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Doc zur Stelle

Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P16 / FemSlash
Die deutsche Nationalmannschaft OC (Own Character) VFL Wolfsburg
19.11.2019
15.03.2020
16
55.937
18
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Dieses Kapitel
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19.11.2019 5.500
 
Hallo an alle,

diese Geschichte habe ich begonnen auf Wunsch einer meiner Leser. Ich hoffe es gefällt euch und lasst mir gerne einen Kommentar da.

LG Franzi


Kapitel 1

Svenja

Sonne begrüßte mich, als ich mit dem Team aus dem Flieger, in Frankfurt, stieg und Jubel. Ja, wir sind Weltmeister geworden. Mit wirklich großer Anstrengung hatten wir es im Finale geschafft die USA zu besiegen. Leider hatte ich nicht viel Anteil an den Sieg, da ich nach einem Zusammenstoß mit Tobin Heath schon in der ersten Halbzeit raus musste. Wie schlimm die Verletzung war, wird sich wohl erst morgen zeigen, wenn ich hier einen Termin beim neuen Teamarzt vom VfL habe. „Na komm Sveni, wir sind Weltmeister. Um dein Knie kannst du dir morgen Gedanken machen.“ Kathy grinste mich an und jubelte ausgelassen mit einigen anderen. Wenn du wüsstest. „Lass dich nicht ärgern.“ Alex lächelte mich aufmunternd an und half mir die Stufen hinunter. „Das mit deinem Knie wird wieder. Denk dran ich brauche meine Sturmpartnerin, in der nächsten Saison.“ „Denk nicht, ich würde mich davor drücken.“

Mit dem Bus ging es durch die Innenstadt. Überall standen Fans und jubelten uns zu, bevor wir auf die Fanmeile kamen. Hier standen wirklich sehr viele hunderte Fans und sangen We are the Champions. Zuerst gab es noch etwas Kleines zu essen, bei dem ich meine Krücken zur Seite legen musste. Natürlich wurden diese von jemanden zu Boden gebracht. „Entschuldige.“ Zuerst vielen mir grüne Augen und blondes Haar auf. Wie erstarrt sah ich sie an. „Alles ok. Ich hoffe ich habe dich nicht erwischt.“ „Nein, alles gut. Danke.“ Sie nickte und nahm sich etwas vom Buffet. „Verpetz mich nicht, aber wir haben schon seit 2 Stunden auf euch gewartet und ich hab noch nichts weiter heute gegessen.“ „Keine Sorge.“ Ich lächelte sie an, als sie mir zu zwinkerte. „Gut, dann werde ich mal wieder. Hat mich gefreut dich zu treffen.“ Mit einem weiteren Brötchen bewaffnet, lief sie in Richtung des Sanitäter Zelts. Ist sie Ärztin oder Sanitäterin. „Alles gut.“ Almuth sah mich fragend an. „Ja, ich war nur im Gedanken.“ Sie grinste mich an. „Ist klar, wer war sie.“ „Mhm.“ „Na, die Frau mit der du gesprochen hast. Ihr Name?“ „Keine Ahnung.“ „Ach Sveni gut das du jetzt in Wolfsburg bist, so kann ich dir noch einiges beibringen.“ Sie klopfte auf meine Schulter und ließ mich gehen. „Ach und was wird das sein.“ „Na wenn du schon mit so jemanden, wie diese Frau redest, dann ist das erste was man immer rausbekommen sollte, der Name und am besten die Telefonnummer.“ „Ach ja und wie klappt das bei dir bis jetzt.“ Grinsend sah ich sie an. „Gut, aber keine Sorge ich werde dir helfen.“ Sie schubste mich etwas und ich verlor das Gleichgewicht. „Hilfe ein Arzt bitte.“ Sie grinste, als genau die Frau aus dem Zelt kam und an unsere Seite eilte. „Alles ok.“ „Sie hat einfach das Gleichgewicht verloren.“ „Mhm. Lass mich mal sehen.“ „Danke, Dr.?“ „Dr. Lindberg.“ Sie sah kurz auf, bevor sie vorsichtig meine Hose hochkrempelte. „Hat sich das schon jemand genauer angesehen.“ „Noch nicht, ich soll morgen zum Arzt.“ „Mhm, wie ist das passiert?“ „Ich bin mit meiner Gegenspielerin zusammengerauscht. Sie hat direkt das Knie erwischt.“ Sie nickte und tastete alles ab. Mittlerweile hatte sich eine Traube um uns herum gebildet, aber ich spürte nur das Kribbeln, als sie mit ihren Händen mein Bein abtastete. „Ok, also das muss zuerst wirklich geröntgt werden und ich empfehle ein MRT. Das Kreuzband ist meine Vermutung.“ „Sind sie Spezialistin.“ Almuth sah sie neugierig an. „Ja, liegt in der Familie. Wenn sie erst morgen gehen, sollten sie heute unbedingt das Knie nicht mehr belasten und auch sonst keine Körperliche Anstrengungen unternehmen.“ Ich nickte und sah ihr wieder in die Augen. Sie strahlte eine Professionalität aus, die sehr anziehend ist. Lass das Svenja.

