Kekse – One-Shots und Drabbles
von Redlum
Kurzbeschreibung
Was für Kekse sind das eigentlich, die FF.de uns bei jeder Gelegenheit gutschreibt? Was für Geschichten haben sie zu erzählen? Seid dabei, wenn Rotkekschen für den zukünftigen Krötenkönig Manfred gegen den Zeichenkeller in den Krieg zieht, sich die Keksvengers mit der Cookie League duellieren und die Erzkekse nach der Weltherrschaft streben. Das und vieles mehr ist in dieser Kekssammlung enthalten, in welcher Keks Norris alles kann, die TARKIKS durch Raum und Zeit fliegt und die Kekschesterschwestern Revi-Hasen jagen. Und natürlich ist auch Keksy Sue, die klügste, schönste, intelligenteste, perfekteste, wunderbarste, tollste und talentierteste Keksin aller Zeiten mit von der Partie.
SammlungHumor / P16 / Gen
03.08.2019
08.07.2023
55
62.759
61
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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14.02.2023
1.637
Vorbemerkung:
Nachdem es bereits 2020, 2021 und 2022 am jeweils 14.02. ein neues Keks-Kapitel gab, setze ich die Tradition nun auch 2023 fort. Da heute außerdem ein ganz besonderer Tag ist, spielt dieser in diesem One-Shot eine tragende Rolle. Ähm … Moment, nein, ich meine nicht Valentinstag, der ist ja jedes Jahr. Nein, ich rede natürlich vom Bookshelf-Wettbewerb 2023-1, bei welchem heute Deadline ist! Bald schon werden wir die ersten drei Plätze erfahren, aber zuvor müssen diese natürlich noch gewählt werden …
Mein besonderer Dank geht diesesmal an CaraKreativ und Arenja, von denen ich ebenfalls die Erlaubnis bekommen habe, sie in dieser Sammlung auftreten zu lassen :D
Und nun viel Spaß mit:
CaraKreativ blickte auf die neu tapezierte, jetzt wieder weiße, Wand und grinste zufrieden. Dann lies sie ihren Blick Richtung Uhr wandern und erstarrte. Schon so spät? Verdammt, sie hatte völlig die Zeit aus den Augen verloren. Schnell wischte sie sich den restlichen Tapetenkleister an ihrer Hose ab und machte sich auf den Weg zum Meetingraum, wo sie mit den anderen besprechen wollte, welche der eingereichten Geschichten zum Bookshelf-Wettbewerb 2023-1 auf den ersten drei Plätzen landen sollten. Langsam drängte die Zeit, denn die Führungsetage wollte in einer halben Stunde eine Entscheidung haben. CaraKreativ war wegen des tapezierens zwar nicht wirklich dazu gekommen auch nur eine der Geschichten zu lesen, aber sie würde sich einfach der Gruppenmeinung anschließen und diese unterstützen. Ja, das klang nach einem guten Plan. Sie schlüpfte in den Meetingraum, in welchem die anderen bereits anwesend waren – sogar Arenja hatte scheinbar schon jemand aus dem Obergeschoss nach unten geholt – und setzte sich auf ihren Platz.
„Okay, nachdem wir nun vollzählig sind“, übernahm Cylis Tristik das Wort, „können wir beginnen. Ich möchte kurz vorausschieben, dass der Schimmelwachstrank von Sleipnira und Rüdiger hervorragende Arbeit leistet. Vielen Dank dafür.“
„Kein Problem“, freute sich Sleipnira. „Es hat zwar ein paar Anläufe gebraucht, aber wenn das Endresultat zufriedenstellend ist, war es jeden Fehlversuch wert.“
„Das war es auf jeden Fall“, nickte Cylis. „Ich möchte allerdings auch noch hinterherschieben, dass ich infolge dessen in letzter Zeit viel zu sehr damit beschäftigt war, den neuen Schimmel zu hegen, zu streicheln und in die Regeln des Kellers einzuführen. Außerdem war das erste was der Schimmel gemacht hat, sich über meine Exemplare des Schreibwettbewerbs auszubreiten. Ich konnte also die Beiträge nicht wirklich lesen. Ich würde mich einfach eurer Meinung anschließen.“
„Ich ebenfalls“, schloss sich CaraKreativ an. „Ihr wisst ja, dass ich nach und nach alle Kellerianer und sonstigen FF.de-Beteiligten auf meinen Wänden verewigt habe. Die Führungsetage war mit der Darstellung von sich nicht so ganz … äh … zufrieden und hat mich gebeten die Wände neu zu tapezieren. Ohne mir Tapeten zur Verfügung zu stellen natürlich.“
„Natürlich.“
„Was auch sonst.“
„Hätte mich auch gewundert.“
Ein wissendes nicken ging durch die Reihe der anderen.
