Doc zur Stelle
von tvfanever11
Kurzbeschreibung
Die WM ist vorbei und ausgerechnet bei Finalspiel gegen die USA musste ich mich verletzen. Das bedeutet Reha, Aufbautraining, Schweiß und viel Geduld. Gut wenn man eine süße Ärztin an seiner Seite hat, die aber auch mit einer dunklen Geschichte nach Wolfsburg kommt. Das denkt sich Svenja wenn sie ihr neues Abenteuer in Wolfsburg startet. Natürlich wird es viele Stolpersteine geben, die das Leben nicht leichter macht. Svenja/ ??
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P16 / FemSlash
Die deutsche Nationalmannschaft
OC (Own Character)
VFL Wolfsburg
19.11.2019
15.03.2020
16
55.937
18
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Dieses Kapitel
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15.03.2020
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Hallo an alle,
das wird das letzte Kapitel hier sein. Ich hoffe es hat euch gefallen.
Bleibt bitte alle Gesund, gerade bei der ganzen Sache mit dem Coronavirus. Wir als Deutschland müssen in solchen schwierigen Momenten zusammenhalten und die Panik nicht in uns eindringen lassen.
Liebe Grüße Franzi
Kapitel 16
Svenja
Seit dem Abend bei meinen Eltern ist eine Woche vergangen. Eine Woche wo Franzi und ich uns nur beim Training gesehen haben. Es ist jetzt nicht so, als würde ich sie vermeiden, aber ich musste viel über das ganze nachdenken. Wollte ich mit Franzi weiter gehen. Wollte ich überhaupt weitergehen. Möchte ich Kinder. All diese Fragen flogen in meinem Verstand herum und ließen mich nicht los.
Auch jetzt saß ich wieder auf meinem Bett und streichelte Jamie, als ein klopfen mich aus den Gedanken riss. „Ja?“ Zögerlich trat Franzi herein. „Hi.“ „Hey, was machst du hier?“ „Naja, ich wollte dich besuchen. Wir haben uns nicht wirklich in letzter Zeit gesehen.“ „Oh.“ „Oder ist die Zeit schlecht, dann gehe ich auch wieder.“ Sie zeigte zur Tür. „Nein, komm rein.“ Ich zog meine Beine ein und sie setzte sich auf die hinterste Ecke meines Bettes. „Was ist los, Sveni? Du bist seit einer Woche so abweisend. Habe ich etwas falsch gemacht.“ „Nein.“ Ich hörte selbst die Panik raus. „Ok, gut. Können wir dann über das Reden, was dich beschäftigt.“ „Es ist dumm.“ „Hey, sag so etwas nicht.“ Sie rückte näher und legte ihre Hand auf meine. „Du musst auch nicht darüber reden. Nur stoß mich nicht weg.“ Ich nickte und seufzte auf. „Kannst du hierherkommen.“ Sie nickte und setzte sich neben mich. Ich fiel in ihre Arme und schloss meine Augen. Allein ihr Geruch ließ mich besser fühlen. Sicher. „Ich habe dich vermisst.“ „Mhm, ich dich auch.“ Eine Weile lag ich einfach nur da und spürte Franzi ihre Finger, die über meinen Arm strichen. „Ich habe Angst.“ „Wovor?“ „Die Zukunft.“ „Geht es darum was deine Mutter gesagt hat.“ „Ja. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was ich will.“ „Und was ist das?“ „Keine Ahnung, was willst du?“ Ich sah auf und in ihre Augen. „Svenja ich liebe dich und glaube mir der Gedanke an eine Zukunft mit dir macht mir Angst. Immerhin weiß ich wie es ist, wenn dein Glück einfach verschwinden, aber auf der anderen Seite will ich das mit dir. Vielleicht nicht sofort, aber in ein oder zwei Jahren, warum nicht.“ „Du würdest mich heiraten.“ Überrascht sah ich sie an. „Ja, natürlich. Auch wenn du dein Brautkleid nicht in Berlin kaufen dürftest. Ich wollte immer eine Familie. Mit Kindern und einer Person an meiner Seite die ich Liebe. Was möchtest du?“ „Ich möchte das auch. Eigentlich dachte ich, dass du keine Heirat mehr in Betracht ziehst.“ „Ja, es ist schwer. Immerhin hatte ich das ganze schon einmal mitgemacht und wurde dann hart enttäuscht. Aber wenn ich es für jemanden neu Versuchen würde, dann für dich. Du warst es, die mich in mein Leben zurück gebracht hast.“ Eine Träne fiel mir herunter und Franzi fing sie auf. „Nicht weinen.“ „Doch. Ich liebe dich auch.“ Ich setzte mich auf und küsste sie. Lächelnd erwiderte sie diesen und seufzte auf.