„Ok, ich werde ihnen jetzt langsam hochhelfen und dann bitte keine Stürze mehr.“ „Wird gemacht, Doc.“ Almuth grinste sie an. „In welchem Krankenhaus arbeiten sie?“ „Zurzeit noch im Klinikum.“ Mir wurde hochgeholfen und Alex gab mir meine Krücken wieder. „Franzi, komm schnell.“ Ein anderer Sanitäter trat aus dem Zelt. „Entschuldigt mich.“ Schon war sie wieder verschwunden und ich sah wütend zu Almuth. Die grinste nur. „So, also Dr. Franzi Lindberg und arbeitet im Klinikum. Lief doch super.“ Ich schlug sie mit einer Krücke. „Echt jetzt, deshalb musstest du mich schubsen.“ „Was denn?“ Sie lachte auf. „Jetzt kennst du ihren Namen und weißt wo sie arbeitet. Bitte schön.“ Grinsend verschwand sie und ließ mich alleine. Na wunderbar und wie bekomme ich jetzt ihre Telefonnummer. Schnell wurde ich aber aus den Gedanken gerissen als es soweit war und wir nacheinander auf die Bühne gerufen wurden. Noch war eine Weltmeisterfeier über die Bühne zu bringen.


Franzi


Kurz nach dem Notfall im Zelt, weil ein Fan zusammengebrochen war, sah ich zur Bühne. Jubelnd hielten sie den Pokal nach oben und sprangen mit den Fans auf und ab. Dabei fiel mein Blick auf Deutschlands Nummer 9. Natürlich wusste ich was gestern beim Spiel passiert ist. Hatte ich es mit einigen Patienten zusammen im Krankenhaus gesehen. „Und wie ist es, ihnen so nahe zu sein.“ „Sie sind jetzt trotzdem ganz normale Menschen, aber ich würde Lügen wenn ich sagen würde, dass ich nicht etwas aufgeregt war.“ Liam sah mich grinsend an. „Ich hab dein Blick gesehen, als du Svenja untersuchst hast.“ „Ach ja, solltest du nicht auf unsere Patienten aufpassen.“ „Ich bin Multitasking fähig. Außerdem hätte ich sonst doch den Blick verpasst, denn Svenja dir zugeworfen hat.“ „Welchen Blick?“ „Ach Mädchen, du musst unbedingt mehr aus dem Krankenhaus rauskommen. Wie lange ist deine letzte Beziehung her.“ Traurig ging mein Blick nach unten. „Du weißt wie lange.“ „Aber der Unfall war vor 6 Jahren. Franzi du denkst doch nicht, dass Niki gewollt hätte, dass du niemanden mehr nach ihr findest.“ „Ich weiß ja, aber dieses wieder Verabreden und alles dafür habe ich kein Nerv oder Zeit.“ „Du bist jetzt 32 Jahre, denkst du nicht es wird Zeit auch mal auf dich zu sehen. Für jeden Patienten bist du da und kümmerst dich, aber siehe deine Chance bei Wolfsburg als Neustart.“ „Das beim VfL mache ich ja nur nebenbei, ich arbeite ja trotzdem noch im Krankenhaus.“ „Das ist auch gut so, was würde die sonst nur ohne dich machen.“ „Sie haben ja noch meinen Vater.“ Er verzog das Gesicht, was mich zum Grinsen brachte. „So gerne ich den Doc lieb habe, aber da bist du mir Tausend Mal lieber.“ „Oh, danke Herr Kollege.“ „Entschuldigen Sie?“ Wir drehten uns zum Eingang, dort stand eine Mutter mit einem kleinen Kind. Dieses hatte ein aufgeschrammtes Knie. „Na wenn haben wir denn hier.“ Ich kniete mich besorgt in. „Wie heißt du denn, kleiner Prinz?“ „Jonas.“ „Und was ist mit dir passiert?“ „Er ist beim Jubeln gestolpert und gefallen.“ „Mhm, na dann wollen wir doch mal sehen, ob wir dein Bein retten können.“ Lächelnd hob ich ihn hoch und setzte ihn auf meine Liege. „Ok, zuerst mache ich die Wunde etwas sauber. Das könnte etwas wehtun, aber keine Sorge ich glaube du bist schon ein ganz Großer.“ Er nickte und ich zog mir zuerst Handschuhe an, bevor ich die Wunde desinfizierte. Er zuckte nur einmal kurz zusammen. „Das hast du großartig gemacht, jetzt gibt es noch ein super cooles Pflaster. Was magst du?“ Ich zeigte ihm drei Muster. „Das da.“ Er zeigte auf den Fußball. „Gute Wahl.“ Ich klebte das Pflaster auf und hob ihn dann von der Liege. „Und weil du so tapfer bist, bekommst du zur Belohnung auch noch einen von denen.“ Ich zog ein Lolli heraus und er nahm ihn strahlend entgegen. „Danke.“ „Nein, ich habe zu danken.“ Ich zwinkerte ihm zu, bevor ich meine Handschuhe auszog. „Danke sehr.“ Die Mutter gab mir die Hand, bevor Liam und ich wieder alleine waren. „Dich mit Kindern zu sehen, ist immer wieder eine Sache für sich.“ Ich zuckte die Schultern. „Du weißt wie sehr ich Kinder liebe.“ „Oh, ja.“ Er nickte. Draußen endete langsam die Party und die Spieler gingen wieder nach unten. „Ok, dann können wir ja auch langsam zusammenräumen.“ „Jep.“ Außerhalb meines Zeltes sah ich wie das Team langsam wieder im Bus verschwand. Würden die meisten gleich wieder auf den Weg Nachhause sein. „Kommst du.“ Liam hatte schon die ersten beiden Taschen gepackt. „Ja, klar.“ „Also morgen geht es zurück nach Wolfsburg.“ „Eigentlich noch heute Abend. Mein Zug geht in zwei Stunden.“ Ich reichte ihm eine Tasche. So war der RTW schnell beladen. „Und ich dachte wir machen noch einmal Party, wie in den alten Zeiten.“ „Sorry, aber das muss wohl verschoben werden.“ „Na gut.“ Er seufzte.


