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Proelia Draconigenarum  Season III - Rondeau Royal

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Het
Aki Izayoi / Akiza Izinski Crow Hogan Jack Atlas Rua / Leo Ruka / Luna Yusei Fudo
31.10.2019
20.03.2023
17
64.399
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31.10.2019 2.871
 
Das letzte Duell der Signer gegen die Dark Signer lag acht Monate zurück. In dieser Zeit wurde die Daedalus Bridge vollkommen fertig gestellt, zwischen Satellite und Neo Domino City erstreckte sich eine neue, imposante Brücke über das Meer, welche die Städte endlich miteinander verband. Beide hatten signifikante Wandlungen durchgemacht, so führte nun auch ein enormer, sehr gut ausgebauter Highway über Neo Domino City hinweg. Aufgrund dieser zahlreichen Strecken konnten Riding Duelle unbehindert stattfinden.
Seit dieser Vereinigung arbeiteten die Bewohner von Satellite hart, um ihre ärmlichen Verhältnisse zu beseitigen. Erste Ergebnisse zeigte das Fluidum der Stadt, sie war von dem Rauch aus den Fabriken, der einst stets über den Straßen schwelte, vollständig befreit, zudem wurden zum einen alle Gebäude wieder aufgebaut und zum anderen auch neue errichtet.
Am späten Morgen dieses Montags, dem 4. April, lag Suke noch in ihrem Bett. Youko und Kenta hatten ihre Tochter am Tag zuvor zum Abendessen eingeladen, und da sie noch sehr lange mit ihren Eltern geredet hatte, war sie über Nacht geblieben. Zwischen den Plüschtieren, den zahlreichen Füchsen, Hasen und Mäusen, war Suke gemütlich bis zur Nase in ihre Decke eingekuschelt.
Nur langsam öffnete sie die Augen. Beinahe hätte sie sie schläfrig wieder geschlossen, doch dann entdeckte sie etwas und riss sie stattdessen hellwach auf. Bereits am gestrigen Abend hatte sie die beiden kleinen Nachtischchen neben ihrem Bett so verschoben, dass sie die Notizzettel mit großen, auffällig roten Schriftzeichen, welche sie dort aufgestellt hatte, mit Leichtigkeit lesen konnte. Denselben hatte sie auch an die Dachschräge über ihrem Bett gepinnt, um ihn auch sehen zu können, sollte sie auf dem Rücken liegen.
Ein breites Lächeln zog sich über Suke's Lippen, sofort spritzte sie mit einem freudigen Aufschrei hoch und griff mit beiden Händen nach dem Zettel, den sie gerade erblickt hatte. Yuusei holt mich heute ab! ♥, stand darauf.
"Ich muss mich fertig machen!", rief sie atemlos und sprang aus dem Bett.

Ihre Eltern saßen bereits am Küchentisch, als Suke plötzlich wie ein roter Blitz an der Zimmertür vorbei rannte. Youko stellte die Kaffeekanne ab und schaute in den Flur hinein. Am anderen Ende des Ganges sah sie dann ihre Tochter zurück in ihre Richtung rennen.
"Du musst doch nicht so hetzen," sprach sie ihr ruhig zu."Yuusei-san ist ja noch nicht da."
"Aber er kann jeden Moment da sein!", widersprach die jüngere Rothaarige hastig, und kurz darauf läutete es an der Haustür. "…Siehst du, da ist er schon!" Sofort öffnete sie. "Guten Morgen, der Herr!"
Tatsächlich stand Yuusei auf der Schwelle, mit seinem roten Helm unter den rechten Arm geklemmt. Zunächst wirkte er erstaunt über die ausgelassene Heiterkeit, die Suke an den Tag legte, aber dann lächelte er auch ein wenig. "Guten Morgen, die Dame."
"Ich bin gleich fertig, ich muss nur noch Schuhe anziehen!"
Sie flitzte an die Treppe, wo sie die ausrangierten Motorradstiefel ihrer Mutter, die sie inzwischen selbst anziehen durfte, bereits am vorhergehenden Abend hingestellt hatte.
Youko grüßte den Gast und betrachtete ihre Tochter gefühlsselig. Neben den Stiefeln trug diese auch die die rotschwarze Jacke, die einmal ihr gehört hatte, als sie noch regelmäßig mit Kenta Ausflüge auf dem D-Wheel machen konnte. Es war ebendiese Ähnlichkeit und die Erinnerung an ihre Jugend, wodurch Youko einige Tränen in die Augen stiegen. Vorsichtig tupfte sie sie mit einem Taschentuch weg, danach wandte sie sich erneut an Suke: "Möchtet ihr denn nicht mit uns frühstücken?"
