Kickstart My Heart
von nikkinvin
Kurzbeschreibung
Nach Shout at the Devil brauchen die Jungs von Mötley Crüe jede gute Publicity, die sie kriegen können. Ein exklusives Interview für eine renommierte Zeitung soll ihren Ruf retten, doch wird das Shooting für Vince und Mick intimer, als sie jemals gedacht hätten. (Vince Neil/Mick Mars)
OneshotLiebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Mick Mars
Vince Neil
25.09.2019
25.09.2019
1
3.050
2
25.09.2019
3.050
Seid gegrüßt zu meinem ersten Versuch, einen OS zu meiner Lieblingsband Mötley Crüe zu schreiben. Ich hoffe, ich hab die Jungs halbwegs getroffen... Über Rückmeldungen freue ich mich natürlich wie immer sehr :) Aber nun wünsche ich viel Spaß <3
Die Jungs von Mötley Crüe gehören ausschließlich sich selbst, ich leihe sie mir nur für diesen OS aus und verdiene damit kein Geld. Die Idee stammt aber von mir.
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Er hatte ja sowas von überhaupt keine Lust auf dieses dämliche Shooting und die blöde, rote Lederhose, zu der Nikki ihn überredet hatte, war leider eine Nummer zu klein, sodass sie die ganze Zeit an der unangenehmsten Stelle überhaupt zwickte. Seit Shout at the Devil drehten die Medien völlig durch und sämtliche Magazine, Radio- und Fernsehsender mit Rang und Namen prügelten sich regelrecht um Interviews mit Mötley Crüe. Meistens kümmerten sich Nikki und ihr Manager Doc darum, die Spreu vom Weizen und trennen, während er, Tommy und Mick alles abnickten und froh waren, sich damit nicht befassen zu müssen. Doc hatte es geschafft, aus den ganzen Anfragen eine Zeitschrift herauszukramen, die ihnen tatsächlich noch wohlgesonnen war und sie interviewen wollte. Dafür hatte Nikki natürlich das volle Programm ausgehandelt. Titelstory mit mindestens drei Seiten und einem Fotoshooting. Wie sie neben der laufenden Tour noch die Zeit dafür fanden, wusste er selbst nicht so genau, aber der vollgetankte Tourbus stand schon bereit vor dem riesigen Gebäude auf dem Parkplatz. Sie waren noch in San Francisco und hatten gerade mal ein paar Tage Zeit gehabt, um Interviews zu geben und an neuen Songs zu schreiben. Morgen Abend mussten sie bereits in Pasadena sein, es wäre das vorletzte Konzert der Tour, ehe sie in der Silvesternacht noch in Santa Monica spielten. Der Titelsong ihres kommenden Albums hatte für Empörung und Proteste gesorgt, aber wie Doc immer so schön sagte, war schlechte Publicity schließlich auch Publicity. Die Fans waren jedes Mal völlig aus dem Häuschen, wenn sie Shout at the Devil spielten und sie grölten den Song lautstark mit. Viele Radiosender im ganzen Land boykottierten das Lied oder gleich die ganze Band und Tommy machte sich regelmäßig über die Fernsehsender lustig, die irgendwelchen katholischen Vollidioten erlaubten, gegen Mötley Crüe zu predigen. Die Whiskeyflasche in seiner Hand war schon erschreckend leer und er trank den letzten Schluck aus, ehe er aufstand und sie in den Mülleimer neben dem Sofa warf. Jeder von ihnen hatte einen extra Raum als Garderobe bekommen, damit sie sich vor dem Shooting umziehen konnten und die Mitarbeiter hatten sie fast schon zu freundlich empfangen. Auch nachdem er die ganze Flasche Whiskey getrunken hatte, verspürte er immer noch keine Lust auf das Shooting, aber er sah ein, dass sie auch ein wenig gute Publicity gebrauchen konnten, da die halbe Medienwelt gegen Shout at the Devil schoss.
“Vince, bist du endlich soweit?“ Nikki klopfte gar nicht, sondern er riss einfach die Tür zu seiner Garderobe auf und schaute ihn fragend an.
“Alter! Schon mal was von Klopfen gehört? Ich hätte nackt sein können“, murrte er nur, während er sich suchend nach seinem Stirnband mit dem Pentagramm darauf umschaute. Heute war es für sie alle Pflicht, weil es perfekt zum Thema passte und Mötley Crüe wären nicht Mötley Crüe, wenn sie nicht auch ordentlich provozierten. Da Nikki seine Haare mal wieder übertrieben stark toupiert hatte, konnte man sein Stirnband kaum erkennen und auch er hielt eine halbleere Flasche Whiskey in der Hand.
“Hätte mich nicht überrascht. Du bist doch pausenlos nackt“, erwiderte er grinsend, ehe er sich kurz umsah und dann das gesuchte Stirnband aus der Tasche von Vince‘ Jacke zog, die neben der Tür am Garderobenhaken hing. Er wusste genau, worauf Nikki anspielte. Es war kein Geheimnis, dass Vince mit Abstand die meisten Mädchen flachlegte, egal ob während einer Tour oder nicht.
