Am Ende der Reise 2.0 - 3 Jahre später
von Julirot
Kurzbeschreibung
Dies ist die Fortsetzung zu "Am Ende der Reise". Was ist aus dem Team geworden, nachdem es sich aufgelöst hat. Sind ihre Wünsche in Erfüllung gegangen und ihre Träume wahr geworden?
KurzgeschichteFamilie, Schmerz/Trost / P12 / Gen
Grisha "G" Callen
Henrietta "Hetty" Lange
Kensi Blye
Marty Deeks
Sam Hanna
25.01.2019
18.06.2019
19
23.673
12
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18.02.2019
1.709
Guten Abend,
ich wünsche einfach mal viel Spaß beim Lesen und noch eine angenehme Woche.
LG
Juli
******
Deeks – Sonnenschein und Schießpulver
Er stand am Tresen seiner Bar und beugte sich über die Papiere, die er vor sich ausgebreitete hatte. Es war Mittag und die Bar war leer. Sie öffneten um sieben und meistens lief der Laden bis spät in die Nacht oder manchmal sogar, wie die letzten Tage, bis in die frühen Morgenstunden. An und für sich lief die Bar nicht schlecht. Eigentlich war sie sogar immer voll und mittlerweile ein echter Insidertipp. Doch seit sein bester Mitarbeiter, der sowohl als Barkeeper als auch als Buchhalter angestellt gewesen war, aus familiären Gründen gekündigt hatte, musste Deeks seine Schichten mit übernehmen, so dass nicht viel Zeit zum Schlafen und Ausruhen oder für die Familie blieb. Gutes Personal war aber schlecht zu kriegen und bisher waren alle Mühen erfolglos geblieben, was Deeks ziemlich nervte. Er war kein Mensch, der sich gut mit Papierkram auskannte, das hatte er seinem Mitarbeiter überlassen und so war er mittelschwer frustriert, dass er sich nun alleine um die Bestellungen kümmern musste. Er seufzte und trug dann die restlichen Zahlen ein, die er dafür noch brauchte. Er strich sich die Haare aus der Stirn und ordnete den Stapel Papier, bevor er begann die Post vom vergangenen Tag durchzusehen. Die Rechnungen legte er auf einen separaten Stapel, diesen würde er später mit nach Hause nehmen. Die Werbung schmiss er in den Müll. Als er den Berg schon fast durch und das ein oder andere Mal über die vielen Rechnungen geflucht hatte, da entdeckte er plötzlich einen unscheinbaren Brief. Die Adresse war in einer altmodischen, verschnörkelten Handschrift geschrieben und erinnerte ihn sehr stark an den Brief, den Kensi gestern erhalten hatte. Es wunderte ihn nicht im Mindesten, dass er einen eigenen Brief erhielt und schnell riss er den Umschlag auf und schaute hinein. Zuerst fiel ihm ein gefaltetes Stück Papier in die Hände, danach eine Visitenkarte und zu guter Letzt ein Schlüssel. Verwirrt drehte er den Schlüssel zwischen seinen Fingern hin und her und wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Die Visitenkarte war von einer Personalvermittlungsfirma und jemand hatte mit kleiner Schrift „Richten Sie Mr. Richards meine besten Grüße aus!“ darauf geschrieben. Deeks musste grinsen und zog sich einen Barhocker heran, um darauf Platz zu nehmen. Er nahm den Brief und faltete ihn auseinander:
„Mr. Deeks,
zuallererst: rufen Sie meinen guten Freund Jim Richards an und sagen Sie ihm, sie benötigen dringend einen neuen Buchhalter/Barkeeper. Sie haben schon Ringe unter den Augen und ich kann es nicht verantworten, dass Sie mir irgendwann zusammen klappen …“
„Woher?“, fragte Deeks und drehte sich zur Tür herum, wie als erwarte er, Hetty in der Tür stehen zu sehen. Er meinte den Vorhang vor der Tür leicht schwanken zu sehen, aber da war niemand. Vermutlich war er wirklich etwas überarbeitet. Er strich sich über die Augen und begann weiter zu lesen.
„… nein Mr. Deeks, ich stehe nicht vor ihrer Tür.“, las er und runzelte die Stirn, drehte sich noch einmal zum Ausgang und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf den Brief.
„Nun gut. Bevor ich diesen Brief geschrieben habe, Mr. Deeks, musste ich erst einmal eine Weile inne halten und mich sammeln. Ich weiß, Sie beobachten schon wieder die Tür …“ Deeks schüttelte nur mit dem Kopf und lächelte in sich hinein.
„Sie sind anders als alle meine anderen Schützlinge, aber das macht Sie zu etwas ganz Besonderem, Mr. Deeks. Ich habe Sie damals vom LAPD zu uns geholt, weil ich etwas in Ihnen gesehen habe. Ein Feuer und eine Loyalität, die Sie sich immer behalten haben. Auch Sie haben damals eine Familie gesucht und ich hoffe, ich konnte Sie Ihnen geben. Mit Ihrer Partnerin haben Sie nun endlich einen Zufluchtsort gefunden, den Sie sich immer gewünscht haben. Ich liebe Sie, Mr. Deeks. Ich liebe Ihr sonniges Gemüt, ihre Loyalität, Ihren Sinn für Humor und ich liebe Ihre dummen Sprüche. Wir zwei haben unsere Geheimnisse, das weiß ich und das wissen Sie und ich werde sie mit ins Grab nehmen. Ich möchte Ihnen danken für die vielen Jahre, in denen ich sie vom LAPD ausleihen durfte und ich hoffe, es hat Ihnen bei uns gefallen. Sie fragen sich sicherlich, warum ich Ihnen diesen Schlüssel geschickt habe. Nun, es ist der Schlüssel zu meinem Strandhaus in Malibu, in dem Sie etwas ganz besonderes tun werden. Und nun schauen Sie bitte noch einmal genau in den Umschlag hinein. Ich bin sicher, dass Sie etwas vergessen haben …“
Deeks hielt inne und tat, was sie ihm aufgetragen hatte. Und tatsächlich in dem Umschlag befand sich noch ein Zettel. Ein schon etwas vergilbter mit einem Eselsohr. Neugierig faltete er ihn auseinander und ein Laut, welcher irgendwo zwischen Seufzen und Lachen lag, entfuhr seiner Kehle.
„… Mr. Deeks, auch wenn Sie jetzt lachen. Vollbringen Sie endlich das, was Sie bis jetzt immer aufgeschoben haben. Und nun erwarte ich Sie am Sonntag bei mir.
Ihre Hetty.
PS. Und bringen Sie Monty, das alte Zotteltier mit. Ich bin sicher, auch er will mich noch einmal sehen, bevor wir zusammen von dieser Erde gehen.“
Deeks holte tief Luft und legte den Brief dann langsam auf den Tresen. Das klang wirklich ernst, was Hetty da schrieb. War es wirklich möglich, dass sie sich von dieser Welt verabschiedete? Er konnte es nicht glauben, denn für ihn gehörte Hetty irgendwie dazu. Sie war immer da gewesen in den letzten Jahren und auch dieses Mal, hatte sie eine schützende Hand über ihn gehalten, ließ ihre Beziehungen spielen und machte ihm ein Geschenk. Er beschloss, den Schlüssel zu benutzen und Ihren Anweisungen zu folgen.
***
Er betrat die Wohnung und stellte seine Tasche auf den Boden, zog die Schuhe aus und schlich in Strümpfen quer durch den Flur in Richtung Wohnzimmer. Er fand sie schlafend auf der Couch, die Haare zerzaust, aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Er ging zu ihr und beugte sich über sie, drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe und wartete bis sie die Augen aufschlug.
„Deeks?“, fragte sie und räkelte sich.
„Kenselina“, flüsterte er in ihr Ohr und küsste sie erneut.
„Du bist ja schon da“, stellte sie fest und richtete sich auf.
„Ja, hab den Laden einfach um elf zugemacht und bin nach Hause gekommen.“
„Warum?“
„Darum.“ Er hielt ihr ein Stück Papier hin und sie griff danach, schaute ihn fragend an und er grinste auf sie herab.
