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Die Gepardin und der Löwe

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Kiara Kion Kovu Nala Simba Vitani
10.11.2019
30.10.2022
29
44.812
6
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10.11.2019 1.417
 
In einer schönen lauen sternklaren Nacht lag die Gepardin Fuli mit ihrem Gepardenfreund Azaad im geweihten Land auf einen hochgelegenen Aussichtsfelsen direkt neben ihrer Höhle in der Nähe von Simba`s Königsfelsen. Vertraut und liebevoll sprach sie zu Azaad: „Ich kann es kaum glauben, morgen heiratet Kion seine Löwin Rani und ich darf seine Trauzeugin zusammen mit der freundlichen Hyäne Jasiri sein. So sehr ich mich auch darauf freue, irgendwie bekomme ich den Eindruck, dass ich nicht genug aus meinem Leben gemacht habe. Ich mein, hast du schon mal das Gefühl gehabt, dass du eines Morgens aufwachst und denkst, dir würde etwas Unerreichbares fehlen?“

„Ja“, antwortete der entspannte Gepard und leckte Fuli über die Wange. „Als ich noch im Gepardental lebte, habe ich mich manchmal gefragt, warum wir Geparden eigentlich so gerne alleine sind. Später habe ich gemerkt, dass ich mich in einer Gruppe nicht wohl fühle, weil ich da nicht selbstständig Entscheidungen treffen kann und war gegenüber einer Freundschaft mit anderen Tieren immer abgeneigt, bis ich dich kennengelernt habe. Und trotzdem bekomme ich manchmal das Gefühl nicht los, dass du mich zwar als Freund sehr magst, aber dich in einer Beziehung mit mir nicht wirklich glücklich fühlst.“ „Aber Azaad, wie kommst du denn da drauf?“, reagierte die in seinem Fell eingekuschelte Gepardin geschockt. „Du weißt doch, dass ich dich liebe.

Ich vermisse doch nur die Zeit, als ich noch in Kion‘s Garde war. Diese Freundschaft war auch etwas Besonderes. Wir bestanden aus unterschiedlichen Tieren und haben immer zusammengehalten. Und jetzt leitet Vitani mit ihren Löwinnen die Garde der Löwen. Und du siehst ja, was aus dem Honigdachs Bunga geworden ist. Er ist zusammen mit seiner Lebensgefährtin Binga, die ja auch ein Honigdachs ist. Zusammen sind sie sehr gute Babysitter geworden und betreuen sogar viele unterschiedliche junge Tiere auf der Kinderwiese. Aber merkst du, auf was ich hinaus möchte: Mir ist im geweihten Land noch nie aufgefallen, dass sich zwei unterschiedliche Tierarten mal verliebt hätten, geschweige denn zusammenleben. Nun gut, Timon und Pumbaa sind da eine Ausnahme. Aber die sind ja im Grunde genommen auch nur befreundet. Aber was meinst du Azaad? Wie würde König Simba mit Königin Nala reagieren, wenn ihr Sohn Kion plötzlich erzählen würde, dass er eine Giraffe liebt oder mit einem Leoparden zusammen ist?“

„Ich denke mal, Simba wäre darüber sehr schockiert“, antwortete nachdenklich ihr Gepardenfreund und beobachtete dabei noch intensiver die Sterne am Himmel. „Dazu ist er viel zu traditionsbewusst und hat Angst, er könnte nicht ausreichend in die Fußstapfen seines verstorbenen Vaters treten. Aber mach dir mal nicht so viele Gedanken. Ich bin mir sicher, Kion hat die richtige Löwin gefunden. Und bis morgen zu seiner Hochzeit sollten wir uns erstmal in aller Ruhe schlafen legen.“ „Ja du hast recht Azaad“, sprach Fuli gähnend zu ihm und ging mit ihm zurück in die kleine Höhle, wo sich beide zum Schlafen hinlegten.

Auf der Rückseite vom Königsfelsen lag Kion gemütlich mit Rani auf dem mit Gras durchwachsenen Steinboden und sprach aufgeregt zu ihr: „Ich kann es kaum erwarten, morgen heiraten wir. Ich hoffe nur, dass nichts schief geht. Immerhin werden fast alle Tiere erscheinen, die im geweihten Land und drüber hinaus mit uns befreundet sind.“ „Keine Sorge, Kion“, sagte Rani gefühlsvoll zu ihm. „Wir haben die volle Unterstützung von deiner Familie sowie von unseren Trauzeuginnen Jasiri und Fuli. Ich bin mir sicher, dass wird ein Tag, den wir nicht vergessen werden.“ „Ja du hast Recht, Rani“, antwortete Kion und schnurrte dabei entspannt. Danach schlossen beide ihre Augen und schliefen sehr schnell ein.

