Mindesthaltbar bis Ende
von SkadiNM
Kurzbeschreibung
Wann weiß man ob etwas endgültig vorbei ist? Wann weiß man, dass jeder Versuch etwas zu ändern, nichts nützen würde? Vor diesen Fragen stehen die beiden jungen Männer Flynn und Jon. Sie wissen nicht, ob es noch etwas gibt, was sie für einander tun könnten.
GeschichteFreundschaft, Schmerz/Trost / P16 / MaleSlash
25.08.2019
14.03.2023
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25.08.2019
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Langsam wurde ich wacher, meine Gedanken wurden klarer. Ein Arm lag schwer auf meiner Taille. Der Arm gehörte einer Person, die einerseits ein riesiges Rätsel für mich war und andererseits auch die Person, die so viel schon mit mir durchgestanden hatte.
Blinzelnd öffnete ich die Augen und blickte auf die Wand, dessen Tapete grässlich kackbraun war. Mir fiel ein schrecklicher Vergleich zu dieser Farbe ein. Die Farbe war genauso am Arsch, wie die Bewohner dieser Wohnung.
Der Arm um meine Taille hielt ich nicht mehr aus. Ich schwang die Beine über die Bettkante und richtete mich auf. Aufgerichtet fiel der Arm schlaff zurück auf die Matratze. Ich rieb müde über mein Gesicht und blieb vorerst sitzen, unsicher, ob ich den Tag beginnen sollte... wollte.
Ob es wohl üblich war, dass Beziehungen zu Bruch gingen, wenn man eine gewisse Zeit zusammen war? Bei uns schien es ein Zeitlimit zu geben. Drei Jahre waren vielleicht einfach zu viel. Zu viel um miteinander glücklich zu sein.
Ein müdes Stöhnen erklang hinter meinen Rücken und Finger umfassten mich wieder, was mir Gänsehaut bescherte. Und auch diese widersprüchlichen Gefühle. Zufriedenheit, dass die die Person war, die hier mit mir die Wohnung teilte, und Traurigkeit, dass diese Beziehung drohte, wie feiner Sand durch meine Finger zu rieseln.
Ich stand auf, ging zum Bad, ohne ein Blick auf das Bett zu werfen. Ich würde dessen Anblick nicht ertragen. Schweigend zog ich mich an, ging ins Wohnzimmer, was gleichzeitig auch ein Flur war, da wir nur Kohle hatten für eine billige Zweizimmerwohnung. Und schnappte mir ein wenig Geld für ein paar Brötchen.
Schlürfende Schritte erklangen und ich beeilte mich schleunigst hinaus zu kommen. Das Problem an meinem fluchtartigen Abgang war bloß, dass der Bäcker keine zehn Minuten entfernt war.
Im Bäcker kaufte ich wie immer vier Brötchen und trat wieder hinaus in die kühle Frische des Winters. Ich entschied mich einen Umweg zu machen, ganz gegen meine Vernunft.
In wenigen Tagen war Weihnachten und die Geschenke waren schon längst gekauft. Ich war sicher, er würde erst auf den letzten Drücker los stürmen und alle Geschenke auf einmal kaufen. Letztes Jahr hatte er mir eine herzlose Karte mit dem Text Merry Crisis geschenkt und dazu ein Sextoy. Mit der nicht ausgesprochenen, aber sehr deutlichen Anspielung, ich solle mehr Spaß zulassen.
Spaß konnte man auch anders haben, als so wie er sich das vorstellte. Es war bloß eine Definitionssache, wie man Spaß verstand. Und anscheinend war unsere Definitionen weit von einander entfernt. Für mich war Spaß kein Kontrollverlust. Ich war nicht scharf darauf, ständig hinter uns her räumen zu müssen.
Ich war nicht verklemmt. Ich musste bloß nicht dauernd laut hinaus posaunen, wie gut der Sex von gestern oder letzten Monat war. Nicht jeder musste wissen, was bei uns im Bett so abging.
Flynn war aufgeweckt und nahm das Leben in die Hand. Immer konnte er aus der größte Scheiße noch etwas gutes heraus holen. Ich war dafür zu rational. Ich sah, wenn es am Ende war. Oder zumindest sah ich keinen Weg an die Oberfläche. Und im Moment oder gar schon in der letzten Zeit war dieser Zustand konstant.
Vor zwei Monaten verlor ich meinen Job und mit dem Gehalt von Flynn kamen wir fast nicht über die Runden.
Jeden Tag saßen wir in der Wohnung und der offene Vorwurf stand zwischen uns, dass ich unfähig war, mir einen Job zu suchen.
Aber es gab nichts für jemanden, der mit einem Einser NC seinen Abschluss gemacht hatte und sein ganzen Lebenslauf bloß mit Schule und Studium ausschreiben konnte. Und die paar Aushilfsjobs dazwischen waren nie länger als zwei Monate gewesen.
Blinzelnd öffnete ich die Augen und blickte auf die Wand, dessen Tapete grässlich kackbraun war. Mir fiel ein schrecklicher Vergleich zu dieser Farbe ein. Die Farbe war genauso am Arsch, wie die Bewohner dieser Wohnung.
Der Arm um meine Taille hielt ich nicht mehr aus. Ich schwang die Beine über die Bettkante und richtete mich auf. Aufgerichtet fiel der Arm schlaff zurück auf die Matratze. Ich rieb müde über mein Gesicht und blieb vorerst sitzen, unsicher, ob ich den Tag beginnen sollte... wollte.
Ob es wohl üblich war, dass Beziehungen zu Bruch gingen, wenn man eine gewisse Zeit zusammen war? Bei uns schien es ein Zeitlimit zu geben. Drei Jahre waren vielleicht einfach zu viel. Zu viel um miteinander glücklich zu sein.
Ein müdes Stöhnen erklang hinter meinen Rücken und Finger umfassten mich wieder, was mir Gänsehaut bescherte. Und auch diese widersprüchlichen Gefühle. Zufriedenheit, dass die die Person war, die hier mit mir die Wohnung teilte, und Traurigkeit, dass diese Beziehung drohte, wie feiner Sand durch meine Finger zu rieseln.
Ich stand auf, ging zum Bad, ohne ein Blick auf das Bett zu werfen. Ich würde dessen Anblick nicht ertragen. Schweigend zog ich mich an, ging ins Wohnzimmer, was gleichzeitig auch ein Flur war, da wir nur Kohle hatten für eine billige Zweizimmerwohnung. Und schnappte mir ein wenig Geld für ein paar Brötchen.
Schlürfende Schritte erklangen und ich beeilte mich schleunigst hinaus zu kommen. Das Problem an meinem fluchtartigen Abgang war bloß, dass der Bäcker keine zehn Minuten entfernt war.
Im Bäcker kaufte ich wie immer vier Brötchen und trat wieder hinaus in die kühle Frische des Winters. Ich entschied mich einen Umweg zu machen, ganz gegen meine Vernunft.
In wenigen Tagen war Weihnachten und die Geschenke waren schon längst gekauft. Ich war sicher, er würde erst auf den letzten Drücker los stürmen und alle Geschenke auf einmal kaufen. Letztes Jahr hatte er mir eine herzlose Karte mit dem Text Merry Crisis geschenkt und dazu ein Sextoy. Mit der nicht ausgesprochenen, aber sehr deutlichen Anspielung, ich solle mehr Spaß zulassen.
Spaß konnte man auch anders haben, als so wie er sich das vorstellte. Es war bloß eine Definitionssache, wie man Spaß verstand. Und anscheinend war unsere Definitionen weit von einander entfernt. Für mich war Spaß kein Kontrollverlust. Ich war nicht scharf darauf, ständig hinter uns her räumen zu müssen.
Ich war nicht verklemmt. Ich musste bloß nicht dauernd laut hinaus posaunen, wie gut der Sex von gestern oder letzten Monat war. Nicht jeder musste wissen, was bei uns im Bett so abging.
Flynn war aufgeweckt und nahm das Leben in die Hand. Immer konnte er aus der größte Scheiße noch etwas gutes heraus holen. Ich war dafür zu rational. Ich sah, wenn es am Ende war. Oder zumindest sah ich keinen Weg an die Oberfläche. Und im Moment oder gar schon in der letzten Zeit war dieser Zustand konstant.
Vor zwei Monaten verlor ich meinen Job und mit dem Gehalt von Flynn kamen wir fast nicht über die Runden.
Jeden Tag saßen wir in der Wohnung und der offene Vorwurf stand zwischen uns, dass ich unfähig war, mir einen Job zu suchen.
Aber es gab nichts für jemanden, der mit einem Einser NC seinen Abschluss gemacht hatte und sein ganzen Lebenslauf bloß mit Schule und Studium ausschreiben konnte. Und die paar Aushilfsjobs dazwischen waren nie länger als zwei Monate gewesen.