Frostgram hungert
von Ezania
Kurzbeschreibung
Nordend. Eisige Weiten und nichts als Schnee. Und mitten im Herz dieses Kontinents... Eiskrone. Die Zitadelle des Lichkönigs. Arthas führt Krieg gegen Azeroth mit der mächtigen Runenklinge Frostgram an seiner Seite. Was passiert wenn man sich dem Lichkönig in den Weg stellt und Bekannschaft mit dieser verfluchten Waffe macht? (OC, Rechte liegen bei Blizzard und wegen Namensnennung bei Tolkien)
GeschichteAbenteuer, Drama / P16 / Gen
26.08.2019
16.01.2023
16
33.451
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22.02.2020
1.659
Kapitel 9
Bald war die schwarze Festung in Sicht. Endlich war die Reise beendet und die Ausbildung würde weiter gehen. Diese Gedanken teilten die vier und sie waren froh endlich ihr Ziel erreicht zu haben. Die Pestländer waren unter der Kontrolle der Geißel und das hieß für sie, sichere Wege. Kein andauerndes Umschauen nach möglichen Feinden oder Angreifern. Erleichterung überkam ihre Gemüter und die Anspannung fiel von ihnen ab, vorerst. Bei der Festung angekommen, landeten sie auf einer großen Fläche, wo sie ein grimmig dreinblickender Blutelf bereits erwartete. „Wurde ja auch mal Zeit. Ich dachte schon ihr wärt der Horde zum Opfer gefallen, oder schlimmer noch der Allianz.“
Die vier sahen sich verwirrt an. Hatten sie einen Zeitplan, von dem sie nichts wussten? „Jetzt schlagt da keine Wurzeln. Absteigen und mitkommen.“ Befahl der äußerst gut gelaunte Todesritter und ging ins Innere der mächtigen Festung.
Die Atmosphäre glich der in Eiskrone. Alles war mit Symbolen des Todes verziert und eine eisige Stimmung durchströmte sowohl die Gemäuer als auch die Bewohner. Wenn die Todesritter in Eiskrone schon verschwiegen und mürrisch waren, war es hier noch schlimmer.
Der Trupp hatte sich in Bewegung gesetzt und war nun in einer großen Halle angekommen. Neugierig wanderten die Blicke über die Umgebung. Es sah aus wie eine Waffenkammer aber auch wie eine Werkstatt, überall Ambosse und blaues Feuer loderte in einer Höhle, die in die Wand eingearbeitet war. Ein riesiger aus hellem Stein gefertigter Totenschädel umgab das Feuer im inneren und lies es so aussehen als würde es im Rachen des weit geöffneten Schädels brennen. An den Wänden standen Waffenständer, die verschiedenen Schwertern, Äxten und Lanzen Halt boten.In der Mitte der Halle war eine große Vertiefung eingelassen in der an Holzpuppen aber auch untereinander geübt wurde. Diese Szenerie erinnerte an den Grubenkampf in Eiskrone, „So, hier werdet ihr die meiste Zeit verbringen. Ihr werdet eure Runenwaffe schmieden und sie mit für euch passenden Runen prägen und dann auch im Kampf einsetzten, sobald ihr euch damit vertraut gemacht habt.“ Er ging durch die Halle und blieb dann bei dem blauen Feuer stehen. „Ihr habt bereits eine solche Waffen, jedoch werdet ihr eine neue schmieden, ihr allein. Es wird eine Waffe sein, die ihres gleichen sucht und euch besser als alles was ihr bisher kanntet, unterstützt. Sie wird auf eure speziellen Fähigkeiten abgestimmt sein und nur in eurer Hand ein perfektes Ergebnis erzielen.“
Beeindruckt gingen die Neuankömmlinge wieder aus der Halle raus und wechselten die Etage. Unten angekommen öffnete sich ein Langer Gang mit vielen gleich aussehenden Türen. Ganz genau wie in Festung des Lichkönigs, nur etwas kleiner. Der Flur war gebogen und damit ergab sich eine Rundung, in dessen Zentrum ein großer Raum war, der den Rittern als Gemeinschaftsraum diente. Viel Zeit zum Umschauen wurde ihnen nicht gewährt. Denn schon ging ihr Führer weiter und zeigte auf zwei Türen. „Das Zimmer ist für euch Jungs, es sind immer vier zusammen.“ Er wand sich zu Enola „Du schläfst dort, deine Zimmergenossinnen sind noch nicht komplett eingetroffen.“
Ein schweigendes Nicken machte die Runde. „Morgen bei Sonnenaufgang in der Ebene wo ihr angekommen seid.“ Waren die letzten Worte des Blufelfen und damit überließ er sie ihrem Schicksal.
