PoV Sora

Mitten in der Nacht werde ich wach. Müde reibe ich mir meine Augen und bemerke das Shiro, wie so oft bereits, in meinen Armen eingekuschelt ist. Ich will schon wieder meine Augen schließen als ich ein schreien vernehme. Es ist nicht so ein schreien wenn man verletzt wird sondern es ähnelnd eher einem ängstlichen. Doch was noch viel verwirrender an dem schreien ist, das es immer lauter wird, aber in der nähe wirklich scheint es nicht zu sein. Kraftlos, doch auch neugierig schiebe ich sanft meine Schwester von meinem Oberkörper, richte mich auf und Blicke aus unserem Fenster. Doch was ich dort sehe weckt meine Neugierde nur noch mehr: Ich sehe wie eine Person, dem schreien zu beurteilen ein Mädchen, wie wir es damals sind, aus den Wolken heraus in Richtung Erdboden fällt.

Sanft aber bestimmend schüttle ich die Schulter von Shiro um sie wach zu machen. "Nii, was soll das?" Flüstert sie wie gewöhnt noch leicht müde während sie ihre Augen reibt. "Draußen ist jemand wie wir vom Himmel gefallen, vielleicht ist sie von unserer Welt!" Informiere ich Sie und sehe wie Sie sich wieder hinlegen will. "Das hast du doch nur geträumt." Entgegnet sie mir bloß. "Shiro steh auf wir müssen Nachsehen!" Versuche ich es weiterhin, doch sie nimmt bloß ihre kleinen Ärmchen und legt sie sich über ihren Kopf, als Zeichen das sie weiter schlafen will. Doch das ist mir gerade egal. Ich muss Nachsehen, und ohne sie kann ich nicht gehen, also muss ich sie wohl tragen. Somit stehe ich auf und ziehe mich an. Vorsichtig lege ich mir eine dünne Decke bereit und nehme Shiro in Braut Stil auf meine Arme und Versuche irgendwie die Decke wieder über sie auszuarbeiten. "Lass mich runter Nii." Murmelt sie in meine Brust hinein, doch ich ignoriere ihre Aufforderung. Langsam und vorsichtig laufe ich den Weg durch das Schloss, darauf bedacht keine Geräusche zu machen.

Als wir nach gefühlten Ewigkeiten Draußen ankommen, brauche ich erst einmal einen Moment um mich wieder an die ungefähre Richtung des Schreies zu erinnern. Shiro diskutiert nicht mit mir und ihr atmen ist gleichmäßig, anscheinend ist sie wieder eingeschlafen. Mit langsamen Schritten laufe ich durch die dunkle Stadt mit meiner kleinen Schwester in den Armen und suche nach der Herkunft des Schreiens. Vermutlich ist der Weg noch lang, denn wir waren auch nicht direkt in der Stadt gelandet. Doch nach einer halben Stunde laufen wo meine Füße langsam Anfangen weh zu tun, meine kleine Schwester anfängt immer schwerer zu werden, Zweifel ich langsam daran dass das was ich gehört hatte wirklich wahr ist. Doch ich hatte sie gesehen! Da bin ich mir ganz sicher, wie ihre langen Haaren im Wind wehten und ihr Schreien wohl das halbe Land mitbekommen hatte, bis auf Shiro natürlich. Als ich plötzlich eine Stimme höre die mit Jemand anderen zu sprechen scheint.

"Elchea? Ich habe noch nie was von dieser Stadt gehört, wo soll das denn in Japan liegen? Außerdem wie kam ich denn so plötzlich hierher? Und ist es normal dass hier andauernd Leute hier runterfliegen und mitten im nirgendwo auf dem Boden landen?" Der Fremde scheint ziemlich überfordert mit ihr zu sein und stottert nur unverständliches Zeug vor sich hin. Das ist mein Stichwort: "Ja ist es, mit uns ist das gleiche passiert." Spreche ich drauf los und hoffe das sie nicht sauer ist, da ich ihr Gespräch unterbreche. Sie und der Fremde stehen an einem Feuer was offensichtlich dem Fremden gehört, welcher sich wahrscheinlich bloß in Ruhe daran auf wärmen möchte. Als sie sich umdreht stockt mir der Atem. Ihre dunkel braunen Haare sind leicht gewellt und gehen ihr bis zu ihrer Hüfte, ihre Augen sind in der selben wunderschönen braunen Farbe wie ihre Haare, ihre Lippen sind hell Rosa und ihr Gesicht makellos. Und sie scheint ungefähr meines alters zu sein. Ihr Outfit ist gewöhnlich, ein schwarzer Hoodie welcher leicht hochgekrempelt ist und sich in den Taschen etwas schweres befindet, eine dunkelgraue röhren Jeans, schwarze Boots und ein Silbernes Armband welches im Licht des Feuers glitzert. "Und wer sind sie?"