„Was ist das?“
„Sieh nach“, forderte er sie auf und Kensi faltete das Papier auseinander. Es war schon etwas vergilbt, denn der Zettel war schon einige Jahre alt und eigentlich hatte Deeks gedacht, dass er längst nicht mehr existierte, aber da hatte er die Rechnung ohne Hetty gemacht.
„Sonnenschein und Schießpulver“, las Kensi vor und runzelte die Stirn. Deeks nahm ihr den Zettel aus der Hand und fragte:
„Erinnerst du dich?“
„Ja, na klar. Es war dieser dumme Partnerschaftstest, wo sie gefragt haben, wonach der Partner riecht.“ Damals waren sie „nur“ Freunde gewesen und hatten versucht, ihre Gefühle zu leugnen. Doch das hatte nicht funktioniert und doch hatte es noch eine ganze Weile gedauert, bis sie tatsächlich ein Paar geworden waren.
„Was hat es mit diesem Zettel auf sich?“, fragte Kensi weiter, der der Sinn der ganzen Sache noch nicht so wirklich klar wurde.
„Den hat Hetty mir geschickt, an dem Abend, als wir heil aus dieser Geschichte herausgekommen waren, als ich dir zugeflüstert habe, wonach du riechst.“
„Woher wusste … ?“, wollte Kensi fragen, doch dann nickte sie. Hetty wusste alles.
„Nach sowas frage ich schon lange nicht mehr, Sunshine.“ Er setzte sich neben sie und lehnte sich zurück.
„Sunshine?“ Sie stupste ihm mit ihrer Schulter gegen die seine.
„Ja.“
„Du hast auch einen Brief bekommen?“, fragte Kensi nun und er nickte.
„Ja, einen, der es in sich hatte, im wahrsten Sinne des Wortes.“
„Was meinst du damit?“
„Okay. Pass auf …“ Er stand wieder auf und wischte sich nervös die Hände an seiner Jeans ab. Dann griff er in die Hosentasche und holte den Schlüssel heraus, hielt ihn ihr hin und schaute sie an.
„Ein Schlüssel?“, fragte sie verwirrt.
„Ein Schlüssel zu einem ganz besonderen Ort.“
„Ich verstehe nicht.“ Er kniete sich auf den Boden und griff nach Ihren Händen.
„Es ist ein Strandhaus. Um genau zu sein, Hettys Strandhaus, welches in genau drei Wochen festlich geschmückt wird, um eine Hochzeitsgesellschaft aufzunehmen. Zugegeben eine kleine, nur die engsten Freunde, deine Mum, meine Mum und Monty natürlich …“, plapperte er drauf los.
„Was?“, unterbrach sie ihn und merkte, wie ihr Tränen in die Augen schossen. Sie waren seit ewigen Zeiten verlobt und hatten es trotz wiederholten Versuchen, bis jetzt nicht geschafft, tatsächlich zu heiraten. Entweder war auf sie geschossen worden, hatten sie an einem Fall gearbeitet oder kein Geld gehabt. Dann waren sie beim NCIS ausgestiegen, hatten versucht ein Baby zu bekommen und es hatte Komplikationen gegeben. Schließlich war Kensi doch schwanger geworden und die Hochzeit wieder aufgeschoben worden. Sie hatten schon nicht mehr daran geglaubt und nun sollte es endlich wahr werden?
„Ganz genau“, sagte er und strich ihr leicht mit den Daumen über die Handrücken.
„Aber.“
„Kein Aber. Ich war heute Nachmittag dort und es ist perfekt. Es ist genauso, wie wir es uns immer gewünscht haben. Es riecht dort nach Sonnenschein und Schießpulver, zwei meiner Lieblingsdinge“, flüsterte er ihr zu und sie zog ihn zu sich heran. Ihr Kuss war warm und weich und er schob sie nach hinten, so dass sie auf dem Rücken zu liegen kam. Langsam legte er sich über sie und küsste sie weiter, ließ seine Hände über ihr Gesicht und ihren Körper wandern, zog sie aus, ganz langsam und mit Bedacht. Sie half ihm dabei und führte ihn dorthin, wo es für sie beide am schönsten war. Sie liebten sich lange und intensiv und im Geiste waren sie Mann und Frau und konnten es kaum erwarten, bis es endlich offiziell werden würde.