“Ich glaube, du verwechselt mich grade mit Tommy“, murmelte er abwesend, während er angestrengt versuchte, seine Frisur nicht komplett zu zerstören, als er das Stirnband anlegte. Tatsächlich hatte ihr Schlagzeuger eine etwas seltsame Vorliebe dafür, fast gänzlich unbekleidet die Bühne zu betreten und mehr als einmal hatte Vince schon unfreiwillig tiefere Einblicke bekommen, als ihm lieb gewesen wäre. Nikki lachte nur und schlug ihm auf die Schulter, woraufhin er von Vince einen wütenden Blick kassierte, weil er seine Frisur jetzt endgültig in die Tonne treten konnte. Naja, es waren die 80er. Beschissene Frisuren standen an der Tagesordnung und Vince hatte nun wirklich keine Lust, noch mal von vorne anzufangen, weswegen er sich damit begnügte, seine blonden Haare noch einmal durchzukämmen, ehe er Nikki auf den Flur folgte.
Mick und Tommy erwarteten sie bereits vor der großen Doppeltür, die ins Fotostudio führte und zumindest letzterer schien hellauf begeistert.
“Der Wahnsinn oder?“ rief er enthusiastisch, bevor er Nikki förmlich ansprang und ihm in die Seite boxte. Vince konnte kaum glauben, dass Tommy nur anderthalb Jahre jünger war, als er selbst, denn manchmal benahm er sich wie ein kleines, aufgeregtes Kind.
“Ja, ein Fotoshooting. Der Wahnsinn, Drummer“, erwiderte Mick sarkastisch, ohne einen von ihnen dabei anzusehen und selbst jetzt, bei ihrer zweiten Tour, wusste Vince noch nicht so recht, was er von ihm halten sollte. In seinem bisherigen Leben hatte er noch nie jemanden kennengelernt, der auch nur ansatzweise so gut Gitarre spielen konnte, wie Mick, aber abgesehen von diesem Talent wusste Vince nie wirklich, worüber er mit ihm reden sollte. Er gab oft nur einsilbige Antworten und diese waren meistens auch noch recht bissig, aber er wusste, dass Mick es nicht böse meinte. Das war einfach seine Art und sowohl Tommy, als auch Nikki kamen damit bestens zurecht. Vince verunsicherte das manchmal ein wenig, obwohl er das stets hinter seiner extrovertierten Art zu verstecken wusste und er hatte sich inzwischen damit abgefunden, dass Mick und er wohl niemals das gleiche Freundschaftslevel erreichen würden wie Tommy und Nikki. Die beiden waren ein Herz und eine Seele und wurden von ihrem Manager und einigen Fans schon liebevoll Terror-Twins genannt.
“Wenn ihr dann fertig damit seid, euch zu bespringen, können wir ja anfangen. Je eher das vorbei ist, desto schneller werde ich diese Hose wieder los“, murrte Vince, während er noch ein letztes Mal versuchte, da unten alles so zu verstauen, dass es nicht mehr scheuerte und zwickte. Oh ja, er würde Nikki dafür umbringen, wenn sie endlich dieses blöde Shooting hinter sich gebracht hatten. Er und Tommy waren noch damit beschäftigt, sich freundschaftlich zu kabbeln und sie blickten überrascht auf, ehe ihnen wieder einfiel, wieso sie eigentlich hier waren.
Abgesehen von der Hose, die wirklich alles wundscheuerte, lief das Shooting gut und auch der Alkohol sorgte dafür, dass sie reichlich Spaß dabei hatten. Der Fotograf verlangte allerdings immer intimere und homoerotischere Posen von ihnen, doch das störte sie nicht sonderlich. Irgendwann war es dann soweit, dass Vince halb bei Mick auf dem Schoß hing und sie beide versuchten angestrengt, erotisch in die Kamera zu schauen, anstatt sich vor Lachen fast zu bepinkeln. Die anzüglichen Kommentare von Nikki und Tommy taten ihr Übriges dazu und in einem kurzen Anflug von Übermut drückte er Mick einen Kuss auf die Wange, wofür Vince einen überraschten Blick von ihm kassierte. Die anderen beiden bekamen sich nicht mehr ein vor Lachen und die hemmungslose Begeisterung des Fotografen sorgte dafür, dass Tommy schon die Lachtränen über die Wangen liefen. Davon inspiriert sollten Vince und Mick so tun, als würden sie sich küssen wollen und nachdem beide sich mit einem fragenden Blick davon überzeugt hatten, dass der Fotograf das tatsächlich ernst meinte, gaben sie schließlich nach. Immerhin handelte es sich nur um ein Shooting. Nichts davon war echt und alle Posen bloß gestellt. Er rutschte also näher an Mick heran, nahm seine Hand und tat so, als wolle er ihn küssen. Ihre Lippen trennten nur wenige Millimeter und er hörte den Fotografen vor Begeisterung jauchzen. Nikki ließ es sich natürlich nicht nehmen, Vince‘ Kopf plötzlich nach vorne zu drücken, sodass er Mick tatsächlich ganz kurz küsste.
“Du bist so ein Idiot“, motzte Vince, doch er schaffte es nicht, dabei ernst zu bleiben. Auch Mick konnte ein Grinsen nicht verhindern, während sich auf seinen Wangen eine leichte Röte abzeichnete und er boxte Nikki freundschaftlich gegen die Schulter.
Der Rest des Shootings gestaltete sich schwierig, weil einfach keiner von ihnen auch nur annähernd ernst bleiben konnte und der Fotograf schien zunehmend genervt von ihrem Verhalten. Das interessierte sie aber nicht sonderlich und als er sie nach zwei Stunden endlich entließ, freute Vince sich schon darauf, gleich die Hose loszuwerden, wegen der er sich das Zeugen von Kindern jetzt wahrscheinlich abschminken konnte. Er stand mit Mick und Tommy noch im Studio und sie schauten sich auf dem winzigen Computerbildschirm gemeinsam mit dem Fotografen und dem Chef des Magazins die Fotos an, während Nikki sofort nach oben zu den Büroräumen gelaufen war. Eine der Mitarbeiterinnen hatte ihm mitgeteilt, dass ihr Manager angerufen und dringend um einen Rückruf gebeten hatte.
