Meet the new Candy
von Manganime
Kurzbeschreibung
An der Anteros Akademie beginnt ein neues Semester und mit ihr auch ein neuer Lebensabschnitt für jemand ganz bestimmten: Lysander ist 4 Jahre später unerwartet zurück in der Stadt und tritt sein Studium an, und niemand außer seinem Bruder Leigh und Rosalya wissen davon. Welch eine Überraschung wird das wohl für einige ehemalige Klassenkameraden werden? Was wird das Unileben für ihn bereithalten? Lysander jedenfalls ist entschlossen, einen neuen Weg zu gehen - und eventuell auch neue Beziehungen einzugehen. [Lysanderx?]
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P12 / MaleSlash
Lysander
Rayan Zaidi
12.04.2019
20.01.2021
5
6.787
2
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01.07.2019
862
Nachdem es tatsächlich eine kurze Fragerunde gegeben hatte, war es nun doch an der Zeit sich auf den Weg zu seinem nächsten Ziel zu machen, und so packte Lysander seine Ledertasche am Riemen und schwang sie sich über die Schulter. Geistesabwesend kramte seine recht Hand in der braunen Jacketttasche, eigentlich auf der Suche nach seinem Handy, doch stattdessen streiften seine Finger über ein Blatt Papier.
Verwundert zog er es hervor und sah, dass es seine Notizen waren, die er heute morgen am Frühstückstisch zusammen gestellt hatte. Ein kurzer Blick darauf verriet ihm, dass es noch eine Sache zu erledigen gab, die offensichtlich niemand bedacht hatte zur Sprache zu bringen: Wo bekam man sein Zimmer und den dazugehörigen Schlüssel zugeteilt?
Ob es sein ratloser Blick oder etwas anderes war, das einen verlorenen Eindruck vermittelte, spielte im Endeffekt keine Rolle, denn zu seinem Glück kam ihm eine hilfsbereite Person entgegen, die sich seines Problems offensichtlich annehmen wollte. „Darf ich fragen, was Ihnen den Kopf zerbricht? Vielleicht kann ich Ihnen helfen“, erklang die Stimme des Professors, der wie aus dem nichts aufgetaucht schien und Lysander unsanft aus seinem Gedankengang riss. „Wie bitte?“, entkam es ihm automatisch, da er sich nicht sicher war, dass er alles gehört hatte, was sein Gegenüber ihm gesagt hatte. Und wieder traf sein Blick unvorhergesehen auf intelligente grüne Augen, die ihn scheinbar leicht amüsiert ansahen. „Ich fragte, ob ich Ihnen behilflich sein kann“, wiederholte er seine Frage mit einem geduldigen Lächeln.
„Entschuldigen Sie meine Abgelenktheit, ich hätte Sie wohl zuvor fragen sollen, ob Sie wissen, wo ich meinen Schlüssel für mein Wohnheimzimmer abholen kann“, erwiderte der Silberhaarige beinahe verlegen, da er sich bewusst war, dass er diese Frage auch schon vorhin hätte stellen können. „Nicht der Rede wert, das kann jedem Mal passieren, und es ist ja auch der erste Tag, da muss man sich erst mal organisieren.“ Professor Zaidi tat die Sache ziemlich lässig ab, ehe er zur eigentlichen Antwort kam. „Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Schlüsselvergabe nebenan im Auditorium 2 stattfindet, damit die Neunankömmlinge nicht gleich durch das ganze Gebäude rennen müssen“, erklärte er, das den Silberhaarigen beinahe unmerklich erleichterte.
