Saint Seiya - Oneshots
Kurzbeschreibung
Eine Sammlung kurzer Saint Seiya Fanfictions, in der Regel basierend auf Writing Prompts auf tumblr.
OneshotAllgemein / P12 / MaleSlash
11.02.2019
16.02.2023
5
2.699
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11.02.2019
1.016
Rhadamanthys trat aus der Tür und sah sich um. Vor ihm lag die weite Ebene des unteren Hades, einzelne Irrlichter erhellten die ansonsten schwarze Weite. Es war immer wieder faszinierend, wie man selbst hier unten Tag und Nach unterscheiden konnte. Aber das war nicht das, was den Wyvern aus seinem Tempel getrieben hatte. Er spürte, dass etwas anders war als sonst. Oder auch nicht, es war schwierig zu sagen, was in ihm dieses seltsame Gefühl hervorgerufen hatte. Die Nacht hier unten wirkte jedenfalls nicht anders als sonst.
Er kehrte wieder in den Tempel zurück und setzte sich auf sein Bett. Ein winziger Käfer krabbelte über den Fußboden und verschwand unter einem Schrank. Rhadamanthys legte sich hin und schloss die Augen. Als er das Haus wieder verließ, war es bereits Tag. Die drei Richter der Unterwelt hatten sich heute in Hades’ Palast zu versammeln, um dem monatlichen Konzert Orpheus’ zu lauschen. Er hasste dieses Ritual und er hatte nie verstanden, weshalb ausgerechnet er und seine Brüder dabei anwesend sein mussten. Er hoffte, dass sich diese Tradition abgeschafft würde, wenn Hades erst einmal befreit war.
Im Thronsaal warteten bereits Minos und Aiakos auf die Ankunft des Wyvern und des Barden. Der Garuda sah Rhadamanthys über die Schulter hinweg an. »Es wurde auch langsam Zeit, Lady Pandora wird schon ungeduldig.«
Rhadamanthys schnaubte. »Sie soll froh sein, dass ich nichts Wichtigeres zu tun habe. Diese Singstunden sind lächerlich, als ob irgendetwas davon Lord Hades zurückbringen würde.«
»Du solltest nicht so laut reden, Lady Pandora kann dich hinter dem Vorhang hören.« Minos schüttelte den Kopf. »Willst du riskieren, bestraft zu werden? Vor den Augen dieses Saints?«
»Soll sie hören, was sie will. Sie kennt meine Meinung zu Orpheus und seinem Geheule gut genug. Es ist ja nicht, dass wir uns nicht schon seit Monaten damit herumschlagen müssen.«
Orpheus betrat den Raum und kniete vor den Stufen zu Hades’ Thron nieder, die Lyra in der Hand. Er schielte zu Rhadamanthys. »Ich glaube, wir alle kennen dein Kunstverständnis, Wyvern.«
Rhadamanthys wollte aufspringen, doch Minos hielt ihn am Arm zurück. Der Wyvern schnaubte. »Es ist weniger deine Musik als deine Gesinnung, Lyra.«
Orpheus ging nicht auf die Provokation ein. Er erwartete reglos Pandoras Ankunft, ehe er sein Lied spielte, die Anwesenden grüßte und zu den Blumenfeldern zurückkehrte.
Rhadamanthys wollte ihm direkt folgen, aber Pandora rief ihn zurück.
»Du solltest dein Temperament zügeln, Rhadamanthys. Orpheus ist unser Gast, und unsere wertvolle Geisel.« Sie lächelte. »Eines Tages wird er uns nützlich sein.«
»Eines Tages wird er uns verraten. Sagt nicht, dass Euch niemand gewarnt hat.«
Pandora betrachtete ihn von oben herab, schüttelte den Kopf und ging zu Hades’ Thron hinter dem Vorhang. »Du wirst auch noch lernen, diese Tage zu schätzen, Rhadamanthys.«
Der Wyvern wandte sich ab und stapfte davon. Er wollte die Musik dieses Saints nicht schätzen lernen. Er wollte, dass der Rest der Unterwelt endlich seinen Verstand wiederfand. Und er wollte mit Valentine den Nachmittag verbringen. Valentine und Rune waren die einzigen, die den Spectre verstanden. Vielleicht war es auch mehr als bloßes verstehen. Rhadamanthys grinste. Er konnte weit mehr von Valentine verlangen als von irgendeinem der anderen Spectres. Aber darum ging es ihm heute nicht. Er brauchte nur ein offenes Ohr, um sie über Pandora zu beschweren, und einen Freund, der dieselbe Meinung teilte.
Am Abend kehrte er allein in seinen Tempel zurück, nachdem er den gesamten Tag mit Valentine verbracht und ausgiebig über die fehlgeleiteten Entscheidungen Pandoras diskutiert hatte. Valentine hatte darauf bestanden, seinen Vorgesetzten zurückzubringen, doch der Wyvern hatte es geschafft, ihn auf halbem Weg abzuschütteln. Er hatte keine Lust mehr auf Gesellschaft und kaum hatte er Caina betreten, kehrte auch das seltsame Gefühl des vorherigen Abends zurück. Er setzte sich auf sein Bett und beobachtete, wie der Käfer durch das Zimmer krabbelte und unter dem Schrank verschwand. Vielleicht wurde es Zeit, etwas gegen das Ungeziefer zu tun, welches sich in die Tiefen der Hölle verirrt hatte. Rhadamanthys grinste über seinen Gedanken, dann legte er sich schlafen.
Am nächsten Morgen weckte ihn ein lauter Ruf. Er brauchte einige Augenblicke, ehe er sich darüber klar war, dass Minos vor dem Tempel stand uns einen Namen brüllte. »Komm einfach rein, verdammt.« Er hielt sich den Kopf, gestern war ein zu langer Tag gewesen.
Minos’ Schritte hallten hundertfach durch die Hallen des Tempels wieder. Ein Geräusch wie ein Erdbeben. Endlich war der Greif am Bett des Wyvern angekommen. Er packte seinen Bruder an der Schulter und zerrte ihn in eine sitzende Position. »Wo bleibst du?«
»Was meinst du? Und schrei nicht so.«
»Lady Pandora erwartete uns! Orpheus ist bereits eingetroffen.«
»Warum das denn schon-« Er brach ab und starrte Minos in die Augen. Hatte er richtig gehört? »Was meinst du mit ›Orpheus ist schon eingetroffen‹?«
»Es ist der dritte Freitag des Monats.«
»Es ist was?« Rhadamanthys war schlagartig nüchtern. Er sprang aus dem Bett. »Das ist unmöglich!«
Minos zuckte mit den Schultern. »Ist es offensichtlich nicht. Leg deinen Surplice an und komm, Lady Pandora ist ungeduldig.«
»Für diesen Stümper kann ich auch in Unterhosen kommen.« Rhadamanthys verließ sein Schlafzimmer in Richtung des Tempelraumes, wo der Surplice des Wyvern stand. »Ich hoffe, dass ist der einzige zweite dritte Freitag.«
»Wie meinst du das?«
Der Wyvern winkte ab. »Nicht so wichtig. Hoffe ich. Aber kommt dir das nicht auch alles seltsam vor?«
»Du solltest weniger trinken, Bruder.«
»Vielleicht sollte ich das.«
Rhadamanthys folgte Minos zu Giudecca, um dort dem Spiel des Barden zu lauschen. Anschließend traf er sich erneut mit Valentine. Doch auch die Harpyie hatte nichts an dem Tag auszusetzen oder irgendwelche Veränderungen bemerkt. Der Wyvern sah an diesem Tag davon ab, sich zu betrinken und kehrte früh in seinen Tempel zurück. Wenn nicht alle behauptet hätten, es sei Freitag, hätte er die ganze Sache für einen schlechten Scherz Pandoras gehalten, so aber zweifelte er an seinem eigenen Verstand. Er legte sich schlafen, erwachte aber in der Nacht von einem kalten Windhauch. Er hatte vergessen, das Fenster zu schließen, also stand er auf, um es nachzuholen. Als er sich erneut ins Bett legte, huschte ein Käfer über den Boden unter den Schrank.