Svenja

Fast 2 Stunden saßen wir auf dem Bahnhof, da unser Zug nach Wolfsburg erst gegen 16 Uhr fahren wird. „Und schon überlegt, wie du den Doc wieder siehst.“ „Nicht wirklich. Wenn sie hier im Klinikum arbeitet, dann werde ich sie wohl nicht in Wolfsburg sehen.“ „Mhm. Stimmt auch wieder.“ „Hey, Svenja ist das da vorne nicht deine Ärztin?“ Sara sah mich fragend an und zeigte zur Treppe. Und sie hatte Recht, da lief sie mit Privatklamotten und einem Rucksack auf dem Rücken, die Treppen nach unten. Fast hätte ich sie nicht erkannt, aber da sie ihre Sonnenbrille nicht auf der Nase hatte, konnte ich ihr Gesicht deutlich sehen. „Ja, ist sie.“ „Na, wo sie wohl hin will.“ Sie sah auf einen der Pläne, wo die Wagenreihung angezeigt wurde und lief dann direkt in unsere Richtung. Als sie uns sah, sah sie kurz überrascht auf. „Hallo Doc, na wo wollen sie denn hin?“ „Wolfsburg, aber ich hätte nicht gedacht, dass ihr erst jetzt fahrt. Die Party ist doch schon eine Weile vorbei.“ „Stimmt, aber unser Zug, vor einer Stunde, ist ausgefallen, weshalb wir jetzt mit diesem hier fahren.“ Sie nickte und ich sah sie prüfend an. „Ich hätte sie fast nicht erkannt, so in Freizeitklamotten.“ Almuth grinste sie an. Was sie zum Lachen brachte. „Ja, so oft sieht man mich auch Tagsüber nicht damit.“ „Warum waren sie denn heute hier, wenn sie doch eigentlich aus Wolfsburg kamen.“ „Oh, ich helfe Ehrenamtlich beim DFB aus und bei solchen Veranstaltungen bin ich oft mit dabei.“ Alle nickten. „Also wenn sie Klinikum sagten.“ „Dann meinte ich das in Wolfsburg, genau.“ Sie grinste und sah kurz zu mir. „Wie geht es dem Knie?“ „Es tut weh, aber ich komme klar.“ „Wenn sie wollen kann ich mir das ansehen. Ich muss sowieso nachher noch einmal nach meinen Patienten sehen.“ „Ich will sie nicht unnötig aufhalten.“ „Ich bin Arzt, keine Sorge.“ „Klingt doch gut, Svenja. Oh, wir haben uns gar nicht vorgestellt. Ich heiße Almuth.“ Grinsend nahm sie ihre Hand. „Freut mich, aber ich weiß wer ihr alle seid. Und weil ich euch alle gerade mal hier habe. Ich habe einen Patienten bei mir im Krankenhaus und er ist einen riesen Fan.“ Sie zog ein Trikot aus der Tasche. „Ich sollte es eigentlich Signieren lassen, aber eben war so viel Arbeit das ich es ganz vergessen habe.“ „Na klar, wie heißt er denn.“ „Walter Grunwald. Er ist mittlerweile 89 Jahre und hat schon einige Spiele miterlebt.“ „Klingt wie ein super Mann.“ „Ja, das ist er.“ Lächelnd sah sie uns an. Das Trikot ging einmal herum und jeder unterschrieb. „Wirklich nett, da wird er sich aber freuen.“ Ihre Augen trafen erneut auf meine und ich verlor mich in diesem grün. Erst als der Zug einfährt, riss es uns aus unserer Trance. Am Zug selbst gab es wie immer ein großes Gedränge, weshalb ich zuerst zurück blieb. Geschweige das die Stufen mit Krücken nicht so einfach zu erklimmen sind. Auf einmal legten sich zwei Arme um mich und hoben mich hoch. „Denk dran, Schonung.“ „Danke.“ Atemlos sah ich zu ihr, da ihre Arme immer noch auf meinen Hüften lagen. „Kein Problem.“ Sie half bei meinen Koffern und wir gingen zusammen in die erste Klasse. Dort setzte sie sich mir gegenüber. In den nächsten Minuten wurde es ruhig um uns und jeder starrte auf sein Handy oder hatte die Kopfhörer auf. Die Ärztin dagegen holte ihr Laptop heraus und fing an mit tippen. So entschied ich mich etwas die Augen zu zumachen. Mein Bein schmerzte in dieser Position und ich versuchte mich etwas bequemer hinzusetzen. „Tut es weh.“ „Ja.“ Meine Stimme war leise, aber durch ihr nicken merkte ich das sie mich wohl doch gehört hat. „Warte kurz.“ Sie sammelte die Koffer der Mädels und faltete dann ihre Jacke zusammen. „Ok, leg es hoch.