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Take, O Take This Mask Away

von Darya
Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
Caesar A. Zeppeli Joseph Joestar Lisa Lisa Robert E. O. Speedwagon Suzi Q
09.09.2019
17.10.2019
8
33.927
5
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09.09.2019 3.452
 
„Dieser hochnäsige Idiot.“

Jojo ließ sich auf die Matratze fallen und grinste selbstgefällig in sich hinein. Stolz verschränkte er die Arme hinter seinem Kopf. Dieser Zepelli hatte sich wohl gedacht, er wäre besser als er, nur weil er schon Training erhalten hatte. Doch Joseph war wohl doch besser als dieser Italiener. Er hatte es ihm gezeigt.

Trotz seinem Erfolg ging ihm aber eine Sache nicht aus dem Kopf. Dieser Blick, den ihm Caesar in dem Restaurant zu geworfen hatte, kurz bevor er das Mädchen geküsst hatte. Es ließ die Haare auf seinem Arm aufstellen.

„Dieser arrogante Gigolo!“

So welche Männer konnte er nicht leiden. Frauen zu verführen und sie dann wie ein benutztes Taschentuch fallen zu lassen war ganz und gar nicht seine Art. Er war immer ehrlich mit seinen Mädchen. Doch dieser Caesar schien sie einzulullen, bis sie gar nicht mehr wussten was passierte.

„Pah.“

Er stand auf und blickte aus dem Fenster. Der Blick auf das Wasser war wunderschön. Die große in sich verzweigte Stadt strahlte im Hintergrund. Hier war Caesar wohl aufgewachsen, in dem bekannten Venedig. Eine schöne Stadt. Doch bald musste er schon mit diesem Womanizer trainieren. Heute Abend hatte Speedwagon sie gezwungen miteinander Poker zu spielen. Um sich zu versöhnen. Dieser dumme, alte Mann. Er würde Caesar über den Tisch ziehen.

Es dämmerte und Jojo ging hinunter, in den Gemeinschaftsraum. Erleichtert sah er, dass Caesar noch nicht da war.

„Jojo, hast du dich ein wenig abreagiert?“

Er setzte sich an den Tisch und holte seine Karten hervor. Grinsend fing er an sie zu mischen.

„Wieso denn? Ich habe gewonnen. Und ich werde noch einmal gewinnen.“

Er hörte Schritte und die Tür öffnete sich. Jojo blickte auf und sah, wie Caesar seine Nase ganz weit oben hielt. Er war wohl noch zu Stolz seine Niederlage hinzunehmen. Jojo wollte schon unbeteiligt wegsehen, da wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf den jungen Mann gelenkt. Er sprang mit seinem Hamon von hinten auf den Stuhl und lehnte seinen Kopf wie selbstverständlich auf seine Hand.

Jojo spürte, wie es in ihm anfing zu kochen. Dieser Angeber! Wer dachte, dieser Arsch eigentlich wer er eigentlich war? Wenn Jojo selbst zu etwas ähnlichem wie dem Bubble Launcher fähig wäre, würde er seine spitze Nase nicht so weit oben tragen. Aber das würde Arbeit bedeuten und das war etwas was Jojo genauso wenig leiden konnte, wie den Blonden.

„Kannst du dich nicht wie ein normaler Mensch hinsetzen?“, schnauzte er Caesar an.

Der ignorierte sein wütendes Gezeter einfach. Dieser Bastard!

„Jojo, besänftige dich wieder. Das führt zu nichts als -“

Jojo funkelte den alten Mann an.

„Ja ja, schon verstanden. Die Prinzessin darf sich setzen wie es ihr beliebt.“

Er beugte sich ein wenig nach unten, wie man es vor einer Prinzessin tun würde, nur um sich dann an Caesars genervten Blick zu erfreuen. Ein Lichtreflex hinter Caesar fing seine Aufmerksamkeit ein. Vorsichtig zuckten seine Augen zu dem Ursprung der Reflexion. An dem Schuh des Blonden hing ein Spiegel. Dieser Mistkerl wollte betrügen! Na, dann soll er was erleben.

Er begann die Karten auszuteilen. Jojo betrug ebenso. Und Caesar schien es für eine Weile nicht zu bemerken. Da wurden die stechend grünen Augen doch aufmerksam.

