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The Heart of a Villain

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Het
Colonel William Tavington General Lord Charles Cornwallis General Lord O'Hara OC (Own Character)
06.01.2019
20.08.2019
16
54.017
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06.01.2019 1.596
 
Tavington kam in seinem Zelt an und alles brach aus ihm heraus. Die ganze Wut entlud sich und mit einer einzigen Armbewegung fegte er sämtliche Utensilien von seinem Schreibtisch.

Was denkt der sich eigentlich? Diese aufgeblasene, eifersüchtige und minderwertige Person von General! Was denkt er denn, wen er da vor sich hat? Einen Private? Einer seiner Angestellten? Ich, Colonel William Tavington, lasse nicht so mit mir umgehen. Dafür wird er bezahlen, früher oder später.

Seine Gedanken um den General rissen nicht ab. Im Gegenteil. Sie fingen an sich im Kreis zu drehen und seine Hände krallten sich auf seinem Schreibtisch fest und er biss seine Zähne so fest aufeinander, bis sein Kiefer anfing heftig zu schmerzen.

Verdammt und reiß dich zusammen! Lass dir doch nicht von so einem zweitklassigen General den Rang ablaufen. Er ist doch den Penny nicht wert!

Tavington stand mit dem Rücken zum Eingang vom Zelt und bekam nicht mit, wie Lt. Wallace das Zelt betrat.
"Colonel Tavington!"
Keine Reaktion kam von ihm. Erst als Wallace ihn ein zweites Mal ansprach reagierte er.
"Colonel. Sir!"
Tavington drehte sich schnell zu dem Lt. um und sah ihn an mit einem Gesicht das von Ärger und Wut gekennzeichnet war. Wallace öffnete zwar seinen Mund aber er brachte kein Ton heraus. Zu sehr kannte er diesen Blick des Colonel. Diese eiskalten, voll Hass erfüllten Augen, die er schon so oft gesehen hatte, während sie gemeinsam auf den Schlachtfeldern Seite an Seite kämpften. So war es dem Lt. wohl lieber besser nichts zu sagen. Ein kurzes Schweigen enstand, was Tavington zuerst durchbrach.
"Ah, Lt. Wallace!"
"Colonel!"
William ging einige Schritte auf ihn zu, während er seine Jacke auszog.
"Colonel, Sir. Mir wurde berichtet das Sie ins Fort Lexington aufbrechen...".
Er unterbrach die dünne Stimme des Lt.
"Lt. Wallace, sorgen Sie dafür das die Pferde in einer halben Stunde marschbereit sind!"
"Welche Pferde Sir?"
"Nur mein Pferd und das von Captain Bordon."
"Zu Befehl, Colonel!"
Der Lt. wollte schon das Zelt verlassen, als Tavington ihm hinterher rief.
"Bringen Sie mir was, wo ich mich frisch machen kann!"
"Verstanden, Colonel Sir!"

Wallace verschwand ziemlich eilig. Denn wenn Tavington einmal ein Befehl erteilt hatte, dann hieß es sofort und ohne Diskussion dem Folge zu leisten. Alles andere wäre auch völlig sinnlos. Während Wallace sich persönlich um die Angelegenheiten des Colonel kümmerte. Er putzte und sattelte das Pferd. Ein wunderschöner Fuchs, mit einer weißen Blesse und weißen Abzeichen an allen vier Beinen. Sie waren gleichmäßig und reichten bis über die halbe Fessel. Er war ein englisches Vollblut. Ein starkes und schnelles Pferd. Ausdauernd und zäh, perfekt für Tavington. Sein Name: Blizzard. Der Lt. achtete sehr penibel auf jede Kleinigkeit und er wusste genau wie der Colonel reagieren würde, wenn etwas bei seinem Pferd nicht akkurat passen würde. Da konnte er dann auch mal sehr ungehalten werden.