Franzi
Ich war gerade auf dem Trainingsplatz und sah den anderen bei ihrer Einheit zu, als Almuth an meine Seite kam. Sie hatte immer noch nicht mit dem Training anfangen können, wegen ihrer Schulter. „Franzi?“ „Ja.“ Ich sah ihre Unsicherheit. „Hey, was gibt es?“ „Denkst du wir können einen Moment reden.“ „Ja klar.“ Ich ging mit ihr zu meinem Büro und sie setzte sich auf die Behandlungsliege. „Ist etwas mit deiner Schulter.“ „Nein.“ Tränen standen in ihren Augen. „Hey, was ist los. Du weißt du kannst mir alles sagen.“ „Ich glaube ich bin Schwanger.“ Überrascht sah ich sie an, bevor sich meine Lippen zu einem Lächeln bogen. „Das ist doch toll.“ „Nein.“ „Nein?“ „Ich kann nicht Mutter werden. Ich habe doch überhaupt keine Ahnung davon.“ „Hey, das ist ok. So geht es jeder Frau, die bemerkt das sie schwanger ist.“ „Aber meine Karriere. Ich bin gerade so gut dabei und meine Reha schlägt gut an.“ „Almuth, ein Baby ist kein Hindernis darauf zu verzichten. Du kannst dich glücklich schätzen.“ „Denkst du?“ Lächelnd strich ich ihr über den Rücken. „Natürlich. Du wirst eine großartige Mutter sein. So wie du hier alle behütest, kann ich mir nur ansatzweise vorstellen, wie gut du als Mutter sein wirst.“ „Also denkst du ich sollte es behalten.“ „Natürlich.“ Ich lächelte sie an und sie nickte. „Ok, jetzt muss ich es nur noch Marc sagen.“ „Er wird sich tierisch freuen. Warst du schon beim Frauenarzt.“ Sie nickte und holte ein Bild heraus. Man konnte zwar noch gar nichts sehen, bis auf einen Minipunkt aber trotzdem sah ich lächelnd darauf. „Irgendwie bin ich etwas neidisch.“ „Wirklich.“ „Ja, ein kleines Wesen in sich zu haben und es wachsen zu spüren. Es muss wirklich besonders sein.“ „Naja, bis jetzt spüre ich noch nicht wirklich etwas.“ „Das kommt noch. In drei Monaten sieht das ganze schon anders aus.“ „Ich werde es dich wissen lassen.“ „Gut, ich werde zuerst einmal deine Tabletten ändern. Danach werde ich dein Trainingsplan ändern und wir müssen mit Stephan sprechen.“ Almuth nickte und wischte sich ihre Hände an ihrer Hose ab. „Ok.“ „Keine Angst. Das kann noch ein paar Tage warten. Sprech mit Marc in Ruhe und dann, wenn du bereit bist, sprichst du mit Stephan.“ „Danke Franzi.“ Ich nahm sie lächelnd in den Arm. „Keine Ursache.“
Nach dem Training musste ich zur Nachtschicht ins Krankenhaus. Den meisten Teil des Abends verbrachte ich in meinem Büro, bevor ich gegen Mitternacht nach unten gerufen wurde. Es gab eine Bar Schlägerei und einige gebrochene Nasen mussten daran glauben. Ich stand an der Anmeldung, als Schwester Martha zu mir kam. „Also so viele Nasenkorrekturen hatte ich auch schon lange nicht mehr.“ Ich lachte auf und unterschrieb den Bericht. „Manche Abende sind schon wirklich speziell.“ „Wie sieht es mit dir aus? Dein Vater scheint etwas harmonischer geworden zu sein.“ Ich nickte. „Ja, ich denke wir kommen seit langem wieder ganz gut miteinander aus.“ „Das ist auch gut. Ihr habt es letztes Jahr beide nicht einfach gehabt.“ Sie lächelte mich an, als neue Patienten in die Notaufnahme liefen. Ein Mann hatte einen kleinen Jungen auf dem Arm. „Bitte sie müssen uns helfen. Er hat große Schmerzen am Bauch.