BLACK KNIGHTS: Blood Ties
von Black Knight One
Kurzbeschreibung
[Teil VI meiner Black Knights Reihe] Ein unerwartetes Wiedersehen während einer Trainingsmission stürzt Sully in einen ernsten Gewissenskonflikt mit Rick! Welcher wiederum ein ruhiges Wochenende auf der Base nach und nach zerplatzen lässt. … Warning: Spanking/Corporal Punishment in Chapters!
GeschichteAbenteuer, Drama / P18 / Gen
01.05.2019
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2.490
Nach etwas weniger als 30 Minuten fuhr Dean auf den Parkplatz des Kings View Hospitals und fand wenig später eine Parklücke etwas abseits des Gebäudes unter einem großen Baum! Er kappte die Zündung und sie stiegen aus dem Wagen. Dean griff nach seinem Gewehr, was er sich über die Schulter warf. Der junge Wachsoldat würde seinen CO bis zu Brigade General Dr. Westens Büro begleiten und dann dort vor der Tür warten. Rick marschierte mit Sully und Dean im Schlepptau über den sonnigen Parkplatz und wenig später durch die Schiebetür des Krankenhauses.
An der Anmeldung wo zwei Schwestern ihren Dienst taten, da im Moment so viel los war, blieben sie kurz stehen, doch die ältere der beiden Krankenschwestern lächelte nur wissend und winkte das Trio sofort weiter.
"Er erwartet sie, Colonel! Gehen sie durch!"
"Danke, Schwester," sagte Rick nickend.
Die Jüngere hatte kurz aufgesehen, doch tippte dann auf ihrer Tastatur herum, um Daten des Patienten einzugeben, der vor ihr stand. Dann übergab sie dem Patienten ein Klemmbrett mit Formularen und warf einen Blick auf die drei Soldaten.
Als Rick und Sully langsam weiter liefen, blieb Dean noch mal kurz stehen und lächelte die Schwester schüchtern an. Sie war hübsch und ungefähr in seinem Alter! Und sie lächelte zurück ... Doch gerade als Dean ihr ein Kompliment wegen ihrer schönen Frisur machen wollte, warf Rick einen Blick hinter sich und blieb stehen.
"Corporal Perkins," rief Rick ihn laut. "Kommen sie?"
Erschrocken blickte Dean sich um, rückte noch mal sein Gewehr zu recht und stolperte los.
"Eh, ja, Sir!" Und wieder eine Chance vertan ...
Das Trio spazierte durch den Flur, der zu den Behandlungsräumen und bis zu der Glastür, die als Abtrennung diente und Perkins schnellte nach vorn und hielt die Tür für Rick und Sully auf, der sich dann ein Stückchen zurück fallen ließ.
"Sie ist süß, oder," fragte er seinen Kumpel, als dieser wieder neben ihm war. "Ich glaub sie wohnt sogar hier, Dean! Vielleicht hast du Glück, Alter!"
Dean sah ihn an. "Meinst du? Ich weiss nicht ..."
Schweigend gingen sie weiter. Der Corporal hatte schon aus der Ferne gesehen, dass vor dem Büro von Westen einiges los war. Zwei Männer in Arbeitskleidung und mit einem roten Werkzeugkoffer bewaffnet, hockten und standen dicht an der angelehnten Tür und bearbeiteten scheinbar das Schloss! Rick seufzte und schüttelte den Kopf.
Bitte lass sie das nicht wegen Sullys Aktion machen! Bitte nicht ...
Rick grüßte die beiden Männer kurz höflich und klopfte dann an die nur angelehnte Bürotür von Paul. Die Arbeiter standen auf und machten einen großen Schritt zur Seite. Als Rick ein lautes Ja aus dem Raum hörte, sah er kurz hinter sich und schob schon mal die Tür auf.
"Dean? Du wartest hier. Okay?"
"Ja, Sir," erwiderte der junge Mann.
Da drinnen wird es gleich garantiert viel interessanter als hier draußen ... Kurz sah sich Perkins auf dem Flur um und machte dann zwei Schritte zurück bis an die gegenüberliegende weiße Wand. Dean nahm neben einem der unbequemen, blauen Plastikstühle seine Position ein, doch lehnte sich nicht an.
