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Frostgram hungert

von Ezania
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Drama / P16 / Gen
26.08.2019
16.01.2023
16
33.451
5
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
1 Review
 
08.01.2021 2.755
 
Kapitel 15


In den dunklen Schatten der hohen Bäume schlichen die beiden Todesritter auf das Lager der Feinde zu. Die Häuser waren nur noch wenige Meter entfernt, ebenso die ersten Wachposten.

Geduckt und darauf achtend auf keinen Zweig zutreten, kamen Melkor und Cain ihrem Ziel immer näher.

Bei Nacht waren die Wachen aufmerksamer und gingen häufiger um das Lager herum, und genau einen solchen Kontrollgang nutzen sie aus, um sich an ihnen vorbei zu stehlen. Cain ging ein paar Schritte vor, ehe sie sich hinter einem Karren mit Munition und Vorräten versteckt hielten.

„Warte.“, Hauchte der Mensch und hob die Hand. Langsam schritt er weiter und spähte um die Ecke des Holzgefährts. Dann wank er Melkor zu sich, der zügig zu ihm aufschloss.

„Siehst du die Festung da? Normalerweise werden dort Gefangene hingebracht, zumindest haben wir das damals so gemacht.“, flüsterte Cain und deutete auf das große Gebäude am Rande des Bergkamms, es war vor den dunklen Schatten nur schemenhaft zuerkennen.

„Und wenn sie es heutzutage anders machen?“, hakte der Blutelf nach und schien sich nicht so sicher zu sein. Beide sahen einander unschlüssig an.

„Tja wir wissen es erst, wenn wir es ausprobieren. Sehr viel Zeit zum Überlegen haben wir nicht, oder hast du eine bessere Idee?“, argumentierte er weiter. Sein Gegenüber zuckte mit den Schultern.

„Na gut, dann probieren wir es. Schnell rein und raus, wir wollen nicht den gesamten Kreuzzug auf uns aufmerksam machen…“, antwortete Melkor.

„Richtig. Wir schleichen weiter bis zu dem Obstgarten dort drüben. Dann müssen wir kurz das Risiko eingehen und über das Stück Wiese laufen, dann rein und ab in den Keller.“

Melkors Blick folgte der Beschreibung, dann sah er Cain ernst an.
„Und wie fliehen wir? Wie sollen wir, mit den beiden im Schlepptau, hier wieder heil rauskommen?“

Der Mensch blieb stumm, darauf hatte er jetzt auch keine Antwort. Leise ließ er sich auf seine Knie sinken und überlegte. Ihr Versteck war erstmal sicher und so konnten sie noch einen Augenblick überlegen. Plötzliche lachte er leise und lehnte den Kopf an den Karren.
„Das hätten wir uns besser vorher überlegen sollen. Enola und Leoric werden uns dafür steinigen.“

Der Mensch musste an sich halten, nicht laut loszuprusten.Melkor konnte sich ein Grinsen auch nicht verkneifen und nickte zustimmend.

„Ich hab‘s!“, wisperte Cain, „es ist nicht einfach und unsere Chancen stehen nicht optimal, aber wir werden uns einfach die zwei Greifen dort nehmen und auf ihnen fliehen.“
„Bist du dir sicher, dass diese Greifen zulassen, dass wir auf ihnen fliegen?“, fragte Melkor skeptisch, dem das alles andere als plausibel vorkam.

„Ach hör auf das so zu zerdenken. Das wird schon. Also wollen wir los oder nicht?“, Cain grinste ihn provokant an.

„Wann immer du bereit bist.“ Der Blutelf erwiderte seinen siegessicheren Blick.

Auf ein Zeichen hin rannten sie weiter zum nächsten Schatten. Hielten kurz inne und weiter zu den Obstbäumen. In dieser Nacht war Neumond, also die dunkelste Nacht im Monat, es schien der perfekte Zeitpunkt für eine Befreiungsaktion zu sein.

Die zwei Todesritter atmeten nochmal tief durch und fokussierten sich auf ihr Ziel. Der Eingang der Festung war nur von zwei Männern bewacht, die Straße war frei und auch der Weg über das kurze Stück Wiese wurde von keiner Menschenseele beobachtet.

