Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Stray Puppy

Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Schmerz/Trost / P16 / MaleSlash
Thatcher
04.06.2019
16.08.2019
12
31.127
 
Alle Kapitel
1 Review
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
 
 
04.06.2019 2.801
 
Gute/n Morgen, Tag, Abend oder Nacht,

super, dass du hier bist, nimm dir was zu trinken und mach's dir bequem.
Die folgende Geschichte habe ich im AO3 gefunden - wie du sicherlich in der Kurzbeschreibung bereits gelesen hast - und war so von ihr begeistert, dass ich sie unbedingt übersetzen wollte. Denn, was mir aufgefallen ist, als ich nach FF's zu Rainbow Six Siege hier auf fanfiktion.de gesucht habe: Es gibt keine. Zumindest habe ich keine gefunden und es gibt ja nicht mal eine eigene Kategorie. Versteh' mich nicht falsch, ich möchte jetzt nicht rummeckern, dass es doch bitte für jedes einzelne Game eine eigene Kategorie geben soll - bestimmt nicht. Aber Rainbow hat so viele Möglichkeiten für FF's zu bieten, dass es regelrecht schade ist. Deshalb switchte ich ins Englische und wurde dort erschlagen von der Flut an Geschichten - das war ein schöner Moment.
Doch ich schweife nur etwas ab.

Wie jetzt schon mehrfach erwähnt, handelt es sich hierbei um eine Übersetzung, es ist also nicht mein Werk, sondern gehört einzig und allein ToDragons. Thank you so much for allowing me the translation!

Das einzig wahre Original will ich natürlich auf keinen Fall vorenthalten: hier.

Am Anfang bzw. Ende jedes Kapitels habe ich ebenfalls die Kommentare und Anmerkungen des Autors übersetzt, dir geht also nichts verloren.

Ach, eins noch! Untypisch zu meinem sonstigen Verhalten gibt es dieses Mal feste Uploadtermine, da die Story ja schon beendet ist und ich sie nur noch übersetzten muss. Jeden Freitag kannst du also ab jetzt ein neues Kapitel erwarten.

Also, lassen wir es beginnen~!

Edit 28.06.:
Zum besseren Verständnis hier noch einmal die Namen, Codes, Länder und jeweiligen CTUs der Charaktere, die am häufigsten vorkommen, da es sehr schwer sein kann, einen Bezug zu allen Namen herzustellen, wenn man keine Verbindung zu dem ursprünglichen Game hat.

Deutschland, GSG9:
Dominic "Bandit" Brunsmeier
Monika "IQ" Weiss
Elias "Blitz" Kötz
Marius "Jäger" Streicher


Russland, Spetsnaz:
Maxim "Kapkan" Basuda
Shuhrat "Fuze" Kessikbayev
Timur "Glaz" Glazkov
Alexandr "Tachanka" Senaviev


Italien, G.I.S.:
Adriano "Maestro" Martello

USA, SWAT:
Jordan "Thermite" Trace

England, SAS:
Mike "Thatcher" Baker

_______________________________________________________


Author’s notes:

Puh!

Das ist der Beginn einer sehr langen Reise. Ich bin etwas ängstlich, aber ich hoffe, dass ihr sie mögen werdet, denn ich habe es geliebt, diese Geschichte zu schreiben.

Viel Spaß! :)

_________________________________________________________


Verhörraum



Die Hereford Basis war ein Hochsicherheitsareal des Militärs und die Alteingesessenen bezeichneten es als unantastbar. Jeder Rekrut hat schon oft die Geschichte gehört, wie sie die Basis beschützen; mit fünfzehn Fuß hohen Zäunen, mehrere Meilen lang und mit Stacheldraht gekürt, umgeben von dunklen Wäldern und einsamen Feldern. Neulinge werden oft dort hinaus geschickt, als Training, zum Überleben mitten in der Nacht, aber ohne die Hilfe von Kapkan war niemand in der Lage, den Weg zurück zu finden – oder die verirrten Newbies.