"Tut mir Leid, okaasan, aber wir müssen los!"
"Vielen Dank für die Einladung," fügte Yuusei höflich an.
Suke griff nach ihrem Rucksack mit den Sachen, die sie gestern mit nach Hause genommen hatte, und lief mit einer Verabschiedung an ihre Eltern aus dem Haus.
"Liebling," sprach Youko zu ihrem Ehemann, der ebenfalls an die Tür gekommen war, und blickte auf den großen Vorhof der Villa hinaus, wo Yuusei und Suke soeben auf das rote D-Wheel stiegen. "Wir hatten wirklich eine völlig falsche Vorstellung von diesem jungen Mann. Ich hoffe, er hat es uns verziehen."
Kenta verkniff sich ein Räuspern und nippte an seiner Kaffeetasse, die er mitgebracht hatte. "Ich akzeptiere Yuusei-san auch…solange er mein kleines Töchterchen gut behandelt."

Gemeinsam fuhren Yuusei und Suke zum Crystal Palace Hotel, wo die Gruppe seit einigen Monaten in dem Gebäude, dem Gelände darum oder in der nahe gelegenen Werkstatt aushalfen. Diese besaß eine sehr gute Werkzeugausrüstung und wurde den jungen Männern von Suke's Onkel bereitgestellt. Sie nutzten diese nicht nur als Stellplatz für die D-Wheels, sondern auch zur Vorbereitung für die anstehende Riding Rallye, die im kommenden Sommer stattfand. Zurzeit bereiteten die Freunde zunächst alles für den nächsten Tag vor, an dem sie das alljährliche Kirschblütenfest der Stadt besuchen wollten.
Yuusei ließ Suke absteigen, bevor er sein eigenes D-Wheel auch in die Werkstatt schob, wo die Blackbird und die Wheel of Fortune bereits standen. Die Rothaarige rannte daraufhin in das Hinterzimmer, um sich wieder umzuziehen.
"Mir wurde gesagt, hier einen Morgenmuffel finden zu können," hörte sie Crow's Stimme, als Suke den kleinen Raum verließ und Mikaja im selben Augenblick die Garage betrat. "Und wie es aussieht, ist tatsächlich einer da."
"Es ist jetzt 12 Uhr mittags, was gibt es da noch zu muffeln?", murrte Jack, der bereits seit bald 2 Stunden an dem weißen D-Wheel werkelte.
"Ah, da seid ihr ja! Ich hab die Yuusei Gou kommen sehen!" Mit einem Korb in der Hand lief Mikaja auf ihre Freundin zu. "Hier, wir haben alles gekriegt, was wir brauchen!"
"Klasse! Dann kann ich ja schon mal loslegen!"
Aufgeregt nahm Suke den Korb und verschwand durch die Hintertür in der Hotelküche. Kaum war sie gegangen, ging Crow auf die Schwarzblauhaarige zu und flüsterte: "Mika, hast du grade 'nen Moment?"
"Klar doch!", flüsterte sie ihm zu und huschte mit ihm in das Hinterzimmer.
Neben den Vorbereitungen für das Kirschblütenfest hatten die Freunde auch schon heimlich mit den Planungen für Yuusei's Geburtstag im kommenden Monat begonnen. Man hatte sich rasch darauf geeinigt, dass Suke die Torte machen sollte.


Aufgrund der Arbeit hatte die Rothaarige die Zeit ganz vergessen. Gerade hörte sie noch das Ende eines Satzes, den Mikaja sprach, als sie gemeinsam mit Aki und Jaime in die Küche kam: "…Darüber würde sie sich bestimmt riesig freuen…nicht wahr, Suu-chan?”
Diese warf einen Blick auf die Kekse im Ofen, die sie bald herausholen musste. "Was denn? Worüber freue ich mich?"
"Du hast ja schon angefangen," bemerkte Aki.
"Ja, ist zwar anstrengend, aber ich mag Backen trotzdem sehr. Man tut einfach alle Zutaten in eine Schüssel, rührt ein paar Mal um, das kommt für ein paar Minuten in den Ofen und dann…!" Sie zog das Blech mit den runden Plätzchen heraus und stellte es vorsichtig auf einem Gitter zum Abkühlen ab. "Mhm, lecker! Lohnt sich immer wieder!"
"Gutes Stichwort," kommentierte Mikaja wissend. "Du sollst nämlich auch den Geburtstagskuchen machen."