*********
Ich danke euch fürs Lesen und Reviewen.
ich wünsche einfach mal viel Spaß beim Lesen und noch eine angenehme Woche.
LG
Juli
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Deeks – Sonnenschein und Schießpulver
Er stand am Tresen seiner Bar und beugte sich über die Papiere, die er vor sich ausgebreitete hatte. Es war Mittag und die Bar war leer. Sie öffneten um sieben und meistens lief der Laden bis spät in die Nacht oder manchmal sogar, wie die letzten Tage, bis in die frühen Morgenstunden. An und für sich lief die Bar nicht schlecht. Eigentlich war sie sogar immer voll und mittlerweile ein echter Insidertipp. Doch seit sein bester Mitarbeiter, der sowohl als Barkeeper als auch als Buchhalter angestellt gewesen war, aus familiären Gründen gekündigt hatte, musste Deeks seine Schichten mit übernehmen, so dass nicht viel Zeit zum Schlafen und Ausruhen oder für die Familie blieb. Gutes Personal war aber schlecht zu kriegen und bisher waren alle Mühen erfolglos geblieben, was Deeks ziemlich nervte. Er war kein Mensch, der sich gut mit Papierkram auskannte, das hatte er seinem Mitarbeiter überlassen und so war er mittelschwer frustriert, dass er sich nun alleine um die Bestellungen kümmern musste. Er seufzte und trug dann die restlichen Zahlen ein, die er dafür noch brauchte. Er strich sich die Haare aus der Stirn und ordnete den Stapel Papier, bevor er begann die Post vom vergangenen Tag durchzusehen. Die Rechnungen legte er auf einen separaten Stapel, diesen würde er später mit nach Hause nehmen. Die Werbung schmiss er in den Müll. Als er den Berg schon fast durch und das ein oder andere Mal über die vielen Rechnungen geflucht hatte, da entdeckte er plötzlich einen unscheinbaren Brief. Die Adresse war in einer altmodischen, verschnörkelten Handschrift geschrieben und erinnerte ihn sehr stark an den Brief, den Kensi gestern erhalten hatte. Es wunderte ihn nicht im Mindesten, dass er einen eigenen Brief erhielt und schnell riss er den Umschlag auf und schaute hinein. Zuerst fiel ihm ein gefaltetes Stück Papier in die Hände, danach eine Visitenkarte und zu guter Letzt ein Schlüssel. Verwirrt drehte er den Schlüssel zwischen seinen Fingern hin und her und wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Die Visitenkarte war von einer Personalvermittlungsfirma und jemand hatte mit kleiner Schrift „Richten Sie Mr. Richards meine besten Grüße aus!“ darauf geschrieben. Deeks musste grinsen und zog sich einen Barhocker heran, um darauf Platz zu nehmen. Er nahm den Brief und faltete ihn auseinander:
„Mr. Deeks,
zuallererst: rufen Sie meinen guten Freund Jim Richards an und sagen Sie ihm, sie benötigen dringend einen neuen Buchhalter/Barkeeper. Sie haben schon Ringe unter den Augen und ich kann es nicht verantworten, dass Sie mir irgendwann zusammen klappen …“
„Woher?“, fragte Deeks und drehte sich zur Tür herum, wie als erwarte er, Hetty in der Tür stehen zu sehen. Er meinte den Vorhang vor der Tür leicht schwanken zu sehen, aber da war niemand. Vermutlich war er wirklich etwas überarbeitet. Er strich sich über die Augen und begann weiter zu lesen.
„… nein Mr. Deeks, ich stehe nicht vor ihrer Tür.“, las er und runzelte die Stirn, drehte sich noch einmal zum Ausgang und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf den Brief.
„Nun gut. Bevor ich diesen Brief geschrieben habe, Mr. Deeks, musste ich erst einmal eine Weile inne halten und mich sammeln. Ich weiß, Sie beobachten schon wieder die Tür …“ Deeks schüttelte nur mit dem Kopf und lächelte in sich hinein.
„Sie sind anders als alle meine anderen Schützlinge, aber das macht Sie zu etwas ganz Besonderem, Mr. Deeks. Ich habe Sie damals vom LAPD zu uns geholt, weil ich etwas in Ihnen gesehen habe. Ein Feuer und eine Loyalität, die Sie sich immer behalten haben. Auch Sie haben damals eine Familie gesucht und ich hoffe, ich konnte Sie Ihnen geben. Mit Ihrer Partnerin haben Sie nun endlich einen Zufluchtsort gefunden, den Sie sich immer gewünscht haben. Ich liebe Sie, Mr. Deeks. Ich liebe Ihr sonniges Gemüt, ihre Loyalität, Ihren Sinn für Humor und ich liebe Ihre dummen Sprüche. Wir zwei haben unsere Geheimnisse, das weiß ich und das wissen Sie und ich werde sie mit ins Grab nehmen. Ich möchte Ihnen danken für die vielen Jahre, in denen ich sie vom LAPD ausleihen durfte und ich hoffe, es hat Ihnen bei uns gefallen. Sie fragen sich sicherlich, warum ich Ihnen diesen Schlüssel geschickt habe. Nun, es ist der Schlüssel zu meinem Strandhaus in Malibu, in dem Sie etwas ganz besonderes tun werden. Und nun schauen Sie bitte noch einmal genau in den Umschlag hinein. Ich bin sicher, dass Sie etwas vergessen haben …“
Deeks hielt inne und tat, was sie ihm aufgetragen hatte. Und tatsächlich in dem Umschlag befand sich noch ein Zettel. Ein schon etwas vergilbter mit einem Eselsohr. Neugierig faltete er ihn auseinander und ein Laut, welcher irgendwo zwischen Seufzen und Lachen lag, entfuhr seiner Kehle.
„… Mr. Deeks, auch wenn Sie jetzt lachen. Vollbringen Sie endlich das, was Sie bis jetzt immer aufgeschoben haben. Und nun erwarte ich Sie am Sonntag bei mir.
Ihre Hetty.
PS. Und bringen Sie Monty, das alte Zotteltier mit. Ich bin sicher, auch er will mich noch einmal sehen, bevor wir zusammen von dieser Erde gehen.“
Deeks holte tief Luft und legte den Brief dann langsam auf den Tresen. Das klang wirklich ernst, was Hetty da schrieb. War es wirklich möglich, dass sie sich von dieser Welt verabschiedete? Er konnte es nicht glauben, denn für ihn gehörte Hetty irgendwie dazu. Sie war immer da gewesen in den letzten Jahren und auch dieses Mal, hatte sie eine schützende Hand über ihn gehalten, ließ ihre Beziehungen spielen und machte ihm ein Geschenk. Er beschloss, den Schlüssel zu benutzen und Ihren Anweisungen zu folgen.
***
Er betrat die Wohnung und stellte seine Tasche auf den Boden, zog die Schuhe aus und schlich in Strümpfen quer durch den Flur in Richtung Wohnzimmer. Er fand sie schlafend auf der Couch, die Haare zerzaust, aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Er ging zu ihr und beugte sich über sie, drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe und wartete bis sie die Augen aufschlug.
„Deeks?“, fragte sie und räkelte sich.
„Kenselina“, flüsterte er in ihr Ohr und küsste sie erneut.
„Du bist ja schon da“, stellte sie fest und richtete sich auf.
„Ja, hab den Laden einfach um elf zugemacht und bin nach Hause gekommen.“
„Warum?“
„Darum.“ Er hielt ihr ein Stück Papier hin und sie griff danach, schaute ihn fragend an und er grinste auf sie herab.
„Was ist das?“
„Sieh nach“, forderte er sie auf und Kensi faltete das Papier auseinander. Es war schon etwas vergilbt, denn der Zettel war schon einige Jahre alt und eigentlich hatte Deeks gedacht, dass er längst nicht mehr existierte, aber da hatte er die Rechnung ohne Hetty gemacht.
