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Kizuna

Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Freundschaft / P16 / Gen
Daniel "Dan" Kuso Marucho Marukuro OC (Own Character) Shun Kazami
18.01.2019
29.03.2019
5
19.333
3
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Dieses Kapitel
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13.03.2019 4.741
 
Leise spielte jemand auf der Shamisen, während inmitten des Raumes eine hellbraunhaariges Mädchen, in einem blauen, eng gebundenen Kimono und einem gelben Obi, was mit einem dünnem violetten Band verziert worden ist, sich rhythmisch zu der gespielten Musik bewegte und tanzte. Mit einem gelben Fächer in der rechten Hand, den sie graziös vor ihrem Körper mit sich zog, tanzte sie. Langsam öffnete ihre Augen, wodurch man das kräftige Gelb von ihrer Iriden erkennen konnte, und sah streng und ernst in eine gerade Blickrichtung.
Jedoch hielt die anmutige Atmosphäre nicht lange an, bis ein lautes Klatschen die gänzliche Anspannung löste. „Nein, nein, nein!“, rief eine strenge Frauenstimme laut und trat aus dem Schatten heraus hervor. „Namida, wie oft noch?“, meckerte sie sofort und deutete mit ihrem ganzen Arm auf die Füße des Mädchens, während sich Zornfalten auf die Stirn der Frau bildeten. „Du hast schon wieder einen viel zu großen Schritt an dieser Stelle gemacht. Lernst du denn überhaupt nicht aus vergangenen Fehlern?“, fragte sie streng und sah sie mit eng zusammengekniffenen Augen an. Sich tief verneigend meinte das hellbraunhaarige Mädchen mit sehr viel Respekt in ihrer Stimme: „Bitte verzeiht mir Mutter. Ich werde den Fehler nicht noch einmal begehen“ Die ältere Frau schnalzte nur laut mit der Zunge und sah verächtlich auf das Mädchen herab, obwohl sie sich auf einer niedrigen Ebene befand, als ihre Tochter. „Das hast du schon letztes Mal gesagt und es trotzdem nicht gehalten.“, sagte sie streng, während sie langsam ihre Arme vor der Brust verschränkte. „Ich bitte vielmals um Vergebung“, entschuldigte sie sich, während sie versuchte ihren schnellen Atem zu zügeln. Sie befand sich schon seit einer gewissen Zeit in der Halle und wiederholte die Trainingseinheit immer und immer wieder von Vorne. „Du bist eine Schande Namida. Wieso kannst du nicht wie Rui sein?“, sagte sie wütend und drehte sich von ihr weg. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, wurde die Tür von der Trainingshalle zugeschlagen und Namida war zusammen mit der Assistentin ihrer Mutter alleine.
Leise mit den Zähne knirschend und ihre Finger fest um den gelben Fächer umgriffen, versuchte sie ihre angestaute Frustration zu zügeln und erhob sich langsam von ihrer tiefen Verbeugung, bevor sie selbst die Tür öffnete und sich auf den Weg zur Terrasse machte. Dort stellte sie sich an das Geländer und sog tief die frische Luft ein und schlug verbittert auf das Holz vor ihr. „Nie ist es genug. Nie reicht es für sie“, knurrte sie laut und strich sich mit der freien Hand durch ihren langen Pony, bevor sie ihren Fächer auf den Rand ablegte und vorsichtig ihren Zopf korrigierte. „Ich habe es satt immer und immer wieder kritisiert zu werden“, meckerte sie weiter und sah wutentbrannt auf den Fächer. „Ach Namida“, sagte eine Stimme ruhig. „Deine Frau Mutter meint es doch nicht so böse“, meinte sie und Namida sah in die warmen Augen ihres Partners hinein. Kurz schwieg sie, bevor sie meinte: „Da bin ich mir manchmal gar nicht mal so sicher Quanko. Immer heißt es: ‚Wieso kannst du nicht so sein wie Rui‘“ Ihr Partner wusste kurz nicht, was er sagen sollte, antwortete aber nach gewissen Überlegungen danach: „Eine Mutter, die ihr Kind nicht liebt, gibt es nicht. Vergiss das bitte nicht“ Sie antwortete nicht. Sie hätte auch keine Antwort gewusst.