“ Vorsichtig streckte sie mein Bein und legte es in die Waagerechte. „Besser?“ „Ja, danke.“ Sie lächelte. „Kein Problem, ich kenn das Problem.“ „Hattest du das auch schon. Entschuldige, ich wollte dich nicht duzen.“ Sie lachte leise auf. „Ist ok. Privat ist das ok, aber wenn ich den Kittel anhabe, dann ist das was anderes.“ Ich nickte. „Aber ja, ich hatte früher auch drei Mal ein Kreuzbandriss. Danach war meine Sportkarriere beendet, bevor sie richtig begann.“ „Was hast du gespielt?“ „Handball.“ „War bestimmt schwer?“ „Oh ja. Mit 16 war Schluss. Es ist jetzt nicht so, als hätte ich zu dem Zeitpunkt nicht schon einiges gewonnen, aber dieser Moment wenn man merkt dass der Körper einfach nicht mehr kann, ist schrecklich. Da hilft es auch nicht, dass mein Vater auf dem Spezialgebiet ausgebildet ist.“ „Also hast du das von deinem Vater.“ „Ja, er ist Orthopäde, während meine Mutter Kinderärztin war.“ „Dann war schon früh klar, was du werden wolltest.“ „Nicht wirklich. Ich wollte immer ganz oben mitspielen und jedem Beweisen das ich es kann. Mir einen Namen machen ohne meine Eltern, aber nach meinen Verletzungen entschied ich mich mein Wissen, welches ich von meinen Eltern schon früh bekommen habe, für eine gute Sache einzusetzen. Ich nahm mein Studium auf und ging danach auf Reisen. 3 Jahre gingen wir auf Reisen und halfen Menschen in Afrika und Südamerika.“ Ihr Blick ging nach draußen und ich merkte, dass sie an jemanden dachte. „Wer war mit dir?“ „Meine Verlobte Nicole und ich. Wir studierten zusammen in Harvard, bevor wir auf Reisen gingen.“ Mein Blick ging zu ihrer linken Hand, dort war kein Ring. „Nein, kein Ring. Nicole hatte ein Unfall, in Berlin. Autounfall. Sie war nur dort, da sie und ihre Schwester unbedingt in Berlin ein Hochzeitskleid kaufen wollte. Ein Lastwagen hat zu spät die rote Ampel gesehen und das Auto komplett erwischt. Keine Überlebenschance für sie und ihre Schwester.“ Traurig sah ich sie an, aber ihr Blick war weiter nach draußen gerichtet. „Das tut mir leid.“ „Danke, es ist jetzt schon 6 Jahre her, aber mein Herz ist immer noch bei ihr. Freunde sagen mir immer ich sollte weiter machen, sie hätte nicht gewollt das ich so lange trauere, aber …“ „Aber es ist nicht so einfach.“ Sie nickte. „Genau.“ Sie lächelte mich traurig an. „Entschuldige, ich wollte dich nicht mit meinen Sachen belasten. Normalerweise erzähle ich Fremden das nicht.“ „Naja, so fremd sind wir uns ja nicht mehr. Immerhin hast du mich schon untersucht.“ Sie lachte leise auf. „Stimmt.“ Sie sah kurz zu mir und das Lächeln auf ihren Lippen, war ansteckend. „Ok, was gibt es über die Svenja Huth zu wissen.“ „Nicht viel.“ „Ach was, hast du schon deine Wohnung fertig eingerichtet.“ „Ja, am Anfang war es natürlich kompliziert, da ich immer von Potsdam nach Wolfsburg neben dem Training musste, aber ich bin noch vor der WM mit allem fertig geworden.“ Sie nickte. „Und du hast einen Hund richtig. Das hab ich mal irgendwo gelesen.“ „Ja, Jamie ist mein kleiner Racker. Ich hab ihn die letzten Wochen wirklich vermisst.“ „Wo war er die Zeit über? Bei deinem Freund.“ „Nein, ich bin in keiner Beziehung. Er war bei meinen Eltern.“ „Na dann wird sich der kleine Kerl bestimmt freuen dich wiederzusehen. Du hast Glück, ich wollte immer einen Hund haben, aber bis zu mehr als zwei Hasen und drei Wellensittiche hab ich es nie geschafft.“ Lachend musste ich mir die Hand vor den Mund halten, während sie schmollte. „Lach nicht, ich lebte in einem Haushalt mit Ärzten. Also war nie jemand zuhause.“ Abwehrend hob ich die Arme. „Ist ok. Ich glaube dir.“ Grinsend wurde es still zwischen uns und jeder ging wieder seinen Tätigkeiten nach.