Vor Erstaunen fiel Suke beinahe der Backhandschuh aus der Hand, den sie gerade auszog. "…W-was?? Ich??"
"Natürlich du." Jaime kicherte mit vorgehaltener Hand. "Wer von uns könnte es denn besser als du?"
"Ein gelernter Konditor. I-ich kann das nicht! Was, wenn alles schief geht??"
"Wird es nicht, du hast das doch drauf." Mikaja zwinkerte ihrer Freundin zu. "Und es ist für Yuusei."
"Deswegen!" Suke's Gesicht nahm beinahe die Farbe ihrer Haare an. "Wenn es für ihn ist, muss es perfekt sein!"
"Und wir wissen, dass du immer dein Bestes gibst, wenn es um ihn geht," sprach Jaime ihr gut zu.
"Aber ich kann jetzt noch nicht darüber nachdenken!" Demonstrativ griff Suke nach der Schüssel, in der sie die rosa Glasur mit Kirschgeschmack bereits angerührt hatte, und der Platte mit in Salz eingelegten Kirschblüten, stellte beides allerdings wieder ab, um den ersten Stoß der hellen Reisklöße für die Hanami Dango aus dem großen Topf zu fischen. "Erst muss ich alles für morgen fertig machen!"
"Zerzaus dir nicht das Gefieder, wir haben noch einen Monat Zeit, was den Geburtstag angeht," erinnerte die Schwarzblauhaarige sie.
Tatkräftig schlug Aki die Faust in die Handfläche. "Außerdem sind wir gekommen, um dir zu helfen! Wir wollten nicht, dass du glaubst, du müsstest alles allein machen."
Zuerst guckte Suke die drei jungen Frauen vor sich verdutzt an, aber dann strahlte sie wieder. "Danke, Mika-chan, Aki-chan, J-chan! Wenn ich euch alle nicht hätte!"


Am darauffolgenden Tag machten sich die Freunde auf den Weg zum Park in der Nähe des Meeres, in dem die alljährliche Kirschblütenschau stattfand. Die Bäume standen bereits in voller Blüte, einige der weißen und hellrosa Blumen schwebten durch die Luft. Zahlreiche Bewohner beider Städte kamen hier in diesem Jahr zum ersten Mal zusammen, um miteinander die Schönheit der blühenden Kirschbäume zu feiern. Die meisten Plätze unter jenen Bäumen, die mit Meerblick in unmittelbarer Nähe des Ufers standen, waren bereits besetzt. Unter einem war eine riesige, blaue Picknickdecke für mehr als 10 Personen ausgebreitet, auf der jedoch nur ein einziger junger Mann saß.
"Oh, da bist du ja, Marvy!", rief Ruka, während die Gruppe zu ihm kam.
Suke klatschte fröhlich in die Hände. "Du hast wirklich noch einen tollen Platz finden können!"
"War nicht ganz leicht, but I did it!"
"Wie lange hockst du hier schon rum?", wollte Hotaru wissen.
"Seit gestern Abend," antwortete er und hob die Hand. "Don't you worry though, good ol' Marvy got this! Now, let's eat, I'm starving!"
"Genau!", stimmte Mikaja ein. "Wir haben jede Menge tolle Sachen dabei! Mir knurrt schon der Magen!"
Die zwölfköpfige Gruppe setzte sich in einem Kreis auf die Decke und breiteten die mitgebrachten Getränke und Bentou, entweder mit herzhaften Mahlzeiten oder mit Süßwaren gefüllt, in der Mitte aus, sodass sie allen zugänglich waren. Zudem öffnete Suke ihre weiße Lunch-Tasche mit den Cartoon-Mäusen darauf, holte die violette Box mit silbernen Mond- und Sternenmustern heraus und reichte sie Yuusei, der links von ihr saß.
"Was hast du da für mich?", fragte er überrascht.
"Das hab ich für dich gemacht." Sie starrte nervös unter sich, weil sie wieder rot wurde. "Tut mir leid, wenn ich deinen Geschmack nicht getroffen hab."
Er öffnete den Deckel. Darin befanden sich zwei große Onigiri, die sie zu niedlichen Mausköpfchen gestaltet hatte, mit kleinen sternförmigen Käsescheiben darauf, drei Tamagoyaki, zwei Chicken Katsu Sandwiches mit Salat, Tomate und Gurke, vier Tako Sausages und drei Apfelstücke, die so zurechtgeschnitten waren, dass sie kleine Hasenohren darstellten.
"Es sieht köstlich aus," erwiderte Yuusei. "Danke."
Prompt schlug Suke's Herz bis zu ihrem Hals. Sie wollte etwas sagen, brachte aber kein Wort über die Lippen.
"Entschuldigung?", hörte sie auf einmal eine neue Stimme und sah sich um.
Eine junge Frau mit schwarzen Haaren und einer großen, runden Brille auf der Nase näherte sich der blauen Picknickdecke. Vor allem die Zwillinge betrachteten sie neugierig.
Sie umklammerte den Fotoapparat, der an einem Tragegurt in ihren Hals hing, mit beiden Händen. "I-ich heiße Carly und arbeite für die NDC News. Ich möchte einen Bericht über das Kirschblütenfest schreiben und wollte euch daher ein paar Fragen stellen, und Fotos machen! Wenn das in Ordnung ist…"
"Klar doch!", antworteten Crow und Mikaja gleichzeitig, die sich daraufhin erst einmal ganz verblüfft anguckten.
Suke bot Carly bereits eine Bentou-Box an, in der riesigen Vorfreude, dass einige ihrer Kreationen tatsächlich in der Zeitung zu sehen sein würden. "Und wenn du willst, kannst du dir gerne was nehmen!"
Die bebrillte Schwarzhaarige errötete. "Oh! Das ist wirklich nett von euch…!"
Eifrig schnappte sie sich die Kamera und schoss einige Fotos von den süßen und herzhaften Speisen, die sehr sorgfältig in den Boxen angerichtet waren, danach erkundigte sie sich, welche davon selbst gemacht waren. Mikaja erklärte ihr stolz, dass die Freundinnen gemeinsam gearbeitet und sich geholfen hatten.
Schließlich nahm Carly dankend je ein Sakura Dorayaki und ein Sakura Manjuu und verabschiedete sich, um auch andere Besucher des Festes zu interviewen.
Da er so hungrig war, hatte Rua inzwischen begonnen, die Kekse mit aufgelegten Kirschblüten zu verschlingen, und reichte einige an seine Schwester weiter, die jetzt etwas Sakura Yokan naschte. "Die sind klasse, Ruka! Die musst du probieren!"
Johka sah prüfend über die angebotenen Leckerbissen hinweg, als ob er etwas suchte. "Was hiervon hast du gemacht, Aki?"
Diese zuckte ein wenig zusammen, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass er sich direkt neben sie setzen würde. "Den Käsekuchen."
Gleich darauf bediente er sich an den zugeschnittenen zwölf Stücken, legte eins auf seinen Teller und aß. "…Er schmeckt großartig."
Aki wandte den Blick allerdings ab. "Danke, aber den habe ich nicht für dich allein gemacht."
"Hey, Ruru…" Marvin beugte sich zu Hotaru, die einige ihrer Lernunterlagen mitgenommen und daher noch nichts gegessen hatte, und reichte ihr ein Haru Parfait. "Forget that pesky university for a minute and eat. Das da ist mighty tasty!"
Die Schwarzhaarige blickte den hohen Plastikbecher in der Hand ihres Sitznachbarn zögerlich an. Diese Parfaits bestanden aus zwei hübsch angerichteten Sahnehäubchen, einmal mit Erdbeergeschmack und einmal pur, unter denen sich zunächst eine Schicht Schokoladensauce, dann eine Schicht Erdbeermousse und zum Schluss eine Schicht Erdbeersauce über drei mundgerechten Stücken Schokoladenkuchen verbargen, und als hätte Marvin es gewusst, aß Hotaru es besonders gerne. Schließlich legte sie doch ihre Mappe beiseite, nahm den Becher an und grub einen Löffel in die Sahne hinein. "Wirst wohl recht haben. Danke."
Jack griff bei den Hanami Dango zu und beäugte die verschiedenfarbigen Klöße skeptisch. "Ich glaube, die sind gekauft," sinnierte er.
"Die sind bestimmt aus'm 7-Eleven," mutmaßte Crow weiterhin.
"Excusez-moi," warf Jaime empört ein, welche die beiden gehört hatte. "Bei diesen habe ich geholfen."
"Geholfen?", wiederholte der Blonde ungläubig. "Du und arbeiten? Was hast du gemacht, sie aufgesteckt?"
"Wenn es dich so sehr stört, dass sie von mir sind, so iss einfach etwas anderes," entgegnete die Französin trotzig mit erhobener Nase, doch Jack hatte bereits alle drei Dango auf dem Holzspieß verputzt.
