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Two Men in Love (Versailles)

Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P12 / MaleSlash
31.05.2019
31.05.2019
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Dieses Kapitel
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Hallo liebe Leser!

Die folgende Geschichte hatte ich ursprünglich auf Wunsch auf Englisch für eine Leserin auf archiveofourown.org geschrieben, die gern eine MonChevy Mpreg Story wollte. Ganz erfüllen konnte ich ihren Wunsch nicht, aber noch näher ist es mir in diesem Fandom nicht möglich gewesen.

Inhalt: Philippe war sechzehn gewesen, als ihm klar wurde, dass er eher Männer als Frauen bevorzugte, doch er hatte zu viel Angst davor, was sein Bruder dazu sagen würde, um einen Liebhaber zu finden. So litt er im Stillen, bis er volljährig wurde und den Chevalier de Lorraine traf. An diesem Tag änderte sich alles. Und jetzt war er schwanger mit seinem Kind.

Pairing: Philippe d'Orleans/Chevalier de Lorraine

Rating: P12 Slash

Teile: 1/1

Warnungen: Mpreg – wenn auch nicht wirklich

Disclaimer: Mir gehören weder die Charaktere, noch die zitierten Lyriks. Ich schreibe ausschließlich aus Spaß am kreativen Arbeiten und verdiene damit kein Geld.


Soundtrack: https://www.youtube.com/watch?v=Jo2zqAZZEPI





Two Men in Love

If I asked you now
Will you be my prince
Will you lay down your armour
When you open me
All the power in me moves
How you want to see
All the depths of me real
When you open me
All the power in me moves
I feel real
How I love you
When I look into your eyes
There's a danger inside
When I see the edge

(The Irrepressibles, Two Men in Love)



„Das kann nicht dein Ernst sein.“ Louis seufzte deutlich gestresst.

Philippe ignorierte die Stimmung seines Bruders und lächelte. „Natürlich ist es das. Du wirst nun doch noch ein richtiger Onkel."

Erneut seufzend schüttelte der König den Kopf. „Das hätte niemals passieren dürfen."

„Warum kannst du dich nicht einfach für mich freuen?" platzte Philippe heraus und fühlte sich plötzlich wütend. „Du hast nicht nur Kinder mit deiner Geliebten und deiner eigenen Frau, sondern auch mit meiner.“ Obwohl die beiden Mädchen offiziell Philippes Töchter waren, gebührte die Ehre der Vaterschaft nicht ihm. Zwar liebte er Henriette von Herzen, aber nicht als seine Ehefrau, sondern als eine Freundin, und er wusste, dass es ihr ebenso ging. Seit sie Kinder gewesen waren, war sie in seinen Bruder verliebt, aber selbst wenn Louis gewollt hätte, konnte er sie aufgrund von politischen Interessen nicht heiraten, so dass er stattdessen Marie Therese geehelicht und Henriette seinem Bruder zur Frau gegeben hatte.

„Es war nur zu deiner Sicherheit. Du weißt, dass der Hof über deinen speziellen Zustand keine Kenntnis erlangen darf.“ Es war schwer zu sagen, ob Louis seine eigenen Lügen glaubte, da Philippe sehr wohl wusste, dass sein Bruder den Sex mit Henriette genoss, was ihn jedoch nicht einmal aufregte. Was allerdings viel mehr schmerzte war, dass Louis, der alles hatte, was er jemals wollte, seine Freude nicht teilte, sondern stattdessen ihm einzureden versuchte, dass er einen Fehler gemacht hatte.

„Warum? Weil ich eine Abnormalität bin? Weil ich weder Mann noch Frau bin? Es ist mir egal, was sie denken." Solange sich Philippe erinnern konnte, war sein Geheimnis eines der am besten gehüteten im Palast. Seit er ein kleines Kind gewesen war, wurde ihm gesagt, dass niemand wissen sollte, dass er nicht wie alle anderen Jungen war. Tatsächlich war er überhaupt kein Junge oder zumindest nicht im üblichen Sinne. Obwohl er einen Penis hatte, hatte er auch eine Vagina, und wenn die vielen Versuche mit seiner Frau etwas ergeben hatten, dann das Wissen, dass er kein Kind zeugen konnte. Aber seit der Arzt ihm heute eröffnet hatte, dass er tatsächlich schwanger war, schien es, dass er zumindest fähig war eines zu bekommen.

Er konnte von Glück sagen, dass sein Vater ihn am Tag seiner Geburt am Leben gelassen hatte. Wenn Ludwig XIII. jünger gewesen wäre und wenn seine Königin nicht so viele Totgeburten gehabt hätte wie es der Fall war, hätte er ihn vielleicht umbringen lassen. Aber der König wusste sehr gut, dass die Chance bestand, dass seine Frau nie wieder schwanger werden würde und er musste der Möglichkeit ins Auge sehen, dass sein Erstgeborener seine Kindheit vielleicht nicht überleben würde, daher bestand die Notwendigkeit eines zweiten Sohnes, um das Fortbestehen seiner Blutlinie auch weiterhin zu sichern, weshalb er die Tatsache ignorierte, dass dieses Kind nicht so männlich war wie es sein sollte. Stattdessen schickte er es nach Saint Germain, um es dort von einer Gouvernante aufziehen zu lassen, wie es bei Hofe üblich war und vergaß es.

„Wenn jemand davon erfährt, könnte dein Leben in großer Gefahr sein, Bruder", wies Louis ihn zurecht. „Es war immer meine Pflicht, dich zu beschützen."

„Nun, es scheint, als hätte jemand anderes diesen Job übernommen, so dass du dir keine Sorgen mehr machen musst", schnappte Philippe, nicht gewillt, Louis die Großer-Bruder-Karte ausspielen zu lassen.

Philippe konnte nicht sagen, ob er ein glückliches Kind gewesen war. Sein ganzes Leben war er eher wie ein Mädchen als wie ein Junge behandelt worden. Sie hatten ihn wie eines gekleidet, bis er seine Pubertät erreicht hatte und gaben ihm Puppen, auch wenn er mit den winzigen Soldaten spielen wollte, die sein Bruder besaß. Man hatte ihm das Malen und das Sticken beigebracht und ihm nicht erlaubt, Louis in seinen Unterricht zu folgen, obwohl er immer wieder gebettelt und lamentiert hatte, doch mit der Zeit hatte er sich in sein Schicksal gefügt und aufgehört sich dagegen zu wehren. Tatsächlich mochte er feine Kleidung, Parfum und Tanzen, aber er war auch gut im Kämpfen und im strategischen Denken, obwohl seine Lehrer nicht wollten, dass er sich darüber den Kopf zerbrach.

Er war sechzehn gewesen, als ihm klar wurde, dass er eher Männer als Frauen bevorzugte, doch er hatte zu viel Angst davor, was sein Bruder dazu sagen würde, um einen Liebhaber zu finden. So litt er im Stillen, bis er volljährig wurde und den Chevalier de Lorraine traf. An diesem Tag änderte sich alles. Vom ersten Moment an verliebte er sich in ihn, obwohl der Chevalier laut und exzentrisch und kein geeigneter Partner für ihn war. In seiner Gegenwart fühlte er sich zum ersten Mal in seinem Leben vollkommen, begehrenswert und schön, und als sein Bruder darauf bestand, dass er aufhören sollte, ihn zu sehen, ignorierte Philippe den Wunsch des Königs. Selbst nachdem sein Bruder ihn gezwungen hatte, ihre Freundin aus Kindertagen, Henriette von England, zu heiraten, traf er sich weiterhin mit seinem Geliebten. Und jetzt war er schwanger mit seinem Kind.

„Schau, ich kümmere mich nicht um deine kleine Romanze, aber der Chevalier de Lorraine entspricht kaum der Vorstellung eines perfekten Vaters für dein Kind“, versuchte Louis zu seinem Bruder durchzudringen, aber Philippe wollte davon nichts hören. „Tu nicht so, als ob du ihn kennst, Louis. Er mag ein Großmaul sein, aber er hat ein noch größeres Herz und ich liebe ihn. "

Louis seufzte erneut und presste zwei Fingern auf den Nasenrücken, als er spürte, dass er Kopfschmerzen bekam. „Bruder, du rennst immer direkt ins Auge eines Sturms, ohne nachzudenken, und ich muss mich dann mit den Konsequenzen auseinandersetzen. Wie denkst du, wirst du deinen Zustand verbergen? Denn wie du vermutlich weißt, wirst du in einer Schwangerschaft ziemlich füllig werden.“

„Und wie du weißt, kleide ich mich gern in Kleidern, daher wird der Hof nichts Ungewöhnliches ahnen, wenn ich sie häufiger trage", antwortete Philippe glatt.

„Und was ist mit den Dienern in deinen Zimmern?" wollte Louis wissen. „Jemand muss dir beim Anziehen helfen, dir das Frühstück bringen oder ein Bad vorbereiten. Wenn sie deinen gerundeten Bauch sehen, verbreiten sie den Klatsch wie Regen im Schloss!"

„Der Chevalier hilft mir schon jetzt besser mich anzuziehen als es irgendein Diener kann, und er liebt es, dies zu tun", rief Philippe stolz aus. „Aber wenn ich einen Diener brauche, der mir zur Hand geht, werde ich jemanden einstellen, der stumm ist, damit er es niemandem erzählt."

Trotzdem war Louis immer noch nicht zufrieden. „Und wenn es soweit ist, dass die Entbindung bevorsteht? Manchmal dauern die Wehen tagelang, und ich glaube nicht, dass ein Arzt, der so lange in deinem Zimmer ist, vom Hof unbemerkt bleibt.“

„Ich habe nicht vor, das Kind hier zu bekommen", erklärte Philippe. „Dies ist nicht mein Zuhause, es ist deins. Ich möchte, dass mein Sohn in meinem Palast in Saint Cloud geboren wird."

Als Louis bemerkte, dass es keinen Sinn hatte, weiter darüber zu diskutieren, ließ er das Thema fallen, aber nicht ohne einen letzten Standpunkt deutlich zu machen. „In Ordnung, aber er kann nicht dort bleiben, das weißt du, und er darf nicht als dein Sohn anerkannt werden. Wenn die Priester herausfinden, was du bist, bin ich mir nicht sicher, ob ich dich noch retten kann. Gib ihn den Nonnen oder schicke ihn in ein Waisenhaus, das sind die einzigen Möglichkeiten, die du hast.“

Philippe erbleichte, bis er weiß wie ein Laken war. „Nein, ich werde diesem Befehl nicht folgen. Das kannst du nicht von mir verlangen."

Louis hasste es, seinen Bruder zu verletzen, aber so sehr es ihn auch schmerzte, Philippe so zu sehen, geriet sein Entschluss dennoch nicht ins Wanken. „Wenn du es nicht tust, werde ich es tun. Es mag grausam klingen, aber glaube mir, es dient deiner eigenen Sicherheit und ist auch das Beste für das Kind.“

XXXXXX

Ein paar Tage später, als Philippe allein in seinen Räumen war, stand er vor dem Spiegel und begutachtete sein Aussehen. Ohne Jacke, Weste und Hemd bot er einen wirklich sehenswerten Anblick. Das Gesicht eines Engels und ein Körper, so schlank und stark, dass er eine Sünde wert war. Seine Muskeln waren immer noch gut ausgeprägt, sein Bauch noch flach und seine Hosen passten ihm ebenfalls weiterhin. Natürlich war es viel zu früh für irgendwelche sichtbaren Anzeichen einer Schwangerschaft, aber er fühlte sich trotzdem anders. Er konnte nicht sagen was, aber etwas hatte sich eindeutig geändert. Philippe war so mit sich selbst beschäftigt, dass er nicht bemerkte, dass sich sein Geliebter von hinten anschlich, bis er seine Arme um ihn legte.

„Genießt Ihr die schöne Aussicht genauso wie ich, Liebling?“ schnurrte der Chevalier in Philippes Ohr, als er seine Wange küsste.

„Ich versuche eine Veränderung in der Art zu finden, wie ich aussehe", erklärte der andere Mann und lehnte sich in die Umarmung. „Ich fühle mich nicht so wie vorher, aber ich kann den Unterschied nicht finden."

„Das ist für mich leicht festzustellen", antwortete der Chevalier, bevor er seine Hände auf den Bauch seines Geliebten legte. „Ihr leuchtet, Mignonette. Wie ein Haufen Glühwürmchen im Dunkeln. Ich muss sagen, die Schwangerschaft steht Euch. Natürlich ward Ihr schon immer hübsch, aber zum ersten Mal seit ich Euch kenne, scheint Ihr von ganzem Herzen glücklich zu sein."

Mit einem Lächeln legte Philippe seine Hände auf die des Chevaliers, ohne den Blick von ihrem Spiegelbild abzuwenden. „Wie könnte ich nicht glücklich sein mit dem Mann, den ich liebe an meiner Seite, und seinem Kind, das in mir wächst?"

Der Chevalier grinste von einem Ohr zum anderen bei diesen Worten, während er die Haut über dem Bauch seines Liebhabers streichelte. „In der Tat haben wir beide großes Glück und ich werde dem Herrn für den Rest meines Lebens für dieses kleine Wunder danken."

„Ich liebe Euch, das wisst Ihr doch, oder?" fragte Philippe, dann drehte er sich schließlich um und sah dem Chevalier in die Augen. Zwar wollte er den glücklichen Moment zwischen ihnen nicht zerstören, aber er konnte die dunkle Wolke trotzdem nicht ignorieren, die über ihnen hing. Louis war kein Mann der leeren Worte. Wenn sie versuchen würden, das Kind zu behalten, würde er Männer losschicken, um es ihnen zu stehlen. „Ich habe Angst, was passiert, wenn das Kind geboren wird."

„Wir werden einen Weg finden, um es zu beschützen, das verspreche ich Euch", sagte der Chevalier ernst. „Ich habe Euch von dem Tag an geliebt, an dem wir uns kennengelernt haben, und ich möchte, dass Ihr wisst, dass ich alles tun werde, um unsere kleine Familie mit meinem eigenen Leben zu beschützen, wenn es nötig sein sollte."

Obwohl Philippes Herz voller Angst war, versuchte er, Vertrauen in seinen Geliebten zu haben. Zwar hatte der Chevalier seit sie sich kannten die meiste Zeit mit seinem Kopf in den Wolken gelebt, doch er hatte ihn nie im Stich gelassen und in der kurzen Zeit, seit er wusste  dass er Vater wurde, hatte er sich wirklich zum Besseren verändert. Beschützend hielt der Chevalier Philippe ganz fest und spendete ihm Trost in seinen Armen, bevor er ihn an der Hand nahm und hinüber zum Bett führte. Der Tag war viel zu schön für diese dunklen Gedanken, also gab er sein Bestes, um seinen Geliebten abzulenken, bis Philippe an überhaupt nichts mehr denken konnte.

XXXXXX

Es geschah in einer warmen Nacht im Juni, dass Philippe ihren Sohn zur Welt brachte. Während der gesamten Schwangerschaft hatten sie sich nicht auf einen Namen einigen können, aber als sie das Baby zum ersten Mal sahen, wussten sie, dass sie es Alexandre nennen würden. Obwohl Philippe tapfer war und versuchte, sämtliche Geräusche zu unterdrücken, schickten sie alle Diener weg, als die ersten Anzeichen von Wehen auftauchten. Nur der Arzt, eine Hebamme und der Chevalier waren anwesend, als der Junge geboren wurde. Sie wussten, dass man der Frau vertrauen konnte, weil sie bereits geholfen hatte, als Philippes Mutter ihren zweiten Sohn zur Welt brachte und sie niemandem jemals von seinem Geheimnis erzählt hatte. Alles verlief gut und sie hätten sich genauso freuen können wie alle frisch gebackenen Eltern, wenn nicht die Drohung des Königs gewesen wäre.

Seit Monaten hatten sie sich Gedanken über die beste Lösung gemacht, auch erwogen einfach mit dem Kind wegzulaufen, aber beide wussten, dass Louis sie auch am Ende der Welt finden würde, deshalb mussten sie einen anderen Weg finden. Es war nicht leicht für sie, aber es schien wie das beste für jedermann, wenn der Chevalier vorgab, dass das Baby sein uneheliches Kind mit einer ihrer Mägde war. Es war allgemein bekannt, dass er mit anderen als seinem langjähriger Freund geschlafen hatte, so dass die Erklärung überraschend glatt aufgenommen wurde, obwohl die Menschen nicht verstanden, warum Philippe den Bastard in Saint Cloud tolerierte.

Die ersten Wochen seines Lebens wohnte Alexandre mit einer Amme in einer Kammer nicht weit von Philippes Räumen entfernt, aber als er älter wurde, wussten seine Eltern, dass sie ihn woanders unterbringen mussten, um ihn vor dem Blick des Königs zu verbergen. Obwohl sie bisher kein einziges Wort von Philippes Bruder erreicht hatte, war ihnen klar, dass er von der Geburt wusste und dass er eines Tages ihretwegen kommen würde.

Also kauften sie ein Haus in dem nahe gelegenen Dorf, in dem der Junge fortan mit einer Freundin des Chevaliers lebte, die vor kurzem Witwe geworden war. Seine Eltern sorgten dafür, dass er alles hatte, was er brauchte und besuchten ihn so oft wie möglich, ohne ihm die ganze Wahrheit zu sagen, um ihn zu beschützen. Sie hielten ein wachsames Auge über ihm, bis er erwachsen wurde und selbst heiratete. Philippe wurde nie wieder schwanger, aber er liebte den Chevalier bis zu seinem Tod. Mehr als 40 Jahre hatten sie da zusammen verbracht und nachdem er seine Augen für immer geschlossen hatte, folgte ihm der Chevalier nicht viel mehr als er ein Jahr später, da er nicht bereit war, ohne seinen Geliebten zu leben.
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