„Jetzt oder nie“, hauchte Melkor und rannte sogleich los, der Mensch direkt hinter ihm.  

____________________________________

Derweil waren Leoric und Enola auch auf dem Weg. „Ich kanns immer noch nicht fassen das wir das wirklich tun.“, murrte die Nachtelfe und stapfte wütend neben dem Draenei durchs Unterholz.

„Ich hoffe wir kommen noch rechtzeitig…“, dachte Leoric laut.

„Wie kann man nur so dämlich sein? Sich zu zweit einfach in Feindesgebiet begeben… und das bei einem drohenden Kampf!“, sie machte weiterhin ihrem Ärger Luft, der jedoch hauptsächlich auf Sorgen beruhte.

„Wenn die zwei es wären, die gefangen genommen worden wären, würden wir wahrscheinlich das Gleiche tun, oder?“, Leoric sah, wie ihre Gesichtszüge etwas sanfter wurden.

„Womöglich hast du Recht, aber trotzdem… wieso haben sie denn nicht mal auf uns gewartet…“

Der Draenei blieb stumm und so liefen sie weiter, bis sie auch allmählich in Reichweite der feindlichen Wachen befanden.

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Cain und Melkor waren so rasch aus dem Schatten aufgetaucht, dass die beiden Wachen nicht wussten wie ihnen geschah.

So schnell es ging griffen sie sich die Männer und zogen sie im Unterarmwürgegriff, ins Innere des Gebäudes. Die Wachen wehrten sich nach Leibeskräften, aber die Überraschung und die Kraft der beiden Männer ließ sie schließlich bewusstlos zusammensacken. Mit einem kräftigen Ruck und einem darauffolgenden Knacken, gaben sie ihnen den Rest.

Geräuschlos legten sie die leblosen Körper ab und schlichen weiter. Plötzlich hörten sie Schritte und sahen den Schein einer Fackel näherkommen.

Reflexartig drückten sie sich in dunkle Nischen des alten Gemäuers, erst als der Paladin die Ecke herumkam und kurz davor war sie zu entdecken, stürmte Cain aus seinem Versteck und riss ihn zu Boden. Mit seinem ganzen Gewicht drückte er den Mann nach unten und schloss seine Hände um dessen Hals. Der Todeskampf war kurz, doch schnell erstarb der Widerstand.

„Wir müssen schnell weiter, es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir entdeckt werden.“, flüsterte Melkor.

Cain stand auf und nickte hastig. „Hier entlang.“ Zu ihrem Glück waren die nächsten Gänge leer und schwach von vereinzelten Fackeln erleuchtet.

Abrupt blieb der Mensch stehen und zeigte auf eine schwere Holztür zu ihrer Linken.
„Hier ist es.“

Beide sahen sich nochmal an und Cain drückte die Klinke, die Tür gab leicht quietschend den Weg in den dunklen Keller frei.

Bevor sie die Katakomben betraten, schnappte sich der Mensch noch eine Fackel von der Wand.Es war dunkel und kalt, die Decken niedrig und die Wände feucht. Es roch nach Moos und Schmutz. Am Fuße der Treppe fanden sie nur einen kleinen Vorraum, von ihm führte eine Holztür in die nächsten Kellerräume.
Melkor zog sein Schwert und horchte an der Tür.

Nichts, absolute Stille.

Er nickte und öffnete so leise es möglich war, den morschen Zugang.Der Flur, der sich dahinter erstreckte war, ebenfalls wie im Erdgeschoss schon, von Fackeln beleuchtet.

Durch den schwachen Schein des Feuers konnten Melkor und Cain vier Zellen ausmachen, die in den Stein eingearbeitet waren. Schwere Stahlgitter boten den Insassen ein ausbruchsicheres Gefängnis von wenigen Quadratmetern Größe.

Entschlossen schlichen sie weiter vorwärts und der Mensch hielt seine Fackel an das Gitter der ersten Nische. Nur schwer erkannten sie einen Zwerg, der reglos am Boden lag. Kurz sah Melkor zu Cain rüber, der mit den Schultern zuckte und dann zur nächsten Zelle weiter ging. Diese war leer. Es ging weiter zur vorletzten in der Reihe.

