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Vom Finden und Suchen

von Illuna
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
Alexios
11.08.2019
25.08.2019
2
5.413
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Vom Finden und Suchen


Alexios seufzte, während er sich auf die Planken der Adrasteia setzte und die Füße über der Kante baumeln ließ. Das weite Meer vor ihm glitzerte in der Sonne und lockte ihn in die Ferne. Er hörte die Wellen sachte gegen den Bug schlagen; es war ein beruhigendes Geräusch. Er schloss die Augen, spürte den Wind über seine Haut streichen und bekam eine Gänsehaut. Die Sehnsucht übermannte ihn so plötzlich, dass er die Augen aufriss, um dem Schwindel entgegenzuwirken. Sein Herz, von dem viele glaubten, es sei aus Stein, zog sich zusammen.

„Alexios“, begrüßte ihn jemand von hinten. An der Stimme erkannte Alexios, dass es Herodotos war. Der Geschichtenerzähler war schon längst zu einem guten Freund geworden – und wahrscheinlich einer der wenigen, die er in seiner jetzigen Gemütslage ertragen konnte. Als der Söldner nicht antwortete, sprach Herodotos selbst weiter: „Es wundert mich, dass du noch hier auf dem Schiff bist. Selbst deine Mannschaft tummelt sich in der Stadt.“ Sie feierten ausgelassen.

„Ich bin heute für niemanden eine gute Gesellschaft.“

„Das sehe ich anders. Wir unterhalten uns hier doch nett.“

Alexios lächelte matt. Dann schwiegen beide, was Alexios als tröstend empfand. „Ich glaube, ich habe etwas versäumt“, fing er irgendwann an, in die Stille hineinzusprechen. „Habe eine Gelegenheit verstreichen lassen.“

Herodotos lehnte sich gegen die Brüstung. „Es gibt immer Entscheidungen, die wir treffen müssen und

bei denen Gelegenheiten ungenutzt vorübergehen müssen.“ Alexios schwieg wieder. Und der Geschichtenerzähler ließ ihm diese Freiheit. Genau das bewog ihn letztlich auch dazu, seine Gedanken laut auszusprechen. „Ich vermisste Thaletas, Herodotos. Und ich wünschte, ich wäre beharrlicher gewesen, als es darum ging, ihn auf die Adrasteia zu holen. Aber wie hätte ich ihm seinen Willen ausreden sollen, auf den delischen Insel zu bleiben? Er reiste dorthin, um den Menschen zu helfen, um Kyra bei ihrer Rebellion zu unterstützen – und um den Frieden zu wahren, bleibt er dort. Wie könnte ich ihm seine Überzeugungen ausreden?“ Kurz hielt Alexios inne. „Er ist mit ganzem Herzen Spartiat. Sparta ist seine Heimat. Und ich? Sparta ist für mich kein Ort der Rückkehr. Es…“ Alexios‘ Stimme versagte ihren Dienst. Herodotos erwiderte erst nach einer Weile etwas: „Du hast dir keinen Vorwurf zu machen, Alexios. Ich merke, dass es dir näher geht, als du es willst.“

„Ist es zu selbstsüchtig von mir, dass ich ihn mir an meiner Seite wünsche?“ Alexios schloss wieder die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Noch nie hatte er solche Sehnsucht verspürt. Er kannte wohl brennendes Verlangen und das dumpfe Gefühl der Leere, wenn er an seine Mutter dachte, der er immer noch nicht näher gekommen war. Aber Sehnsucht?

Vielleicht trauerte er den verpassten Gelegenheiten hinterher, den Gesprächen, die sie nicht führen konnten, weil sich ihre Wege zuvor getrennt hatten. Ihm war ihre Zeit auf Delos und Mykonos zu kurz gewesen. Alexios spürte Herodotos‘ Blick auf sich ruhen.

„Ist es eine gute Entscheidung, in die Arena zu gehen?“

„Kämpfen macht den Kopf frei“, erwiderte Alexios und fühlte sich augenblicklich schmerzlich an Thaletas‘ Worte erinnert. Auch der Spartaner nutzte die Verausgabungen beim Training, um klare Gedanken zu fassen. „Außerdem ist es das Einzige, was ich gut kann“, setzte er hinzu, um sich selbst aus diesem Sumpf der Erinnerungen herauszuziehen.

Herodotos schien ihm widersprechen zu wollen, doch Alexios hatte genug vom Reden. Dieses Lamentieren brachte ihn nicht weiter und ganz sicher brachte es Thaletas nicht in seine Arme zurück. Er rappelte sich auf.

„Wir sehen uns nach dem Kampf, mein Freund“, verabschiedete sich der Söldner.

„Das hoffe ich.“

Alexios warf einen Blick über die Schulter und grinste. „Zweifle nicht an mir, Herodotos. Zuverlässigen Quellen zufolge kämpfe ich wie ein Gott. Ich denke, für die Arena wird das ausreichen.“

Zügig verließ er daraufhin die Adrasteia. Der nächste Kampf würde zu Beginn der Abendstunden stattfinden und er wollte sich rechtzeitig melden; vielleicht wäre er dann sogar der Hauptdarsteller des heutigen Abends.

Alexios lachte in sich hinein. Das hätte er zu seiner Zeit auf Kephallenia niemals gedacht. Ein gefeierter Held in der Arena von Pefki – hätten Markos und Phoebe das je geahnt?

Skoura warf wutentbrannt einen leeren Sack nach einem Sklaven, als Alexios die Quartiere vor der Arena erreichte. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er dem jungen Mann hinterher, der lief, als ginge es um sein Leben. Skoura schnaubte, schien sich jedoch schnell wieder unter Kontrolle zu haben.

„Chere, Skoura. Kann ich dir irgendwie behilflich sein?“, fragte Alexios zögerlich, denn er war sich nicht sicher, ob er sich im schlimmsten Falle auch Skouras Zorn zuziehen wollte. Mit seiner Rüstung wäre er vielleicht weniger flink als der Sklave und Skoura würde ihn erwischen.

„Chere, Söldner.“ Überraschenderweise hörte man nun an seiner Stimme kaum mehr etwas von seinem Zorn. „Wenn du mir mitteilst, dass du heute kämpfen willst, würdest du mir schon mehr als genug helfen. Es scheint nämlich niemand mehr in der Lage zu sein, fähige Kämpfer aufzutreiben.“ Damit bezog er sich wohl auf den davongescheuchten Sklaven.

Alexios verlagerte dein Gewicht auf das andere Bein. „Warum denn das? Hast du keine Kämpfer mehr?“ Alexios war zu neugierig, als gleich mit seinem Anliegen herauszurücken. Er würde Skoura ja ohnehin die Freude machen und am Arenakampf teilnehmen.

Skoura machte eine wegwerfende Handbewegung. Sein Gesicht verzog sich missbilligend. „Irgendwelche spartanischen Generäle sind heute in Pefki und Maion will ihnen einen guten Kampf bieten, um das Ansehen der Arena zu steigern. Wenn diese Generäle begeistert sind, berichten sie das anderen. Aber ich kenne Spartiaten – sie sind bei Weitem nicht so leicht zufriedenzustellen wie die einfachen Leute, die sonst unsere Zuschauer sind. Bei den Spartanern reicht es nicht, wenn man Mensch gegen Tier kämpfen lässt.“

„Mensch gegen Tier“, wiederholte Alexios. Wieder winkte Skoura ab.

„Das steht bei den Zuschauern momentan hoch im Kurs. Frag ich nicht, ich verstehe die Welt sowieso nicht mehr.“ Ein tiefes Seufzen kam aus Skouras Kehle. „Einen Krieger habe ich. Minon, der Schlächter, ist derzeit in der Favoritenrolle. Keiner will gegen ihn antreten. Er ist ein unangenehmer Zeitgenosse. Wenn ich ehrlich bin, ist seine überhebliche Art der Arena und ihrem Ansehen nicht zuträglich.“

Alexios lachte leise und sah im Augenwinkel, wie Skoura sich ebenfalls ein Lächeln verkniff. Von dessen Unmut war nichts mehr zu spüren.

„Wie es scheint, war ich schon zu lange nicht mehr hier. Wenn du jetzt auch noch mit einem guten Preisgeld winkst, bin ich dabei“, meinte Alexios, obwohl sie beide längst wussten, dass er auch ohne Preisgeld mitmachte.

„Du bist meine Rettung heute Abend.“ Skoura schlug ihm dankend auf die Schulter und wandte sich ab. Er würde die Vorbereitungen für den Kampf treffen.

So viel Zuwendung hatte Alexios nicht erwartet, sodass er für ein paar Augenblicke einfach stehen blieb. Dann beschloss er, dem Schmied einen Besuch abzustatten. Er konnte noch ein wenig Plunder loswerden und schauen, ob der Schmied etwas Interessantes für ihn vorrätig hatte. Und wenn nicht, konnte er wenigstens seine Dolche schärfen lassen.

Von Weitem sah er, dass er wohl nicht der einzige Interessent war. Der Rüstung nach zu urteilen, war es einer der angekündigten spartanischen Generäle. Alexios verzog kurz das Gesicht. Er hatte wenig Lust, sich die Auslage gemeinsam mit jemandem anzuschauen. Und insbesondere nicht mit einem Spartiaten. Heue war kein guter Tag, um ihn mit Sparta in irgendeiner Form zu konfrontieren. Eigentlich war er ja hier, um diesen Erinnerungen zu entkommen.

Also verschob er den Einkauf auf später und wanderte ziellos die breitgetretenen Wege auf und ab. Das half allerdings nur wenig dabei, sich von seinen Gedanken abzulenken. Eher das Gegenteil. Denn ganz gleich, wohin er seinen Blick lenkte, irgendwo stand immer einer dieser Spartaner rum.

Ob Thaletas die gleiche Sehnsucht verspürte? Oder hatte er den Söldner bereits vergessen? Thaletas war gut mit Worten gewesen – was versicherte Alexios, dass seine Worte damals am Strand auch der Wahrheit entsprochen hatten? Vielleicht hatte er ja nur das gesagt, was Alexios hatte hören wollen? Denn er hatte wirklich genau das hören; nur vielmehr noch, dass Thaletas mit ihm segelte.

„Keine guten Gedanken, um sich auf den Kampf einzustimmen“, murmelte Alexios sich selbst zu und kassierte dafür einen schrägen Seitenblick von einem anderen Spartiaten, der an ihm vorüber ging.

Waren die denn wirklich überall?!

**

Die Zuschauermenge tobte. Die Menschen schrien und johlten. Die einen, um ihren Helden anzufeuern, die anderen, um den Herausforderer zu stärken. Alexios ließ die Schultern einmal kreisen und umfasste danach die Dolche fester. Heute war er auf direkte Konfrontation aus. Kein Stab und kein Speer.

Die Gedanken an Thaletas hatte ihm bis jetzt keine Ruhe gelassen. Er war unruhig. Er war blutdurstig. Außerdem war ihm Minon zuvor noch begegnet. Ein arroganter Malaka, der eine Abreibung dringend nötig hatte. Und wenn diese mit seinem Tod besiegelt wurde, empfand Alexios das nicht als zu wenig.

Jedoch war Alexios schlau genug, seinen Gegner nicht zu unterschätzen.

Mit einem gehässigen Grinsen ging Minon vor ihm auf und ab, eine Keule lag auf seiner rechten Schulter.

Alexios hatte nicht nur bei einer Gelegenheit gesehen, welch Schaden eine Keule in fähigen Händen ausrichten konnte. Und trotz dessen, dass Alexios ihn nicht leiden konnte, war Minon fähig.