Die Jungs tauschten einen Blick aus und betraten das Zimmer. Es war schlicht eingerichtet mit vier einfach Betten, zwei Holztruhen und einem schmalen Tisch mit zwei Stühlen an der Wand. Auf einem der Betten lag ein Buch, somit schien das dem vierten Bewohner zu gehören. Nach einer stillen Absprache hatte jeder eine der Pritschen in beschlag genommen und sein Gepäck daraufgelegt. Das bisschen was man Gepäck nennen konnte.
Cain streckte seine Glieder und lies sich auf einen der Stühle sinken„Das war ja eine Reise…endlich wieder festen Boden unter den Füßen.“Leoric konnte sich ein trockenes Lachen nicht verkneifen, er erinnerte sich daran wie der Mensch während des Fluges immer wieder geflucht hat wie sehr es doch hasst zu fliegen„Dir ist aber schon klar, dass wir uns auf einer schwebenden Festung befinden?“ fragte der Draenei grinsend.
Cain verdrehte nur die Augen und murmelte etwas unverständliches. Melkor konnte über die Konversation nur den Kopf schütteln. Während die Männer in ihrem Zimmer verschwanden, hatte Enola ihres betreten und machte direkt die Bekanntschaft mit einer Untoten. „Ah du bist also der Neuzuwachs. Mein Name ist Brinja. Freut mich“. Sie reichte ihr die Hand und die Elfe stellte sich ebenfalls vor. „Wie lange bist du schon hier?“ „Etwas über ein halbes Jahr.“Enola nickte. Sie war neugierig und wollte wissen was auf sie zukam, aber gleichzeitig hatte sie nicht vor aufdringlich zu wirken oder die Frau zu löchern. Während sie so durch den Raum schaute, musterte Brinja sie genau und musste leicht grinsen. „Weißt du eigentlich das man es dir ansieht, wenn du was sagen willst?“, kam es plötzlich von der lebenden Leiche. (Moment, was?)„Hm? Ach so, ja eh, also ich will nicht direkt übermütig oder so wirken-…“„Schon gut, frag ruhig. Ich werde dir so gut es geht alles beantworten.“ Ein Lächeln huschte über die trockene Haut. „Ja hm. Also was kommt auf uns demnächst zu? Wir haben Eiskrone ja erst verlassen und wurden direkt hier hingeschickt.“
Die Untote bat ihr einen Stuhl an und sie setzten sich. „Nun ja. Zunächst werdet ihr eure Waffen schmieden, das hat euch sicherlich schon der freundliche Empfang namens Thalanor erzählt.“ Sie verdrehte die Augen bei der Erwähnung des Blutelfen. Enola erinnerte sich und nickte zustimmend. „…Hm ja und sobald dies geschehen ist und ihr mit der Klinge umgehen könnt, geht’s an die Front. Die Befehlshaber sind da sehr schonungslos und schicken euch sofort in den Kampf gegen den scharlachroten Kreuzzug. Das soll das beste Training sein, sagen sie immer. Absoluter Unsinn, wenn du mich fragst“, sie machte eine wegwerfende Bewegung und fuhr fort,“ Aber macht euch keine Sorgen, das wird schon. Hier kommt keiner hin der komplett unfähig ist oder den ersten Feindkontakt nicht überleben würde.“ „Das würde mich auch stark wundern, nach den ganzen Tests…“ murmelte Enola.„Genau das ist Sinn und Zweck, dieser Tests. Und das hier ist nichts anderes. Ihr müsst einfach nur die ersten paar Wochen hier überleben und euch geschickt anstellen und es ist als wärt ihr schon immer hier gewesen. Glaub mir.“
Das Gespräch machte der Nachtelfe Hoffnung und stimmte sie zuversichtlich. Es motivierte sie richtig und sie bekam den Drang sich zu beweisen.