Die Basis war schwer zu finden, aber nicht direkt versteckt, die Menschen, die in den Städten in der Nähe wohnen, wissen über das militärische Training hier Bescheid. Doch da sich niemand mit dem Gesetz anlegen will, kam nie jemand in die Nähe der Basis. Die Straßen, die zur Basis führen, waren mit großen Schildern flankiert, jeden informierend über die besonderen Regeln, die in dem Sperrgebiet herrschen. Diese beinhalten Warnungen vor Waffen und experimentellen Raketen oder Bomben, verschiedene Arten von Fallen, Feldtraining durch die Wiesen und Wälder und jegliche Art von militärischer Aktivität. Die Zivilisten in den Städten wissen um diese Warnungen und niemand hatte das Bedürfnis, näher zu kommen und die Basis auszukundschaften.

Natürlich traten von Zeit zu Zeit einige interessante Fälle auf, wie zum Beispiel betrunkene Teenager oder verirrte Touristen, aber diese Zwischenfälle wurden immer vertraulich behandelt und kein Zivilist setzte bisher einen Fuß in die Basis. Jedes Mitglied von Team Rainbow lebte in der Illusion, dass ohne ihr Wissen niemand eindringen kann, aber letztendlich stellte sich dieses Denken als falsch heraus.

Eines Nachts, als nur das deutsche und russische Team in der Basis waren, erwachten die Notfallscheinwerfer zum Leben und mit dem plärrenden, ohrenbetäubenden Alarm und wüsten Flüchen sprang jeder auf die Füße, um nach den Eindringlingen zu suchen. Für Stunden fanden sie keine Spur, doch als die Sonne langsam aufging, kam Kapkan schließlich mit ihrer Beute zurück.

Zu jedermanns großer Überraschung war der Fremde, der den Alarm ausgelöst hatte, kein besoffener Teenie oder ein verirrter Tourist, nicht mal einer der White Mask-Idioten, der seines Lebens überdrüssig war; sondern ein Kind.

Besagtes Kind war um die 8-9 Jahre alt, sein braunes Haar unordentlich von Schweiß und Schmutz, große eingeschüchterte blaue Augen waren gefüllt mit Tränen. Seine Sachen waren zerrissen, blutig, als wäre er hingefallen. Abgesehen davon waren sie viel zu dünn für Mitte Oktober. Er zitterte vor Kälte und sicherlich auch Angst, alles in allem, sah der Junge aus, als wäre er durch die Hölle gegangen.

»Was. Zum. Fick?«, war Fuze’s einziger Kommentar, als sie das Kind von der anderen Seite des Verhörraums beobachteten. »Wie hat es dieses Balg geschafft, hier rein zu kommen?«

Neben ihm stand Kapkan – welcher ebenso schlammig und schmutzig war, wie das Kind – und zuckte mit den Schultern. »Das ist zu verdächtig… «

Die Tür öffnete sich und das deutsche Team trat ein, zusammen mit Glaz und Tachanka. Blitz trat näher an den zweiseitigen Spiegel heran, betrachtete das Kind und wandte sich schließlich zu den anderen um. »Denkt ihr wirklich, es ist die beste Idee, das Kind in den Verhörraum zu setzen?! Er sieht aus, als hätte er einen Schock, wie… Warum? Maxim!«

»Was? Er hat das Sicherheitssystem alarmiert! Dieser Junge kann genauso gut ein Spion sein!«, tat er es mit einem Achselzucken ab, erntete für seine Aussage vier hochgezogene Augenbrauen und dreimal kurzes Nicken.

Tachanka wandte sich an den Kopf des deutschen Teams. »Das wäre nichts Neues. Niemand kann sich heutzutage noch sicher sein, der Mossad bildet sie sogar zu Soldaten aus. Maxim, hast du irgendwelche Waffen bei ihm gefunden?«

Kapkan schüttelte den Kopf. »Keine Waffen. Nur das hier?« Er hielt ein professionelles Walkie-Talkie hoch.

Blitz betrachtete die beiden schockiert. »Das kann nicht euer Ernst sein, Leute. Das ist ein Kind! Ein Kind, was zu Tode verängstigt ist! Monika gib ihm trockene Sachen, mir egal von wem. Marius, geh zu Doc’s Büro und hol ein Verbandskasten, das Kind blutet immernoch!«, nickend verschwanden Jäger und IQ.

Kapkan schüttelte den Kopf. »Das Sicherheitsprotokoll-!«

»Ich scheiße auf das verdammte Protokoll, das ist ein Kind!« Blitz war bereit, gegen all die vier Russen zu kämpfen. Als die Auseinandersetzung zwischen Kapkan, Blitz und Tachanka langsam begann, zu eskalieren, trat Bandit näher an den Spiegel heran, beobachtete das Kind. Der Junge zitterte, vor Kälte oder Angst, er konnte es bloß vermuten. Er saß in einer Ecke des Raums auf dem Boden, mit angezogenen Beinen. Er versuchte, sich so klein wie möglich zu machen, sein tränennasses Gesicht hatte er an seinen blutigen Knien vergraben. Als der Deutsche genauer hinsah, sah er den flüchtigen Blick des Jungen; er starrte auf den Spiegel. Bandit schüttelte seinen Kopf und wandte sich zu seinen mittlerweile schreienden Teamkollegen um.

»Haltet endlich die Klappe!« Er besah sich die anderen erwachsenen Männer. »Wie wäre es, wenn wir ihn einfach fragen, wie er hier rein gekommen ist. Bevor wir hier noch ein lebenslanges Trauma verursachen, hm?«

Kapkan rollte mit den Augen. »Du solltest nicht so weich sein!«

Bandit lächelte ihn an. »Das stimmt, ich würde nie ein 8 Jahre altes Kind im Wald jagen, seine Arme hinter seinem Rücken zusammenbinden und ihn in einen Raum ohne Fenster schmeißen!«

»Ich habe seine Hände zusammengebunden, weil er gekratzt und um sich getreten hat. Er hat sogar versucht, mich zu beißen! Ich musste ihn irgendwie zurück bringen, das war meine Aufgabe! Ich habe nur meinen Schal dafür genommen, ich habe ihn nicht mal besonders fest gebunden.«

»Sein Handgelenk ist blutig! Er wollte sich selbst verteidigen, du Stück Scheiße! Du hast deiner Nichte dasselbe beigebracht, wenn sie von jemandem angegriffen wird!« Bandit rollte mit seinen Augen.

Kapkan schwieg, Schuldgefühle kamen in ihm auf. Neben ihm nickte Glaz. »Dom hat Recht. Da ist sogar noch Blut an den Wänden von vorigen Fällen, wenn wir nicht vorsichtiger mit ihm umgehen, könnten wir ihn ernsthaft verletzen.«

Mit einem Seufzen nickte Tachanka und sah zu Blitz. »Okay. Aber lass ihn nie allein, verstanden? Ich werde Thatcher kontaktieren!« Auf dem Weg zur Tür winkte er seinen Kameraden zu, ihm zu folgen.

Mit einem Seufzer der Erleichterung wandte sich Blitz an Bandit. »Vielen Dank!«

Bandit schüttelte seinen Kopf, gab die Schlüssel für den anderen Raum an Blitz. »Hol ihn einfach dort raus, okay? Ich werde Ela und Zofia informieren, für etwas Hilfe um den Kleinen wieder aufzubauen.« Damit verschwand er.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



Zuerst hat Kapkan den Jungen stundenlang im Wald gesucht, ehe er ihn schlussendlich zur Basis bringen konnte und jetzt hatten sie das Problem, dass sie ihn nicht aus dem Verhörraum heraus bekamen. Wer hätte gedacht, dass ein kleines Kind einen stärkeren Willen hat, als eine Gruppe erwachsener Elitesoldaten? Am Ende des Tages waren die Meisten von ihnen erschöpft und hatten es immer noch nicht geschafft, den Jungen zu überzeugen. Während des Abendessens saßen sie alle an einem der größten Tische der Cafeteria.

»Wie ist das überhaupt möglich?«, Tachanka sah zu Fuze. Er hatte den Jüngeren gebeten, sich dem Kind anzunehmen. Er kam zurück mit einer Bissspur an seiner Augenbraue.

»Ich habe das versucht, was du mir gesagt hast… Als erstes habe ich ihn einfach gefragt, aber er hat mir nicht geantwortet, also habe ich versucht, ihn hoch zu nehmen. Er gab mir eine Kopfnuss und biss in meine Augenbraue, das tut weh wie die Hölle!«, antwortete Fuze und rieb über die deutlichen Zahnabdrücke, in einem Versuch, es etwas erträglicher werden zu lassen.

Auf der anderen Seite des Tisches brachen Jäger und Bandit in haltloses Gelächter aus.