“ Ich nahm ihn den Kleinen ab und trug ihn in den Schockraum. „Na mein kleiner, wie heißt du?“ Ich bereitete den Ultraschall vor und Martha legte ihm eine Zuleitung. „Liam.“ „Schön dich zu treffen, mein Name ist Dr. Lindberg und ich schaue mir mal deinen Bauch an.“ „Er tut weh.“ „Mhm, kannst du versuchen kurz still liegen zu bleiben. Ich verteile jetzt etwas kaltes Gel auf deinen Bauch und dann schauen wir mal, was die Schmerzen verursacht.“ Er nickte und ich schob seinen Pullover nach oben. Langsam fuhr ich über den Bauch und erkannte sofort das Problem. „OP 1 fertigmachen. Sein Blinddarm ist schon sehr angeschwollen. Ich brauche Dr. Schneider und Schwester Petra. Narkose vorbereiten und alles Desinfizieren.“ Martha nickte und zückte ihr Telefon. „Liam ich weiß was so wehtut und ich werde es gleich beseitigen. Du bekommst jetzt zwei Spritzen von mir. Einmal etwas gegen die Schmerzen und dann noch eine, damit du schläfst.“ „Muss ich sterben.“ Ich lächelte und strich ihm über das verschwitzte Haar. „Nein, schau du hast da einen kleinen Wurm. Den hat jeder in seinem Körper und der hat sich entzündet. Ich werde dir diesen entfernen und dann kannst du bald wieder herumtollen.“ „Tut das weh.“ „Du wirst nichts spüren und dann musst du zwar noch ein paar Tage hierbleiben, aber danach ist es als wäre nie etwas gewesen.“ Er nickte und ich übergab an die beiden Schwestern. Draußen sah ich wie der Vater auf und ablief. „Was ist mit meinem Sohn.“ Ich beruhigte ihn zuerst. „Der Blinddarm ihres Sohnes ist schwer gereizt und kann in wenigen Stunden platzen. Wir werden diesen operativ entfernen. Dafür werden wir die dreipunkte Variante anwenden. Das heißt wir werden drei kleine Schnitte machen und den Blinddarm entfernen.“ „Ok, was bedeutet das für Ihn.“ „Er müsste eine Woche hier auf Station bleiben und unter beobachten bleiben. Danach sollte er mindestens eine Woche nicht schwer heben, aber dann sollte er wieder komplett fit sein.“ „Ok, wann beginnen sie.“ „Wir leiten jetzt die Schritte ein, für die OP. Er wird jetzt in Narkose gesetzt und dann sollten wir in 20 Minuten beginnen. Meine Kollegin Dr. Schneider und ich werden die OP zusammen leiten.“ „Ok, danke. Kann ich hierbleiben.“ „Natürlich, wenn sie möchten, dann können sie hier in der Notaufnahme warten. Die OP wird circa eine Stunde, vielleicht etwas länger dauern.“ „Danke. Ich werde Liam seine Mum anrufen und sie wissen lassen, was ist. Sie ist noch an der Arbeit, weshalb ich nicht weiß ob sie sofort kommen kann.“ „Natürlich.“ Ich ging zum Schockraum zurück und sah wie Liam jetzt im Krankenhauskittel im Bett lag und langsam die Augen schloss. „Dr. Lindberg.“ Ich gab Dr. Schneider die Hand und brachte sie auf dem neusten Stand. „Sehr gut. Dann denke ich sollten wir uns umziehen und beginnen.“ Ich nickte und Liam wurde hinausgefahren. Ich zog mir meine OP Kleidung an und desinfizierte meine Hände, bevor ich meine Handschuhe anzog und in den OP trat. Na dann wollen wir mal.
Svenja
Am nächsten Morgen drehte ich mich im Bett, nur um gegen einen Körper leicht zu prallen. Lächelnd öffnete ich die Augen und sah in ein schlafendes Gesicht von Franzi. Sie schien erschöpft und ich nutzte ihre Nähe und kuschelte mich an sie und schlief noch einmal ein.