„Was hast du da vor? Teil die Karten normal aus!“

Jojo ignorierte sein Gezicke und teilte weiter aus.

„Was meinst du denn?“, fragte er lässig.

Caesar beugte sich nach vorne und griff nach Jojos Hand. Seine grünen Augen funkelten ihn wütend an, was Jojo ein aufgeregtes Kribbeln im Bauch vermachte. Ihn zu ärgern amüsierte ihn.

„Ich habe dir gesagt, dass du die Karten normal austeilen sollst! Keine Tricks!“

Er begann an seinem Handgelenk zu rütteln, sodass die versteckten Karten aus seinem Ärmel fielen. Ernüchterung machte sich in Jojos breiter Brust breit.

„Whooah!“, machte er.

„Oh no, da wurde ich aber erwischt.“, neckte Jojo ihn mit frecher Stimme und streckte ihm die Zunge raus.

Die Karten lagen verstreut auf dem Boden. Dann ließ Caesar ihn wieder los und lehnte sich zurück.

„Pah, du brauchst mehr als diese einfachen Tricks um mich zu übertrumpfen.“

Selbstgefällig verschränkte er die Arme. Jojo griff herunter zu seinem Fuß und zog ihn nach oben.

„Und für was ist dann dieser Spiegel an deinem Schuh da, heh?“

Caesar sprang auf und hob seine Faust.

„Willst du eine von mir abbekommen?!“

„Fang an, du Landei!“

Sie blickten sich gegenseitig mit brennenden Augen an. Bis Speedwagon wieder das Wort erhob.

„Caesar! Was soll das? Setzt euch wieder.“

Speedwagon fing an sie zu belehren. Jojo merkte, wie er langsam wieder abkochte, auch wenn er während des ganzen Gespräches kaum den Blick von dieser spitzen Nase nehmen konnte. Sie war viel zu hübsch für diesen selbstverliebten Typen dahinter.

-

Der Kampf war erschöpfend gewesen. Seine verspannten Muskeln wurden von dem warmen Wasser berieselt. Nach und nach entspannten sie sich. Er selbst versuchte sich auch zu beruhigen. Aber er konnte es nicht. Dieser Mann, Mark, musste sinnlos sterben. Und er bekam Caesars verzweifelten Blick nicht mehr aus dem Kopf.

Egal wie sehr er ihn zuvor gehasst hatte. Er war auch nur ein Mensch. Und er ließ die komplette Situation ziemlich nah an sich ran. Mittlerweile verstand Joseph ihn besser. Er war ein Mensch der zur seiner Familie stand. Und auch wenn Jojo nicht so war - es war nichts mehr, was er ihm vorwerfen konnte. Als sie wieder hier ankamen, lief Caesar ohne ein weiteres Wort in sein Zimmer. Es schien ihn ziemlich zu schaffen, was passiert war.

Jojo stieg wieder aus der Dusche und fing an seine Haare mit dem Handtuch zu trocknen. Er blickte in den Spiegel. Er hatte nur noch dreißig Tage. Zuvor schienen dreißig Tage immer so lange für ihn. Nur jetzt erkannte er, wie wenig Zeit es wirklich war. Hektisch trocknete er sein Gesicht ab. Er brauchte dringend Ablenkung.

Wieder angezogen lief er zu der Bar. Sie war ganz unten. Sie grenzte an der Veranda an. Doch Jojo wollte nur ein zwei Drinks und dann wieder in seinem Zimmer verschwinden. Der Kampf nagte immer noch an ihm und er brauchte dringend Ruhe, damit seine Wunden verheilen konnten. Doch er konnte nicht aufhören an seine zwei Eheringe zu denken.

Wermut und Gin wurden zu einem trockenen Martini und er musste an das letzte Mal denken, als er so einen getrunken hatte. Smokey und er hatten eine kleine Party veranstaltet und er hatte ein hübsches Mädchen verführen können. An mehr konnte er sich leider nicht mehr erinnern. Außer an die ekelhaften Schmerzen am nächsten Morgen, die sich in seinen Kopf gehämmert hatten.