Cain trat näher und leuchtete. Angestrengt versuchte er im Dunklen etwas auszumachen, dass den beiden Vermissten auch nur annähernd ähnlichsah. „Ist das…Thassarian?“, hauchte der Mensch mit leicht zittriger Stimme.

Melkor kniff die Augen zusammen und tatsächlich, er erkannte den Todesritter.

In schwere Ketten gelegt und von Wunden übersäht, hing er an der Wand. Die Hände waren über seinem Kopf an der Mauer befestigt. Reglos hing sein Kopf nach unten, was die Identifikation schwer machte, aber nicht unmöglich. „Wie bekommen wir ihn daraus?“, fragte Melkor mit der Waffe im Anschlag.

„Warte, ich habe eine Idee…hier halt mal.“, Cain gab die Fackel an seinen Kameraden weiter und legte beide Hände an das Schloss der Stahltür.

„Was machst du da?

„Warts ab. Ich hoffe das funktioniert…“. Auf einmal wurde es frostig kalt, der Boden gefror unter ihren Füßen und an den feuchten Wänden bildeten sich Eiskristalle. Der Stahl fror zu und von Cains Händen stieg eisiger Nebel auf.

Als er seine Hände wegnahm, war das ganze Schloss tiefgefroren.

Cain zog sein Schwert und ging etwas zurück.
„Vorsicht!“, und damit hieb er gewaltsam auf die Tür ein. Ein lautes Knacken und das Schloss zerbrach. Klirrend fiel es auf den kalten Boden und zersprang erneut.
„Nicht schlecht.“, staunte Melkor.

Eilig stießen sie die Tür auf und traten zu ihrem Freund. Während Cain begann die gleiche Technik auch an den Fesseln anzuwenden, legte Melkor die Fackel ab und steckte sein Schwert zurück.

Behutsam fühlte er am Hals des Mannes nach dem Puls. Erleichtert atmete er aus.
„Er lebt.“
„Gut, halt ihn fest, ich bin gleich soweit.“

Melkor hielt den verwundeten Körper gut fest und Cain schlug auf die Ketten ein. Auch sie hatten keine Chance und zersprangen in tausend Einzelteile. Sanft legten sie Thassarian ab und machten sich ein Bild vom angerichteten Schaden.
„Diese Schweine…“, fluchte Cain und befreite auch die Füße.

„Vielleicht haben wir Glück und er wacht auf…“, murmelte Melkor und versuchte den Menschen wachzurütteln.

Erst bekamen sie keine Reaktion, doch dann öffneten sich langsam die Augenlider des Todesritters. „Er ist wach!“, jubelte Cain.

„Ja…das ist er wohl…“, keuchte Thassarian und blinzelte noch ein paarmal, ehe sich seine Sicht klärte.

„Was… was macht ihr denn hier?“, brachte er unter vereinzelten Hustern heraus.

„Wir sind hier, um dich zu retten. Dich und Koltira.“, antwortete Melkor und half seinem Freund sich aufzusetzen.
„Seid ihr völlig wahnsinnig geworden?“, grummelte Thassarian schwach aber wieder völlig bei Bewusstsein. Die Retter verdrehten die Augen und ignorierten die Frage.
„Kannst du aufstehen?“, fragte Cain. Der Mann hustete erneut, das Atmen fiel ihm schwer, doch er nickte.

Vorsichtig packten sie ihn und halfen ihm auf die Beine. Wackelig und noch etwas unsicher stand Thassarian. Skeptisch sahen ihn seine Befreier an, doch er räusperte sich nur.

„Was schaut ihr denn jetzt so wehleidig? Ich schaffe das schon.“, wieder hustete er und ein Rücken krümmte sich verkrampft, doch er hielt sich auf den Beinen und sah Melkor und Cain abwechselnd an. „Habt ihr Koltira schon gefunden?“

„Noch nicht. Aber wenn du stehen kannst, würden wir weiter zur letzten Zelle und schauen, ob er dort ist.“, antwortete Cain.

Thassarian nickte und stütze sich an der Wand ab, während er zusah wie die zwei sein Gefängnis verließen.

„Gleiches Spiel nochmal.“, kommentierte Cain seine Ausbruchtechnik (Patent beantragt).
Sie hatten die Fackel liegen lassen, so konnten sie nicht erst in die Zelle hineinleuchten, daher waren sich nicht mal sicher, wen sie da gerade retteten.

Als die zweite Stahltür unter lautem Protest den Weg frei machte, nahm sich Melkor eine Fackel aus der Wandhalterung und hielt sie vorsichtig in den Raum.

Ihnen bot sich das gleiche Bild wie bei Thassrian, nur dass, der Körper um einiges drahtiger war als der des Menschen.
„Koltira…“, Melkor ließ die Fackel fallen und eilte zu seinem Freund. Kommentarlos begann Cain wieder damit die Eisenketten zu sprengen. Einige Augenblicke später legten sie ihn ab und überprüften wie zuvor, die wichtigsten Vitalzeichen.
Von nebenan ertönte eine Stimme:“ Und? Lebt er noch?“
„Ja.“, antwortete Melkor knapp und sah Cain besorgt an.
Nach ihrer kurzen Aufnahme waren sie sich nicht sicher, ob er, wenn er wach werden würde, laufen konnte. Genauso vorsichtig wie bei dem Menschen vorher, bemühten sich die beiden ihren Freund wach zubekommen.

Leise Schritte kamen vom Flur. Alarmiert zückte Cain seine Waffe und sprang auf. Als er jedoch sah, dass nur Thassarian reingeschlurft kam, senkte er das Schwert und kniete wieder neben Koltira.

Eine beklemmende Stille breitete sich in dem unangenehmen Keller aus. Gerade als Cain etwas sagen wollte, bemerkte er eine Bewegung im Augenwinkel. Der Blufelf erwachte allmählich aus seiner Bewusstlosigkeit.

Er erkannte die Situation um sich herum und sah zu seinen Rettern.
„Ihr…habt ganz schön… lang gebraucht…“, seine Stimme war rau und klang gebrochen.

Langsam hob und senkte sich seine Brust, die Atmung hörte sich rasselnd und heiser an. Melkor und Cain fiel es schwer ihre Freunde in diesem Zustand zu sehen.

„Wir sollten uns etwas beeilen,“, drängte Thassarian aus dem Hintergrund.

Ein trockenes Lachen unterbrochen von Husten, ertönte und Koltira schaffte es von Melkor gestützt, sich aufzusetzen.
„Was? Dich haben sie leben lassen?!“

Fassungslos über den Humor der beiden sahen sich Cain und Melkor verständnislos an.
„Leider hat er Recht. Wir sollten hier schnellstmöglich raus, für Streit habt ihr später noch genug Zeit“, antwortete Cain.

Zusammen schafften sie es Koltira auf die Beine zu heben, doch wirklich stehen konnte er nicht. Melkor legte einen Arm um ihn und hielt ihn fest. Zwar schien das seinem Freund wehzutun, jedoch hatten sie keine andere Wahl. Zügig traten sie aus dem Verließ raus, auf den Gang.

„Aber ohne meine Runenklingen gehe ich kein Stück!“, grummelte Thassarian der neben Cain wackelig zum Stehen kam.
„Richtig, ohne meine Waffe kannst du mich gleich fallen lassen.“, schloss sich auch Koltira an. Innerlich fluchten Melkor und Cain.
Sie waren so weit gekommen und daran sollte es jetzt nicht scheitern.
„Wo sind die denn? Eure Rüstung wird wahrscheinlich auch dort sein.“, fragte Melkor und drehte sich halb um. Tatsächlich waren die beiden Gefangenen nur mit einer Hose bekleidet.

„Woher soll ich das denn wissen, ich habe die letzten Wochen in diesem Loch verbracht!“, fauchte Thassarian grimmig.

„Gut, bringen wir euch erstmal nach oben, dann sehen wir weiter.“, beschloss Cain und half seinem Volksvertreter durch die Tür und die Treppe rauf. Oben angekommen, lagen immer noch die ausgeschalteten Wachen am Boden. Sie hatten unwahrscheinliches Glück gehabt, dass sie niemand entdeckt hatte.

„Ok, ihr bleibt hier, Cain und ich sehen uns nach euren Waffen um. Vor der Tür sind rechts zwei Greifen. Das ist unser Ticket in die Freiheit. Nutzt sie und fliegt zu unserem Lager, es liegt süd-westlich von hier.“, flüsterte Melkor der Koltira losgelassen und an der Wand gelehnt abgestellt hatte.
„Aber wenn wir auf den Greifen fliehen, wie kommt ihr dann hier raus?“, fragte der Blufelf mit kratziger Stimme.

„Wir überlegen uns schon was.“, antwortete Cain. Er sah Melkor vielsagend an und nickte bestimmt. „Kommt schon, nutzt die Gelegenheit und bringt euch in Sicherheit. Wir holen eure Klingen und kommen nach.“

Die beiden verletzten Todesritter sahen ihre Retter ernst an. „Das gefällt mir nicht. Nachher schafft ihr es nicht raus und die Mistkerle haben zwei neue Insassen.“, kommentiere Thassarian den Plan. Mühsam hielten sie sich auf den Beinen, es war nur eine Frage der Zeit, bis einer der beiden zusammenbrach.
„Das ist kein Vorschlag, Thassarian.“, Melkor sah seinen Freund erst an.  

Kurz herrschte eine bedrohliche Spannung zwischen den beiden, doch sie wurde jäh von Koltira unterbrochen, der sich von der Wand abdrückte und vorsichtig auf Thassarian zuging.

„Er hat recht. Es gefällt mir genauso wenig wie dir, aber wir können eh nichts ausrichten…“ Er klang immer noch kraftlos und schwach. Doch seine Worte drangen zu dem Menschen durch und der schloss seufzend seine Augen.
„Na schön. Aber ihr kommt so schnell ihr könnt nach. Lasst euch nicht in Kämpfe verwickeln, die ihr nicht gewinnen könnt.“
„Ja machen wir. Los geht schon!“, drängte Cain. Langsam näherten sie sich den Greifen. Die mächtigen Geschöpfe hoben ihre Köpfe und sahen die zwei Gestalten interessiert an.

Melkor und Cain halfen ihnen aufzusitzen. Glücklicherweise ließen sie es zu und wehrten sich nicht. Mit einem leisen Krächzen erhoben sich die Flugtiere der Allianz und trugen Thassarian und Koltira hinein in die dunkle Nacht. Bald waren sie nicht mehr zu sehen und die zurückgebliebenen Ritter schickten ein Stoßgebet gen Himmel, dass sie sicher ankämen.

Dann gingen sie wieder rein in die Festung. Mit gezogenen Waffen schlichen sie den Flur entlang und suchten die Runenklingen.



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Derweil waren Enola und Leoric an den Häusern der Feinde angelangt. Sie hatten eine andere Route genommen und beobachteten gerade drei Männer am Lagerfeuer, wie sie über Karten brüteten und den ein oder anderen Krug Bier genossen.
„Wie sollen wir an denen denn vorbeikommen?“, fragte Leoric leise der sich unterbewusst zur Schulter griff.

Enola verfolgte die Geste und runzelte die Stirn. Sie sollten einen Kampf auf jeden Fall vermeiden, die Verletzungen des Draenei waren noch nicht ganz verheilt und die Chance, entdeckt zu werden und alle in Gefahr zu bringen, war zu groß. Angestrengt dachte sie nach.

Plötzlich kam ihr eine Idee.

„Ich weiß was. Ich lenke sie ab und du schleichst hinter dem Haus vorbei und wenn ich dir ein Zeichen gebe, dann schlägst du die zwei dort drüben nieder, ich nehme mir dann den dritten vor. In Ordnung?“

Leoric sah sie perplex an. „Warte, wie willst du sie denn ablenken? Sie greifen dich doch sofort an.“ „Lass mich nur machen. Geh schon mal in Stellung.“

Schulterzuckend schlich er aus ihrem Versteck und postierte sich an der Ecke des Hauses, die von den Männern nicht einsehbar war, er jedoch konnte versteckt zwischen ein paar Kisten das Geschehen vorm Feuer genau beobachten.
Einige Augenblicke vergingen und er fragte sich schon was Enola so lange machte, als er plötzlich Schritte hörte.
Was er dann sah, ließ seine Kinnlade die Etage wechseln. Ungläubig sah er der Nachtelfe zu wie sie sich dem Schein der Flammen näherte.
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