Die Fahrt zurück nach Wolfsburg ging aber trotzdem sehr schnell vorüber, weshalb ich überrascht aufsah, als der Hauptbahnhof schon angesagt wurde. Franzi half mir mit meinem Bein und wir verließen den Zug. Dort verabschiedete ich mich von allen, als ich Franzi zum Parkhaus folgte. Sie hatte meine Koffer bei sich und hob sie ohne Mühe in einen großen SUV. „Wow, ist das dein Auto.“ „Nicht ganz, eigentlich ist es mein Vater seins, meins ist in der Werkstatt weshalb er mir seins geborgt hat.“ Sie half mir beim Einsteigen, bevor sie selbst einstieg. Die Fahrt ins Krankenhaus war ruhig, nur das Radio lief im Hintergrund. „Was denkst du? Werde ich lange ausfallen.“ „Schwer zu sagen, da ich noch kein genaues Bild von deinem Knie habe, aber bei den Schmerzen die du hast, ist auf jedenfall etwas kaputt.“ Ich seufzte auf. „Ausgerechnet jetzt. Ich wollte eigentlich gleich von Anfang an Gas geben, im Trainingslager.“ Sie lächelte mich an. „Bis dahin sind doch noch drei Wochen hin.“ „Warte woher weißt du das?“ Misstrauisch sah ich sie an, was sie doch etwas nervös werden ließ. „Naja ähm. Oh, seh wir sind da.“ Sie zeigte auf das Krankenhaus und fuhr in eine Tiefgarage. „Franzi.“ „Ok, gut eigentlich darf ich vor morgen nichts sagen. Hast du dir darüber Gedanken gemacht, warum ich so einfach deine Kniebehandlung übernehme, ohne dein Teamarzt zu kontaktieren.“ „Eigentlich nicht, aber jetzt wo du es sagst.“ „Ich bin euer neuer Teamarzt.“ „Warte echt jetzt.“ Erstaunt sah ich sie an und sie machte den Motor aus. „Jep, eigentlich sollte ich das schon letzte Saison machen, aber zu dem Zeitpunkt war ich in Amerika und hab bei der Nationalmannschaft der USA gearbeitet und als ich zurück kam spannte mein Vater mich hier im Krankenhaus ein. Ich war überrascht als Wolfsburg diese Saison erneut anfragte, aber ich brauchte endlich mal eine Veränderung und es hat Spaß gemacht in einem Team, Arzt zu sein. Es ist nicht alles so hektisch.“ „Warte also bist du unser neuer Teamarzt.“ Sie grinste und nickte. „Überraschung. Ich  hoffe du bist mir nicht Böse, dass ich es verschwiegen habe.“ „Nein, ich meine ja, aber das ist ok.“ Jetzt musste ich auflachen. „Was?“ „Nachdem wir uns das erste Mal getroffen haben, da hat Almuth gemeint ich muss mehr über dich herausfinden, weshalb sie mich geschubst hatte. Nur um deinen Namen zu bekommen und nun weiß ich, hätte ich einfach bis morgen gewartet, dann hätte ich es auch so erfahren.“ „Sie hat dich mit Absicht geschubst. Das war dumm, was wenn deine Verletzung noch schlimmer geworden wäre.“ Ihr Ausdruck wurde wütend. „Ist schon ok, sie wollte nur helfen.“ „Trotzdem.“ Sie löste den Gurt und stieg aus, bevor sie um das Auto lief und mir heraus half. „Ok, ich werde kurz ein Rollstuhl holen.“ Sie ließ mich kurz alleine, bevor sie mit dem Stuhl zurückkam. Einmal drinnen fuhr sie mich ins Krankenhaus rein. Franzi wurde von allen Seiten begrüßt, was mir sagte das sie hier groß Angesehen wurde. „Ok, ich ziehe mich kurz um, dauert nur zwei Minuten.“ „Alles gut.“ Sie ließ mich kurz alleine, kam aber wirklich fast eine Minute später wieder heraus. Anstatt ihres Hemdes, trug sie ein grünes T-Shirt und einen weißen Kittel. Ein Stethoskop lag um ihren Hals. „Ok, Dr. Lindberg wo geht’s hin?“ „Einmal rechts rum.