Stattdessen zog er seine Kappe vom Kopf und befestigte sie an seiner schwarzen Hose. Er checkte noch mal routinemäßig sein geladenes Gewehr, ob es immer noch auf Safe gestellt war und bohrte dann seine blauen Augen in Sullys Hinterkopf, der still hinter Rick in das hell erleuchtete Büro schlich.
Die Krankenschwester am Empfang hatte Paul dann doch kurz telefonisch Bescheid gegeben, dass sein Besuch jetzt da wäre und Westen hatte seine Dateien vorsorglich abgespeichert. Er sass hinter seinem großen Schreibtisch, als Rick und Sully sein Arbeitszimmer betraten und hatte sich in seinem Stuhl zurück gelehnt.
Schon auf den ersten Blick konnte Rick sehen, dass sein bester Freund ziemlich sauer war. Doch wer konnte es ihm verübeln? Schließlich war Sully in dessen Büro eingebrochen und hatte sich an dem Medikamentenvorrat bedient! Die beiden Elitesoldaten traten vor bis an den überfüllten Schreibtisch - und Paul in weißem Kittel und blauem T-Shirt hatte nur Augen für Sully!
Rick hob die rechte Hand zum Salut an den Kopf und Kappe. "Achtung!"
Er wusste ganz genau, dass er jetzt Paul gegenüber noch mehr Respekt zeigen musste, als sonst. Denn ein so dreister Diebstahl war etwas, dass auch Westen nicht duldete und man nicht schön reden konnte.
Schnell wechselte Sully die Tüte in die linke Hand und salutierte dann ebenfalls dem hochrangigen General, der sich jetzt aus seinem Stuhl erhob und von Sully zu Rick sah und wieder zurück. Es dauerte ein paar zähe Sekunden bis Paul das militärische Begrüßungszeremoniell dann mit einem zackigen Salut auflöste und um seinen Schreibtisch herum kam.
"Rührn!"
Sully und Rick nahmen die Hände wieder herunter und zogen die Basecaps ab. Kurz sah Rick sich in dem Büro um und entdeckte auf Anhieb die Glasvitrine an der Wand, die mit Medikamenten gefüllt war. Äußerlich war nicht viel von einem Einbruch zu sehen.
Während der Colonel die Hände hinter seinen Rücken nahm, stolzierte Paul zunächst an den beiden Männern vorbei und zog seine angelehnte Bürotür auf. Als Dean den General in der Tür erblickte, nahm auch er sofort mit äußerstem Respekt gegenüber Paul Westen Haltung an.
"General!"
Paul nickte ihm kurz zu. "Dean ..."
Dann wandte er sich an die beiden Arbeiter, die immer noch mit dem Schloß beschäftigt waren.
"Meine Herren? Würden sie uns entschuldigen," sagte Paul, während er die Tür fest hielt. "Wir haben etwas zu besprechen! Gehen sie in die Cafeteria und gönnen sie sich eine Pause bitte! Sie können sich die Zeit als Arbeitszeit aufschreiben. In Ordnung?"
Der ältere der beiden Arbeiter nickte. "Wie sie wollen, Doktor! Wenn sie fertig sind, dann schicken sie einfach jemanden und wir machen sofort weiter!"
"Danke!"
Paul sah ihnen dabei zu, wie sie ihre Werkzeuge zusammen suchten und dann waren die Männer auch schon auf dem Flur und hinter der Glastür verschwunden. Als Westen die Tür seines Büros wieder zu drückte und sie tatsächlich einrastete, betete er innerlich, dass sie später auch wieder ohne Probleme zu öffnen sei.
Als Paul sich zu seinen Besuchern umdrehte, hatte Sully sich noch keinen Zentimeter bewegt! Rick hingegen lief quer durch das Büro, hatte die Hände auf die Hüften gestützt und stöhnte leise und leidend vor sich hin. Ganz so groß waren die Schmerzen bei Weitem noch nicht, doch Rick spürte bereits, dass es vielleicht besser wäre nicht mehr herum zu brüllen oder sich anderweitig großartig aufzuregen ...
Paul beobachtete ihn vorsichtig. Als Rick plötzlich versuchte durch die Nase durchzuatmen, ereilte ihn der erste heftigere Krampf! Sofort räusperte er sich und presste die rechte Hand auf den Stoff der Uniform und seinen Magen.
Er seufzte. "Warum gerade jetzt?"
"Das kann ich dir sagen," meldete sich Westen sofort zu Wort. "Wenn du Sully heute schon den ganzen Tag in der Mangel hattest, dann-"
"Schon gut," wehrte Rick sofort seufzend ab und hob eine Hand. "Schon gut!"
Dann spürte Rick Paul direkt hinter sich und eine Hand, die sich auf seine Schulter legte. Sein bester Freund drückte leicht zu und zog ihn mit sanfter Gewalt mit sich Richtung Sitzecke und Sofa! Rick folgte der Aufforderung.
"Komm," sagte Paul. "Setz dich hin oder am Besten legst du dich hin!"
Auffordernd machte er eine einladende Geste auf das schwarze und bequeme Ledersofa an der Wand.
"Sieh mal! Das ganze Sofa ist noch frei und wartet nur auf dich, okay?"
Jetzt verkniff Rick sich einen dummen Spruch als Antwort.
Etwas ausgelaugt von den Strapazen und dem Ärger der letzten Tage und weil er die letzten Nächte nicht wirklich hatte durchschlafen können, warf er seine Kappe auf den kleinen Sofatisch, ließ sich auf das Leder des Sofas sinken und zog die Stiefel aus. Wenn er sich schon den Luxus gönnen durfte sich etwas auszuruhen, wollte er Paul nicht auch noch seinen Dreck, der an den Stiefeln klebte, hinterlassen.
Geschafft legte er sich auf den Rücken, zog eines der kleinen Kissen unter seinen Kopf und legte die Beine übereinander um es bequemer zu haben. Paul warf noch mal einen skeptischen Blick auf seinen besten Freund und machte dann drei Schritte auf Sully zu, der immer noch wie angewurzelt mitten im Zimmer stand. Als er dicht vor ihm stehen blieb, senkte der junge Führungsoffizier sofort den Blick Richtung Teppichboden und Schuhe ...
Räuspern. Innerhalb einer Sekunde hatte Sully wieder Blickkontakt aufgenommen und sah Paul in die stahlblauen und wütenden Augen!
"Es tut mir wirklich leid, Paul," entschuldigte Sully sich schluckend.
"Darf ich jetzt vielleicht meine Pillen wieder zurück haben, Lieutenant?"
Der eiskalte Ton in dem Paul diesen Befehl geäußert hatte, ließ nicht nur Sully einen Schauer über den Rücken laufen. Auch Rick hatte im Liegen jetzt wieder neugierig ein Auge geöffnet um die Show zu verfolgen. Er würde eingreifen sobald Paul zu weit gehen würde, doch andererseits hatte Sully diese harte Zurechtweisung doch auch mehr als verdient, oder?
Donavan räusperte sich verlegen. "Ja, Sir!"
Westen hielt eine Hand auf und Sully legte ihm die mitgebrachte Tüte sanft in die Handfläche. Der General packte zu, öffnete sie vor Sullys Augen und prüfte, genau wie Rick zuvor, die Vollständigkeit und Versiegelung. Einigermaßen zu frieden, lehnte er sich an die Schreibtischkante und öffnete wieder an sein Gegenüber gerichtet den Mund.
"Dein verdammtes Glück, dass nichts fehlt, Sully!" Er legte den Kopf schief. "Für wen war das Zeug eigentlich gedacht, wenn du mir die Frage gestattest?"
Ein Lächeln. Was nicht ernst gemeint war, das konnte Sully sehen ...
Dann hob Paul eine Augenbraue an und sah zu Rick hinüber, der einfach nur still da lag und zu hörte.
"Hast du ihn das schon gefragt, Rick?"
"So weit bin ich leider nicht mehr gekommen, Paul," kam die Antwort vom Sofa aus.
Westen nickte und strafte dann wieder Sully mit finsterer Miene. "Für wen hast du die Tabletten gestohlen, Sully? Und denk gar nicht erst daran mich anzulügen! Ich merke das! Und falls du es doch versuchen solltest mich zu verarschen, wird er da ..." Ein kurzer Blick auf Rick. "Diese Lüge ahnden, wenn ihr wieder zu Hause seid und zwar mit 20 an der Zahl! Hast du gehört, Rick?"
Der First-Lieutenant schluckte heftig. Eigentlich war Paul der leichtere Part von beiden Männern, der ein paar Dinge nicht ganz so streng sah und den man besser manipulieren konnte. Doch wenn er jetzt selbst Rick befahl Stockhiebe auszuteilen, dann war die ganze Geschichte an einem Punkt angelangt, wo es keinen Ausweg mehr gab.
"Ich hab's gehört, Paul," erwiderte Rick deutlich.
Natürlich hatte der Colonel etwas irritiert geschaut bei dieser Anweisung, doch er verstand auch sehr gut, dass Westen langsam nicht mehr zu Scherzen aufgelegt war und er die ganze Sache vom Tisch und aus seinem Büro haben wollte. Schließlich hatte der Mann noch einen anderen Job außer Sully den Kopf zu waschen. Leben retten nämlich!
Sully suchte unterdessen nach einem Ausweg ... Was mach ich denn jetzt? Es raschelte vor ihm.
"Sully," riss Paul ihn aus seinen Gedanken, während er seinen Kittel glatt strich. "Antworte!"
"Ich kann nicht, Sir," jammerte Sully laut. Er schüttelte den Kopf. "Es ..."
"Du kannst schon," erwiderte Westen vom Schreibtisch aus und hob einen Finger als Warnung. "Du willst nicht und genau das ist das Problem! Ich werde dieses Schweigen jetzt einfach als Lüge werten, mein Junge, denn so langsam geht mir die Puste aus!"
Geschockt starrte Sully ihn an. Dann Rick ... dann wieder Paul! "Nein! Warte mal-"
"Zu spät," erstickte Westen den Protest sofort und sah hinter sich Richtung Sofa. "Rick? 20! Verstanden? Und keinen weniger!"
"Verstanden," antwortete der Colonel.
Donavan verzog leidend das Gesicht als er an später dachte. 20 kräftige Schläge alleine würden schon weh tun, doch leider würde das bei Weitem nicht alles sein, was der Junge heute Abend zu erwarten hatte. Paul seufzte laut. Er löste sich von seinem Tisch.
"Ich brauch einen heißen Kaffee! ... Sully? Wenn ich zurück komme und dann wieder keine richtige Antwort von dir bekomme, ist Schluß mit lustig! Dann werde ich Rick mal vor die Tür und an die frische Luft setzen und du lernst mich richtig kennen! Klar?"
Macintosh verzog das Gesicht. Oh oh ... und auch Sully erstarrte fast bei dieser erneuten Drohung des Generals! Und trotzdem sagte Sully erstmal nichts - und Paul ging tatsächlich darauf ein. Er drehte sich um öffnete seine Bürotür und rief über seine Schulter.
"Rick? Auch ein Sandwich?"
"Ja, danke und einen Kaffee!"
Westen schüttelte den Kopf. "Nein! Keinen Kaffee für dich!"
"Wie du willst," sagte Rick leise.
Und dann verließ Brigade General Dr. Westen sein Büro ...
Als Paul die Tür geschlossen hatte, warf er dem armen Dean, der heute als Wachhund abgestellt worden war, einen entschuldigenden Blick zu und seufzte.
"Es tut mir leid, Dean aber das dauert wohl noch ein bißchen!"
Dean trat ein Stückchen von der Wand weg, während Paul weiter ging.
"Paul?"
Der andere Mann drehte sich noch mal um.
Perkins lächelte leicht. "Ehm, weisst du zufällig wie die Krankenschwester heisst, die gerade am Empfang sitzt? Die jüngere der Beiden?"
Westen überlegte kurz. "Das ist Laurie, glaube ich ... Sie ist neu hier! Erst zwei Wochen oder so ... Warum?"
"Sie-sie ist hübsch," entgegnete Perkins etwas schüchtern dem General und rückte an seiner Waffe herum. "Kannst du vielleicht Rick mal fragen, ob ich etwas rumlaufen darf? Ich muss pinkeln!"
"Na gut, dass die Toilletten im Eingangsbereich neben der Anmeldung sind, was?"
Der Corporal lächelte wieder.
"Ich frag ihn," gab Paul schmunzelnd zurück. "Du hast ja dein Handy dabei, oder? Wenn es Zeit wird zu Gehen, dann rufen Rick oder ich dich kurz an!"
"Danke!"
Jetzt drückte er die Tür seines Büros noch mal auf und steckte seinen Kopf in den Raum. Er machte einen kleinen Schritt hinein. Sein Freund lag immer noch auf dem Ledersofa.
"Rick," rief Paul leise und deutete mit dem Kopf auf den Flur. "Dean geht auf die Toillette und vertritt sich dann ein bißchen die Beine! In Ordnung?"
Macintosh drehte seinen Kopf herum. "Ja, ist gut! Er hat sein Handy dabei, oder?"
Als Paul nickte, gab Rick sein Okay an Dean weiter und der Chefarzt flüsterte ihm noch etwas zu, bevor dieser sich grinsend auf den Weg zurück in die Eingangshalle machte, um seine Flirtkünste unter Beweis zu stellen und hoffentlich eine Telefonnummer zu ergattern. Dann ging auch Westen los um endlich an seinen verdienten, heißen Kaffee zu kommen - und ein Sandwich!
Tbc ...
An der Anmeldung wo zwei Schwestern ihren Dienst taten, da im Moment so viel los war, blieben sie kurz stehen, doch die ältere der beiden Krankenschwestern lächelte nur wissend und winkte das Trio sofort weiter.
"Er erwartet sie, Colonel! Gehen sie durch!"
"Danke, Schwester," sagte Rick nickend.
Die Jüngere hatte kurz aufgesehen, doch tippte dann auf ihrer Tastatur herum, um Daten des Patienten einzugeben, der vor ihr stand. Dann übergab sie dem Patienten ein Klemmbrett mit Formularen und warf einen Blick auf die drei Soldaten.
Als Rick und Sully langsam weiter liefen, blieb Dean noch mal kurz stehen und lächelte die Schwester schüchtern an. Sie war hübsch und ungefähr in seinem Alter! Und sie lächelte zurück ... Doch gerade als Dean ihr ein Kompliment wegen ihrer schönen Frisur machen wollte, warf Rick einen Blick hinter sich und blieb stehen.
"Corporal Perkins," rief Rick ihn laut. "Kommen sie?"
Erschrocken blickte Dean sich um, rückte noch mal sein Gewehr zu recht und stolperte los.
"Eh, ja, Sir!" Und wieder eine Chance vertan ...
Das Trio spazierte durch den Flur, der zu den Behandlungsräumen und bis zu der Glastür, die als Abtrennung diente und Perkins schnellte nach vorn und hielt die Tür für Rick und Sully auf, der sich dann ein Stückchen zurück fallen ließ.
"Sie ist süß, oder," fragte er seinen Kumpel, als dieser wieder neben ihm war. "Ich glaub sie wohnt sogar hier, Dean! Vielleicht hast du Glück, Alter!"
Dean sah ihn an. "Meinst du? Ich weiss nicht ..."
Schweigend gingen sie weiter. Der Corporal hatte schon aus der Ferne gesehen, dass vor dem Büro von Westen einiges los war. Zwei Männer in Arbeitskleidung und mit einem roten Werkzeugkoffer bewaffnet, hockten und standen dicht an der angelehnten Tür und bearbeiteten scheinbar das Schloss! Rick seufzte und schüttelte den Kopf.
Bitte lass sie das nicht wegen Sullys Aktion machen! Bitte nicht ...
Rick grüßte die beiden Männer kurz höflich und klopfte dann an die nur angelehnte Bürotür von Paul. Die Arbeiter standen auf und machten einen großen Schritt zur Seite. Als Rick ein lautes Ja aus dem Raum hörte, sah er kurz hinter sich und schob schon mal die Tür auf.
"Dean? Du wartest hier. Okay?"
"Ja, Sir," erwiderte der junge Mann.
Da drinnen wird es gleich garantiert viel interessanter als hier draußen ... Kurz sah sich Perkins auf dem Flur um und machte dann zwei Schritte zurück bis an die gegenüberliegende weiße Wand. Dean nahm neben einem der unbequemen, blauen Plastikstühle seine Position ein, doch lehnte sich nicht an.
Stattdessen zog er seine Kappe vom Kopf und befestigte sie an seiner schwarzen Hose. Er checkte noch mal routinemäßig sein geladenes Gewehr, ob es immer noch auf Safe gestellt war und bohrte dann seine blauen Augen in Sullys Hinterkopf, der still hinter Rick in das hell erleuchtete Büro schlich.
Die Krankenschwester am Empfang hatte Paul dann doch kurz telefonisch Bescheid gegeben, dass sein Besuch jetzt da wäre und Westen hatte seine Dateien vorsorglich abgespeichert. Er sass hinter seinem großen Schreibtisch, als Rick und Sully sein Arbeitszimmer betraten und hatte sich in seinem Stuhl zurück gelehnt.
Schon auf den ersten Blick konnte Rick sehen, dass sein bester Freund ziemlich sauer war. Doch wer konnte es ihm verübeln? Schließlich war Sully in dessen Büro eingebrochen und hatte sich an dem Medikamentenvorrat bedient! Die beiden Elitesoldaten traten vor bis an den überfüllten Schreibtisch - und Paul in weißem Kittel und blauem T-Shirt hatte nur Augen für Sully!
Rick hob die rechte Hand zum Salut an den Kopf und Kappe. "Achtung!"
Er wusste ganz genau, dass er jetzt Paul gegenüber noch mehr Respekt zeigen musste, als sonst. Denn ein so dreister Diebstahl war etwas, dass auch Westen nicht duldete und man nicht schön reden konnte.
Schnell wechselte Sully die Tüte in die linke Hand und salutierte dann ebenfalls dem hochrangigen General, der sich jetzt aus seinem Stuhl erhob und von Sully zu Rick sah und wieder zurück. Es dauerte ein paar zähe Sekunden bis Paul das militärische Begrüßungszeremoniell dann mit einem zackigen Salut auflöste und um seinen Schreibtisch herum kam.
"Rührn!"
Sully und Rick nahmen die Hände wieder herunter und zogen die Basecaps ab. Kurz sah Rick sich in dem Büro um und entdeckte auf Anhieb die Glasvitrine an der Wand, die mit Medikamenten gefüllt war. Äußerlich war nicht viel von einem Einbruch zu sehen.
Während der Colonel die Hände hinter seinen Rücken nahm, stolzierte Paul zunächst an den beiden Männern vorbei und zog seine angelehnte Bürotür auf. Als Dean den General in der Tür erblickte, nahm auch er sofort mit äußerstem Respekt gegenüber Paul Westen Haltung an.
"General!"
Paul nickte ihm kurz zu. "Dean ..."
Dann wandte er sich an die beiden Arbeiter, die immer noch mit dem Schloß beschäftigt waren.
"Meine Herren? Würden sie uns entschuldigen," sagte Paul, während er die Tür fest hielt. "Wir haben etwas zu besprechen! Gehen sie in die Cafeteria und gönnen sie sich eine Pause bitte! Sie können sich die Zeit als Arbeitszeit aufschreiben. In Ordnung?"
Der ältere der beiden Arbeiter nickte. "Wie sie wollen, Doktor! Wenn sie fertig sind, dann schicken sie einfach jemanden und wir machen sofort weiter!"
"Danke!"
Paul sah ihnen dabei zu, wie sie ihre Werkzeuge zusammen suchten und dann waren die Männer auch schon auf dem Flur und hinter der Glastür verschwunden. Als Westen die Tür seines Büros wieder zu drückte und sie tatsächlich einrastete, betete er innerlich, dass sie später auch wieder ohne Probleme zu öffnen sei.
Als Paul sich zu seinen Besuchern umdrehte, hatte Sully sich noch keinen Zentimeter bewegt! Rick hingegen lief quer durch das Büro, hatte die Hände auf die Hüften gestützt und stöhnte leise und leidend vor sich hin. Ganz so groß waren die Schmerzen bei Weitem noch nicht, doch Rick spürte bereits, dass es vielleicht besser wäre nicht mehr herum zu brüllen oder sich anderweitig großartig aufzuregen ...
Paul beobachtete ihn vorsichtig. Als Rick plötzlich versuchte durch die Nase durchzuatmen, ereilte ihn der erste heftigere Krampf! Sofort räusperte er sich und presste die rechte Hand auf den Stoff der Uniform und seinen Magen.
Er seufzte. "Warum gerade jetzt?"
"Das kann ich dir sagen," meldete sich Westen sofort zu Wort. "Wenn du Sully heute schon den ganzen Tag in der Mangel hattest, dann-"
"Schon gut," wehrte Rick sofort seufzend ab und hob eine Hand. "Schon gut!"
Dann spürte Rick Paul direkt hinter sich und eine Hand, die sich auf seine Schulter legte. Sein bester Freund drückte leicht zu und zog ihn mit sanfter Gewalt mit sich Richtung Sitzecke und Sofa! Rick folgte der Aufforderung.
"Komm," sagte Paul. "Setz dich hin oder am Besten legst du dich hin!"
Auffordernd machte er eine einladende Geste auf das schwarze und bequeme Ledersofa an der Wand.
"Sieh mal! Das ganze Sofa ist noch frei und wartet nur auf dich, okay?"
Jetzt verkniff Rick sich einen dummen Spruch als Antwort.
Etwas ausgelaugt von den Strapazen und dem Ärger der letzten Tage und weil er die letzten Nächte nicht wirklich hatte durchschlafen können, warf er seine Kappe auf den kleinen Sofatisch, ließ sich auf das Leder des Sofas sinken und zog die Stiefel aus. Wenn er sich schon den Luxus gönnen durfte sich etwas auszuruhen, wollte er Paul nicht auch noch seinen Dreck, der an den Stiefeln klebte, hinterlassen.
Geschafft legte er sich auf den Rücken, zog eines der kleinen Kissen unter seinen Kopf und legte die Beine übereinander um es bequemer zu haben. Paul warf noch mal einen skeptischen Blick auf seinen besten Freund und machte dann drei Schritte auf Sully zu, der immer noch wie angewurzelt mitten im Zimmer stand. Als er dicht vor ihm stehen blieb, senkte der junge Führungsoffizier sofort den Blick Richtung Teppichboden und Schuhe ...
Räuspern. Innerhalb einer Sekunde hatte Sully wieder Blickkontakt aufgenommen und sah Paul in die stahlblauen und wütenden Augen!
"Es tut mir wirklich leid, Paul," entschuldigte Sully sich schluckend.
"Darf ich jetzt vielleicht meine Pillen wieder zurück haben, Lieutenant?"
Der eiskalte Ton in dem Paul diesen Befehl geäußert hatte, ließ nicht nur Sully einen Schauer über den Rücken laufen. Auch Rick hatte im Liegen jetzt wieder neugierig ein Auge geöffnet um die Show zu verfolgen. Er würde eingreifen sobald Paul zu weit gehen würde, doch andererseits hatte Sully diese harte Zurechtweisung doch auch mehr als verdient, oder?
Donavan räusperte sich verlegen. "Ja, Sir!"
Westen hielt eine Hand auf und Sully legte ihm die mitgebrachte Tüte sanft in die Handfläche. Der General packte zu, öffnete sie vor Sullys Augen und prüfte, genau wie Rick zuvor, die Vollständigkeit und Versiegelung. Einigermaßen zu frieden, lehnte er sich an die Schreibtischkante und öffnete wieder an sein Gegenüber gerichtet den Mund.
"Dein verdammtes Glück, dass nichts fehlt, Sully!" Er legte den Kopf schief. "Für wen war das Zeug eigentlich gedacht, wenn du mir die Frage gestattest?"
Ein Lächeln. Was nicht ernst gemeint war, das konnte Sully sehen ...
Dann hob Paul eine Augenbraue an und sah zu Rick hinüber, der einfach nur still da lag und zu hörte.
"Hast du ihn das schon gefragt, Rick?"
"So weit bin ich leider nicht mehr gekommen, Paul," kam die Antwort vom Sofa aus.
Westen nickte und strafte dann wieder Sully mit finsterer Miene. "Für wen hast du die Tabletten gestohlen, Sully? Und denk gar nicht erst daran mich anzulügen! Ich merke das! Und falls du es doch versuchen solltest mich zu verarschen, wird er da ..." Ein kurzer Blick auf Rick. "Diese Lüge ahnden, wenn ihr wieder zu Hause seid und zwar mit 20 an der Zahl! Hast du gehört, Rick?"
Der First-Lieutenant schluckte heftig. Eigentlich war Paul der leichtere Part von beiden Männern, der ein paar Dinge nicht ganz so streng sah und den man besser manipulieren konnte. Doch wenn er jetzt selbst Rick befahl Stockhiebe auszuteilen, dann war die ganze Geschichte an einem Punkt angelangt, wo es keinen Ausweg mehr gab.
"Ich hab's gehört, Paul," erwiderte Rick deutlich.
Natürlich hatte der Colonel etwas irritiert geschaut bei dieser Anweisung, doch er verstand auch sehr gut, dass Westen langsam nicht mehr zu Scherzen aufgelegt war und er die ganze Sache vom Tisch und aus seinem Büro haben wollte. Schließlich hatte der Mann noch einen anderen Job außer Sully den Kopf zu waschen. Leben retten nämlich!
Sully suchte unterdessen nach einem Ausweg ... Was mach ich denn jetzt? Es raschelte vor ihm.
"Sully," riss Paul ihn aus seinen Gedanken, während er seinen Kittel glatt strich. "Antworte!"
"Ich kann nicht, Sir," jammerte Sully laut. Er schüttelte den Kopf. "Es ..."
"Du kannst schon," erwiderte Westen vom Schreibtisch aus und hob einen Finger als Warnung. "Du willst nicht und genau das ist das Problem! Ich werde dieses Schweigen jetzt einfach als Lüge werten, mein Junge, denn so langsam geht mir die Puste aus!"
Geschockt starrte Sully ihn an. Dann Rick ... dann wieder Paul! "Nein! Warte mal-"
"Zu spät," erstickte Westen den Protest sofort und sah hinter sich Richtung Sofa. "Rick? 20! Verstanden? Und keinen weniger!"
"Verstanden," antwortete der Colonel.
Donavan verzog leidend das Gesicht als er an später dachte. 20 kräftige Schläge alleine würden schon weh tun, doch leider würde das bei Weitem nicht alles sein, was der Junge heute Abend zu erwarten hatte. Paul seufzte laut. Er löste sich von seinem Tisch.
"Ich brauch einen heißen Kaffee! ... Sully? Wenn ich zurück komme und dann wieder keine richtige Antwort von dir bekomme, ist Schluß mit lustig! Dann werde ich Rick mal vor die Tür und an die frische Luft setzen und du lernst mich richtig kennen! Klar?"
Macintosh verzog das Gesicht. Oh oh ... und auch Sully erstarrte fast bei dieser erneuten Drohung des Generals! Und trotzdem sagte Sully erstmal nichts - und Paul ging tatsächlich darauf ein. Er drehte sich um öffnete seine Bürotür und rief über seine Schulter.
"Rick? Auch ein Sandwich?"
"Ja, danke und einen Kaffee!"
Westen schüttelte den Kopf. "Nein! Keinen Kaffee für dich!"
"Wie du willst," sagte Rick leise.
Und dann verließ Brigade General Dr. Westen sein Büro ...
Als Paul die Tür geschlossen hatte, warf er dem armen Dean, der heute als Wachhund abgestellt worden war, einen entschuldigenden Blick zu und seufzte.
"Es tut mir leid, Dean aber das dauert wohl noch ein bißchen!"
Dean trat ein Stückchen von der Wand weg, während Paul weiter ging.
"Paul?"
Der andere Mann drehte sich noch mal um.
Perkins lächelte leicht. "Ehm, weisst du zufällig wie die Krankenschwester heisst, die gerade am Empfang sitzt? Die jüngere der Beiden?"
Westen überlegte kurz. "Das ist Laurie, glaube ich ... Sie ist neu hier! Erst zwei Wochen oder so ... Warum?"
"Sie-sie ist hübsch," entgegnete Perkins etwas schüchtern dem General und rückte an seiner Waffe herum. "Kannst du vielleicht Rick mal fragen, ob ich etwas rumlaufen darf? Ich muss pinkeln!"
"Na gut, dass die Toilletten im Eingangsbereich neben der Anmeldung sind, was?"
Der Corporal lächelte wieder.
"Ich frag ihn," gab Paul schmunzelnd zurück. "Du hast ja dein Handy dabei, oder? Wenn es Zeit wird zu Gehen, dann rufen Rick oder ich dich kurz an!"
"Danke!"
Jetzt drückte er die Tür seines Büros noch mal auf und steckte seinen Kopf in den Raum. Er machte einen kleinen Schritt hinein. Sein Freund lag immer noch auf dem Ledersofa.
"Rick," rief Paul leise und deutete mit dem Kopf auf den Flur. "Dean geht auf die Toillette und vertritt sich dann ein bißchen die Beine! In Ordnung?"
Macintosh drehte seinen Kopf herum. "Ja, ist gut! Er hat sein Handy dabei, oder?"
Als Paul nickte, gab Rick sein Okay an Dean weiter und der Chefarzt flüsterte ihm noch etwas zu, bevor dieser sich grinsend auf den Weg zurück in die Eingangshalle machte, um seine Flirtkünste unter Beweis zu stellen und hoffentlich eine Telefonnummer zu ergattern. Dann ging auch Westen los um endlich an seinen verdienten, heißen Kaffee zu kommen - und ein Sandwich!
Tbc ...
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