Die Beiden verbrachten die Zeit in Schweigen, während sie sich von der leichten Brise einhüllen ließen. Der leichte Wind spielte mit ihren Strähnen und durch den eng gebundenen Kimono fühlte sich Namida geborgen und warm, selbst wenn sie dieses Empfinden nicht in ihrem Herzen, sondern rein körperlich fühlte. Und diese Tatsache, schien jemand nicht übersehen zu haben. „Nicht zufrieden?“, fragte eine weibliche Stimme leise und das hellbraunhaarige Mädchen zuckte zusammen und sah sich um. „Wer hat das gesagt? Wo bist du?“, fragte sie sofort und sah sich misstrauisch in der Gegend um. „Wer ich bin tut fürs Erste nichts zur Sache.“, antwortete die Stimme leise und eine weiße Gestalt landete sanft neben dem Mädchen. „Aber was ich für dich tun kann, könnte dich vielleicht interessieren“, behauptete sie ruhig und die gelben Augen fixierte die Gestalt in einem weißen, langem Mantel, bevor sie einen Schritt nach hinten machte und nach ihrem Partner griff. „Was willst du bitte schön machen können?“, fragte sie skeptisch, doch die Person hob nur langsam die Hand. „Doch nicht so voreilig, Namida.“, meinte sie mit ruhiger Stimme, was das hellbraunhaarige Mädchen stutzig machte. „Woher… woher kennst du meinen Namen?“, fragte sie weiter, doch die fremde Person hob nur die Schultern. „Vielleicht hat es mir der Wind zu gezwitschert. Vielleicht weiß es ich es auch einfach“, antwortete sie weiter, ohne wirklich große Informationen preis zu geben. „Du hast noch keine einzige Frage von mir ernsthaft beantwortet“, merkte sie leicht bissig an und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Also… Wer bist du, was willst du von mir und woher kennst du meinen Namen?“, fragte sie noch ein weiteres Mal. Die Person deutete mit der Hand auf sich und entgegnete: „Wer ich bin wirst du gleich erfahren. Was ich von dir möchte ist, dass du mir hilfst. Natürlich wirst du auch etwas dafür bekommen und woher ich deinen Namen kenne. Den Namen habe ich rein zufällig von eurem Gespräch erhaschen können“
Noch mehr verengten sich Namidas gelben Augen bei der Antwort. „Womit soll ich dir helfen und was werde ich davon erhalten?“, erfragte sie nach weiteren Informationen. Doch die Person vor ihr lachte nur leise, was auf die Nerven der Tänzerin ging. „Antworte mir!“, befahl sie sofort und ballte ihre Finger nur noch fester um ihren Partner Bakugan. „Ich braucht einige helfende Hände, die ein gutes Potenzial mit Bakugans besitzen.“, gab sie schlussendlich preis und hielt ihr ihre Hand entgegen. „Dafür erhältst du einen Wunsch von mir frei, wenn du mir hilfst meinen Ziel zu erreichen. Sei es Respekt von deiner geliebten Mutter oder sei es gerechte Aufmerksamkeit von ihr. Natürlich kann ich auch dafür sorgen, dass sie aufhört dich mit deiner älteren, verstorbenen Schwester zu vergleichen“, schlug sie mehrere Sachen vor und Namida war sich sicher ein schmales Grinsen auf die Lippen der Person erkennen zu können.
Skepsis kommt in ihr auf. Woher wusste diese fremde Person davon? Woher wusste sie, was sie sich innigst wünschte? Aber vor allem… Woher soll sie wissen, dass diese Person vor ihr das wirklich verwirklichen kann? Also stellte Namida der Gestalt eine letzte Frage, bevor sie sich dazu entschied eine Antwort zu geben. „Woher soll ich wissen, dass du meinen Wunsch auch wirklich erfüllen kannst?“, fragte sie also, worauf das vorherige Lachen nur noch lauter erschallte. „Woher?“, wiederholte sie das Fragewort, bevor sie nach vorne springt und Namida vorsichtig eine Hand auf ihre Wange legt und ihr Gesicht noch näher an ihr eigenes zog. „Weil ich die Kraft der Sphaera in mir habe“, raunte sie ihr zu.
