Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Am Ende der Reise 2.0 - 3 Jahre später

von Julirot
Kurzbeschreibung
KurzgeschichteFamilie, Schmerz/Trost / P12 / Gen
Grisha "G" Callen Henrietta "Hetty" Lange Kensi Blye Marty Deeks Sam Hanna
25.01.2019
18.06.2019
19
23.673
12
Alle Kapitel
76 Reviews
Dieses Kapitel
4 Reviews
 
12.02.2019 2.734
 
Hallo ihr Lieben,

erst einmal vielen Dank für die Favoriteneinträge, die Sternchen und die Reviews. Ich freue mich über jedes einzelne von ihnen und danke euch fürs Lesen.
Kommen wir nun also zu Kensi und ihrem Brief. Ich hoffe, ich habe auch sie gut getroffen.
LG und eine schöne Woche.
Eure Julirot

*********

Kensi – Liebe geben, Liebe nehmen

Sie trat aus dem Bad und rubbelte sich mit einem Handtuch die langen dunklen Haare trocken, während sie durch die Wohnung lief und nach ihm suchte.
„Deeks?“, rief sie, doch er antwortete nicht. Sie ging in die Küche und schaltete die Kaffeemaschine ein, schob Toast in den Toaster und holte die Milch aus dem Kühlschrank.
„Deeks, wo bist du?“, rief sie noch einmal und legte das Handtuch auf den Küchenstuhl. Es war früher Vormittag und er war erst weit nach Mitternacht nach Hause gekommen und hatte sich zu ihr ins Bett gekuschelt. Die Bar forderte im Moment seine volle Aufmerksamkeit. Da einer der Barkeeper gekündigt hatte, musste Deeks seinen Job übernehmen, was ihm einen gehörigen Schlafmangel bescherte, hatte er doch als Besitzer der Bar noch tausend andere Aufgaben.
„Deeks, es gibt Frühstück.“ Sie lief in Richtung Schlafzimmer und warf einen Blick hinein. Doch das Bett war leer. Monty, der mittlerweile ziemlich alt geworden war und kaum noch gehen konnte, folgte ihr hinkend und schaute sie mit seinem treuen Hundeblick an.
„Hast du Deeks gesehen?“, fragte sie den Hund und strich ihm über den Kopf. Monty ließ ein Ohr hängen und verschwand dann in der Küche, legte sich in sein Körbchen und schloss die Augen.
„Na gut“, murmelte sie und horchte an der Badezimmertür. Doch auch dort war Deeks nicht zu finden. Schließlich ging sie zum Kinderzimmer, öffnete ganz sacht die Tür und spähte hinein. Es war dunkel, die blickdichten Jalousien waren herunter gezogen und lediglich ein winziger Spalt ließ ein wenig Tageslicht herein. Sie hatte die Zwillinge vor einer halben Stunde zu ihrem Vormittagsschlaf hingelegt und war dann kurz ins Bad gegangen, wohl wissend, dass sie mindestens eine Stunde schlafen würden nachdem sie wieder einmal mitten in der Nacht wach gewesen waren und nicht hatten wieder einschlafen wollen, so dass Kensi gezwungen gewesen war, früh um fünf mit Handpuppen Späßchen machen zu müssen. Sie wollte das Zimmer schon wieder verlassen, als sie ein leises Schnarchen vernahm. Schnell schob sie die Tür ein wenig weiter auf und ließ Licht in den Raum. Und als sie nun etwas mehr sehen konnte, musste sie unwillkürlich lächeln. Sie lehnte sich an den Türrahmen und sog die Szene in sich auf. Genau das war es – das Glück. Das war das, was sie immer gewollt hatte, wonach sie ein Leben lang auf der Suche gewesen war. Ihre Kindheit war jäh zu Ende gewesen, als ihr Vater starb. Sie war von zu Hause ausgerissen und hatte auf der Straße