Ein Private brachte Tavington eine Schüssel mit heißem Wasser. Mit vorsichtiger Stimme gab dieser sich zu erkennen als er vor dem Zelt stand.
"Ja!", rief William laut und deutlich und der Private trat schnell aber mit Bedacht hinein.
"Colonel Tavington. Sir!"
Mit großen Augen sah er seinen Offizier auf dem Stuhl sitzen, die Beine übereinander geschlagen, lagen diese auf dem Schreibtisch. In seinen Händen hatte er ein Messer. Die Augen des Private wurden immer größer, als er sah, wie fasziniert Tavington das Messer anschaute. Die silberne Klinge blitzte auf im Licht des Zeltes.
"Sir!"
"Stellen Sie es einfach ab, Private!"
William sah seinen Soldat nicht an, als er ihm antwortete.
"Ja, Sir."
Als er die Schüssel abstellte und sich zum gehen bereit machte, stand Tavington plötzlich auf und ließ den Private verschreckt einen Schritt nach hinten gehen.
"Private...", und eine Wortpause enstand. William überlegte den Namen. Zu viele neue Rekruten kamen in den letzten Wochen. Zu viele neue Gesichter.
"Private Mitchell, Sir", antwortete er ihm sehr unsicher.
"Ah, Mitchell", wiederholte Tavington und grinste leicht dabei. Dadurch stieg noch mehr die Verunsicherung bei ihm. Die Stille wurde durchbrochen, als William mit einer schnellen Handbewegung das Messer in die Oberfläche seines Schreibtisches stach. Mitchell zuckte erschrocken zusammen. Doch der Colonel grinste nur und sah die Furcht des Private. Er stellte sich mit verschränkten Armen vor seinen Schreibtisch und musterte den vor ihm stehenden Soldat. Sein Blick ging von oben nach unten und ein leichtes Lächeln war auf seinem Gesicht. Passend dazu zog er noch die linke Augenbraue nach oben. Anscheinend erkannte er das Potential des Private. Oder er erkannte einfach nur weiteres "Kanonenfutter" für den nächsten Angriff.
"Danke, Private Mitchell und das wäre dann alles."
Mitchell nahm Haltung an, salotierte und verließ fluchtartig das Zelt. William schüttelte nur mit dem Kopf und grinste. Er setzte sich wieder auf den Stuhl und fuhr sich mit seinen Händen über die Schläfen. Sein schmerzender Kopf ließ ihn jetzt sofort an die letzte Nacht denken. Er lächelte, dachte dabei an die kleine Stadt und an ein ganz bestimmtes Haus dort. Über der Eingangstür hing ein Schild. Taverne stand darauf. Doch es war viel mehr als nur der Alkohol den es dort gab. Durch Gespräche fand man sehr schnell heraus, dass dort auch noch andere Dinge angeboten wurden. Das Interesse der Soldaten war geweckt. Sie waren neugierig und gespannt, freuten sich auf die Abwechslung und Zerstreung. So war es auch nicht verwunderlich, dass es Tavington und seine Männer dort letzte Nacht hinzog. Es gab doch nicht schöneres als einen heißen Fick mit einer willigen, jungen Frau. Von denen gab es eine Vielzahl in den amerikanischen Kolonien. Viele Frauen ließen sich nur allzu gerne von den Briten vögeln. Die Dragoons hatten gestern abend dienstfrei und nutzen das schamlos aus. General Lord Cornwallis gab es ihnen als Ausgleich für ihre hervorragenden Leistungen auf dem Schlachtfeld. Über Wochen hatten diese nichts anderes gesehen als Tod und Sterben und vor allem nur Männer um sich herum.

"Aber vergessen Sie bitte nicht, Colonel Tavington, Sie sind Soldaten Ihrer Majestät und dementsprechend verhalten Sie sich auch wie Gentlemen!"