Namida, welche nun einen besseren Blick auf das Gesicht der Fremden erhaschen konnte, blickte in das pinke Auge hinein. Obwohl sie nicht wirklich besonders waren, so war sie von diesen einem Auge so fasziniert und hingezogen, sodass sie sich nicht wehrte, aber sie bekam mit der Willenskraft und Stärke in dem Augenschein der Person ein starkes Gefühl, dass sie in der Lage ist, all ihre innigsten Wünsche zu erfüllen, egal wie egoistisch oder unrein sie auch waren. „Ich helfe dir“, hauchte sie leise, die Proteste von ihrem Aquos Bakugan komplett überhörend. „Ich freue mich sehr mit dir ein Deal zu haben… Namida“

Noch immer folgten Lunea und Dillan der Star Reporterin Julie durch die Straßen von Bakugan City. „Die Stadt ist dank unseren Freunden, den Bakugans, noch viel schöner und lebhafter geworden“, erzählte die Silberhaarige stolz und deutete auf einer der Baustellen der Stadt. Lunea konnte sehen, wie die Menschen und Bakugan zusammen arbeiteten und nach und nach ein Gerüst aufbauten. „Heißt das etwa, dass sie nicht schon immer zusammen gelebt haben?“, fragte die Blauhaarige neugierig und wandte ihren Blick von der Baustelle wieder ab und sah nach vorn. „Bingo, Süße. Seit einem Jahr oder so sind einige der Bakugans von Neu Vestroia in unsere Welt eingewandert und leben seither mit den Menschen in Harmonie zusammen“, berichtete sie total begeistert und wirbelte ein wenig, um sich zu ihnen mit dem Körper umzudrehen. „Das klingt wirklich sehr fabelhaft“, kommentierte Dillan erfreut und beobachtete eine kleine Familie, wie sie zusammen mit ihren Bakugans zusammen picknickten, lachten und Spaß hatten. „Nicht wahr?“, beschwichtigte Julie hoch erfreut und lachte danach leise. „Allerdings ist das nicht alles. Natürlich gibt es auch hier in Bakugan City einen Ort, wo sich Spieler zusammentreffen und gegeneinander kämpfen können.“, erzählt sie weiter und dreht sich, nicht weniger elegant, wieder nach vorne, hatte aber ihren Kopf leicht nach hinten gedreht, um so weiterhin mit den beiden Neulingen ins Gesicht zu schauen. „Hm? So etwas wie damals mit Bakugan Interspace?“, harkte Lunea wissend nach und bekam erneut ein erfreutes ‚Bingo‘ ins Gesicht gerufen. „Vor kurzem wurde sogar die Finalrunden wiederholt, nachdem beim letzten Versuch es zu kleinen Störungen kamen“, erzählte sie ihnen und zwinkerte mysteriös. „Wetten ihr könnt nicht erraten wer der Bakugan Champion geworden ist?“, fragte sie neugierig und blieb inmitten der Straße stehen, wissbegierig die Antwort zu hören.
Kurz sahen sich Lunea und Dillan an, bevor sie gleichzeitig „Dan Kuso“ sagten und ernst drein sahen. „Wowowow… warum so ernste Gesichter ihr beiden“, versuchte Julie die leicht ansteigende Anspannung zu mindern, wo die beiden kurz entschuldigend drein sahen, ehe Julie freudig verkündete: „Aber ja~ Danny Boy hat die Finale Runde für sich entscheiden können. Aber es war ein echt-“ Eigentlich war es nicht Luneas Art jemanden beim Sprechen zu unterbrechen, aber in dem Moment waren all ihre Manieren hinter ihrem Wunsch verloren gegangen, weswegen sie ihr prompt ins Wort fiel: „Wo ist Dan Kuso jetzt?“ Total davon überrascht, dass man ihr das Wort abgeschnitten hatte, vor allem jemand, die bisher eher wirkte, als würde sie geduldig bis zum Ende einer Geschichte warten, blinzelte sie kurz und fragte mit einem schiefen Lächeln: „Was ist denn los Lunea? Das kam ein wenig überraschend“ Sich ihrem Verhalten im Klaren, zuckte sie leicht zurück und versuchte ihr Wissensdrang zurückzuschrauben. Schnell verbeugte sich das Mädchen leicht vor der Reporterin. „V-Verzeih. Es… Es kam einfach über mich…“, entschuldigte sie sich. Sie konnte eine Hand auf ihrer Schulter spüren, wo sie nicht einmal aufsehen musste um zu wissen, dass es Dillans Hand war. „Sie wollte dich sicherlich nicht überrumpeln, okay?“, fügte dieser schließlich noch hinzu und Julie schüttelte nur den Kopf. „Hey… Es ist schon gut ihr beiden.“, winkte sie das Thema zur Seite. Trotzdem wurde Julie nun ein wenig neugierig und fragte: „Aber warum willst du so sehr wissen wo Dan ist?“
Sofort öffnete Lunea ihren Mund um eine Antwort zu geben, erinnerte sich aber daran, dass sie diese Informationen nicht einfach jedem übermitteln konnte. Deswegen schloss sie, ohne auch nur ein Wort formuliert zu haben, wieder ihren Mund und sah missmutig zum Boden. „Es… es ist ein wenig kompliziert Julie“, versuchte sich Dillan vorsichtig an das Thema heran und kratzte sich an der Wange. „Inwiefern bitte kompliziert?“, harkte die neugierige Reportin sofort nach, nicht wirklich damit zufrieden es mit ‚Es ist kompliziert‘ abzuhaken. „Ohne allzu tief ins Detail zu gehen… Wir wollen Dan um Hilfe bitten. Er ist derzeit der einzige Anhaltspunkt den wir haben um unsere Nachforschungen voranzutreiben“, erklärte er in der harmlosesten Art und Weise die Situation und verbeugte sich. „Ich bitte dich Julie nicht noch tiefer in das Thema hinein zu bohren. Wir… wir können dir keine bessere Erklärung bieten, als diese“, bat Dillan sie und das Mädchen sah die beiden prüfend an.
Die beiden sahen nicht unbedingt so aus, als würden sie etwas böswilliges wollen oder irgendeine Missetat planen. Beide sahen wirklich sehr freundlich und aufrichtig aus, weswegen Julie tief aufseufzte. „Obwohl ich sehr, sehr neugierig bin worum es hier eigentlich geht… So muss ich euch leider mitteilen, dass ich keine Ahnung habe wo Dan hin ist“, gestand sie den beiden. Sie konnte pure Enttäuschung und große Verzweiflung im Gesicht der Blauhaarigen erkennen. Ihre sonst schon blasse Hautfarbe verlor noch einmal einen großen Grad an Teint. Doch bevor Julie irgendwie nachfragen konnte, hatte sich Lunea Mimiktechnisch wieder fangen können. „Ach so ist das…“, meinte sie ruhig und sah zu Dillan. „Noch ist nichts verloren“, munterte der Junge sie auf und versuchte sie mit einem verschmitzten Grinsen aufzuheitern. Selbst wenn es nur ein kleiner Versuch war, so versuchte das Mädchen wirklich den Worten Glauben zu schenken und lächelte dankbar für seine moralische Unterstützung. Julie, der es im Herzen schmerzte beide so verzweifelt zu sehen, räusperte laut und zog so die Aufmerksamkeit der beiden wieder sofort auf sich. „Ich weiß zwar nicht wo Dan genau ist, aber vielleicht können ja Shun, Marucho und Mira etwas bei dem Problem aushelfen“, meinte sie mit ernster Stimme und zwinkerte die beiden zu. „Shun? Marucho?“, wiederholten die beiden leise, bevor sie leicht lächelten. „Die beiden haben uns damals auch sehr geholfen im Kampf um den Frieden!“, rief Lunea begeistert auf und kam zu Julie zu. „Bitte bring uns zu Shun und Marucho!“, bat das Mädchen sofort, worauf Julie breit zu grinsen begann und nickte. „Kein Problem ihr beiden. Folgt mir nur und ich bringe euch zu den anderen“, stimmte sie der Bitte also zu und mit einem kleinen Funken Hoffnung machten sich die drei auf den Weg zum Hauptquartier der Schicksalsspieler. Während des Gehens allerdings kam ihr die Frage: Kampf um den Frieden? Kennen Shun und Marucho etwa Lunea und Dillan?

Gerade saß Marucho zusammen mit den beiden Mädchen, Mira und Runo, am kleinen Besprechungsraum im Bakugan Hauptquartier, während sie sich über Tee und kleinen Gebäcken in Form von Keksen sich unterhielten. „Ich kann es noch immer nicht fassen das Dan uns alle sitzen gelassen hat“, meinte Runo laut und warf sich einen der vielen köstlichen Kekse in den Mund, welchen sie ein wenig genervt zerkaute. „Verständlich. Er hat ja noch nicht mal etwas gesagt und wir wissen noch nicht einmal wo er überhaupt hin ist“, meinte Marucho ein wenig traurig, lächelte aber danach wieder etwas. „Aber er wird sich schon melden, sollte etwas vorgefallen sein“, sagte er zuversichtlich und nahm einen kleinen Schluck aus seiner Teetasse, während Mira nur leicht schmunzelnd zwischen den beiden sehen konnte. „Das hoffe ich doch sehr, dass er das tut.“, entgegnete Mira ernst und blickte auf das Bild hinter sich. Wie immer hingen an diesem die drei Bilder der Schicksalsspieler. Shun Kazami ganz links, in der Mitte Dan Kuso und rechts befand sich Marucho Marukura. Sollte einer der drei sich in einem Kampf befinden, würden die Augen der Bilder in einem hellem gelb erstrahlen und leuchten. Derzeit waren sie alle inaktiv.