Seufzend nippte er an dem Drink und blickte nach draußen. Es war schon dunkel und die Sterne spiegelten sich auf dem dunklen Wasser. Er stand auf, um sich ein wenig um zu sehen. Auch wenn er müde war, siegte seine Neugierde. Er öffnete die gläserne Tür. Seine müden Beine führten ihn an das Geländer und er genoss den seichten Wind der See. Kurz schloss er die Lider und sog die salzige Luft ein. Es könnte so ein schöner Urlaubsort sein.

Das Lachen einer Möwe machte ihn aufmerksam und er sah zur Seite. Da erblickte er ein paar Meter weiter einen blonden Schopf. Caesar stand dort und blickte genauso wie er selbst zuvor auf das schöne Venedig. Sein Haarband flatterte in dem seichten Wind. Der Mann schien ihn nicht bemerkt zu haben. Sein Blick war ganz offen und er wirkte sogar ein wenig verletzlich. Seine Maske schien von ihm gefallen zu sein. Sein Blick schien gar nicht mehr so abgehoben.

Jojo schritt langsam zu ihm. Er wusste gar nicht, was er zu ihm sagen sollte. Als der junge Mann ihn dann erblickte, stand er eine Weile lang nur wortlos da. Mit großen Augen und offenen Mund blickte er in die leuchtenden Augen des Mannes, dessen goldenen Haare im Wind wehten.
Im Schein des Mondes wirkten seine Augen viel dunkler und mystischer. Jojo spürte eine Gänsehaut. Caesar neigte seinen Kopf ein wenig und hob die Augenbrauen.

„Jojo?“

Er schloss seinen Mund, als er bemerkte, wie lange er den Mann schon angestarrt hatte. Ohne ein Wort zu sagen. Nervös räusperte er sich und kratzte seinen Hinterkopf.

„Eeeh ... anscheinend funktioniert mein Gehirn nicht mehr so richtig nach den ganzen Schlägen hehe.“

Er versuchte sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen und blickte an Caesar vorbei. Sein aufmerksamer Blick ließ Blut in sein Gesicht schießen.

„Willst du auch einen Martini?“

Caesar saß vor ihm an der Bar und sah ihm dabei zu, wie er mit den Flaschen herumhantierte. Eine Flasche ging dabei zu Bruch, als Jojo versuchte sie auf seinem Kopf zu balancieren. Aber immerhin musste Caesar deswegen ein wenig kichern.

„Stupido. Du musst immer spielen.“

Jojo grinste und stellte vor ihm seinen Martini ab. Caesar nippte ein wenig daran und verzog kurz darauf sein Gesicht.

„Cazzo. Der ist aber stark.“

„Ist deine italienische Zunge nicht daran gewöhnt?“

Jojo lehnte sich an dem Tresen ab und sah den Blonden dabei zu, wie er erneut einen Schluck nahm.

„Ich bevorzuge Wein. Der erzählt eine Geschichte.“

„Dann musst du ziemlich schnell betrunken sein, wenn dein Wein schon anfängt zu reden.“

Caesar verzog eine Grimasse, was Jojo noch mehr dazu verleitete zu lachen.

„Sei nicht so ernst, ich mache nur Spaß.“

„Du machst dir aus allem einen Spaß, Stupido.“

Sein Mundwinkel hob sich ein wenig und Jojo streckte ihm die Zunge raus.

„Gigolo.“

Er hörte Caesar kichern und machte einen weiteren Drink für sich bereit.

„Du trickst gerne, Jojo. Nur nicht besonders gut.“

„Hast du doch auch nicht. So etwas Auffälliges wie den Spiegel habe ich noch nie gesehen.“

Caesar zog die Augenbrauen nach oben und seine spitze Nase hob sich wieder ein wenig.

„Deine Karten sind dir während dem Austeilen fast aus dem Ärmel gefallen.“

„Und dein Spiegel hat mir direkt ins Gesicht geblendet. Ein Spiegel!“

Er fing an zu lachen. Caesar machte sich seinen nächsten Drink selbst. Was Jojo ein wenig traurig machte. Es wäre schon ganz witzig ihn abzufüllen. Langsam wurden die beiden aber doch ganz schön betrunken. Es waren eindeutig mehr als die zwei Drinks, die Jojo geplant hatte.

„Gib mir mal so eine Kette, die du dem Mädchen geschenkt hattest.“

Caesar kramte in seiner Hosentasche herum und legte sie auf den Tisch. Jojo fing an zu lachen.