„Also habe ich in Ermangelung anderer Alternativen meine Bookshelfschreibwettbewerbsausdrucke dafür verwendet. Und ja … den Rest könnt ihr euch ja denken.“ CaraKreativ griff nach ihrem bereitstehenden Wasserglas und wollte einen Schluck trinken. Als sie merkte, dass ihre Hand mit den Resten des Tapetenkleisters an diesem festklebte, verlegte sie sich stattdessen darauf, zu versuchen ihre Hand wieder von dem Glas zu lösen.
„Wusstet ihr, dass es fast eine schier unendliche Anzahl Möglichkeiten gibt, Papierschiffe zu falten, viele aber nach einiger Zeit im Badewannenwasser aufweichen?“, fragte Arenja in die Runde.
„Ich habe Nudeln gekocht“, trug W4rriorC4t ihren Teil zu dem Gespräch bei. „Nach einem ganz besonderes Rezept, welches nur richtig schmeckt, wenn die Zubereitung über offenem Feuer stattfindet.“
Cylis stöhnte auf. „Hat eigentlich irgendjemand die Beiträge gelesen statt sie sofort zu vernichten?“
Sleipnira hob zögerlich die Hand, woraufhin sich sofort fünf hoffnungsvolle Augenpaare auf sie richteten. „Also … angefangen, ja.“
„Und?“, wollte CaraKreativ wissen, die es aufgegeben hatte, das Glas von ihrer Hand lösen zu wollen und akzeptierte, dass dieses da jetzt erstmal auf unbestimmte Zeit bleiben würde.
„In der ersten die ich anfing kam oranger Glibber vor. Und dann dachte ich: Hey! Coole Idee! Und dann … ja … irgendwie habe ich es geschafft, meine Ausdrucke alle in orangen Glibber zu verwandeln.“
Die Augenpaare wanderten von Sleipnira zu LastDragonofoldtimes.
„Mir ist das Klopapier ausgegangen“, sagte diese entschuldigend. „Und ihr wisst ja, wie sparsam die Führungsetage mit Klopapiernachschub ist.“
„Oh ja.“
„Wirklich schrecklich.“
„Da sollte man mal eine Beschwerde einreichen.“
„Kann man vielleicht trotzdem noch ein bisschen von den Geschichten entziffern?“, fragte Arenja hoffnungsvoll.
LastDragonofoldtimes schüttelte den Kopf. „Abaddon hatte Hunger auf etwas ganz besonderes. Und … na ja, ihr wisst schon.“
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Cylis und sah auf die Uhr. „Wir haben nur noch eine viertel Stunde, bis die Führungsetage einen Gewinner will.“
„Und einen zweiten und einen dritten Platz“, warf Sleipnira ein.
„Nicht hilfreich“, sagte W4rriorC4t.
LastDragonofoldtimes wandte sich an CaraKreativ. „Können wir vielleicht auf die Schnelle deine neu tapezierten Wände lesen?“
CaraKreativ schüttelte den Kopf. „Ich habe natürlich mit den Rückseiten nach außen tapeziert, so dass ich wieder darauf zeichnen kann.“
„Ich hätte da noch Reste, die ich aus dem Badewasser gerettet habe“, meinte Arenja, zog ein paar wenige, durchweichte Papierfetzen aus ihrer Hosentasche und breitete sie auf dem Tisch aus. „Vielleicht können wir daraus zumindest ein paar Titel rekonstruieren.“ Sechs Köpfe beugten sich über die Papierfetzen.