Die Tür öffnete sich und der Schwarzhaarige der ‚Schicksalsspieler betrat langsam den Raum. „Guten Tag Shun-san. Möchten Sie auch eine Tasse heißen Tee?“, fragte der Butler von dem jungen Herren wie immer freundlich. „Gerne Kato“, bestätigte er damit die Frage nach einer und setzte sich neben dem Kleineren. „Zurück von deinem Training?“, fragte Marucho neugierig, worauf Shun nickte. „Hat er jemals noch was anderes zu tun als immer wieder dieses Training?“, fragte Radizen leicht pingelig. „Regelmäßiges Training ist gut für deinen Geist und deine Seele“, meinte Taylean mit ruhiger Stimme. „Ja, ja, was auch immer“, meinte das Aquos Bakugan nur. „Es kann zumindest nicht schaden eine gewisse Routine zu haben“, entgegnete Shun, welcher gerade seine Tasse Tee von Kato entgegen nahm. „Danke ihnen Kato“, bedankte er sich leise und nahm auch gleich einen Schluck aus der dampfenden Tasse. Ein wohliges Lächeln kam auf seine Lippen, ehe er die Tasse auf dem Tisch vor sich ablegte.
Lange blieben sie allerdings nicht unter sich, denn die Tür öffnete sich erneut und schwungvoll wie eh und je, betrat Julie den Raum, indem sie hineinsprang und energiegeladen ihren Arm hob und rief: „Howdie Leute! Ich bin es und ich hoffe ihr seid bereit für alles was noch kommen mag“ „Was meinst du denn mit bereit für alles was noch kommen mag?“, fragte Runo ein wenig skeptisch und sah ihre langjährige Freundin mit gerunzelter Stirn an. „Na genau das, was es bedeutet, Runolein“, meinte sie enthusiastisch und legte ihre Arme um Shun und Marucho. „Vor allem ihr solltet euch festhalten“, warnte sie vor und löste sich auch gleich von den beiden. „Was hast du denn dieses Mal für uns vorbereitet?“, fragte Marucho höflich und drehte sich zu dem Mädchen um. Schnell richtete sie sich auf und räusperte sich laut, bevor sie eine einladende Geste zur Tür machte und präsentierend sagte: „Ich, Julie, habe zwei nette Personen getroffen, die euch beiden echt gerne sehen wollten und habe sie deswegen hierher gebracht!“
Die Tür öffnet sich ein drittes Mal und vorsichtig sah ein blauer Haarschopf rein. „Julie… du kannst doch nicht einfach Fans zu uns ins Hauptquartier bringen“, sagte Marucho leicht besorgt und sah entschuldigend zu dem fremden Mädchen. „Ah ah ah~“, mahnte Julie den blonden Brillträger lehrend und zwinkerte ihm zu. „Es klang für mich eher so, als würden die beiden euch schon länger kennen und euch mehr als nur Fans bewunderten“, sagte sie voller Stolz und drehte sich zu den der Tür, wo ein Mädchen noch immer ziemlich unsicher in den Raum blinzelte. „Nun rein mit dir oder soll ich dich rein schubsen kleine Fee?“, fragte eine weitere Stimme und das Mädchen sah nach hinten, mit einer leicht empörten Stimme. „Wag es ja nicht Dillan.“, raunte sie und richtete sich schnell auf und fragte Julie: „Ist es wirklich für uns okay hier zu sein? Marucho klingt nicht so, als seien wir hier wirklich willkommen…“ Das silberhaarige Mädchen drehte sich zu ihnen um und nahm einladend ihre Hand in ihre und zog sie durch die offene Tür ins Zimmer hinein, während sie sagte: „Ach quatsch. Ich weiß, dass du kein Fan bist und du sie aus einem bestimmten Grund hier bist. Also nicht so schüchtern und sag dein Anliegen!“