Den Abend verbrachten die beiden Frauen noch mit langen Gesprächen. Enola beschlich das Gefühl, das sich dort eine gute Freundschaft aufbauen könnte. Bei den Männern ging es nicht so rege zu. Sie saßen gelangweilt rum und mutmaßten willkürlich über die Zukunft. Besonders Cain sah alles sehr pessimistisch und wäre am liebsten gleich wieder nach Hau-, nach Eiskrone geflogen. „In Eiskrone musste ich wenigstens keine Menschen umbringen…“ grummelte er. „Musst du doch auch noch nicht. Erst die Runenwaffe, schon vergessen?“ versuchte Leoric ihn zu beruhigen. Doch er warf nur hysterisch die Arme in die Luft, stand auf und lief im Zimmer auf und ab. „Du hast leicht reden, dir steht auch kein Kampf gegen dein Volk bevor. Ob heute oder in Wochen macht doch keinen Unterschied!“ Leoric verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust während er sich zurücklehnte. „Das stimmt wohl, aber mir wird das früher oder später auch bevorstehen. Uns allen. Stell dich nicht so an, Melkor hats ja auch schon hinter sich gebracht, zumindest so halb…“ sein Blick glitt zu dem Elf, der erstaunlich schweigsam an der Wand lehnte und sich bisher nicht ins Gespräch eingemischt hatte. „Ja und wenn schon. Muss doch nicht sein.“ Schnaubte der Mann weiter und gestikulierte wild in der Luft herum. „Leoric hat aber recht. Früher oder später wird’s dazu kommen, also find dich damit ab.“ Kam es dann plötzlich aus Melkors Richtung. Der Draenei nickte bestätigend:“ Sag ich doch.“
Gerade als der Mensch weiter seinem Ärger Luft machen wollte, öffnete sich die Tür.Ein Blutelf kam herein und stoppte sogleich als er die drei erblickte.„Huch.“ Er wich unwillkürlich zurück. „Ihr seid also die Neuen…“ „Ah der Vierte im Bunde!“ Leoric trat schneller als jemand es von ihm erwartet hätte auf den Ankömmling zu und reichte ihm die Hand.Der Draenei verschwendete keinen Augenblick und hatte sich selbst und seine Begleiter vorgestellt. „Freut mich, ich bin Koltira.“
Nun war die Runde vollständig. Als Koltira Rüstung und Waffe abgelegt hatte, setzte er sich auf sein Bett und forderte ein paar Informationen ein.
Sie redeten noch bis spät in die Nacht und tauschten Erfahrungen und Geschichten aus ihrem Leben aus. Als die ersten Sonnenstrahlen durch die kleinen Fenster den Raum in sanftes Licht tauchten, erwachten die Männer aus einem viel zu kurzem Schlaf.
Nebenan im Zimmer der Frauen sah es nicht anders aus. Müde streckte sich Enola und wünschte sich ein paar Stunden mehr Schlaf. Doch ihre Zimmergenossin war schon auf den Beinen. Erstaunlich munter für eine Untote, dachte Enola.
„Los doch, du musst aufstehen. Glaub mir du willst nicht zu spät kommen.“ Piekste sie Brinja plötzlich und sie zuckte zusammen. „Ja schon gut, bin ja wach.“ Gähnte sie müde. Plötzlich bekam sie etwas ins Gesicht geworfen und nach kurzer Verwirrtheit, stellte sich der Gegenstand als Bluse heraus. „Komm schon, zieh dich an!“ triezte die Untote weiter und Enola begann sich zu beeilen. Ob die Jungs schon fertig sind? Man wäre das peinlich, wenn ich zu spät kommen würde, schoss es ihr durch den Kopf und brachte sie dazu, sich in Rekordzeit anzuziehen.
Von wegen schon fertig. Bei den Jungs sah es nicht anders aus. Besonders Cain tat sich schwer.Aber auch sie hatten es nach einiger Zeit geschafft fertig vor der Tür zu stehen.
Ein kurzes Nicken und Bekanntmachen mit den anderen und es ging gemeinsam zur Halle vom Vortag. Dort trennten sich ihre Wege. Nach kurzem warten kam ihr Empfang von gestern herein marschiert. Wenn es möglich wäre, dann sähe er noch grimmiger aus. Cain und Enola tuschelten kurz darüber. „Gut ihr seid hier. Also lasst uns anfangen.“