Diese Worte hallten in Tavingtons Ohren und er musste lächeln. Er dachte an die hübsche Dunkelhaarige, die sich sehr um sein Wohl gekümmert hatte. Ein kurzer Aufzeufzer kam aus seinem Mund und er fuhr sich durch sein langes, dunkelbraunes Haar. Hier im fahlen Licht des Zeltes wirkte es schwarz. Seine rechte Hand fuhr sich über sein Gesicht und merkte die pieksenden Bartstoppeln. Er zog sein Messer aus der Schreibtisch Platte heraus und steckte es wieder in seinen rechten Stiefel. Mit einer flinken Bewegung seiner Hand angelte er sich seine Taschenuhr aus der Uniform Jacke und schaute darauf. Er ermahnte sich zur Eile. Schnell zog er sich das weiße Hemd über den Kopf und legte es beiseite. Sein durchtrainierter und muskulöser Oberkörper zeigte deutlich Spuren von letzter Nacht. Rote Striemen zogen sich quer über seinen Rücken und seine Brust. Er musste grinsen als er an sich herunter sah. Da waren Spuren von Fingernägeln auf seiner behaarten Brust. Sie gingen über seinen flachen Bauch und weiter unterhalb seines Bauchnabels. Verliefen sie doch parallel zu der Wuchs Richtung seiner Behaarung und als er sich die Hose öffnete und sie ein Stück nach unten zog, da sah er einen kleinen dunkelroten Fleck, nicht weit weg von dem Punkt, wo seine Haare sich zu seinem Schwanz kräuselten.

"Du verdammtes Biest", zischte William nur und grinste wieder. Er machte sich weiter fertig und zog sich seine restliche Uniform aus. Jetzt war er nackt und wusch sich. Anschließend stand er vor einem Holzpfeiler an dem ein Spiegel befestigt war. Er war nicht wirklich groß. Aber es reichte aus, dass er sich beim rasieren sehen konnte. Elegant ließ er das Rasiermesser über seine Wange gleiten. Für ihn war dies hier das absolute Highlight des Tages und er zelebrierte es mit unvergleichbarer Hingabe. Das Wasser was er sich nun ins Gesicht spritzte um damit den restlichen Schaum zu entfernen, lief seinen Hals hinunter bis zu seiner Brust. Dort verfingen sich die Wassertropfen in seinem Brusthaar. Sie glitzerten wie kleine Kristalle und er nahm sich ein Tuch und trocknete sich damit ab. Er ging zu seiner Truhe, öffnete sie und nahm sich eine frische Uniform heraus, zog sie an und verfluchte innerlich diese viel zu engen Hosen die sie tragen mussten. Denn seine große Männlichkeit fühlte sich mehr als eingeengt dabei. Anschließend legte er sich seine Koppel an, nahm den Helm und die Handschuhe und verließ sein Zelt.

Dort warteten schon Captain Bordon und Lt. Wallace bei den Pferden. Sie nickten dem Colonel zu und erhoben die Hand zum grüßen an den Helm.
"Colonel Tavington", sagte Wallace und Tavington trat an ihm vorbei. Er setzte sich seinen Helm auf. "Alles vorbereitet, Lt.?"
"Ja, Sir", antwortete ihm Wallace.
William ging zu seinem Pferd, stieg auf und nahm Platz im Sattel. Captain Bordon saß bereits auf seinem Pferd. Ebenfalls ein englisches Vollblut. Nur von der Farbe her unterschied es sich von dem Pferd was Tavington hatte. Blizzard war ein Fuchs und Crassus ein Brauner. Er wartete auf den Befehl des Colonel zum losreiten. Doch dieser zog sich in aller Ruhe seine Handschuhe an, nahm die Zügel auf und sprach dann zu Bordon.
"Captain!"
"Colonel Tavington!"
William lenkte sein Pferd nach links und setzte es durch Trap in Bewegung. Bordon folgte ihm und beide Männer ritten los. Gemeinsam verließen sie das Camp in Richtung Fort Lexington.
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