Als ich das nächste Mal aufwachte, da schlief sie immer noch, da aber Jamie am Boden kratzte stand ich leise auf und zog mir ein paar Klamotten über und trat leise aus dem Zimmer. Draußen war es noch kalt, weshalb ich die Kapuze, meines Pullovers, nach oben zog und die Runde mit Jamie klein hielt. Jamie schien ebenfalls nicht wirklich Lust auf große Runden zu haben, weshalb wir nach einer halben Stunde zurück in meine Wohnung gingen. Anna war gerade in der Küche, weshalb ich mich ihr anschloss. „Guten Morgen.“ „Morgen, du warst schon draußen.“ Ich nickte und half ihr beim Frühstück. „Deine Freundin auch hier?“ „Ja, sie schläft.“ Anna nickte. „So Nachtschichten müssen echt scheiße sein.“ „Naja, sie müsste sie theoretisch nicht machen, aber manchmal kann sie so wenigstens etwas Büroarbeit abarbeiten.“ „Trotzdem, an sich ist sie den ganzen Tag auf. Ich meine ich respektiere wer sich die Arbeit macht, mit dem ganzen Studium, der Assistenzzeit und der langen Arbeitszeit, aber sei mal Ehrlich wer tut sich das heute noch an.“ „Mhm, gut aber das betrifft auch Berufe wie Gastronomie, Reinigung oder Bauarbeiter. Die Leute werden faul und denken irgendjemand wird es schon machen, aber heutzutage ist Wochenendarbeit nicht wirklich sehr ansehnlich.“ „Bei so etwas bin ich immer froh, dass wir Fußball spielen.“ „Hast du dir noch nie Gedanken gemacht, was du danach machst.“ „Ich versuche das, so weit wie möglich zu verdrängen.“ Ich nickte und ließ selbst meine Gedanken wandern. „Und du? Was würdest du gerne machen.“ „Ich würde wirklich im Sport bleiben. Fußball ist meine Liebe und mein Leben.“ „Ich könnte mich dich als Trainerin vorstellen. Du hättest bestimmt ein Händchen dafür.“ „Mhm, vielleicht.“ Wir grinsten uns an und frühstückten in Ruhe.
2 Wochen später…
Endlich saß ich wieder auf der Bank. Wir hatten die ersten 5 Spiele in der Liga gewonnen und standen ganz oben in der Tabelle. Heute ist unser Spiel in Potsdam und gerade bei meinem alten Verein, hatte ich natürlich noch mehr Lust zu spielen. Stephan stand an der Seite und rief Anweisungen über den Platz, als Alex schmerzhaft von den Beinen geholt wurde. Sofort stand Franzi und Matthias. Der Schiedsrichter winkte und sie rannten auf das Spielfeld. Es war die 55. Spielminute. „Svenja, mach dich bitte warm.“ Ich sah zu Stephan hoch und nickte. Schnell stand ich auf und lief mich an der Seitenlinie warm. Franzi behandelte gerade Alex, aber ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, sah es nicht allzu gut aus. Ich dehnte mich etwas und brachte meine Muskeln langsam auf Betriebstemperaturen. Ariane winkte mich zur Bank und ich zog mir meine Hose und Jacke aus. Alex wurde unter Applaus vom Platz getragen und Franzi verschwand mit ihr sofort in die Kabine. Davor hob sie aber kurz den Daumen und lächelte mich an. Ich lächelte kurz und Ari gab mir neue Taktische Anweisungen. Endlich war es soweit. Zurück auf dem Platz. Der Geruch von Gras kam mir entgegen und ich lächelte als sowohl die Wölfe Fans und auch die Turbine klatschte. Lena und Pernille klatschten mich ab und ich stellte mich auf die Außenbahn. Als ich das erste Mal den Ball bekam, da fühlte sich einfach alles richtig an. Passen, Köpfen, Flanken. In den nächsten Minuten brachte ich mich immer besser ein, als Sara den Ball durchsteckte und ich alleine auf das Tor lief. Ich hob kurz den Kopf und schoss den Ball dann in die rechte untere Ecke. Einen kleinen Jubel konnte ich mir nicht verkneifen auch wenn, ich mich aus Rücksicht der Turbine zurückhielt. Die Mädels stürmten jubelnd auf mich zu und klatschten mich ab. „Super, Sveni.“ Ich lief grinsend in unsere Hälfte zurück und sah kurz zur Bank. Franzi grinste breit und formte mit ihren Lippen. Ich liebe dich. Lächelnd erwiderte ich die Geste und konzentrierte mich wieder auf das Spiel. Es stand 4:0 für uns und noch waren 7 Minuten auf der Uhr. Pernille und ich rotierten immer wieder und so kam ich auch noch zu zwei weiteren Chancen. Leider reichte es nicht noch zu einem weiteren Treffer, aber das war mir gerade egal. Wir haben gewonnen und ich habe mein erstes Tor für Wolfsburg gemacht. Besser kann der Start in die neue Saison nicht laufen und mit Franzi an meiner Seite, da werden sich die Hindernisse auch nebensächlich anfühlen. Zum ersten Mal seit langem fühlte sich alles gut an.