“ Wir fuhren in die Notaufnahme, dort wurde ich angemeldet und dann gleich zum Röntgen durchgefahren. Mit einer Ärztin an meiner Seite sparte man sich wirklich diese lästigen Wartezeiten. Auf der Liege legte Franzi mein Knie an die richtige Position und ging dann in den Nebenraum. Nach mehreren Bildern ging es weiter zum MRT. Musste man sonst Wochen auf einen Termin warten, winkte Franzi nur einmal und wir waren sofort dran. So saß ich eine halbe Stunde später auf der Liege und wartete dass sie wieder kam. Als sich die Tür öffnete grinste ich. „Und Doc, werde ich leben.“ „Kommt darauf an.“ Überrascht sah ich auf. Mist das war nicht Franzi. „Guten Tag, mein Name ist Dr. Lindberg.“ „Hallo, wo ist Franzi?“ Er sah kurz missbilligend zu mir und ich bemerkte meinen Fehler. „Dr. Lindberg musste zu einem Notfall, weshalb sie mich mit ihren Bildern betraut hat.“ Verstehend nickte ich und setzte mich auf. Er setzte sich an den Computer und öffnete eine Datei mit sehr vielen Bildern. Im Raum war es still und ich wurde langsam unruhig. „Mhm, ok.“ „Und wie schlimm ist es?“ „Leider muss ich ihnen mitteilen, dass die Einschätzung von Dr. Lindberg richtig war. Ihr Kreuzband ist gerissen, genauso wie ihr Innenband. Um das zu reparieren würde ich für morgen ein OP Termin ansetzen. Danach müssen sie noch drei Tage zur Beobachtung hier bleiben. Nach der OP müssen sie ihr Knie für mindestens 3 Wochen schonen, bevor die Reha beginnt. Dr. Lindberg wird ihnen über die OP aber noch mehr erzählen können. Es ist ihr Spezialgebiet und sie werden in guten Händen sein.“ Die Enttäuschung saß tief. Das bedeutet mindestens 2 Monate Pause. „Ich kann verstehen, dass sie enttäuscht sind, aber so eine Verletzung ist in ihrem Sport nicht unbekannt und nur weil sie dies einmal erlebt haben, heißt dass nicht das es wieder reißen könnte.“ „Aber es könnte.“ Er nickte. „Ja, da wir durch die Operation das Kreuzband wieder zusammenflicken müssen, verlieren sie so etwas mehr als einen Zentimeter. Weshalb es etwas mehr spannt als vorher. Sie selber werden das dann nicht mehr spüren, aber dieser Zentimeter fehlt halt.“ Ich nickte verstehend. „Ok, Dr. Lindberg sollte gleich wieder hier sein.“ Damit verließ er das Behandlungszimmer. 10 Minuten musste ich warten, bis Franzi mit Blut an ihrem Kittel ins Zimmer kam. „Entschuldige, aber es gab noch ein Notfall.“ „Ich sehe es, dein Vater war in der Zwischenzeit hier.“ Sie nickte und sah sich das an was er geschrieben hat, danach studierte sie die Bilder erneut. „Mhm, nach deinem Gesichtsausdruck zu urteilen, hat er die schlechte Nachricht schon weiter gegeben.“ „Leider.“ Sie nickte und rollte an meine Seite. „Ich weiß das ist jetzt nicht leicht und glaub mir, ich kann dich sehr gut verstehen. Aber im Gegensatz zu mir hast du das Glück des tüchtigen.“ Verwirrt sehe ich sie an. „Welches Glück.“ „Du hast den besten Spezialist auf dem Gebiet, als dein Arzt.“ Sie grinste mich an und zwinkerte kurz. „Ich sehe schon, an deinem Ego muss man nicht Pfeilen.“ „Hey, ich sag nur die Wahrheit. Keine Angst nach der OP werde ich hier sein und alles genau für dich koordinieren. Du stehst schneller wieder auf dem Platz, als du Fußball sagen kannst.“ „Auf dein Wort.“ „Ok, deine OP ist morgen um 14 Uhr, also müsstest du 2 Stunden vorher hier sein. Geht das?“ „Ja, ich kann Poppi fragen ob sie mich fährt.“ „Ok, wie dir mein Vater schon gesagt hat, musst du danach 3 Tage hier bleiben, also müssen deine Eltern noch etwas auf Jamie achten.“ Verstehend nickte ich. „Alles weitere zur OP werde ich dir morgen erklären. Für jetzt, werde ich dein Knie stabilisieren und dann geht es nachhause.“ „Danke, Dr. Lindberg.“ Grinsend nahm sie Verbandszeug heraus und fing dann an, kontinuierlich mein Knie zu verbinden.