“Doc hat ein Interview bei MTV klargemacht, noch heute. Los, beeilt euch“, hörte er Nikki schon rufen, als er noch auf dem Flur war und eigentlich war das eine gute Nachricht. MTV schoss mit am schärfsten gegen Mötley Crüe und jetzt die Chance zu bekommen, ihre Sicht der Dinge zu erklären, könnte ihnen helfen. Oder alles noch schlimmer machen, je nachdem.
“Wir wollten eigentlich noch ein paar Fotos von ihnen beiden allein“, warf der Chef des Magazins höflich ein und er deutete auf Nikki und Vince. Sie mussten nur einen kurzen Blick tauschen, um zu wissen, was der andere gerade dachte. Sicher, diese Story in dem Magazin würde ihnen gute Publicity bringen, aber MTV war zu wichtig, um es zu ignorieren. Nikki schüttelte langsam den Kopf und sofort verschwand das höflich distanzierte Lächeln aus dem Gesicht des Chefs.
“Ich muss zu MTV. Tommy, du kommst mit. Mick kann hierbleiben, dann macht ihr eben eine Lovestory draus“, antwortete Nikki trocken und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Der Chef des Magazins war überhaupt nicht begeistert davon und er versuchte auch gar nicht, seine schlechte Laune zu verstecken. Barsch gab er ihnen Anweisungen, welche Posen er sich vorstellte und Vince musste sich öfters auf die Zunge beißen, um einen gemeinen Kommentar zurückzuhalten. Normalerweise sagte er direkt, was er dachte, aber diese Story musste einfach gut werden und er durfte es nicht versauen. Erneut hing er Mick fast auf dem Schoß, doch die ausgelassene, spaßige Stimmung war nun dahin. Fast eine ganze Stunde dauerte es, bis der Chef endlich halbwegs zufrieden war und sie entließ. Allerdings sagte er ihnen direkt barsch, dass sie ihre Sachen aus den Garderoben holen und sich in der Gemeinschaftsumkleide umziehen sollten. Laut ihm wurden die Räume jetzt benötigt, doch Vince glaubte ihm kein Wort. Er holte gerade Luft, weil er sich diese Unverschämtheit nicht bieten lassen wollte, doch da packte Mick ihn schon am Arm und zog ihn nach draußen auf den Flur.
“Vergiss den Spinner“, sagte er nur, doch Vince beruhigte das in keinster Weise.
“Sind wir ihm nicht gut genug? Der kann froh sein, dass wir überhaupt hier sind“, fauchte er wesentlich lauter, als nötig und er hoffte so sehr, dass der Chef ihn hörte. Jetzt war der Moment erreicht, in dem sein Dickkopf die Oberhand gewann und es interessierte Vince nicht, ob er ihnen damit die Titelstory versaute.
“Wir sind nun mal nicht Nikki Sixx“, erwiderte Mick grinsend und er wusste nicht, wieso, aber sein Tonfall brachte Vince zum Lachen und auf einen Schlag war seine schlechte Laune verraucht.
“Wenn ich meine Eier in ‘nen Laubhäcksler gehalten hätte, dann hätte es wenigstens nur einmal kurz wehgetan“, murrte Vince leidvoll, als er sich aus seiner Hose schälte und sie direkt in den Mülleimer neben der Tür warf. Auf diese Weise konnte Nikki ihn zumindest nicht noch einmal überreden, sie für ein Shooting anzuziehen und er verzog schmerzvoll das Gesicht, als er sich vorsichtig auf die lange Bank setzte, die in der Mitte der Umkleide stand.
“Dafür müsstest du dir aber zuerst mal Eier wachsen lassen“, erwiderte Mick amüsiert, der sich gerade ein einfaches schwarzes Shirt über den Kopf zog und sich dann grinsend zu ihm umdrehte.
“Frag so ziemlich jedes Chick, das jemals ein Mötley Crüe Konzert besucht hat, ob ich Eier habe“, konterte Vince selbstsicher, woraufhin Mick nur lachend den Kopf schüttelte, ehe er sich neben ihn auf die Bank setzte. Vince hatte ihn bisher selten so locker erlebt und sein Lachen hatte er sogar noch seltener gehört.
“Wenn’s nach dem Fotografen ginge, würde ich wahrscheinlich mehr von deinen Eiern wissen, als mir lieb ist“, antwortete Mick grinsend und Vince konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Jetzt im Nachhinein fand er es sogar noch lustiger, wie der komische Kerl sich auf sie beide eingeschossen hatte und sicher würden diese Fotos eine Menge Mädchen zum Kreischen bringen.
“Dem hätte es bestimmt gefallen, wenn wir uns nackt aufeinandergelegt hätten“, entgegnete Vince mit einem Zwinkern und Mick schnaufte nur belustigt. Sie hatten sich noch nie so locker und ungezwungen miteinander unterhalten und tatsächlich konnte er sich dafür bei dem Fotografen mit der seltsamen Vorliebe für homoerotische Posen bedanken. Vielleicht war eine innige Freundschaft, so wie Tommy und Nikki sie hatten, doch nicht komplett ausgeschlossen.
