus zu zögern, indem ich langsam aß. „Du weißt dir bringt das nichts, ich werde immer noch hier sitzen.“ „Musst du nicht nachhause.“ „Nicht heute. Leo schläft bei einer Freundin und Mike ist auf Geschäftsreise.“ Ich seufzte auf und aß mein letztes Stück zu Ende. „Er wird sie heiraten. Keine 4 Monate nach Mum ihren Tod. Es sollte mich nicht so treffen, aber es tut es.“ „Weil du weißt er hat endgültig abgeschlossen.“ Ich nickte und wischte mir die Hände ab. „Er ist ein Arsch und das ist doch für dich nichts Neues. Lass ihn doch heiraten, gehe deinen Weg aber pass auf, dass er dir nicht dein Leben versaut.“ „Er will das ich mit Erik zum Ball gehe.“ „Der ist doch Schwul.“ „Ich weiß.“ Grinsend zuckte ich die Schultern und öffnete die Flasche Wein. „Keine Ahnung was er denkt. Besonders hat er gestern wieder den Unfall zur Sprache gebracht. Manchmal hab ich wirklich das Gefühl das er diesen Unfall wollte.“ „Denkst du wirklich, er würde dir das antun.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, auch wenn ich dann endlich einen Schuldigen hätte.“ „Ach Franzi.“ Mel nahm mich in den Arm. „Das wird schon.“ „Es ist nur so schwer. Es sind 6 Jahre und noch immer hoffe ich jeden Tag, dass Nic durch die Haustür kommt.“ „Ich weiß und ich kann dir nicht versprechen, dass es in den nächsten Tagen oder Woche besser wird. Irgendwann wird dieser Tag kommen, da hört der Schmerz auf.“ Traurig nickte ich und trank mein Weinglas leer. „Ok wollen wir jetzt noch ein Film schauen oder musst du nachhause. Auch wenn du weißt mein Gästezimmer gehört jederzeit dir.“ „Besser wird es sein. Aber ich suche den Film aus.“ Grinsend stand sie auf und ging zu meinem großen DVD Regal.
Svenja
Am nächsten Morgen musste ich Lächeln, als Franzi zur Visite dabei war. „Guten Morgen, Frau Huth. Wie geht es Ihnen heute.“ „Besser, durch die Schmerzmittel hatte ich heute Nacht keinerlei Probleme.“ Sie nickte und trug etwas in meine Akte ein. „Dr. Lindberg, wie ist ihre weitere Vorgehensweiße mit Frau Huth.“ Franzi ihr Vater sah sie ernst an. „Wie mit dem Verein besprochen, werden wir später einige Übungen machen um auch die anderen Muskelgruppen weiter zu stärken. Desgleichen wird heute Nachmittag ein weiteres MRT und Röntgenbild gemacht, um zu sehen wie alles zusammenwächst.“ Er nickte nur und verließ dann den Raum. Alle Ärzte bis auf Franzi folgten ihm. „Wirklich alles gut.“ „Ja, Mel hat mich wieder beruhigt. Ich soll dir ausrichten, dass Anna und Feli heute Nachmittag ins Krankenhaus kommen.“ „Oh, ok super.“ Ich nickte „Meine Eltern und Schwester kommen heute auch nochmal. Sie wollen mit dir reden.“ „Mel hat gestern so etwas erwähnt. Auch wenn der gestrige Abend etwas verschwommen ist, durch den Alkohol.“ „So schlimm.“ „Alles gut. Es wird besser. Ich komme so in einer Stunde wieder und wir beginnen mit einigen Übungen. Emma unsere Schwester kommt gleich und hilft dir beim Umziehen und allen weiteren.“ „Ok.“ Sie nickte und wollte gerade das Zimmer verlassen, als eine junge Schwester hereinkam. „Dr. Lindberg, schön sie heute wiederzusehen.“ „Emma.“ Sie nickte ihr nur zu und verließ den Raum. „Ok, dann eben nicht.“ Sie trat zu mir und ich sah ihr die Enttäuschung sofort an. Scheinbar hatte sie auch ein Auge auf die junge Ärztin geworfen. Oh, dass kannst du aber sowas von vergessen. „Dann wollen wir mal.“
Eine Dreiviertelstunde Später wurde ich mit einem Rollstuhl in eine Behandlungsraum gebracht Dieser hatte viele Matten und andere Sportgeräte in sich. „So bereit.“ Franzi grinste mich an. „Sollte ich Angst bekommen.“ „Vor mir oder deinen Übungen.“ „Beides.“ Ich zuckte die Schultern. „Zuerst machen wir dich etwas warm.“ Sie half mir aus dem Rollstuhl und wir setzten uns auf die Matten. Nach einigen Dehnübungen, merkte ich schon wie gelenkig Franzi zu sein scheint. „Du machst aber auch etwas Sport oder.“ „Ja, drei bis viermal Wöchentlich. Kommt immer auf meine Zeit drauf an. Zurzeit gibt es beim Training eine Challenge. Bei Einlaufen, ist die Aufgabe des Teams schneller zu laufen als ich und Ari. Sagen wir mal so, wir arbeiten noch daran.“ Sie grinste mich an und half mir mich besser zu Positionieren. „Warum spielst du nicht?“ „Zuerst mal mein Knie, auch wenn es mir zurzeit weniger Probleme bereitet, kann sich das täglich ändern.“ Verstehend nickte ich und streckte mich etwas nach vorne. „Ok, du scheinst bereit.“ Sie gab mir einige Handeln und wir machten zuerst Übungen für die Arme und den Rumpf. Schon nach den wenigen Übungen kam ich ins schwitzen. „Na, das strengt dich schon an.“ „Lach nicht.“ „Mach ich nicht.“ Sie hob abwehrend die Arme und wir arbeiteten eine Stunde an meinen Muskeln. Dabei merkte ich erst wie sehr mir die Übungen wirklich halfen. „Du hast nicht zufällig auch Physiotherapie gelernt.“ „Ich hab einige Weiterbildungskurse gemacht. Gerade bei der Zusammenarbeit mit Spielern hilft es. Als ich bei der Nationalmannschaft der USA war, musste ich einige Spieler wieder fit machen.“ „Wie sind die Spieler so, ich kenne sie ja nur vor oder während des Spiels.“ „Am Anfang war es schwer mich auf sie einzulassen, da es gerade mal ein Jahr nach Nic ihrem Tod war. Alex und Ali haben mich aber schnell in das Team integriert.“ „Alex, wie Alex Morgan.“ Sie nickte. „Alex ist cool, von außen versucht sie immer nicht zu nah zu wirken, aber eigentlich ist sie ein richtiger Softie. Ich hab auch immer noch einigen Kontakt mit den Spielern. Gerade was das Medizinische angeht.“ Verstehend nickte ich. „Was ist gestern noch passiert.“ „Machen wir deine Übungen oder wollen wir nur quatschen.“ „Also ich bin Multitaskingfähig.“ Lachend nahm sie mir meine Geräte aus der Hand. „Vielleicht ein anderes Mal. Für heute sind wir hier fertig. Dr. Sander wird heute Nachmittag deine Untersuchungen übernehmen, da ich beim Training bin. Morgen ist dann Auswertung und dann darfst du nachhause. Dann machen wir die restliche Woche jeden Tag eine Stunde Übungen im Trainingszentrum.“ „Ok.“ Ich nickte und freute mich schon darauf sie jeden Tag zu sehen. Sie half mir in den Rollstuhl zurück.
