Ein schweigender Tag am Meer
von Ririchiyo
Kurzbeschreibung
Obwohl die Sonne bereits vor Stunden untergegangen ist, hat Raymond sich noch immer nicht bewegt. // Ray &/x Len; (past) Ray/Anna; Len & Mick & Sara; Beitrag zur Challenge „OTP – 100 Szenen der einzig wahren Pairings“
KurzgeschichteFreundschaft, Schmerz/Trost / P6 / Mix
Leonard Snart
Ray Palmer
27.04.2019
27.04.2019
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AN: Hierbei handelt es sich um meinen Beitrag zur Challenge „OTP – 100 Szenen der einzig wahren Pairings“, bei der ein Text mit (einem) OTP zu einem vorgegebenen Wort/Stichpunkt geschrieben werden sollte. Ich habe den Text verfasst zu der Nummer 85 „Meer“.
Ein schweigender Tag am Meer
Len seufzt, während er zu der Gestalt hinüber sieht, die noch immer im Sand hockte und aufs Meer hinaus starrt. Obwohl die Sonne bereits vor Stunden untergegangen ist, hat Raymond sich noch immer nicht bewegt. Dabei ist es dafür wirklich nicht warm genug. Wäre er der Typ dafür, dann würde er sich vermutlich sorgen machen, dass Ray gerade erfriert. Wäre er der Typ dafür, dann würde er sich vermutlich generell schon den ganzen Tag Sorgen um Ray machen, der seit sie hier am Wasser angekommen sind – Saras Idee, weil sie der Meinung gewesen ist, ein wenig Urlaub würde ihnen gut tun, und keiner von ihnen wirklich etwas dagegen sagen konnte – kaum noch ein Wort gesprochen hat. Was wirklich ungewöhnlich ist. Ray spricht nie nicht. Er spricht manchmal – selten – etwas weniger gut gelaunt, oder leiser als sonst, aber er spricht nie gar nicht, und jetzt schweigt er bereits seit den frühsten Morgenstunden, und weicht allen anderen aus. Macht sich nichts aus der ihm sonst so wichtigen Gesellschaft, sondern setzt sich lieber ganz weit abseits irgendwo hin und hängt seinen Gedanken nach …
Okay, vielleicht ist Len doch besorgt. Nicht sehr, auf keinen Fall so sehr, dass es ihn beeinflussen würde, das bestimmt nicht, aber … so sehr er es auch hasst, er musst zugeben, dass es ihn inzwischen nicht mehr ganz kalt lässt, wenn es seinen Teamkollegen – besonders Raymond, aber das wird er sicher noch weniger zugeben – schlecht geht. Und offensichtlich geht es Raymond schlecht.
„Vielleicht solltest du mit ihm reden?“, hört er Sara fragen, und sofort folgt ein Schnauben seitens Mick, welchem Len nur beipflichten kann. Er wendet den Kopf von dort ab, wo Ray sitzt, und sieht zu seinen anderen beiden Kollegen, die neben ihm am Strand sitzen. Saras Blick aufmerksam auf Len gerichtet, und Micks Blick sehr auffällig nicht auf Len liegend. Obwohl er zweifellos dennoch jedes Wort mitbekommt. Wie immer.
Len seufzt erneut, während Sara zu grinsen beginnt, und einen Moment schweigen sie alle, bevor Len sich wieder zu Ray dreht, der noch immer reglos aufs Wasser starrt.
„Sie hat recht“, hört er irgendwann Mick sagen. „Du solltest wirklich hingehen.“
Als er wieder den Kopf dreht, sieht Mick noch immer in eine andere Richtung, und nimmt gerade einen großen Schluck aus seiner Bierflasche. Na großartig. Wenn selbst Mick von seinem üblichen „Weniger denken, mehr trinken“ absieht, dann muss Len ja wirklich schlimm sein. Vielleicht ist er doch etwas besorgter, als ihm lieb ist …
Diesmal ist er es, der den Kommentar mit einem Schnauben bedenkt. Dennoch erhebt er sich, und macht sich mit einem letzten Blick zu Sara – die noch immer breit grinst – und Mick – der weiterhin anderswo hinsieht – auf den Weg zu seinem normalerweise so fröhlichen Teamkameraden.
Raymond sieht nicht einmal auf, als Len genau neben ihm stehen bleibt, und plötzlich ist Len sich gar nicht mehr so sicher, was er hier tut, oder was sagen soll oder was er überhaupt sagen kann. Normalerweise ist er nie derjenige, der etwas sagen musst. Normalerweise ist immer Ray derjenige, der spricht, und Len muss ihn lediglich davon abhalten, zu viel zu schwafeln. Jetzt, wo er derjenige ist, der das Wort ergreifen müsste, fällt ihm plötzlich nichts ein.
Aber wie sich schließlich herausstellt, muss ihm auch nichts einfallen, denn nach einigen Minuten findet Ray tatsächlich seine Stimme wieder. Endlich. Nach Stunden des Schweigens, spricht er wieder.
„Sie hat das Meer geliebt.“ Rays Stimme ist leise, beinahe nicht zu hören über das leise Rauschen der Wellen.
„Wer?“, fragt Len.
Ray hebt die Schultern. „Anna.“ Er spricht beinahe noch leiser, als noch zuvor. Falls das überhaupt geht.
Len öffnet wieder den Mund, um etwas zu erwidern, lässt es dann aber. Sie verfallen in erneutes Schweigen.
„Tut mir leid“, meint Ray irgendwann, und schüttelt den Kopf. „Eigentlich ist es gar nicht so-“ Er bricht ab und seufzt. „Ich bin nur lange nicht mehr am Strand gewesen.“ Während Len Ray beobachtet, beginnt dieser ganz langsam zu lächeln, und dreht am Ende sogar den Kopf in Lens Richtung. „Ich vermisse sie.“
Len will etwas erwidern, vielleicht sogar sagen, wie lächerlich es klingt, aber die Worte bleiben ihm im Hals stecken. Er will Ray erklären, dass dieser sich gefälligst bei jemand anderem zu beschweren hat, aber er kann nicht.
Denn er weiß, wie sehr man Leute manchmal vermisst. Er kennt das Gefühl, und er kann Ray unmöglich sagen, dass der es einfach ignorieren soll. Immerhin weiß er doch selbst, wie unmöglich das ist. Besonders, wenn man irgendwo ist, wo einen alles an die Person erinnert.
Ein schweigender Tag am Meer
Len seufzt, während er zu der Gestalt hinüber sieht, die noch immer im Sand hockte und aufs Meer hinaus starrt. Obwohl die Sonne bereits vor Stunden untergegangen ist, hat Raymond sich noch immer nicht bewegt. Dabei ist es dafür wirklich nicht warm genug. Wäre er der Typ dafür, dann würde er sich vermutlich sorgen machen, dass Ray gerade erfriert. Wäre er der Typ dafür, dann würde er sich vermutlich generell schon den ganzen Tag Sorgen um Ray machen, der seit sie hier am Wasser angekommen sind – Saras Idee, weil sie der Meinung gewesen ist, ein wenig Urlaub würde ihnen gut tun, und keiner von ihnen wirklich etwas dagegen sagen konnte – kaum noch ein Wort gesprochen hat. Was wirklich ungewöhnlich ist. Ray spricht nie nicht. Er spricht manchmal – selten – etwas weniger gut gelaunt, oder leiser als sonst, aber er spricht nie gar nicht, und jetzt schweigt er bereits seit den frühsten Morgenstunden, und weicht allen anderen aus. Macht sich nichts aus der ihm sonst so wichtigen Gesellschaft, sondern setzt sich lieber ganz weit abseits irgendwo hin und hängt seinen Gedanken nach …
Okay, vielleicht ist Len doch besorgt. Nicht sehr, auf keinen Fall so sehr, dass es ihn beeinflussen würde, das bestimmt nicht, aber … so sehr er es auch hasst, er musst zugeben, dass es ihn inzwischen nicht mehr ganz kalt lässt, wenn es seinen Teamkollegen – besonders Raymond, aber das wird er sicher noch weniger zugeben – schlecht geht. Und offensichtlich geht es Raymond schlecht.
„Vielleicht solltest du mit ihm reden?“, hört er Sara fragen, und sofort folgt ein Schnauben seitens Mick, welchem Len nur beipflichten kann. Er wendet den Kopf von dort ab, wo Ray sitzt, und sieht zu seinen anderen beiden Kollegen, die neben ihm am Strand sitzen. Saras Blick aufmerksam auf Len gerichtet, und Micks Blick sehr auffällig nicht auf Len liegend. Obwohl er zweifellos dennoch jedes Wort mitbekommt. Wie immer.
Len seufzt erneut, während Sara zu grinsen beginnt, und einen Moment schweigen sie alle, bevor Len sich wieder zu Ray dreht, der noch immer reglos aufs Wasser starrt.
„Sie hat recht“, hört er irgendwann Mick sagen. „Du solltest wirklich hingehen.“
Als er wieder den Kopf dreht, sieht Mick noch immer in eine andere Richtung, und nimmt gerade einen großen Schluck aus seiner Bierflasche. Na großartig. Wenn selbst Mick von seinem üblichen „Weniger denken, mehr trinken“ absieht, dann muss Len ja wirklich schlimm sein. Vielleicht ist er doch etwas besorgter, als ihm lieb ist …
Diesmal ist er es, der den Kommentar mit einem Schnauben bedenkt. Dennoch erhebt er sich, und macht sich mit einem letzten Blick zu Sara – die noch immer breit grinst – und Mick – der weiterhin anderswo hinsieht – auf den Weg zu seinem normalerweise so fröhlichen Teamkameraden.
Raymond sieht nicht einmal auf, als Len genau neben ihm stehen bleibt, und plötzlich ist Len sich gar nicht mehr so sicher, was er hier tut, oder was sagen soll oder was er überhaupt sagen kann. Normalerweise ist er nie derjenige, der etwas sagen musst. Normalerweise ist immer Ray derjenige, der spricht, und Len muss ihn lediglich davon abhalten, zu viel zu schwafeln. Jetzt, wo er derjenige ist, der das Wort ergreifen müsste, fällt ihm plötzlich nichts ein.
Aber wie sich schließlich herausstellt, muss ihm auch nichts einfallen, denn nach einigen Minuten findet Ray tatsächlich seine Stimme wieder. Endlich. Nach Stunden des Schweigens, spricht er wieder.
„Sie hat das Meer geliebt.“ Rays Stimme ist leise, beinahe nicht zu hören über das leise Rauschen der Wellen.
„Wer?“, fragt Len.
Ray hebt die Schultern. „Anna.“ Er spricht beinahe noch leiser, als noch zuvor. Falls das überhaupt geht.
Len öffnet wieder den Mund, um etwas zu erwidern, lässt es dann aber. Sie verfallen in erneutes Schweigen.
„Tut mir leid“, meint Ray irgendwann, und schüttelt den Kopf. „Eigentlich ist es gar nicht so-“ Er bricht ab und seufzt. „Ich bin nur lange nicht mehr am Strand gewesen.“ Während Len Ray beobachtet, beginnt dieser ganz langsam zu lächeln, und dreht am Ende sogar den Kopf in Lens Richtung. „Ich vermisse sie.“
Len will etwas erwidern, vielleicht sogar sagen, wie lächerlich es klingt, aber die Worte bleiben ihm im Hals stecken. Er will Ray erklären, dass dieser sich gefälligst bei jemand anderem zu beschweren hat, aber er kann nicht.
Denn er weiß, wie sehr man Leute manchmal vermisst. Er kennt das Gefühl, und er kann Ray unmöglich sagen, dass der es einfach ignorieren soll. Immerhin weiß er doch selbst, wie unmöglich das ist. Besonders, wenn man irgendwo ist, wo einen alles an die Person erinnert.