Er kehrte wieder in den Tempel zurück und setzte sich auf sein Bett. Ein winziger Käfer krabbelte über den Fußboden und verschwand unter einem Schrank. Rhadamanthys legte sich hin und schloss die Augen. Als er das Haus wieder verließ, war es bereits Tag. Die drei Richter der Unterwelt hatten sich heute in Hades’ Palast zu versammeln, um dem monatlichen Konzert Orpheus’ zu lauschen. Er hasste dieses Ritual und er hatte nie verstanden, weshalb ausgerechnet er und seine Brüder dabei anwesend sein mussten. Er hoffte, dass sich diese Tradition abgeschafft würde, wenn Hades erst einmal befreit war.
Im Thronsaal warteten bereits Minos und Aiakos auf die Ankunft des Wyvern und des Barden. Der Garuda sah Rhadamanthys über die Schulter hinweg an. »Es wurde auch langsam Zeit, Lady Pandora wird schon ungeduldig.«
Rhadamanthys schnaubte. »Sie soll froh sein, dass ich nichts Wichtigeres zu tun habe. Diese Singstunden sind lächerlich, als ob irgendetwas davon Lord Hades zurückbringen würde.«
»Du solltest nicht so laut reden, Lady Pandora kann dich hinter dem Vorhang hören.« Minos schüttelte den Kopf. »Willst du riskieren, bestraft zu werden? Vor den Augen dieses Saints?«
»Soll sie hören, was sie will. Sie kennt meine Meinung zu Orpheus und seinem Geheule gut genug. Es ist ja nicht, dass wir uns nicht schon seit Monaten damit herumschlagen müssen.«
Orpheus betrat den Raum und kniete vor den Stufen zu Hades’ Thron nieder, die Lyra in der Hand. Er schielte zu Rhadamanthys. »Ich glaube, wir alle kennen dein Kunstverständnis, Wyvern.«
Rhadamanthys wollte aufspringen, doch Minos hielt ihn am Arm zurück. Der Wyvern schnaubte. »Es ist weniger deine Musik als deine Gesinnung, Lyra.«
Orpheus ging nicht auf die Provokation ein. Er erwartete reglos Pandoras Ankunft, ehe er sein Lied spielte, die Anwesenden grüßte und zu den Blumenfeldern zurückkehrte.
Rhadamanthys wollte ihm direkt folgen, aber Pandora rief ihn zurück.
»Du solltest dein Temperament zügeln, Rhadamanthys. Orpheus ist unser Gast, und unsere wertvolle Geisel.« Sie lächelte. »Eines Tages wird er uns nützlich sein.«
»Eines Tages wird er uns verraten. Sagt nicht, dass Euch niemand gewarnt hat.«
Pandora betrachtete ihn von oben herab, schüttelte den Kopf und ging zu Hades’ Thron hinter dem Vorhang. »Du wirst auch noch lernen, diese Tage zu schätzen, Rhadamanthys.«
Der Wyvern wandte sich ab und stapfte davon. Er wollte die Musik dieses Saints nicht schätzen lernen. Er wollte, dass der Rest der Unterwelt endlich seinen Verstand wiederfand. Und er wollte mit Valentine den Nachmittag verbringen. Valentine und Rune waren die einzigen, die den Spectre verstanden. Vielleicht war es auch mehr als bloßes verstehen. Rhadamanthys grinste. Er konnte weit mehr von Valentine verlangen als von irgendeinem der anderen Spectres. Aber darum ging es ihm heute nicht. Er brauchte nur ein offenes Ohr, um sie über Pandora zu beschweren, und einen Freund, der dieselbe Meinung teilte.
Am Abend kehrte er allein in seinen Tempel zurück, nachdem er den gesamten Tag mit Valentine verbracht und ausgiebig über die fehlgeleiteten Entscheidungen Pandoras diskutiert hatte. Valentine hatte darauf bestanden, seinen Vorgesetzten zurückzubringen, doch der Wyvern hatte es geschafft, ihn auf halbem Weg abzuschütteln. Er hatte keine Lust mehr auf Gesellschaft und kaum hatte er Caina betreten, kehrte auch das seltsame Gefühl des vorherigen Abends zurück. Er setzte sich auf sein Bett und beobachtete, wie der Käfer durch das Zimmer krabbelte und unter dem Schrank verschwand. Vielleicht wurde es Zeit, etwas gegen das Ungeziefer zu tun, welches sich in die Tiefen der Hölle verirrt hatte. Rhadamanthys grinste über seinen Gedanken, dann legte er sich schlafen.
Am nächsten Morgen weckte ihn ein lauter Ruf. Er brauchte einige Augenblicke, ehe er sich darüber klar war, dass Minos vor dem Tempel stand uns einen Namen brüllte. »Komm einfach rein, verdammt.« Er hielt sich den Kopf, gestern war ein zu langer Tag gewesen.
Minos’ Schritte hallten hundertfach durch die Hallen des Tempels wieder. Ein Geräusch wie ein Erdbeben. Endlich war der Greif am Bett des Wyvern angekommen. Er packte seinen Bruder an der Schulter und zerrte ihn in eine sitzende Position. »Wo bleibst du?«
»Was meinst du? Und schrei nicht so.«
»Lady Pandora erwartete uns! Orpheus ist bereits eingetroffen.«
»Warum das denn schon-« Er brach ab und starrte Minos in die Augen. Hatte er richtig gehört? »Was meinst du mit ›Orpheus ist schon eingetroffen‹?«
»Es ist der dritte Freitag des Monats.«
»Es ist was?« Rhadamanthys war schlagartig nüchtern. Er sprang aus dem Bett. »Das ist unmöglich!«
Minos zuckte mit den Schultern. »Ist es offensichtlich nicht. Leg deinen Surplice an und komm, Lady Pandora ist ungeduldig.«
»Für diesen Stümper kann ich auch in Unterhosen kommen.« Rhadamanthys verließ sein Schlafzimmer in Richtung des Tempelraumes, wo der Surplice des Wyvern stand. »Ich hoffe, dass ist der einzige zweite dritte Freitag.«
»Wie meinst du das?«
Der Wyvern winkte ab. »Nicht so wichtig. Hoffe ich. Aber kommt dir das nicht auch alles seltsam vor?«
»Du solltest weniger trinken, Bruder.«
»Vielleicht sollte ich das.«
Rhadamanthys folgte Minos zu Giudecca, um dort dem Spiel des Barden zu lauschen. Anschließend traf er sich erneut mit Valentine. Doch auch die Harpyie hatte nichts an dem Tag auszusetzen oder irgendwelche Veränderungen bemerkt. Der Wyvern sah an diesem Tag davon ab, sich zu betrinken und kehrte früh in seinen Tempel zurück. Wenn nicht alle behauptet hätten, es sei Freitag, hätte er die ganze Sache für einen schlechten Scherz Pandoras gehalten, so aber zweifelte er an seinem eigenen Verstand. Er legte sich schlafen, erwachte aber in der Nacht von einem kalten Windhauch. Er hatte vergessen, das Fenster zu schließen, also stand er auf, um es nachzuholen. Als er sich erneut ins Bett legte, huschte ein Käfer über den Boden unter den Schrank.