In meinem Zimmer erwarteten mich schon meine Eltern. „Ah, da seid ihr ja. Dr. Lindberg richtig.“ Meine Mum nahm Franzi ihre Hand lächelnd. „Genau. Freut mich sie kennenzulernen Herr und Frau Huth.“ „Schatz, du bist ja total verschwitzt.“ „Ja, war anstrengend. Ich brauche jetzt dringend eine Dusche.“ „Ich nehme deinen Verband ab, dann darfst du Duschen. Wenn du willst gebe ich Emma Bescheid, die hilft dir.“ „Ach was wir sind ja auch noch da.“ „Ok.“ Franzi kniete vor mir und schnitt den Verband ab. „So, ich komme dann in einer halben Stunde wieder, nach meiner Mittagspause.“ „Ok.“ Ich lächelte sie an und wünschte ihr, dass meine Eltern gerade nicht im Zimmer währen. „Bis später.“ „Warten Sie, kann ich mit ihnen kurz draußen sprechen.“ Meine Mutter zeigte vor die Tür. „Warum nicht.“ Franzi zwinkerte mir zu und trat hinter meiner Mutter aus meinem Zimmer. „Du hast überhaupt nicht erwähnt wie gut dein Arzt aussieht.“ Meine Schwester grinste mich an. „Denkst du?“ Sie lachte auf. „Ähm, ja. Definitiv.“ „Sie ist nichts für dich.“ „Ach wirklich. Hast du schon Besitzansprüche gestellt oder ist sie verheiratet.“ „Das ist kompliziert.“ „Mhm, ok. Wenn ich du wäre würde ich schnell zugreifen.“ Nachdenklich sah ich zur Tür.
Frau Huth
Dr. Lindberg ließ mir netterweise den Vortritt und ich sah mich kurz auf dem Gang um. Hier war sehr viel Betrieb. „Wenn sie möchten können wir auch in mein Büro. Hier ist immer sehr viel Trubel.“ Sie zeigte auf eine Tür nicht weit von Svenja ihrem Zimmer weg. „Gerne.“ Ich folgte ihr und sie zeigte auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. „Wie kann ich Ihnen den helfen.“ „Es geht um Svenja. Wie stehen die Chancen nach dieser Verletzung.“ „Ich zeig ihnen etwas.“ Sie stand auf und suchte etwas in ihrem Aktenschrank. Mit zwei Mappen kam sie zurück und legte mir zwei Bilder vor. „Schauen sie sich beide Bilder an. Das ist das Knie ihrer Tochter und dass einer von jemanden anderen.“ Ich sah mir neugierig beide Bilder an. Dabei sah ich dass das Knie der anderen Person mehr schaden hatte als Svenja ihres. „Das ist vor der OP.“ Sie holte zwei weitere heraus und legte sie hin. Einmal eins wo fast nichts mehr zusehen war und ein immer noch demoliertes Knie. „Ich konnte die Verletzung ihrer Tochter komplett behandeln und sie wird mit der richtigen Therapie, wieder vollkommen gesund werden.“ „Ok, was ist mit der anderen Patientin.“ „Ich hatte leider nicht so viel Glück.“ Überrascht sah ich zu ihr auf, aber sie lächelte nur. „Damit will ich Ihnen zeigen, dass ihre Tochter wieder gesund wird. Ich konnte alle Verletzungen reparieren und werde nun langsam anfangen sie wieder fit zu machen. Es wird harte Arbeit, aber danach wird sie Fitter sein als vorher.“ „Ok, danke sehr.“ „Kein Problem. Ich kann verstehen das sie sich Sorgen machen, aber ich werde aufpassen, dass alles gut wird.“ Ich nickte und seufzte auf „Ich weiß ihre Mühen zu schätzen. Es ist nur, Svenja ist nach Wolfsburg gewechselt und wir wohnen jetzt nicht gerade um die Ecke.“ „Ich versteh schon, mit meiner Mum war es auch immer dasselbe, sie wollte auch nie dass ich wieder gehe.“ „Wie hat sie es überstanden.“ „Hoffen und mit dem Wissen, dass ich wiederkomme.“ „Sie waren in Amerika.“ „Zum Teil, mit den Jahren habe ich schon einiges abgeklappert.“ „Dann können ihre Eltern ja froh sein, dass sie wieder hier sind.“ „Genau.“ Sie nickte leicht. „Sonst noch irgendwelche Fragen.“ „Nein, alles gut. Sie wollten ja Mittagspause machen.“ „Stimmt, gut dass sie mich daran erinnern.“ Wir standen auf und trennten uns an Svenja ihrer Tür. „Bis später.“ Ich nickte und sie lief Richtung Fahrstuhl, da piepte ihr Pager und sie verschwand schnellen Schrittes.
Im Zimmer selber saß nur mein Mann. „Alles gut. Alle Ängste verstreichen lassen.“ „Ja, sie war wirklich sehr Nett.“ „Gut, scheinbar haben unsere beiden Töchter festgestellt, wie gut doch Dr. Lindberg aussieht.“ „Ist das so.“ Grinsend sah ich zu meinem Mann.“ „Ja und Sveni schien nicht begeistert, dass Lara das festgestellt hat.“ „Interessant.“ Ich grinste über meine ältere Tochter. Das könnte noch interessant werden.