“Oder wenn wir eng umschlungen rumgemacht hätten“, überlegte Mick laut und ohne lang darüber nachzudenken schlang Vince die Arme um seinen Rücken und er zog ihn zu sich auf seinen Schoß.
“Ich wette, diese Pose hätte der Kerl auch geliebt“, erklärte er lachend und Mick verdrehte genervt die Augen, doch auch er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Vince genoss es wesentlich mehr, als er vermutlich sollte, dass Mick auf seinem Schoß saß und obwohl es eigentlich nur ein Scherz sein sollte, bekam er plötzlich Herzklopfen. Mick hatte die Arme locker auf seinen Schultern abgelegt und mit einem Male änderte sich etwas an der ausgelassenen Stimmung. Sie schauten sich nur gegenseitig an, keiner sagte ein Wort und Vince traute sich kaum, zu atmen. Auch Mick machte keinerlei Anstalten, von seinem Schoß aufzustehen und bevor Vince wusste, was er überhaupt tat, zog er ihn noch ein Stück näher zu sich heran. Ihre Lippen trennten nur wenige Millimeter und er rechnete damit, dass Mick ihm entweder gleich eine reinhauen oder aufspringen würde, doch er tat absolut nichts. Was zum Teufel machten sie hier eigentlich? Am Anfang war es nur Spaß gewesen und sie hatten sich über den Fotografen lustig machen wollen. Jetzt allerdings standen sie kurz davor, sich ernsthaft zu küssen und Vince bekam ein flaues Gefühl im Magen, als er realisierte, dass die Vorstellung davon ihm einen warmen Schauer über den Rücken jagte. Es wäre ihm viel lieber gewesen, wenn sie einen Würgereflex auslösen würde und er verstand die Welt nicht mehr. Ständig schlief er mit einem der weiblichen Groupies, die sich ihm nur zu gern an den Hals warfen und bisher hatte er dabei auch immer seinen Spaß gehabt, aber mit Mick war es etwas Anderes. Er saß nur auf seinem Schoß und sie hatten sich noch nicht einmal richtig geküsst, aber dieses seltsam warme Gefühl im Magen hatte Vince bisher noch nie verspürt. Mehrere Minuten lang bewegte sich keiner von ihnen und sie sagten auch nichts, sondern sahen sich nur gegenseitig an und Vince haderte immer noch mit sich. Was sollte er jetzt tun? Sein Verstand sagte ihm, dass er Mick vorsichtig von seinem Schoß schieben und mit einem dummen Witz die Stimmung auflockern sollte, aber sein Bauchgefühl schrie ihn an, dem auf keinen Fall nachzukommen.
In diesem Moment nahm Mick ihm die Entscheidung schon ab, denn er schloss die Augen und drückte ihm vorsichtig einen Kuss auf die Lippen. Ganz automatisch erwiderte Vince den Kuss und er schlang die Arme fest um seinen Rücken. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, was er hier gerade tat, doch er schob jegliche Zweifel beiseite und konzentrierte sich voll auf Mick. Es fühlte sich überraschend gut und erschreckend richtig an, ihn zu küssen und Vince wusste nicht, was er davon halten sollte. Zu Männern hatte er sich noch nie hingezogen gefühlt, sondern immer nur zu Frauen, aber Mick löste gerade etwas in ihm aus, was er so nicht kannte. Auch ihm schien es sehr zu gefallen, denn er schlang die Arme fest um seinen Hals und als er noch näher an ihn heranrutschte und dabei sein Becken bewegte, spürte Vince, dass sich bei ihm etwas regte. Er wusste genau, dass Mick es auch bemerken musste, doch er sagte nichts dazu und fing stattdessen an, ihn mit Zunge zu küssen. Zunächst ganz sanft und vorsichtig, bis er irgendwann immer stürmischer und fordernder wurde. Verdammt, das gefiel Vince sogar noch besser und er konnte dem Drang nicht widerstehen, seine Hände langsam unter Micks Shirt gleiten zu lassen. Er strich ihm sanft über den Rücken und als Mick erregt in den Kuss hineinseufzte, war es um Vince‘ Selbstbeherrschung eindeutig geschehen. Jegliche Zweifel schubste er rigoros über Bord und die Konsequenzen seines Handelns interessierten ihn kein Stück mehr. Ob die Medien, ihr Manager oder Nikki davon erfuhren, war ihm im Moment total egal und er wehrte sich nicht dagegen, als seine Hände ganz automatisch den Weg zu Micks Gürtel fanden und ihn öffneten. Er spürte deutlich, dass er nicht der Einzige war, bei dem sich etwas regte und diese Tatsache ließ auch ihn jetzt erregt seufzen. Sein Verstand hatte sich inzwischen komplett abgeschaltet und Vince vertraute ausschließlich auf das, was sein Bauchgefühl ihm sagte. Ohne den Kuss zu lösen schob er Mick vorsichtig von seinem Schoß und er drückte ihn rücklings auf die Bank, ehe er sich sanft zwischen seine Beine drängte und sich dann auf ihn legte. Mick hielt ihn nicht auf und er wehrte sich auch nicht. Im Gegenteil; sofort schlang er die Arme erneut um seinen Hals und er zog ihn ganz nah zu sich heran. Vince hatte keine Ahnung, wie es war, mit einem Mann zu schlafen und er beschloss, auch hier auf sein Bauchgefühl zu vertrauen. Mick würde es sicher sagen, wenn ihm irgendetwas nicht passte und als er seine Hand langsam zwischen Vince‘ Beine gleiten ließ, konnte dieser ein unterdrücktes Stöhnen nicht zurückhalten.