Doch Kion mit seiner schon fast ausgewachsenen roten Mähne hatte in dieser Nacht einen ungewöhnlichen Traum: Er träumte, wie Fuli einen Sohn hatte, der mit ihm spielen wollte und zu ihm sagte: „Papa ich habe dich lieb! Darf ich heute Mama zu dem Affenbrotbaum begleiten?“ „Ja darfst du, aber sei lieb zu Fuli“, sagte Kion mit Glück erfüllt in seinem Traum. Als der Gepardenjunge seine Antwort hörte, machte er einen Freudensprung und kurz danach tauchte eine kleine Wolke am Boden auf, auf die Kion, Fuli und ihr Sohn draufsprangen, mit der sie immer höher aufstiegen und von weit oben das geweihte Land beobachteten. Fuli leckte dabei Kion liebevoll über die Wange und sagte zu ihm: „Mein guter Löwe, ich liebe dich.“ Der Löwe mit seiner fast ausgewachsenen roten Mähne wollte gerade anfangen zu sagen, dass er sie auch liebt und wie glücklich er mit ihrem Sohn ist, da wurde er gerade von seinem schönen Traum von Rani wachgerüttelt, die ihn zuerst mit folgenden Worten murmeln hörte. „Ich möchte dich nicht verlassen, meine einzig wahre Freundin, dein Blick in den Augen und deine…“, weiter kam er nicht denn jetzt wurde er hell wach und schrie gegenüber Rani laut und geschockt auf: „Fuli!“    

„Ja, du hast recht Kion, Jasiri und Fuli sollten wir nicht zu lange warten lassen“, sprach Rani laut zu ihm und erst jetzt realisierte er, dass das Ganze nur ein Traum war. Etwas neben sich stehend sagte er zu seiner zukünftigen Lebensgefährtin Rani: „Ach ja richtig Rani, wir wollen ja heute heiraten. Und die Sonne steht schon sehr hoch am Himmel. Wir müssen noch unsere Blumenkränze bei den Giraffen abholen, bis wir uns alle gemeinsam am Königsfelsen treffen“.  „Ja stimmt“, antwortete seine Löwin mit ihrem braun durchschimmernden Fell und lief mit ihm schnell zum Giraffenfluss. Sie dachte dabei an die Worte, die er im Traum gemurmelt hatte und glaubte, er hätte damit sie selbst gemeint, weil er so aufgeregt sei wegen der Hochzeit.

In der Zwischenzeit waren die Hyänenkinder von Jasiri`s älterer Schwester Madoa, der Sohn Tunu und seine Zwillingsschwester Wema auf dem Weg zur Kinderwiese, wo Binga und sein Lebensgefährte Bunga fast jeden Tag die unterschiedlichsten Kinder betreuen. Aber Heute kam alles anders. Tunu und Wema bemerkten auf ihrem Weg ein seltsames Rascheln aus einem Busch bis kurz danach eine gelb schimmernde Gestalt zum Vorschein kam. Mit einem kurzen Erschrecken und anschließender Erleichterung erkannten sie, dass es ein Gepardenjunge ist. Wema fragte ihn etwas zurückhaltend: „Woher kommst du und wie heißt du?“ „Mein Name ist Chuka. Ich komme vom Gepardental und wie heißt du?“ „Mein Name ist Wema und der Hyänenjunge neben mir ist mein Zwillingsbruder Tunu“, antwortete Madoa`s Tochter mit freundlichem Blick. „Aber was ist der Grund, warum du hier in das geweihte Land gelaufen bist?“ „Nun es ist so“, erklärte Chuka mit traurigem Blick. Ich bin ein Waisenkind. Das bedeutet, ich habe keine Eltern mehr. Ich bin schon sehr lange auf der Suche nach einer netten Familie, die mich wirklich versteht. Aber im Gepardental gibt es einfach keine, die mich glücklich machen könnte.“ „Nun da kann ich dir mit Tunu sicherlich weiterhelfen.“ Während Wema ihm das verkündete, nickte ihr Bruder eifrig. „Ich kenne eine nette Gepardin. Ihr Name ist Fuli und sie ist mit dem Geparden Azaad befreundet. Am besten, du begleitest uns zur Kinderwiese. Das ist ein toller Ort, wo die unterschiedlichsten Kinder sich zum Spielen treffen. Bunga der Honigdachs betreut uns da immer zusammen mit Binga und führt mit uns tolle Spiele auf. Nun möchtest du mitkommen?“ „Ja sehr gerne“, antwortete Chuka und lief mit dem Hyänenkindern sofort los.

Als sie kurze Zeit später an der Kinderwiese ankamen, begrüßte Bunga mit seiner Lebensgefährtin sie freundlich und Binga sagte zu Chuka: „Nun mein lieber Gepard, ich freue mich sehr, dass du zu unserer Kinderwiese gekommen bist. Heute ist ein ganz besonderer Tag. Gleich führe ich mit Bunga alle Anwesenden Kinder zum Königsfelsen. Dort heiratet in Kürze der Löwensohn Kion die Löwin Rani. Seine Eltern sind König und Königin und regieren rücksichtsvoll über das geweihte Land. Deswegen findet die Hochzeit auch dort oben statt. Wie heißt du eigentlich und wo leben deine Eltern?“ Chuka erzählte ihr dieselbe Geschichte, wie die, die er vorher den Hyänenkindern erzählt hatte. Daraufhin sagte Binga zu ihm: „Chuka, das tut mir leid. Aber es ist schon ungewöhnlich, dass sich überhaupt niemand im Gepardental um dich sorgt oder vermisst, das klingt für mich ein bisschen zu ungewöhnlich.“ „Keine Sorge, meine Liebe, es wird einen Grund geben. Und ich bin mir sicher, er hat uns die Wahrheit erzählt. Und für Kion`s Hochzeit fällt mir gerade etwas ein. Chuka, Wema und Tunu, ihr drei könntet doch am Weg, wo Kion und Rani entlanglaufen, die Blüten streuen. Dann erlebt ihr die Trauung hautnah. Ich gebe euch schon mal die mit Blüten gefüllten Nester in eure Pfoten. Nun wollt ihr das machen?“ „Ja“, riefen sie freudebegeistert und liefen unmittelbar danach mit Binga und Bunga sowie mit allen anderen anwesenden Kindern zum Königsfelsen.
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