Anna
„Was denkst du wie es Sveni geht.“ Feli schien wirklich besorgt über ihre Freundin. „Franzi meinte ihr ging es schon besser.“ „Was denkst du über den neuen Doc. Im Training kann ich sie schlecht einschätzen.“ „Warum ich finde Ihr Training mit Ari sehr gut. Die beiden Harmonieren wirklich sehr gut zusammen.“ „Eben, vielleicht etwas zu gut.“ „Du reimst dir da etwas zusammen. Zwischen den beiden läuft nichts.“ Unterbewusst nehme ich mir aber vor, morgen etwas genauer zwischen den beiden zu schauen. Wusste ich ja wie Svenja für den Doc geschwärmt hat. Am Krankenhaus angekommen liefen wir nach oben. Kannte ich ja den Weg zu ihrem Zimmer. Bei Svenja ihrer Tür angekommen bemerkte ich die Hektik die hier oben heute war. In dem Moment stürmten mehrere Schwestern in das Zimmer neben uns. „Was ist passiert?“ „Keine Ahnung vor 10 Minuten war noch alles gut.“ Ein Mann wurde aus dem Zimmer gedrängt und Dr. Lindberg kam hinter ihm wütend raus. „Sie verschwinden jetzt und lassen meine Patientin in Ruhe. Sehen sie den nicht, dass sie der Grund sind warum sie hier liegt. Ich werde das bei der Polizei angeben.“ „Du Schlampe, du hast überhaupt keine Ahnung, wer ich bin.“ Er holte mit der Hand aus, aber in nur wenigen Sekunden lag er auf den Boden und Franzi drückte ihn nach unten. „Emma ruf die Security.“ „Schon unterwegs.“ „Und du mein Freundchen, sehe ich dich je wieder in meinem Krankenhaus, dann Gnade dir Gott. Man schlägt seine Frau nicht.“ Sie übergab ihn an die Krankenhaussecurity. „Dieser Mann hat auf weiteres Kein Zutritt auf meine Etage.“ „Geht klar.“ Der Sicherheitschef nickte und zog den Übeltäter nach draußen. Ohne aufzuschauen trat sie wieder ins Zimmer ein. „Wow, die hat Eier.“ Feli sah mich erstaunt an. „Ja, gegen sie möchte ich nicht agieren.“ Wir traten in Svenja ihr Zimmer ein und sahen sie mit ihrer Schwester. „Hi.“ Svenja sah lächelnd auf. „Hallo, schön euch zusehen.“ Sie umarmte uns lächelnd. „Also auf dieser Station ist einiges los. Dr. Lindberg hatte gerade eine richtig Auseinandersetzung mit einem Typen.“ „Ah wir haben uns schon gewundert was nebenan gerade los war.“ „Ja, der Typ muss wohl seine Frau geschlagen haben und sie hatte wohl eine Panikattacke.“ „Mistkerl.“ „Ja, aber das beste dieser Typ hat versucht Dr. Lindberg zu schlagen und sie blockte einfach seinen Schlag und warf ihn zu Boden.“ Während Feli erzählte beobachtete ich Svenja genau. In ihren Augen war die Sorge sehr zu erkennen. „Aber keine Sorge, ihr geht es gut. Apropo wie geht es dir.“ „Ganz ok. Heute Vormittag hatte ich meine erste Physio.“ „Was du wurdest doch gerade erst operiert.“ „Stimmt, aber Franzi hilft mir meine anderen Muskeln im Training zu halten.“ „Ah, ok.“ „Wie läuft euer Training?“ „Gut, sehr viel Athletik ist zurzeit dran.“ Svenja nickte und sah kurz zu ihrer Schwester. „Ich werde dann mal gehen. Schreib mir wenn deine Ergebnisse da sind.“ „Mach ich.“ Nun waren wir alleine „Weißt du schon wann du entlassen wirst.“ „Noch nicht. Irgendwann morgen Vormittag.“ Es klopfte und Franzi kam ins Zimmer. „Hi.“ „Hey, starke Leistung eben da draußen.“ „Oh, ihr habt das gesehen.“ Feli und ich nickten. „Echt ein Arschloch.“ „Ja, ich hoffe er verklagt nicht das Krankenhaus, für meine Aktion.“ Sie kam zu uns und nahm eine Akte entgegen. „So, wie geht es dir. Muskelkater?“ „Etwas.“ Sie grinste Svenja an. „Sehr gut.“ „Hey, dass ist nicht witzig.“ Beide blödelten etwas herum, was mich grinsen ließ. „Wenn du Muskelkater hast, wissen wir wo wir morgen weiter machen.“ Sie legte die Mappe weg und trat ans Bett. „Darf ich.“ Svenja nickte und sie legte die Decke etwas zur Seite. So war für uns alle der Verband ersichtlich. „Tut das weh.“ Sie drückte leicht auf dem Oberschenkel herum. „Nein.“ „Und das?“ Ihre Hand wanderte nach unten, aber Svenja schüttelte den Kopf. „Wunderbar. Dein MRT Termin ist in einer halben Stunde. Emma wird dich nach unten bringen. Euch sehe ich später beim Training.“ Ich nickte, bemerkt aber wie Franzi ihr Blick zu Svenja zurückging. „Wir sehen uns morgen, ok?“ „Ja.“ Für einen Moment sahen sich beide in die Augen und ich spürte sofort, dass das keine einseitigen Gefühle sind, nur wehrt sich Franzi noch dagegen. Sie war es auch, die den Blickkontakt brach. „Dann tschau.“ Sie verließ das Zimmer und Feli drehte sich grinsend zu Svenja.“ „Aha, was sehen denn meine Augen da. Dich hat es ja mal sowas von erwischt.“ Ich verdrehte die Augen und setzte mich auf den Stuhl auf der anderen Seite des Bettes. „Wow, Sveni das ist ja super. Ich gönne es dir so sehr.“ „Eben hast du noch zu mir gesagt, dass dein Verdacht darauf liegt, das Franzi und Ari etwas miteinander haben.“ Svenja sah mich schon fast panisch an. In dem Moment kam eine Schwester herein. „Nein mal ehrlich. Du und Franzi passt bestimmt super zusammen und jetzt wo sie für deine Genesung zuständig ist, da verbringt ihr bestimmt viel Zeit zusammen.“ „Feli, zuerst einmal gibt es kein uns und zweitens steht meine Genesung im Vordergrund.“ „Ich sag ja nur.“ „Frau Huth, ich soll sie abholen zu ihrem MRT Termin.“ „Ja, natürlich.“ Sofort sah ich zu der Schwester. Die schien etwas verbissener als vorher. Aha, noch eine Kandidatin. „Und wenn ich so frei sein darf. Dr. Lindberg ist mit mir zusammen, also würde ich es vorziehen keine Kuppel versuche zu starten.“ Sie grinste Svenja herausfordernd an. „Ist das so, da habe ich aber etwas ganz Anderes gehört.“ „Sagen wir einfach so, vorletzte Nacht war sie wohl sehr erschöpft, dass sie verschlafen hat.“ Svenja ihr Blick wurde auf einmal Eisig. „Ich hole dann mal den Rollstuhl.“ Die Schwester verließ das Zimmer und es wurde ganz still. „Na warte du Schlampe.“ „Ganz ruhig, sie versucht dich nur zu provozieren. Jeder kann sehen das Franzi etwas für dich empfindet.“ „Genau, nicht mehr lange und du kannst es dieser ollen zeigen.“ Feli stand auf und verschränkte die Arme. „Danke Leute.“
Svenja
Hoffnungsvoll wartete ich den ganzen Morgen auf Franzi, aber bis jetzt ist sie noch nicht aufgetaucht. Die Visite kam nur kurz vorbei, hatte aber noch keine neuen Informationen. Leider konnte mir Dr. Sander auch nicht sagen, wo Franzi war. Es war schon fast 10 Uhr, als sie in mein Zimmer kam. Sie sah blasser aus und hatte definitiv wenig geschlafen. „Morgen.“ Lächelnd streckte ich ihr meine Tasse mit Kaffee entgegen. „Danke.“ Sie setzte sich und strich sich ihr Haar nach hinten. „Hast du überhaupt geschlafen.“ „Nicht wirklich. In meiner Nachbarswohnung fand eine Party statt und als gegen 4 Uhr endlich Ruhe war, hab ich meinen Wecker um 6 Uhr nicht gehört. Weshalb ich jetzt erst komme.“ „Ich hab mich schon gewundert, dass du nicht zur Visite warst.“ „Ja, dafür werde ich wohl später noch im Büro meines Vaters antanzen müssen.“ Sie seufzte auf und trank einen Schluck, dabei verzog sie das Gesicht.“ „Hast du da nur Zucker drinnen.“ „Was, ich mag es süß.“ Sie grinste und gab mir die Tasse zurück. „Danke, aber ich bleibe bei meinem schwarzen Kaffee. So aber ich bin eigentlich nicht wegen deinem Kaffee hier, sondern um mir deine Wunde anzusehen.“ „Ok.“ Unsicher setzte ich mich etwas weiter auf. „Gut.“ Sie holte Handschuhe heraus und zog diese an, bevor sie die Decke zur Seite legte und den Verband aufschnitt. Neugierig sah ich ihr dabei zu und spürte die kühle Luft an mein Bein. Mein Bein war noch blau, aber die Narbe die oberhalb meines Knies war, war überraschend klein. „So klein.“ „Jep, ich brauch nicht viel Platz.“ Sie grinste und tastete vorsichtig alles ab. „Tut das weh.“ Ich schüttelte den Kopf. „Sehr gut.“ Lächelnd sah sie auf und ich verlor mich in den grüne Augen. „Deine Teamkollegen haben nach dir gefragt. Noch kein Tag beim Training, aber schon schwer vermisst.“ „Wirklich.“ „Natürlich, aber keine Sorge du siehst sie schneller als du Quidditch sagen kannst.“ „Qu…“ „Netter Versuch.“ „Ich sehe schon, du bist Harry Potter Fan.“ „Wer nicht. Auch wenn ich mehr die Bücher mag.“ „Warum überrascht mich das nicht.“ Grinsend stand sie auf und ging zur Ablage. Dort holte sie Verbandszeug heraus. „Ok, wie ist es mit den Schmerzen.“ „Solange ich das Bein ruhig halte geht es, aber heute Morgen hab ich es schon gemerkt.“ Sie nickte und ging zu meiner Akte. „Ich gebe dir eine kleine Dosis Schmerzmittel. Es wird den Schmerz lindern, aber dich nicht so high machen.“ „Angst dass ich dir eine Liebeserklärung mache.“ „Nein, dann würde ich mich zwar geschmeichelt führen, aber müsste dich leider vertrösten.“ „Wirklich, du würdest mich abblitzen lassen.“ „Entschuldige aber du hast wirklich jemand besseren Verdient als mich. Glaub mir niemand möchte in meine Familie eintreten.“ „So schlimm bist du aber auch nicht.“ „Das könnte sogar wahr sein, aber ich würde dir nie meinen Vater antun. Es hatte mir gereicht das mein Vater mich enterbt hat, als ich Nicole heiraten wollte.“ „Was?“ „Lange her, mittlerweile wurde ich wieder eingesetzt, auch wenn es mir egal ist. Das Geld meines Vaters würde ich eh nie annehmen. Egal, mein Familienleben ist ein Thema für eine andere Zeit. Ich verbinde dir dein Knie neu und dann ist heute nochmal Schonung angesagt, bevor wir morgen einige Übungen machen.“ „Aber so schnell wächst doch noch nicht alles zusammen.“ Sie lächelte mich an. „Ich weiß, aber deine anderen Muskeln können trainiert werden. Sorry nur, dass dein Urlaub wohl ausfällt.“ „Schade, meine Schwester hatte schon etwas in Blick.“ „Wir sehen wie es geht und dann vielleicht für ein paar Tage.“ Sie wickelte alles wieder ein und legte mein Knie auf ein Kissen. „So, jetzt gehe ich mal nach meinen anderen Patienten schauen.“ Sie zog sich ihre Handschuhe aus und desinfizierte sich die Hände. „Ich komme später noch einmal zu dir.“ „Ich lauf dir nicht weg.“ Sie lachte auf und verließ mein Zimmer.
Nach ihrem Besuch ging es mir wieder etwas besser und ich spielte eine Runde mit meinem Telefon, als es gegen Mittag an meiner Tür klopfte. „Ja?“ Dr. Sander kam lächelnd herein. „Hallo, Frau Huth wie geht es Ihnen heute.“ „Besser. Dr. Lindberg hat mir schon etwas gegen die Schmerzen gegeben.“ „Ah, wenigstens das hat sie noch geschafft.“ „Warum?“ Fragend sah ich sie an. „Ihr Vater hat sie für den restlichen Tag suspendiert.“ „Weil sie heute früh zu spät kam.“ „Ja, zum Teil.“ Sie seufzte auf. „Franzi und ihr Vater, dass ist schon seit längerem eine heikle Sache.“ „Ich dachte sie ist auf seinen Wunsch nach Wolfsburg zurück.“ „Ja, aber auch da hat mehr ihre Mutter Einfluss genommen. Nach dem Tod, hat das Verhältnis einen Riesen Knacks genommen. Ihr Vater hat sich schon wenige Wochen nach dem Tod von Elly eine neue Freundin genommen. Franzi hat mir heute morgen nur gesagt, dass es gestern wohl einen großen Krach gegeben hat, da er diese neue Frau jetzt heiraten will.“ „Autsch, dass ist echt scheiße von ihm.“ Dr. Sander lachte auf. „Ja, ich werde wohl später mal nach ihr sehen. Jetzt wäre sie eh nicht ansprechbar.“ „Verständlich.“ „Ich wollte nur mal nach ihnen schauen, nicht dass ihr Verband heute nicht gewechselt wird.“ „Nein, alles gut.“ Ein weiteres klopfen war zu hören. „Herein.“ Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als meine Eltern und meine Schwester ins Zimmer kamen. „Überraschung.“ „Was macht ihr den hier?“ „Dich Besuchen, natürlich.“ Jeder umarmte mich herzlich. „Sie sind Svenja ihre Ärztin.“ „Dr. Sander und ja ich war ein Teil ihres Teams, welches Sie operiert hat, auch wenn Dr. Lindberg die größte Arbeit gemacht hat.“ „Oh, ist es möglich mit ihr zu sprechen.“ „Heute leider nicht mehr. Sie ist morgen wieder im Krankenhaus.“ „Gut, dann sprechen wir morgen mit ihr. Aber sonst ist alles ok.“ Dr. Sander nickte. „Ja, Dr. Lindberg war heute schon hier und hat den Verband gewechselt.“ „Das ist gut. Danke.“ Dr. Sander nickte und ließ uns alleine. „Wie geht es dir mein Schatz.“ „Ganz ok. Noch etwas Müde, weil die Visite kommt ja schon um 8 Uhr.“ „Brauchst du noch etwas. Wir können dir noch etwas Süßes holen. Hast du genug Wasser.“ Besorgt strich Ma mir durchs Haar. „Mir geht es gut.“ „So Dr. Lindberg. Wie ist euer neuer Teamarzt.“ „Woher?“ Ich sah meine Schwester fragend an. „Sie wurde auf Twitter bekannt gegeben. Ihr Lebenslauf der auf der Homepage angegeben ist, ist ja riesig. Mannschaftsärzten bei der Natio der USA.“ „Sie ist etwas rumgekommen.“ „Stimmen die Gerüchte mit dem Unfall ihrer Freundin und dass sie daran Schuld war.“ „Franzi war nicht Schuld an Nicole ihrem Unfall. Sie war in Berlin zum Shoppen, als sie den Unfall hatte. Franzi musste zu dem Zeitpunkt in München arbeiten.“ „Oh, ok. Du weißt ja schon einiges über den Doc und nennst sie Franzi.“ „Wir kennen uns ja jetzt schon einige Tage.“ „Wie ist sie sonst so?“ „Sehr nett und Kompetent.“ Innerlich versuchte ich mich zurückzuhalten um nicht zu schwärmen. „Jamie vermisst dich sehr.“ Ich seufzte auf, als ich an mein kleines Fellknäul dachte. „Ich ihn auch. Noch zwei Tagen.“ „Was macht Ihr morgen.“ „Morgen fange ich mit meiner Physio an.“ „Jetzt schon, du bist doch gerade erst operiert wurden.“ „Dr. Lindberg meinte ich könnte die anderen Muskeln trainieren, damit ich nicht so viel nachholen muss.“ „Stimmt, sehr clever.“ Meine Ma nickte anerkennend. „Ich freue mich schon sie kennenzulernen.“ „Ja, schade dass sie heute schon gehen musste.“
Dr. Sander
Vorsichtig klopfte ich an Franzi ihre Türe. Die Pizzaschachteln in der anderen Hand. Zuerst dachte ich, niemand wäre daheim, aber nach dem zweiten Klopfen öffnete eine total verschwitzte Franzi die Tür. „Was willst du?“ Sie drehte sich um und lief wieder in ihren Fitnessraum. „Dir auch einen schönen Abend. Wie war der Medizintest.“ „Gut, alles lief zu Ralf seiner Zufriedenheit.“ „Ich hab Pizza und Wein dabei.“ „Mir ist heute nicht nach reden.“ „Ok, gut dann erzähle ich dir nichts von Svenja ihrem Notfall.“ Sofort hörte sie auf, auf den Boxsack zu schlagen. „Welcher Notfall.“ „Ihre Eltern waren da und wollten mit ihrer behandelnden Ärztin reden, aber leider warst du nicht da.“ „Du hast mich bestimmt wunderbar vertreten.“ Sie griff hinter mich und trank aus der Wodkaflasche. Diese war nur noch halb voll. „So schlimm.“ „Ich habe die Kündigung schon geschrieben.“ „Franzi jetzt überstürze doch nicht sofort alles.“ „Ich war zwei Stunden zu spät, ok. Mich aber vor der ganzen Mannschaft suspendieren, ist selbst für ihn zu hoch.“ „Du hast es auch etwas darauf angelegt.“ „Er wirft mir vor mein Privates und Berufliche zu mischen, aber mich zu bestrafen weil ich nicht für diese Hochzeit bin. Nein dass tue ich mir bestimmt nicht an. Was kann ich dafür wenn er seinen Schwanz nicht in der Hose lassen kann und eine neue heiraten will.“ „Franzi beruhig dich. Ich bin voll auf deine Seite, aber er ist immer noch der Chef der Klinik. Du warst zwei Stunden zu spät.“ „Mhm, dass ich aber weit mehr Stunden hier arbeite als alle anderen sieht er nicht.“ Ich seufzte und legte die Pizza ab. „Du gehst jetzt Duschen und dann essen wir etwas.“ Sie wollte wieder nach der Wodkaflasche greifen. „Nix da. Du hattest genug davon heute.“ Ich nahm sie ihr aus der Hand und zeigte Richtung Badezimmer. „Ist ja gut.“ Sie hob abwehrend die Hände und verschwand ins Badezimmer. Kopfschüttelnd nahm ich die Pizzaschachteln und ging in die Küche. Dort legte ich die Pizza auf zwei Bleche und schob sie in den Backofen. Damit wir wenigstens etwas warme Pizza haben können. Ich nahm Teller und Servietten aus den Schubfächern. Mit diesen ging es ins Wohnzimmer. Als ich hörte wie die Dusche aus ging schnappte ich mir zwei Bretter und holte die Bleche aus dem Ofen. Mit der Pizza ging ich ins Wohnzimmer und stellte sie auf den Tisch. Franzi kam 2 Minuten später mit nassen Haaren aus dem Badezimmer. „So, essen und dann kannst du mir von dem Drama gestern erzählen.“ Sie seufzte und nahm sich ein Stück.