»Er ist auf jeden Fall ein cleveres Kerlchen! Sie unterrichten das in Selbstverteidigungskursen. Wenn du einen Gegner hast, der größer ist als du: die Haut unter den Augenbrauen ist voll von Nerven«, sagte IQ lächelnd zu Fuze.

»Es interessiert mich nicht, ob er clever ist! Ich werde Maxim ihn wieder festbinden lassen, um ihn dort rauszuholen!« Tachanka schüttelte den Kopf.

Bandit hob eine Augenbraue. »Ich weis nicht, habt ihr schon mal versucht, … Keine Ahnung, ihn zu fragen, ob er dort raus kommt, anstatt ihn zu verletzen?«

Tachanka sah zu Fuze, welcher nickte. »Ich habe es versucht! Aber wenn du denkst, du bist so clever, dann hol‘ du ihn doch dort raus!«

Jeder andere am Tisch starrte Fuze an, dann Bandit, da der Deutsche wohl die unpassendste Wahl für ein Kind war. Blitz erwartete ein smartes Kommentar und ein Schulterzucken, doch Bandit nickte zu jedermanns Überraschung. »Was kriege ich, wenn ich ihn dort raus bekomme?«

Tachanka rollte mit den Augen. »Du kannst eine Woche lang das Training auslassen, du fauler Sack!«

Bandit nickte wieder. »Deal.«

Sofort sprang Jäger auf. »Oh, das will ich sehen!«



Bandit lächelte und stand auf. Er ging in die Küche und schöpfte etwas von IQ’s leckerer Suppe in eine große weiße Schüssel, übersät mit orangen Punkten. Mira liebte es, ihre Cornflakes daraus zu essen, da sie deutlich großer war als eine normale Schüssel. Mit der Suppe machte er sich auf Richtung Verhörraum, mit sieben sehr interessierten Super-Soldaten in seinem Rücken. Diese betraten das Observationszimmer, Bandit sah ihnen nach. »Aber seid gefälligst leise!«

Sie nickten und schlossen die Tür.

»Wenn er es schafft, das Kind dort heraus zu bekommen, bin ich richtig angepisst!« Fuze schüttelte seinen Kopf.

»Timur und Dom sind die einzigen, die es noch nicht probiert haben, vielleicht hat er Gück.« Kapkan trat näher an den zweiseitigen Spiegel heran. Er biss sich auf die Unterlippe, als er den Jungen sah, immer noch so zusammengerollt wie vorher. Er spürte eine Berührung am Rücken als Glaz‘ Hand sanft darüber strich.

Bandit seufzte und schüttelte seinen Kopf, als er vor der Tür zum Verhörraum stand, bevor er langsam an ihr klopfte. Das Kind sah auf, als er die Tür öffnete, doch versteckte sich sofort wieder hinter seinen Knien. Bandit trat ein, ohne die Tür zu schließen. »Hey, Kleiner.«

Der Junge bewegte sich nicht.

Bandit seufzte und fuhr sich über seinen Bart. »Wo habe ich mich jetzt schon wieder rein manövriert?!« Er kam um den Tisch herum, näher an die Zimmerecke heran, in welcher der Junge saß. Das Kind beobachtete jede Bewegung, wie ein wildes Tier. Bandit setzte sich langsam, platzierte die Schüssel mit der Suppe auf dem Boden zwischen ihnen.

Als der Junge das Essen roch, fing er an, unruhig zu werden, doch rührte sich nicht vom Fleck. Bandit konnte den Magen des Kinds hungrig grummeln hören.

»Wann hast du zum letzten Mal etwas gegessen?« Bandit legte den Kopf schief, beobachtete ihn, doch erhielt keine Antwort. Er nickte und lehnte sich gegen die Wand in seinem Rücken. Er holte eine Zigarette heraus und steckte sie sich in den Mund, das Kind beobachtete ihn dabei genau. Bevor er sie anzündete, sah er erneut zu dem Kleinen. »Stört es dich?«

Der Junge blinzelte ein paar Mal und sah etwas verwirrt aus, doch blieb einer Antwort weiterhin fern. Bandit entzündete die Kippe und blies etwas Rauch aus, während er seinen Blick durch den Raum schweifen lies. »Ich verstehe nicht so richtig, warum du hier her gekommen bist. Ich hätte mir in die Hosen gemacht vor Angst, wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, doch du machst das ziemlich gut!«

Bandit konnte ein erneutes Hungergrollen hören. Das Kind legte eine Hand auf seinen Bauch, beunruhigt.