Ein kleines dankbares Lächeln huschte dennoch über seine Lippen. „Über diese Aufmerksamkeit bin ich wirklich froh. Vielen Dank.“ Mit einem beherzten Ruck zog er den Riemen seiner Tasche wieder fester über seine Schulter, bereit sich in den nächsten Hörsaal zu begeben. „Darf ich Ihnen ebenso eine Frage stellen, bevor ich Sie nach draußen entlasse?“, hielt ihn der Professor überraschend auf, und der Silberhaarige befürchtete schon fast, dass man ihn auf seinen Kleidungsstil ansprechen würde, den er zwar nach seiner Schulzeit etwas unauffälliger, aber immer noch sichtbar trug. Aber es war ja nicht so, dass er eine höfliche Frage ablehnen würde. „Nur zu.“
„Was studieren Sie?“ Das war nicht so ganz das, was Lysander erwartet hatte. „Literaturwissenschaft“, kam die knappe Antwort darauf, und für einen Augenblick meinte er, eine kaum merkliche Regung der Enttäuschung in der Mimik seines Gegenübers auszumachen. Aber so schnell wie sein Gehirn es registriert hatte, so schnell war es auch wieder aus seinem Bewusstsein entschwunden. „Zu schade, dann werden Sie meinen Kurs wohl nicht besuchen müssen.“ Müssen?, schoss es dem Studenten durch den Kopf, und ehe er sich zurückhalten konnte, entkamen ihm schon die nächsten Worte: „Dürfte man denn Ihren Kurs besuchen, auch wenn man nicht muss?“
„Sicher doch, wenn Sie nicht Ihre Pflichtkurse dadurch vernachlässigen“, kam es nach einer kurzen überraschten Pause vom Professor, der sich nun zum Gehen wandte, nachdem der Saal sich endgültig geleert hatte und sie als einzige übrig geblieben waren. „Hm, ich bezweifle, dass es an Ihrem Kurs liegen würde, sollte das passieren“, erwiderte er mehr zu sich selbst murmelnd, da der intensive Blick nun nicht mehr auf ihm ruhte, allerdings schien er doch gehört worden zu sein. „Wie schön, dass Sie sich dessen so sicher sind, aber wenn ich anmerken darf: Die Ungewissheit ist es, die uns reizt. Ein Nebel macht die Dinge wunderschön."
Diesen Spruch hatte der Silberhaarige schon lange nicht mehr gehört, und er war sich nicht sicher, ob er ihn passend zu seinen vorigen Worten finden sollte oder nicht. „Verzeihen Sie, wenn ich dem Spruch von Oscar Wilde nicht gänzlich zustimme in diesem Sinne. Ich denke, er bezog das mehr auf die Romantik.“ Das kurze Stocken des Professors, der ihm nebenbei die Tür geöffnet hatte, entging Lysander dabei, denn er hatte seine Aufmerksamkeit in diesem Moment auf den Ausgang gerichtet. „Ich sehe, Sie kennen sich aus in Ihrem zukünftigen Fach. Sie werden das Studium sicher meistern“, waren seine verabschiedenden Worte, ehe er sich auf machte, sich durch die Studentenschar zu schlängeln. Lysander hätte ihn noch eine Weile mit den Augen verfolgen können, da er recht hochgewachsen war. Er war sogar noch ein paar Zentimeter größer als er selbst, und das wollte etwas heißen, schließlich war er mit 1,82m auch nicht gerade klein.
Ehe er jedoch seinen Gedanken weiter nachhing, wandte er sich lieber seiner Aufgabe zu, sich endlich den Schlüssel zu besorgen. Er blickte nach links, er sah nach rechts. Welche Richtung sollte es jetzt sein? Immerhin gab es nur diese zwei Optionen. Das war auch ohne Hilfe zu schaffen.
Verwundert zog er es hervor und sah, dass es seine Notizen waren, die er heute morgen am Frühstückstisch zusammen gestellt hatte. Ein kurzer Blick darauf verriet ihm, dass es noch eine Sache zu erledigen gab, die offensichtlich niemand bedacht hatte zur Sprache zu bringen: Wo bekam man sein Zimmer und den dazugehörigen Schlüssel zugeteilt?
Ob es sein ratloser Blick oder etwas anderes war, das einen verlorenen Eindruck vermittelte, spielte im Endeffekt keine Rolle, denn zu seinem Glück kam ihm eine hilfsbereite Person entgegen, die sich seines Problems offensichtlich annehmen wollte. „Darf ich fragen, was Ihnen den Kopf zerbricht? Vielleicht kann ich Ihnen helfen“, erklang die Stimme des Professors, der wie aus dem nichts aufgetaucht schien und Lysander unsanft aus seinem Gedankengang riss. „Wie bitte?“, entkam es ihm automatisch, da er sich nicht sicher war, dass er alles gehört hatte, was sein Gegenüber ihm gesagt hatte. Und wieder traf sein Blick unvorhergesehen auf intelligente grüne Augen, die ihn scheinbar leicht amüsiert ansahen. „Ich fragte, ob ich Ihnen behilflich sein kann“, wiederholte er seine Frage mit einem geduldigen Lächeln.
„Entschuldigen Sie meine Abgelenktheit, ich hätte Sie wohl zuvor fragen sollen, ob Sie wissen, wo ich meinen Schlüssel für mein Wohnheimzimmer abholen kann“, erwiderte der Silberhaarige beinahe verlegen, da er sich bewusst war, dass er diese Frage auch schon vorhin hätte stellen können. „Nicht der Rede wert, das kann jedem Mal passieren, und es ist ja auch der erste Tag, da muss man sich erst mal organisieren.“ Professor Zaidi tat die Sache ziemlich lässig ab, ehe er zur eigentlichen Antwort kam. „Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Schlüsselvergabe nebenan im Auditorium 2 stattfindet, damit die Neunankömmlinge nicht gleich durch das ganze Gebäude rennen müssen“, erklärte er, das den Silberhaarigen beinahe unmerklich erleichterte.
Ein kleines dankbares Lächeln huschte dennoch über seine Lippen. „Über diese Aufmerksamkeit bin ich wirklich froh. Vielen Dank.“ Mit einem beherzten Ruck zog er den Riemen seiner Tasche wieder fester über seine Schulter, bereit sich in den nächsten Hörsaal zu begeben. „Darf ich Ihnen ebenso eine Frage stellen, bevor ich Sie nach draußen entlasse?“, hielt ihn der Professor überraschend auf, und der Silberhaarige befürchtete schon fast, dass man ihn auf seinen Kleidungsstil ansprechen würde, den er zwar nach seiner Schulzeit etwas unauffälliger, aber immer noch sichtbar trug. Aber es war ja nicht so, dass er eine höfliche Frage ablehnen würde. „Nur zu.“
„Was studieren Sie?“ Das war nicht so ganz das, was Lysander erwartet hatte. „Literaturwissenschaft“, kam die knappe Antwort darauf, und für einen Augenblick meinte er, eine kaum merkliche Regung der Enttäuschung in der Mimik seines Gegenübers auszumachen. Aber so schnell wie sein Gehirn es registriert hatte, so schnell war es auch wieder aus seinem Bewusstsein entschwunden. „Zu schade, dann werden Sie meinen Kurs wohl nicht besuchen müssen.“ Müssen?, schoss es dem Studenten durch den Kopf, und ehe er sich zurückhalten konnte, entkamen ihm schon die nächsten Worte: „Dürfte man denn Ihren Kurs besuchen, auch wenn man nicht muss?“
„Sicher doch, wenn Sie nicht Ihre Pflichtkurse dadurch vernachlässigen“, kam es nach einer kurzen überraschten Pause vom Professor, der sich nun zum Gehen wandte, nachdem der Saal sich endgültig geleert hatte und sie als einzige übrig geblieben waren. „Hm, ich bezweifle, dass es an Ihrem Kurs liegen würde, sollte das passieren“, erwiderte er mehr zu sich selbst murmelnd, da der intensive Blick nun nicht mehr auf ihm ruhte, allerdings schien er doch gehört worden zu sein. „Wie schön, dass Sie sich dessen so sicher sind, aber wenn ich anmerken darf: Die Ungewissheit ist es, die uns reizt. Ein Nebel macht die Dinge wunderschön."
Diesen Spruch hatte der Silberhaarige schon lange nicht mehr gehört, und er war sich nicht sicher, ob er ihn passend zu seinen vorigen Worten finden sollte oder nicht. „Verzeihen Sie, wenn ich dem Spruch von Oscar Wilde nicht gänzlich zustimme in diesem Sinne. Ich denke, er bezog das mehr auf die Romantik.“ Das kurze Stocken des Professors, der ihm nebenbei die Tür geöffnet hatte, entging Lysander dabei, denn er hatte seine Aufmerksamkeit in diesem Moment auf den Ausgang gerichtet. „Ich sehe, Sie kennen sich aus in Ihrem zukünftigen Fach. Sie werden das Studium sicher meistern“, waren seine verabschiedenden Worte, ehe er sich auf machte, sich durch die Studentenschar zu schlängeln. Lysander hätte ihn noch eine Weile mit den Augen verfolgen können, da er recht hochgewachsen war. Er war sogar noch ein paar Zentimeter größer als er selbst, und das wollte etwas heißen, schließlich war er mit 1,82m auch nicht gerade klein.
Ehe er jedoch seinen Gedanken weiter nachhing, wandte er sich lieber seiner Aufgabe zu, sich endlich den Schlüssel zu besorgen. Er blickte nach links, er sah nach rechts. Welche Richtung sollte es jetzt sein? Immerhin gab es nur diese zwei Optionen. Das war auch ohne Hilfe zu schaffen.