- Ende -
das wird das letzte Kapitel hier sein. Ich hoffe es hat euch gefallen.
Bleibt bitte alle Gesund, gerade bei der ganzen Sache mit dem Coronavirus. Wir als Deutschland müssen in solchen schwierigen Momenten zusammenhalten und die Panik nicht in uns eindringen lassen.
Liebe Grüße Franzi
Kapitel 16
Svenja
Seit dem Abend bei meinen Eltern ist eine Woche vergangen. Eine Woche wo Franzi und ich uns nur beim Training gesehen haben. Es ist jetzt nicht so, als würde ich sie vermeiden, aber ich musste viel über das ganze nachdenken. Wollte ich mit Franzi weiter gehen. Wollte ich überhaupt weitergehen. Möchte ich Kinder. All diese Fragen flogen in meinem Verstand herum und ließen mich nicht los.
Auch jetzt saß ich wieder auf meinem Bett und streichelte Jamie, als ein klopfen mich aus den Gedanken riss. „Ja?“ Zögerlich trat Franzi herein. „Hi.“ „Hey, was machst du hier?“ „Naja, ich wollte dich besuchen. Wir haben uns nicht wirklich in letzter Zeit gesehen.“ „Oh.“ „Oder ist die Zeit schlecht, dann gehe ich auch wieder.“ Sie zeigte zur Tür. „Nein, komm rein.“ Ich zog meine Beine ein und sie setzte sich auf die hinterste Ecke meines Bettes. „Was ist los, Sveni? Du bist seit einer Woche so abweisend. Habe ich etwas falsch gemacht.“ „Nein.“ Ich hörte selbst die Panik raus. „Ok, gut. Können wir dann über das Reden, was dich beschäftigt.“ „Es ist dumm.“ „Hey, sag so etwas nicht.“ Sie rückte näher und legte ihre Hand auf meine. „Du musst auch nicht darüber reden. Nur stoß mich nicht weg.“ Ich nickte und seufzte auf. „Kannst du hierherkommen.“ Sie nickte und setzte sich neben mich. Ich fiel in ihre Arme und schloss meine Augen. Allein ihr Geruch ließ mich besser fühlen. Sicher. „Ich habe dich vermisst.“ „Mhm, ich dich auch.“ Eine Weile lag ich einfach nur da und spürte Franzi ihre Finger, die über meinen Arm strichen. „Ich habe Angst.“ „Wovor?“ „Die Zukunft.“ „Geht es darum was deine Mutter gesagt hat.“ „Ja. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was ich will.“ „Und was ist das?“ „Keine Ahnung, was willst du?“ Ich sah auf und in ihre Augen. „Svenja ich liebe dich und glaube mir der Gedanke an eine Zukunft mit dir macht mir Angst. Immerhin weiß ich wie es ist, wenn dein Glück einfach verschwinden, aber auf der anderen Seite will ich das mit dir. Vielleicht nicht sofort, aber in ein oder zwei Jahren, warum nicht.“ „Du würdest mich heiraten.“ Überrascht sah ich sie an. „Ja, natürlich. Auch wenn du dein Brautkleid nicht in Berlin kaufen dürftest. Ich wollte immer eine Familie. Mit Kindern und einer Person an meiner Seite die ich Liebe. Was möchtest du?“ „Ich möchte das auch. Eigentlich dachte ich, dass du keine Heirat mehr in Betracht ziehst.“ „Ja, es ist schwer. Immerhin hatte ich das ganze schon einmal mitgemacht und wurde dann hart enttäuscht. Aber wenn ich es für jemanden neu Versuchen würde, dann für dich. Du warst es, die mich in mein Leben zurück gebracht hast.“ Eine Träne fiel mir herunter und Franzi fing sie auf. „Nicht weinen.“ „Doch. Ich liebe dich auch.“ Ich setzte mich auf und küsste sie. Lächelnd erwiderte sie diesen und seufzte auf.
Franzi
Ich war gerade auf dem Trainingsplatz und sah den anderen bei ihrer Einheit zu, als Almuth an meine Seite kam. Sie hatte immer noch nicht mit dem Training anfangen können, wegen ihrer Schulter. „Franzi?“ „Ja.“ Ich sah ihre Unsicherheit. „Hey, was gibt es?“ „Denkst du wir können einen Moment reden.“ „Ja klar.“ Ich ging mit ihr zu meinem Büro und sie setzte sich auf die Behandlungsliege. „Ist etwas mit deiner Schulter.“ „Nein.“ Tränen standen in ihren Augen. „Hey, was ist los. Du weißt du kannst mir alles sagen.“ „Ich glaube ich bin Schwanger.“ Überrascht sah ich sie an, bevor sich meine Lippen zu einem Lächeln bogen. „Das ist doch toll.“ „Nein.“ „Nein?“ „Ich kann nicht Mutter werden. Ich habe doch überhaupt keine Ahnung davon.“ „Hey, das ist ok. So geht es jeder Frau, die bemerkt das sie schwanger ist.“ „Aber meine Karriere. Ich bin gerade so gut dabei und meine Reha schlägt gut an.“ „Almuth, ein Baby ist kein Hindernis darauf zu verzichten. Du kannst dich glücklich schätzen.“ „Denkst du?“ Lächelnd strich ich ihr über den Rücken. „Natürlich. Du wirst eine großartige Mutter sein. So wie du hier alle behütest, kann ich mir nur ansatzweise vorstellen, wie gut du als Mutter sein wirst.“ „Also denkst du ich sollte es behalten.“ „Natürlich.“ Ich lächelte sie an und sie nickte. „Ok, jetzt muss ich es nur noch Marc sagen.“ „Er wird sich tierisch freuen. Warst du schon beim Frauenarzt.“ Sie nickte und holte ein Bild heraus. Man konnte zwar noch gar nichts sehen, bis auf einen Minipunkt aber trotzdem sah ich lächelnd darauf. „Irgendwie bin ich etwas neidisch.“ „Wirklich.“ „Ja, ein kleines Wesen in sich zu haben und es wachsen zu spüren. Es muss wirklich besonders sein.“ „Naja, bis jetzt spüre ich noch nicht wirklich etwas.“ „Das kommt noch. In drei Monaten sieht das ganze schon anders aus.“ „Ich werde es dich wissen lassen.“ „Gut, ich werde zuerst einmal deine Tabletten ändern. Danach werde ich dein Trainingsplan ändern und wir müssen mit Stephan sprechen.“ Almuth nickte und wischte sich ihre Hände an ihrer Hose ab. „Ok.“ „Keine Angst. Das kann noch ein paar Tage warten. Sprech mit Marc in Ruhe und dann, wenn du bereit bist, sprichst du mit Stephan.“ „Danke Franzi.“ Ich nahm sie lächelnd in den Arm. „Keine Ursache.“
Nach dem Training musste ich zur Nachtschicht ins Krankenhaus. Den meisten Teil des Abends verbrachte ich in meinem Büro, bevor ich gegen Mitternacht nach unten gerufen wurde. Es gab eine Bar Schlägerei und einige gebrochene Nasen mussten daran glauben. Ich stand an der Anmeldung, als Schwester Martha zu mir kam. „Also so viele Nasenkorrekturen hatte ich auch schon lange nicht mehr.“ Ich lachte auf und unterschrieb den Bericht. „Manche Abende sind schon wirklich speziell.“ „Wie sieht es mit dir aus? Dein Vater scheint etwas harmonischer geworden zu sein.“ Ich nickte. „Ja, ich denke wir kommen seit langem wieder ganz gut miteinander aus.“ „Das ist auch gut. Ihr habt es letztes Jahr beide nicht einfach gehabt.“ Sie lächelte mich an, als neue Patienten in die Notaufnahme liefen. Ein Mann hatte einen kleinen Jungen auf dem Arm. „Bitte sie müssen uns helfen. Er hat große Schmerzen am Bauch.