Happy Birthday, Mick!


Als Mick aufwacht, ist er beinahe geschockt, als er den einzelnen kleinen Muffin mit einer Kerze darauf neben dem Bett auf seinem Nachttisch stehen sieht. Weil er nicht versteht warum. Was der Muffin dort verloren hat. Und weil er auch Stunden später noch nicht herausgefunden hat, woher dieser verdammte Muffin kommt, der noch immer ignoriert an seinem Platz steht.
Nicht, dass er aktiv nach demjenigen suchen würde, der es getan hat, so sehr interessiert es ihn wirklich nicht, aber er hat eigentlich eine Theorie – wer außer Ray würde so etwas tun? – und nicht einmal die kann er beweisen oder widerlegen. Weil Ray keinerlei Regungen zeigt. Egal wie oft Mick ihn anstarrt, und wie finster, Ray grinst nur, wie er es immer tut, und zeigt keine
Anzeichen dafür, dass er von irgendetwas weiß. Weil er genauso ist, wie sonst immer.
Aber von den anderen wirkt auch niemand, als hätten sie irgendetwas damit zu tun. Entsprechend hat Mick bis zum Abend noch nicht herausgefunden, was er mit dem ganzen anfangen soll.
Vor allem deshalb, weil er einfach nicht versteht, warum. Warum sollte irgendwer ihm einen Muffin unterjubeln? Warum sollte irgendwer sich die Mühe machen, in sein Zimmer einzubrechen, nur um- Er versteht es wirklich nicht. Und das nicht, weil er dumm ist, sondern weil der Muffin einfach jeglicher Logik widerspricht. Weil es keinen Grund für die Süßigkeit in seinem Zimmer gibt. Zumindest nicht, bis er am Abend in seinen Raum zurückkehrt, und neben dem Muffin auch noch einen kurzen Brief vorfindet, der dort vorher noch nicht gelegen hat, und der Mick über Tatsachen aufklärt, die dieser schon längst vergessen hat, einfach weil sie für ihn nicht wichtig sind. Weil sie ohnehin niemanden interessieren. Ihn am wenigsten. Er ist kein Mensch für solche Dinge. Aber natürlich gibt es auch solche Leute, die es nicht interessiert, für was er gemacht ist, und für was nicht.
„Alles gute zum Geburtstag!“, steht in ordentlicher Handschrift auf dem kleinen Zettel. „Ich hoffe, es schmeckt.“ Und unterzeichnet ist das Ganze – natürlich – mit „Ray“. Mick schnaubt, als er das liest. Damit wäre die Frage nach dem wer ja jetzt auch geklärt … war ja klar.
Er schüttelt den Kopf, während er sich aufs Bett und den Brief wieder auf seinen Nachttisch fallen lässt. Dann nimmt er nach kurzem Zögern den Muffin. Geburtstage sind ihm zwar egal, aber es spricht ja nichts gegen ein paar Süßigkeiten … hoffentlich schmeckt das Ding auch!