Damit stolperte das fremde Mädchen mehr oder minder in den Raum, gefolgt von einem etwas größeren Jungen mit braunem Haar und grünen Augen. Die Schicksalsspieler sahen die beiden ein wenig misstrauisch an. Sich ein wenig unbehaglich sah sich das Mädchen ein wenig im Raum um, als ihr Blick auf die drei gerahmten Bilder hinter den Mädchen hängen blieb. „Also… wenn ihr keine Fans sein, was wollt ihr dann hier?“, fragte Shun recht monoton und schielte zu den beiden Fremden hoch. „Hö? Ihr beiden kennt die beiden also nicht?“, fragte Julie leicht verwirrt und deutete von ihren zwei Freunden zu den beiden Fremden. „Sollte das nicht an unserer Reaktion nicht schon deutlich sein?“, fragte Shun neutral und verschränkte seine Arme vor seiner Brust und überschlug sein eines Bein über sein anderes. Alle in diesem Raum sahen demnach interessiert zu den beiden. „Willst du oder soll ich?“, fragte der Junge seine Begleiterin, worauf sie tief einatmete und schied sich für: „Lass mich“
Sie schluckte noch einmal und wandte sich direkt an Shun und Marucho. „Mein Name ist Lunea Olsson und komme aus Neathia.“, stellte sie sich vor, während sie ihren Partner herausholte. „Das hier ist mein Partner Haos Valkyria und ich bin hier, weil ich eigentlich nach Dan Kuso suche.“, erzählte sie weiter und wartete kurz. „Neathia?“, fragte Runo unwissend. „Es ist eine andere Welt Runo. Wie Vestel woher auch Mira entstammt“, erklärte Marucho kurz hilfreich und sah wieder zu dem Mädchen, das anscheinend Lunea heißt. „Bezüglich Dan… Leider muss ich dir mitteilen, dass er nicht mehr hier in Bakugan City ist. Wo er sich genau befindet ist uns ebenso befremdlich.“, teilte Marucho ihr mit und sah entschuldigend drein. Der fremde Junge hob seine Hand und legte seinen Kopf zur Seite. „Das wissen wir dank Julie schon, hatten aber Hoffnungen stattdessen die anderen beiden Helden unserer beiden Welten um Hilfe zu bitten, selbst wenn es merkwürdig klingen mag“, meinte er und kratzte sich danach am Hinterkopf. „Ach ja… ich bin im übrigen Dillan Richard und bin aus Gundalia. Mein Partner ist ein Pyros Phoenix, welcher noch immer in meiner Jackentasche ein Nickerchen hält.“, stellte er sich knapp vor, bevor Shun die beiden nun genauer betrachtete. „Ist denn etwas in euren Welten passiert?“, fragte der Aquos Bakuganspieler besorgt. Er war sogar von seinem Platz aufgestanden um sich zu den beiden umzudrehen.
Unsicher sah Lunea zu den Mädchen und dem älteren Herren in diesem Raum, was Shun nicht entging. „Den dreien kannst du vertrauen. Sie sind unsere Freunde und sie haben uns schon seit Jahren mit uns zusammen gekämpft.“, versuchte er sie beruhigen und ihr zu versichern, dass alles was in diesem Raum besprochen wird, vertraulich behandelt wurde. Trotzdem zögerte sie etwas und dachte nach was sie machen sollte. Jedoch legte ihr Dillan eine Hand auf die Schulter und meinte: „Wir sollten ihnen soweit vertrauen Lunea“ Kurz signalisierte Marucho Kato den Raum für das Gespräch über zu verlassen, was er auch befohlen nachging, ohne auch nur etwas zu sagen.
Sie sah für eine kurze Zeit in Dillans Gesicht, bevor sie nickte und schließlich nachgab und wieder zu sprechen begann: „Für die anderen wird es vielleicht verwirrend sein, aber… In Neathia ist die Krise ausgebrochen, seitdem jemand mit unreinem  Herzen die heilige Sphaera angefasst hat und das Gleichgewicht von jeglichen Bakugans auseinander gebracht haben. Wir, Dillan und ich, wurden dazu beauftragt den Täter ausfindig zu machen und für die begangenen Taten zu bestrafen, nachdem wir den angerichteten Schaden wieder rückgängig gemacht haben.“ Kurz sah der Gunalianer sie überrascht an, schien sich aber wieder zu fangen. „Was?! Ich dachte die heilige Sphaera ist gut in ihrer Tempelhöhle versteckt und bewacht“, entgegnete Marucho überrascht und fragte danach: „Wie war das denn möglich?“ Bedrückt sah Lunea zu Boden, bevor sie zögerlich antwortete: „Es… Es wird vermutet, dass es ein Einwohner Neathias gewesen ist, der nah an der Königin gearbeitet und gedient hat“ „Das ist ja mies!“, meldete sich Runo zu Wort und schloss verärgert ihre Augen. „Hochverrat ist das gewesen, jawohl“, fügte sie hinzu und sah wütend auf.
