Oh verdammt [OTP]
von Sira-la
Kurzbeschreibung
Beitrag zur OTP-Challenge: Sylar und Peter befinden sich in einer leeren Welt, als Sylar zu einer völlig neuen Erkenntnis kommt. (spielt in Folge 4.18 - The Wall)
OneshotDrama, Liebesgeschichte / P12 / MaleSlash
Gabriel "Sylar" Gray
Peter Petrelli
21.01.2019
21.01.2019
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21.01.2019
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Hi,
das ist mein zweiter Beitrag zur OTP-Challenge im Forum. Ich hatte mir die Nummer 88 ausgesucht und bekam das Stichwort "Der Moment, in dem einer realisiert, dass er/sie verliebt ist."
Viel Spaß beim Lesen und liebe Grüße
Sira
Oh verdammt:
Und schon wieder versteckte er sich in den Schatten, beobachtete den anderen. Er wollte es nicht, aber er konnte einfach nicht anders. Fast ein Jahr war es jetzt her, dass Peter hier aufgetaucht war, aber er wusste, dass ihm die Einsamkeit, die Leere der Stadt, seitdem gar nicht so viel ausmachte, wie die drei Jahre davor. Hatte er ihn wirklich mal töten wollen? Hatte er es nicht sogar einst geschafft, vor vielen Jahren? Er brauchte nur seine Augen zu schließen und stand wieder in dieser kleinen Wohnung, die fliegenden Scherben vor sich. Er konnte sogar das Geräusch hören, als eines der größeren Bruchstücke Peters Schädel durchbohrt hatte. Heute, mit seinem neuen Wissen, wo er selbst die Fähigkeit der Cheerleaderin hatte, wusste er natürlich, dass es nur Glück gewesen war, dass er ausgerechnet diese Stelle getroffen hatte und dass Peter nie wirklich in Gefahr gewesen war. Aber heute, und das wusste er auch, könnte er Peter wieder töten, denn dieser hatte seine Fähigkeiten verloren. Nur dass er es heute nicht mehr wollte, ganz im Gegenteil. Er war so erleichtert gewesen, als er endlich und völlig unerwartet nach dieser endlosen Einsamkeit einen anderen Menschen gesehen hatte.
Er spähte um die Ecke, erkannte, dass Peter weiter gegangen war, und folgte ihm lautlos. Er wusste, wohin der Jüngere wollte, so wie jeden Tag. Die hohe Mauer sperrte sie hier ein und Sylar selbst sah keinerlei Möglichkeit, dieses scheußliche Bauwerk einzureißen. Er hatte es schon längst aufgegeben. Peter dagegen schlug jeden Tag wieder auf die Steine ein in der irrsinnigen Hoffnung, dass sich doch mal etwas änderte. Aber das tat es nicht und das würde es wohl auch nie. Parkman war schon immer gründlich gewesen in dem, was er tat. Ein lauter Knall durchriss die Stille der leeren Stadt, fast wie damals, als ihn ein Geräusch von seiner Arbeit aufgeschreckt hatte am Tag von Peters Ankunft, und machte Sylar so deutlich, dass Peter sein Ziel erreicht hatte. Anders als Sylar, der immer noch nicht wusste, wie er dem Jüngeren deutlich machen konnte, was eine unumstößliche Tatsache war. Natürlich wollte er immer noch zurückkehren, in die reale Welt, aber dieser Wunsch alleine schien nicht ausreichend zu sein, um die Mauer verschwinden zu lassen, die immerhin aufgrund dieses Wunsches erschienen war und ihnen so ein wenig Hoffnung auf einen möglichen Fluchtweg gemacht hatte. Hoffnung, die Sylar größtenteils wieder verloren hatte nach all der Zeit ohne Veränderung. Es war einfach unmöglich, von hier zu entkommen. Und seit diese Mauer hier war, konnte er nicht einmal mehr in den Central Park, denn der lag außerhalb des Gebietes, das ihnen zugestanden worden war.
Er lehnte sich an die Wand eines Gebäudes, beobachtete den anderen Mann einfach nur. Er sehnte sich nach dessen Berührungen, aber das war wohl vergebens. Seit Peter hier angekommen war, hatte er ihn nur zweimal berührt: bei dem Versuch, sie nach draußen zu wünschen und als er ihn einen Monat später geschlagen hatte, weil Sylar..., nun ja, zugegeben, er hatte ihn provoziert und den Schlag durchaus verdient. Wenigstens sprach Peter seit dem Tag wieder mit ihm, was die Einsamkeit erträglicher gemacht hatte. Dennoch, er vermisste es, Körperkontakt zu haben, ein einfacher Händedruck würde ihm schon reichen. Ein weiterer Knall riss ihn aus seinen Gedanken, ließ ihn sich wieder auf den Mann konzentrieren, der unermüdlich auf die Mauer einschlug.
„Du solltest etwas essen“, rief er zu ihm hinüber, als er das Schweigen nicht mehr aushielt und lief ein paar Schritte auf Peter zu, der sich nicht einmal zu ihm umdrehte. Es versetzte Sylar einen Stich.
„Ich muss nicht essen“, schimpfte Peter und schlug ein weiteres Mal zu, „ich muss nicht schlafen, ich muss gar nichts!“
„Wie lange hältst du das durch? Sie bröckelt noch nicht mal!“ Ob der andere die Besorgnis in seiner Stimme ebenfalls hören konnte?
„Solange wie nötig“, sagte Peter stur, griff aber wenigstens nach seiner Wasserflasche, als er eine kurze Pause machte.
Sylar musste sich ein Lächeln verkneifen, als sich eine Erinnerung in den Vordergrund drängte. Der kleine Peter, vielleicht zehn Jahre alt, der ihn stur ansah. Er würde den Dauerlauf gewinnen. Sylar konnte nicht anders, er musste Peter an dieser Erinnerung teilhaben lassen, obwohl er genau wusste, dass diese Erinnerung unmöglich seine sein konnte.
Dementsprechend fiel auch Peters Reaktion aus, wütend stürmte er zu ihm. Sylar stand mit dem Rücken zur Wand, buchstäblich, und Peter kam ihm so nahe, wie schon lange nicht mehr. Er konnte den Worten kaum folgen, denn er wollte nur noch eines: sich ein Stück nach vorne lehnen, den geringen Abstand überbrücken und ihn küssen. ‚Oh verdammt.‘ Er drängte sich an ihm vorbei, bevor er dem Verlangen nachgeben konnte, denn Peters Reaktion darauf wollte er sich nichteinmal vorstellen. Ganz zu schweigen davon, dass er selbst völlig entsetzt war von seiner neuen Erkenntnis. Er entschuldigte sich, Peter wurde wütend, sie hatten das schon so oft durch und Sylar konnte nicht mehr. Er wollte hier raus, aber auch gemeinsam schafften sie es nicht, auch nur ein Steinchen von der Mauer zu lösen, bis die Sonne unterging.
Am nächsten Morgen ließ er Peter alleine zu ihrem „Arbeitsplatz“ gehen, er hielt die Nähe des anderen einfach nicht mehr aus, die ganze Nacht hatte er gegen seinen Wunsch angekämpft, zu dem Jüngren ins Zimmer zu schleichen. Nicht einmal, um etwas zu tun, er hatte ihn einfach nur beobachten wollen. Aber er hatte nicht nachgegeben. Es erstaunte ihn noch immer, dass Peter trotz seiner Abneigung im selben Apartment schlief wie er, obwohl ihm die ganze Stadt offenstand. Und er hatte nicht vor, jetzt, ausgerechnet jetzt, wo er selbst so völlig durcheinander war, etwas zu tun, was ihn vertreiben könnte. Nicht bevor er sich nicht völlig im Klaren darüber war, wo dieser verdammte Wunsch, ja beinahe schon Drang, hergekommen war. Wie zur Hölle konnte es passiert sein, dass er sich ausgerechnet in Peter Petrelli verliebt hatte?
das ist mein zweiter Beitrag zur OTP-Challenge im Forum. Ich hatte mir die Nummer 88 ausgesucht und bekam das Stichwort "Der Moment, in dem einer realisiert, dass er/sie verliebt ist."
Viel Spaß beim Lesen und liebe Grüße
Sira
Oh verdammt:
Und schon wieder versteckte er sich in den Schatten, beobachtete den anderen. Er wollte es nicht, aber er konnte einfach nicht anders. Fast ein Jahr war es jetzt her, dass Peter hier aufgetaucht war, aber er wusste, dass ihm die Einsamkeit, die Leere der Stadt, seitdem gar nicht so viel ausmachte, wie die drei Jahre davor. Hatte er ihn wirklich mal töten wollen? Hatte er es nicht sogar einst geschafft, vor vielen Jahren? Er brauchte nur seine Augen zu schließen und stand wieder in dieser kleinen Wohnung, die fliegenden Scherben vor sich. Er konnte sogar das Geräusch hören, als eines der größeren Bruchstücke Peters Schädel durchbohrt hatte. Heute, mit seinem neuen Wissen, wo er selbst die Fähigkeit der Cheerleaderin hatte, wusste er natürlich, dass es nur Glück gewesen war, dass er ausgerechnet diese Stelle getroffen hatte und dass Peter nie wirklich in Gefahr gewesen war. Aber heute, und das wusste er auch, könnte er Peter wieder töten, denn dieser hatte seine Fähigkeiten verloren. Nur dass er es heute nicht mehr wollte, ganz im Gegenteil. Er war so erleichtert gewesen, als er endlich und völlig unerwartet nach dieser endlosen Einsamkeit einen anderen Menschen gesehen hatte.
Er spähte um die Ecke, erkannte, dass Peter weiter gegangen war, und folgte ihm lautlos. Er wusste, wohin der Jüngere wollte, so wie jeden Tag. Die hohe Mauer sperrte sie hier ein und Sylar selbst sah keinerlei Möglichkeit, dieses scheußliche Bauwerk einzureißen. Er hatte es schon längst aufgegeben. Peter dagegen schlug jeden Tag wieder auf die Steine ein in der irrsinnigen Hoffnung, dass sich doch mal etwas änderte. Aber das tat es nicht und das würde es wohl auch nie. Parkman war schon immer gründlich gewesen in dem, was er tat. Ein lauter Knall durchriss die Stille der leeren Stadt, fast wie damals, als ihn ein Geräusch von seiner Arbeit aufgeschreckt hatte am Tag von Peters Ankunft, und machte Sylar so deutlich, dass Peter sein Ziel erreicht hatte. Anders als Sylar, der immer noch nicht wusste, wie er dem Jüngeren deutlich machen konnte, was eine unumstößliche Tatsache war. Natürlich wollte er immer noch zurückkehren, in die reale Welt, aber dieser Wunsch alleine schien nicht ausreichend zu sein, um die Mauer verschwinden zu lassen, die immerhin aufgrund dieses Wunsches erschienen war und ihnen so ein wenig Hoffnung auf einen möglichen Fluchtweg gemacht hatte. Hoffnung, die Sylar größtenteils wieder verloren hatte nach all der Zeit ohne Veränderung. Es war einfach unmöglich, von hier zu entkommen. Und seit diese Mauer hier war, konnte er nicht einmal mehr in den Central Park, denn der lag außerhalb des Gebietes, das ihnen zugestanden worden war.
Er lehnte sich an die Wand eines Gebäudes, beobachtete den anderen Mann einfach nur. Er sehnte sich nach dessen Berührungen, aber das war wohl vergebens. Seit Peter hier angekommen war, hatte er ihn nur zweimal berührt: bei dem Versuch, sie nach draußen zu wünschen und als er ihn einen Monat später geschlagen hatte, weil Sylar..., nun ja, zugegeben, er hatte ihn provoziert und den Schlag durchaus verdient. Wenigstens sprach Peter seit dem Tag wieder mit ihm, was die Einsamkeit erträglicher gemacht hatte. Dennoch, er vermisste es, Körperkontakt zu haben, ein einfacher Händedruck würde ihm schon reichen. Ein weiterer Knall riss ihn aus seinen Gedanken, ließ ihn sich wieder auf den Mann konzentrieren, der unermüdlich auf die Mauer einschlug.
„Du solltest etwas essen“, rief er zu ihm hinüber, als er das Schweigen nicht mehr aushielt und lief ein paar Schritte auf Peter zu, der sich nicht einmal zu ihm umdrehte. Es versetzte Sylar einen Stich.
„Ich muss nicht essen“, schimpfte Peter und schlug ein weiteres Mal zu, „ich muss nicht schlafen, ich muss gar nichts!“
„Wie lange hältst du das durch? Sie bröckelt noch nicht mal!“ Ob der andere die Besorgnis in seiner Stimme ebenfalls hören konnte?
„Solange wie nötig“, sagte Peter stur, griff aber wenigstens nach seiner Wasserflasche, als er eine kurze Pause machte.
Sylar musste sich ein Lächeln verkneifen, als sich eine Erinnerung in den Vordergrund drängte. Der kleine Peter, vielleicht zehn Jahre alt, der ihn stur ansah. Er würde den Dauerlauf gewinnen. Sylar konnte nicht anders, er musste Peter an dieser Erinnerung teilhaben lassen, obwohl er genau wusste, dass diese Erinnerung unmöglich seine sein konnte.
Dementsprechend fiel auch Peters Reaktion aus, wütend stürmte er zu ihm. Sylar stand mit dem Rücken zur Wand, buchstäblich, und Peter kam ihm so nahe, wie schon lange nicht mehr. Er konnte den Worten kaum folgen, denn er wollte nur noch eines: sich ein Stück nach vorne lehnen, den geringen Abstand überbrücken und ihn küssen. ‚Oh verdammt.‘ Er drängte sich an ihm vorbei, bevor er dem Verlangen nachgeben konnte, denn Peters Reaktion darauf wollte er sich nichteinmal vorstellen. Ganz zu schweigen davon, dass er selbst völlig entsetzt war von seiner neuen Erkenntnis. Er entschuldigte sich, Peter wurde wütend, sie hatten das schon so oft durch und Sylar konnte nicht mehr. Er wollte hier raus, aber auch gemeinsam schafften sie es nicht, auch nur ein Steinchen von der Mauer zu lösen, bis die Sonne unterging.
Am nächsten Morgen ließ er Peter alleine zu ihrem „Arbeitsplatz“ gehen, er hielt die Nähe des anderen einfach nicht mehr aus, die ganze Nacht hatte er gegen seinen Wunsch angekämpft, zu dem Jüngren ins Zimmer zu schleichen. Nicht einmal, um etwas zu tun, er hatte ihn einfach nur beobachten wollen. Aber er hatte nicht nachgegeben. Es erstaunte ihn noch immer, dass Peter trotz seiner Abneigung im selben Apartment schlief wie er, obwohl ihm die ganze Stadt offenstand. Und er hatte nicht vor, jetzt, ausgerechnet jetzt, wo er selbst so völlig durcheinander war, etwas zu tun, was ihn vertreiben könnte. Nicht bevor er sich nicht völlig im Klaren darüber war, wo dieser verdammte Wunsch, ja beinahe schon Drang, hergekommen war. Wie zur Hölle konnte es passiert sein, dass er sich ausgerechnet in Peter Petrelli verliebt hatte?