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V0iD

von Ghuleh
Kurzbeschreibung
OneshotDrama, Schmerz/Trost / P16 / MaleSlash
Bruno Bucciarati Giorno Giovanna Guido Mista Leone Abbaccio Narancia Ghirga Pannacotta Fugo
01.11.2019
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Diese Eindrücke waren zu viel.
Es waren zu viele, um sie zu bändigen, oder gar noch eine rationale Entscheidung zu fällen.
In jenem Moment war all das einfach zu viel verlangt, stand nicht im Bereich des Möglichen.
Wie hatte sich Bucciarati all das eigentlich vorgestellt?
Derart plötzlich, vollkommen überstürzt – etwas Durchdachtes sah beim besten Willen anders aus, hörte sich anders an.
Auch die anderen hatten ihre Entscheidung wahrscheinlich nur aus dem Bauch heraus getroffen; Abbacchio, Mista, Giorno.
Das Zittern seines Körpers konnte Fugo kaum noch unterdrücken.
Es übermannte ihn selbst noch als er sich endlich dazu durchringen konnte, zu versuchen nach der Hand von Narancia zu greifen, welcher als einziger noch neben ihm stand, genauso wenig zu wissen schien, für was er sich eigentlich entscheiden sollte.
Die Angst war zu groß, das Risiko zu hoch.
Sie – zu sechst – gegen etwas, das größer als der Rest der Welt erschien; es war unvorstellbar, selbst wenn keiner von ihnen jemals ohne Grund handeln würde.
Fugo war sich sicher, dass die anderen Recht hatten, dass es ein Risiko war, welches eingegangen werden musste, dessen Ausgang man nicht wissen konnte, wenn man es nicht wenigstens versucht hatte, doch er selbst konnte sich einfach nicht dazu durchringen.

Er fühlte sich wie versteinert und hielt schlussendlich auch noch in der Bewegung inne, als er bemerkte, dass er bei dem Versuch, nach Narancias Hand zu greifen, einfach nur ins Leere griff.
Er verzweifelte äußerlich so sehr wie Fugo es innerlich tat.
Auf diese weise aus der Familie auszutreten, war für ihn gleichzeitig unbegreiflich und irreal; ein schlechter Scherz, eine Schnapsidee – vollkommen vorschnell übers Knie gebrochen, doch er hatte an dem Blick in ihrer aller Augen gesehen, dass sie es ernst meinten.
Was auch immer er gesagt hätte, ganz gleich, wie er seine Worte auch gewählt hätte, keiner hätte seine eigene Entscheidung auch nur eine Sekunde lang angezweifelt oder sie gar geändert.

Ein plötzliches, vollkommen unerwartetes Gefühl ließ Fugo noch in seiner Starre zusammenzucken.
Nur einen kurzen Augenblick hatten Narancias Lippen die seinen gestreift.
Wahrscheinlich war es nicht einmal eine halbe Sekunde und dennoch blieb das Gefühl bestehen als hätte jener Kuss Stunden angedauert.
Das Narancia im Anschluss etwas sagte, irgendetwas schrie, konnte Fugo nur optisch ausmachen.
Die Worte kamen lang nicht mehr bei ihm an, als hätte für Sekunden, Minuten oder gar Stunden die Welt angehalten, nur um anschließend die doppelte Geschwindigkeit an den Tag zu legen als sie sich endlich weiterdrehte und all die Geräusche zu ihm zurückkehrten.
Sie schlugen ein wie ein Donnerwetter, er konnte die Funken der Einschläge beinahe vor seinem inneren Auge sprühen sehen, als er bemerkte das Narancia losgerannt war und schlussendlich ins Wasser sprang, um den Boot nachzueilen, in welchem sich all seine Vertrauten langsam entfernten.
Ohne es selbst zu bemerken, sackte er auf die Knie.
Eine andere Option als die Entscheidung hinzunehmen, zu akzeptieren das Narancia zu viele Charakterzüge von sich selbst in Trish sah und er wahrscheinlich nicht einmal zurückkehren würde.

Sicher hätte sich die vollkommene Leere im Vergleich zu jenem Gefühl, sie alle am Horizont schwinden zu sehen, noch angenehm angefühlt.


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A/N: Einst als Drabble geplant ist dieser Oneshot doch ein wenig ausgeartet. Ich hatte einfach das Gefühl, das man die Emotionen, welche ich in den Text packen wollte, nicht in 100 abgezählte Worte pressen konnte. Es wäre irgendetwas verlorengegangen und aus diesem grund habe ich mich entschieden, diesen kurzen Oneshot separat hochzuladen. Es war einfach ein Thema, welches mich schon eine Weile beschäftigt hat und ich hoffe natürlich, das es euch trotz des Themas gefallen hat.

Eure Shiv
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