Das Tosen der Menge blendete er augenblicklich aus, als Maion nach Vorstellung der Kontrahenten – „Minon, der Schlächter gegen den Adlermann“, Kreischen der Menschenmasse – den Kampf für begonnen erklärte.

Minon stellte sich als flinker Zeitgenosse heraus, schneller als Alexios erwartet hatte gemessen an dessen massiger Statur. Aber Alexios war flinker. Gleich zu Beginn brachte er Minon tiefe Schnitte bei, die bald den Sand unter ihren Füßen rot färben sollten. Die Erwiderung kam jedoch gleich darauf. Die Keule zischte durch die Luft, verfehlte beim zweiten Hieb nur knapp sein Ziel. Alexios wich mit einer hektischen Rolle nach hinten aus und verengte die Augen.

Das war zu knapp. Er musste sich mehr konzentrieren, sonst würde das nicht gut für ihn enden.

Sie führten mehrere kleinere Gefechte, bei denen jeder irgendwann nach hinten auswich, um kurz Luft zu holen.

Einmal ließen Alexios‘ Instinkte ihn fast gänzlich im Stich. Die Keule glitt mit aller Macht an seinem linken Arm herunter – und nur dank einer minimalen Drehung zertrümmerte Minon ihm nicht die Schulter.

Alexios wich einem weiteren Angriff aus und brachte Distanz zwischen sie. Er sah, dass Minon dreckig grinste, sich Blut von seinem Mundwinkel wischte du sich siegesgewiss wähnte. Denn die Treffer, die Alexios bisher gelandet hatte, schienen ihn nur wenig zu stören, selbst wenn sein Atem etwas schwerer ging als noch zu Beginn des Kampfes.

Die Zuschauer hatten gejohlt, als Minon seine Keule eingesetzt hatte, und schrien seinen Namen. In seinem Kopf hörte Alexios jedoch nur ein bewunderndes Lachen, dann „Du kämpfst wie ein Gott“. Thaletas ließ ihn einfach nicht in Ruhe. Aber diese kleine Erinnerung genügte ihm, dass er sich wieder zusammenriss. Schließlich waren auch Spartiaten unter den Zuschauern – Alexios sollte denen jetzt mal vorführen, wie man richtig kämpfte.

Er atmete langsam ein und aus, zwang sich dazu, sich zu beruhigen und seine eigene Anspannung abzuschütteln. Es war an der Zeit, dass der Adlermann wieder in die Arena trat – und nicht länger der verschreckte Junge, der den bisherigen Kampf geführt hatte.

Der Schmerz an seiner Schulter schwand, der Griff um seine Dolche wurde wieder sicher, sein Blick wurde klarer.

Und plötzlich ging alles wie von selbst: Anmutig entzog sich Alexios jeglichen Angriffen, wartete günstige Momente ab, um zurückzuschlagen. Es ging nicht mehr darum, möglichst viele Treffer zu landen – was er zuvor gemacht hatten –, sondern darum, dass es die Richtigen waren.

Es dauerte nicht lange, bis er die Oberhand zurückgewann und Minon derjenige war, der keuchend und blutüberströmt vor ihm im Sand kniete. Alexios hatte ihn entwaffnet. Die schwere, gefährliche Keule lag irgendwo außerhalb ihrer Reichweite.

Voller Zorn starrte Minon ihn an, aber seine Arme waren schwer verletzt, sodass er sie kaum anheben konnte. Alexios stand über ihm und maß ihn mit einem abschätzigen Blick.

„Der Fährmann wartet“, sagte er dann und tötete seinen Kontrahenten. Minos lebloser Körper sackte auf den Boden.

Erst jetzt vernahm Alexios wieder das Johlen und Kreischen der Menge. Dass er selbst atemlos war und der Kampf mehr an seinen Kräften gezehrt hatte, als er je zugeben würde, ging dabei fast unter. Alexios grinste und hob selbstbewusst und des Sieges sicher seine Faust in die Luft. Maion pries ihn lauthals für seinen Sieg über Minon.

Alexios ließ seinen Blick über die Zuschauerränge gleiten, sah begeisterte Gesichter oder missmutige Mienen, wenn diejenigen tatsächlich gegen ihn gewettet hatten. Er sah sogar die Spartaner jubeln, was sein Grinsen vertiefte. Vielleicht konnten die sich bei ihm ja tatsächlich noch etwas abschauen. Er wollte sich gerade abwenden, um die Arena zu verlassen, als er jemandem im Augenwinkel erblickte.

„Thaletas?“, hauchte Alexios fassungslos und schaute noch einmal genauer hin. Thaletas stand zwischen den anderen Generälen – falsch, hinter ihnen – und applaudierte. War das sogar ein kleines Lächeln?

Alexios wollte seinen Augen nicht trauen. Aber er kam nicht dazu, seinen Sinneseindruck zu überprüfen, denn Skouras Helfer, die jetzt in die Arena kamen, um den nächsten Schauplatz vorzubereiten, wiesen ihn vom Sandplatz.

Benommen schritt Alexios durch die dunklen Gänge unterhalb der Arena und hatte Mühe, nicht zu winken. Wirklich Thaletas? Waren ihm die Moiren etwa hold oder hatten ihm die Götter eine Einbildung gesandt, um sich einen bösen Scherz mit ihm zu erlauben?

Neben dem Hoffnungsschimmer brannte jedoch die Furcht auf. Eine Angst, die Alexios bis jetzt ebenso fremd war wie die Sehnsucht: Angst, jemandem gleichgültig zu sein. Was wenn Thaletas ihn überhaupt nicht sehen wollte? Wenn es nur ein Zufall war, dass er heute hier war?

Alexios hielt inne. Ihm war schwindelig. Er wusste nicht, ob das von den wirren Gedanken herrührte oder von –

Der Söldner taumelte nach vorne, trat aus dem Dunkel der Katakomben heraus. Kurz danach wurde ihm schwarz vor Augen.

„Kapitän!“ Eine weibliche Stimme. Odessa? Vielleicht. Alexios konnte es nicht zuordnen. Er spürte, wie ihn jemand an den Schultern packte und stützte. „Wir bringen dich zum Nachtlager.“ Wieder Odessa.

Er wollte aufbegehren und sagen, dass er schon selbst laufen konnte. Wer Schwäche zeigte, war auch schwach. Aber vielleicht passte das alles zu diesem merkwürdigen Tag heute. Also murmelte er nur etwas Unverständliches, von dem er selbst nicht hätte sagen können, was er ausdrücken wollte, und ließ sich durch die Gassen führen. Ihnen begegnete niemand. Glaubte Alexios zumindest.

„Leg ihn da ab. Ich kümmere mich um seine Wunde am Arm. Der Rest wird ein guter Schlaf richten müssen.“ Alexios hatte keine Ahnung, mit wem Odessa da sprach, doch das dunkle Brummen, das ihr als zustimmende Antwort dienen sollte, klang vertraut. Möglicherweise Barnabas, wobei der alte Seebär ihn sicherlich nicht so weit hätte stützen können. Obwohl... Wenn Odessa…

Alexios stöhnte. Sein Kopf dröhnte. Er wollte nur noch schlafen.

„Malaka, hast du nicht mitgekriegt, dass er dich mit einer vergifteten Waffe angegriffen hat? Wir konntest du nur so unaufmerksam sein, du Tölpel“, schimpfte sie.

Konnte Odessa nicht endlich ihren verfluchten Mund halten? Formen und Farben schwirrten vor seinem inneren Auge hin und her und machten ihn noch wirrer. Spätestens jetzt wäre er umgekippt, hätte er noch gestanden.

„Sei still“, fauchte er, um endlich seine Ruhe zu bekommen – aber wenn er ehrlich war, war das gerade wahrscheinlich auch nur unverständliches Gebrabbel. Zumindest würde das das letzte Entwürdigende sein, das er von sich gab, denn nur wenige Momente darauf glitt Alexios dankbar in die Ohnmacht.

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