„Ok, dann will ich dich mal nachhause fahren.“ „Danke dafür. Das hättest du nicht machen müssen.“ „Ach weißt du, wenn ich dich nicht fahren würde, würde ich bleiben und dann komme ich hier nie raus.“ Ich setzte mich in den Rollstuhl und wurde von ihr heraus gefahren. „Ist es ok, wenn ich mich nur kurz umziehe.“ „Ja, klar.“ Bei den Personalumkleiden angekommen, verschwand sie kurz. Die Tür daneben ging auf und ein junger Pfleger kam heraus. „Na wer hat sie den hier geparkt.“ „Dr. Lindberg, sie musste sich nur kurz umziehen.“ „Ah, mal was ganz neues. Sie müssen schon etwas Besonderes für sie sein, wenn sie freiwillig das Krankenhaus verlässt. Seit dem Tod ihrer Mutter vor vier Monaten, ist sie fast durchgängig hier.“ Überrascht sah ich ihn an. „An was ist sie gestorben.“ „Krebs.“ Nickend sah ich zur Tür. „Was haben sie?“ Er zeigte auf mein Knie? „Kreuzband -und Innenbandriss.“ „Autsch, na da sind sie bei Dr. Lindberg in guten Händen. Sie ist echt spitzte, leider habe ich null Chance bei ihr.“ „Genau und jetzt solltest du wohl lieber mal auf Station, anstatt Patienten meine Lebensgeschichte zu erzählen.“ Franzi trat aus der Umkleide und sah den Pfleger hart an. „Denk dran, Getratsche und Getuschel kann ich hier nicht gebrauchen.“ „Natürlich, Dr. Lindberg. Entschuldigen Sie.“ Damit rauschte er schnell davon. „Entschuldige, ich war neugierig.“ „Du kannst mich fragen, dafür musst du nicht das Personal fragen. Ich bin ein offenes Buch.“ „Naja, offen ist etwas weit hergeholt.“ Sie schob meinen Stuhl Richtung Tiefgarage und ließ meine Antwort unbeantwortet. Am Auto hob sie mich schweigend hinein. Jetzt wusste ich auf jedenfall, dass ich sie verärgert habe. Wenig später fuhr sie an und blieb an einer roten Ampel stehen. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht herum Schnüffel.“ Sie seufzte, sah aber nicht zu mir. „Eigentlich bin ich mehr Sauer auf Henrik, als auf dich. Ich mag es nicht, wenn man hinter meinem Rücken über mich redet, besonders wenn es so etwas Privates wie der Tod meiner Mutter ist. Es ist nicht sein Recht, es zu sagen. Geschweige mich zu bevormunden weil ich sehr viel Zeit im Krankenhaus verbringe.“ „Trotzdem hätte ich nicht darauf eingehen sollen.“ Sie lächelte leicht und sah kurz zu mir. „Ist ok.“ „Nein, ich meine es so. Wir kennen uns gerade mal 8 Stunden und schon Schnüffel ich in deinem Leben herum.“ Franzi lachte und hielt erneut das Auto an. „Svenja, ich nehme die Entschuldigung an, verspreche mir nur bitte wenn du etwas über mich wissen möchtest, dann frage mich selbst. So unnahbar wie ich manchmal scheine, bin ich nicht. Ich meine ich bin kompliziert und ein Workaholic, aber das hast du bestimmt schon bemerkt.“ „Etwas.“ Grinsend sah ich sie an. „Ok, bevor wir jetzt weiter über mich reden, müsste ich wissen wo ich überhaupt hinfahren muss.“ „Oh, ja klar.“ Ich gab ihr meine Adresse und sie bog bei der nächsten Abbiegung nach links. „So, da du schon einiges über mich weißt, was gibt es über Svenja Huth noch zu wissen.“ „Eigentlich nicht viel. Ich bin total langweilig.“ „Na, ich glaube du machst dich klein. Wie ist es nach der Zeit in Potsdam hier nach Wolfsburg zu kommen.“ „Naja, es ist schon eine Umstellung auch wenn ich diese Luftveränderung besser nehme, als von meinem Wechsel aus Frankfurt zu Potsdam.“ Sie nickte und trommelte nebenbei mit ihren Fingern im Takt zur Musik mit. „Ich kann dich verstehen. In meinem Leben habe ich mehr Umzüge mitgemacht, das ich sie nicht an zwei Händen abzählen konnte.“ „Echt, wo hast du schon gelebt.“ „Nach meiner Geburt sind wir von Erfurt schon früh nach Leipzig gezogen, von da ging es nach München, Frankfurt, London, Edinburgh, Berlin, Paris und Madrid. Für mein Studium bin ich dann nach Harvard gezogen. Über Harvard, Washington, Mexiko, Porto Rico, Windhuk und Kapstadt, ging es dann zurück nach London. Nicole hatte es da geliebt, aber ich wollte zurück nach Deutschland. Wir sind dann zuerst nach München gezogen, bevor sie den Unfall hatte.“ Sie wurde kurz ruhig, bevor sie sich schüttelte. „Naja, danach war ich einige Jahre mit Ärzten ohne Grenzen unterwegs, Tansania, Haiti und Singapur. Meine Stelle bei der Natio der USA hat mich Amerika noch genauer sehen lassen, aber naja hier ist meine Heimat. Mein Vater bot mir letztes Jahr an, hier im Krankenhaus zu arbeiten. Eigentlich wollte ich es nicht, aber meine Mutter hatte mich überredet. Sie wusste wie stur er und ich sind.“ Sie lachte auf. „Du darfst niemals uns Diskutieren sehen, meine Mutter meinte es ist als würde man mit zwei Wänden reden. Hat einer erst einmal eine Meinung, ist es fast unmöglich den anderen davon zu überzeugen.“ Lächelnd hörte ich ihr zu und bemerkte so gar nicht, wie wir in meine Straße einbogen. „So da wären wir?“ „Hä.