Franzi
Ich versuchte es etwas heraus zu zögern, indem ich langsam aß. „Du weißt dir bringt das nichts, ich werde immer noch hier sitzen.“ „Musst du nicht nachhause.“ „Nicht heute. Leo schläft bei einer Freundin und Mike ist auf Geschäftsreise.“ Ich seufzte auf und aß mein letztes Stück zu Ende. „Er wird sie heiraten. Keine 4 Monate nach Mum ihren Tod. Es sollte mich nicht so treffen, aber es tut es.“ „Weil du weißt er hat endgültig abgeschlossen.“ Ich nickte und wischte mir die Hände ab. „Er ist ein Arsch und das ist doch für dich nichts Neues. Lass ihn doch heiraten, gehe deinen Weg aber pass auf, dass er dir nicht dein Leben versaut.“ „Er will das ich mit Erik zum Ball gehe.“ „Der ist doch Schwul.“ „Ich weiß.“ Grinsend zuckte ich die Schultern und öffnete die Flasche Wein. „Keine Ahnung was er denkt. Besonders hat er gestern wieder den Unfall zur Sprache gebracht. Manchmal hab ich wirklich das Gefühl das er diesen Unfall wollte.“ „Denkst du wirklich, er würde dir das antun.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, auch wenn ich dann endlich einen Schuldigen hätte.“ „Ach Franzi.“ Mel nahm mich in den Arm. „Das wird schon.“ „Es ist nur so schwer. Es sind 6 Jahre und noch immer hoffe ich jeden Tag, dass Nic durch die Haustür kommt.“ „Ich weiß und ich kann dir nicht versprechen, dass es in den nächsten Tagen oder Woche besser wird. Irgendwann wird dieser Tag kommen, da hört der Schmerz auf.“ Traurig nickte ich und trank mein Weinglas leer. „Ok wollen wir jetzt noch ein Film schauen oder musst du nachhause. Auch wenn du weißt mein Gästezimmer gehört jederzeit dir.“ „Besser wird es sein. Aber ich suche den Film aus.“ Grinsend stand sie auf und ging zu meinem großen DVD Regal.
Svenja
Am nächsten Morgen musste ich Lächeln, als Franzi zur Visite dabei war. „Guten Morgen, Frau Huth. Wie geht es Ihnen heute.“ „Besser, durch die Schmerzmittel hatte ich heute Nacht keinerlei Probleme.“ Sie nickte und trug etwas in meine Akte ein. „Dr. Lindberg, wie ist ihre weitere Vorgehensweiße mit Frau Huth.“ Franzi ihr Vater sah sie ernst an. „Wie mit dem Verein besprochen, werden wir später einige Übungen machen um auch die anderen Muskelgruppen weiter zu stärken. Desgleichen wird heute Nachmittag ein weiteres MRT und Röntgenbild gemacht, um zu sehen wie alles zusammenwächst.“ Er nickte nur und verließ dann den Raum. Alle Ärzte bis auf Franzi folgten ihm. „Wirklich alles gut.“ „Ja, Mel hat mich wieder beruhigt. Ich soll dir ausrichten, dass Anna und Feli heute Nachmittag ins Krankenhaus kommen.“ „Oh, ok super.“ Ich nickte „Meine Eltern und Schwester kommen heute auch nochmal. Sie wollen mit dir reden.“ „Mel hat gestern so etwas erwähnt. Auch wenn der gestrige Abend etwas verschwommen ist, durch den Alkohol.“ „So schlimm.“ „Alles gut. Es wird besser. Ich komme so in einer Stunde wieder und wir beginnen mit einigen Übungen. Emma unsere Schwester kommt gleich und hilft dir beim Umziehen und allen weiteren.“ „Ok.“ Sie nickte und wollte gerade das Zimmer verlassen, als eine junge Schwester hereinkam. „Dr. Lindberg, schön sie heute wiederzusehen.“ „Emma.“ Sie nickte ihr nur zu und verließ den Raum. „Ok, dann eben nicht.“ Sie trat zu mir und ich sah ihr die Enttäuschung sofort an. Scheinbar hatte sie auch ein Auge auf die junge Ärztin geworfen. Oh, dass kannst du aber sowas von vergessen. „Dann wollen wir mal.“
Eine Dreiviertelstunde Später wurde ich mit einem Rollstuhl in eine Behandlungsraum gebracht Dieser hatte viele Matten und andere Sportgeräte in sich. „So bereit.“ Franzi grinste mich an. „Sollte ich Angst bekommen.“ „Vor mir oder deinen Übungen.“ „Beides.“ Ich zuckte die Schultern. „Zuerst machen wir dich etwas warm.“ Sie half mir aus dem Rollstuhl und wir setzten uns auf die Matten. Nach einigen Dehnübungen, merkte ich schon wie gelenkig Franzi zu sein scheint. „Du machst aber auch etwas Sport oder.“ „Ja, drei bis viermal Wöchentlich. Kommt immer auf meine Zeit drauf an. Zurzeit gibt es beim Training eine Challenge. Bei Einlaufen, ist die Aufgabe des Teams schneller zu laufen als ich und Ari. Sagen wir mal so, wir arbeiten noch daran.“ Sie grinste mich an und half mir mich besser zu Positionieren. „Warum spielst du nicht?“ „Zuerst mal mein Knie, auch wenn es mir zurzeit weniger Probleme bereitet, kann sich das täglich ändern.“ Verstehend nickte ich und streckte mich etwas nach vorne. „Ok, du scheinst bereit.“ Sie gab mir einige Handeln und wir machten zuerst Übungen für die Arme und den Rumpf. Schon nach den wenigen Übungen kam ich ins schwitzen. „Na, das strengt dich schon an.“ „Lach nicht.“ „Mach ich nicht.“ Sie hob abwehrend die Arme und wir arbeiteten eine Stunde an meinen Muskeln. Dabei merkte ich erst wie sehr mir die Übungen wirklich halfen. „Du hast nicht zufällig auch Physiotherapie gelernt.“ „Ich hab einige Weiterbildungskurse gemacht. Gerade bei der Zusammenarbeit mit Spielern hilft es. Als ich bei der Nationalmannschaft der USA war, musste ich einige Spieler wieder fit machen.“ „Wie sind die Spieler so, ich kenne sie ja nur vor oder während des Spiels.“ „Am Anfang war es schwer mich auf sie einzulassen, da es gerade mal ein Jahr nach Nic ihrem Tod war. Alex und Ali haben mich aber schnell in das Team integriert.“ „Alex, wie Alex Morgan.“ Sie nickte. „Alex ist cool, von außen versucht sie immer nicht zu nah zu wirken, aber eigentlich ist sie ein richtiger Softie. Ich hab auch immer noch einigen Kontakt mit den Spielern. Gerade was das Medizinische angeht.“ Verstehend nickte ich. „Was ist gestern noch passiert.“ „Machen wir deine Übungen oder wollen wir nur quatschen.“ „Also ich bin Multitaskingfähig.“ Lachend nahm sie mir meine Geräte aus der Hand. „Vielleicht ein anderes Mal. Für heute sind wir hier fertig. Dr. Sander wird heute Nachmittag deine Untersuchungen übernehmen, da ich beim Training bin. Morgen ist dann Auswertung und dann darfst du nachhause. Dann machen wir die restliche Woche jeden Tag eine Stunde Übungen im Trainingszentrum.“ „Ok.“ Ich nickte und freute mich schon darauf sie jeden Tag zu sehen. Sie half mir in den Rollstuhl zurück.
