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Eine offizielle Liebeserklärung

von Ciel4Edna
Kurzbeschreibung
GeschichteFantasy, Liebesgeschichte / P12 / Gen
26.10.2019
27.10.2019
2
3.217
 
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26.10.2019 1.021
 
Ein Energieblitz traf mich und ich ging traurig zu Boden und blieb, langsam an meinen Kräften zweifelnd, sitzen. Mikleo, der neben mir auf dem Boden lag, wandte sich zu mir und legte tröstend seinen Kopf auf meinen Schoß.
"Wir schaffen das", sagte er aufmunternd.
Er war einmal mehr mein Ruhepol. Seit wir klein waren, waren wir ständig zusammen, wie Brüder und kämpften vor Jahren, ebenfalls zusammen, gegen den Fürsten des Unheils. Erst vor drei Jahren fanden wir uns auf einer Ruinenerkundung durch Zufall wieder.

Ich strich dem Wasserseraph sanft eine Strähne seines weißblauen Haares aus dem Gesicht.
"Wahrscheinlich hast du recht", ich grinste ihn an.
Nein, ich hatte wahrlich keinen Grund in seiner Nähe zu zweifeln, etwas nicht zu schaffen, das verriet mir ein Blick in seine sanften aber entschlossenen, violetten Augen, auch wenn es darum ging einen Drachen zu retten.

Mikleo stand auf und reichte mir die Hand, die ich ergriff und er mich auf meine Füße zurückzog.
Ich nickte zustimmend und stellte mich mutiger als noch zuvor dem Drachen gegenüber. Mikleo flankierte meine rechte Seite, ebenfalls herausfordernd und entschlossen.
Ein kurzer Blickwechsel reichte um uns zu verständigen.
"Verzeih, Opa", flüsterten wir kurz und dann rief ich:"Luzrov Rulay!" und verschmolz mit Mikleo.
Der Drache, an dem nichts, bis auf die Tatsache dass er Blitze beherrschte, an Zenrus erinnerte, brüllte und klang dabei noch erzürnter als noch zuvor.
Mikleo und ich waren eine Einheit, ich nahm seine Kräfte in mir auf und formte mit unserer gemeinsamen Magie eine riesigen Pfeil und spürte, dass Mikleo den Bogen in meiner Hand spannte.
Zenrus stellte sich auf die Hinterläufe und wir ließen beide Pfeil und Bogen los, mitten in Zenrus' Herz gezielt.
Getroffen fiel der Drache mit einem dumpfen Knall zu Boden. Mikleo und ich standen wieder nebeneinander.
Mit Tränen der Trauer und Erleichterung sanken wir erschöpft zu Boden.
Ein letztes Mal erschien Zenrus in Geistergestallt.
"Danke", raunte er und verschwand.
Mikleo legte eine Hand auf den Drachen und ich tat es automatisch nach.
Gemeinsam sprachen wir nun ein letztes Gebet für Zenrus in der alten Sprache.
Langsam löste sich der geläuterte Körper des Drachen in Luft auf.
Jetzt erst wurde mir bewusst, dass Mikleo und ich gerade unseren Großvater endgültig verloren hatten und fiel weinend in seine Arme.
"Beruhige dich, Sorey. Großvater hat es so gewollt und wir wussten auf was wir uns da einließen", beruhigte mich Mikleo mit seiner sanften Stimme. Ich war so dankbar, dass ich ihn bei mir wissen konnte.
"Komm wir müssen immer noch die Anderen finden", abermals bot er mir die Hand, da er sich bereits aufgerichtet hatte, und erinnerte mich gleichzeitig an unsere eigentliche Mission.
Lailah, Edna und Zaveid, unsere drei anderen treuen Begleiter waren nach Rose's Tod in alle Himmelsrichtungen verstreut worden, lediglich Mikleo und ich fanden uns schnell wieder. Ich nahm dankend seine Hand.
"Wo fangen wir an zu suchen?", fragte ich immernoch leicht niedergeschlagen.
"Ich würde sagen wir sehen erst mal in Elysia nach dem Rechten und beginnen unsere Suche dann in Ladylake."
Bei Ladylake wirkte Mikleo sehr verlegen.
"Ja, vielleicht können wir Alisha und Sergei fragen ob sie etwas wissen."
"Ja du hast Recht", er klang immernoch als hätte ich etwas Falsches gesagt.
"Mikleo?", fragte ich vorsichtig, "ist alles okay?"
Er sah mich an und wurde rot.
"Naja, Alisha und du...", begann er.
"Stop mal das wirfst du mir immer noch vor?", unterbrach ich ihn.
Er sah verlegen zur Seite.
/Himmel noch eins!/
Ich nahm sein Gesicht in beide Hände und suchte seine wundervollen violetten Augen, fand sie und ließ mich von  meinem Gefühlen leiten und küsste Mikleo innig.
Er erschrak erst doch erwiderte dann den Kuss.
"Mikleo ich liebe dich und das wird sich nie ändern", beteuerte ich.
Und wieder wurde er rot.
"Komm wir sollten uns auf den Weg machen", sagte ich und nahm ihn bei der Hand, so machten wir uns Hand in Hand auf nach Elysia.
Dort angekommen hielten wir mit dem gesamten Dorf eine Trauerfeier für Zenrus ab.
Blieb Bloß noch die Frage zu klären, wer das nächste Dorfoberhaupt werden sollte.
"Myrna!", der Windseraph den ich meinte, nickte kurz und damit war es beschlossene Sache.

Mikleo hatte die ganze Zeit in meinem Haus gelebt während ich nicht da war, also war es für ihn selbstverständlich darauf zuzusteuern. Ich erblickte einen neu angelegten Vorgarten mit einem kleinen Teich:
"Wow", raunte ich erstaunt.
"Wie lange war ich denn weg?"
Mikleo grinste schelmisch: "Gefühlt ein halbes Jahrhundert. Ich hoffe es gefällt dir."
"Ich hätte es fast nicht wiedererkannt, aber es ist wunderschön."
Ich küsste Mikleo auf den Schopf und ging ins Haus.
Auch hier war der Raum von Mikleos Aura und Farben geprägt. Alles war in blau und silber gehalten worden und an der Wand entdeckte ich das Zeichen des Hirten und um dieses in einem Kreis angeordnet waren die Zeichen der Elemente verewigt.
Ich stellte fest, dass das Zeichen für Wasser leicht schimmerte. Er hatte seine Magie in das Zeichen gewebt.
"Luzrov Rulay", flüsterte ich instinktiv.
Die Armatisierung tat kurz weh, wahrscheinlich weil Mikleo nicht damit gerechnet hatte.
Nun da wir so verbunden waren berührte ich erst das Wassersymbol und anschließend das Symbol des Hirten, was eine sehr große Kraftwelle auslöste. Ich war endlich wieder im Besitz einem viertel meiner Kraft.
"Willkommen zu Hause", hörte ich Mikleo aus mir heraus sprechen.
Ich hob die Armatisierung auf. Mikleo trat an mich heran.
"Du hast es gewusst, oder?" fragte ich ihn unverwandt.
Er nickte.
"Mir war es schon länger klar. Du hast die Armatisierung sehr oft eingesetzt, aber selten wirklich gebraucht. Das war auch der Grund warum ich die Anderen suchen wollte."
Tränen standen mir in den Augen, aber nicht aus Trauer, sondern vor Freude, aber ich schluckte sie hinunter.
"Lass uns gleich morgen früh aufbrechen", sagte ich entschlossen und Mikleo nickte.
 
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