Die Jungs von Mötley Crüe gehören ausschließlich sich selbst, ich leihe sie mir nur für diesen OS aus und verdiene damit kein Geld. Die Idee stammt aber von mir.
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When we started this band
All we needed, needed was a laugh
Years gone by, I'd say we've kicked some ass
When I'm enraged or hittin' the stage
Adrenaline rushing through my veins and I'd say we're still kickin' ass
(Mötley Crüe - Kickstart my Heart)
All we needed, needed was a laugh
Years gone by, I'd say we've kicked some ass
When I'm enraged or hittin' the stage
Adrenaline rushing through my veins and I'd say we're still kickin' ass
(Mötley Crüe - Kickstart my Heart)
Er hatte ja sowas von überhaupt keine Lust auf dieses dämliche Shooting und die blöde, rote Lederhose, zu der Nikki ihn überredet hatte, war leider eine Nummer zu klein, sodass sie die ganze Zeit an der unangenehmsten Stelle überhaupt zwickte. Seit Shout at the Devil drehten die Medien völlig durch und sämtliche Magazine, Radio- und Fernsehsender mit Rang und Namen prügelten sich regelrecht um Interviews mit Mötley Crüe. Meistens kümmerten sich Nikki und ihr Manager Doc darum, die Spreu vom Weizen und trennen, während er, Tommy und Mick alles abnickten und froh waren, sich damit nicht befassen zu müssen. Doc hatte es geschafft, aus den ganzen Anfragen eine Zeitschrift herauszukramen, die ihnen tatsächlich noch wohlgesonnen war und sie interviewen wollte. Dafür hatte Nikki natürlich das volle Programm ausgehandelt. Titelstory mit mindestens drei Seiten und einem Fotoshooting. Wie sie neben der laufenden Tour noch die Zeit dafür fanden, wusste er selbst nicht so genau, aber der vollgetankte Tourbus stand schon bereit vor dem riesigen Gebäude auf dem Parkplatz. Sie waren noch in San Francisco und hatten gerade mal ein paar Tage Zeit gehabt, um Interviews zu geben und an neuen Songs zu schreiben. Morgen Abend mussten sie bereits in Pasadena sein, es wäre das vorletzte Konzert der Tour, ehe sie in der Silvesternacht noch in Santa Monica spielten. Der Titelsong ihres kommenden Albums hatte für Empörung und Proteste gesorgt, aber wie Doc immer so schön sagte, war schlechte Publicity schließlich auch Publicity. Die Fans waren jedes Mal völlig aus dem Häuschen, wenn sie Shout at the Devil spielten und sie grölten den Song lautstark mit. Viele Radiosender im ganzen Land boykottierten das Lied oder gleich die ganze Band und Tommy machte sich regelmäßig über die Fernsehsender lustig, die irgendwelchen katholischen Vollidioten erlaubten, gegen Mötley Crüe zu predigen. Die Whiskeyflasche in seiner Hand war schon erschreckend leer und er trank den letzten Schluck aus, ehe er aufstand und sie in den Mülleimer neben dem Sofa warf. Jeder von ihnen hatte einen extra Raum als Garderobe bekommen, damit sie sich vor dem Shooting umziehen konnten und die Mitarbeiter hatten sie fast schon zu freundlich empfangen. Auch nachdem er die ganze Flasche Whiskey getrunken hatte, verspürte er immer noch keine Lust auf das Shooting, aber er sah ein, dass sie auch ein wenig gute Publicity gebrauchen konnten, da die halbe Medienwelt gegen Shout at the Devil schoss.
“Vince, bist du endlich soweit?“ Nikki klopfte gar nicht, sondern er riss einfach die Tür zu seiner Garderobe auf und schaute ihn fragend an.
“Alter! Schon mal was von Klopfen gehört? Ich hätte nackt sein können“, murrte er nur, während er sich suchend nach seinem Stirnband mit dem Pentagramm darauf umschaute. Heute war es für sie alle Pflicht, weil es perfekt zum Thema passte und Mötley Crüe wären nicht Mötley Crüe, wenn sie nicht auch ordentlich provozierten. Da Nikki seine Haare mal wieder übertrieben stark toupiert hatte, konnte man sein Stirnband kaum erkennen und auch er hielt eine halbleere Flasche Whiskey in der Hand.
“Hätte mich nicht überrascht. Du bist doch pausenlos nackt“, erwiderte er grinsend, ehe er sich kurz umsah und dann das gesuchte Stirnband aus der Tasche von Vince‘ Jacke zog, die neben der Tür am Garderobenhaken hing. Er wusste genau, worauf Nikki anspielte. Es war kein Geheimnis, dass Vince mit Abstand die meisten Mädchen flachlegte, egal ob während einer Tour oder nicht.
“Ich glaube, du verwechselt mich grade mit Tommy“, murmelte er abwesend, während er angestrengt versuchte, seine Frisur nicht komplett zu zerstören, als er das Stirnband anlegte. Tatsächlich hatte ihr Schlagzeuger eine etwas seltsame Vorliebe dafür, fast gänzlich unbekleidet die Bühne zu betreten und mehr als einmal hatte Vince schon unfreiwillig tiefere Einblicke bekommen, als ihm lieb gewesen wäre. Nikki lachte nur und schlug ihm auf die Schulter, woraufhin er von Vince einen wütenden Blick kassierte, weil er seine Frisur jetzt endgültig in die Tonne treten konnte. Naja, es waren die 80er. Beschissene Frisuren standen an der Tagesordnung und Vince hatte nun wirklich keine Lust, noch mal von vorne anzufangen, weswegen er sich damit begnügte, seine blonden Haare noch einmal durchzukämmen, ehe er Nikki auf den Flur folgte.