„Du hast ja wirklich immer eine dabei.“

Er hob sie auf und hielt sie nur mit zwei Fingern in der Hand.

„Sieh dir den Stein genau an. Ich werde ihn jetzt nur mit meiner Gedankenkraft von links nach rechts pendeln lassen.“

Caesar näherte sich der Kette und sah dabei zu, wie die Kette langsam nach links und rechts pendelte. Dann blickte er auf seine Hand.

„Ich bin ein wahrer Magier!“, sagte Jojo stolz.

„Das ist doch Kinderkram. Du lässt sie einfach hin und her schwingen.“

„Dann sieh dir meine Hand doch genauer an. Siehst du? Die ist ganz still.“

Der Blonde näherte sich seiner Hand noch mehr. Jojo nutzte den Moment und zwickte leicht in seine Nase.

„Äätsch.“, machte er und fing bei dem verdutzten Gesicht an zu lachen.

Er rieb sich die Nase und sah mit großen Augen zu Jojo auf. Seine Wangen waren ganz rosa von dem Alkohol. Es war schon ein wenig süß, wie betrunken er war.

„Deine Hand war aber wirklich ganz ruhig. Mach es noch einmal.“

Er ließ die Kette in seiner Hand pendeln und sah Caesar dabei zu, wie er sich seine Hand wieder genau ansah. Plötzlich zog etwas an seinem Ohr und er hörte Caesar lachen.

„Äätsch.“, imitierte er Jojo.

Jojo fing an zu lachen, als er bemerkte, dass er ihn auch reingelegt hatte. Er löste die Hand von seinem Ohr und nahm wieder einen Schluck von seinem Drink.

„Du kannst ja doch ganz witzig sein, Jojo.“

Er grinste ihn betrunken an und Jojo lehnte sich wieder an den Tresen. Er stützte seinen Kopf auf seine Hände und zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß. Du nimmst alles einfach viel zu ernst.“

„Wieso? Nur weil ich sehe, dass ich besser bin als du?“

„Nein, weil du immer mit deinem italienischen Familienstolz kommst.“

Caesars Augen verengten sich. Dann fingen sie beide an zu lachen.

„Italienischer Familienstolz? Habt ihr so etwas nicht in England?“

„Mich interessiert es doch nicht, was mit meinem toten Opa ist, den ich nie kennen gelernt habe.“

„Aber er war ein guter Freund von Speedwagon!“

„Das ist schon fünfzig Jahre her.“

Caesar sah nachdenklich in sein Glas.

„Selbst wenn. Es gibt genügend Gründe es ihnen heim zu zahlen.“

„Werd' nicht wieder so. Ich will heute nicht mehr darüber nachdenken.“

Der junge Mann lehnte sich auf seine Hand und lächelte leicht. Seine Augen sahen ihn tief an. Jojo spürte wieder eine Gänsehaut.

„Erzähl mir von dir. Wie war deine Kindheit?“

Eine wirklich persönliche Frage. Caesar schien sich wirklich dafür zu interessieren. Jojo blickte nachdenklich zur Seite.

„Na ja, sie war schön. Meine Eltern sind zwar früh gestorben, aber meine Großmutter hat sich fürsorglich um mich gekümmert. Speedwagon war auch oft für mich da. Ich denke nur, ich selbst war nicht besonders einfach. Mit den ganzen Schlägereien und den Waffen.“

„Schlägereien! Hast du einen Ruf in deiner Stadt?“

Jojo grinste.

„Klar, die haben ganz schön schiss vor mir. Und bei dir?“

Caesar ignorierte die Frage und stellte eine neue.

„Und eine Freundin? Hast du eine, die auf dich wartet?“

Jojo schüttelte mit dem Kopf.

„Nö. Das ist mir zu viel Stress.“

Caesar wirkte nicht verwundert. Doch er schien ja ganz ähnlich zu sein. Nur das Jojo immer ehrlich war.

„Und du? Wie viele hast du?“

Sein Lächeln wurde nur größer.

„Das wüsstest du gerne.“

„Wie hoch ist deine Erfolgsrate?“

„Bei Frauen? Hoch. Sie mögen meine Augen, sagen sie mir immer.“

Jojo blinzelte und blickte Caesar verliebt an.