Geist
sche Adr
am End
n <3
önig auf A
mel?
alen
„Okay, nächster Plan?“, fragte Sleipnira.
„Unsere Exemplare können nicht die einzigen gewesen sein“, meinte Cylis.
Arenja sah auf und nickte. „Natürlich. Zumindest die Führungsetage muss die Geschichten gespeichert haben.“
„Na dann los, Arenja.“ LastDragonofoldtimes erhob sich von ihrem Stuhl und ging zur Hintertür des Meetingraums. „Beeilen wir uns!“
LastDragonofoldtimes und Arenja waren schon halb bei den Büros der Führungsetage angekommen, als letztere das Wort ergriff: „Wie willst du eigentlich an neue Exemplare herankommen?“
LastDragonofoldtimes zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Einfach improvisieren. Wir könnten sagen, wir wollen das Ganze schön präsentieren und unsere Ausdrucke sind zu zerlesen dafür. Oder ich lenke sie ab, indem ich Feuer speie und alles anzünde und du druckst im allgemeinen Chaos neue Exemplare aus. Hoppla!“ LastDragonofoldtimes blieb unvermittelt stehen, als sie um eine Ecke bogen und fast mit einem Keks zusammengestoßen wären, der ihnen entgegenkam. „Keks Norris?“
„LastDragonofoldtimes“, nickte Keks Norris den beiden zu. „Arenja.“
„Kennen wir uns?“, fragte Arenja verwundert.
Keks Norris schüttelte den Kopf. „Nein. Aber Keks Norris kennt auch die Namen von Leuten, denen er noch nicht begegnet ist.“
„Was machst du hier?“, wollte LastDragonofoldtimes wissen. „Ich dachte du machst Urlaub auf dem Neptun?“
„Ja, schon. Aber jetzt wollte ich mich sonnen und habe keine Sonnencreme dabei.“
„Aber der Neptun ist doch soweit von der Sonne entfernt, dass man da gar keine Sonnencreme braucht“, meinte Arenja.
„Oh, Keks Norris kann auch auf dem Neptun Sonnenbrand bekommen“, entgegnete Keks Norris. „Deshalb dachte ich, ich schaue kurz im Keller vorbei und besorge mir ein wenig Sonnencreme.“
„Aber wir haben hier gar keine Sonnencreme, weil hier unten nie die Sonne scheint“, warf Arenja ein. „Und weil die Führungsetage sowieso mit allem sehr sparsam ist, was sie uns nach hier unten gibt.“
„Keks Norris kann auch im Keller Sonnencreme besorgen, auch wenn es dort gar keine gibt.“
„Kannst du uns zufällig auch die Bookshelfschreibwettbewerbbeiträge besorgen?“, fragte LastDragonofoldtimes hoffnungsvoll.
„Ja klar, kein Problem.“ Keks Norris drückte LastDragonofoldtimes einen Stapel mit unterschiedlich dick zusammengetackerten Blättern in die Hand. „So und jetzt muss ich weiter. Macht es gut.“
Arenja und LastDragonofoldtimes sahen sich an. „Das ging jetzt irgendwie leichter als gedacht.“
„Ahm, Leute?“ Krümelmonster steckte seinen Kopf zur Tür herein. „Die Führungsetage schickt mich. Ich soll eure Entscheidung zu den ersten Plätzen des Bookshelfschreibwettbewerbs abholen.“
CaraKreativ, Cylis Tristik, WarriorC4t und Sleipnira sahen von Krümelmonster zur Hintertür und wieder zurück.
„Wir müssen Krümelmonster beschäftigen“, flüsterte Cylis.
„Und Zeit gewinnen“, nickte Sleipnira.
„Blöd, dass Arenja mit ihrem unnützen Wissen jetzt nicht hier ist“, meinte CaraKreativ.
„Ich mach das schon“, sagte W4rriorC4t. „Ich habe auch einen unnützen Fakt parat. Hat mir Kekspool vorhin erzählt, als ich ihn im Subkeller getroffen habe, als ich den Leiterwagen von meiner täglichen Runde mit Horst dort abgestellt habe. Er hat dort eins seiner Katana gesucht und wurde im blutigen Kinderwagen fündig.“
„Wir haben einen blutigen Kinderwagen im Subkeller?“, fragte Sleipnira.