In meinem Zimmer erwarteten mich schon meine Eltern. „Ah, da seid ihr ja. Dr. Lindberg richtig.“ Meine Mum nahm Franzi ihre Hand lächelnd. „Genau. Freut mich sie kennenzulernen Herr und Frau Huth.“ „Schatz, du bist ja total verschwitzt.“ „Ja, war anstrengend. Ich brauche jetzt dringend eine Dusche.“ „Ich nehme deinen Verband ab, dann darfst du Duschen. Wenn du willst gebe ich Emma Bescheid, die hilft dir.“ „Ach was wir sind ja auch noch da.“ „Ok.“ Franzi kniete vor mir und schnitt den Verband ab. „So, ich komme dann in einer halben Stunde wieder, nach meiner Mittagspause.“ „Ok.“ Ich lächelte sie an und wünschte ihr, dass meine Eltern gerade nicht im Zimmer währen. „Bis später.“ „Warten Sie, kann ich mit ihnen kurz draußen sprechen.“ Meine Mutter zeigte vor die Tür. „Warum nicht.“ Franzi zwinkerte mir zu und trat hinter meiner Mutter aus meinem Zimmer. „Du hast überhaupt nicht erwähnt wie gut dein Arzt aussieht.“ Meine Schwester grinste mich an. „Denkst du?“ Sie lachte auf. „Ähm, ja. Definitiv.“ „Sie ist nichts für dich.“ „Ach wirklich. Hast du schon Besitzansprüche gestellt oder ist sie verheiratet.“ „Das ist kompliziert.“ „Mhm, ok. Wenn ich du wäre würde ich schnell zugreifen.“ Nachdenklich sah ich zur Tür.
Frau Huth
Dr. Lindberg ließ mir netterweise den Vortritt und ich sah mich kurz auf dem Gang um. Hier war sehr viel Betrieb. „Wenn sie möchten können wir auch in mein Büro. Hier ist immer sehr viel Trubel.“ Sie zeigte auf eine Tür nicht weit von Svenja ihrem Zimmer weg. „Gerne.“ Ich folgte ihr und sie zeigte auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. „Wie kann ich Ihnen den helfen.“ „Es geht um Svenja. Wie stehen die Chancen nach dieser Verletzung.“ „Ich zeig ihnen etwas.“ Sie stand auf und suchte etwas in ihrem Aktenschrank. Mit zwei Mappen kam sie zurück und legte mir zwei Bilder vor. „Schauen sie sich beide Bilder an. Das ist das Knie ihrer Tochter und dass einer von jemanden anderen.“ Ich sah mir neugierig beide Bilder an. Dabei sah ich dass das Knie der anderen Person mehr schaden hatte als Svenja ihres. „Das ist vor der OP.“ Sie holte zwei weitere heraus und legte sie hin. Einmal eins wo fast nichts mehr zusehen war und ein immer noch demoliertes Knie. „Ich konnte die Verletzung ihrer Tochter komplett behandeln und sie wird mit der richtigen Therapie, wieder vollkommen gesund werden.“ „Ok, was ist mit der anderen Patientin.“ „Ich hatte leider nicht so viel Glück.“ Überrascht sah ich zu ihr auf, aber sie lächelte nur. „Damit will ich Ihnen zeigen, dass ihre Tochter wieder gesund wird. Ich konnte alle Verletzungen reparieren und werde nun langsam anfangen sie wieder fit zu machen. Es wird harte Arbeit, aber danach wird sie Fitter sein als vorher.“ „Ok, danke sehr.“ „Kein Problem. Ich kann verstehen das sie sich Sorgen machen, aber ich werde aufpassen, dass alles gut wird.“ Ich nickte und seufzte auf „Ich weiß ihre Mühen zu schätzen. Es ist nur, Svenja ist nach Wolfsburg gewechselt und wir wohnen jetzt nicht gerade um die Ecke.“ „Ich versteh schon, mit meiner Mum war es auch immer dasselbe, sie wollte auch nie dass ich wieder gehe.“ „Wie hat sie es überstanden.“ „Hoffen und mit dem Wissen, dass ich wiederkomme.“ „Sie waren in Amerika.“ „Zum Teil, mit den Jahren habe ich schon einiges abgeklappert.“ „Dann können ihre Eltern ja froh sein, dass sie wieder hier sind.“ „Genau.“ Sie nickte leicht. „Sonst noch irgendwelche Fragen.“ „Nein, alles gut. Sie wollten ja Mittagspause machen.“ „Stimmt, gut dass sie mich daran erinnern.“ Wir standen auf und trennten uns an Svenja ihrer Tür. „Bis später.“ Ich nickte und sie lief Richtung Fahrstuhl, da piepte ihr Pager und sie verschwand schnellen Schrittes.
Im Zimmer selber saß nur mein Mann. „Alles gut. Alle Ängste verstreichen lassen.“ „Ja, sie war wirklich sehr Nett.“ „Gut, scheinbar haben unsere beiden Töchter festgestellt, wie gut doch Dr. Lindberg aussieht.“ „Ist das so.“ Grinsend sah ich zu meinem Mann.“ „Ja und Sveni schien nicht begeistert, dass Lara das festgestellt hat.“ „Interessant.“ Ich grinste über meine ältere Tochter. Das könnte noch interessant werden.