„Sonnenschein und Schießpulver“, las Kensi vor und runzelte die Stirn. Deeks nahm ihr den Zettel aus der Hand und fragte:
„Erinnerst du dich?“
„Ja, na klar. Es war dieser dumme Partnerschaftstest, wo sie gefragt haben, wonach der Partner riecht.“ Damals waren sie „nur“ Freunde gewesen und hatten versucht, ihre Gefühle zu leugnen. Doch das hatte nicht funktioniert und doch hatte es noch eine ganze Weile gedauert, bis sie tatsächlich ein Paar geworden waren.
„Was hat es mit diesem Zettel auf sich?“, fragte Kensi weiter, der der Sinn der ganzen Sache noch nicht so wirklich klar wurde.
„Den hat Hetty mir geschickt, an dem Abend, als wir heil aus dieser Geschichte herausgekommen waren, als ich dir zugeflüstert habe, wonach du riechst.“
„Woher wusste … ?“, wollte Kensi fragen, doch dann nickte sie. Hetty wusste alles.
„Nach sowas frage ich schon lange nicht mehr, Sunshine.“ Er setzte sich neben sie und lehnte sich zurück.
„Sunshine?“ Sie stupste ihm mit ihrer Schulter gegen die seine.
„Ja.“
„Du hast auch einen Brief bekommen?“, fragte Kensi nun und er nickte.
„Ja, einen, der es in sich hatte, im wahrsten Sinne des Wortes.“
„Was meinst du damit?“
„Okay. Pass auf …“ Er stand wieder auf und wischte sich nervös die Hände an seiner Jeans ab. Dann griff er in die Hosentasche und holte den Schlüssel heraus, hielt ihn ihr hin und schaute sie an.
„Ein Schlüssel?“, fragte sie verwirrt.
„Ein Schlüssel zu einem ganz besonderen Ort.“
„Ich verstehe nicht.“ Er kniete sich auf den Boden und griff nach Ihren Händen.
„Es ist ein Strandhaus. Um genau zu sein, Hettys Strandhaus, welches in genau drei Wochen festlich geschmückt wird, um eine Hochzeitsgesellschaft aufzunehmen. Zugegeben eine kleine, nur die engsten Freunde, deine Mum, meine Mum und Monty natürlich …“, plapperte er drauf los.
„Was?“, unterbrach sie ihn und merkte, wie ihr Tränen in die Augen schossen. Sie waren seit ewigen Zeiten verlobt und hatten es trotz wiederholten Versuchen, bis jetzt nicht geschafft, tatsächlich zu heiraten. Entweder war auf sie geschossen worden, hatten sie an einem Fall gearbeitet oder kein Geld gehabt. Dann waren sie beim NCIS ausgestiegen, hatten versucht ein Baby zu bekommen und es hatte Komplikationen gegeben. Schließlich war Kensi doch schwanger geworden und die Hochzeit wieder aufgeschoben worden. Sie hatten schon nicht mehr daran geglaubt und nun sollte es endlich wahr werden?
„Ganz genau“, sagte er und strich ihr leicht mit den Daumen über die Handrücken.
„Aber.“
„Kein Aber. Ich war heute Nachmittag dort und es ist perfekt. Es ist genauso, wie wir es uns immer gewünscht haben. Es riecht dort nach Sonnenschein und Schießpulver, zwei meiner Lieblingsdinge“, flüsterte er ihr zu und sie zog ihn zu sich heran. Ihr Kuss war warm und weich und er schob sie nach hinten, so dass sie auf dem Rücken zu liegen kam. Langsam legte er sich über sie und küsste sie weiter, ließ seine Hände über ihr Gesicht und ihren Körper wandern, zog sie aus, ganz langsam und mit Bedacht. Sie half ihm dabei und führte ihn dorthin, wo es für sie beide am schönsten war. Sie liebten sich lange und intensiv und im Geiste waren sie Mann und Frau und konnten es kaum erwarten, bis es endlich offiziell werden würde.
*********
Ich danke euch fürs Lesen und Reviewen.