„Den muss irgendjemand während unserer Zeit in den luftigen Gildehallen da abgestellt haben“, entgegnete W4rriorC4t.
„Leute?“ Krümelmonster wippte ungeduldig mit dem Fuß.
W4rriorC4t wandte sich ihm zu. „Wusstest du, dass es eine ganz simple Auflösung für das Großvaterparadoxon gibt?“, wollte sie wissen.
„Ähm …“
„Ja, doch wirklich. Wenn man in der Vergangenheit seinen eigenen Großvater töten will, muss man einfach in eine Zeit zurückreisen, in der er schon seine Nachfahren bekommen hat. Dann wird alles ganz logisch. Erstaunlich, dass noch niemand auf diese Lösung des Paradoxons gekommen ist, oder?“
Krümelmonster, Cylis Tristik, Sleipnira und CaraKreativ sahen erst W4rriorC4t, dann sich gegenseitig und dann wieder W4rriorC4t an.
„Also ich glaube nicht …“, sagten Cylis und Krümelmonster gleichzeitig, wurden aber von der Hintertür unterbrochen, die in diesem Moment aufging. LastDragonofoldtimes, beladen mit einem Stapel Papier und Arenja betraten den Raum.
„Oh gut.“ Krümelmonster sah in die Runde. „Wenn jetzt alle versammelt sind: Habt ihr denn jetzt ein Ergebnis, welches ich der Führungsetage mitteilen kann?“
„Ja klar.“ Arenja drehte sich zu LastDragonofoldtimes, zog aufs geradewohl drei zufällige Geschichten aus dem Stapel, legte sie auf den Tisch, mischte sie nochmal kräftig durch, legte sie wieder aufeinander und drückte sie Krümelmonster in die Hand. „Hier. In dieser Reihenfolge.“
„Danke“, sagte Krümelmonster erfreut, nahm die drei Geschichten entgegen, drehte sich Richtung Tür und wollte gerade auf den Gang hinaus, als es sich noch einmal umdrehte. „Übrigens bin ich schon sehr auf eure Buchrücken gespannt, die ihr für die ersten drei Plätze und allgemein die Teilnahme gezeichnet habt.“ Mit diesen Worten verschwand es nach draußen und schloss die Tür hinter sich.
Die sechs Zeichnerinnen sahen sich entsetzt an.
„Die Buchrücken.“
„Oh oh.“
Nachdem es bereits 2020, 2021 und 2022 am jeweils 14.02. ein neues Keks-Kapitel gab, setze ich die Tradition nun auch 2023 fort. Da heute außerdem ein ganz besonderer Tag ist, spielt dieser in diesem One-Shot eine tragende Rolle. Ähm … Moment, nein, ich meine nicht Valentinstag, der ist ja jedes Jahr. Nein, ich rede natürlich vom Bookshelf-Wettbewerb 2023-1, bei welchem heute Deadline ist! Bald schon werden wir die ersten drei Plätze erfahren, aber zuvor müssen diese natürlich noch gewählt werden …
Mein besonderer Dank geht diesesmal an CaraKreativ und Arenja, von denen ich ebenfalls die Erlaubnis bekommen habe, sie in dieser Sammlung auftreten zu lassen :D
Und nun viel Spaß mit:
And the winner is …
CaraKreativ blickte auf die neu tapezierte, jetzt wieder weiße, Wand und grinste zufrieden. Dann lies sie ihren Blick Richtung Uhr wandern und erstarrte. Schon so spät? Verdammt, sie hatte völlig die Zeit aus den Augen verloren. Schnell wischte sie sich den restlichen Tapetenkleister an ihrer Hose ab und machte sich auf den Weg zum Meetingraum, wo sie mit den anderen besprechen wollte, welche der eingereichten Geschichten zum Bookshelf-Wettbewerb 2023-1 auf den ersten drei Plätzen landen sollten. Langsam drängte die Zeit, denn die Führungsetage wollte in einer halben Stunde eine Entscheidung haben. CaraKreativ war wegen des tapezierens zwar nicht wirklich dazu gekommen auch nur eine der Geschichten zu lesen, aber sie würde sich einfach der Gruppenmeinung anschließen und diese unterstützen. Ja, das klang nach einem guten Plan. Sie schlüpfte in den Meetingraum, in welchem die anderen bereits anwesend waren – sogar Arenja hatte scheinbar schon jemand aus dem Obergeschoss nach unten geholt – und setzte sich auf ihren Platz.