»Du kannst das essen! Ich schwöre dir, es ist köstlich. Aber bitte erzähle das nicht der netten, blonden Dame, okay? Sie wird es sonst noch gegen mich verwenden!«

Auf der anderen Seite des Spiegels schnaubte IQ. »So ein Schleimer!«

Der Junge sah zu Bandit, dann zu dem Essen, doch bewegte sich nicht.

Bandit überschlug seine Beine, machte es sich etwas gemütlich auf dem Boden. Während seine Zigarette langsam schrumpfte, ging er dazu über, kleine Rauchringe in die Luft zu blasen.

»W-wie machst du das?« Endlich, hob der Junge den Kopf. Seine Stimme war nicht mehr als ein schwaches Flüstern. Bandit zuckte mit den Schultern.

»Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Ich mache irgendwas mit meiner Zunge und dann passiert es einfach!«

Der Junge nickte. »Wirst du mir auch weh tun?«

Bandit schüttelte den Kopf. »Ich werde dir nicht mal näher kommen, wenn du das nicht möchtest.«

»Versprochen?« Das Kind verengte die Augen.

»Indianerehrenwort!« Bandit steckte die Zigarette in den Mund, hob die rechte Hand und streckte den kleinen Finger aus, hielt ihn dem Jungen hin. Er gab ihm die Chance, das Angebot abzulehnen.

Der Junge beobachtete ihn ohne eine Bewegung, als Bandit ihm seinen kleinen Finger hinhielt.

»K-kannst du mich auch vor dem Schlammmonster beschützen?«

Bandit legte den Kopf schief. »Was, Kleiner?«

»Es hat mich angegriffen und mir mein Walkie-Talkie weggenommen!«

Bandit musste sich auf die Innenseite seiner Wange beißen, um nicht hysterisch loszulachen. Er schluckte und räusperte sich. »Klar, Kumpel.«

»Versprochen?«

»Indianerehrenwort, Kleiner! Ich werde dich vor jedem einzelnen Monster beschützen. Das Größte, dass du hier treffen kannst, bin ohnehin ich und ich bin auf deiner Seite.« Bandit zwinkerte ihm zu. Der Junge lächelte leicht, hob seine schlammige Hand und hakte seinen kleinen Finger in Bandit’s ein, damit ihr Versprechen besiegelnd. Bandit erwiderte das Lächeln des Jungen. »Mein Name ist Ba- Dominic. Aber du kannst mich Dom nennen, okay?«

Der Junge nickte und begann langsam, seine Haltung, bestehend aus einem Ball aus Angst, aufzugeben.

»Wie ist dein Name, hm?«

»Noah.«

»Iss die Suppe, bevor sie noch komplett kalt wird, okay?«

Noah griff nach der Schüssel. »Wirst du mich hier allein lassen?«

Bandit zuckte mit den Schultern. »Versteh‘ mich nicht falsch, Kumpel, aber ich habe nicht vor, hier zu schlafen!« Er sah, wie das Kind seinen Kopf hob und seine Augen sich erneut mit Angst füllten. »Aber du kannst mit nach oben kommen, wenn du möchtest.« Der Junge seufzte erleichtert. Er probierte von der Suppe und nahm sofort große, gierige Schlucke davon. »Wir verschaffen dir erstmal ein Bad, frische Klamotten und ein Bett. Oh und Essen. Schmeckt dir die Suppe?«

Noah nickte wieder, nachdem die Schüssel leer war. »Es war sehr lecker.«

Bandit grinste. »Ich wette, du kannst Monika nach noch mehr fragen, nachdem wir dich sauber gemacht haben!« Er stand auf und sah zu Noah, als sich dieser auf die Unterlippe biss. »Gibt’s ein Problem?« Er legte den Kopf schief.

»Da sind keine Monster oben, richtig?«

Bandit grinste. »Das Schlammmonster ist eingesperrt!«

»Bist du sicher?«

»100% sicher, Noah! Ich verspreche es, keine Monster.«

Noah stand auf, die Schüssel in seinen Händen und trat neben den Mann. Bandit lief hinter Noah und als sie den Raum verließen, präsentierte er dem zweiseitigem Spiegel seinen Mittelfinger.
Review schreiben
 
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast