Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Kämpfe für dein Glück

von Fresa
Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P12 / Het
Andrea Herrera Jack Gibson Maya Bishop Robert Sullivan
11.09.2019
01.05.2020
9
9.403
3
Alle Kapitel
22 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
27.10.2019 1.271
 
Danke für die Reviews und die neuen Favos.
Etwaige Fehler bitte ich zu entschuldigen, ich lese mir morgen noch mal das Kapitel durch.
Viel Spaß beim Lesen.



-5-

Untersuchung

Robert wünschte, er hätte die Untersuchung schon hinter sich, da er wusste, dass für ihn alles auf dem Spiel stand. Je nachdem, was bei der Untersuchung herauskam, konnte es das Ende seiner Karriere sein. Was er dann machen würde, wusste er nicht. Aber es wäre auf jeden Fall ein schwerer Schlag für ihn.

Würdest du Andy die Wahrheit sagen, dann würdest du jetzt nicht alleine sein‘, höhnte die kleine Stimme in seinem Kopf. Robert versuchte der Stimme keine Beachtung zu schenken. Doch die Stimme hatte ja Recht, wenn er mit Andy geredet hätte, anstatt sie wegzustoßen, dann müsste er jetzt nicht alleine hier sein. Er war so ein Idiot. Verdammt! Nach Claires Tod war Andy, die erste Frau gewesen, die sein Herz berührt hatte und er zerstörte alles gleich  wieder. Wieso hatte er Andy nicht einfach die Wahrheit über seine Schmerzen erzählt? Wenn es einer verstanden hätte, dann sie. Er wusste selber nicht wieso! Nur eins wusste er, dass er einen riesengroßen Fehler begangen hatte. Vielleicht war es zu Ende, bevor das zwischen ihnen überhaupt angefangen hatte. Er musste das mit Andy wieder gerade biegen. Sie war so eine tolle und wunderbare Frau und sie hatte nicht verdient so behandelt zu werden. Robert konnte immer noch nicht fassen, dass er so gehandelt hatte. Doch er konnte es nicht mehr rückgängig machen, er konnte nur versuchen Andys Vertrauen zurückzugewinnen.

Robert war so in seine Gedanken versunken gewesen, dass er zuerst gar nicht bemerkt hatte, dass er angesprochen worden war.

„Robert“, drang eine bekannte Stimme an sein Ohr und der Grund wieso er eigentlich hier. Er hob seinen Kopf und blickte in das Gesicht eines alten Freundes Dylan Kremer. Dylan war ein bekannter Sportmediziner und hatte schon allerhand prominente Sportler erfolgreich behandelt, daher erhoffte sich Robert, dass er ihm ebenfalls helfen konnte. Er war vielleicht seine letzte Chance. Wenn Dylan ihm nicht helfen konnte, dann würde es wohl keiner können und es wäre vielleicht das Ende seiner Karriere.

„Hallo Dylan“, begrüßte er seinen alten Freund. Doktor Kremer legte ihm eine Hand auf die Schulter. Natürlich kannte er die Akte und die Verletzung seines Freundes, doch er wollte sich selber ein Bild machen. Dennoch hoffte er, dass er ihm eine positive Diagnose geben konnte.

Robert folgte ihm in sein Büro.



Maya sah ihre beste Freundin fassungslos an. „Sein Ernst? Er kommt zufällig an dem Café vorbei in dem du sitzt und er besitzt die Dreistigkeit und setzt sich zu dir und tut so als wäre nichts passiert. Der hat ja Nerven“, echauffierte sie sich. Andy konnte nur nicken.

„Und dann hat er nicht einen Mal jetzt den Mut dir zu sagen, was sein verdammtes Problem ist? Aber du sollst ihm einfach so vertrauen? Da verlangt unser Captain ganz schön viel von dir.“

„Ich weiß …“ Maya blickte Andy leicht entgeistert an.

„Du ziehst es doch nicht allen Ernstes in Erwartung ihm zu vertrauen?“

Andy zuckte mit den Schultern. „Vielleicht. Ich kann meine Gefühle nicht mal ebenso abstellen, auch wenn ich es weiß Gott gerne wollen würde. Aber ich kann es nicht …“ Mayas Gesichtszüge wurden weicher und sie drückte die Hand ihrer besten Freundin.

„Es tut mir leid, dass war blöd von mir. Gefühle kann man nun mal leider nicht einfach ab – und anstellen, wie man es möchte.“

Andy nickte erneut nur. Die Begegnung mit Robert hatte sie mehr aufgewühlte, als sie gedacht hatte. Sie wurde einfach nicht schlau aus diesem Mann. Wieso redete er nicht einfach mit ihr? Anstatt so kryptische Andeutungen zu machen. Sie war doch kein Unmensch und egal was sein verdammtes Problem war, sie würde nicht davon laufen, sondern mit ihm zusammen nach einer Lösung suchen.  Es kränkte sie, dass er das anscheinend nicht in Betracht zog. Die Situation zwischen ihnen war irgendwie total verworren, doch Andy war einfach nicht bereit ihn und die Chance auf eine Beziehung mit ihm einfach so – kampflos – aufzugeben.

„Vielleicht muss ich ihm dieses blinde Vertrauen entgegen bringen, damit er mir seine Sorgen anvertraut. Ich spüre, dass ich ihm nicht egal bin. Es streckt etwas Ernsteres hinter seinem Verhalten. Etwas wovor Robert Angst hat oder vor den möglichen Konsequenzen“, mutmaßte Andy.

„Da könnte was dran sein. Hast du eine Idee was es sein könnte?“

„Nein, ich zermartere mir schon die ganze Zeit mein Hirn, aber mir fällt nichts ein“, kam es resigniert von Andy. Maya nickte. Ihr fiel ebenfalls kein plausibler Grund für sein Verhalten ein.

So konnten sie nur hoffen, dass er doch noch mit Andy reden würde und noch nicht alles verloren war. Sie hatte die Beiden doch im Krankenhaus erlebt. Robert Sullivan hatte Gefühle für ihre beste Freundin.

„Ich kann mir auch keinen Reim daraus machen. Ich weiß zwar immer noch nicht, wie ich es finden soll, dass du ihm einfach so blind vertrauen willst, aber du musst wissen, ob du es ihm dieses Vertrauen schenken willst. Aber egal wie du dich entscheidest, ich stehe dir bei“, versprach Maya.

„Ich bin mir noch nicht vollkommen sicher, aber danke.“ Sie umarmte ihre beste Freundin.

„Bist du dir wirklich nicht sicher. Ich denke, du hast dich bereits entschieden.“ Es war ihr anzusehen, dass es ihr nicht wirklich behagte, aber sie würde ihrer Freundin zur Seite stehen und sie auffangen, wenn es sein müsste.



Robert wartete nach der Untersuchung in Dylans Büro auf das Ergebnis. Seine Anspannung wuchs ins Unermessliche. Sein Freund war noch zu einem Notfall gerufen worden. Ohne es zu wollen hatte er sein Handy aus seiner Jackentasche geholt. Sollte er Andy schreiben und sie bitten herzukommen? Er musste sich eingestehen, dass er sich wohler fühlen würde, wenn sie jetzt an seiner Seite wäre. Doch er kam nicht dazu ihr zuschreiben oder sie anzurufen, da sich die Tür öffnete und Dylan den Raum betrat.

„Tut mir leid, dass du länger auf mich warten musstest“, entschuldigte sich sein Freund, während er sich hinter seinem Schreibtisch Platz nahm.

„Schon gut.“

Es stand eine kurze Pause.

„Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.“

Robert musste schlucken. „Okay.“

„Mit welcher Nachricht soll ich anfangen?“

„Mit der schlechten“, antwortete Robert und machte sich bereits auf das Schlimmste gefasst. Jetzt wünschte er sich noch stärker, dass Andy an seiner Seite wäre …

„Die Verletzung deines Beines ist doch gravierender als zuerst angenommen, aber das konnten meine Kollegen nach dem Unfall noch nicht abschätzen.“

Robert musste das Gehörte erst einmal sacken lassen. „Heißt das, das meine Karriere vorbei ist und ich ein Krüppel bin?“

„Selbst verständlich nicht.“

„Aber warum ist mein Bein, denn teilweise taub?“ Wegen dieser Taubheit und der Tatsache, dass sie unerwartet aufgetreten war, hatte er Andy vor den Kopf gestoßen.

„Das sind Nachwehen deiner Verletzungen, doch jetzt kommen wir zu der guten Nachricht.“

Wieder machte Doktor Kremer eine Pause und blickte seinen Freund an.

„Und was ist die gute Nachricht?“ Robert konnte nicht glauben, dass es noch eine gute Nachricht geben konnte.

„Die Taubheit wird sich wieder geben. Nur kann ich nicht genau sagen, wann und wie lange es dauern wird. Du wirst Geduld haben und regelmäßige Übungen machen müssen, damit auf lange Sicht eine Besserung eintritt. Es wird nicht einfach werden. Auf jeden Fall solltest du dein Team in Kenntnis davon setzen.“

Darum würde er wohl nicht drum herum kommen, aber er würde seine Leute nur informieren, wenn es nicht mehr anders ginge. Andy sollte er aber schnellstmöglich informieren. Das war er ihr schuldig, außerdem hatte er es ihr mehr oder weniger heute Morgen versprochen und daran würde er sich auch halten.





***
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast