Kekse – One-Shots und Drabbles
von Redlum
Kurzbeschreibung
Was für Kekse sind das eigentlich, die FF.de uns bei jeder Gelegenheit gutschreibt? Was für Geschichten haben sie zu erzählen? Seid dabei, wenn Rotkekschen für den zukünftigen Krötenkönig Manfred gegen den Zeichenkeller in den Krieg zieht, sich die Keksvengers mit der Cookie League duellieren und die Erzkekse nach der Weltherrschaft streben. Das und vieles mehr ist in dieser Kekssammlung enthalten, in welcher Keks Norris alles kann, die TARKIKS durch Raum und Zeit fliegt und die Kekschesterschwestern Revi-Hasen jagen. Und natürlich ist auch Keksy Sue, die klügste, schönste, intelligenteste, perfekteste, wunderbarste, tollste und talentierteste Keksin aller Zeiten mit von der Partie.
SammlungHumor / P16 / Gen
03.08.2019
08.07.2023
55
62.759
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Dieses Kapitel
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27.08.2019
1.541
Spooky zog einen Strich unter ihre Rechnung und rechnete die Summe noch einmal zusammen. Sie nickte zufrieden. Zumindest war es ein Anfang. Seit Krümmelmonster Pips versehentlich gegessen und wieder aus sich „entlassen“ hatte, waren die Kekse, welche aus der Buchhaltung bis zu ihnen in den Keller flossen wieder zahlreicher geworden. Zumindest während der Zeit um Vollmond herum. Wenn man diesen Mehrfluss auf den ganzen Monat aufteilte, blieb zumindest ein halber Keks pro Zeichnerin und Tag übrig. Wie gesagt: Ein Anfang. Um den Keksfluss vollends wieder zum fließen zu bekommen, musste sie dringend mit der Chefetage sprechen, aber sie wusste nicht, ob dies erfolgreich sein würde, da sie das Gefühl hatte, dass diese viel zu sehr mit Krümelmonster verbandelt war.
Auf einmal stockte Spooky. Auf dem Kekshaufen, der von der Buchhaltung geliefert worden war, lag ein weiterer Keks. Er war definitiv vorher noch nicht da gewesen, denn er war vollkommen weiß, was ihr zuvor mit Sicherheit aufgefallen wäre. Neugierig ging sie zu dem Kekshaufen hinüber. War dass vielleicht Zuckerguss? Oder etwa Schimmel? Letzteres konnte man im Keller nie ausschließen. Sie war vor dem Haufen angekommen und wollte ihn gerade berühren, als der weiße Keks plötzlich aufsprang und auf dem Boden landete. Spooky starrte den Keks verdutzt an.
„Sei gegrüßt Spooky, Wächterin des Kellers!“, begrüßte sie der weiße Keks und verbeugte sich tief. „Ich bin der weiße weise KeksJesus aber du kannst mich KeksJesus nennen. Ich bin hier in einer göttlichen Mission.“
„KeksJesus?“, fragte Spooky ungläubig. „Wie der echte Jesus?“
„Ich war der echte Jesus …“, entgegnete KeksJesus mit entschlossener Stimme, „… bin der echte Jesus … wie auch immer … ist viel passiert.“ Er kratzte sich an einer Eckzacke.
„Der echte Jesus?“ Spooky kratzte sich ihrerseits an der Nase. „Der der vor zweitausend Jahren gekreuzigt worden ist und dann wieder auferstanden?“
„Genau der“, bestätigte KeksJesus. „Und dann wieder gestorben und wieder auferstanden und wieder gestorben und wieder auferstanden und so weiter und so fort, aber darüber hat dann keiner mehr berichtet. Zu viele Wiederholungen langweilen die Leute. Beim ersten Mal ist noch alles ‚Boah!‘ und ‚Cool!‘ aber wenn man beim zweiten Mal nicht eine Schippe drauflegt, ist man schnell abgeschrieben.“
„Also haben die Buddhisten recht und du hast in deinem vorherigen Leben irgendwas besonders schlecht …“ Spooky stockte, „… oder gut gemacht? Und bist deshalb bei der letzten Wiedergeburt zum Keks geworden?“
KeksJesus schüttelte seine oberen Zacken. „Nein, im fünfzehnten Jahrhundert hat mich eine zeitreisende Werkeks-Kröte gebissen und bei der nächsten Wiedergeburt war ich dann ein Keks und es hat sich nichts mehr daran geändert. Ich habe mich jetzt auch von Fisch- auf Keksvermehrungen verlegt und auf Wein-zu-Keksverwandlungen spezialisiert.“
„Keksvermehrungen?“ Spooky schielte auf den Kekshaufen, von dem KeksJesus heruntergesprungen war.
„Jup. Aber deswegen bin ich nicht hier. Wie gesagt: Göttliche Mission. Extrem wichtig.“
„Und wenn ich zuerst einen Beweis brauche?“, versuchte Spooky doch noch die Keksration zu vermehren. „Ich meine, ich kann dich doch nicht einfach hier herum spazieren lassen, ohne zu wissen, dass du wirklich der echte Jesus bist.“
„Ungläubige!“ KeksJesus starrte Spooky an. „Aber gut, du sollst deinen Beweis haben. Aber glaube nicht, dass ich auf deinen plumpen Versuch hereinfalle, mich auszutricksen.“ KeksJesus schnippste mit zwei seiner Zacken. „So, Beweis vollbracht, können wir jetzt gehen?“
Moment, Moment!“ Spooky sah sich um. Es schien sich nichts verändert zu haben. „Was für ein Beweis? Hier ist alles noch wie zuvor.“
„Du kennst den Turmbau zu Babel?“, fragte KeksJesus. „Ich habe etwas ähnliches gemacht. Einige Leute werden in euren Buchrücken und Items jetzt völlig andere Dinge sehen, als sie eigentlich darstellen. Für einige sehen jetzt Drachen beispielsweise wie Adler aus. Gern geschehen, war für deinen kleinen versuchten Trick. Du kannst gerne telefonieren und es dir bestätigen lassen oder du hilfst mir bei meiner göttlichen Mission.“
Spooky seufzte. „Und was für eine göttliche Mission ist dass jetzt genau?“
„Die Antichristin aufhalten, bevor sie das Ende der Welt einläutet! Die Apokalypse steht unmittelbar bevor!“
„Moment! Antichristin?“
„Ja, Antichristin. Ihr wollt doch immer Gleichberechtigung, dann sollte es euch doch jetzt wirklich nicht wundern, dass der Antichrist eine Frau sein kann.“
„Ja okay …“ Spooky versuchte das ganze zu verarbeiten, was so leidlich gelang. „Und wo genau finden wir die Antichristin jetzt?“
KeksJesus sah zum zweiten Schreibtisch im Raum hinüber. „Wo genau ist denn diese Katla gerade?“
„Katla ist nie und nimmer die Antichristin“, versuchte Spooky KeksJesus zu überzeugen, während sie unterwegs in den Subkeller waren. „Sie wurde extra als Mitaufsicht für die Insa… Zeichnerinnen ausgesucht, weil sie so besonnen, gutherzig und freundlich ist.“
„Abwarten“, erwiderte KeksJesus stoisch und richtete seinen imaginären Heiligenschein.
„Kann es nicht sein dass du dich irrst? Ich meine …“ Spooky blieben ihre Worte im Hals stecken, als sie die Tür des Subkellers öffnete. „Katla?! Was zur Hölle ...“
„Nicht dieses Wort“, raunte KeksJesus. „Könnte so eine Art Trigger auslösen.“
„… was zur Kekskotze machst du da?“
Katla stand vor dem Feuerlöscherdrachen, auf dessen Rücken Hiro lag und mit Seilen an ihn gefesselt war. Katla hatte ein hellgrünes Buch in der Hand, welches sie bedrohlich über Hiros Kopf schweben lies. Als die die Neuankömmlinge wahrnahm, sah sie auf. „Oh, hey Spooky. Ich versuche nur die Wahrheit aus Hiro herauszubekommen. Die versteckt Manfred hier irgendwo!“
„So ein Blödsinn!“ Hiro hob den Kopf soweit an, wie es ging und blickte ebenfalls Richtung Tür. „Hilf mir mal Spooky! Katla ist vollkommen Plemplem geworden! Dich schickt der Himmel.“
„In der Tat“, nickte KeksJesus bestätigend.
„Und wer bist du?“, fragte Katla den weißen Keks mit zusammengekniffenen Augen.
„KeksJesus.“ KeksJesus verzog seinen Mund zu einem halben Grinsen und verbeugte sich leicht. „Und ich werde diesem ganzen Spuk jetzt ein Ende bereiten, Antichristin!“
„KeksJesus?“ Katla runzelte die Stirn, ohne auf das letzte Wort einzugehen. „Wie KeksJustin?“
„Ist der hier?“ KeksJesus sah sich erschrocken um.
„Du kennst KeksJustin?“, fragte nun Spooky überrascht.
„Bei einer meiner Wiedergeburten im achtzehnten Jahrhundert gab es eine unerwartete Zellteilung im Mutterkekslaib und seitdem ist KeksJustin mein böser Zwillingsbruder“, erklärte KeksJesus.
„Das ist doch jetzt vollkommen allerlei!“, ging Hiro dazwischen. „Könnte mich vielleicht endlich mal jemand losmachen?“
„Nur über Manfreds Laich!“ Katla legte das hellgrüne Buch auf einem Tisch ab – Die 1111 leckersten Krötengerichte, wie Spooky bemerkte – nahm stattdessen ein scharfes Messer und ging bedrohlich auf Hiro zu. „Du weißt wo er ist und du sagst es mir jetzt!“
„Von woher soll ich dass wissen verdammt?“
„Denkst du, ich habe die Blicke nicht bemerkt, die ihr euch gegenseitig zugeworfen habt? Katpilz! Patla! Blödsinn! Hirfred müsste das Shippaar der Stunde sein!“
„Du meinst, er liebt mich auch? Ich meine … so ein Quatsch! Jetzt mach mich los und wir reden wie zwei vernünftige Zeichnerinnen!“
„Nicht bevor ich nicht habe was ich will!“ Katlas Gesicht war vor Wut verzerrt. „Wo ist diese Kröte?!“
„Glaubst du mir jetzt?“, wandte sich KeksJesus an Spooky.
Diese schüttelte langsam den Kopf. „Gut, Katla steht vielleicht gerade ein wenig neben sich, aber deshalb ist sie doch nicht gleich die Antichristin.“
Im nächsten Moment wuchs Katla zur doppelten Größe an, wurde komplett rot und zwei Hörner wuchsen aus ihrer Stirn. Es entstand eine große Rauchwolke und ein lautes Plopp! und plötzlich standen Pips, Puschel und Biene hinter ihr, allerdings nicht mehr die süßen Drachenküken, sondern voll ausgewachsen. „Ich werde Manfred bekommen und wenn ich dafür die ganze Welt vernichten muss!“
„Oh nein“, stöhnte KeksJesus und blickte zu Pips, Puschel und Biene, auf deren Rücken Iasanara, Eldeen und Azuri saßen. „Die vier apokalyptischen Reiterinnen!“
Spooky runzelte die Stirn und sah ebenfalls zu den drei Zeichnerinnen auf den drei Drachen. „Nicht drei?“
„Nein vier“, erwiderten Katla und KeksJesus gleichzeitig und deuteten auf den Feuerlöscherdrachen, auf dem immer noch Hiro gefesselt war.
„Echt jetzt?“, fragte Hiro fassungslos. „Ich bin jetzt gleichzeitig dein Folteropfer und eine deiner apokalyptischen Reiterinnen?“
„Ja sorry, schlechtes Timing.“ Katla zuckte entschuldigend mit den Schultern.
„Ähm, Leute? Wieso sitzen wir eigentlich auf Adlern?“, wollte Eldeen wissen. „Ich dachte, wir bekommen Drachen?“
„Es sind Drachen“, entgegneten Iasanara, Spooky, Hiro, Katla, und KeksJesus unisono.
„Also für mich sehen die eher wie Eichhörnchen aus“, wunderte sich Azuri.
Spooky stöhnte und rieb sich die Stirn. Was für ein Irrenkeller! „Sorry, mein Fehler. KeksJesus hat ge...turm...bau...babelt… ach, vegesst es!“ Sie ließ sich an einer der Wände nieder zog die Knie zum Bauch, verschränkte die Arme auf ihnen und ließ ihren Kopf auf diese sinken. Das Ende der Welt stand unmittelbar bevor und es war allein ihre Schuld. Hätte sie sich nicht dafür eingesetzt, dass Katla befördert wurde und ihr die alleinige Verantwortung über den Keller übertragen, während sie sich Hals über Kopf in ihren Urlaub gestürzt hatte, wäre die Situation vielleicht niemals soweit eskaliert.
„Spooky! Spooky!“
„Spooky!“
Spooky schreckte auf, als Katla ihr mit einem Bleistift an die Schulter tippte. Schlaftrunkend sah sie sich um. Sie saß an ihrem Schreibtisch. Vor sich die Berechnungen zu den Kekslieferungen aus der Buchhaltung, über welchen sie wohl eingeschlafen sein musste. Was für ein verrückter Albtraum! Wollte ihr Unterbewusstsein ihr damit vielleicht etwas mitteilen?
„Man du bist ja völlig überarbeitet“, meinte Katla kopfschüttelnd. „Gut dass ich befördert wurde. Mit mir hast du echt einen richtigen Glücksgriff gemacht!“ Mit diesen Worten ging sie zu ihrem Bücherregal und zog ein hellgrünes Buch daraus hervor. „Kommst du mit zu Hiro? Ich muss ihr unbedingt noch ein paar Fragen stellen und dir würde ein kleiner Auslau… Sparziergang bestimmt gut tun …“
Auf einmal stockte Spooky. Auf dem Kekshaufen, der von der Buchhaltung geliefert worden war, lag ein weiterer Keks. Er war definitiv vorher noch nicht da gewesen, denn er war vollkommen weiß, was ihr zuvor mit Sicherheit aufgefallen wäre. Neugierig ging sie zu dem Kekshaufen hinüber. War dass vielleicht Zuckerguss? Oder etwa Schimmel? Letzteres konnte man im Keller nie ausschließen. Sie war vor dem Haufen angekommen und wollte ihn gerade berühren, als der weiße Keks plötzlich aufsprang und auf dem Boden landete. Spooky starrte den Keks verdutzt an.
„Sei gegrüßt Spooky, Wächterin des Kellers!“, begrüßte sie der weiße Keks und verbeugte sich tief. „Ich bin der weiße weise KeksJesus aber du kannst mich KeksJesus nennen. Ich bin hier in einer göttlichen Mission.“
„KeksJesus?“, fragte Spooky ungläubig. „Wie der echte Jesus?“
„Ich war der echte Jesus …“, entgegnete KeksJesus mit entschlossener Stimme, „… bin der echte Jesus … wie auch immer … ist viel passiert.“ Er kratzte sich an einer Eckzacke.
„Der echte Jesus?“ Spooky kratzte sich ihrerseits an der Nase. „Der der vor zweitausend Jahren gekreuzigt worden ist und dann wieder auferstanden?“
„Genau der“, bestätigte KeksJesus. „Und dann wieder gestorben und wieder auferstanden und wieder gestorben und wieder auferstanden und so weiter und so fort, aber darüber hat dann keiner mehr berichtet. Zu viele Wiederholungen langweilen die Leute. Beim ersten Mal ist noch alles ‚Boah!‘ und ‚Cool!‘ aber wenn man beim zweiten Mal nicht eine Schippe drauflegt, ist man schnell abgeschrieben.“
„Also haben die Buddhisten recht und du hast in deinem vorherigen Leben irgendwas besonders schlecht …“ Spooky stockte, „… oder gut gemacht? Und bist deshalb bei der letzten Wiedergeburt zum Keks geworden?“
KeksJesus schüttelte seine oberen Zacken. „Nein, im fünfzehnten Jahrhundert hat mich eine zeitreisende Werkeks-Kröte gebissen und bei der nächsten Wiedergeburt war ich dann ein Keks und es hat sich nichts mehr daran geändert. Ich habe mich jetzt auch von Fisch- auf Keksvermehrungen verlegt und auf Wein-zu-Keksverwandlungen spezialisiert.“
„Keksvermehrungen?“ Spooky schielte auf den Kekshaufen, von dem KeksJesus heruntergesprungen war.
„Jup. Aber deswegen bin ich nicht hier. Wie gesagt: Göttliche Mission. Extrem wichtig.“
„Und wenn ich zuerst einen Beweis brauche?“, versuchte Spooky doch noch die Keksration zu vermehren. „Ich meine, ich kann dich doch nicht einfach hier herum spazieren lassen, ohne zu wissen, dass du wirklich der echte Jesus bist.“
„Ungläubige!“ KeksJesus starrte Spooky an. „Aber gut, du sollst deinen Beweis haben. Aber glaube nicht, dass ich auf deinen plumpen Versuch hereinfalle, mich auszutricksen.“ KeksJesus schnippste mit zwei seiner Zacken. „So, Beweis vollbracht, können wir jetzt gehen?“
Moment, Moment!“ Spooky sah sich um. Es schien sich nichts verändert zu haben. „Was für ein Beweis? Hier ist alles noch wie zuvor.“
„Du kennst den Turmbau zu Babel?“, fragte KeksJesus. „Ich habe etwas ähnliches gemacht. Einige Leute werden in euren Buchrücken und Items jetzt völlig andere Dinge sehen, als sie eigentlich darstellen. Für einige sehen jetzt Drachen beispielsweise wie Adler aus. Gern geschehen, war für deinen kleinen versuchten Trick. Du kannst gerne telefonieren und es dir bestätigen lassen oder du hilfst mir bei meiner göttlichen Mission.“
Spooky seufzte. „Und was für eine göttliche Mission ist dass jetzt genau?“
„Die Antichristin aufhalten, bevor sie das Ende der Welt einläutet! Die Apokalypse steht unmittelbar bevor!“
„Moment! Antichristin?“
„Ja, Antichristin. Ihr wollt doch immer Gleichberechtigung, dann sollte es euch doch jetzt wirklich nicht wundern, dass der Antichrist eine Frau sein kann.“
„Ja okay …“ Spooky versuchte das ganze zu verarbeiten, was so leidlich gelang. „Und wo genau finden wir die Antichristin jetzt?“
KeksJesus sah zum zweiten Schreibtisch im Raum hinüber. „Wo genau ist denn diese Katla gerade?“
„Katla ist nie und nimmer die Antichristin“, versuchte Spooky KeksJesus zu überzeugen, während sie unterwegs in den Subkeller waren. „Sie wurde extra als Mitaufsicht für die Insa… Zeichnerinnen ausgesucht, weil sie so besonnen, gutherzig und freundlich ist.“
„Abwarten“, erwiderte KeksJesus stoisch und richtete seinen imaginären Heiligenschein.
„Kann es nicht sein dass du dich irrst? Ich meine …“ Spooky blieben ihre Worte im Hals stecken, als sie die Tür des Subkellers öffnete. „Katla?! Was zur Hölle ...“
„Nicht dieses Wort“, raunte KeksJesus. „Könnte so eine Art Trigger auslösen.“
„… was zur Kekskotze machst du da?“
Katla stand vor dem Feuerlöscherdrachen, auf dessen Rücken Hiro lag und mit Seilen an ihn gefesselt war. Katla hatte ein hellgrünes Buch in der Hand, welches sie bedrohlich über Hiros Kopf schweben lies. Als die die Neuankömmlinge wahrnahm, sah sie auf. „Oh, hey Spooky. Ich versuche nur die Wahrheit aus Hiro herauszubekommen. Die versteckt Manfred hier irgendwo!“
„So ein Blödsinn!“ Hiro hob den Kopf soweit an, wie es ging und blickte ebenfalls Richtung Tür. „Hilf mir mal Spooky! Katla ist vollkommen Plemplem geworden! Dich schickt der Himmel.“
„In der Tat“, nickte KeksJesus bestätigend.
„Und wer bist du?“, fragte Katla den weißen Keks mit zusammengekniffenen Augen.
„KeksJesus.“ KeksJesus verzog seinen Mund zu einem halben Grinsen und verbeugte sich leicht. „Und ich werde diesem ganzen Spuk jetzt ein Ende bereiten, Antichristin!“
„KeksJesus?“ Katla runzelte die Stirn, ohne auf das letzte Wort einzugehen. „Wie KeksJustin?“
„Ist der hier?“ KeksJesus sah sich erschrocken um.
„Du kennst KeksJustin?“, fragte nun Spooky überrascht.
„Bei einer meiner Wiedergeburten im achtzehnten Jahrhundert gab es eine unerwartete Zellteilung im Mutterkekslaib und seitdem ist KeksJustin mein böser Zwillingsbruder“, erklärte KeksJesus.
„Das ist doch jetzt vollkommen allerlei!“, ging Hiro dazwischen. „Könnte mich vielleicht endlich mal jemand losmachen?“
„Nur über Manfreds Laich!“ Katla legte das hellgrüne Buch auf einem Tisch ab – Die 1111 leckersten Krötengerichte, wie Spooky bemerkte – nahm stattdessen ein scharfes Messer und ging bedrohlich auf Hiro zu. „Du weißt wo er ist und du sagst es mir jetzt!“
„Von woher soll ich dass wissen verdammt?“
„Denkst du, ich habe die Blicke nicht bemerkt, die ihr euch gegenseitig zugeworfen habt? Katpilz! Patla! Blödsinn! Hirfred müsste das Shippaar der Stunde sein!“
„Du meinst, er liebt mich auch? Ich meine … so ein Quatsch! Jetzt mach mich los und wir reden wie zwei vernünftige Zeichnerinnen!“
„Nicht bevor ich nicht habe was ich will!“ Katlas Gesicht war vor Wut verzerrt. „Wo ist diese Kröte?!“
„Glaubst du mir jetzt?“, wandte sich KeksJesus an Spooky.
Diese schüttelte langsam den Kopf. „Gut, Katla steht vielleicht gerade ein wenig neben sich, aber deshalb ist sie doch nicht gleich die Antichristin.“
Im nächsten Moment wuchs Katla zur doppelten Größe an, wurde komplett rot und zwei Hörner wuchsen aus ihrer Stirn. Es entstand eine große Rauchwolke und ein lautes Plopp! und plötzlich standen Pips, Puschel und Biene hinter ihr, allerdings nicht mehr die süßen Drachenküken, sondern voll ausgewachsen. „Ich werde Manfred bekommen und wenn ich dafür die ganze Welt vernichten muss!“
„Oh nein“, stöhnte KeksJesus und blickte zu Pips, Puschel und Biene, auf deren Rücken Iasanara, Eldeen und Azuri saßen. „Die vier apokalyptischen Reiterinnen!“
Spooky runzelte die Stirn und sah ebenfalls zu den drei Zeichnerinnen auf den drei Drachen. „Nicht drei?“
„Nein vier“, erwiderten Katla und KeksJesus gleichzeitig und deuteten auf den Feuerlöscherdrachen, auf dem immer noch Hiro gefesselt war.
„Echt jetzt?“, fragte Hiro fassungslos. „Ich bin jetzt gleichzeitig dein Folteropfer und eine deiner apokalyptischen Reiterinnen?“
„Ja sorry, schlechtes Timing.“ Katla zuckte entschuldigend mit den Schultern.
„Ähm, Leute? Wieso sitzen wir eigentlich auf Adlern?“, wollte Eldeen wissen. „Ich dachte, wir bekommen Drachen?“
„Es sind Drachen“, entgegneten Iasanara, Spooky, Hiro, Katla, und KeksJesus unisono.
„Also für mich sehen die eher wie Eichhörnchen aus“, wunderte sich Azuri.
Spooky stöhnte und rieb sich die Stirn. Was für ein Irrenkeller! „Sorry, mein Fehler. KeksJesus hat ge...turm...bau...babelt… ach, vegesst es!“ Sie ließ sich an einer der Wände nieder zog die Knie zum Bauch, verschränkte die Arme auf ihnen und ließ ihren Kopf auf diese sinken. Das Ende der Welt stand unmittelbar bevor und es war allein ihre Schuld. Hätte sie sich nicht dafür eingesetzt, dass Katla befördert wurde und ihr die alleinige Verantwortung über den Keller übertragen, während sie sich Hals über Kopf in ihren Urlaub gestürzt hatte, wäre die Situation vielleicht niemals soweit eskaliert.
„Spooky! Spooky!“
„Spooky!“
Spooky schreckte auf, als Katla ihr mit einem Bleistift an die Schulter tippte. Schlaftrunkend sah sie sich um. Sie saß an ihrem Schreibtisch. Vor sich die Berechnungen zu den Kekslieferungen aus der Buchhaltung, über welchen sie wohl eingeschlafen sein musste. Was für ein verrückter Albtraum! Wollte ihr Unterbewusstsein ihr damit vielleicht etwas mitteilen?
„Man du bist ja völlig überarbeitet“, meinte Katla kopfschüttelnd. „Gut dass ich befördert wurde. Mit mir hast du echt einen richtigen Glücksgriff gemacht!“ Mit diesen Worten ging sie zu ihrem Bücherregal und zog ein hellgrünes Buch daraus hervor. „Kommst du mit zu Hiro? Ich muss ihr unbedingt noch ein paar Fragen stellen und dir würde ein kleiner Auslau… Sparziergang bestimmt gut tun …“