Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Kämpfe für dein Glück

von Fresa
Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P12 / Het
Andrea Herrera Jack Gibson Maya Bishop Robert Sullivan
11.09.2019
01.05.2020
9
9.403
3
Alle Kapitel
22 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
29.11.2019 927
 
Danke für die Reviews.

Viel Spaß beim Lesen.



-7-

Sehnsucht

Es war für Andy nicht leicht in Roberts Nähe zu sein und ihm doch nicht nahe sein zu können. Es war die reinste Folter. Eine süße Folter.  Sie musste sich eingestehen, dass sie es doch nicht so locker wegsteckte, wie sie es vor Maja und Jack behauptet hatte. Es war töricht, dass auch nur anzunehmen. Sehr töricht … Sie hätte besser wissen müssen.

Glücklicherweise hatte Robert sie nicht mehr gemeinsam für den Rettungsdienst eingeteilt. Wollte er sie doch nicht mehr in seiner Nähe haben? Nein, er tat es um sie beide zu schützen. Während eines Einsatzes durften sie sich keine Fehler erlauben, auch durfte es währenddessen nicht seltsam werden. Es standen immerhin Menschenleben auf dem Spiel. Nein, während der Arbeit mussten sie sich professionell verhalten. Erstaunlicherweise gelang es ihr gut, doch wenn sie wieder auf der Wache waren, sah das ganz anders aus. Andy war nahe dran zu verzweifeln. Mehr als einmal war sie kurz davor, einfach zu Robert ins Büro zu gehen und alle guten Vorsätze über den Haufen zu werfen und einfach mit ihm zusammen zu sein. Aber das wäre nicht gut. Nein, sie brauchte den Abstand, um für sich Klarheit zu bekommen, wie und es ob mit ihnen weiterging. Es stand außer Frage, dass sie Gefühle für Robert hatte.  Diese waren nach wie vor da und waren noch stärker geworden. Sie hatte sich in ihn verliebt und Andy war sich sehr sicher, dass es ihm ebenso ging. Dennoch blieb die Sache mit dem nicht Vertrauen. Andy konnte nicht einfach darüber hinwegsehen, dass Robert ihr scheinbar nicht vertraute. Ansonsten hätte er ihr von seinem tauben Bein erzählt und sie nicht einfach abgewiesen. Oder er hätte sie mit zu seinem Termin im Krankenhaus genommen und wäre nicht alleine hingegangen. Aber er hatte ihr alles verschwiegen und es lieber selber mit sich ausgemacht, anstatt mit ihr …

Verdammt … Andy wusste nicht, was sie machen und wie es weitergehen sollte. Sollte es überhaupt weitergehen? Ja. Andy wollte Robert nicht aufgeben. Sie glaubte an eine gemeinsame Zukunft mit ihm. Nur hatten sie diese auch? Im Moment wusste sie es nicht.

Andy war gerade auf dem Weg in die Küche, als sie Robert über den Weg lief. Schlagartig erhöhte sich ihr Herzschlag. Ihre Blicke trafen sich und es fiel ihr sehr schwer, nicht einfach zu ihm zugehen und ihn zu küssen.
Es fiel ihm genauso schwer wie ihr standhaft zu bleiben und sie nicht einfach in seine Arme zu ziehen und sie küssen.

„Andy …“

„Robert.“

Die Sehnsucht war spürbar. Für einen Moment stand die Welt still und alles um sie herum war ausgeblendet.
„Andy, kannst du mal kommen? Ich benötige deine Hilfe“, drang die Stimme von Warren zu ihr durch und holte sie ins Hier und Jetzt zurück. Sie wusste nicht, wie ob sie es gut oder schlecht finden sollte. Die Tendenz ging eher zu schlecht. Gerne hätte sie weiter in der Blase verweilt in der sie sich gerade befanden.
Robert nickte ihr zu, ihre Hände berührten sich, als sie aneinander vorbeigingen.



+++




Andy saß im Dunkeln auf der Couch in ihrem Wohnzimmer und hing ihren Gedanken nach, die sich ausnahmslos um Robert und ihre momentane Situation drehten. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. So wie es im Moment zwischen ihnen war, konnte es nicht weitergehen. Sie wollte es nicht mehr, aber sie hatte Robert noch nicht verziehen, doch Andy war auf dem besten Weg dies zu tun. Viel zu sehr sehnte sie sich nach ihm.

„Andy?“, vernahm sie die Stimme ihrer besten Freundin. Aber sie rührte sich nicht. So sehr sie Maja liebte, wollte sie jetzt keine Gesellschaft. Dennoch protestierte sie nicht, als Maja gefolgt von Jack das Zimmer betrat und das Licht anschaltete.

„Wieso sitzt du hier im Dunkeln?“ Doch Andy musste ihr gar nicht antworten, Maja konnte es sich denken, als sie den aufgelösten Ausdruck ihrer besten Freundin sah. Sie warf Jack einen Blick zu, dieser nickte und begab sich in die Küche. Maja ließ sich neben Andy nieder und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Robert? Nicht wahr?“

Andy hob ihr Blick und wand ihn ihrer Freundin zu. Sachte nickte sie. „Ich weiß nicht mehr weiter. Ich kann das nicht mehr lange. Ich sehne mich nach ihm …“ Ihr brach die Stimme weg. Maja seufzte.

„Dann geh zu ihm und sag ihm das“, riet sie ihr. Vielleicht sollte sie das wirklich tun.

Jack kam mit drei Flaschen Bier zurück und reichte ihnen eine. Andy nahm einen großen Schluck. Ja, sie würde morgen mit Robert reden.



+++




Wie auch die Nächte zuvor, konnte Robert nicht schlafen. Diese Schlaflosigkeit lag nur an der momentanen Situation in der er sich befand. Lange würde er es nicht mehr ertragen Andy nahe zu sein, ohne ihr wirklich nahe sein zu dürfen. Sein Körper und allen voran sein Herz sehnten sich an ihr. Er musste mit ihr reden. Am besten sofort, doch der Blick auf den Wecker auf seinem Nachttisch, ließ ihn Abstand von diesem Vorhaben nehmen. Er würde sich bis morgen früh gedulden müssen. Die Aussicht auf der Wache mit ihr reden zu müssen, behagte ihm nicht wirklich, aber er wollte das Gespräch nicht aufschieben. Ihm war nicht entgangen, dass die Situation auch nicht spurlos an Andy vorbeiging. Sie litt wie er unter der Gegebenheit die zwischen ihn zurzeit herrschte.  Das musste aufhören, sie würden sich nur noch weiterfertig machen und das wollte er nicht. Robert wollte Andy glücklich sehen und er wollte für ihr Glück verantwortlich sein. Er könnte es nicht verwinden, sie zu verlieren.



***
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast