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BLACK KNIGHTS: Blood Ties

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Drama / P18 / Gen
01.05.2019
01.05.2019
13
50.374
5
Alle Kapitel
9 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
 
01.05.2019 3.824
 
Titel: Blood Ties
Reihe: Black Knights
Timeline: Spielt etwa drei Monate nach The Sound of Thunder
Rating: P-18
Genre: Military (Special Forces) / General / Drama / Action
Disclaimer:
Das Copyright von Rick, Sully und den anderen Charakteren liegt bei mir!

Summary:
[Black Knights Series Part 6] Ein unerwartetes Wiedersehen während einer Trainingsmission stürzt Sully in einen ernsten Gewissenskonflikt mit Rick! Welcher wiederum ein ruhiges Wochenende auf der Base nach und nach zerplatzen lässt. … Warning: Spanking/Corporal Punishment in Chapters!

Warning:
Wie auch in den anderen Teilen dieser Reihe, BLACK KNIGHTS: The Sound of Thunder, New Chances, Hopes and Fears und Enemies gibt es hier on-screen spanking/corporal punishment oder es wird darüber geredet! Also alle, die damit ein Problem haben bitte nicht mehr weiter lesen und auch von diesen Geschichten die Finger bzw. die Augen lassen ... Danke!

Ich werde vor jedem Kapitel, das spanking enthält nochmals eine seperate Warnung ausssprechen!

Auch hier werden Schimpfwörter verwendet und es dreht sich um Gewalt und Waffen ...
Auch hier werden Schimpfwörter verwendet und es dreht sich um Gewalt und Waffen ...


AN: Hallo meine Lieben!

Tut mir leid, dass es jetzt wieder so lang gedauert hat, bis ich hier fertig geworden bin! Leider kamen einige persönliche Probleme dazwischen, die das Ganze doch ziemlich aufgeschoben haben und ich erst mal keine Ruhe gefunden habe um weiter zu schreiben. Aber jetzt ist die neue kleine Black Knights Story nun ein paar Monate fertig und ich wollte sie hier auch posten!

Viel Spass bei Blood Ties!

Eure Vanessa






BLACK KNIGHTS: Blood Ties


Zeitsprung: Ende März ...

Gähnend und müde stolperte Sully in voller Kampfuniform mit seinem Angriffstrupp Alpha bestehend aus Rick und acht seiner Kameraden durch das dichte Geäst des Waldes. Es war stockdunkel! Die letzten Tage hatte es fast durchgehend geregnet und so war es überall matschig und nass. Leichter Wind kam auf.
Schnell zog er seinen linken Arm vor seine Augen, bevor er über den nächsten Baumstamm kletterte und dann wieder in eine andere Richtung blickte um das feindliche Team Beta möglichst schnell zu lokalisieren.
Es war nichts zu sehen außer Bäume und die schier alles zu verschlingende Dunkelheit der Nacht.
Die Beleuchtung der Base, die schon ein paar Meilen hinter ihm lag, war auch nicht mehr zu sehen. Sully kratzte sich am Kopf und in den Haaren, während er wieder einen Kampfstiefel vor den anderen setzte und die unmittelbare Umgebung absuchte.
Um kurz nach elf bevor Rick sein Team Alpha durch das Eingangstor der Base und hinaus in den dichten Wald geführt hatte um die Gotchaübung bei Nacht zu beginnen, hatte Sully noch auf seine Armbanduhr gesehen. Jetzt war es bereits eine halbe Stunde später und sie hatten erst einen imaginären Tango aus dem gegnerischen Team erledigt.
Wieder sah der Junge vorsichtig nach links und nach rechts, doch Mike und Robin, die Rick auf die Positionen der linken und rechten Flanke beordert hatte, waren nicht auszumachen.
Scheiss Nachtübung ... Sully schüttelte verärgert den Kopf und sprang über eine größere Pfütze am Boden.
Eigentlich mochte er solche Trainingseinheiten hier draußen im Wald - nur nicht unbedingt bei Nacht wo er eigentlich schlafen wollte! Doch zu Rick gehen und nein sagen war hier natürlich keine Option gewesen. General Frank Turner hatte den Black Knights vor gut einer Woche einen neuen Auftrag erteilt und der wäre beinahe richtig schief gelaufen. Die Mission hatte sich vom Abend bis in die Nacht gezogen. Zwar hatte die Spezialeinheit vier der fünf Terroristen unschädlich machen können - einer war geflohen - doch auf Seiten der Black Knights hatte es leider auch zwei Verletzte gegeben. AJ hatte eine Kugel in den Oberschenkel abbekommen, doch sich bereits wieder ganz gut erholt und war vor zwei Tagen aus dem Kings View Hospital in Ricks Obhut entlassen worden.
Der zweite Verwundete war Cem Oakland gewesen, der bei völliger Dunkelheit eine Kellertreppe hinuntergestürzt war und sich den Kopf angeschlagen hatte. Nachdem der Auftrag ohne Verluste erledigt worden war, hatte sich Rick mit Cem, AJ und Sully so schnell wie möglich auf den Weg in das Krankenhaus gemacht. Paul hatte bei Cem eine leichte Gehirnerschütterung diagnostiziert und ihn eine Nacht zur Beobachtung in dem Zimmer mit AJ einquartiert.
Nachdem Rick mit Paul die weitere Behandlung der beiden Jungs besprochen hatte, war der Commander gemeinsam mit Donavan wieder zur Basis aufgebrochen, wo das Team bereits eingetroffen war und die Waffen gesäubert hatte. Rick hatte seinen Missionsbericht an Frank fertig gestellt und ihm vorab gefaxt, geduscht und dann hatte Turner auch schon angerufen und war verbal über Rick hergefallen! Rick war froh gewesen, dass es nur ein telefonischer Anschiss gewesen war und Frank ihn nicht vor seinen Jungs runtergeputzt hatte. Das konnte der Colonel absolut nicht leiden ...
Als die beiden Männer nach einer viertel Stunde aufgelegt hatten, hatte Rick sich eine kurze Auszeit genommen und dann seine Leute zum Debriefing gebeten ...
Fast lautlos bewegte sich der First-Lieutenant weiter geradeaus in die Richtung, wo er den Tango vermutete den er zuletzt gesehen hatte. Er dachte an das Debriefing zurück. Dass Rick laut geworden war, war eine maßlose Untertreibung! Der Colonel war nicht zu frieden gewesen - kein Stück! Und das obwohl das Team die Mission beenden konnte und wieder fast unverletzt zurück gekehrt war. Doch dieses fast war das was Rick und auch General Frank Turner, ziemlich aufgeregt hatte.
Und so war es dann gekommen, wie es kommen musste ... General Turner hatte Rick und die Jungs - und zwar die komplette Mannschaft und nicht nur die, die bei der Mission dabei gewesen waren - dazu verdonnert mehr Nachteinsätze in bewaldetem Gebiet zu trainieren! Dieses Wochenende und auch das nächste Wochenende!
Zähne knirschend versuchte Sully sich an dem hell aufleuchtenden Mond und den nahegelegenen Bäumen und Sträuchern zu orientieren, während er sein Paintballgewehr direkt vor sich hielt, bereit zu feuern, sollte plötzlich ein Tango auftauchen.
Das leise Knistern seines Funkgerätes und des Headsets ließ in sofort inne halten und er blieb stehen, als er Ricks leise aber deutliche Stimme hörte.
"Black Fox an HotShot! ... Links von dir auf zehn Uhr!"
Scheiße! Beobachtet er mich jetzt?! Schnell wirbelte der Junge mit dem Lauf in die angegebene Richtung und zielte. Sully gab zwei schnell aufeinanderfolgende Schüsse ab. Die leisen Plopp Geräusche waren kaum zu hören, doch Sullys Fluchen um so deutlicher.
"Fuck, verdammt," rief er leise, als er sah, dass sich die in schwarz gekleidete Gestalt mit dem blauen Bändchen am Arm geduckt hatte.
Das Mitgleid aus dem feindlichen Team Beta rannte los und war im Nu im Dickkicht untergetaucht! Müde rieb sich Sully die grünen Augen und stützte sich mit dem Unterarm an den Baum, der neben ihm war. Er scannte das Gebiet vor und hinter sich, doch es war kein einziger Tango mehr zu sehen. Der Lieutenant warf einen kritischen Blick auf sein Funkgerät, was am Gürtel fest geklemmt war. Eigentlich müsste er jetzt Meldung an Black Fox machen, dass er nicht getroffen hatte, aber ...
"Black Fox an HotShot," meldete sich stattdessen Rick bei ihm. "Treffer positiv? Ende!"
Sully schluckte und schüttelte dann verneinend den Kopf, bevor er in sein Headset sprach. "Negativ, Black Fox! Ich wiederhole: Negativ! Tango ist auf der Flucht! Stand By!"
Drei ... Zwei ... Eins- "WIE BITTE?!"
Er verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Sofort hielt Sully zwei Finger an den Ohrstöpsel und zog ihn ein Stück hervor, um der lauten Stimme seines Befehlshabers zu entgehen.
"Er ist weg, Black Fox," erklärte der Junge jetzt deutlicher und seufzte. "Nicht mehr zu sehen ... Ich mach mich auf die Suche."
"Ja! Das wäre vielleicht besser, HotShot! Bewegung jetzt! Black Fox Ende!"
Sully setzte wieder einen Fuß nach vorn bevor er sich sauer abmeldete.
"HotShot Ende."
Augenrollen. Klasse! Einfach Klasse dachte Sully wütend, während er den Lauf der Waffe weiter nach vorn hielt und über den nächsten Baumstamm kletterte. Das kann ja gleich was werden ...
Etwa eine halbe Stunde später kauerte Sully mit dem Rücken an einen massiven, alten Baum gelehnt in einem Gebüsch. Den Lauf des Gewehres nach vorn ausgerichtet - bereit sofort zu feuern, falls sich einer aus dem feindlichen Team nähern würde. Mittlerweile war es hier draußen noch kälter geworden und obwohl er die schwarze Kampfjacke bis zum Hals geschlossen hatte, fror Sully am ganzen Körper und wünschte sich nichts mehr als sein warmes Bett und ein paar Stunden Schlaf und Ruhe.
Julian, den Tango, den er zuvor gesehen hatte und nicht erschossen hatte, war nicht wieder aufgetaucht. Weder er noch irgendein anderer aus Team Beta! Das war nicht gut. Und keinesfalls gut war es auch, dass Rick ihm deswegen den Arsch aufreißen würde, sobald sie wieder auf der Basis eingetroffen waren. Vielleicht würde der Chef auch bis Morgen damit warten, doch Sully glaubte das nicht.
Plopp! Plopp! Die leisen Geräusche von abgefeuerten Plastikkugeln ließ den Jungen zusammen zucken. Überrascht spähte er schnell konzentriert nach links und rechts und erhob sich dann doch vorsichtig aus seiner Deckung. Woher waren die Schüsse gekommen? Die Entfernung zu den oder dem Schützen musste sicherlich nur an die 300 Meter betragen, doch Sully konnte in der Dunkelheit nichts erkennen außer Bäume, Büsche, Gräser, Farne und herunter gefallene Äste.
"Verdammt! Ich hab noch nicht einen Treffer gelandet," fluchte er leise. "Rick bringt mich um!"
Regen tropfte von oben auf sein Haar. Nach weiteren zehn Minuten in denen nichts außergewöhnliches passiert war, stoppte der Junge wieder an einem der hohen Bäume und nahm sein Gewehr herunter. Plötzlich war ein lautes Rascheln zu hören und die wenigen Vögel, die noch in den Baumwipfeln sassen, wurden aufgeschreckt und flatterten kreischend umher. Auch Sully war für einen Moment zusammengezuckt und spähte argwöhnisch und konzentriert durch das dichte Geäst.
"Sssst," zischte eine männliche Stimme leise hinter ihm. "Sully!"
Was?! ... Donavan nahm wieder sein Gewehr in Schussposition! Wenn ich jetzt auch noch abgeschossen werde dann- ... Dann drehte der Soldat sich ruckartig um! Er war bereit sofort das Feuer zu eröffnen, doch er erstarrte. Zwischen den Büschen kam ein Mann zum Vorschein - dreckige Schuhe, Jeans und ein schwarzes Sweatshirt! Darüber eine braune Jacke! Er war blass. Tiefe Ringe unter den Augen und ein paar Falten im Gesicht.
Sully zwinkerte überrascht. Er musste zwei Mal hinsehen ... "Dad?!"
Er glaubte es immer noch nicht!
Verdutzt machte Sully einen Schritt auf seinen Vater zu, der jetzt ebenfalls näher schlich und dann dicht vor seinem Sohn stehen blieb.
"Du bist groß geworden und erwachsen," staunte der Mann mit großen Augen.
Auch Sully musterte seinen Vater jetzt eingehender ... Ihm fiel auf, dass er nicht gerade fit wirkte. Gut! Es war natürlich bereits sehr spät, doch Sully hatte ihn noch immer als standhaft und stark in Erinnerung. Eine Respektsperson eben! Doch davon konnte der Junge nicht mehr sehr viel erkennen.
"Wie- wie kommst du hier her? Und woher weisst du, dass ich hier bin, Dad?"
"Da machst du Augen, was," gab sein Vater grinsend zurück.
Sein Sohn nickte langsam. "K-kann man sagen, ja ...Ist mit dir alles in Ordnung? Du siehst müde aus und-"
"Sully, pass auf! Ich brauch deine Hilfe!"
Er schob eine Hand in die Tasche der Jeans und es kam ein penibel zusammen gefalteter Zettel zum Vorschein. Das dreckige Papier wurde auseinander gefaltet und er reichte Sully die Notizen. Neugierig und ohne darauf einzugehen, dass sein Vater ihm seine Fragen noch nicht beantwortet hatte, begann Sully das DIN A 4 Format zu studieren und stockte dann wieder.
Sully sah auf. "Sind das Medikamente?"
Nicken.
"Du- ... Bist du krank, Dad?"
Ein zweites Nicken.
"Junge? Ich brauche diese Tabletten. Kannst du mir helfen?"
Wind kam auf und begann an ihrer Kleidung und dem Zettel zu zerren. Aus der Entfernung hörte Sully wieder einen Schuss! Er warf wieder einen Blick auf das Papier und die handschriftliche Auflistung. Vier Medikamente an der Zahl!
"Dad? Sag mir doch was los ist," bat Sully ihn mit leiser Stimme.
"Es ist besser wenn du es nicht weisst, okay? Besorg mir einfach nur die Sachen, Sully! Ich weiss nicht wen ich sonst fragen soll ..."
Sully bekam wieder große Augen. "Du willst doch nicht, dass ich Rick bestehle?! Das kann ich nicht machen!"
Über ihnen krächzte eine Eule ...
"Ah ja, Colonel Macintosh dein Commander ja?"
Jetzt nickte sein Sohn langsam.
"Der war früher Arzt beim Militär oder," beantwortete Ray Donavan seine eigene Frage lieber selbst. "Er hat mit Sicherheit noch Medikamente irgendwo rumliegen, die er nicht mehr braucht. Ich hab mich ein wenig informiert, weisst du ..."
"Ha-hast du ja? Und dann tauchst du jetzt erst hier auf und fragst noch nicht mal, wie es mir geht?" Er wurde lauter obwohl er das nicht wollte. "Ich bin schon ein paar Jahre hier, Dad!"
Sully fuhr sich mit der Hand durch das kurze Haar. Wut machte sich breit. "Du hättest doch mal anrufen oder schreiben können!"
"Was macht ihr hier draußen eigentlich," versuchte sein Vater abzulenken und sah sich um.
"Eine Übung!" Sully seufzte vorsichtig. "Dad jetzt noch mal! Ich kann dir nicht helfen! Ich bin ein Gefangener! I-"
"Dir wird schon was einfallen," meinte Mr. Donavan mit fester Stimme und nickte, bevor er sich wieder kurz umdrehte und dann wieder Sully an sah. "Ich hab kein Geld mehr um mir die Medikamente leisten zu können. Meine Versicherung ist abgelaufen und das Zeug ist verdammt teuer!"
"Ich kann das wirklich nicht! Gibt es ... hast du niemand anderen, den du fragen kannst?"
Kopfschütteln.
"Ich hab nur noch dich," erwiderte Ray. "Und ich wär nicht den weiten Weg hier her gekommen, wenn es nicht notwendig wäre."
Sully schob eine Hand vor das Gesicht und die Augen. Er atmete tief durch. Als er seine Hand nach ein paar Sekunden wieder zurück nahm, warf er dem Mann einen bemitleidenden Blick zu.
"Ich kann Rick fragen wegen der Medizin-"
Wieder ein Kopfschütteln. Diesmal etwas heftiger!
"Nein, ich ... Es soll niemand wissen, Junge! Besorg mir einfach nur die Sachen," befahl Mr. Donavan zischend. Dann warf er einen gezielten Blick hinter sich und wieder zu Sully. "Wir treffen uns in zwei Tagen wieder hier! Genau hier um die selbe Zeit, okay?"
Der First-Lieutenant sah überrascht aus. "Eh, was? Warte mal!"
"Black Fox an Alle! Die Übung ist beendet," meldete sich plötzlich Rick über den Funk. "Bestätigen und zurück zur Basis! Hinter dem Tor sammeln! Ende!"
Scheisse ... Donavan verdrehte die Augen. Einerseits wa er froh, dass das Training endlich vorbei war - andererseits hatte er keinen einzigen Treffer erzielt und war negativ aufgefallen. Mit einem wehleidigen Blick hinter sich in den Wald wo die Base lag, wandte er sich dann wieder an seinen Vater.
"Dad? Stopp! Hör mir zu  ..."
Mit einem Ohr horchte er nach dem Funkverkehr und registrierte, wie nach und nach die Teammitglieder bei Rick den eben erhaltenden Befehl bestätigten.
"WildCat hat verstanden," hörte er Robin, die etwas außer Atem klang. "Übung beendet! Rückzug!"
Dann war Mikes Stimme zu vernehmen. "Hitman verstanden! Rückzug!"
Doch Sully zögerte.
"Dad, ich ..." Schnell fand er die Ruf-Taste und bestätigte die Order, während er seinen Vater nicht aus den Augen ließ. "Hier HotShot! Habe verstanden! Komme zurück!"
Er ließ die Taste schnell wieder los als er ein lautes Knacken zwischen den hohen Bäumen vernahm. Sully starrte in die entgegengesetzte Richtung und konnte eine in Schwarz gekleidete Gestalt erkennen, die sich relativ zügig durch das Geäst bewegte. Der junge First-Lieutenant versuchte sich zu konzentrieren und in der Dunkelheit auszumachen, welcher von seinen Kameraden die Person war, doch momentan konnte er nur das hellblaue Band am linken Oberarm erkennen. Also jemand aus Team Beta ... und dieser kam direkt auf sie zu! Der Zettel verschwand instinktiv in der tiefen Tasche der Kampfhose!
Sully wirbelte wieder herum! "Schnell-"
Verdutzt starrte er in die Büsche. Er konnte nur noch ein weit entferntes Knacken hören. Ray war wie vom Erdboden verschluckt ... Der junge Führungsoffizier suchte weiter die Umgebung ab, bis ihm jemand auf die Schulter klopfte.
"He, Sully," sagte Dex grinsend.
"Was?!"
Dexter wies mit einer Hand hinter sich. "Hast du dich verlaufen? Da geht's zur Base! Komm schon!"
Jetzt wandte Sully sich mit seinem ganzen Körper zu seinem Kameraden um und ließ die Schultern hängen.
"Ich weiss," fauchte er wütend.
Schnell schob er sein Gewehr auf den Rücken und marschierte mit Patrick, der immer noch von vielen einfach nur Dex gerufen wurde, neben sich los. Während sie über den erdigen Boden und die vielen Äste liefen, sah Sully hier und da noch mal hinter sich - in der Hoffnung sein Vater würde ihnen vielleicht doch in einem gewissen Abstand folgen und mit Rick sprechen wollen.

Ganze 20 Minuten und einen schnellen Sprint später kamen in der Ferne die Zwillingstürme, die über die Bäume hinaus ragten, endlich in Sichtweite! Außer Atem und müde stoppte Sully kurz, beugte sich nach vorn über und stützte sich mit den Handflächen auf den Knien ab, um dann Luft zu holen. Argwöhnisch warf er wieder einen Blick hinter sich in die Dunkelheit. Doch von seinem Vater fehlte weit und breit jede Spur!
"Hey, Alter," rief Dexter ihn plötzlich. "Komm endlich! Oder willst du, dass Rick uns suchen kommt?"
Alles nur das nicht! Sully sah wieder nach vorn, erhob sich und ging weiter. Schließlich traten sie aus dem Wald hinaus und auf die erdige Zufahrtsstrasse. Im Laufschritt joggten sie in Richtung Tor, was immer noch offen stand und Sully konnte sofort erkennen, dass beide Trupps Alpha und Beta bereits komplett waren und sich der Order nach in einem Halbkreis mit Blick zum Haus versammelt hatten.
Als das Duo über die Eisenschiene trat, hörte Sully wie Sam Walkins den Befehl zum Schließen des Tores gab. Ratternd fiel es hinter ihnen in die Verankerung! Der Captain der Wachmannschaft spazierte wieder zu seinem Wachhäuschen zurück und blieb dann direkt davor stehen. Dex und Sully stellten sich an die Gruppe heran und ernteten sofort einen mahnenden Blick von ihrem CO, der die Hände in die Hüften stemmte und dann den Mund öffnete.
Während Rick sprach, musterte Sully kurz seine Kameraden links und rechts. Hier und da sah man einen blauen oder roten Farbklecks auf der schwarzen Uniform kleben. Also schien die Übung doch nicht völlig sinnlos gewesen zu sein. Seine eigene Jacke und Hose wiesen keine Treffer auf, doch ... leider war Sully selbst auch nicht in der Lage gewesen einen Tango abzuschießen.
Ein lautes Räuspern brachte Sullys Aufmerksamkeit wieder zu Macintosh, der ihn kurz eindringlich an sah und dann den Mund öffnete, als ihm die Konzentration aller Teammitglieder sicher war.
"Also," sagte Rick mit ruhiger Stimme. "Gibt es Verletzte?"
Niemand meldete sich, also fuhr Rick fort. "Gut! Ich weiss, dass Einsätze oder Übungen bei Nacht und fast absoluter Dunkelheit extrem schwierig sind, Jungs! Okay? Genau deswegen trainieren wir ja auch schon seit ein paar Tagen! Ich möchte nicht, dass wir noch mal einen Einsatz gegen die Wand fahren so wie letztes Mal!"
Schweigen.
"Sir," sagte Robin dann und hob eine Hand in die Luft.
Rick nickte. "Robin?"
"Bei einem echten Einsatz schalten wir die Nachtsichtgeräte auf die Gewehre auf, korrekt, Sir?"
"Richtig," gab der Colonel nickend zurück und wandte sich an die ganze Gruppe. "Ich wollte euch bei diesem Training aber keinen Vorteil verschaffen. Denn der Gegner wird ganz bestimmt nicht laut Hier rufen, damit ihr es leichter habt ihn abzuschießen. Ihr müsst euch schon etwas anstrengen, Leute!"
Er sah Rob an. "Frage beantwortet, Corporal Parker?"
"Ja, Sir!"
Rick spähte über die müden Gesichter. "Und jetzt eine ehrliche Antwort! Wer von euch hat nicht getroffen? ... Wer weiss ganz genau, dass er keinen aus dem gegnerischen Team erledigt hat?! Bitte die Hand hoch!"
Als sich erst mal niemand meldete, atmete Donavan tief durch und hob seine rechte Hand weit über den Kopf. Prompt wurde er angestarrt - von allen! Sully wartete einen kurzen Moment, doch leider schlossen sich nur zwei weitere seiner Kameraden ihm und seiner Meldung an ... Fuck verdammt! Nervös sah Sully Rick an und zog die Hand wieder herunter.
"Wunderbar," gab der Mann sarkastisch zurück, als er die Meldung registriert hatte. Rick wandte sich an alle. "Die Waffen sauber machen und wegbringen! Danach alle ins Bett! Um Punkt acht Uhr ist Wecken! Wegtreten!"
Sully nahm Haltung an. "ACHTUNG! ... WEGTRETEN!"
Das Team tat es ihm gleich und sie salutierten Rick, der den Gruß zackig erwiderte und dann auf dem Absatz kehrt machte. Mike kam auf Sully zu und wollte gerade den Mund öffnen, als ...
"Lieutenant," rief der Colonel plötzlich laut und streng. "Zu mir!"
Mike sah kurz zu Rick hinüber, der einfach langsam in Richtung Freitreppe marschierte und warf dann Sully neben sich einen auffordernden Blick zu.
"Ich glaube, er meint dich ..."
Während der Rest des Teams sich noch unterhielt und kurz ihre Gotchagewehre auf dem Hof inspizierte, ließ der First-Lieutenant genervt die Schultern hängen.
Sully seufzte. "Danke."
Dann machte er einen ersten Schritt vorwärts und durch seine Kameraden hindurch auf die Treppe zu, die sein Ziehvater bereits mit schnellen Schritten erklommen hatte und der Lobby des Hauses verschwunden war. Auf dem Absatz angekommen, drehte Sully noch mal seinen Kopf nach hinten. Aufmerksam spähte er auf die dunkele Zufahrtsstrasse und in den Wald hinter dem Tor - in der Hoffnung vielleicht eine Bewegung zu erkennen. Einen Menschen. Seinen Dad.
Nichts!
Aber das war irgendwie klar gewesen! Wenn sich sein Vater nur all zu nahe an die Base herangetraut hätte, wäre er mit 100 prozentiger Wahrscheinlichkeit von den beiden Turmwachen entdeckt worden. Aber wenn man es von der anderen Seite betrachtete, wäre es vielleicht doch besser, wenn der Colonel Bescheid wusste. Vielleicht konnte Rick ja helfen? Doch leider hatte Sully keine Ahnung was mit seinem Dad los war und warum er genau diese Medikamente benötigte.
"Sully," rief Macintosh ihn nun schon das zweite Mal in dieser Nacht.
Der Junge zuckte vor Schreck mit seinem ganzen Körper zusammen. Sofort starrte er in das Haupthaus und sah Rick, der an der Steintreppe stand, die in das erste Obergeschoß mündete. Er hatte eine Hand flach an die Ecke der Wand gelegt. Seine Verärgerung war nicht zu übersehen.
"K-komme schon ..."
Endlich setzte sich der junge Führungsoffizier in Bewegung und trat über die Türschwelle. Hinter sich konnte er die restlichen Mitglieder des Teams hören, die jetzt auch seine Richtung einschlugen um so schnell wie möglich die Gewehre zu reinigen und dann schlafen zu gehen. Das Debriefing der Übung würde es Morgen im Laufe des Tages geben!



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