“ Ich nahm ihn den Kleinen ab und trug ihn in den Schockraum. „Na mein kleiner, wie heißt du?“ Ich bereitete den Ultraschall vor und Martha legte ihm eine Zuleitung. „Liam.“ „Schön dich zu treffen, mein Name ist Dr. Lindberg und ich schaue mir mal deinen Bauch an.“ „Er tut weh.“ „Mhm, kannst du versuchen kurz still liegen zu bleiben. Ich verteile jetzt etwas kaltes Gel auf deinen Bauch und dann schauen wir mal, was die Schmerzen verursacht.“ Er nickte und ich schob seinen Pullover nach oben. Langsam fuhr ich über den Bauch und erkannte sofort das Problem. „OP 1 fertigmachen. Sein Blinddarm ist schon sehr angeschwollen. Ich brauche Dr. Schneider und Schwester Petra. Narkose vorbereiten und alles Desinfizieren.“ Martha nickte und zückte ihr Telefon. „Liam ich weiß was so wehtut und ich werde es gleich beseitigen. Du bekommst jetzt zwei Spritzen von mir. Einmal etwas gegen die Schmerzen und dann noch eine, damit du schläfst.“ „Muss ich sterben.“ Ich lächelte und strich ihm über das verschwitzte Haar. „Nein, schau du hast da einen kleinen Wurm. Den hat jeder in seinem Körper und der hat sich entzündet. Ich werde dir diesen entfernen und dann kannst du bald wieder herumtollen.“ „Tut das weh.“ „Du wirst nichts spüren und dann musst du zwar noch ein paar Tage hierbleiben, aber danach ist es als wäre nie etwas gewesen.“ Er nickte und ich übergab an die beiden Schwestern. Draußen sah ich wie der Vater auf und ablief. „Was ist mit meinem Sohn.“ Ich beruhigte ihn zuerst. „Der Blinddarm ihres Sohnes ist schwer gereizt und kann in wenigen Stunden platzen. Wir werden diesen operativ entfernen. Dafür werden wir die dreipunkte Variante anwenden. Das heißt wir werden drei kleine Schnitte machen und den Blinddarm entfernen.“ „Ok, was bedeutet das für Ihn.“ „Er müsste eine Woche hier auf Station bleiben und unter beobachten bleiben. Danach sollte er mindestens eine Woche nicht schwer heben, aber dann sollte er wieder komplett fit sein.“ „Ok, wann beginnen sie.“ „Wir leiten jetzt die Schritte ein, für die OP. Er wird jetzt in Narkose gesetzt und dann sollten wir in 20 Minuten beginnen. Meine Kollegin Dr. Schneider und ich werden die OP zusammen leiten.“ „Ok, danke. Kann ich hierbleiben.“ „Natürlich, wenn sie möchten, dann können sie hier in der Notaufnahme warten. Die OP wird circa eine Stunde, vielleicht etwas länger dauern.“ „Danke. Ich werde Liam seine Mum anrufen und sie wissen lassen, was ist. Sie ist noch an der Arbeit, weshalb ich nicht weiß ob sie sofort kommen kann.“ „Natürlich.“ Ich ging zum Schockraum zurück und sah wie Liam jetzt im Krankenhauskittel im Bett lag und langsam die Augen schloss. „Dr. Lindberg.“ Ich gab Dr. Schneider die Hand und brachte sie auf dem neusten Stand. „Sehr gut. Dann denke ich sollten wir uns umziehen und beginnen.“ Ich nickte und Liam wurde hinausgefahren. Ich zog mir meine OP Kleidung an und desinfizierte meine Hände, bevor ich meine Handschuhe anzog und in den OP trat. Na dann wollen wir mal.
Svenja
Am nächsten Morgen drehte ich mich im Bett, nur um gegen einen Körper leicht zu prallen. Lächelnd öffnete ich die Augen und sah in ein schlafendes Gesicht von Franzi. Sie schien erschöpft und ich nutzte ihre Nähe und kuschelte mich an sie und schlief noch einmal ein.