Mick und Tommy erwarteten sie bereits vor der großen Doppeltür, die ins Fotostudio führte und zumindest letzterer schien hellauf begeistert.
“Der Wahnsinn oder?“ rief er enthusiastisch, bevor er Nikki förmlich ansprang und ihm in die Seite boxte. Vince konnte kaum glauben, dass Tommy nur anderthalb Jahre jünger war, als er selbst, denn manchmal benahm er sich wie ein kleines, aufgeregtes Kind.
“Ja, ein Fotoshooting. Der Wahnsinn, Drummer“, erwiderte Mick sarkastisch, ohne einen von ihnen dabei anzusehen und selbst jetzt, bei ihrer zweiten Tour, wusste Vince noch nicht so recht, was er von ihm halten sollte. In seinem bisherigen Leben hatte er noch nie jemanden kennengelernt, der auch nur ansatzweise so gut Gitarre spielen konnte, wie Mick, aber abgesehen von diesem Talent wusste Vince nie wirklich, worüber er mit ihm reden sollte. Er gab oft nur einsilbige Antworten und diese waren meistens auch noch recht bissig, aber er wusste, dass Mick es nicht böse meinte. Das war einfach seine Art und sowohl Tommy, als auch Nikki kamen damit bestens zurecht. Vince verunsicherte das manchmal ein wenig, obwohl er das stets hinter seiner extrovertierten Art zu verstecken wusste und er hatte sich inzwischen damit abgefunden, dass Mick und er wohl niemals das gleiche Freundschaftslevel erreichen würden wie Tommy und Nikki. Die beiden waren ein Herz und eine Seele und wurden von ihrem Manager und einigen Fans schon liebevoll Terror-Twins genannt.
“Wenn ihr dann fertig damit seid, euch zu bespringen, können wir ja anfangen. Je eher das vorbei ist, desto schneller werde ich diese Hose wieder los“, murrte Vince, während er noch ein letztes Mal versuchte, da unten alles so zu verstauen, dass es nicht mehr scheuerte und zwickte. Oh ja, er würde Nikki dafür umbringen, wenn sie endlich dieses blöde Shooting hinter sich gebracht hatten. Er und Tommy waren noch damit beschäftigt, sich freundschaftlich zu kabbeln und sie blickten überrascht auf, ehe ihnen wieder einfiel, wieso sie eigentlich hier waren.
Abgesehen von der Hose, die wirklich alles wundscheuerte, lief das Shooting gut und auch der Alkohol sorgte dafür, dass sie reichlich Spaß dabei hatten. Der Fotograf verlangte allerdings immer intimere und homoerotischere Posen von ihnen, doch das störte sie nicht sonderlich. Irgendwann war es dann soweit, dass Vince halb bei Mick auf dem Schoß hing und sie beide versuchten angestrengt, erotisch in die Kamera zu schauen, anstatt sich vor Lachen fast zu bepinkeln. Die anzüglichen Kommentare von Nikki und Tommy taten ihr Übriges dazu und in einem kurzen Anflug von Übermut drückte er Mick einen Kuss auf die Wange, wofür Vince einen überraschten Blick von ihm kassierte. Die anderen beiden bekamen sich nicht mehr ein vor Lachen und die hemmungslose Begeisterung des Fotografen sorgte dafür, dass Tommy schon die Lachtränen über die Wangen liefen. Davon inspiriert sollten Vince und Mick so tun, als würden sie sich küssen wollen und nachdem beide sich mit einem fragenden Blick davon überzeugt hatten, dass der Fotograf das tatsächlich ernst meinte, gaben sie schließlich nach. Immerhin handelte es sich nur um ein Shooting. Nichts davon war echt und alle Posen bloß gestellt. Er rutschte also näher an Mick heran, nahm seine Hand und tat so, als wolle er ihn küssen. Ihre Lippen trennten nur wenige Millimeter und er hörte den Fotografen vor Begeisterung jauchzen. Nikki ließ es sich natürlich nicht nehmen, Vince‘ Kopf plötzlich nach vorne zu drücken, sodass er Mick tatsächlich ganz kurz küsste.
“Du bist so ein Idiot“, motzte Vince, doch er schaffte es nicht, dabei ernst zu bleiben. Auch Mick konnte ein Grinsen nicht verhindern, während sich auf seinen Wangen eine leichte Röte abzeichnete und er boxte Nikki freundschaftlich gegen die Schulter.
Der Rest des Shootings gestaltete sich schwierig, weil einfach keiner von ihnen auch nur annähernd ernst bleiben konnte und der Fotograf schien zunehmend genervt von ihrem Verhalten. Das interessierte sie aber nicht sonderlich und als er sie nach zwei Stunden endlich entließ, freute Vince sich schon darauf, gleich die Hose loszuwerden, wegen der er sich das Zeugen von Kindern jetzt wahrscheinlich abschminken konnte. Er stand mit Mick und Tommy noch im Studio und sie schauten sich auf dem winzigen Computerbildschirm gemeinsam mit dem Fotografen und dem Chef des Magazins die Fotos an, während Nikki sofort nach oben zu den Büroräumen gelaufen war. Eine der Mitarbeiterinnen hatte ihm mitgeteilt, dass ihr Manager angerufen und dringend um einen Rückruf gebeten hatte.