Anna
„Was denkst du wie es Sveni geht.“ Feli schien wirklich besorgt über ihre Freundin. „Franzi meinte ihr ging es schon besser.“ „Was denkst du über den neuen Doc. Im Training kann ich sie schlecht einschätzen.“ „Warum ich finde Ihr Training mit Ari sehr gut. Die beiden Harmonieren wirklich sehr gut zusammen.“ „Eben, vielleicht etwas zu gut.“ „Du reimst dir da etwas zusammen. Zwischen den beiden läuft nichts.“ Unterbewusst nehme ich mir aber vor, morgen etwas genauer zwischen den beiden zu schauen. Wusste ich ja wie Svenja für den Doc geschwärmt hat. Am Krankenhaus angekommen liefen wir nach oben. Kannte ich ja den Weg zu ihrem Zimmer. Bei Svenja ihrer Tür angekommen bemerkte ich die Hektik die hier oben heute war. In dem Moment stürmten mehrere Schwestern in das Zimmer neben uns. „Was ist passiert?“ „Keine Ahnung vor 10 Minuten war noch alles gut.“ Ein Mann wurde aus dem Zimmer gedrängt und Dr. Lindberg kam hinter ihm wütend raus. „Sie verschwinden jetzt und lassen meine Patientin in Ruhe. Sehen sie den nicht, dass sie der Grund sind warum sie hier liegt. Ich werde das bei der Polizei angeben.“ „Du Schlampe, du hast überhaupt keine Ahnung, wer ich bin.“ Er holte mit der Hand aus, aber in nur wenigen Sekunden lag er auf den Boden und Franzi drückte ihn nach unten. „Emma ruf die Security.“ „Schon unterwegs.“ „Und du mein Freundchen, sehe ich dich je wieder in meinem Krankenhaus, dann Gnade dir Gott. Man schlägt seine Frau nicht.“ Sie übergab ihn an die Krankenhaussecurity. „Dieser Mann hat auf weiteres Kein Zutritt auf meine Etage.“ „Geht klar.“ Der Sicherheitschef nickte und zog den Übeltäter nach draußen. Ohne aufzuschauen trat sie wieder ins Zimmer ein. „Wow, die hat Eier.“ Feli sah mich erstaunt an. „Ja, gegen sie möchte ich nicht agieren.“ Wir traten in Svenja ihr Zimmer ein und sahen sie mit ihrer Schwester. „Hi.“ Svenja sah lächelnd auf. „Hallo, schön euch zusehen.“ Sie umarmte uns lächelnd. „Also auf dieser Station ist einiges los. Dr. Lindberg hatte gerade eine richtig Auseinandersetzung mit einem Typen.“ „Ah wir haben uns schon gewundert was nebenan gerade los war.“ „Ja, der Typ muss wohl seine Frau geschlagen haben und sie hatte wohl eine Panikattacke.“ „Mistkerl.“ „Ja, aber das beste dieser Typ hat versucht Dr. Lindberg zu schlagen und sie blockte einfach seinen Schlag und warf ihn zu Boden.“ Während Feli erzählte beobachtete ich Svenja genau. In ihren Augen war die Sorge sehr zu erkennen. „Aber keine Sorge, ihr geht es gut. Apropo wie geht es dir.“ „Ganz ok. Heute Vormittag hatte ich meine erste Physio.“ „Was du wurdest doch gerade erst operiert.“ „Stimmt, aber Franzi hilft mir meine anderen Muskeln im Training zu halten.“ „Ah, ok.“ „Wie läuft euer Training?“ „Gut, sehr viel Athletik ist zurzeit dran.“ Svenja nickte und sah kurz zu ihrer Schwester. „Ich werde dann mal gehen. Schreib mir wenn deine Ergebnisse da sind.“ „Mach ich.“ Nun waren wir alleine „Weißt du schon wann du entlassen wirst.“ „Noch nicht. Irgendwann morgen Vormittag.“ Es klopfte und Franzi kam ins Zimmer. „Hi.“ „Hey, starke Leistung eben da draußen.“ „Oh, ihr habt das gesehen.“ Feli und ich nickten. „Echt ein Arschloch.“ „Ja, ich hoffe er verklagt nicht das Krankenhaus, für meine Aktion.“ Sie kam zu uns und nahm eine Akte entgegen. „So, wie geht es dir. Muskelkater?“ „Etwas.“ Sie grinste Svenja an. „Sehr gut.“ „Hey, dass ist nicht witzig.“ Beide blödelten etwas herum, was mich grinsen ließ. „Wenn du Muskelkater hast, wissen wir wo wir morgen weiter machen.“ Sie legte die Mappe weg und trat ans Bett. „Darf ich.“ Svenja nickte und sie legte die Decke etwas zur Seite. So war für uns alle der Verband ersichtlich. „Tut das weh.“ Sie drückte leicht auf dem Oberschenkel herum. „Nein.“ „Und das?“ Ihre Hand wanderte nach unten, aber Svenja schüttelte den Kopf. „Wunderbar. Dein MRT Termin ist in einer halben Stunde. Emma wird dich nach unten bringen. Euch sehe ich später beim Training.“ Ich nickte, bemerkt aber wie Franzi ihr Blick zu Svenja zurückging. „Wir sehen uns morgen, ok?“ „Ja.“ Für einen Moment sahen sich beide in die Augen und ich spürte sofort, dass das keine einseitigen Gefühle sind, nur wehrt sich Franzi noch dagegen. Sie war es auch, die den Blickkontakt brach. „Dann tschau.“ Sie verließ das Zimmer und Feli drehte sich grinsend zu Svenja.“ „Aha, was sehen denn meine Augen da. Dich hat es ja mal sowas von erwischt.“ Ich verdrehte die Augen und setzte mich auf den Stuhl auf der anderen Seite des Bettes. „Wow, Sveni das ist ja super. Ich gönne es dir so sehr.“ „Eben hast du noch zu mir gesagt, dass dein Verdacht darauf liegt, das Franzi und Ari etwas miteinander haben.“ Svenja sah mich schon fast panisch an. In dem Moment kam eine Schwester herein. „Nein mal ehrlich. Du und Franzi passt bestimmt super zusammen und jetzt wo sie für deine Genesung zuständig ist, da verbringt ihr bestimmt viel Zeit zusammen.“ „Feli, zuerst einmal gibt es kein uns und zweitens steht meine Genesung im Vordergrund.“ „Ich sag ja nur.“ „Frau Huth, ich soll sie abholen zu ihrem MRT Termin.“ „Ja, natürlich.“ Sofort sah ich zu der Schwester. Die schien etwas verbissener als vorher. Aha, noch eine Kandidatin. „Und wenn ich so frei sein darf. Dr. Lindberg ist mit mir zusammen, also würde ich es vorziehen keine Kuppel versuche zu starten.“ Sie grinste Svenja herausfordernd an. „Ist das so, da habe ich aber etwas ganz Anderes gehört.“ „Sagen wir einfach so, vorletzte Nacht war sie wohl sehr erschöpft, dass sie verschlafen hat.“ Svenja ihr Blick wurde auf einmal Eisig. „Ich hole dann mal den Rollstuhl.“ Die Schwester verließ das Zimmer und es wurde ganz still. „Na warte du Schlampe.“ „Ganz ruhig, sie versucht dich nur zu provozieren. Jeder kann sehen das Franzi etwas für dich empfindet.“ „Genau, nicht mehr lange und du kannst es dieser ollen zeigen.“ Feli stand auf und verschränkte die Arme. „Danke Leute.“