Als ich das nächste Mal aufwachte, da schlief sie immer noch, da aber Jamie am Boden kratzte stand ich leise auf und zog mir ein paar Klamotten über und trat leise aus dem Zimmer. Draußen war es noch kalt, weshalb ich die Kapuze, meines Pullovers, nach oben zog und die Runde mit Jamie klein hielt. Jamie schien ebenfalls nicht wirklich Lust auf große Runden zu haben, weshalb wir nach einer halben Stunde zurück in meine Wohnung gingen. Anna war gerade in der Küche, weshalb ich mich ihr anschloss. „Guten Morgen.“ „Morgen, du warst schon draußen.“ Ich nickte und half ihr beim Frühstück. „Deine Freundin auch hier?“ „Ja, sie schläft.“ Anna nickte. „So Nachtschichten müssen echt scheiße sein.“ „Naja, sie müsste sie theoretisch nicht machen, aber manchmal kann sie so wenigstens etwas Büroarbeit abarbeiten.“ „Trotzdem, an sich ist sie den ganzen Tag auf. Ich meine ich respektiere wer sich die Arbeit macht, mit dem ganzen Studium, der Assistenzzeit und der langen Arbeitszeit, aber sei mal Ehrlich wer tut sich das heute noch an.“ „Mhm, gut aber das betrifft auch Berufe wie Gastronomie, Reinigung oder Bauarbeiter. Die Leute werden faul und denken irgendjemand wird es schon machen, aber heutzutage ist Wochenendarbeit nicht wirklich sehr ansehnlich.“ „Bei so etwas bin ich immer froh, dass wir Fußball spielen.“ „Hast du dir noch nie Gedanken gemacht, was du danach machst.“ „Ich versuche das, so weit wie möglich zu verdrängen.“ Ich nickte und ließ selbst meine Gedanken wandern. „Und du? Was würdest du gerne machen.“ „Ich würde wirklich im Sport bleiben. Fußball ist meine Liebe und mein Leben.“ „Ich könnte mich dich als Trainerin vorstellen. Du hättest bestimmt ein Händchen dafür.“ „Mhm, vielleicht.“ Wir grinsten uns an und frühstückten in Ruhe.
2 Wochen später…
Endlich saß ich wieder auf der Bank. Wir hatten die ersten 5 Spiele in der Liga gewonnen und standen ganz oben in der Tabelle. Heute ist unser Spiel in Potsdam und gerade bei meinem alten Verein, hatte ich natürlich noch mehr Lust zu spielen. Stephan stand an der Seite und rief Anweisungen über den Platz, als Alex schmerzhaft von den Beinen geholt wurde. Sofort stand Franzi und Matthias. Der Schiedsrichter winkte und sie rannten auf das Spielfeld. Es war die 55. Spielminute. „Svenja, mach dich bitte warm.“ Ich sah zu Stephan hoch und nickte. Schnell stand ich auf und lief mich an der Seitenlinie warm. Franzi behandelte gerade Alex, aber ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, sah es nicht allzu gut aus. Ich dehnte mich etwas und brachte meine Muskeln langsam auf Betriebstemperaturen. Ariane winkte mich zur Bank und ich zog mir meine Hose und Jacke aus. Alex wurde unter Applaus vom Platz getragen und Franzi verschwand mit ihr sofort in die Kabine. Davor hob sie aber kurz den Daumen und lächelte mich an. Ich lächelte kurz und Ari gab mir neue Taktische Anweisungen. Endlich war es soweit. Zurück auf dem Platz. Der Geruch von Gras kam mir entgegen und ich lächelte als sowohl die Wölfe Fans und auch die Turbine klatschte. Lena und Pernille klatschten mich ab und ich stellte mich auf die Außenbahn. Als ich das erste Mal den Ball bekam, da fühlte sich einfach alles richtig an. Passen, Köpfen, Flanken. In den nächsten Minuten brachte ich mich immer besser ein, als Sara den Ball durchsteckte und ich alleine auf das Tor lief. Ich hob kurz den Kopf und schoss den Ball dann in die rechte untere Ecke. Einen kleinen Jubel konnte ich mir nicht verkneifen auch wenn, ich mich aus Rücksicht der Turbine zurückhielt. Die Mädels stürmten jubelnd auf mich zu und klatschten mich ab. „Super, Sveni.“ Ich lief grinsend in unsere Hälfte zurück und sah kurz zur Bank. Franzi grinste breit und formte mit ihren Lippen. Ich liebe dich. Lächelnd erwiderte ich die Geste und konzentrierte mich wieder auf das Spiel. Es stand 4:0 für uns und noch waren 7 Minuten auf der Uhr. Pernille und ich rotierten immer wieder und so kam ich auch noch zu zwei weiteren Chancen. Leider reichte es nicht noch zu einem weiteren Treffer, aber das war mir gerade egal. Wir haben gewonnen und ich habe mein erstes Tor für Wolfsburg gemacht. Besser kann der Start in die neue Saison nicht laufen und mit Franzi an meiner Seite, da werden sich die Hindernisse auch nebensächlich anfühlen. Zum ersten Mal seit langem fühlte sich alles gut an.
- Ende -