“ Ich drehte mich verwirrt um und sah das grüne Wohnhaus, wo ich lebte. „Oh, ich habe gar nicht bemerkt, dass die Zeit so schnell verging.“ „Manchmal gibt es Momente, da rennt die Zeit zu schnell.“ Ihre Augen blitzten kurz auf und ein Lächeln zierte ihre Lippen. „Und wie wohnt es sich hier?“ Wir schnallten uns ab und sie half mir aus dem Auto. „Gut, es ist ruhig und hier ist gleich um die Ecke ein Park, wo ich mit Jamie spazieren gehen kann.“ Sie nickte und holte meine Koffer heraus. „Lebst du hier alleine.“ „Nicht ganz, eigentlich ist das Anna ihre Wohnung. Da Ella nach der letzten Saison ausgezogen ist, hat sie mir angeboten ihr Zimmer zu übernehmen.“ Wir gingen die Treppenstufen nach oben, was bei mir etwas länger dauerte. „WG Leben hat Vor- und Nachteile.“ „Ja, aber ich denke da Anna und ich sehr ähnlich sind kommen wir gut aus.“ Ich zog meinen Schlüssel heraus und öffnete die Tür. „Sveni?“ „Hi.“ Anna kam um die Ecke und schien erleichtert mich zu sehen, aber auch verwirrt als sie Franzi sah. „Oh, ich sehe du bist in Begleitung.“ „Ich bin nur das Taxi.“ „Ah, ich sehe.“ Anna sah mich grinsend an. „Wie geht es deinem Knie?“ „Nicht so gut.“ „Ich lasse euch mal alleine. Wegen morgen, 12 Uhr.“ „Ja, ich werde pünktlich sein.“ „Gut, melde dich am Empfangstresen, bis dahin werde ich den Rest organisiert haben.“ „Danke dir.“ Sie lächelte mich an. „Denk dran, das ist mein Job. Hat mich gefreut.“ Sie sah kurz zu Anna, bevor sie ging. Anna wäre nicht Anna, wenn sie nicht sofort die Gardine zur Seite zog und ihr nachsah. Bei ihrem Pfiff musste ich meine Augen verdrehen. „Wer ist sie? Wie heißt sie? Ist sie Single? Hast du morgen ein Date mit ihr oder kann ich meine Chance nehmen.“ „Anna.“ „Was denn, hast du sie dir mal angesehen. Echt heiß und sie scheint nett zu sein. Wo bekommt man das heute noch.“ Ich schüttelte den Kopf und ging ins Wohnzimmer, dort setzte ich mich auf die Couch und lehnte mich zurück. Ich bin sowas von müde. „Also?“ „Echt jetzt.“ „Ähm hallo. Du kommst 2 Stunden zu spät, hast heiße Begleitung und sie fährt einen SUV.“ Ich seufzte und sah sie an. „Ich komme zu spät weil ich wegen meinem Knie im Krankenhaus war. Morgen um 12 muss ich im Krankenhaus sein, weil ich operiert werden muss. Ihr Name ist Franzi und sie hat angeboten mich zu fahren.“ „Ok, aber woher kennst du sie. Jemand wie sie wäre mir aufgefallen.“ „Sie ist Arzt. Nach unserer Ankunft traf ich sie bei der Fanmeile. Sie war dort im Sanitätszelt. Wir hatten uns zuerst nur kurz unterhalten, da wir am Buffet standen. Almuth hatte die glorreiche Idee mich zu schubsen, damit sie erneut kam. So erfuhren wir ihren Namen. Auf der Rückfahrt saß sie bei uns im Zug und wir sind ins Gespräch gekommen, dabei bot sie mir an mein Knie zu untersuchen im Krankenhaus.“ „Also ist sie Arzt. Das ist ja noch heißer.“ „Warte echt jetzt, mehr hast du jetzt nicht mitbekommen.“ „Ja klar, wie sieht es mit deinem Knie aus und lass dich erst einmal umarmen. Glückwunsch zum WM Titel.“ „Danke und es ist nicht gut. Kreuzband und Innenbandriss.“ „Scheiße, das tut mir echt leid.“ „Ja, es war wirklich viel Pech dabei.“ „Und morgen wirst du operiert?“ „Ja, 14 Uhr ist der OP Termin.“ Anna nickte. „Naja wenn der Doc für dich jetzt aus dem Rennen ist, kann ich dann mein Glück versuchen.“ Ich nahm das Kissen neben mir und schlug sie damit, was sie zum Lachen brachte. „Ist ja ok. Ich hab verstanden du hast schon Ansprüche gestellt.“ „Was lässt dich das denken.“ „Ach Mädchen, dein Blick für sie ist eindeutig, aber ich glaube an dieser Nuss hast du zu knabbern.“  „Ja, geschweige das sie unsere neue Teamärztin ist.“ „Warte was?“ Erst jetzt bemerkte ich meinen Fehler. „Du weißt von nichts, aber ja sie übernimmt Thomas seine Arbeit beim VfL.“ „Ach Schatz, so viel Pech wie du hat echt keiner.“ „Was meinst du?“ „Es gibt ein internes Gesetz bei uns im Team. Kein Dating mit dem Team hinter dem Team.“ „Seit wann gibt es diese Regel.“ Sie zuckte die Schultern. „Außerdem ist sie unsere Ärztin, weshalb es diesen Kodex gibt. Schlafe niemals mit deinen Patienten.“ „Wurde dieser Punkt nicht abgeschafft.“ „Vielleicht, aber sie sieht mir nach jemanden aus, der eine klare Sicht auf die Dinge hat und sehr auf solche Sachen eingeht.“ „Mhm.“ Ich sah nach unten und versuchte mir die Enttäuschung nicht zu sehr ansehen zu lassen. „Keine Sorge, wir finden auch für dich einen Deckel. Vielleicht hat der Doc ja eine Zwillingsschwester.“ „Nein, hat sie nicht.“ „Ah, ich sehe du hast dich schon Informiert.“ „Ist es ok, wenn ich ins Bett gehe. Ich bin Müde.“ „Aber…“ Sprachlos ließ ich sie dort sitzen und ging in mein Zimmer. Alleine der Gedanke, dass ich nie eine Chance habe, ließ mich innerlich schreien. Warum müssen immer die die ich mag oder gut finde, unerreichbar sein. Hab ich dem da oben etwas
getan.
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