“Doc hat ein Interview bei MTV klargemacht, noch heute. Los, beeilt euch“, hörte er Nikki schon rufen, als er noch auf dem Flur war und eigentlich war das eine gute Nachricht. MTV schoss mit am schärfsten gegen Mötley Crüe und jetzt die Chance zu bekommen, ihre Sicht der Dinge zu erklären, könnte ihnen helfen. Oder alles noch schlimmer machen, je nachdem.
“Wir wollten eigentlich noch ein paar Fotos von ihnen beiden allein“, warf der Chef des Magazins höflich ein und er deutete auf Nikki und Vince. Sie mussten nur einen kurzen Blick tauschen, um zu wissen, was der andere gerade dachte. Sicher, diese Story in dem Magazin würde ihnen gute Publicity bringen, aber MTV war zu wichtig, um es zu ignorieren. Nikki schüttelte langsam den Kopf und sofort verschwand das höflich distanzierte Lächeln aus dem Gesicht des Chefs.
“Ich muss zu MTV. Tommy, du kommst mit. Mick kann hierbleiben, dann macht ihr eben eine Lovestory draus“, antwortete Nikki trocken und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Der Chef des Magazins war überhaupt nicht begeistert davon und er versuchte auch gar nicht, seine schlechte Laune zu verstecken. Barsch gab er ihnen Anweisungen, welche Posen er sich vorstellte und Vince musste sich öfters auf die Zunge beißen, um einen gemeinen Kommentar zurückzuhalten. Normalerweise sagte er direkt, was er dachte, aber diese Story musste einfach gut werden und er durfte es nicht versauen. Erneut hing er Mick fast auf dem Schoß, doch die ausgelassene, spaßige Stimmung war nun dahin. Fast eine ganze Stunde dauerte es, bis der Chef endlich halbwegs zufrieden war und sie entließ. Allerdings sagte er ihnen direkt barsch, dass sie ihre Sachen aus den Garderoben holen und sich in der Gemeinschaftsumkleide umziehen sollten. Laut ihm wurden die Räume jetzt benötigt, doch Vince glaubte ihm kein Wort. Er holte gerade Luft, weil er sich diese Unverschämtheit nicht bieten lassen wollte, doch da packte Mick ihn schon am Arm und zog ihn nach draußen auf den Flur.
“Vergiss den Spinner“, sagte er nur, doch Vince beruhigte das in keinster Weise.
“Sind wir ihm nicht gut genug? Der kann froh sein, dass wir überhaupt hier sind“, fauchte er wesentlich lauter, als nötig und er hoffte so sehr, dass der Chef ihn hörte. Jetzt war der Moment erreicht, in dem sein Dickkopf die Oberhand gewann und es interessierte Vince nicht, ob er ihnen damit die Titelstory versaute.
“Wir sind nun mal nicht Nikki Sixx“, erwiderte Mick grinsend und er wusste nicht, wieso, aber sein Tonfall brachte Vince zum Lachen und auf einen Schlag war seine schlechte Laune verraucht.
“Wenn ich meine Eier in ‘nen Laubhäcksler gehalten hätte, dann hätte es wenigstens nur einmal kurz wehgetan“, murrte Vince leidvoll, als er sich aus seiner Hose schälte und sie direkt in den Mülleimer neben der Tür warf. Auf diese Weise konnte Nikki ihn zumindest nicht noch einmal überreden, sie für ein Shooting anzuziehen und er verzog schmerzvoll das Gesicht, als er sich vorsichtig auf die lange Bank setzte, die in der Mitte der Umkleide stand.
“Dafür müsstest du dir aber zuerst mal Eier wachsen lassen“, erwiderte Mick amüsiert, der sich gerade ein einfaches schwarzes Shirt über den Kopf zog und sich dann grinsend zu ihm umdrehte.
“Frag so ziemlich jedes Chick, das jemals ein Mötley Crüe Konzert besucht hat, ob ich Eier habe“, konterte Vince selbstsicher, woraufhin Mick nur lachend den Kopf schüttelte, ehe er sich neben ihn auf die Bank setzte. Vince hatte ihn bisher selten so locker erlebt und sein Lachen hatte er sogar noch seltener gehört.
“Wenn’s nach dem Fotografen ginge, würde ich wahrscheinlich mehr von deinen Eiern wissen, als mir lieb ist“, antwortete Mick grinsend und Vince konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Jetzt im Nachhinein fand er es sogar noch lustiger, wie der komische Kerl sich auf sie beide eingeschossen hatte und sicher würden diese Fotos eine Menge Mädchen zum Kreischen bringen.
“Dem hätte es bestimmt gefallen, wenn wir uns nackt aufeinandergelegt hätten“, entgegnete Vince mit einem Zwinkern und Mick schnaufte nur belustigt. Sie hatten sich noch nie so locker und ungezwungen miteinander unterhalten und tatsächlich konnte er sich dafür bei dem Fotografen mit der seltsamen Vorliebe für homoerotische Posen bedanken. Vielleicht war eine innige Freundschaft, so wie Tommy und Nikki sie hatten, doch nicht komplett ausgeschlossen.
“Oder wenn wir eng umschlungen rumgemacht hätten“, überlegte Mick laut und ohne lang darüber nachzudenken schlang Vince die Arme um seinen Rücken und er zog ihn zu sich auf seinen Schoß.