„Okay, nachdem wir nun vollzählig sind“, übernahm Cylis Tristik das Wort, „können wir beginnen. Ich möchte kurz vorausschieben, dass der Schimmelwachstrank von Sleipnira und Rüdiger hervorragende Arbeit leistet. Vielen Dank dafür.“
„Kein Problem“, freute sich Sleipnira. „Es hat zwar ein paar Anläufe gebraucht, aber wenn das Endresultat zufriedenstellend ist, war es jeden Fehlversuch wert.“
„Das war es auf jeden Fall“, nickte Cylis. „Ich möchte allerdings auch noch hinterherschieben, dass ich infolge dessen in letzter Zeit viel zu sehr damit beschäftigt war, den neuen Schimmel zu hegen, zu streicheln und in die Regeln des Kellers einzuführen. Außerdem war das erste was der Schimmel gemacht hat, sich über meine Exemplare des Schreibwettbewerbs auszubreiten. Ich konnte also die Beiträge nicht wirklich lesen. Ich würde mich einfach eurer Meinung anschließen.“
„Ich ebenfalls“, schloss sich CaraKreativ an. „Ihr wisst ja, dass ich nach und nach alle Kellerianer und sonstigen FF.de-Beteiligten auf meinen Wänden verewigt habe. Die Führungsetage war mit der Darstellung von sich nicht so ganz … äh … zufrieden und hat mich gebeten die Wände neu zu tapezieren. Ohne mir Tapeten zur Verfügung zu stellen natürlich.“
„Natürlich.“
„Was auch sonst.“
„Hätte mich auch gewundert.“
Ein wissendes nicken ging durch die Reihe der anderen.
„Also habe ich in Ermangelung anderer Alternativen meine Bookshelfschreibwettbewerbsausdrucke dafür verwendet. Und ja … den Rest könnt ihr euch ja denken.“ CaraKreativ griff nach ihrem bereitstehenden Wasserglas und wollte einen Schluck trinken. Als sie merkte, dass ihre Hand mit den Resten des Tapetenkleisters an diesem festklebte, verlegte sie sich stattdessen darauf, zu versuchen ihre Hand wieder von dem Glas zu lösen.
„Wusstet ihr, dass es fast eine schier unendliche Anzahl Möglichkeiten gibt, Papierschiffe zu falten, viele aber nach einiger Zeit im Badewannenwasser aufweichen?“, fragte Arenja in die Runde.
„Ich habe Nudeln gekocht“, trug W4rriorC4t ihren Teil zu dem Gespräch bei. „Nach einem ganz besonderes Rezept, welches nur richtig schmeckt, wenn die Zubereitung über offenem Feuer stattfindet.“
Cylis stöhnte auf. „Hat eigentlich irgendjemand die Beiträge gelesen statt sie sofort zu vernichten?“
Sleipnira hob zögerlich die Hand, woraufhin sich sofort fünf hoffnungsvolle Augenpaare auf sie richteten. „Also … angefangen, ja.“
„Und?“, wollte CaraKreativ wissen, die es aufgegeben hatte, das Glas von ihrer Hand lösen zu wollen und akzeptierte, dass dieses da jetzt erstmal auf unbestimmte Zeit bleiben würde.
„In der ersten die ich anfing kam oranger Glibber vor. Und dann dachte ich: Hey! Coole Idee! Und dann … ja … irgendwie habe ich es geschafft, meine Ausdrucke alle in orangen Glibber zu verwandeln.“
Die Augenpaare wanderten von Sleipnira zu LastDragonofoldtimes.
„Mir ist das Klopapier ausgegangen“, sagte diese entschuldigend. „Und ihr wisst ja, wie sparsam die Führungsetage mit Klopapiernachschub ist.“
„Oh ja.“
„Wirklich schrecklich.“
„Da sollte man mal eine Beschwerde einreichen.“
„Kann man vielleicht trotzdem noch ein bisschen von den Geschichten entziffern?“, fragte Arenja hoffnungsvoll.
LastDragonofoldtimes schüttelte den Kopf. „Abaddon hatte Hunger auf etwas ganz besonderes. Und … na ja, ihr wisst schon.“
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Cylis und sah auf die Uhr. „Wir haben nur noch eine viertel Stunde, bis die Führungsetage einen Gewinner will.“
„Und einen zweiten und einen dritten Platz“, warf Sleipnira ein.
„Nicht hilfreich“, sagte W4rriorC4t.
LastDragonofoldtimes wandte sich an CaraKreativ. „Können wir vielleicht auf die Schnelle deine neu tapezierten Wände lesen?“
CaraKreativ schüttelte den Kopf. „Ich habe natürlich mit den Rückseiten nach außen tapeziert, so dass ich wieder darauf zeichnen kann.“
„Ich hätte da noch Reste, die ich aus dem Badewasser gerettet habe“, meinte Arenja, zog ein paar wenige, durchweichte Papierfetzen aus ihrer Hosentasche und breitete sie auf dem Tisch aus. „Vielleicht können wir daraus zumindest ein paar Titel rekonstruieren.“ Sechs Köpfe beugten sich über die Papierfetzen.
Geist
sche Adr
am End
n <3
önig auf A
mel?
alen
„Okay, nächster Plan?“, fragte Sleipnira.
„Unsere Exemplare können nicht die einzigen gewesen sein“, meinte Cylis.
Arenja sah auf und nickte. „Natürlich. Zumindest die Führungsetage muss die Geschichten gespeichert haben.“
„Na dann los, Arenja.“ LastDragonofoldtimes erhob sich von ihrem Stuhl und ging zur Hintertür des Meetingraums. „Beeilen wir uns!“
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LastDragonofoldtimes und Arenja waren schon halb bei den Büros der Führungsetage angekommen, als letztere das Wort ergriff: „Wie willst du eigentlich an neue Exemplare herankommen?“
LastDragonofoldtimes zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Einfach improvisieren. Wir könnten sagen, wir wollen das Ganze schön präsentieren und unsere Ausdrucke sind zu zerlesen dafür. Oder ich lenke sie ab, indem ich Feuer speie und alles anzünde und du druckst im allgemeinen Chaos neue Exemplare aus. Hoppla!“ LastDragonofoldtimes blieb unvermittelt stehen, als sie um eine Ecke bogen und fast mit einem Keks zusammengestoßen wären, der ihnen entgegenkam. „Keks Norris?“
„LastDragonofoldtimes“, nickte Keks Norris den beiden zu. „Arenja.“
„Kennen wir uns?“, fragte Arenja verwundert.
Keks Norris schüttelte den Kopf. „Nein. Aber Keks Norris kennt auch die Namen von Leuten, denen er noch nicht begegnet ist.“
„Was machst du hier?“, wollte LastDragonofoldtimes wissen. „Ich dachte du machst Urlaub auf dem Neptun?“
„Ja, schon. Aber jetzt wollte ich mich sonnen und habe keine Sonnencreme dabei.“
„Aber der Neptun ist doch soweit von der Sonne entfernt, dass man da gar keine Sonnencreme braucht“, meinte Arenja.
„Oh, Keks Norris kann auch auf dem Neptun Sonnenbrand bekommen“, entgegnete Keks Norris. „Deshalb dachte ich, ich schaue kurz im Keller vorbei und besorge mir ein wenig Sonnencreme.“
„Aber wir haben hier gar keine Sonnencreme, weil hier unten nie die Sonne scheint“, warf Arenja ein. „Und weil die Führungsetage sowieso mit allem sehr sparsam ist, was sie uns nach hier unten gibt.“
„Keks Norris kann auch im Keller Sonnencreme besorgen, auch wenn es dort gar keine gibt.“
„Kannst du uns zufällig auch die Bookshelfschreibwettbewerbbeiträge besorgen?“, fragte LastDragonofoldtimes hoffnungsvoll.
„Ja klar, kein Problem.“ Keks Norris drückte LastDragonofoldtimes einen Stapel mit unterschiedlich dick zusammengetackerten Blättern in die Hand. „So und jetzt muss ich weiter. Macht es gut.“
Arenja und LastDragonofoldtimes sahen sich an. „Das ging jetzt irgendwie leichter als gedacht.“
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„Ahm, Leute?“ Krümelmonster steckte seinen Kopf zur Tür herein. „Die Führungsetage schickt mich. Ich soll eure Entscheidung zu den ersten Plätzen des Bookshelfschreibwettbewerbs abholen.“
CaraKreativ, Cylis Tristik, WarriorC4t und Sleipnira sahen von Krümelmonster zur Hintertür und wieder zurück.
„Wir müssen Krümelmonster beschäftigen“, flüsterte Cylis.
„Und Zeit gewinnen“, nickte Sleipnira.
„Blöd, dass Arenja mit ihrem unnützen Wissen jetzt nicht hier ist“, meinte CaraKreativ.
„Ich mach das schon“, sagte W4rriorC4t. „Ich habe auch einen unnützen Fakt parat. Hat mir Kekspool vorhin erzählt, als ich ihn im Subkeller getroffen habe, als ich den Leiterwagen von meiner täglichen Runde mit Horst dort abgestellt habe. Er hat dort eins seiner Katana gesucht und wurde im blutigen Kinderwagen fündig.“
„Wir haben einen blutigen Kinderwagen im Subkeller?“, fragte Sleipnira.
„Den muss irgendjemand während unserer Zeit in den luftigen Gildehallen da abgestellt haben“, entgegnete W4rriorC4t.
„Leute?“ Krümelmonster wippte ungeduldig mit dem Fuß.
W4rriorC4t wandte sich ihm zu. „Wusstest du, dass es eine ganz simple Auflösung für das Großvaterparadoxon gibt?“, wollte sie wissen.
„Ähm …“
„Ja, doch wirklich. Wenn man in der Vergangenheit seinen eigenen Großvater töten will, muss man einfach in eine Zeit zurückreisen, in der er schon seine Nachfahren bekommen hat. Dann wird alles ganz logisch. Erstaunlich, dass noch niemand auf diese Lösung des Paradoxons gekommen ist, oder?“
Krümelmonster, Cylis Tristik, Sleipnira und CaraKreativ sahen erst W4rriorC4t, dann sich gegenseitig und dann wieder W4rriorC4t an.
„Also ich glaube nicht …“, sagten Cylis und Krümelmonster gleichzeitig, wurden aber von der Hintertür unterbrochen, die in diesem Moment aufging. LastDragonofoldtimes, beladen mit einem Stapel Papier und Arenja betraten den Raum.
„Oh gut.“ Krümelmonster sah in die Runde. „Wenn jetzt alle versammelt sind: Habt ihr denn jetzt ein Ergebnis, welches ich der Führungsetage mitteilen kann?“
„Ja klar.“ Arenja drehte sich zu LastDragonofoldtimes, zog aufs geradewohl drei zufällige Geschichten aus dem Stapel, legte sie auf den Tisch, mischte sie nochmal kräftig durch, legte sie wieder aufeinander und drückte sie Krümelmonster in die Hand. „Hier. In dieser Reihenfolge.“
„Danke“, sagte Krümelmonster erfreut, nahm die drei Geschichten entgegen, drehte sich Richtung Tür und wollte gerade auf den Gang hinaus, als es sich noch einmal umdrehte. „Übrigens bin ich schon sehr auf eure Buchrücken gespannt, die ihr für die ersten drei Plätze und allgemein die Teilnahme gezeichnet habt.“ Mit diesen Worten verschwand es nach draußen und schloss die Tür hinter sich.
Die sechs Zeichnerinnen sahen sich entsetzt an.
„Die Buchrücken.“
„Oh oh.“