Auch wenn Deacon es nie zugeben würde: Heute war ein besonderer Tag. Viele Monate hatten Dunkelheit und Kälte die Nächte in Lost Lake bestimmt, doch dank einer hartnäckigen Bikerin hatte das Camp seit einigen Minuten Strom.

Drüben bei der Lodge war eine Feier zu Ehren der Lichtbringer im Gange. Allerdings hatten Deacon und Rikki die Feier verlassen. Bei der Wiederherstellung des Stroms waren Deacon ein paar Krabbler zu nahe gekommen und bei dem Brennen, das von seiner Wunde ausging, war ein Besuch in der Krankenstation keine schlechte Idee.

Leider war Addy weg - wahrscheinlich auf der Feier. Aus dem Grund hatte Rikki Deacons Wunde gereinigt und verbunden. Die Mechanikerin machte ihre Sache besser als gedacht. Auf der anderen Seite knatterte Deacon derart oft mit seinem Motorrad durch die Gegend, dass er selbst ein halbes Bike war.

Sanft strich Rikki über Deacons Narben. Ihre Finger hinterließen ein Kribbeln auf seiner Haut und seine Brust hob und senkte sich einen Tick zu schnell. „Woher stammt die? Afghanistan, der MC oder später?“, wollte Rikki leise wissen und Deacon erinnerte sich ehrlich nicht.

„Was ist mit der hier?“, fuhr die Brünette fort und Deacon drehte sich zu ihr. Im Schein des Lichts von der Lodge sah Rikkis Gesicht wunderschön aus. „Man sagt, Addy mag es gar nicht, wenn andere mit ihrem Kram rummachen“, meinte er mit einem Schlucken.

„Ja, das hab ich auch gehört“, raunte Rikki und fragte unbeirrt: „Was ist mit der hier?“ „Rikki“, senkte Deacon seine Stimme und widerstand dem Drang, die Brünette zu küssen. Rikki erkannte, dass er ihre Begierde erwiderte, und erklärte mit starker Stimme: „Ich bin nicht verheiratet!“

Einen Moment herrschte Stille, in der die beiden Biker einander in die Augen blickten. Gerade als sich Enttäuschung in Rikkis Augen breitmachte, legte Deacon eine Hand an ihre Wange und beugte sich vor. Gefühlvoll drückte er seine Lippen auf ihre.

Natürlich erwiderte Rikki den Kuss. Die Brünette legte beide Hände um Deacons Taille und fuhr langsam hinab zu seinem Gürtel. Nachdem sie diesen geöffnet hatte, hob Deacon Rikki hoch und setzte sie auf der Krankenliege ab. Rikki ließ sich mit einem nervösen Atmen zurücksinken und beobachtete Deacon, wie er auf sie kletterte...