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Kelas Invasion

Kurzbeschreibung
KurzgeschichteThriller / P16 / Gen
14.06.2019
14.06.2019
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Among hatte die Kameras ausgeschaltet.
Doch er würde niemals da rein gehen.
Dafür war Kela da, auch wenn sie nicht wollte.
sie musste ihr leben aufs Spiel setzen.

Keiner ahnte etwas.
Sie hatte keine Infos wie es drinnen
aussah, kein Raumplan, keine Infos über Patrouillen,
die Gefangenenräume, gar nichts.
Sie wusste nur: irgendwo ist Katharina und
sie wird sterben, wenn sich Kela nicht beeilte.
Sie brauchte Infos und die hatte keiner außer
die Menschen vor Ort.
Sie hatte zwar eine Waffe, eine Pistole,
aber die war nicht schallgedämpft, außerdem
hatte sie noch nie eine Waffe gegen einen
Menschen gerichtet. Sie hatte Angst davor.
Keine Experimente. Lautlosigkeit und Vorsicht waren angesagt.

Sie öffnete die unscheinbare Tür in der engen und dreckigen Seitengasse.
Abgeschlossen war sie nicht, Kela runzelte die Stirn, aber hatte keine Zeit darüber nachzudenken.
Sie trat ein.
Hinter der Tür war ein dunkler langer Flur.
Das Licht war aus. Gut so.
Einige Meter vor ihr kreuzte ein weiterer Gang,
der Gang nach rechts war ebenfalls dunkel,
aber nach links brannte Licht. Kela hörte Stimmen.
Zwei Wachen unterhielten sich gelassen. Sie schienen sich nicht zu bewegen.
Kela bewegte sich leise und vorsichtig auf die
Kreuzung zu und lauschte.

Ein gewisser Herr Wolf war im Gespräch,
außerdem ging es um die neue Gefangene. Kata!
Kela hielt den Atem an. Vielleicht plauderten sie aus, wo die Gefangene war.
Eine ewig lange Zeit hörte Kela zu wie sie über
Frauen redeten, über Familie, Kinder nichts interessanten.

Dann musste einer auf die Toilette.
Sie witzelten kurz über die wohl übertrieben laute
Klospülung. Dann hörte Kela Schritte auf sie zukommen.
Panisch sah sie sich um. Auf der Tür neben ihr stand WC. Scheiße!

"Pass auf dich auf", rief der übrig gebliebene
dem anderen hinterher, er lachte.

Ihr Herz pochte so laut, dass Kela kaum hörte, wie
sich die Tür zum WC öffnete. Sie kauerte auf dem Klo-Sitz
der letzten Kabine, abgeschlossen hatte sie natürlich nicht.
Die Schritte bewegten sich immer näher auf ihre Kabine zu.
Und als könnte es nicht schlimmer kommen schwang die Tür auf.

Kela gegenüber stand ein großer, kräftiger Mann mit einem
Pistolenhalfter der sie verdutzt anschaute. Wie sie da kauerte,
wie ein in die Enge getriebenes Reh starrte sie ihn mit aufgerissenen Augen an.
Für eine Sekunde ist, schien die Zeit den Atem anzuhalten.

Dann schnellte seine Hand zur Waffe. Blitzschnell betätigte Kela die Spülung und
sprang in ihn hinein. Sie warf sie beide zu Boden während die Klospülung, ohrenbetäubend laut, jedes Geräusch übertönte.
Mit zusammengebissenen Zähnen und verzweifelt schwachen Schlägen bearbeitete sie seine Hand am Halfter.
Der Mann wehrte sich nicht doch er erholte sich schnell vom Aufprall.
Er griff sie mit der freien Hand am Schopf und zerrte sie von sich.
Jetzt kniete er auf ihr. Er richtete Kela die Waffe an die Stirn.
Die Tötungsabsicht in seinem Lächeln erschrak Kela.
Sie schlug mit voller Wucht seine Hand weg. Ein Laut Scheppern wurde von der Spülung direkt verschluckt, als seine Hand gegen ein Waschbecken schlug.
Vor Schmerz ließ er die Waffe fallen. Direkt neben Kelas Kopf. Bevor er überhaupt reagieren konnte,
hatte Kela das Blatt gewendet und richtete die Waffe gegen ihn. Ohne zu zögern, drückte sie ab.
Der Knall ging zwar in der Klospülung unter, aber der Schlitten der Waffe schlug ihr heftig ins Gesicht.
Eine Millisekunde später ergoss sich ein blutroter Regen auf ihm Gesicht.
Sie schrie laut auf und der Körper des Wächters sackte leblos auf ihr zusammen.

Die Spülung der Toilette brach ab und Kela erstickte ihren eigenen Schrei. Plötzlich war es wieder still.
Totenstill. Kela arbeitete sich unter der Leiche hervor und blieb neben ihr liegen.
Am liebsten wollte sie hier liegenbleiben. Sie wollte sich zusammenrollen und weinen.
Aber Kata brauchte ihre Hilfe. Sie nahm tief Luft, dann rappelte sie sich auf.

Ihr Blick fiel auf den Spiegel und sie erschrak.
Alles an ihr war in Blut getränkt, aus einer Platzwunde über ihrer Augenbraue floss sogar noch mehr.
Es tropfte von ihrem Kinn und von ihren Haaren. Wie ein Schwamm sog ihr Mantel die rote Flüssigkeit auf.
Was ist nur aus ihr geworden. Was hatte sie getan? Wie versteinert schaute sie ihrem Spiegelbild in die Augen.

Wut kochte in ihr auf und die Verzweiflung in ihren Augen weichte etwas anderem.
Etwas in ihr wurde geweckt, etwas hatte sich verändert.
Neben der Tür hing ein blutverschmierter Raumplan für die Notausgänge.
Die Pistole in der rechten und den Plan in der linken Hand verließ sie den Raum.
Sie würdigte weder der Leiche noch dem Spiegel einen weiteren Blick.
Angetrieben von Mordlust ist jede Vorsicht in ihr verflogen.
Sie ging zur Kreuzung, schaute um die Ecke, zielte und drückte ab.
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