Dillan machte einen Schritt nach vorn und sagte mit fester Stimme: „Wie dem auch sei. Da es noch keinerlei Beweise für die Tat gegenüber der Verdächtigen vorliegen, wollten wir nach welchen suchen. Da Dans Partner Pyros Dragonoid die Kräfte der heiligen Sphaera innehält, dachten wir, dass dieser uns bei der Suche nach dem wahren Täter behilflich sein könnten. Da dieser derzeit nicht da ist, wollten wir stattdessen eure Hilfe erbitten. Sei es nur dazu nach Dan zu suchen oder nach anderen Mitteln, wie wir an unser Ziel kommen können.“ „Dillan“, nuschelte Lunea leise und lächelte dankbar. „Ich bitte euch vom ganzen Herzen“, bat nun Lunea ebenfalls und verneigte sich ihnen gegenüber, indem sie auf einen Knie herabstieg und ihre rechte Handfläche über ihren Herzen legte. Ihr Auge war geschlossen und ihr Kopf war nach unten gerichtet.

Schweigen herrschte im Raum, doch Lunea wagte es nicht ihren Kopf zu heben oder auch nur ihre Augen ohne eine Antwort zu öffnen. Die Anspannung in ihr nagte an ihren Nerven und sie wollten sich einfach nicht legen. Jede verstreichende Sekunde fühlten sich für sie an wie Minuten an und sie hatte das Gefühl aus Stein zu sein, so schwer waren ihre Glieder in ihrer derzeitigen Vorstellung. Als schließlich die ersten Worten ertönten, löste sich nach und nach das düstere Gefühl in ihrem Körper. „Also ich möchte euch wirklich helfen“, begann Marucho und sah von Lunea zu Shun und den anderen. „Ich bin mir sicher, dass auch die anderen so empfinden“, fügte er noch hinzu und blickte erneut zu Lunea. „allerdings wissen wir nicht so recht, wo man anfangen kann und wie wir überhaupt vorgehen sollen“, meinte er schlussendlich und bat das Mädchen wieder aufzustehen. „Uns würde es viel bringen, wenn wir irgendwie nach Dan und Pyros Dragonoid suchen würden. Irgendwo auf dieser Welt müssen sie sein“, meinte Lunea, während sie aufrichtete. „Das ist nicht ganz richtig… Dadurch das Drago einst der perfekte Kern von Neu Vestroia war, können Dan und Drago ebenfalls in dieser hin und her reisen.“, erzählte ihnen Marucho weiter. „Es kann natürlich auch sein, dass er ein Portal nach Vestel genommen hat“, fügte Mira ein und legte ihre Finger an ihrem Kinn. „Es sind also ganze drei Welten, in denen wir nach Dan suchen müssten. Mit nur uns, wird es sehr schwer werden alle Flächen gleichzeitig abzudecken“, meinte die Mira also ernsthaft und sah zu Shun. „Es wäre wohl sinnvoll mehr helfende Hände zu finden, oder nicht?“, schlug Runo vor. „Noch mehr Leute einweihen?“, fragte Lunea skeptisch. „Bitte verzeiht meinen Ton, aber… Es fiel mir schon schwer euch dreien in unser Problem einzuweihen.“, gestand die Neathianerin schweren Herzens und sah bedrückt auf den Boden. „Als einer der Priesterinnen der heiligen Sphaera ist es ein Unding weiteren Menschen über ihre bloße Existenz zu sprechen und sie somit in eventueller Gefahr zu bringen“, meinte sie mit fester Stimme, worauf Shun, welcher seit Anbeginn eigentlich nicht sonderlich viel zu der Debatte gesagt hatte, nur die Hand hob und meinte: „Heißt also… Solange wir kein Wort über die heilige Sphaera verlieren, ist es in Ordnung weitere Leute um Hilfe zu bitten?“
Das nicht wirklich erwartend blickte Lunea zu dem Ninja hinab und nickte langsam. „Das… das sollte gehen“, sagte sie zögerlich, worauf der Junge nur leicht schmunzelte. „Klasse! Dann können wir all unsere Freunde um Hilfe bitten.“, meinte Marucho und sah zu Mira, Runo und Julie. „Ich werde Baron, Ace und Keith Bescheid, dass sie in Vestel suchen sollen“, meinte Mira und erhob sich von ihrem Platz. „Ich werde Alice, Chang und Joe Bescheid geben“, meinte Runo, während Julie sagte: „Klasse Leute. Ich werde dann bei Billy und die restliche Crew anklingeln“ „Ich werde Syktuss und Orbeum bitten neu Vestroia abzusuchen“, meinte Shun nur und nach und nach verließen die anderen den Raum.
Nun alleine mit Marucho, sahen sich Lunea und Dillan kurz ratlos an. „Macht euch beiden bitte keine Sorgen“, meinte der Junge freundlich und trat langsam näher. „Ich weiß, dass das gerade ziemlich viel auf einmal gewesen ist und ihr sicherlich nicht alles verfolgen konntet“, sprach er weiter und lächelte aber beruhigend. „Zwar wisst ihr es schon, aber ich bin Marucho Marukura und das hier ist mein Partner Radizen.“, stellte er sich noch einmal vor und hielt den beiden jeweils eine Hand hin. Kurz zögerlich starrten die beiden die ausgestreckte Hand an, bevor sie langsam die angebotene Hand annahmen. „Die Freude ist ganz auf unserer Seite Marucho. Rafe hat groß von Ihnen gesprochen“, meinte Lunea und lächelte etwas: „Und er lobt nicht unbedingt viele Menschen.“ „Tja… selbst Page meinte, dass Marucho echt ein korrekter Typ ist, also kann es ja nur stimmen, wenn es Rafe und Page behaupten, was?“, kommentierte Dillan fröhlich, worauf Marucho nur verlegen lachen konnte und seinen leichten Rotschimmer auf den Wangen konnte er wenig verstecken.
Rasch räusperte er sich und meinte anschließend: „Auf jeden Fall könnt ihr euch hier wie zuhause fühlen Lunea, Dillan. Solltet ihr irgendetwas brauchen, zögert nicht und fragt Kato. Er wird euch gerne helfen.“ „Kato?“, fragten Lunea verwirrt. „Kommen Sie doch bitte rein Kato“, rief Marucho durch die Tür hindurch, worauf sich diese öffnen und der Mann von vorhin wieder den Raum betrat. „Ihr habt nach mir gerufen Marucho-sama?“, fragte er in einem höflichen Ton und verbeugte sich leicht. „Das hier ist mein Butler Kato. Er ist für alles zuständig was wir hier im HQ brauchen“, erzählte Marucho und lächelte. „Kato, bitte bringe die beiden in zwei leerstehenden Zimmern, wo sie für der Zwischenzeit sich ausruhen und nächtigen können“, bat der Brillenträger den älteren Herren höflich. „Aber selbstverständlich Marucho-sama“, bejahte er und deutete den beiden ihm zu folgen. „Hier entlang bitte“, sagte er noch und ging durch die Tür hindurch.
Erneut sahen sich die beiden kurz fraglich an, bevor sie dem älteren Herren nach draußen auf den Flur folgten. „Wir haben damit also Verbündete?“, fragte Lunea unsicher zu Dillan. „Anscheinend… allerdings auch von Leuten, dessen Namen und Aussehen wir noch gar nicht kennen, was mir schon ein wenig… missfällt“, gestand er und Lunea biss sich auf ihre Lippen. „Ich mache mir auch einige Sorgen Dillan… Sind sie wirklich unsere Verbündete oder sind sie doch eher Feinde? Wenn sie Verbündete sind, wie weit können wir ihnen vertrauen? Wenn sie Feinde sind, wem können wir in dieser und in anderen Welten überhaupt noch vertrauen?“, fragte sie laut und sah mit einem besorgtem Blick nach vorne, in der Hoffnung das dieser Kato ihr kurzes Gespräch nicht belauscht hat. „Um ehrlich zu sein Dillan… fühlt sich mein Herz schwer an, all diesen fremden Menschen in unser Problem mit einzubinden, ohne das Gefühl zu haben, wirklich Verbündete zu sein.“
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