„Oh Caesar, deine grünen Augen glänzen wie Smaragde im Mondschein.“

Der Blonde fing an zu lachen.

„Ja, genauso. Und dann küssen sie mich.“

Jojo beugte sich vor und machte einen Knutschmund. Caesar kicherte leise.

„Küss mich Caesar. Halte mich in deinen starken Armen, bevor du gehen musst.“

Caesar drückte ihn kichernd von sich.

„Stupido.“

Jojo hielt seine Hand an seine Stirn und seufzte theatralisch.

„Der Kavalier Caesar will mich nicht küssen. Was muss denn an mir falsch sein? Sind es meine dicken Beine? Mein glanzloses Haar? Das Kinn, das ich von meinem Vater geerbt habe?“

Jojo legte eine Hand in die Hüfte und sah Caesar gespielt vorwurfsvoll an. Der Blick des anderen änderte sich. Seine Lippen verwandelten sich zu einem lässigen Lächeln und plötzlich hatte er wieder diesen Schlafzimmerblick drauf. Es war genau der Blick, dem er ihm im Restaurant zugeworfen hatte. Es ließ ihn ein wenig weich in der Birne werden.

„Signorina, deine Beine sind so lang, wie ein romantischer Spaziergang am Strand. Dein Haar glänzt wie das Licht der untergehenden Sonne auf dem Meer und dein Kinn ist so weich und zart wie Federn eines Möwen-Küken.“

Laut fing Jojo an zu lachen.

„Möwen-Küken? Oh my god, du bist so kitschig.“

Der Blonde lächelte selbstgefällig.

„Aber es funktioniert.“

„Nie im Leben.“, prustete er hervor.

Er hielt sich den Bauch vor Lachen. Caesar ließ ihm so lange Zeit, bis er sich wieder ein gekriegt hatte, bis er sprach.

„Und du? Was machst du?“

„Also viel reden tue ich nicht.“

Er sah ihn mit gespannten Augen an.

„Und was tust du dann?“

„Meistens reicht es schon, wenn ich ihnen meine Muskeln zeige.“

Jojo ließ protzig seinen Bizeps spielen und Caesar hielt sich eine Hand vor den Mund, während er lachte.

„Du Proll, so etwas Barbarisches kommt bei Frauen doch niemals gut an.“

„Ich möchte ja auch keine Prinzessin wie dich haben, sondern eine echte Frau.“

„Eine echte Frau hat Stil. Und eine Frau mit Stil wirft sich keinem heran gelaufenen Proll an den Hals.“

Jojo ging um die Theke herum und setzte sich neben den Mann.

„Und eine Frau mit Stil lässt sich auch nicht von einem Womanizer einlullen.“

Jojo holte seine Zigaretten hervor und gab Caesar eine. Er zündete sie ihm an und daraufhin seine eigene.

„Morgen werde ich dir ein wenig über Hamon zeigen. Ich denke, das bin ich dir schuldig.“

„Wieso denn?“

Jojo wollte gar nicht daran denken zu trainieren. Ihm wurde bei dem Gedanken unwohl seinen Grips anstrengen zu müssen.

„Weil du uns gerettet hast. Außerdem solltest du nicht ganz unwissend unserem Coach gegenüber stehen.“

Sie rauchten ihre Zigarette und gingen dann herüber zur Couch. Caesar lehnte sich seufzend nach hinten und schloss die Augen. Jojo starrte wieder auf seine Nase, die an der Spitze ein wenig glänzte. Er hatte das Verlangen sie an zu stupsen. Und ehe er sich versah, lag sein Finger schon darauf und er machte „Tuuut“.

Caesar sah ihn mit einem entgeisterten Blick an. Die verschränkten Arme lösten sich und er griff nach Jojos Unterarmen. Mit einer Bewegung nagelte der Junge ihn auf die Lehne. Jojo funkelte die grün leuchtenden Augen an.

„Was soll das, du Landei?!“

Jojo entkam seinem Griff und trat seine Beine weg. Er sah, wie der Blonde zusammen zuckte, aber sich den Schmerz nicht ansehen ließ. Diesmal war Jojo damit an der Reihe ihn an den muskulösen Armen zu packen und er presste ihn mit all seiner Kraft auf die Couch. Er lag plötzlich ganz ruhig unter ihm.

„Hast also doch nachgegeben? Klingt gar nicht nach dir.“

Jojo sah mit flammenden Augen auf den Mann herunter, der ganz ruhig da lag. Heckte er etwa etwas aus? Jojo taumelte ein wenig, der Alkohol machte ihn ein wenig schusselig. Doch Caesar würde er mit all seiner Kraft zurückhalten. Dieser Typ verstand ja immer noch keinen Spaß. Der Blonde kämpfte ein wenig gegen ihn an, bis Jojo seine starken Arme wieder auf die Couch beförderte. Warum wehrte er sich nicht? Jojo wusste genau, er hatte viel mehr Kraft.

Als er zu ihm hinab sah, bemerkte er etwas. Und das Blut schoss wieder in seine Wangen. Caesar lag ganz entspannt da. Mit seinen Lippen leicht geöffnet. Sie glänzten verheißungsvoll und Jojo konnte seinen sanften Atem hören. Denn ansonsten war es plötzlich vollkommen still.
Die grünen Augen fingen ihn in seinen Bann. Die Lider waren nur leicht geöffnet. Es war der Blick im Restaurant und dann an der Bar. Jojo merkte immer mehr Hitze weiter südlich seines Körpers. Er fing an ein wenig nervös nach Luft zu schnappen.

Caesar neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite, sodass sein Hals entblößt wurde. Die Augen verließen ihn nicht, schienen darum zu bitten ihn zu berühren. Jojo hielt die Luft an. War das ein Trick? Wollte er ihn verwirren und dann um nieten?

Doch Caesars Körper war ganz gewaltlos. Sein Körper lag völlig entspannt da. Und seine Augen sahen ihn ganz hitzig an. Jojo beugte sich ein wenig nach unten, wollte mehr von seiner Wärme spüren. Sein Griff lockerte sich nicht, das Vertrauen gab er ihm nicht. Aber er konnte nicht anders als sich zu den Lippen hinunterzubeugen.

„Jojo. Was machst du da?“, flüsterte Caesar ganz warm.

Der braunhaarige stoppte. Ja, was machte er denn da? Alles in seinem Kopf schrie danach ihm immer näher zu kommen. Der Geruch des jungen Mannes nebelte seine Gedanken ein. Aber er wollte doch nicht diesem arroganten Caesar noch näher kommen, als es sein musste? War er schon so betrunken, dass er auf so eine alberne Masche von dem Blonden rein fiel? Mit all seiner Kraft riss er sich von Caesar. Seine Hände hielten ihn noch fest, aber so bekam er wenigstens ein wenig Luft. Langsam atmete er aus. Seine Augen hingen immer noch gefesselt an den Grünen, die jetzt ein wenig verwirrt zu ihm hinauf blickten.

„Jojo?“, fragte er.

Seine Stimme war ganz rau, doch Jojo hörte den verwunderten Unterton. Was sollte das? Wollte er ihn verarschen?

„Arroganter Mistkerl.“, hauchte Jojo.

Seine Hände drückten den Mann noch ein letztes Mal fest in die Couch, dann ließ er ihn los. Ohne einen weiteren Blick lief er zur Treppe. Sollte der Typ ihm gestohlen bleiben.

Er verbrachte die Nacht mit einem merkwürdigen Gefühl im Bauch. Wenn er dann wieder an die Situation, zwischen den beiden dachte, wurde ihm ganz heiß. Es war verwirrend, denn wütend und erregt war er noch nie zugleich gewesen. Doch es kochte in ihm, wenn er an Caesar dachte. Und es ließ ihn auch ganz weich in der Birne werden, wenn er an dessen Lippen dachte.

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Hey :) Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Ich habe bewusst Kleinigkeiten an der originalen Geschichte geändert. Außerdem ist Speedwagon in meiner Fanfiktion noch in Venedig. Finde die Dynamik zwischen Joseph und Speedwagon einfach sehr schön und wollte diese "Vater-Sohn"-Beziehung zwischen den beiden zeigen. Falls es euch aufgefallen ist, habe ich originale Szenen aus dem Anime übernommen. Ich wollte es mehr aus Josephs Seite beleuchten können. Im nächsten Kapitel kommt noch so eine kleine Szene, danach aber nicht mehr. Das nächste Kapitel sollte bald kommen, also seid gespannt :)
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