"Nun fehlt nur noch ein Blue Eyes Mountain," erwähnte er—weil jedoch niemand sofort auf diese indirekte Aufforderung reagierte, verzog er das Gesicht. "…Das werdet ihr niemals lernen, oder?"
"Come off it." Marvin reichte ihm eine der Thermoskannen. "Here's your coffee. Ganz für dich allein."
"Hey, wer hat mein Dorayaki gegessen?", wunderte Mikaja sich.
"Ich," gestand ihre Freundin mit den blattgrünen Augen kleinlaut. "Aber du kannst dafür von meinen Sakura Mochi haben."
Die Schwarzblauhaarige winkte sofort ab. "Vergiss es, ich weiß, wie sehr du Mochi liebst. Ich nehm stattdessen auch was von Aki's Käsekuchen."
"Oh, ja! Den muss ich auch noch probieren!" Hastig stopfte Suke sich den Rest des Sakura Moko, an dem sie genüsslich mümmelte, in den Mund. "Auf den freu ich mich schon seit gestern!"
Auch sie erhaschte ein Stück auf ihrem Teller und biss hinein. Der üppige rosa Tortenguss mit Kirschsaft und eingelegten Kirschblüten hob sich von dem beinahe schneeweißen Frischkäse und dem Boden aus zerkleinerten Butterkeksen ab. Die anderen taten es den beiden nach, woraufhin nach wenigen Sekunden nur noch ein einziges Stück übrig blieb. Bald darauf wurde der Kuchen von ihnen in den höchsten Tönen gelobt.
"Der ist super!", pries auch Suke mit vollem Mund. "Du bist ein Naturtalent, Aki-chan!"
Die Rotvioletthaarige errötete und nahm sich das verbliebene Stück, das für sie gedacht war. "Danke…"


Es war etwa 4 Uhr nachmittags. Allmählich räumten die Freunde die Getränkeflaschen und die verschiedenen Bentou zusammen und packten das Einweggeschirr und -besteck in eine große Tüte. Yuusei gab Suke auch die lila gemusterte Box zurück, die sie zuvor an ihn weitergereicht hatte. Neugierig erhaschte sie einen schnellen Blick hinein. Ihr Herz machte einen weiteren Hüpfer, als sie sah, dass die Box vollkommen leer war.
"Ich kann nicht. Ich schaff's nicht," klagte Crow theatralisch, als Mikaja versuchte, ihn zum Aufstehen zu bewegen. "Ich hab zu viel gegessen. Du musst mich nach Hause rollen."
"Unsinn," erwiderte die Schwarzblauhaarige lachend und packte seine beiden Hände. "Sei kein fauler Vogel."
Rua hatte sich ebenfalls auf der Decke zusammengerollt und ein Nickerchen gemacht, bis Ruka ihn vorsichtig an der Schulter rüttelte. "Hey, Rua, wach auf! Hier ist jemand für dich!"
Er zuckte kurz und drehte sich auf den Rücken, bevor er laut gähnte und langsam die Augen öffnete—allerdings stand auf einmal ein anderes Mädchen mit rosafarbenen Haaren über ihm und lächelte auf ihn herab.
Sofort schoss der Junge in die Höhe. "Na-Nana??"
"Hallo, Rua!", grüßte diese gut gelaunt. "Ist das toll, dass ich dich noch gefunden hab! Du hast mir in der Schule ja erzählt, dass ihr heute da seid, also hab ich euch gesucht!"
"Ah, seht nur, wer zu uns gestoßen ist! Petite Nana!", rief die ältere Rosahaarige über sie.
"Jaime-hime!", quietschte Nana, doch dann realisierte sie, dass die zwölfköpfige Gruppe am Aufräumen war. "…Och, ihr geht schon?"
"Ja, aber es ist noch was übrig geblieben." Suke reichte dem Mädchen einen Becher Haru Parfait und ein verpacktes Sakura Moko. "Hier, das kannst du gerne haben!"
"Oh, danke! Das ist lieb von euch!" Begeistert betrachtete Nana ihre Beute, danach sah sie zu dem grünhaarigen Jungen. "Aber ich muss dann mal wieder, sonst sucht Mama mich noch! Tschüss, Rua, Ruka-chan! Wir sehen uns morgen in der Schule!"
Er starrte ihr verhalten hinterher und winkte zum Abschied, woraufhin Ruka im Hintergrund kicherte. "Er mag Nana-chan," eröffnete sie den anderen.
"Tu ich gar nicht!", platzte es ihrem Bruder sogleich mit geröteten Wangen heraus. Vor allem die jungen Frauen lachten heiter.
 
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