“Ich wette, diese Pose hätte der Kerl auch geliebt“, erklärte er lachend und Mick verdrehte genervt die Augen, doch auch er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Vince genoss es wesentlich mehr, als er vermutlich sollte, dass Mick auf seinem Schoß saß und obwohl es eigentlich nur ein Scherz sein sollte, bekam er plötzlich Herzklopfen. Mick hatte die Arme locker auf seinen Schultern abgelegt und mit einem Male änderte sich etwas an der ausgelassenen Stimmung. Sie schauten sich nur gegenseitig an, keiner sagte ein Wort und Vince traute sich kaum, zu atmen. Auch Mick machte keinerlei Anstalten, von seinem Schoß aufzustehen und bevor Vince wusste, was er überhaupt tat, zog er ihn noch ein Stück näher zu sich heran. Ihre Lippen trennten nur wenige Millimeter und er rechnete damit, dass Mick ihm entweder gleich eine reinhauen oder aufspringen würde, doch er tat absolut nichts. Was zum Teufel machten sie hier eigentlich? Am Anfang war es nur Spaß gewesen und sie hatten sich über den Fotografen lustig machen wollen. Jetzt allerdings standen sie kurz davor, sich ernsthaft zu küssen und Vince bekam ein flaues Gefühl im Magen, als er realisierte, dass die Vorstellung davon ihm einen warmen Schauer über den Rücken jagte. Es wäre ihm viel lieber gewesen, wenn sie einen Würgereflex auslösen würde und er verstand die Welt nicht mehr. Ständig schlief er mit einem der weiblichen Groupies, die sich ihm nur zu gern an den Hals warfen und bisher hatte er dabei auch immer seinen Spaß gehabt, aber mit Mick war es etwas Anderes. Er saß nur auf seinem Schoß und sie hatten sich noch nicht einmal richtig geküsst, aber dieses seltsam warme Gefühl im Magen hatte Vince bisher noch nie verspürt. Mehrere Minuten lang bewegte sich keiner von ihnen und sie sagten auch nichts, sondern sahen sich nur gegenseitig an und Vince haderte immer noch mit sich. Was sollte er jetzt tun? Sein Verstand sagte ihm, dass er Mick vorsichtig von seinem Schoß schieben und mit einem dummen Witz die Stimmung auflockern sollte, aber sein Bauchgefühl schrie ihn an, dem auf keinen Fall nachzukommen.
In diesem Moment nahm Mick ihm die Entscheidung schon ab, denn er schloss die Augen und drückte ihm vorsichtig einen Kuss auf die Lippen. Ganz automatisch erwiderte Vince den Kuss und er schlang die Arme fest um seinen Rücken. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, was er hier gerade tat, doch er schob jegliche Zweifel beiseite und konzentrierte sich voll auf Mick. Es fühlte sich überraschend gut und erschreckend richtig an, ihn zu küssen und Vince wusste nicht, was er davon halten sollte. Zu Männern hatte er sich noch nie hingezogen gefühlt, sondern immer nur zu Frauen, aber Mick löste gerade etwas in ihm aus, was er so nicht kannte. Auch ihm schien es sehr zu gefallen, denn er schlang die Arme fest um seinen Hals und als er noch näher an ihn heranrutschte und dabei sein Becken bewegte, spürte Vince, dass sich bei ihm etwas regte. Er wusste genau, dass Mick es auch bemerken musste, doch er sagte nichts dazu und fing stattdessen an, ihn mit Zunge zu küssen. Zunächst ganz sanft und vorsichtig, bis er irgendwann immer stürmischer und fordernder wurde. Verdammt, das gefiel Vince sogar noch besser und er konnte dem Drang nicht widerstehen, seine Hände langsam unter Micks Shirt gleiten zu lassen. Er strich ihm sanft über den Rücken und als Mick erregt in den Kuss hineinseufzte, war es um Vince‘ Selbstbeherrschung eindeutig geschehen. Jegliche Zweifel schubste er rigoros über Bord und die Konsequenzen seines Handelns interessierten ihn kein Stück mehr. Ob die Medien, ihr Manager oder Nikki davon erfuhren, war ihm im Moment total egal und er wehrte sich nicht dagegen, als seine Hände ganz automatisch den Weg zu Micks Gürtel fanden und ihn öffneten. Er spürte deutlich, dass er nicht der Einzige war, bei dem sich etwas regte und diese Tatsache ließ auch ihn jetzt erregt seufzen. Sein Verstand hatte sich inzwischen komplett abgeschaltet und Vince vertraute ausschließlich auf das, was sein Bauchgefühl ihm sagte. Ohne den Kuss zu lösen schob er Mick vorsichtig von seinem Schoß und er drückte ihn rücklings auf die Bank, ehe er sich sanft zwischen seine Beine drängte und sich dann auf ihn legte. Mick hielt ihn nicht auf und er wehrte sich auch nicht. Im Gegenteil; sofort schlang er die Arme erneut um seinen Hals und er zog ihn ganz nah zu sich heran. Vince hatte keine Ahnung, wie es war, mit einem Mann zu schlafen und er beschloss, auch hier auf sein Bauchgefühl zu vertrauen. Mick würde es sicher sagen, wenn ihm irgendetwas nicht passte und als er seine Hand langsam zwischen Vince‘ Beine gleiten ließ, konnte dieser ein unterdrücktes Stöhnen nicht zurückhalten.