God's favourite Band
von Vivenndi
Kurzbeschreibung
Willkommen zu meinem Beitrag zu diesem Projekt. Meine "Songs of my Life" kommen jedoch alle nur von einer Band - von Gottes Lieblingsband und hier findet ihr alle, säuberlich sortiert mit ihrer Geschichte, archiviert damit ich mich immer daran erinnere, was sie für mich bedeuten.
OneshotAllgemein / P16 / Gen
19.04.2019
01.03.2020
7
4.902
2
Alle Kapitel
2 Reviews
2 Reviews
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
noch keine Reviews
19.04.2019
1.194
Boulevard of broken Dreams
Edward Hopper versuchte einst etwas festzuhalten, das bis dato als unmöglich galt.
Man sagt immer, Kunst lässt einem unbekannte Türen öffnen und auf einmal gab es dieses Gemälde, das wohl später zu einem der schönsten Melodien in meinem Kopf wurde.
Von Kunst zu Musik und von Musik zu meiner Hymne.
Edward Hoppers Gemälde „Nighthawks“ zeigt eine leere Straße bei Abend, auf dieser konnte man in eine kleine Bar sehen, an deren Theke zwei Männer mit Hut und eine Lady die ein wenig wie Jessica Rabbit ausschaute saßen und ein Matrose hinter der Bar. Er bückte sich gerade, als wolle er die nächste Flasche Whiskey auf die hölzerne Bar stellen und die nächste Runde zum laufen bringen. Als seien die vier total verzweifelt. Als läge das Leben der vier vor ihnen in Trümmern und alles was sie tun können, ist es in Alkohol zu ertränken.
Es war ein typisches Gemälde des amerikanischen Realismus, welches das Ziel hatte, mit dem perfekten Winkel, Perspektiven und Farbeinsätze die Intension der Einsamkeit als Bild auf Leinwand zu bringen. Ich habe gelesen dies wäre Hoppers Ziel in all seinen Werken gewesen und eigentlich interessiert mich Hopper gar nicht.
Aber das Bild interessierte mich.
Was auch immer dieses Gemälde hatte – es hatte es. Zahlreich wurde dieses Bild in allen Bereichen der Kunst genutzt und auch wurde es oft adaptiert.
Ein Künstler namens Gottfried Helnwein malte genau das Selbe, nur mit spezifischen Figuren an der Bar.
Humphrey Bogart, Marilyn Monroe, James Dean und Elvis Presley sitzen in der Bar – in der Bar an der Boulevard der gebrochenen Träume.
Tatsächlich hatte der Künstler zwei Bilder die er mit „Boulevard of broken Dreams“ betitelte. Das andere zeigt James Dean auf einer Straße irgendwo ganz alleine mit einem Trench Coat.
Eine sehr lange und abschweifende Geschichte nur um letztendlich nicht mehr über die Kunst zu reden, sondern die Musik.
Edward Hopper versuchte einst etwas festzuhalten, das bis dato als unmöglich galt. Er fing die Einsamkeit in einem einzigen Gemälde auf, in der nichts zusehen war außer diese schäbige Bar.
Und irgendwann saß ich auch in solch einer Bar. Um drei Uhr nachts und trank etwas Whiskey, den ich mir dann doch mit aller Überwindung bei dem komischen Barkeeper bestellte. Und außer mir war kaum einer da.
Wenn man raus sah, blickte man auf die Straße und man fühlte sich schrecklich einsam. Ich realisierte erst viel zu spät, dass diese unbedeutende Bar nur eine kleine Raststelle von meinem so langen Weg nach irgendwo hin war. Eigentlich wusste ich gar nicht, wo ich hin wollte. Ich tat aber immer so als wüsste ich es und als würde ich genau wissen wohin mich diese lange Straße führt. Ich lehne brav jeden Weggefährten ab, weil ich die Blumen am Rand alle selbst zähen will und für mich behalten will. Ich rede mir ein, meine Einsamkeit sei ein Segen und das diese Straße wie für mich bestimmt war.
Aber tatsächlich blieb mir als Freund nicht mal der Mond und man sagte mir einst, die Sterne würden auf mich acht geben, aber auch die lassen sich nur in Nächten blicken und ich frage mich, ob es immer die Selben sind.
Und ich frage mich, ob der Zug, der manchmal an mir vorbei rauscht auch mal für mich anhalten würde.
Wohl komme ich jeden Tag ein Stück weiter, obwohl diese Straße so endlos lang aussieht und obwohl ich das Gefühl habe, kein Zuhause zu haben.
Aber ich kann sie ganz genau sehen. Glitzernd liegen sie überall verteilt, meine Träume die ich mit einem Vorschlaghammer in aller Wut zerschlagen habe und meinen eigenen Boulevard verziert habe.
Es macht auch eigentlich keinen Sinn.
Diese endlose Lauferei und alles was ich höre ist das ticken meines Handgranaten Herzens. Ich warte nur noch darauf, bis das kleine Stiftchen gezogen wird und auch das explodiert und sich zu meinen angefangenen Gedanken legt.
Ich weiß nicht, worauf ich warten soll. Darauf das die Wolken wieder lila werden, mein Verstand blau oder mein Tag wieder grün? Bis die Blumen verwelken? Oder ich einfach nicht mehr laufen kann?
Vielleicht bis ich mich vor meinem eigenen Schatten erschrecke und mein Herz nicht mehr schlagen höre. Ich überprüfe regelmäßig ob ich noch am Leben bin. Und dann tanze ich wieder mit meinem Schatten den Tango der Vergessenen.
All die Zeit ging mir das Bild nicht mehr aus dem Kopf. Das von Hopper. Und mir ging die Boulevard of broken Dreams auch nicht mehr aus dem Kopf. Und alles drehte sich um mich und meine Einsamkeit. Ich fühlte mich so unnötig wichtig und doch so unbedeutend klein.
Dann blieb ich stehen. Mitten auf dem Weg. Meine Motivation zu laufen war auf einmal komplett weg. Mein Schatten verschwunden und ich war so taub, dass ich das Ding in meiner Brust nicht mehr hörte.
Es rief nach Hilfe, es rief nach jemanden. Aber dieser jemand ist immer noch nicht hier und das einzige, das auf meinen Weg aufleuchtete war diese Bar, in die ich mich saß. Und in der sich andere Gestalten versammelten die nicht wussten wohin.
Und dann sind wir alle zusammen einsam.
Jeder hat seinen eigenen Schatten, seinen eigenen Herzschlag und es ist schon verrückt – wir sind so unterschiedlich und sitzen alle zusammen hier aus genau dem selben Grund.
Und vielleicht ist es das, was Hopper sagen wollte.
Ich stand auf ohne meinen Whiskey je ausgetrunken zu haben und ging wieder meines Weges. Wahrscheinlich noch eine lange Zeit alleine, studiere meine Ideen und gläserne Träume die um mich herum in Trümmern lagen. Ich überlegte, ob es sich wohl lohnen würde, sie wie Puzzleteile versuchen zusammen zu kleben. Sie würden wieder zerbrechen und das ganze Spiel würde vom Neuen beginnen.
Aus Einsamkeit resultiert Kraft und ein guter Geist, sagte ein kluger Kopf einst. Immer wieder laufen diese Worte in meinem Kopf Amok und ich versuche sie so sehr zu meiner Lebensphilosophie zu machen, ich esse nur noch kandierte Äpfel, damit mein Leben etwas Farbe hat. Ich singe nachts „Sweet Child O' mine“ und habe eine kleine schwarze Parade für mich selbst, doch alles was ich sehe ist Hoppers Gemälde und diese Melodie.
Und auch wenn ich wie das letzte amerikanische Mädchen wirke, das hier wirklich problematische Zeiten sind und alles so gar nicht nach Paradies aussieht, bin ich noch zu dumm zum sterben.
Jedes mal wander ich an dem Pianisten vorbei der in Dauerschleife diese Melodie spielt.
Ich ging zurück in die Bar, ich saß mich an den selben Platz, an der immer noch mein nicht ausgetrunkenes Glas Whiskey stand und bestelle mir ein Neues.
Ab und zu wandert jemand draußen an der Bar vorbei, sieht kurz hinein, lacht und geht weiter. Ob wir für ihn genauso wie Hoppers Gemälde ausschauen?
Einsame Seelen denen es viel zu anstrengend war, weiter zu laufen. Aber wenn wir ehrlich sind, ist es genau dieser Boulevard der uns am Leben hält und der unser Herz weiter ticken lässt. Es ist genau diese Melodie, die uns daran erinnert, wer wir sind und warum wir diesen Weg so einsam bestreiten.