gelebt und hatte immer ihre Mutter für alles verantwortlich gemacht. Lange Jahre war sie zornig gewesen und dann war ER gekommen, ihr Partner, der Vater ihrer Kinder -  ihre große Liebe. Und nun sah sie ihn da liegen, ihren Deeks, auf der großen Matratze, die sie zwischen die Kinderbettchen auf dem Boden drapiert hatten, ihren gemeinsamen Sohn in seinem linken Arm, ihre gemeinsame Tochter in seinem rechten. Er hielt die sechs Monate alten Babies fest umschlungen und dieses Bild brannte sich in ihr Gedächtnis ein und ein Schwall an Liebe kroch in ihr empor. Für ihn und für ihre Kinder. Sofort wurde ihr wieder bewusst, dass es nicht immer so friedlich und wunderschön zugegangen war. Vor allem an die dramatische Schwangerschaft und die noch viel dramatischere Geburt der Zwillinge musste sie oft denken. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wären alle drei heute nicht hier. Umso dankbarer war sie für jeden kostbaren Augenblick, jeden Schrei, jeden Blick, jeden neuen Fortschritt und jede Geste, die sie von ihren Kindern erhielt und die sie ihnen zurückgeben konnte. Sie zwinkerte und spürte ihre Tränen, die vor Melancholie in ihr aufgestiegen waren. Sie war nie besonders rührselig gewesen, aber ihre neue Rolle als Mutter, brachte sie dazu das Leben nun anders zu betrachten. Und solche Momente, so rar sie auch waren, kostete sie vollends aus, auch wenn sie das niemandem gegenüber wirklich zugeben würde. Jetzt begann er sich zu bewegen und langsam die Augen zu öffnen. Er sah sie da stehen und auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln.
„Frühstück“, flüsterte sie und er hob vorsichtig erst seine Tochter und dann seinen Sohn auf den Arm und legte sie nacheinander in ihre Gitterbettchen. Sie brabbelten nur kurz vor sich hin, schliefen aber ansonsten friedlich weiter.  Zufrieden strich er sich seine blonden Locken aus der Stirn. Kensi trat auf ihn zu und griff nach seiner Hand, half ihm auf die Füße und landete schließlich in seinen Armen.
„Hallo Kenselina“, murmelte er an ihrem Ohr und sie spürte seine Wärme. Er roch nach Schlaf und sie strich ihm sanft über den Rücken.
„Hi Babe“, gab sie zurück und küsste ihn.
„Sie schlafen wieder, haben ganz schön gebrüllt“, murmelte er und sie drehten sich zu ihren Kindern herum. Kensi wusste ganz genau, dass sie keinen Mucks von sich gegeben hatten, aber das würde sie ihm nicht sagen. Sie wusste, dass er manchmal von dem irrationalen Gedanken getrieben war, dass ihren Kindern irgendetwas Schlimmes zustoßen könnte und deswegen versuchte er sie immerzu zu beschützen, auch wenn eigentlich alles in Ordnung war. Es lag wohl daran, dass er sie beinahe alle verloren hatte, damals, vor sechs Monaten, als Donald und Charlotta viel zu früh und plötzlich auf die Welt gekommen waren. Dieser Schock saß bei ihm immer noch tief. Er hatte Kensi blutend und halb ohnmächtig gefunden, nachdem er wieder einmal lange in der Bar gearbeitet hatte und machte sich selbst die schlimmsten Vorwürfe, nicht eher vor Ort gewesen zu sein, obwohl er ganz genau wusste, dass er es hätte nicht verhindern können. Egal ob er anwesend gewesen wäre oder nicht. Mittlerweile hatten die Zwillinge ihren Frühstart gut verdaut und das meiste wieder aufgeholt. Sie entwickelten sich prächtig. Kensi strich ihm über den Arm und meinte:
„Sehe ich.“ Dann löste sie sich von ihm und ging zu den Bettchen, strich beiden Kindern nacheinander über die Wangen und gab ihnen jeweils einen Kuss. Kleine Hände streckten sich ihr entgegen und sie streichelte sie, bevor sie sich erhob und wieder neben Deeks trat.
„Ich liebe sie so sehr“, gestand sie und er legte einen Arm um sie herum, drückte sie kurz und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Ich weiß“, sagte er und zog sie dann mit sich aus dem Zimmer. Monty kam auf sie zugetrottet und Deeks streichelte den Hund, bevor er ihm sein Futter hinstellte. Dann drehte er sich zu Kensi herum und beobachtete sie eine Weile. Sie war so schön wie eh und je und seine Liebe ging tief, viel tiefer als er sich das jemals vorgestellt hatte und er vermisste sie jedes Mal, wenn sie getrennt waren.
„Wieviel Zeit haben wir?“, fragte Deeks als Kensi ihm nun Toast, Butter und Marmelade hinstellte.
„Deine Mutter kommt in zehn Minuten“, antwortete sie und hantierte mit dem Kaffee.
„Genug Zeit“, sagte er grinsend und kam auf sie zu, griff um ihre Taille, zog sie an sich heran und begann sie zu küssen. Kensi schloss die Augen und drückte sich an ihn, merkte, wie sehr sie ihm gefehlt hatte und küsste ihn zurück. Seine Hände begannen auf ihrem Körper zu wandern und glitten unter ihr Top, spielten mit ihr und sie schlang die Beine um ihn herum, als er sie nun hochhob und auf den Küchentisch setzte. Sie kamen selten zu solchen Zärtlichkeiten, erst recht seit die Zwillinge geboren worden waren und deswegen fühlte es sich auch irgendwie ungewohnt an.
„Ich habe dich vermisst und das hier“, murmelte er an ihrem Ohr und sie drückte sich enger an ihn heran.
„Ich weiß. Tut mir …“ Er erstickte ihren Satz mit neuen Küssen und war gerade dabei ihr das Top nach oben zu schieben, als sie die Wohnungstür hörten. Schnell ließen sie sich los und Kensi sprang vom Tisch herunter, richtete sich ihre Sachen und Deeks wuschelte sich frustriert durch die Haare.
„Juhu, ich bin da“, rief es aus dem Flur und Kensi verdrehte die Augen.
„Wer ist bloß auf die bescheuerte Idee gekommen, deiner Mutter einen Hausschlüssel zu geben“, fragte sie und Deeks zuckte nur mit den Schultern. In dem Moment betrat Roberta den Raum und wedelte mit einer Tüte vom Bäcker herum.
„Brötchen?“, fragte sie und ließ nicht durchblicken ob sie ahnte, was sich gerade zwischen ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter abgespielt hatte.
„Mum“, rief Deeks und trat auf die ältere Frau zu, gab ihr ein Küsschen auf die Wange und sie klopfte ihm auf die Schulter.
„Ich hoffe, ich habe euch nicht bei irgendwas Wichtigem gestört?“, sagte Roberta und schaute zuerst Deeks und dann Kensi fragend an.
„Nein, nein. Schön, dass du da bist, Roberta“, sagte Kensi schnell und gab ihrer Schwiegermutter ebenfalls einen Kuss.
„Na gut, dann mal los.“ Roberta klatschte in die Hände und band sich eine Schürze um. Mit offenem Mund schauten Deeks und Kensi ihr zu, während sie anfing Brötchen zu schmieren und die Küche aufzuräumen.
