Tagebucheintrag, 19. Dezember 2018, 23.44 Uhr, Zimmer

Das Londoner Wetter wird mir nicht fehlen. Es hat genau einmal geschneit und seitdem nur noch geregnet. Tamara und ich sind sogar von Tischtennis auf Squash umgestiegen, dabei sind wir im Tischtennis bedeutend besser (beziehungsweise im Squash bedeutend schlechter).

Ich kann nicht schlafen. Die Sachen sind gepackt, inklusive mehr oder weniger kreativen Geschenken. Das Zimmer ist aufgeräumt, der Papierkram sortiert. Mein Zimmer sieht sehr ordentlich aus, Alexa wird stolz sein.

Ich habe überlegt, ob es noch andere Gründe gibt, warum ich nicht weg will. Und ich glaube, ich habe einfach (neben dem ganzen anderen Kram) panische Angst, dass Elliott über Weihnachten hier auftaucht und wieder verschwindet. Was, wenn ich ihn verpasse? Was, wenn diese Ferien die einzige Chance sind, ihn wiederzufinden? Ich glaube, ich nehme den Hut mit. Vielleicht ein Foto. Vielleicht schaue ich die Fotos nochmal durch, vielleicht finde ich noch was. Weil, ich muss ja was finden, sonst ist es ja zu spät. Sonst ist 2018 vorbei und auch wenn Jahreszahlen keine echte Bedeutung haben, die Menschen haben sich das aus organisatorischen Gründen ausgedacht, natürlich ist das Blödsinn, aber trotzdem. Mit dem neuen Jahr stehen neue Dinge an und ich hoffe und glaube nicht, dass ich dadurch mit Elliott abschließen kann oder muss. Komischer Satz. Eigentlich will ich ja mit ihm abschließen, oder? Ich bin mir gerade nicht sicher, was ich will. Außer glücklich sein, so richtig glücklich, ich bin mir nur nicht sicher, wie ich das erreichen soll. Mit Coburg auf jeden Fall nicht.

Aber ich schau jetzt noch mal die Fotos durch. Vielleicht finde ich noch was. Den Hut nehme ich mit. Definitiv.

Was wird Henni sagen, wenn sie den Hut sieht?
Dieses dumme Lächeln.
In nicht mal 24 Stunden bin ich wieder in Coburg.