Dieser Boulevard of broken Dreams ist letztendlich mein Zuhause.
Album: American Idiot (2004)
I walk this empty street
On the Boulevard of broken dreams
On the Boulevard of broken dreams
Edward Hopper versuchte einst etwas festzuhalten, das bis dato als unmöglich galt.
Man sagt immer, Kunst lässt einem unbekannte Türen öffnen und auf einmal gab es dieses Gemälde, das wohl später zu einem der schönsten Melodien in meinem Kopf wurde.
Von Kunst zu Musik und von Musik zu meiner Hymne.
Edward Hoppers Gemälde „Nighthawks“ zeigt eine leere Straße bei Abend, auf dieser konnte man in eine kleine Bar sehen, an deren Theke zwei Männer mit Hut und eine Lady die ein wenig wie Jessica Rabbit ausschaute saßen und ein Matrose hinter der Bar. Er bückte sich gerade, als wolle er die nächste Flasche Whiskey auf die hölzerne Bar stellen und die nächste Runde zum laufen bringen. Als seien die vier total verzweifelt. Als läge das Leben der vier vor ihnen in Trümmern und alles was sie tun können, ist es in Alkohol zu ertränken.
Es war ein typisches Gemälde des amerikanischen Realismus, welches das Ziel hatte, mit dem perfekten Winkel, Perspektiven und Farbeinsätze die Intension der Einsamkeit als Bild auf Leinwand zu bringen. Ich habe gelesen dies wäre Hoppers Ziel in all seinen Werken gewesen und eigentlich interessiert mich Hopper gar nicht.
Aber das Bild interessierte mich.
Was auch immer dieses Gemälde hatte – es hatte es. Zahlreich wurde dieses Bild in allen Bereichen der Kunst genutzt und auch wurde es oft adaptiert.
Ein Künstler namens Gottfried Helnwein malte genau das Selbe, nur mit spezifischen Figuren an der Bar.
Humphrey Bogart, Marilyn Monroe, James Dean und Elvis Presley sitzen in der Bar – in der Bar an der Boulevard der gebrochenen Träume.
Tatsächlich hatte der Künstler zwei Bilder die er mit „Boulevard of broken Dreams“ betitelte. Das andere zeigt James Dean auf einer Straße irgendwo ganz alleine mit einem Trench Coat.
Eine sehr lange und abschweifende Geschichte nur um letztendlich nicht mehr über die Kunst zu reden, sondern die Musik.
Edward Hopper versuchte einst etwas festzuhalten, das bis dato als unmöglich galt. Er fing die Einsamkeit in einem einzigen Gemälde auf, in der nichts zusehen war außer diese schäbige Bar.
Und irgendwann saß ich auch in solch einer Bar. Um drei Uhr nachts und trank etwas Whiskey, den ich mir dann doch mit aller Überwindung bei dem komischen Barkeeper bestellte. Und außer mir war kaum einer da.
Wenn man raus sah, blickte man auf die Straße und man fühlte sich schrecklich einsam. Ich realisierte erst viel zu spät, dass diese unbedeutende Bar nur eine kleine Raststelle von meinem so langen Weg nach irgendwo hin war. Eigentlich wusste ich gar nicht, wo ich hin wollte. Ich tat aber immer so als wüsste ich es und als würde ich genau wissen wohin mich diese lange Straße führt. Ich lehne brav jeden Weggefährten ab, weil ich die Blumen am Rand alle selbst zähen will und für mich behalten will. Ich rede mir ein, meine Einsamkeit sei ein Segen und das diese Straße wie für mich bestimmt war.
Aber tatsächlich blieb mir als Freund nicht mal der Mond und man sagte mir einst, die Sterne würden auf mich acht geben, aber auch die lassen sich nur in Nächten blicken und ich frage mich, ob es immer die Selben sind.
Und ich frage mich, ob der Zug, der manchmal an mir vorbei rauscht auch mal für mich anhalten würde.
Wohl komme ich jeden Tag ein Stück weiter, obwohl diese Straße so endlos lang aussieht und obwohl ich das Gefühl habe, kein Zuhause zu haben.
Aber ich kann sie ganz genau sehen. Glitzernd liegen sie überall verteilt, meine Träume die ich mit einem Vorschlaghammer in aller Wut zerschlagen habe und meinen eigenen Boulevard verziert habe.
Es macht auch eigentlich keinen Sinn.
Diese endlose Lauferei und alles was ich höre ist das ticken meines Handgranaten Herzens. Ich warte nur noch darauf, bis das kleine Stiftchen gezogen wird und auch das explodiert und sich zu meinen angefangenen Gedanken legt.
Ich weiß nicht, worauf ich warten soll. Darauf das die Wolken wieder lila werden, mein Verstand blau oder mein Tag wieder grün? Bis die Blumen verwelken? Oder ich einfach nicht mehr laufen kann?
Vielleicht bis ich mich vor meinem eigenen Schatten erschrecke und mein Herz nicht mehr schlagen höre. Ich überprüfe regelmäßig ob ich noch am Leben bin. Und dann tanze ich wieder mit meinem Schatten den Tango der Vergessenen.
All die Zeit ging mir das Bild nicht mehr aus dem Kopf. Das von Hopper. Und mir ging die Boulevard of broken Dreams auch nicht mehr aus dem Kopf. Und alles drehte sich um mich und meine Einsamkeit. Ich fühlte mich so unnötig wichtig und doch so unbedeutend klein.
Dann blieb ich stehen. Mitten auf dem Weg. Meine Motivation zu laufen war auf einmal komplett weg. Mein Schatten verschwunden und ich war so taub, dass ich das Ding in meiner Brust nicht mehr hörte.
Es rief nach Hilfe, es rief nach jemanden. Aber dieser jemand ist immer noch nicht hier und das einzige, das auf meinen Weg aufleuchtete war diese Bar, in die ich mich saß. Und in der sich andere Gestalten versammelten die nicht wussten wohin.
Und dann sind wir alle zusammen einsam.
Jeder hat seinen eigenen Schatten, seinen eigenen Herzschlag und es ist schon verrückt – wir sind so unterschiedlich und sitzen alle zusammen hier aus genau dem selben Grund.
Und vielleicht ist es das, was Hopper sagen wollte.
Ich stand auf ohne meinen Whiskey je ausgetrunken zu haben und ging wieder meines Weges. Wahrscheinlich noch eine lange Zeit alleine, studiere meine Ideen und gläserne Träume die um mich herum in Trümmern lagen. Ich überlegte, ob es sich wohl lohnen würde, sie wie Puzzleteile versuchen zusammen zu kleben. Sie würden wieder zerbrechen und das ganze Spiel würde vom Neuen beginnen.
Aus Einsamkeit resultiert Kraft und ein guter Geist, sagte ein kluger Kopf einst. Immer wieder laufen diese Worte in meinem Kopf Amok und ich versuche sie so sehr zu meiner Lebensphilosophie zu machen, ich esse nur noch kandierte Äpfel, damit mein Leben etwas Farbe hat. Ich singe nachts „Sweet Child O' mine“ und habe eine kleine schwarze Parade für mich selbst, doch alles was ich sehe ist Hoppers Gemälde und diese Melodie.
Und auch wenn ich wie das letzte amerikanische Mädchen wirke, das hier wirklich problematische Zeiten sind und alles so gar nicht nach Paradies aussieht, bin ich noch zu dumm zum sterben.
Jedes mal wander ich an dem Pianisten vorbei der in Dauerschleife diese Melodie spielt.
Ich ging zurück in die Bar, ich saß mich an den selben Platz, an der immer noch mein nicht ausgetrunkenes Glas Whiskey stand und bestelle mir ein Neues.
Ab und zu wandert jemand draußen an der Bar vorbei, sieht kurz hinein, lacht und geht weiter. Ob wir für ihn genauso wie Hoppers Gemälde ausschauen?
Einsame Seelen denen es viel zu anstrengend war, weiter zu laufen. Aber wenn wir ehrlich sind, ist es genau dieser Boulevard der uns am Leben hält und der unser Herz weiter ticken lässt. Es ist genau diese Melodie, die uns daran erinnert, wer wir sind und warum wir diesen Weg so einsam bestreiten.
Dieser Boulevard of broken Dreams ist letztendlich mein Zuhause.
Album: American Idiot (2004)
Dieser Autor möchte Reviews nur von registrierten Nutzern erhalten. Bitte melde dich an, um einen Review für diese Geschichte zu schreiben.