„Wann werdet ihr zurück sein?“, fragte Deeks Mutter und wuselte einfach weiter durch die Küche.
„Ähm, ich denke, wir werden so um die drei Stunden brauchen“, sagte Kensi und Deeks nickte schnell. Er war gerade nicht in der Lage, dem Tatendrang seiner Mutter etwas entgegen zu setzen.
„Worauf wartet ihr dann noch? Die Welt schläft nicht.“ Roberta scheuchte Kensi und Deeks hinaus und diese verschwanden im Schlafzimmer, um sich anzuziehen.  
„Deine Mutter ist manchmal echt unglaublich“, sagte Kensi, während sie sich fertig machte. Deeks, der kurz ins Badezimmer gelaufen war, kam mit einer Zahnbürste zwischen den Zähnen wieder heraus und nuschelte:
„Aber sie ist diejenige, die uns hilft unserem Job nachkommen zu können.“
„Ich weiß.“ Sie seufzte. Deeks Mutter passte an drei Tagen in der Woche ein paar Stunden auf die Kinder auf, während Deeks und Kensi arbeiteten. Sie besaßen, neben ihrer Bar, seit zwei Jahren auch noch eine kleine Detektei, die vor allem Menschen in Not polizeiliche und juristische Hilfe anbot. Das mit dem Kinderkriegen hatte sich als schwieriger entpuppt, als sie das gedacht hatten und Kensi hatte sich nach einer Aufgabe gesehnt. Ihre Freundin Nell hatte sie schließlich auf die Idee gebracht und heuerte die beiden hin und wieder auch für den NCIS an, bei dem sie inzwischen ziemlich viel Einfluss hatte. Es war eine aufregende Arbeit, die viel bewirkte, die aber auch Spaß machte und das Beste war, sie konnten sich ihre Aufträge aussuchen. Gefährliche Jobs waren im Moment tabu, auch wenn sie manchmal den Nervenkitzel schon vermissten.
Deeks verschwand zurück ins Bad, während Kensi sich weiter anzog und ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen band. Kurze Zeit später tauchte er fertig angezogen wieder auf und sagte:
„Na komm, Kenselina.“ Er schob sie aus dem Schlafzimmer und griff nach seiner Jacke. Roberta kam um die Ecke und reichte ihm eine Plastikdose.
„Was ist das?“, fragte er stirnrunzelnd.
„Wonach sieht es denn aus?“, fragte seine Mutter zurück.
„Mum, du weißt schon, dass ich mittlerweile erwachsen bin.“ Er hielt die Dose nach oben und versuchte einen Blick ins Innere zu erhaschen.
„Aber du bist so dünn geworden. Du brauchst mehr zu essen und ich weiß doch, dass ihr nicht dazu kommen werdet, was Vernünftiges zu essen, bevor du heute Abend wieder hinter dem Tresen stehst.“ Sie kniff ihm in die Wange und er schüttelte mit dem Kopf.
„Mum, ich …“, versuchte er sich zu verteidigen. Kensi griff ein und nahm Deeks die Dose ab, steckte sie in die Tasche und fasste nach seinem Arm.
„Danke Roberta. Er weiß das zu schätzen. Jetzt müssen wir aber wirklich los. Die Kinder werden noch ein paar Minuten schlafen und dann wäre es schön, wenn du mit ihnen in den Park gehst.“
„Na klar. Wir werden uns schon die Zeit vertreiben. Wie immer.“
„Milch für die beiden habe ich in den Kühlschrank gestellt. Ich hoffe es reicht.“ Kensi pumpte ihre Milch für den Tag ab, damit die Zwillinge auch Muttermilch hatten wenn sie nicht da war und meistens klappte dies ohne Probleme.
„Macht euch mal keine Sorgen.“
„Okay, dann bis später.“
„Viel Spaß.“ Roberta winkte ihnen hinterher, als sie nun schnell die Wohnung verließen.


                                                                                                               ***


Es war eine Observierung angesetzt und sie saßen in ihrem Auto und beobachteten nun schon seit einer halben Stunde das Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Es war wie früher beim NCIS, nur dass sie jetzt ihr eigener Herr waren und sich die Fälle aussuchen konnten und nicht mehr jede Sekunde damit rechnen mussten, erschossen zu werden.
„Brötchen?“, fragte Deeks und hielt Kensi die Brotdose hin, die Roberta ihnen mitgegeben hatte. Sie schüttelte mit dem Kopf.
„Dann mehr für mich“, sagte er und biss genüsslich in ein Brötchen hinein. „Mmmmm, Erdnussbutter“, murmelte er und kaute angestrengt.
„Ich habe gestern einen Brief bekommen“, sagte Kensi nach einer Weile.
„Einen Brief? Wer schreibt denn heutzutage noch Briefe?“, fragte Deeks mit vollem Mund.
„Hetty“, antwortete sie und er hörte auf zu kauen und starrte sie an. Von Hetty hatten sie lange nichts mehr gehört, nicht seit sie Kensi vor sechs Monaten im Krankenhaus besucht hatte, um Don und Lotti zu begrüßen. Der Junge trug den Namen von Kensis Vater und das machte Kensi unheimlich stolz.
„Unsere Hetty?“, erkundigte er sich noch einmal und legte dann das halb aufgegessene Brötchen in die Dose zurück.
„Ja, oder kennst du noch eine andere mit diesem Namen?“
„Nein. Was schreibt sie denn?“
„Weiß ich nicht.“
„Wie du weißt nicht? Hast du ihn nicht gelesen?“, fragte er erstaunt.
„Ich hab mich noch nicht getraut. Sie schreibt uns sonst nie. Allenfalls taucht sie einfach auf, aber ein Brief …“
„Meinst du, es ist irgendwas passiert?“ Seine Stimme zitterte nun leicht. Irgendwie hatte das Ganze etwas Unheimliches an sich.
„Ich weiß nicht.“
„Wo ist der Brief?“
„Ich habe ihn hier.“
„Willst du, dass ich ihn aufmache?“, fragte er und sie nickte, kramte in ihrer Tasche und holte den Brief schließlich heraus. Er wischte sich die Finger an seiner Jeans ab und öffnete ihn. Bevor er zu lesen begann, räusperte er sich noch einmal und schielte zu Kensi hinüber, die ihn erwartungsvoll anschaute.


„Miss Blye, Kensi,
Sie sind diejenige meiner Schützlinge, die ich nie beschützen musste. Und dennoch habe ich es immer getan. Sie sind stark. Eine starke Frau. Sie haben viel durchgemacht, haben ihren Vater verloren, haben auf der Straße gelebt und in meinem Team sind Sie schließlich aufgeblüht. Sie sind gut, die beste Agentin, die ich jemals hatte. Eine ganze Weile habe ich geglaubt, Sie hätten keine weiche, verletzliche Seite, doch ich habe mich geirrt. Sie haben sie. Sie können so sehr lieben und Sie verdienen es, geliebt zu werden. Sie dürfen das zulassen und ich möchte, dass Sie mir versprechen, es jederzeit zu tun. Das, was Sie da tun, zusammen mit Ihrem Partner, das verdient Respekt und meine Anerkennung. Und ich möchte Ihnen gerne unter die Arme greifen. Es gibt einen Fonds, den ich aufgelöst habe. Mit dem Geld werden Sie einige Jahre über die Runden kommen und viel Gutes tun. Sie werden der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen und es gibt viele Menschen, die ich von früher noch kenne, die Ihnen dabei unter die Arme greifen werden. Sie brauchen es nur zu sagen. Das ist mein Vermächtnis von mir an Sie. Ich muss mich nun verabschieden, aber ich will das persönlich tun. Ich erwarte Sie und Ihre Familie am Sonntag nach Sonnenaufgang. Sie wissen, wo Sie mich finden.

Ihre Hetty. PS. Und bringen Sie Ihr Messer mit. Ich will sehen, ob es immer noch scharf ist.“



Er ließ den Brief in seinen Schoß sinken und schaute eine Weile auf seine Hände.
„Das hätte ich nicht erwartet“, gestand Kensi.
„Das ist ihre Art dir zu zeigen, dass sie dich liebt“, meinte er.
„Hat Sie recht, Deeks?“
„Womit?“
„Sie schreibt, ich darf zulassen geliebt zu werden und bedingungslos zu lieben.“ Er holte tief Luft, bevor er antwortete:
„Das tust du doch schon, Kensi. Du tust es.“
„Lange Zeit konnte ich das nicht. Ich war die harte Kensi.“
„Mein Ninjakrieger.“ Er grinste sie an.
„Ja, so habe ich mich immer gesehen. Taff und unnahbar.“
„Du wirst so geliebt, Kenselina. Vergiss das nicht.“
„Touché.“
„Echt jetzt?“ Er legte die Stirn in Falten.
„Echt jetzt“, bestätigte sie noch einmal.
„Komm her“, forderte er sie auf und zog sie leicht am Arm, bis sie sich schließlich von ihm küssen ließ.
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast